#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    PS
    Ein Arzt hat mal zu mir gesagt, das es schwer ist Maniker so zu stabilisieren das sie mit ihrem Normalzustand zufrieden sind. Der Grund ist, das sie die gute Stimmung immer an den mansichen Phasen messen, da kommt natürlich kein Normalzustand ran, selten messen sie Verbesserungen an den depressiven Phasen.

    Bei dir scheint es ähnlich zu sein, so wirst du nie zufrieden sein mit deiner Stimmung, es sei denn du hast das große Glück nochmal genauso zu empfinden wie vor der Erkrankung.
    Das ist aber eher unwahrscheinlich, weil sich dein Rad des Lebens weiter gedreht hat und du nie wieder so sein wirst wie zuvor, das verhindert schon alleine die Erfahrung mit deiner Erkrankung.
    Trotz allem kann es wieder gut werden, vielleicht sogar besser als zuvor, dem solltest du aber auch eine Chance geben, indem du die Messlatte nicht mehr so hoch anlegst und damit deine Energien auch nicht mehr blockierst.

    Kommentar



    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Hallo Tired,

      da hast Du sicher recht - ziemlich sicher ist mein Maßstab da irgendwo nicht optimal ausgerichtet. Dabei mache ich mir allerdings immer wieder bewußt, daß es mir schonmal richtig, richtig dreckig ging.

      Aber im Augenblick hilft das alles irgendwie nur bedingt...
      Der 24. mit der Fahrt zu meinen Schwiegereltern war noch sehr in Ordnung, keine großen Beeinträchtigungen, beim Mittagsstop unterwegs sogar noch nen Cache gehoben. Alles spitze, gemessen an den schlechteren Zeiten.
      Aber sowohl die letzten beiden Morgende als auch heute Früh kämpfe ich doch wieder gegen recht hartnäckige Depri- und Angstanflüge. Dabei ist eigentlich alles in Ordnung, es gibt keinen Krach zwischen meiner Frau und ihrem Schwiegervater, auch ansonsten sind alle nett und die Stimmung gut - und ich krieg trotzdem immer wieder meine Problemchen.
      Im Laufe der Nachmittage und Abende wurde es dann jeweils langsam wieder, aber richtig entspannt und locker war ich trotzdem noch nicht so ganz drauf.

      Einerseits weiß ich nicht so ganz genau, was da grad mal wieder abläuft. Andererseits ist Weihnachten... gerüchteweise ja eine emotional recht aufgeladene Zeit, und das erfahre ich offenbar grad selbst. Ok, weiß ja, daß man da schonmal n bissel deprimiert sein kann. Aber Angst, Unwohlsein und Depri-Sog...
      Naja, und schließlich hab ich nach einem Gespräch mit meiner Frau vorgestern Morgen irgendwie den Eindruck gewonnen, daß ich offenbar einen ziemlichen Packen von meinen Eltern mit mir rumschleppen könnte. Sie meinte, ich hätte im Laufe der letzten ein bis zwei Jahrzehnte doch sehr viel von der ganzen schlechten Stimmung und Lebenseinstellung meiner Eltern mitbekommen und kopiert. Und offenbar bekomme ich es gerade mal wieder nicht hin, lockerzulassen und den Packen abzusetzen.

      Ich weiß rein rational, daß es nicht meiner ist. Ich weiß, daß ich mir da womöglich zuviel Verantwortung aufgeladen habe. Aber auf der emotionalen Ebene schwingt da aktuell grad immer wieder mein Zweifler mit seinen "Abers" mit und macht mir ein schlechtes Gewissen...

      Könnte ein Thema für meinen Therapeuten sein. "Aber" irgendwie zweifle ich grad daran, wie mir das helfen soll, wenn ich es rein rational ja schon weiß. Oder weiß ich es doch noch nicht so sehr...?

      Meine Schwiegermutter hat vor zwanzig Jahren auch schonmal mit ner Depression rumgemacht und meinte - ebenso wie ihr -, daß es die Zeit einfach durchzustehen gälte. Einfach jeden Tag sein Ding machen, um Kraft bitten, die Aber-Stimmen wegscheuchen, positive Affirmationen, etc.

      Nur erscheint es mir im Augenblick grad mal wieder ziemlich viel... Puuuh

      Aber ich geb nicht auf, ich schaffe das.

