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"zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

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  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

    Hi ihr,
    Victoria, die Mitarbeiterin des psychiatrischen Dienstes hatte schon vor zwanzig Jahren mit meinem Bruder zu tun und dadurch besser den Unterschied zu damals und die Dringlichkeit erkannt.
    Sie hat es geschafft eine Amtsärztin mit ins Boot zu holen, die ein Gutachten erstellte und dann schaffte sie es auch noch den Richter zu einem Vorort Termin zu drängen, der dann die Einweisung anordnete. Das passiert wohl sehr selten, da in Deutschland nicht nur das Recht auf Leben festgeschrieben ist, sondern auch das Recht darauf nichts mehr zu essen und nichts mehr zu machen, der Richter muss dann entscheiden ob das freier Wille ist oder Selbstgefährdung, ein so schmaler Grad dass es wohl häufiger der freie Wille ist der Gewinnt.
    Also Glück gehabt und die Dame ist eine gute.

    Ja Elektraa, ich schimpfe viel auf das System und ich bin da auch kaum dankbar, wenn dann meist im Kleinen, Leuten die was versuchen aber eigentlich auch nichts ändern können.
    Momentan schaue ich wieder zu wie meine Mutter unaushaltbare Schmerzen hat, immer weniger wird, die Kraft verliert und alle die einem helfen sollten und einen Beraten sollten lassen einen hängen, medizinische Hilfsmittel sind Monate Lang unterwegs und dann braucht man sie schon nicht mehr, oder sie funktionieren nicht und am Ende hat man halt Pech gehabt.
    Ich ertrage es einfach nicht nicht das mit anzusehen aber meine Mutter leidet natürlich noch viel mehr und hat auch seit Tagen nicht mehr geschlafen, es herrscht nun mal die pure Verzweiflung und man ist an einer Stelle alleine gelassen wo man doch alles tun sollte dass die Menschen noch eine einigermaßen gute Zeit haben.
    Am liebsten würde ich mich einfach vom Acker machen, aber das ist natürlich auch keine Option und ich muss notgedrungen weiter zuschauen wie die die Probleme und Schmerzen weiter wachsen und was einem dann manchmal durch den Kopf geht hätte man nie gedacht dass man es jemals auch nur ansatzweise denken würde.

    Naja, die Tage stehen Arzttermine an, ich habe keine Ahnung wie ich sie da hin bekommen werde, aber auch zu dem Unterfangen gibt es wohl keine Alternative.
    Die Möglichkeiten sind mir natürlich klar, aber das ist auch wieder kompliziert und schwierig.
    Den Termin wegen der Schmerzen im Fuß haben wir leider erst Freitag, ich habe zumindest noch etwas Hoffnung dass sich dieses Problem besser lässt, auch wenn ich nicht wirklich daran glaube, morgen Kardiologe, auch ein Pflichttermin, drückt die Daumen dass alles klappt.

    Und, ja, ich werde weiter auf unfähige Menschen und das System schimpfen, hätte ich genug Geld über würde ich die auch verklagen, denn es kann nicht sein dass ein Mensch aus Unfähigkeit von Fachleuten dermaßen zerstört wird und dann einfach nach Hause geschickt, wo das Martyrium weiter geht, das ist unmenschlich und nein, da wäre mir jede Mühe einer Dankbarkeitsübung zu schade, ich will kein Mensch sein der darin was gutes sieht, wenn die Mutter auf mehreren Stationen einer Klinik regelrecht zerstört wurde und sich das immer weiter fortgesetzt hat, das ist einfach unglaublich und gehört verflucht und schwarz angemalt, weils einfach tiefschwarz ist da muss man gar nix mehr anmalen.

