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"zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

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  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

    Venussi, es gibt sicher eine Formel für diese Rechenprobleme alle.

    Vermutlich, indem man sich sagt, ich pfeiff auf all das, was mir als Pokal winkt und ich steig aus diesem Gesellschaftsspiel aus und verzichte. Auf "Liebe", auf "Erfolg", auf "Gesundheit", auf "Glück"...nicht mehr hoffen, was ist dann...???
    Dann hat man frei und endlich wieder viel, viel Zeit.

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    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

      Liebe Elektraa,
      danke für deine Beurteilung meiner Geschichten ;o) Ja, das Schreiben ist eins meiner Talente, hilft mir auch, über "das Leben" zu reflektieren. Ich denke, ich werde eine Geschichte über A. und mich schreiben. Hatte ich sogar schon angefangen, aber dann sind mir jedesmal die Tränen gekommen, wenn ich dran gearbeitet habe, weil er zu diesen Zeitpunkten ja halt nicht da war und ich mit all dieser Sehnsucht nicht wußte wohin. Dann hab ich stattdessen immer solche "Synopsen" geschrieben, eine Basis, diverse mögliche Weiterentwicklungen. So finde ich zum Humor zurück, denn wer das Leben (zu) ernst nimmt, hat keine Freude mehr daran. Ist jedenfalls meine Meinung.
      In meiner Malerei bin ich dagegen eher leidenschaftlich, lustig nicht so sehr. Aber zur Zeit schreibe ich mehr als dass ich male. (Ich habe auch nicht genug Ruhe zum Malen hier in der Wohnung und kann mich auch nicht mit Material austoben, wie ich will.)
      Diese Idee, Hoffnung aufzugeben, hatte ich zum 1. Mal diesen Sommer, als A. sich zum 1. Mal wirklich lange zurückgezogen hat (7 Wochen, davon 3 im Krankenhaus mit Lungenentzündung, aber das wußte ich alles nicht).
      Ich dachte mir, es muss sich einfach leichter leben, wenn ich mich nicht mehr an "Hoffnung" festhalte, die in meinem Fall aber bedeutet, dass ich mir etwas ganz bestimmtes wünsche, dass dann auch unbedingt genau so in Erfüllung gehen muss. Hoffnung auf diese Art lähmt, denn sie engt die Vorstellung ein, habe ich für mich festgestellt. Man wird blind für andere Optionen.
      Aber es gibt ja auch ganz andere Interpretationen von Hoffnung. Das gleiche gilt für Liebe, Erfolg, Glück... auf Liebe würde ich niemals verzichten, ich kann auch wen lieben, der nicht bei mir ist. Genauso wie man Erinnerungen an Verstorbene lieben kann. Oder die Vorstellung davon, dass Liebe eine Form von Energie ist, die vielleicht auch irgendwie bei dem noch lebenden geliebten aber abwesenden Menschen ankommen kann, die vielleicht gefühlt werden kann und heilend, beglückend wirkt, auch auf die Distanz.
      Erfolg - wenn es sich dabei um ein Ziel unserer Leistungsgesellschaft handelt, dann sehe ich Erfolg darin, aus dem "Hamsterrad" auszusteigen und trotzdem oder gerade deshalb zu überleben. Und zwar auf eine Art und Weise, die mich froh macht. Und das wäre "Glück" für mich. Nen Pokal braucht echt kein Mensch, da hast du recht!
      Aber ohne Liebe käm ich nicht klar.
      Das Thema "Gesundheit" ist auch so eins - kommt immer drauf an, wie man es betrachtet. Meine beste Freundin lebt seit Jahren mit Krebs. Ob sie nochmal "gesund" wird, weiß niemand. Aber sie lebt und gibt anderen Lebensfreude und ist eine "Heilerin" (im medizinischen Beruf tätig, und sie arbeitet auch noch.)
      Ich selber war über 13 Jahre angeblich unheilbar (nicht tödlich, aber leistungsbeeinträchtigend) "krank" ohne Aussicht auf Besserung, und dann war der Spuk doch plötzlich vorbei (kurz nachdem ich A. kennengelernt habe - Zufall?). Auch bzgl. Gesundheit ist es wichtig, dass man aus allem, was das Leben einem hinschmeißt, mit allem, was man selber zur Verfügung hat, Kreativität, Kraft, und auch der Hilfe anderer (Liebe!), das Beste macht.
      Hoffnung halte ich für trügerisch. "Wahre" tiefe heilende Liebe halte ich für möglich. Erfolg ist relativ. Glück ebenso. "Gesundheit" wird gerne überschätzt - immer diese Sprüche "das wichtigste ist, dass man gesund ist" - wer einmal (länger) krank war, stellt diese Behauptung sowieso in Frage, oder? (Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit zu betrachten, halte ich generell für nicht hilfreich. Das kommt ja immer so rüber, als hätte man schon alles verloren, wenn man z.B. die Diagnose "unheilbar" erhält. Dabei gibt es immer eine Chance - Remission nämlich u.a.)
      So, das reicht nun für heute - süße Träume!
      LG, Venus

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      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

        "Gesundheit als Abwesenheit von Krankheit zu betrachten.."

        Das ist auch wissenschaftlich betrachtet eine schlechte Definition!

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        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

          Liebe Elektraa,
          bei unserem "Treffen" in Alex' Thread hast du mir vorgeschlagen, nochmal ganz genau durchzugehen, warum ich geweint hätte. Das ist einfach: ich "fürchte", mein Leben könnte - für mein Empfinden - tragisch weitergehen, nämlich ohne A.
          Das würde für mich bedeuten, ein paarmal von etwas gekostet haben zu dürfen, aber nicht genug, um dahin zu kommen, wo ich hin will. Ein paar Häppchen von der Frucht vom Baum der Erkenntnis, die mir bewußt machten, dass wir "Erleuchtungspotenzial" hätten - aber ich "brauche" noch mehr, um das zu erreichen!
          Nicht, dass ich nicht dankbar wäre für das, was ich bekommen habe bisher. Aber als eigentlich sinnlicher Mensch wird es für mich keine sehr große Freude, jetzt schon als keusche Alte zu enden. Denn meine (erotische) Liebe ist allein auf A. fixiert, "Alternativen" gibt es nicht mehr für mich. Die Vorstellung, dass ich A. vielleicht nie wiedersehen oder "wiederhaben" kann, macht mich deshalb sehr traurig. So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt.
          Im nächsten Schritt hab ich die Verantwortung, meinem Mann zu erklären, was mit mir los ist, denn er hakt eben immer wieder mehr oder weniger indirekt nach. Und vor seiner Reaktion habe ich auch Angst - ich kann mich ja nicht einfach zurückziehen, wenn er das wollte, wir wohnen zusammen. Auf Abstand gehen würde Auszug bedeuten. Und natürlich habe ich in den letzten Wochen noch keine alternative Bleibe/Zimmer/Atelier gefunden. Und ich weiß auch nicht, wie ich selber den Schmerz aushalten soll, den ich ihm zufügen werde, denn ich stehe ja quasi selber vor dem Nichts. Oder zumindest kommt mir das so vor. Tja, und um die Weihnachtszeit hockt man dann wieder aufeinander (es sei denn, ich hab dann doch schon einen Rückzugsort)... ich hab zwar viel für die Uni zu tun, aber ich kann ihm ja nicht ewig ausweichen. Auch das ist irgendwie alles traurig, finde ich.
          Es ist nicht so, dass ich nicht mit mir alleine sein kann und deshalb Angst vor einer Trennung vor meinem Mann hätte. Es ist so, dass er mich nicht alleine lassen kann. Er ist so auf mich fixiert, sicherlich wird das noch verstärkt durch mein "Fluchtverhalten" im gegenüber. Aber ich kann seine Nähe zeitweise physisch nicht ertragen, dann mag ich ihn nichtmal berühren (Umarmung o.ä.). Das ist schon krass, so kenne ich mich gar nicht. Ich bin nicht sicher ob ich verstehe, warum ich so extrem auf ihn reagiere. Er hat mir ja nichts getan und sich auch nicht verändert, außer ca. 10 kg Gewichtszunahme, aber s.o. - das hat nix (mehr) zu tun mit A. und mir ist und dass ich mich "umverliebt" habe.
          Übrigens hab ich noch was festgestellt: ich würde A., den ich körperlich überaus attraktiv finde, immer lieben, selbst wenn er völlig entstellt wäre. Egal wie. Ich liebe etwas Inneres an ihm, das von Äußerlichkeiten nicht beeinträchtigt werden kann. Er sagte mir das gleiche in Bezug auf mich. Und ich "weiß", dass er das ernst meint. Hätte ich ihn vor 20 Jahren getroffen, wäre er der Vater meiner Kinder geworden - der Mann, der mich auch mit Schwangerschaftsstreifen, Hängebauch und Falten noch liebt wie zuvor. Und der wohl ein stolzer und liebevoller Vater hätte sein können. (Er hat mit seiner Frau keine Kinder und GV wurde ja bereits vor vielen Jahren eingestellt.)
          Mein Mann ist da sehr viel oberflächlicher (ein Grund, warum wir kinderlos geblieben sind) und offenbar bin ich es ja auch, zwischen uns herrscht(e) zwar auch Liebe, aber bedingungslos und hingebungsvoll war und ist die keineswegs. Ich habe mich immer abgerackert in der Hoffnung, ihm zu gefallen. Und hatte immer das Gefühl, nicht wirklich gut genug für ihn zu sein bzw. nicht der Typ Frau, auf den er wirklich abfährt: die geile Business-Tussi, sexy Secretary (war ich ja sogar zufällig, hihi) mit richtig viel Knete (naja, ER hatte niemals mehr als ich, also...), und die alles macht, was der Standard-Porno so hergibt (ich bin aber nicht so der rein mechanisch reizbare Typ, da muss schon mehr im Spiel sein, dass ich "alles" tue...;o)).
          (Aus der umgekehrten Perspektive betrachte ich das erst jetzt - nun scheint er "nicht mehr gut genug". Was ich natürlich eigentlich nicht so meine - aber irgendwie eben doch, leider!)
          Aber natürlich sucht man sich die Partner selber aus - mein Mann ist eine einzige wandelnde Herausforderung für mich gewesen und ist es immer noch, nun auf andere Weise. Und ich bin eine, die Herausforderungen sucht, weil ich daran wachsen kann. Aber nun hab ich diese wundervolle Liebe gefunden und würde mich so gern mal zurücklehnen und einfach das Leben genießen mit A. und er (A., nicht mein Mann) macht es unmöglich, obwohl er das nicht müßte. Wer sagt denn, dass 2 Jobs, die ihn täglich außer am WE von 5 - 20 Uhr beschäftigen, "nötig" sind? Aber er muss es ja wohl so sehen, sonst würde er sich das doch nicht aufbürden. Vielleicht ist es auch eine seltsame Form von Eskapismus durch Überarbeitung. Ich wünsche ihm nur, dass er sich dabei nicht übernimmt. Zeit für uns hat er ja nicht eingeplant, das muss ihm bewusst gewesen sein bei Vertragsunterzeichnung. Obwohl er das alles für "uns" macht, wie er behauptet. Möglicherweise glaubt er das tatsächlich selber. Da er sich seit 15.11. nicht mehr gemeldet hat und immer noch offline ist, konnte ich mich dazu mit ihm auch nicht weiter austauschen.
          Und - damit sind wir wieder beim Ausgangsthema dieses Posts- vielleicht kommt es auch zu keinem Austausch mehr, was für mich absolut ein Grund zu tiefer Traurigkeit ist.
          Ich überlege, ein letztes Mal bei ihm aufzutauchen nächsten Donnerstag. Falls ich ihn nicht persönlich antreffe, komme ich auch nicht mehr wieder. Denn so wie es jetzt "läuft", fühle ich mich nicht (mehr) willkommen in seinem Leben. Auch das finde ich traurig (s.o.)
          So, es reicht...
          Wie sieht es denn bei dir aus? Beißte dich durch? ;o)
          Herzliche Grüße
          Venus