      Wüßte nur gern, warum es gerade mal wieder anstrengender ist... November bis Anfang Dezember ist mir das ganze irgendwie etwas leichter gefallen...

      Wird schon - nicht aufgeben! Jede Depression geht vorüber, auch meine!

      Kommentar


      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        es gibt keinen Krach zwischen meiner Frau und ihrem Schwiegervater, auch ansonsten sind alle nett und die Stimmung gut - und ich krieg trotzdem immer wieder meine Problemchen.
        Im Laufe der Nachmittage und Abende wurde es dann jeweils langsam wieder, aber richtig entspannt und locker war ich trotzdem noch nicht so ganz drauf.
        Hallo Alex

        Vielleicht ist es so weil du immer noch auf den großen Krach wartest?
        Du hast dich darauf eingestellt, bist darauf vorbereitet und nun muss er nur noch kommen.
        Dann ist es ja klar das es in Erwartung des Tages schlechter geht, wenn er überstanden ist entspannst du dich, aber nicht richtig, weil ja am nächsten Tag wieder von vorne los geht.
        Du wirst ja sehen, ob es schlagartig besser wird wenn alle wieder zuhause sind.

        Kommentar


        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          Moin,

          mal wieder in meinem Thread, wie üblich auch nicht ganz grundlos:

          Seit Samstag / Sonntag herum habe ich wieder verstärkt Schwierigkeiten, mein Denken und die Symptome abzublocken und einfach da sein zu lassen. Sonntag hatte ich dann bis nach Mittag auch leichte Angst im Bauch, gestern ging's wieder halbwegs.
          Heute habe ich wieder ne größere Sinnkrise (wozu dieses, wozu jenes...?), und in meinem Magen bildet sich wieder ein emotionaler Knoten mit leichter Angst dabei.

          Ich krieg die Kurve zwar immer wieder, aber nur kurzzeitig. Ich block den Gedanken ab, sag mir, daß alles in Ordnung ist, ich langsam machen soll und kann und darf, alles gut ist, daß das wieder vorübergeht. Aber das schlägt grad mal wieder nicht so überzeugend durch. Ich guck mich lächelnd im Spiegel an, verspüre eine Ahnung von Optimismus - und kaum sitz ich wieder hier am Schreibtisch vor meinem PC, kommt die Angst zurück :/ So geht das seit heute Früh um sieben.

          Auch insgesamt habe ich den Eindruck, daß ich seit ein paar Tagen wieder etwas unruhiger und unbeherrschter bin. Weniger nach außen. Aber ich spüre die Impulse in mir.

          Und ich weiß nicht so richtig, was das gerade wieder auslöst. Obwohl ich eine Vermutung habe:

          Ich hab am Sonntag mit meinem Vater telefoniert. Thema war mal wieder die bevorstehende Hüft-OP Ende Januar. Gefolgt von der Diskussion, daß er eine neue Matraze für sein Bett braucht. Und dann höre ich mir mal wieder an, daß es wahrscheinlich seine letzte sein wird, er mit Glück noch 10-20 Jahre hat, er im Prinzip ja nicht mehr viel planen braucht, usw. Aber während er selbst damit wohl halbwegs zurecht kommt, scheint das bei mir immer wieder Endzeitstimmung auszulösen. Irgendwie tippe ich darauf, daß ich das zu sehr auf mich selbst projiziere.
          Wäre insofern nicht verwunderlich, als ich den Grundtenor bestimmt schon seit 10-15 Jahren von meinen Eltern zu hören bekomme. Zunächst war es am stärksten meine Mutter, die nicht wußte, "was sie in diesem Kaff auf dem Hügel soll" und am liebsten die Großstadt mit allen Freunden und Bekannten zurückgehabt hätte. Bei jedem Telefonat bohrte sie nach, wann wir sie das nächste Mal besuchen kämen. Und irgendwie hat sie wohl über die Veränderungen in ihrem Leben ihren eigenen Lebenssinn verloren und ist am Ende darüber gestorben.
          Tja, und mein Vater ist zwar gefestigter, stößt aber rein verbal in ein ähnliches Horn: "Das letzte Auto, die letzte Matraze"; wenn er mal aus dem Haus auszieht, dann wahrscheinlich direkt in ein Altersheim, da braucht er dann auch nicht mehr so viel.

          Puuuhhh...