    Wer Weiß, vielleicht sehe ich es mal anders, aber so wie ich im Moment empfinde weiß ich dass sich meine gesamte Einstellung und mein ganzes Leben durch diese Ereignisse komplett gedreht hat und das was sich innerlich verändert und getan hat, das wird belieben, das wird nicht wieder verschwinden wenn meine Mutter irgendwann verschwunden ist.
    Da bin ich in der Tat unversöhnlich und auch bei mir und jedem der das mit ansehen muss ist was kaputt gegangen was nicht mehr ganz werden wird.
    Ein Schulterzucken und der Rat da müssen sie halt mit leben, von denen die helfen sollten hilft jedenfalls niemandem weiter.

    Naja,.bi Inhalt gerade auch wieder tief drinnen in dem Elend, was natürlich die Verzweiflung und das innerliche Explodieren im Bezug auf die verantwortlichen Stellen nur noch fördert und bei meinem Bruder war es ja auch so, wenn die eine Dame sich nicht engagiert hätte wäre er schon tot und ich hätte mir das per Telefonkontakt live mit rein ziehen dürfen.
    Das geht gar nicht, dass Verwandte in dieser Weise in die Verantwortung genommen werden.

    Jedenfalls habe ich heute mal etwas Zeit um früh schlafen zu gehen und das werde ich jetzt auch machen.
    Nicht bös sein wegen meiner bösen Worte gegen alle die das auf mich abwälzen, vielleicht könne die nicht anders, vielleicht können auch unfähige Ärzte und Krankenschwestern nichts dazu dass sie unfähig sind, bzw. so einen Job bekommen ohne ihn zu beherrschen, aber das ist mir auch egal, Es macht mich nun mal wütend.

    Machts gut und gute Nacht, sicher kommen auch mal wieder bessere Zeilen, vielleicht...

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    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

      Liebe Tired,

      immerhin gut, dass eine Person so engagiert war wegen deines Bruders und etwas in Bewegung gesetzt hat und dein Bruder die Einweisung bekommen hat.

      Ich kann deine Verzweiflung vollkommen verstehen, gerade weil du ja nicht nur mit einem Schicksal belastet bist, sondern dich parallel um drei Personen kümmern musstest und es dir selbst auch nicht gut geht. Das ist ja auch zum verzweifeln, wenn man das Gefühl hat vollkommen alleine gelassen zu werden.

      Ich denke, bei deiner Mutter ist einiges wirklich schief gelaufen, auch wenn ich natürlich nicht die Details kenne. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Pflege eines Elternteils eine große Verantwortung ist und man das, wenn man selbst arbeitet, kaum zu schaffen ist, wenn es dem Elternteil wirklich schlecht geht. Entweder man muss den Weg der Heimunterbringung wählen (auch wenn das nicht bedeutet, dass das eine bessere. Option ist) oder man muss sich der Pflege vollkommen widmen. Mit dem Sozialdienst habe ich damals gute Erfahung gemacht, eigentlich mit allen Stellen und Diensten, dich ich so kennengelernt habe, aber viele waren selbst total überfordert und dermassen unter Zeitdruck, dass sie selbst frustriert waren. Es gibt pflegendes Personal das sehr emphatisch und hilfsbereit ist, aber oft bleiben sie selbst auf der Strecke, weil es an Zeit mangelt und sie schnell von einem Patienten zum anderen müssen.

      Das du als Angehörige da natürlich viel mehr eingebunden wirst, ist ganz klar. Aber in deinem Fall ist es einfach besonders fatal, weil du dich um beide Elternteile kümmern musst und das anscheinend als einzige in der Familie.

      Das du nicht mehr kannst, verstehe ich, auch weil es wirklich schrecklich klingt, wie deine Mutter abbaut und was sie an Schmerz erleidet.
      Als Tochter leidest du da natürlich mit.

      Ich kann dir nur weiterhin die Daumen drücken und hoffen, dass du einen Weg findest und sich vielleicht wie im Falle deines Bruders etwas ergibt und ein weiterer engagierter Mensch dir zur Seite steht.

      Liebe Grüße
      Victoria

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