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          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

            Hi Venusilein

            Man hat hier im Nachbarforum einen Link eingestellt von einer Fernseh- Diskussion mit Ärzten, Pharmakologen ( nennt man die so, egal, du weißt was ich meine) und anderen Fachkundigen.
            Hans Georg hat uns das geschickt, ein Forumsteilnehmer.
            Da geht es um LSD, das angeblich nicht süchtig machen sollte und aus dem Mutterkorn hergestellt wird, also einer entarteten Form von Weizen. Man nehme LSD und wird ein anderer Mensch...
            Durch Untersuchungen belegt.
            Oder:
            Da gibts zum Beispiel einen Pilz, den nannten die Aztheken ( oder Inkas?) Gottes Fleisch..man nehme davon und man wird ganz anders..überglücklich...selig..

            Das ist ein Bereich in uns und man kann den über unterschiedliche Wege an"reisen".

            Du siehst in A die Fahrgelegenheit da hin und ich halt über die Meditation und ein anderer nimmt LSD und wieder wer kriegts über die Einnahme des Schwammerls XY, dass man sich überselig Liebend fühlt und in einem Zustand völligem Einsseins mit sich selbst und der innigen Glückseligkeit.

            Du hast diesen Bereich betreten und den Kopf durch diese Mauer stecken können, die scheinbar davor ist.

            Du sollst keine anderen Götter haben neben dem EINEN.

            Abgesehen davon, man kann ja in deinem Fall ja noch hoffen, dass dieses liebe Mandal, Namens A sich bei dir wieder einstellt. Aber selbst dann, glaub nicht, dass du dich mit ihm lebenslang auf dieser Linie halten kannst.

            Das funktioniert nur, wenn du mit dir das unabhängig selbst haben kannst und er auch. Dann könnt ihr ja immer wieder zusammen feiern, was da passiert, wenn man in diesen Gehirnmuster feuert.

            Das Paradies ist in dir.

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            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

              Zu deinem Freund und dem Mann, der mit dir mal auf einem Standesamt den Vertrag unterschrieben hat, dass ihr euch zusammenwerft als Ehegespons- der wird aushalten müssen, dass es anders kommt, wie er es sich vorgestellt hat.

              Ich sag immer wieder, das bringt ihn weiter! Das ist kein echter Verlust!
              Er wird denken, das ist einer, aber das denkt er nicht lang, spätestens wenn er wieder verliebt ist, dann ist diese Denke weg.
              Es legt sich bei dir sicher nicht ohne Sinn alles quer, wenn es ums Anfassen geht und um das Sexeln miteinander. Das ist meiner Meinung nach die beste Vorbereitung für eine spätere Begegnung mit einer anderen Frau seiner Wahl.
              Je mehr er Hunger hat, umso schöner wird dann dieses erste Mal mit ihr und umso brisanter verläuft dann das ganze Turteln und Werben und er braucht doch auch große Glücksgefühle, wenn schon. Also muss Hunger her, dann wird dieses Festessen auch genossen werden können, wie es sich gehört.
              Und bei dir wirds ähnlich sein.
              Diese Fastenzeit vom A ist wie Anlauf nehmen zum nächsten Start in die Stratosphäre..

              Hach, so schön, wie du lebst..

              Wirst sehen, ganz dick lieben kommt noch und immer wieder taucht er auf, dieser Stern.

              A muss bestimmt zu der Linie erst wieder finden, die viele Arbeit und was auch immer wird alles Müßige blockieren. Im Unentspanntem Zustandd bist du nicht in der Lage dich da auszuliefern können in dieses Feeling. Da muss alles frei fließen und alle Kontrollmechanismen ausgeschaltet sein.

              Echt komisch, wie lang er herumtut, so ohne Kontakt mit dir. Dass er das aushält?
              Was er wohl überlegt, warum er dich blockiert?

              Spekulieren wir mal da drüber???

              Was kann er so denken, wenn er dich so lieblos behandelt...

              Er weiß ja, dass du komplett Sehnsucht hast und echte Schmerzen, weil er sich nicht blicken lässt, nicht mal für eine Minute schnell Augenkontakt aufnehmen bei einer Lesung und dir zulächeln, das wäre ja das Mindeste, wenn er dich echt auch sehr ersehnt.

              Was könnte es sein, warum er so lausig versteckt bleibt???