          Ich stell grad beim Schreiben fest, wie die Gedanken nur so sprudeln... was hat das zu bedeuten? Liegt da ne Ursache für meine Probleme verborgen?

          Auf jeden Fall hab ich irgendwie mehr und mehr den Eindruck, daß ich mit dieser Art der Veränderungen im Leben meiner Eltern / meines Vaters und damit auch den Veränderungen in meinem eigenen Leben grad mal wieder nicht so gut umgehen kann. Und das löst grad die aktuellen Sinngrübeleien aus. Oder? Irgendwie sind da "kindliche" Spiegelneuronen aktiv, und ich übertrage die ganzen Themen meiner Eltern und meines Vaters auf mich - mit den entscheidenden Unterschieden, daß ich erstens rund 30 Jahre jünger bin - also eigentlich keinen offensichtlichen Grund dazu habe -, und zweitens wenigstens mein Vater mit seinen eigenen Problemen bei weitem nicht so psychisch-sensibel-schwankend umgeht wie ich.

          Mir sind zwar rein rational sämtliche Argumente und Gründe bekannt und bewußt. Aber emotional krieg ich da offenbar noch keine richtige Ruhe rein. Das klappt zwar immer wieder phasenweise, für ein paar Tage, 1-2 Wochen. Aber früher oder später schwappt da wieder was hoch. Jetzt geht's mir ja nicht da drum, den Deckel draufzuhalten, bis es (wieder) überkocht. Ich würd nur gern die Temperatur was runtergeregelt bekommen, was davon abschöpfen - um mal in dem Bild zu bleiben.

          Wie krieg ich das hin?
          Ich kann und will ja nun schlecht meinem Vater sagen, daß ich das alles nicht mehr hören will. Wäre zwar ne Möglichkeit, aber die Büchse der Pandora ist in der Hinsicht ja ohnehin schon geöffnet - davon, daß er die Probleme ab sofort totschweigen würde, würden sie ja nicht verschwinden; ich wüßte ja sowieso, daß sie da sind.

          Wie schafft ihr das, solche gottgegebenen Veränderungen in eurem Leben und dem eurer Familien zu akzeptieren?


          Stelle aber gerade fest, daß das Schreiben hier schonmal etwas geholfen hat: Die Gedanken stehen hier etwas strukturierter als sie durch meinen Kopf wuseln, und vielleicht weiß ja jemand von euch Rat.

          Schonmal danke für's Lesen

          Kommentar



          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Wie schafft ihr das, solche gottgegebenen Veränderungen in eurem Leben und dem eurer Familien zu akzeptieren?
            Gar nicht.;-)
            bei manchem hilft das verblassen der Erinnerung, bei anderem lapidares Aussitzen, bei vielem nichts.

            Scheint grad ein Virus des Trübsinns umzugehen, meinen Angstgegner Weihnachtszeit habe ich relativ gut rum bekommen, da taucht ein neuer auf, die Zeit nach Weihnachten macht mir seit ein paar Jahren fast noch mehr zu schaffen, vielleicht weil die Anspannung und damit die Gegenwehr bröckelt, kalt erwischt.

            Ich weiß nicht wie es bei anderen ist, oder bei dir, ich denke eins meiner Probleme ist das ich dann viel über vergangenes und Zukunft nachdenke.
            Natürlich habe ich meist nur die blöden Zeiten im Gedächtnis, das positive ist weitgehend vergessen, da führt es einen natürlich zu den Fragen und Erkenntnissen, wie lange man sich schon mit dem Mist herum schlägt, das bisher die nächste Durststrecke nie lange auf sich warten lies, die guten Zeiten gefühlt immer seltener werden und Hoffnungslosigkeit macht sich breit.
            Zukunftsvisionen kommen dann natürlich auch nicht gut bei weg, weils immer so weiter gehen wird, immer wieder neue Probleme auftauchen die man immer schlechter händeln kann, bis man irgendwann den Löffel abgibt.

            Naja, bei aktuellen Problemen und Stimmungstiefs scheint mir mittlerweile Aussitzen eine recht gute Methode, auch nicht mehr oder weniger effektiv als manch anderes, zumindest wenn man immer wieder daran scheitert.
            So Sachen wie bei dir, Probleme die jahrelang dahin plätschern und wo man weiß das sie nicht verschwinden werden, sich vielleicht noch zuspitzen, die machen einen natürlich mürbe, wenn dann noch irgendwelcher Stress dazukommt, Dinge um die man sich kümmern muss aber eigentlich damit total überfordert ist, oder nicht kann weil einem anderes das Hirn vernebelt, oder die Lösungen nur mit anderen möglich sind, die sich aber vehement sperren..............