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              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                Meine liebe Elektraa,
                mit diesen "Schwammerl" hab ich sogar bereits Erfahrung, das schönste Erlebnis hatte ich mit meinem Mann (wir waren damals noch nicht verheiratet) beim Joggen durch den Herbstwald mit einem Kopf voller Zauberpilze - ich hatte soviel überschäumende Energie, dass ich wie der Wind die ganze Strecke zweimal gelaufen bin und eine totale Euphorie erfüllte mich ob der Schönheit der Natur, der leuchten Farben des Laubs, des strahlend blauen Himmels und: dieses universalen Zugehörigkeitsgefühls zu allem! Dieses Gefühl von universaler Liebe - man liebt alles und alles liebt einen wieder. Es war so wundervoll. Und dann habe ich genau das gleiche Gefühl immer wieder nach dem Liebemachen mit A. erlebt (und auch währenddessen, wenn ich mir das in der Ekstase bewußt machen konnte). Genau das gleiche Gefühl! Geliebt zu sein, zu lieben, All-Eins-Sein...
                LSD hab ich noch nicht probiert, mein Mann als Teenager schon, und er findet die Wirkung "reinigend".
                Die Pilze sind leider in der einzigen Form und Sorte, in der ich sie vertrage, mittlerweile "illegal", so dass sich diese Quelle erschöpft hat. Aber ich habe auch keine Sehnsucht mehr danach, ich glaube, ich habe die Lektion der Pilze verstanden und "bestanden" ;o)

                Tja, ich wünsche mir, dass du recht hast in Bezug auf meinen Mann und spätere andere Frauen recht. Er idealisiert mich total, das wird ihm ja den Boden unter den Füßen weghauen, aber es ist auch niemals gut, einen Menschen auf ein Podest zu stellen. Ich will gar nicht idealisiert werden und siehe da, ich hab es auch nicht verdient!! Es müßte eigentlich erleichternd wirken, diesen Punkt zu klären. Ich überlege noch, wie ich das mache, ohne allzu verletzend zu sein. Das hat er nicht verdient, er ist ein guter Mensch!
                Warum A tut was er tut bzw. nicht tut, da hab ich jede Menge Ideen, aber nix genaues weiß man nicht. An der Uni ist er ja gar nicht mehr, das hat er mir nicht mal mitgeteilt, hab ich erst am 12.11. offiziell von ihm gelesen. Stattdessen die Arbeit - 1 Putzjob, der andere in seinem gelernten Beruf. Wenn das wirklich wahr ist, dass er so viel arbeitet, hat er keine Zeit zum Leben mehr. Geschweige denn für mich.

                Hypothese 1
                A. ist schüchtern und fürchtet sich ein bißchen vor mir, weil ich ihn so überwältigen kann. Immer wenn er an mich denkt, ist er gleichzeitig erregt und extrem aufgeregt. Hat er dann noch Kontakt (v.a. wenn eine Weile Pause war und die Vertrautheit wieder ein wenig fehlt) per Text, kriegt er schon Herzflattern. Und Treffen führt ja in 99% der Fälle zum Liebemachen bzw. hätte er das einerseits gern und andererseits ist es schwer zu organisieren, einen ungestörten Ort zu finden und die Zeit dafür freizuschaufeln. Und bei der vielen Arbeit ist er zu erschöpft, um solche Gefühle genießen zu können, es ist Stress für ihn, schreiben fällt ihm eh nicht so leicht wie es sollte (schließlich hat er Geisteswissenschaften studiert, da MUSS man eigentlich schreiben können - aber vielleicht hat er auch deshalb dieses Studium nie vollendet, weil ihm der schriftliche Ausdruck nicht so liegt und 10-Finger-Tippen kann er auch nicht). Dann noch die viele Arbeit, die er ja "für uns" auf sich nimmt. Da hat er ja eh keine Zeit mehr. Und wir schreiben uns eh immer das gleiche, und Treffen ist viel besser, aber dafür ist ja nun keine Zeit mehr...
                Also spart er sich den Stress und schiebt alles = mich von sich, nach dem Motto "irgendwann kümmer ich mich wieder drum... und hoffentlich will sie dann noch....bisher war das ja immer so... und wenn nicht...hab ich immer noch weniger Stress, denn ich bin ein schwacher Idiot, der das Schönste im Leben nicht verdient" Übrigens: er schreibt sowas IMMER WIEDER: " ich glaube, ich verdiene dich gar nicht" - das kann man auch so auslegen, als glaube er das entweder wirklich, weil er mich irgendwie idealisiert (noch einer!!! *heul*) oder es ist ne Masche, um mich loszuwerden (aber irgendwie "glaube" ich das nicht).

                Hypothese 2
                Der Mann ist "verrückt". Welcher "normale" Mensch macht denn ohne erhebliche Not 2 Jobs, einen von 5-7.30 (Putzjob) und einen von 14 - 20 Uhr (als Unternehmensberater)? Und wann schläft/isst er, wann macht er mal Sport? Wann hat er mal Zeit für sich? Er WILL wohl gar keine Zeit für sich, will einfach arbeiten, bis er umfällt und im Krankenhaus landet. Wäre ja nicht das 1. Mal. Fazit: er ist lebensmüde, will das "Schicksal" entscheiden lassen. Er leidet und betäubt seinen Schmerz mit der Arbeit. Er glaubt, nix besseres verdient zu haben...

                Hypothese 3
                Er meint es ernst, arbeitet wie ein Wilder "für uns", ist aber ein autoritärer Idiot, der "die Frau" nicht um ihre Meinung fragt vorher, sondern einfach macht, was er für richtig hält. Warum "die Frau" noch ständig betüteln, es ist doch klar, dass man sich liebt, wurde ja schon mehrfach gesagt, und nun ist "Schaffe Schaffe Häusle baue" dran (obwohl er ja schon eins hat, ein wunderschönes Musterexemplar des sozialen Wohnungsbaus des frühen 20. JH ;o)).

                Hypothese 4
                Er leitet das Trennungsjahr offiziell ein - entweder trennt er sich von seiner Frau und/oder es ist das Trennungsjahr "von mir", weil er ja ne ganze Weile so arbeiten wird müssen, um soviel Knete zusammen zu bekommen, dass er Scheidung, Haus etc. zahlen kann, falls seine Frau ihren Anteil geltend macht und er sie auszahlen müsste oder was weiß ich...
                Aber sowas nicht zu kommunizieren spricht nicht für ihn. Allerdings ist es auch nicht so einfach, sowas per chat zu erklären... dazu müsste man sich mal treffen, aber das führt seiner Meinung nach zu (s. 1.) bzw. lässt sich ja nicht organisieren ob der vielen Arbeit (ginge natürlich schon, aber weil er weiß, dass ich das so sehe, meldet er sich lieber gar nicht erst, damit er sich nicht so blöd fühlen muss, weil er zu groggy ist...)

                Hypothese 5
                Er stellt mich auf die Probe. Weil er eifersüchtig ist auf mich und meinen Mann und meinen "Studienerfolg" (ich war ja ruck-zuck-fertig, er hat nur noch meine Staubwolke gesehen quasi) und meinen Mut zur Konfrontation (aber mich kostet sowas immense Überwindung jedesmal - da hinzugehen und bei ihm zu klingeln, ich hatte solches Herzklopfen - will ihn ja nicht in Schwierigkeiten bringen!).
                Dabei nimmt er gnadenlos in Kauf, dass ich leide wie ein Tier, v.a. weil ich ihm das schon beim letzten Mal klar gemacht habe. Würde bedeuten, er ist im Grunde grausam. Warum? Wer weiß das schon, vielleicht projiziert er irgendwas auf mich.

                Hypothese 6
                Ich kenne den Mann nicht wirklich, obwohl ich etwas in ihm 100% liebe. Er hat nun mittlerweile 8 Jahre sexlos mit seiner Frau zusammen gelebt wie "Bruder + Schwester", sagte er mir. Wer sowas kann, 8 Jahre nur SB, ist sicherlich "anders" als viele. Vielleicht findet er SB mit dem Gedanken an mich einfacher und entspannender als sich auf mich als Menschen einzulassen. Er ist sowas ja gar nicht mehr gewohnt. Das würde dann aber für mich bedeuten, dass er mich nicht interessant genug findet, um sich mit mir als Person zu beschäftigen und kommt schon verletzend rüber. Vielleicht ist es aber auch einfach "Gewohnheit", er hat mal gesagt/geschrieben, das sei eine schlechte Angewohnheit von ihm, sich zurückzuziehen und lange nicht zu melden. Würde ihm leidtun, wollte er ändern... hat er aber nie getan. Er "ist" vielleicht so. Für eine Beziehung ist das natürlich äußerst ungünstig....
                Ich hab schon gemerkt, dass er konfliktscheu ist, wichtige Themen nie von sich aus angesprochen hat. Er ist zwar immer drauf eingegangen, wenn ich inititiativ wurde, und scheint mit seinen Handlungen auch konsequent, aber irgendwie gleichzeitig völlig überzogen. So nach dem Motto: "mal sehen, ob ich dabei kaputt gehe. Das habt Ihr dann alle davon, ihr gierigen Weiber." ;o)

                Fazit: was dieses Nichthandeln angeht, schau ich ihm nur bis vor die Stirn.
                Aber interessant ist, dass es jede Menge Projektions- und vor allem Reflexionsfläche bietet. Je weniger ich von ihm sehe und höre, desto mehr "Kronleuchter" gehen mir zwischendurch auf.
                Trotzdem wäre es besser, ihn mal wieder "live" zu erleben, in einer "normalen" Umgebung, wo man einfach mal miteinander reden kann, man muss ja nicht gleich übereinander herfallen.
                Mir kommt es so vor, als hätte er das nicht im Griff, kann nur "ganz oder gar nicht". Das ist sehr schade, weil wir jetzt in einer "gar nicht"-Phase sind. Und ob und wann die endet, hat auch noch er in der Hand.
                Es ist faszinierend und nervig, dass wir einerseits so mega-kompatibel sind, unsere Körper sich "blind" verstehen, aber gewöhnliche Kommunikation einfach überhaupt nicht läuft. Solche Probleme habe ich mit keinem anderen Menschen und hatte ich auch zuvor noch nie. Hätte ich nicht das sichere Gefühl, dass ich mit ihm noch nicht "fertig" bin, ich würde aufgeben.
                So, nun isses wieder so lang geworden... sorry...
                LG, Venus










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                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                  ...Hypothese 7 hab ich noch vergessen:
                  er ist einer von "den Guten" und versucht, es jedem recht zu machen - seiner Familie, mir... und dabei überlädt er sich (regelmäßig). Und im Endeffekt überlässt er wirklich "dem Schicksal", wie es mit ihm weitergeht. Und alles, was ich möchte, ist dass es ihm gut geht, mit mir oder ohne mich. Ich will, dass er gesund bleibt und Freude am Leben hat.
                  Ich vermute, er hat sich an Leiden und Verzicht schon so gewöhnt, dass er oft keinen Ausweg mehr sieht und dann einfach versucht, sich da "durchzuarbeiten". Aber das sind halt alles Vermutungen.