            Ich weiß nicht wie man damit auf Dauer umgehen kann, Phasenweise hilft mal irgendwas und immer wieder was anderes, genauso wie Phasenweise auch mal gar nichts hilft.
            Abwarten, bis man wieder Land sehen kann, oder einfach ins Dunkel fallen lassen um zu schauen ob sich am Ende des Tunnels der Blick wieder relativiert, oder auch nicht.
            Heißt es nicht das man erst ganz unten gewesen sein muss, um das kleine Glück wieder schätzen zu können, zufriedener zu sein?
            Wobei ich eigentlich annehme das dies weniger auf depressive zutrifft, eher auf die schon geheilten, oder jene die auch ohne Depris mal ganz Unten im Höllenloch waren.

            Aber ich denke das du deine Probleme so gut analysieren kannst, das du ganz nah an der Lösung dran bist.
            Vielleicht einfach mal loslassen und nur in dich hinein horchen, ohne Analyse?
            Die Erleuchtung kommt oft wenn das Thema aus dem Sinn ist und man grad was ganz anders macht, schlafen, oder feiern..........:-)

            Kommentar


            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              Gar nicht.;-)
              Das beruhigt mich etwas
              Ich weiß nicht wie es bei anderen ist, oder bei dir, ich denke eins meiner Probleme ist das ich dann viel über vergangenes und Zukunft nachdenke.
              Ist bei mir wenigstens bewußt, zu Beginn solcher Gedankenschleifen, erstmal nicht so. Aber offenbar gibt's da so ein paar Trigger, und sobald ich denen zuviel Beachtung schenke - oder vielleicht auch, weil ich ihnen nicht genug Beachtung schenke?? -, geht's dann erstmal wieder los.

              Ich vergesse das Positive auch nicht, hab's eigentlich auch immer im Hinterkopf. Ich krieg's in solchen Phasen aber nicht vernünftig hin, mich mit Gedanken an schönen Dingen da rauszuziehen. Naja, aber wahrscheinlich krieg ich es immerhin hin, das alles im Zaum halten - is ja auch was.
              Ansonsten kann ich Deine Argumentation voll und ganz nachvollziehen:
              Fragen und Erkenntnissen, wie lange man sich schon mit dem Mist herum schlägt, das bisher die nächste Durststrecke nie lange auf sich warten lies, die guten Zeiten gefühlt immer seltener werden und Hoffnungslosigkeit macht sich breit.
              Hat mir mein Psychiater gestern Abend im Prinzip auch bestätigt: Ich hatte ihm die Entwicklung meines Stimmungsdiagramms gezeigt, soweit positiv, die Delle über Weihnachten ist ja auch erklärbar. Aber dann wollte er wissen, wieso es denn jetzt wieder abfiele. Ich meinte, ganz so genau wüßte ich das selbst nicht. Daraufhin sagte er dann auch, naja, da is erstmal n bißchen was, ich würde das registrieren, dann käme sofort wieder Verunsicherung hinzu, was denn nun wieder wäre, Angst, daß es schlimmer werden könnte, usw. Also genau der Teufelskreis, den Du beschreibst.

              Was die Zukunftsvisionen angeht, so tippe ich eher darauf, daß ich hier Argumentationen und Sichtweisen meiner Eltern aufgegriffen habe, ohne es zu bemerken. Und da deren "Zukunftsvisionen" nun ganz augenscheinlich in ne Sackgasse münden bzw. gemündet haben, und zwar keine glückliche, zieht mein Unterbewußtsein womöglich ratz-fatz die gleiche Schlußfolgerung für mich und mein Leben... :-/ *hmpf* Naja, ganz unschuldig ist mein Bewußtsein daran sicher auch nicht: Immerhin hab ich mir so nen Murks ja über die letzten 2-3 Jahre vor der Depression auch bewußt mit eingeredet, vgl. die ersten Seiten meines Threads.
              Mir wird nur jetzt erst langsam klar, wo es ursprünglich einmal hergekommen sein könnte...

              Mann Mann Mann...