                  So, nun aber genug für heute...
                  Süße Träume
                  Venus

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                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                    Zitat Venus:.....""""""Tja, ich wünsche mir, dass du recht hast in Bezug auf meinen Mann und spätere andere Frauen recht. Er idealisiert mich total, das wird ihm ja den Boden unter den Füßen weghauen, aber es ist auch niemals gut, einen Menschen auf ein Podest zu stellen. Ich will gar nicht idealisiert werden und siehe da, ich hab es auch nicht.........""""""""

                    Genau das lies mal noch einmal. Oft.

                    Den rest habe ich noch nicht gelesen fertig.

                    Kommentar


                    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                      Hypothese 8

                      Viel hat sich Liebe genannt, viel davon war mehr als enttäuschend. Ab da der Schwur, falls du dich wieder näherst, dann aber, dann lasse ich dich spüren, was du mir alles angetan hast.

                      Genau so hat es mir mein A. damals erklärt. Ich steh schmachtend an seinem Zaun und er kommt raus und sagt, ich habe so lange warten müssen, jetzt lasse ich "euch" warten und dabei hat er mich furchtbar zornig angesehen.

                      Ungefähr eine halbe Stunde nachher kams zum Eingemachten. Ich habe seine Hirnhälfte, die mich blockiert hat überlisten können, aber wie gesagt, nachher, anschließend war nichts mehr zu machen. Obwohl er stundenlang im Nirvana war mit mir und ganz deutlich und total offensichtlich mehr als durstig und furchtbar angetan war. Nachher, als er da raus war aus dem Zustand wird wieder die andere Linie das Sagen gehabt haben. Das "Böse"(sein), das Fürchten, das Zweifeln, das Nichtannehmenkönnen, das Verstecken wollen vor so Viel, weil es nicht gewohnt war, weil es so viel Stress war.

                      Hab ich das jetzt schon mal erzählt Venus, als ich mit meinem Hund und einer netten Bekannten einen Ausflug machte und da hat sich ergeben, bei einem Seefest dabei zu sein, wo unzählige Boote ( wir haben auch eines bestiegen spontan, mit Hund) mitten auf diesen See gefahren sind, jedes mit einem Feuerwerk an Bord und am Ufer gabs auch Haus um Haus ein ewig dauerndes Sylvesterfeuer. Das war zuviel. Das war einfach zuviel. Nicht nur für mich, auch für meinen Hund, der hat die dicke Leine durchgebissen wie nix und Passagiere haben ihn gerade noch abhalten können davon über Bord zu gehen.
                      Ich mag seither kein Feuerwerk mehr.

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                      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                        Das war übrigens im Sommer und kein Sylvester. Mir hat es am Anfang sehr gefallen, es war unvorstellbar boah, wahnsinnig, aber wenn man sich nicht mal umdrehen kann, es keine Pause gibt, kein Erbarmen, kein Rückzug, kein Leiser werden zwischendurch, das ist schauerlich unf verkehrt sich dann ins Gegenteil.
                        Drum, geh mit mit der Zeit. Jetzt ist Zeit zum ( sich) Sammeln.
                        Für dich ist das leichter zu verkraften, wie für ihn. Du bist nicht so schnell zu verschrecken, also nicht gerade scheu.

                        Übrigens, hab sehr lachen müssen über dein Geschreibsel, du hast echt ein riesen Talent und ich freu mich schon auf deine Bücher und Lektüre, die dir mal aus den Fingern fließen wird.

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                        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                          Liebe Elektraa,
                          mich freut das total, dass du Unterhaltungswert in meiner Schreibe findest! ) Danke!
                          Ich bin tatsächlich auch sehr schüchtern, in meiner Kindheit und Jugend hatte ich fast sowas wie ne "Sozialphobie", ich war überhaupt nicht in der Lage, mit erwachsenen "Autoritätspersonen" wie Lehrern oder den Eltern, besonders den Vätern meiner Freunde, überhaupt zu sprechen. Das hat sich in der Schule sehr negativ auf meine mündlichen Noten ausgewirkt.
                          Naja, ist lange vorbei, das autoritäre Schulsystem, wo Kinder öffentlich erniedrigt und sogar geschlagen wurden hab ich zwar noch mitgekriegt, aber überlebt. Männliche Autoritätspersonen fordere ich heute tendenziell eher heraus als dass ich mich unterordne (auch nicht immer klug, dieses Verhalten, aber ich bin allein mit meiner Mutter aufgewachsen und da waren keine Männer in der Nähe, die meinen Respekt verdient hätten. Ich schätze, es ist also dieser Prägung geschuldet. Werde ich auch noch überwinden.)
                          Furcht habe ich heute höchstens noch, vom Geliebten abgewiesen zu werden, aber: wenn A. und ich uns von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, dann kann er das nicht. Weil er es dann auch nicht will. Und sonst hat er es auch nie aktiv getan, er meldet sich dann halt einfach nur nicht. Die letzte Textnachricht ist ja "positiv", nur kam dann halt danach gar nix mehr, und noch ein paar Tage später ging er komplett offline und das ist so geblieben. Zuviel "Feuerwerk" vielleicht, wer weiß das schon... dabei hätte ich Ideen, den Druck mal rauszunehmen, aber er lässt mich ja nix mitteilen! Wie blöd! (Ich hatte schon überlegt, unter "unbekannter" Telefonnummer mal bei ihm anzurufen, aber das ist schon wieder so invasiv und hinterhältig und irgendwie respektlos, und außerdem ist der Erfolg auch sowieso fragwürdig.)

                          Heute hab ich Musik gehört, die meine Sehnsucht nach A. wieder extrem getriggert hat (ich bin ein Idiot, sowas zu tun...) und mir kamen die Tränen, Das hat mein Mann gehört, der in dem Moment gerade nach Hause kam. Und wollte unbedingt wissen, was mit mir los ist, war sehr freundlich und liebevoll. Wie könnte ich ihm DAS (die "Wahrheit") denn sagen? Und danach zur Tagesordnung übergehen, für mein Studium hier arbeiten etc. nach so einem Geständnis? Alles, was ich mir vorstellen kann, ist ihm zu sagen, dass ich "Liebeskummer" habe, dann seine Antwort zu hören und dann die Wohnung verlassen, weil ich nen Ort hab, wo ich mich zurückziehen kann. Er sagte, wenn ich glaubte, seine Gefühle zu verletzen, sollte ich da keine Rücksicht nehmen, er würde sich nicht fürchten. Er hat aber sicher keine Ahnung, was ihn erwartet. Und als er mir das Angebot machte, offen zu sprechen, hatte er selber Tränen in den Augen! Da konnte ich erst recht nicht.
                          Wir waren heute noch zusammen beim Steuerberater und haben uns über die Situation mit Beginn seines Renteneintritts informiert. Ihm ist es extrem wichtig, dass ich finanziell versorgt bin bzw. nicht den erstbesten Job annehmen muss, weil es an Geld fehlt. Ich dagegen will nicht finanziell abhängig sein von ihm. Ich war noch nie in dieser Situation, seit ich von zuhause ausgezogen bin. Dann geht es immer wieder darum, Teile meiner Abfindung in eine gemeinsame Immobilie zu investieren, wovon ich aber nichts wissen will, schon gar nicht, solange ich kein eigenes regelmäßiges und für mich ausreichendes Einkommen.
                          Ich kann keine gemeinsame Zukunft mit irgendwem planen. Ich komme mit nix weiter. Stecke fest. Was bedeutet das? Pause machen? Strategie ändern? Doch mit der "Wahrheit" rauskommen und abwarten, was passiert? Oder einfach abwarten, was passiert?

                          Ich habe keine "Angst", zu reden (oder zu schweigen), aber ich will danach gehen können. Damit er und ich im Abstand voneinander verarbeiten können, was gerade (mit uns) passiert ist. Ja, ne bessere Idee hab ich nicht. Es gibt wohl auch nicht den "richtigen" Zeitpunkt für sowas. Ist das ein Mist.
                          Ich bin ratlos...
                          GLG, Venus



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                          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                            "Es gibt wohl auch nicht den "richtigen" Zeitpunkt für sowas."

                            Aber eindeutig den falschen...

                            Im Sinne des "kleinsten Übels" wäre sicher, Mitteilung/Geständnis mit einer sozialen Veränderung zu verbinden (Auszug, Reise o.ä.). Und dabei auf die Versicherung Ihres Mannes zu vertrauen, dass er "sich nicht fürchte", in seinen Gefühlen verletzt zu werden.

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                            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                              Lieber Herr Dr. Riecke,
                              danke für Ihre klaren Worte! Einerseits fühle ich mich zwar wie eine berechnende Verräterin, solange ich noch mit meinem Mann zusammen wohne, aber andererseits sehe ich auch meine finanzielle Existenz und persönliche Zukunftsplanung gefährdet, wenn ich zur Unzeit mit meiner Offenheit ankomme, die er jetzt immer dringlicher fast täglich von mir fordert. Schließlich müsste ich einen Umzug finanzieren, Kaution zahlen, Möbel kaufen. Das könnte ich zwar alles leisten, aber nimmt mich ein Vermieter an ohne dass ich ein regelmäßiges Einkommen nachweisen kann? (Ich werde es gleich mal testen, habe eine interessante Wohnungsanzeige gefunden, allerdings erst ab März 2020 verfügbar...vermutlich daher nicht geeignet, aber den Versuch sicherlich wert.)
                              Auf die Feiertage freue ich mich natürlich überhaupt nicht, weil wir uns da kaum aus dem Weg gehen können. Alle Freunde besuchen ihre Familien etc. und ich werde mich zwar zeitweise in Arbeit vergraben können, aber gleichzeitig wird mein Mann täglich zuhause sein. Und an den Feiertagen hat auch die Universitätsbibliothek geschlossen, wohin ich mich sonst stundenweise hätte zurückziehen können. Nun, irgendwas wird mir schon einfallen, und immerhin wird es nicht langweilig in meinem (Gefühls-)Leben...
                              Herzliche Grüße
                              Venus

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                              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                Die Frage ist doch eigentlich, mit welcher Entscheidung kannst "du" Leben?
                                Bei mir ist es so, wenn ich nicht die Möglichkeiten habe etwas zu ändern, dann versuche ich diese zu schaffen und dann möglichst schnell, manchmal auch zu schnell, klare Fronten zu schaffen.
                                Habe ich die Möglichkeiten, auch wenn ich an meine Reserven muss, dann mache ich das sobald ich mich entschieden habe, einfach um dem anderen keine Lebenszeit zu stehlen und insbesondere um selber wieder fei zu sein von Verantwortung die ich emotional längst abgelegt habe.

                                Du brauchst ein Domizil um dich lösen zu können, die Frage ist was für eins?
                                Eine WG wäre vielleicht zu machen, ein Übergang bei Familie oder Freunden, oder die Suche mit Unterstützung deines Mannes, der ja bei offenen Karten sicher auch daran interessiert wäre schnell klare Verhältnisse zu schaffen.
                                Zu glauben solange warten zu können bis alles so passt dass du aus der Beziehung hinaus schweben kannst, ohne einen Verlust, das ist naiv.
                                Entweder kommt dieser Zeitpunkt nie, oder er ist nur so zu erreichen dass dein Mann derjenige ist der dafür die Zeche zahlen wird.
                                Oder, du lässt es laufen und wenn du damit klar kommst dann ist es auch gut, denn moralisch gesehen ist es ja deine Moral die den Maßstab gibt, also das vorgibt womit du gut leben kannst.

                                Du musst schauen womit du klar kommst, ob du die Konsequenzen tragen kannst und willst und dann solltest du dich auch entscheiden können, wann du was tun möchtest.

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                                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                  Liebe Tired,
                                  deinen Standpunkt kann ich bis zu einer gewissen Grenze nachvollziehen - würdest du wirklich deine (Not-)Reserven (!) verbrauchen, nur damit es anderen besser geht?
                                  Ich nicht! Ich habe sehr hart dafür gearbeitet und auch ziemlich gelitten und diese Abfindung, angelegt in Aktien, ist alles, was ich an finanzieller "Sicherheit" habe. Ich halte es für naiv, damit nicht sehr vorsichtig und achtsam umzugehen.
                                  (Hintergrund: Ich bin in Armut aufgewachsen: mein Vater hat meiner Mutter nach der Scheidung - da war ich 2 Jahre alt - mit gemeinsamen Schulden zurückgelassen und sich ins Ausland abgesetzt und keinen Unterhalt gezahlt, und sie hat einen OE geleistet, nennt man heute Privatinsolvenz. Deshalb hat sie dann die Hälfte von meinem BaFöG einkassiert , als ich das 1. Mal versucht habe zu studieren. Das sah sie als Mietzahlung für das Zimmer zuhause an, das ich - mit der kompletten Wohnung zusammen - für sie renoviert habe. Ich weiß was es heißt, keine Fahrkarte zahlen zu können und deshalb täglich per Anhalter zur 20 km entfernten Uni und zurück fahren zu müssen und sich am Monatsende nur noch von H-Milch ernähren zu können. Gute Nebenjobs gab es auf dem Land nicht, ich habe gekellnert, Zeitungen ausgetragen, bin putzen gegangen und das Geld hat trotzdem nicht gereicht. Deshalb habe ich die staatlich finanziell komplett geförderte Ausbildung zur Fremdsprachensekretärin gemacht und in dieser Zeit kam ich nur noch zum Schlafen "nachhause". Damit konnte ich dann auch mein BaFöG zurückzahlen und letztendlich hat diese Ausbildung dann > 20 Berufs-Jahre später zu dieser Abfindung geführt.)
                                  Deshalb werde ich mich demnächst auch mit meinem Banker treffen, um weiteres zu klären. Der Aktienmarkt ist nämlich auch "unsicherer" geworden, und mancher munkelt schon von einer sich ankündigenden weltweiten Wirtschaftskrise ob der politischen Lage und entsprechend einbrechenden Kursen.
                                  Zwischen dem Treffen einer Entscheidung bis zur faktischen Umsetzung derselben vergeht oft eine nicht vorhersehbare Zeitspanne. Die Unterstützung meines Mannes bei der Wohnungssuche zu erwarten, geht wohl in Richtung Zumutung, da kann ich eher Herrn Dr. Rieckes Rat nachvollziehen. Es würde eher so ablaufen, dass ich meinem Mann erkläre, dass ich gehen muss, was meine Gründe sind (und dabei werde ich sensibel vorgehen), und dann ziehe ich die Konsequenz und mich zurück! Wenn er dann anbietet, mir zu helfen, wundervoll. Aber: wenn er hilft, wird er Zugang zu meinem Rückzugsort erwarten, und das will ich nicht. Mein Mann ist ein "guter Mensch", aber nicht selbstlos.
                                  Ich kann mir leider keine Bleibe herbeizaubern, möchte jetzt auch nicht bei meiner besten Freundin auf die Couch, weil da gerade bis vor einer Woche noch deren eigene Mutter wg. familiärer Probleme kampierte und meine Freundin jetzt mal ihre Ruhe braucht, aber ich habe 2 Optionen im www angefragt und mal sehen, vielleicht geht alles ganz schnell jetzt und ich habe meinen Rückzugsort bereits um Weihnachten herum. Das wäre dann eine möblierte Wohnung in der Nähe meiner engsten Freunde. Wenn ich da meine Bücher und Klamotten unterbringen kann, würde mir das reichen. Auf "Dauer" weiß ich nicht, aber für die nächsten 2,5 Jahre bis zum Studienabschluss vielleicht. In der Zwischenzeit finde ich sicherlich auch bezahlte Arbeit, das hilft mir dann finanziell auf den Füßen zu bleiben. (WG-Zimmer hab ich alternativ auch angefragt und warte auf Rückmeldung, aber ich wollte ja eigentlich mal meine Ruhe haben und nicht schon wieder von neuen "Egos" umringt sein, auf die ich mich einstellen muß.) Atelier-Raum ist leider sehr schwierig zu bekommen, aber vielleicht ist das auch ein "Zeichen". Mal sehen, was sich ergibt. Dabei gehe ich dann natürlich durchaus an meine Finanzreserven, denn die Miete geht ja in jedem Fall davon weg, aber dabei werde ich überlegt handeln und nicht wahllos irgendwas anmieten (Geldverschwendung) nur um weg zu sein (der Wohnraum muß auch für meine Zwecke geeignet sein). Ich wünsche mir natürlich für alle Beteiligten, dass es möglichst zeitnah klappt mit dem Auszug.
                                  Ich habe es hier schonmal erwähnt (aber im langen Redefluss dieses Threads mag es untergegangen sein), dass ich leider bereits Erfahrung habe mit der Situation, ausziehen "zu müssen". Damals bin ich auf den Füßen gelandet und das gelingt mir auch dieses Mal, denn ich bin in der Lage, alles Mögliche zu organisieren und habe auch Freunde, die bereit sind, mich in der Not zu unterstützen. Ich habe niemandem absichtlich geschadet und folge nur dem Fluß des Lebens. Mit dem Wunsch, nicht unterzugehen und niemanden mit hinunter zu ziehen. Und mit dem Wunsch, dabei neben Erkenntnis auch Lebensfreude und Liebe zu erfahren und zu geben.
                                  Herzliche Grüße und schönen Advent
                                  Venus