              Dabei hab ich in den letzten 1-2 Wochen seit Weihnachten eigentlich wirklich recht gut Tage gehabt. Gab sogar 2-3 Gelegenheiten, da war ich richtig am Jubeln und froh und euphorisch, bspw. als ich nach etlichen Testgeräten letzten Mittwoch endlich einen 47"-Fernseher gefunden habe, den ich zum 3D-Spielen für meinen PC verwenden kann. Tagelang hab ich einen TV nach dem anderen ausprobiert, immer war irgendwas nicht in Ordnung. Auch erstmal nicht verwunderlich - so ein großer 3D-TV ist ja nun primär auch nicht dafür gemacht, in einem Sitzabstand von 1m am PC zum Spielen gebraucht zu werden...
              Aber es funktioniert - endlich! Und ich war so was von happy; das hielt auch noch 2-3 Tage an.

              Aber kann doch nicht sein, oder: Kaum hab ich so ein Projekt zu meiner Zufriedenheit abgeschlossen, schon kommt die Depri wieder hoch, und wenn auch nur in Ansätzen. Klar, gehört wahrscheinlich wieder mehreres dazu: Hätte ich mir von meinem Vater am Sonntag Mittag den Sermon nicht anhören müssen, wär's vielleicht besser gekommen, keine Ahnung.
              Trotzdem... *hrmpf*

              Vielleicht einfach mal loslassen und nur in dich hinein horchen, ohne Analyse?
              Mal sehen - die Frage nach dem "Warum" taucht eigentlich immer recht automatisch mit auf.
              Ich werde meine Übungen in stoischer Gelassenheit und Akzeptanz einfach weiter betreiben *g*.

              Ich wurschtel mich da durch. Irgendwie. Weiß nur noch nicht genau, wie.
              Aber es wird gehen. Ging ja bis jetzt auch

              Anders wär nur schöner. Wenn ich wenigstens wüßte, wie ich mich von diesem pessimistischen, negativen Vorbild-Denken meiner Eltern besser distanzieren könnte... Mir ist nie so klar gewesen, was das offenbar doch für einen Einfluß auf mich gehabt hat... Jahrelang war bei mir alles i.O., ich hab die ganzen Geschichten und Sprüche gehört und dachte, sie laufen bei mir einfach nur durch - rein und wieder raus.
              Aber seitdem ich ähnliche Gedankenmuster und Sprüche bei mir entdecke, bin ich mir da nicht mehr ganz so sicher...

              Kommentar


              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Man ist ja den Denkmustern der Eltern schon als Kind ausgeliefert, sie fließen mit in die Erziehung ein. Gerade das was man in den prägenden Jahren davon aufsaugt, bekommt man später nur schwerlich wieder los.
                Wenn man versucht sich davon zu lösen, dann ist es auch ein Stück weit eine Distanzierung von den Eltern und auch von einer Lebensphase, auch das fällt nicht unbedingt leicht.
                Es ist vieles widersprüchlich, gerade weil man immer der Meinung war das von den Eltern vor allem gutes mitgegeben wird, oder eher gesagt, richtiges und sich einzugestehen das die Eltern eben auch falsches mitgegeben haben mutet für manch einen ja schon verräterisch an, es kostet überwindung sich einzugestehen das Eltern nicht immer nur gut tun und man selber einen anderen Weg suchen muss.

                Kommentar



                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Guten Morgen zusammen

                  Bräuchte mal wieder ein paar Meinungen und Einschätzungen:

                  Ich wache jetzt den dritten Tag in Folge morgens wieder mit leichten Angstgefühlen auf. Diese halten sich dann auch mehr oder minder stark über den Vormittag und klingen erst im Laufe des Nachmittags langsam ab. Aber selbst abends verbleibt noch eine spürbare Restanspannung, und in den letzten zwei Tagen kam auch wieder verstärkt leichtes Ohrensausen dazu, so daß ich bspw. gestern Abend "nur" mit einer 6 einstufen würde. "Normal" sind 7-8, und das schon ab 12-15 Uhr herum...
                  Unter'm Strich also grad mal wieder ne deutlichere Delle... :/

                  Jetzt hab ich natürlich die Sorge bis Angst, daß es trotz der unveränderten Medikamenteneinnahme (Fluoxetin 40 mg, Neurodoron, Schüssler-Salze) womöglich doch wieder schleichend weiter bergab gehen könnte. Ich WEISS rein rational, daß das nicht so sein muß und auch wieder aufwärts gehen kann und wird.
                  Aber die doch wieder stärkere Ausprägung der Symptome verunsichert mich gerade wieder sehr...