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                                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                    würdest du wirklich deine (Not-)Reserven (!) verbrauchen, nur damit es anderen besser geht?
                                    Käme darauf an wer die anderen sind.
                                    Ich würde sie aber aufbrauchen damit es mir besser geht und wenn ich mich in deine Situation denke, rein aus meiner Sicht, dann würde es mir besser gehen wenn ich klare Verhältnisse schaffe.

                                    Aber wie gesagt, jeder empfindet das sicher anders.
                                    Ich könnte halt nicht jemanden den ich schätze, im Glauben einer gemeinsamen Zukunft lassen wenn ich schon genau weiß dass das nichts wird.

                                    Wie es wäre wenn ich solche Existenzängste hätte wie du, kann ich natürlich nicht sagen, ich bin da eher der "es wird schon irgendwie gehen und niemand muss verhungern" Typ, so dass der Leidensdruck bei einem Bleiben einfach höher wäre als beim Angreifen der Reserven.

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                                    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                      Hi Tired,
                                      Existenzängste habe ich nicht, nur schlechte Erfahrungen, die mich geprägt haben. Deshalb bin ich vorsichtig. "Klare Verhältnisse" werden eh geschaffen, aber planvoll und nicht überstürzt. Schließlich ist es auch möglich, dass "mein" Mann (irgendwie mag ich diese Bezeichnung auch nicht, er gehört nur sich selbst...), auf meine Mitteilung, dass ich ausziehen will, solange mit völligem Unverständnis reagiert und mich umstimmen will, bis ich ihm erkläre, welchen weiteren Anlass außer der fehlenden Ruhe zum Arbeiten es noch gibt, und er dann mit Zorn reagiert und mich aus den Augen haben will. Ich würde das zwar in der umgekehrten Situation nicht tun (kam einmal so ähnlich vor in meiner vorigen Beziehung), aber schließlich bin ich nicht er. Oder er ist so emotional erschüttert, dass wir es einfach nicht mehr in der Nähe des anderen aushalten. Ich lasse es nicht drauf ankommen, dass ich mir dann als einzigen Ausweg bis ich ne Wohnung sicher habe ein Hotelzimmer nehmen muss, mein Geld damit verplempere und außerdem mein Studium leidet und damit meine künftigen Berufschancen beeinträchtigt werden. Käme mir äußerst unvernünftig vor. Die Reserven werden ja sowieso angegriffen durch künftige Mietzahlungen, aber dann handelt es sich um Ausgaben, die einfach für mich notwendig sind und nicht überflüssig.
                                      Mir ist heute beim Schreiben dieser (wahren) Geschichten aufgefallen, dass ich in den wenigen Fällen, wo ich ausziehen musste aus der Wohnung eines anderen, weil es da immer einschränkender für mich wurde, ich mich immer so absichern musste vorher. Der "rechtzeitige" Auszug bei meiner Mutter war nur möglich, weil mir ein Freund sowohl Übernachtungsmöglichkeiten gab bis zum Ende der Renovierung meiner neuen Wohnung und einen Kredit für Kaution und Miete (ich hatte einen Job, von dem meine Mutter nichts wissen sollte, weil sie sonst versucht hätte, sich am Verdienst zu "beteiligen", und natürlich wird am Monatsende gezahlt, gemietet am Monatsanfang). Der Auszug aus dem "Werkshaus" meines Ex (Haus auf dem Lande kam mit seinem Job als Greenkeeper auf einem Golfplatz) mußte bei Nacht und Nebel über die Bühne gehen, weil er leider im Nachhinein völlig ausgerastet ist, obwohl wir vorher über die Trennung einig waren; und nun die aktuelle Situation. "Mein" Mann sitzt da voll am längeren Hebel, und ich komme mir vor, als wohne ich mit meinem Vater zusammen, dem ich alles recht machen müßte (dabei habe ich gar keine "Vatererfahrung"). Kommt ja rüber wie der Psychoklassiker, der "Vaterkomplex", obwohl er nun wahrlich nicht so viel älter ist. Nein, eigentlich geht es eher darum, dass die Beziehung nicht auf Augenhöhe stattfindet. Das war sowieso immer nur dann der Fall, wenn ich Unausgesprochens mal wieder auf den Tisch gebracht habe, das hat er an mir respektiert, ansonsten hat er eine Tendenz zum Macker. Hat mich im Grunde immer schon genervt, aber mit meiner Fähigkeit zur Offenheit habe ich ihn immer auf den Teppich holen können, und seine anderen Eigenschaften haben dieses "Manko" in meinen Augen ausgeglichen. Aber nun bin ich ja gerade nicht offen, weshalb es jetzt in der Beziehung für mich äußerst unangenehm ist.
                                      Diese aktuelle Situation jetzt will ich natürlich anders handhaben als die vorigen und ich wünsche mir sehr, dass es gelingt. Aber völlig ohne Absicherung geh ich auch hier nicht weg. Soviel "Gottvertrauen" wie du hab ich leider nicht in dieser Hinsicht. Bin da wohl zu sehr konditioniert aus meiner Jugend. Kann schon sein, dass mein Mißtrauen übertrieben ist. Ich hätte ganz gerne mehr von deiner Einstellung diesbezüglich.
                                      Naja, jede/r macht es wie er/sie kann....
                                      LG, Venus

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                                      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                        Schönen guten Abend allen hier )

                                        es gibt sowas wie ein update in der Geschichte:
                                        am Donnerstag hab ich versucht, A. ein Geschenk zu übergeben. Hätte ich ihn persönlich angetroffen, hätte er noch einen Brief dazubekommen, es sei denn, er hätte sich für ein Gespräch verfügbar gemacht. Am Irrealis sieht man schon, dass das nicht geklappt hat. Auf mein Klingeln zur frühen Nachmittagszeit hat niemand geöffnet, nur der Hund war zuhause und bellte eine ganze Weile. Mein Geschenk musste ich ins Zeitungsrohr stopfen (ein im Umschlag verpackter kuscheliger Schal für ihn, damit er's warm hat auf seinen Arbeitswegen etc, mit einer unverfänglichen kurzen Notiz) und ich habe keine Ahnung, wer den empfangen hat und ob er ihn bekommen hat. Denn er hat sich nicht gemeldet. Ist immer noch offline. Ich mache mir Sorgen, ob er wieder so krank ist wie im Sommer, wo er 3 Wochen im Krankenhaus lag. Er hat offenbar eine Tendenz, sich zu überarbeiten. 2 ältere Herren, Nachbarn wohl, sahen mich, einer grüßte mich: "Guten Tag, M.!" Darauf der andere: "Das ist doch nicht M.! Die Dame ist doch viel älter als M., obwohl sie auch noch jung ist." M. ist A.s Ehefrau. Da war ich bedient, denn VIEL älter bin ich nicht und bis dato hat mich JEDER mindestens 15 Jahre jünger geschätzt, als ich tatsächlich bin. Außerdem habe ich einige recht unverwechselbare Merkmale, und da hab ich mich doch gewundert, wie man mich mit M. verwechseln kann - hat sie ihre Haarfarbe/Frisur geändert? Und - bin ich in der letzten Zeit plötzlich "gealtert" vor Kummer? Oder vielmehr: bin ich gerade total überempfindlich und messe albernen Zufällen tiefere Bedeutung bei, als sie verdienen?
                                        Also das war schonmal ein MIßerfolg in meinen Augen. Aber es wurde noch schlimmer: danach bin ich zu ner Podiumsdiskussion meines Uni-Instituts gegangen und habe mich nicht nur nirgends repräsentiert gefühlt, sondern schlichtweg nicht mehr zugehörig. Natürlich hatte das auch damit zu tun, dass ich bereits "down" war, als ich da angekommen bin, und die Diskussion ging um Verbesserungen der Kooperation zwischen Dozierenden und Studierenden und der generellen Arbeitsplatz-Situation in Forschung und Lehre (wirkte ziemlich hoffnungslos, und es war halt eine Idee von mir, dass ich ggfs. mal im Institut wieder tätig werde.... also noch ein Dämpfer. Als ich dann abends nach Hause kam, war ich so traurig, dass ich stundenlang einfach nur geheult habe. Ich fühlte mich wirklich, als hätte ich alles - alle meine Träume - verloren. Als sei mein Leben vorbei, weil alles, was ich will (A. und ein Unijob) nicht zu haben sind und ich finanziell alles andere als unabhängig bin... und heimatlos, denn A. ist meine Heimat, und ich fühlte mich so einsam und leer, dass ich wirklich lebensmüde war. Mal wieder.
                                        Vor meinem Mann konnte ich dieses Stimmungstief nicht verbergen, obwohl ich mich in das Maisonettezimmer zurückgezogen hatte. Er wollte wissen, was mich so traurig macht. Und da dachte ich mir, ich hab eh nichts mehr zu verlieren, ich fühle mich sowieso gerade "ganz unten" - ich kann es ihm nun auch sagen. Es war schrecklich. Am schlimmsten fand er aber nicht den "Betrug" mit A., sondern dass ich gehen wollte. Ausziehen. Das hat ihm den Boden unter den Füßen weggezogen. Er meinte, es sei eine Form von "social suicide", gesellschaftlichem/finanziellem Selbstmord. Wenn ich das tun würde, wäre ich verrrückt. Da könnte ich meine Abfindung auch aus dem Fenster werfen.
                                        Das Gespräch nahm viele verschiedene Wendungen, eine davon war, dass er sagte, er sähe selber keine Zukunft mehr für sich, wenn ich ausziehen würde - in seine ursprüngliche Heimat zurück zöge ihn nichts und hier hielte ihn auch nichts... ich bin also seine Heimat... das hat mir das Herz noch schwerer gemacht. Wir haben geredet bis in die frühen Morgenstunden des nächsten Tages (Freitag, Tag der Venus - der 13....). Dann hatte ich vom Weinen eine Bindehautentzündung und mußte am nächsten Morgen zum Augenarzt. Er auch. Danach haben wir weiter geredet. Er hat mir zugeredet, doch bei ihm in der großen Wohnung zu bleiben, bis ich meinen Master-Abschluss fertig habe oder wenigstens bis zum Frühjahr nach den Prüfungen... wenn ich dann immer noch weg wolle, würde er mich unterstützen... aber er will mich definitiv bei sich behalten. Er könnte sich auch nicht vorstellen, mit einer anderen Frau neu anzufangen, sagte er (ist ja auch noch zu früh für dieses Thema jetzt) und seine "Freiheit" bräuchte er nicht von mir. Wir haben uns geeinigt, im Falle des Falles geordnet gemeinsam aus der aktuellen Wohnung auszuziehen, jeder sucht sich dann was neues. Aber der Auszug ist erstmal aufgeschoben. Vielleicht ist es auch für meine Gesundheit besser so, nicht nur für die Finanzen. Ich hatte schon ziemliche Beschwerden nach dem Stress des letzten Jahres und erhole mich immer noch davon. Andererseits ist es vielleicht auch irgendwo ein fauler Kompromiss. Aber als ich ihn in seinem Schmerz sah, brach mir fast das Herz und ich merkte, dass ich ihn nicht verlieren will. Als Liebhaber werden wir nicht mehr zusammen sein können (damit könnte er leben, sagte er), aber er ist doch auch mein lieber Freund, dem ich kein Leid antun will!
                                        Das Maisonettezimmer wurde gestern und heute ruck-zuck vom Musikzimmer zu meinem neuen Arbeitszimmer umgeräumt. Da sitze ich jetzt mit funktionalem Schreibtisch und 2 Monitoren und meinem Büchern und nem Sofa zum Ausruhen, all inclusive und ziemlich praktisch jetzt im Winter (im Sommer ist es oben sehr heiß). Aber es geht ja auch gerade ums "Überwintern". Nun leben wir zusammen wie Freunde in einer WG. Beide haben wir was davon, und doch fehlt beiden was.
                                        Und käme A. jetzt in mein Leben zurück, ich würde, ja ich "müßte" einfach gehen. Doch ohne ihn fehlt mir die Energie dafür. Zwar habe ich aufgrund meiner Sehnsucht nach A. Mühe, mich auf mein Studium zu konzentrieren, aber zwischendurch gelingt es dann doch mal stundenweise - das Arbeitszimmer bietet mir durchaus etwas Ruhe und Abstand.
                                        Ich konnte meinem Mann - nennen wir ihn "V", mir gehen diese Possessivpronomen mittlerweile nämlich wieder sehr auf die Nerven - noch nicht sagen, welche Art von Verbindung ich zu A. fühle - ich sagte ihm, A. habe einen Perspektivenwechsel bei mir verursacht, mein Leben und meine Sicht auf die Dinge völlig verändert - aber natürlich schwärme ich V. nicht vor, was für ein Funkenflug zwischen A. und mir stattfand, der eben diesen Perspektivenwechsel nach sich zog. Es war definitiv der falsche Zeitpunkt, die Klinge reinzuschlagen und dann noch umzudrehen. Ich bin auch nicht überzeugt, dass er "alles" wissen muss. Von meiner Liebe zu A. wird er noch erfahren. Und der Auszug ist aufgeschoben, aber nicht aufgehoben, und V. und ich haben nun auch nicht besiegelt, dass "alles wieder in Ordnung kommt" - unsere Beziehung hat sich unwiderruflich verändert, das hat er auch verstanden. Wir versuchen nur einfach, etwas "Normalität" einkehren zu lassen, damit wir auch noch im Alltag funktionieren können.
                                        Das ist die aktuelle Lage in "Vulcans Schmiede".
                                        Allen ein wundervolles Advents-WE...!
                                        Herzliche Grüße
                                        Venus

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                                        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                          Ich freu mich jetzt richtig für dich.

                                          Hi Venus, das ist echt boah, wahnsinnig, wird dir aber geholfen mal wieder.

                                          Keine Sekunde ist da falsch passiert. Nicht wegen dem Schal bist du hin, du bist hin, um genau diese Stimmung zu haben, später dann, um zum Türl zu kommen, wo Reden endlich machbar und möglich ist.

                                          Ist das nicht seltsam? Angesicht des "Todes" ( also wenn eh schon alles hin und vorbei ist) da wird man auf einmal ehrlich und hat weit weniger Schiss, endlich mal klar auszusprechen, wofür man sonst den Mut nicht hatte.

                                          Krisen sind schon sehr nützlich , man sieht es an deinem Beispiel wieder mal, wie nützlich das jetzt war.

                                          Genau das habe ich dir gewünscht und so habe ich es auch heimlich erwartet, dass es kommt.

                                          Er wird jetzt fair von dir unterrichtet, er wird nicht mehr behandelt als wär er ein Depp und er wird jetzt aufgeklärt werden über alles und rechtzeitig alles mitbekommen und erfahren.
                                          Das ist sooooooo wichtig, was jetzt alles passiert ist!! Endlich habt ihr einen anderen Modus.

                                          Es ist jetzt alles viel leichter und immer wieder sehe ich bei vielen Komplikationen, die man so hat im Leben, mit Aufrichtigkeit nimmst du die beste Linie. Friedlich, freundlich, ehrlich, das ist die beste Waffe gegen Murks.

                                          Dein V hat genau so reagiert, wie ich mir dachte. Das war ein wirklich günstiger Zeitpunkt und was er dir angeboten hat, habe ich auch erwartet. Komisch...

                                          Ehrlich gesagt, ich habe, nach den letzten Beiträgen, wo du der Meinung warst, du suchst heimlich und hinterrücks irgendwelche Bleibe, richtig Betroffenheit gespürt. Das tut man nicht, da schafft man sich Feinde. Du brauchst aber einen echten Freund und das ist er, der V. Wahrscheinlich lebenslang und er Beste, den du je finden wirst. Nochmal kommt so jemand nicht mehr daher und umgekehrt, wie kostbar du für ihn bist, das wirst du auch noch checken.

                                          Dein Mädchendasein ist jetzt dran. Papa schaut auf dich und hilft dir wo geht. Das brauchst du eh dringend.



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                                          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                            Für mich hört es sich immer noch so an als wolle A den Kontakt nicht mehr, weil er seine Entscheidung längst getroffen hat, er stellt sich tot.

                                            Es ist aber doch so dass es nun endlich raus ist und im Prinzip hat es Folgen die dir eigentlich entgegen kommen.
                                            Du kannst den Status quo erst einmal beibehaltenen und dir in Ruhe überlegen was du als nächstes tun möchtest.

                                            Ok, wenn A wieder auftaucht, ich meine, ich persönlich würde niemandem folgen der in dieser Weise abtaucht und dann wieder auftaucht um den Einen unter allen anderen zu geben.

                                            Ich glaube wenn du dich auch A einlassen würdest, mit Haut und Haaren, was du ja nicht in Betracht ziehst, dann würdest du dabei nur verlieren.

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                                            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                              Was den Job betrifft..erwarte das Kommende, was auch immer. Lass dich ein auf den Nebenlpfad, wo du nur siehst, was direkt vor dir ist.

                                              Du hast nicht irgendwas zu wählen, sondern DEINES. Sei locker, entspannt, ohne Vorurteile und lass dich weiter von deinem Bauchgefühl leiten. Du wirst schon sehen, was geht, was nicht geht.

                                              Ich spür meine Stop and Go und bin da brav am Folgen, so richtig gehorsam und wundere mich, und wundere mich, wie sich alles so fügt..weil ich zum Beispiel NICHT bekommen habe, was ich vorgehabt habe zu bekommen ist etwas anderes eingetroffen und siehe da, das war zehnmal idealer, als meine erdachte Variante.
                                              Vor einer Wand stehen gehört dazu, eine offene Tür vorfinden gehört dazu. Du musst aufhören, dich zu wehren gegen das, was dran ist.
                                              Die Ohrfeige war heute dran. Warum sollst du erfolgreich sein, da, wo dieser Erfolg noch nicht ansteht... meinst du, mir geht es nicht auch so? Ich leide aber nicht darunter, ich sag bloß, aha, aha..
                                              Quo vadis?? Heim, heim zu dir... manchmal über verrückte Umwege.

                                              Lieben Gruß

                                              Ich umarme dich,
                                              schlaf gut
                                              gute Nacht

                                              und nochmal, wie kann man nur so schreiben können, wie du... boah...

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                                              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                Für mich hört es sich immer noch so an als wolle A den Kontakt nicht mehr, weil er seine Entscheidung längst getroffen hat, er stellt sich tot.

                                                Es ist aber doch so dass es nun endlich raus ist und im Prinzip hat es Folgen die dir eigentlich entgegen kommen.
                                                Du kannst den Status quo erst einmal beibehaltenen und dir in Ruhe überlegen was du als nächstes tun möchtest.

                                                Ok, wenn A wieder auftaucht, ich meine, ich persönlich würde niemandem folgen der in dieser Weise abtaucht und dann wieder auftaucht um den Einen unter allen anderen zu geben.

                                                Ich glaube wenn du dich auch A einlassen würdest, mit Haut und Haaren, was du ja nicht in Betracht ziehst, dann würdest du dabei nur verlieren.
                                                Also tired, fürchterlich! Der ist ja noch unfertig und muss zuerst vorbereitet werden...vielleicht erst im kommenden Leben iss er so weit.. .
                                                Meiner Meinung nach bringt er diese Liebe lieber um, als dass er sich ihr stellen wagt mit aller Konsequenz.
                                                Das "Fremde" wird angehimmelt und irrsinnig geliebt und zu sich geholt und gedrückt und man verzehrt sich danach und das deshalb, weil das meiste, was man sich von diesem Fremden ausdenkt nix anderes ist, als eine Idealvorstellung.
                                                Der entspricht er natürlich nicht im Alltag und im realen Leben. Der riesige Aufwind damals hat durchblitzen lassen, was möglich ist. Er war damals perfekt, weil er sich auf perfekter Höhe befunden hat. Zu so einem Hochzeitsflug lässt nur eine bestimmte Stimmung kommen.
                                                Die hat er sicher im Moment nicht.

                                                Auch egal, an dem solls nicht scheitern, dass er ansonsten, wenn er nicht in dieser Hochform ist, ein richtig, normaler Normalo ist. Feig, klein, blind und bibbernd um seine Existenz.

                                                Er wird sich schon melden. Vielleicht stellt er eine Frau vor und sagt dann, sie ist meine Neue..
                                                Lieber den Spatz in der Hand, als die Taube auf dem Dach..lieber irgendwen, als den, der höchstes Interesse bekundet und das Beste erwartet und erhofft.

                                                Ich kann mir vorstellen, er hat irre Lampenfieber.

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                                                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                  Ehrlich gesagt, ich weiß selbst nicht, was man da raten kann. Es wird der Zufall Klärung bringen.

                                                  Manchmal ist etwas ganz anders, als man es sich ausgemalt hat, manchmal kommts besser, als man sich je erträumt hat.
                                                  Komm ja nicht auf die Idee, liebe Venussi, dass du den Baum umschneidest, nur weil er grad nicht blüht.

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                                                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                    Ein guter Schritt. Definitiv.

                                                    Mit deinen Schilderungen zum Adonis bringst du mich immer wieder zum Nachdenken über meine erste Affäre M. Ich weiß nicht, ob man das was bei euch beiden passiert ist, wirklich mit uns vergleichen kann, aber ich habe ein paar Indizien: M hat mir direkt vor dem ersten Sex, zu dem sie mich sehr geschickt in ihre Wohnung gelockt hatte, erklärt, dass sie nur selten zum Höhepunkt kommt, und dass sie es schade fände, wenn ich am Ende mit Gewalt aber doch vergeblich versuchen würde, sie zum Höhepunkt zu bringen. Das zu sagen war ihr sehr wichtig, und ich fand es saustark, dass sie das getan hat.

                                                    Sie ist beim ersten Sex dreimal gekommen. Ich sage das nicht, um anzugeben oder sowas. Ich habe nichts besonderes an mir, ich bin sicher kein Dummrammler, aber Spezialtricks habe ich auch nicht drauf. Es ist einfach so, dass wir in der Beziehung perfekt zusammengepasst haben. Die neue M., die zusammen mit mir zum Vorschein gekommen ist, kommt sehr leicht und sehr oft. Ich war vollkommen erschüttert von ihrer Hingabe und unserer Kompatibilität. Das habe ich ihr auch gesagt. Wenn sie mir gesagt hat, dass sie mich liebt, hat mich das nicht, wie bei allen anderen Affären, abgeschreckt, sondern total angerührt. Es hat sich logisch angehört und angefühlt, weil wir doch so perfekt zusammengepasst haben. Wenn wir zusammen waren, waren wir das Universum und der Rest der Welt nicht mehr existent.

                                                    Sobald ich aus ihrer Wohnungstür raus war, war ich aber wieder der Mann meiner Frau. Ich habe nie ernsthaft erwogen, meine Frau zu verlassen, und das hatte ich M. ganz am Anfang sehr klar gesagt, und auch später wieder.

                                                    Trotzdem fiel sie brutal aus allen Wolken, als ihr klar wurde, dass wir nie ein Paar werden würden. Sie hatte zu mir gesagt, dass sie nicht länger eine Affäre wolle. Ich war von dem Satz geschockt und mitgenommen, weil ich unsere Verbindung schon für etwas sehr Großes hielt. Sie hatte das aber nicht gesagt, weil sie unsere Beziehung beenden, sondern weil sie aus der Affäre was Richtiges machen wollte. Damit war es aber vorbei.

                                                    Der ganzen magischen Verbindung und allem, was wir gesprochen hatten zum Trotz hatten wir nie eine richtige transparente Kommunikation auf Augenhöhe erreicht. Sie hatte ihr Bild von ihrem Leben und der Welt im Kopf, ich meins.

                                                    Ich habe zwar nie zu M. gesagt, dass ich keinen Sex mit meiner Frau mehr hätte (damals war das auch noch nicht so). Aber dass ich meine Frau für die Eine halte, habe ich ihr natürlich auch nicht unter die Nase gerieben. Sie hatte dafür angedeutet, dass sie nicht mehr mit ihrem Mann schlafen könne.

                                                    Drei Jahre später bekam sie ein Kind von ihm, sie sind heute noch zusammen.

                                                    Vielleicht ist es bei Adonis auch wie bei mir. Vielleicht sieht er keinen Weg, sich von seiner Frau zu trennen. Vielleicht will er das überhaupt nicht. Vielleicht würde er mit einer endlosen Affäre gut zurecht kommen, aber mit einer neuen Beziehung nicht. Vielleicht nehmt ihr die Magie eurer Verbindung doch total unterschiedlich wahr.

                                                    Deinen Vorsatz, in Zukunft ausschließlich zölibatär oder mit Adonis zu leben, würde ich jedenfalls nochmal kritisch hinterfragen. Ich bin vollkommen überzeugt: Das Beste kommt erst noch!

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