                  Ist das Fluoxetin vielleicht doch nicht optimal für mich? Oder zu gering dosiert?
                  Den nächsten Psychiater-Termin habe ich erst in rund 3 Monaten, weil das Diagramm, das ich ihm am Montag gezeigt habe, doch sehr positiv aussah. Naja, jetzt bin ich vier Tage schlauer, und der Trend geht eindeutig wieder etwas nach unten...

                  Das ist doch echt ein Murks... 1-2 Tage schlechter könnte ich abhaken, meinetwegen auch drei oder so. Aber daß es jetzt wieder so aussieht und noch dazu ich morgens direkt wieder mit Angst im Bauch wach werde... :/


                  Ich halte mich oben, wende meine kognitiven Strategien an. Aber für ein paar Ratschläge, Meinungen oder so wäre ich euch sehr dankbar

                  Kommentar


                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Vielleicht liegts einfach an der Jahreszeit, Trübnis überall.
                    Dann wäre es unabhängig von einer Erkrankung schlechter und eher der Lichtmangel dran schuld.

                    Kommentar


                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Könnte glatt sein: Nachdem sich der Hochnebel am späten Vormittag verzogen hatte, hatten wir strahlend blauen Himmel und Sonnenschein. Da ging's schon aufwärts. Und als ich dann erstmal draußen war, nachmittags auch noch IKEA - da war die Depri fast wie weggeblasen.
                      Und heute geht's auch halbwegs, vor allem eben auch stetig besser, je mehr ich von der Sonne und blauem Himmel erahnen kann.

                      Was ich jetzt seit zwei Tagen am Überlegen bin:
                      Könnte sich ne Tageslichtlampe für mich lohnen?
                      Die Meinungen darüber, ob Mittel- bis Schwerdepressive davon profitieren, gehen ja etwas auseinander. Sie scheinen wohl hauptsächlich bei Saisondepris zu wirken.
                      Hat einer von euch da schon positive Erfahrungen auch mit "normalen" Depressionen gemacht?

                      Und welche könnte man da empfehlen:

                      Beurer TL40 (günstig, aber wohl qualitiv nicht der Bringer...)
                      Philips HF3319/01 (teurer, aber qualitativ wohl auch etwas hochwertige...)

                      Ich meine, falls das was brächte, würde ich mir vielleicht sogar auch noch ne zweite zulegen - eine für Zuhause, eine fürs Büro.

                      Oder wäre für Zuhause eventuell auch ein Tageslichtwecker ne Alternative?

                      Bspw. Philips HF3520/01

                      Will ja jetzt nicht unbedingt wieder Geld ausgeben, wenn nicht nötig. Aber wenn so ein Gerät auch nur noch nen weiteren Funken dauerhafte Stabilität bewirken würde, hätte es sich schon gelohnt. Oder?

                      Kommentar



                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Ich habe die von Philips.
                        Da ich noch nie die Ausdauer hatte das kontinuierlich zu nutzen, weiß ich auch nicht ob es bei konsequenter Anwendung hilft.;-)
                        Die macht aber ein super Licht, da erhellt es schon die Stimmung wenn man in den hell erleuchteten Raum kommt.
                        Du solltest so etwas aber nicht überall verwenden, vornehmlich morgens, ein bis zwei Stunden, je nach Abstand. Wenn du es zu dicht am Abend machst, kann dein Schlaf negativ beeinflusst werden, da der Körper dadurch ja auf Tag schaltet.
                        Viel hilft nicht immer viel, du solltest dich da also an die Empfehlungen vom Hersteller halten.

                        Die Wecker halte ich eher für Spielerei, oder vielleicht für Morgenmuffel geeignet, ich glaube nicht das die so viel Licht erzeugen das es tatsächlich was bringt.
                        Die von Philips ist ja wirklich recht groß, macht also viel Licht und hat einen recht geringen Stromverbrauch, trotzdem muss man einen relativ geringen Abstand zur Lampe einhalten, worauf man auch nicht ewig Bock hat.
                        Wenn man am PC sitzt und das Ding neben den Bildschirm stellt geht es, aber es zwei Stunden als Sonnendusche zu benutzen und zu entspannen bekomme ich nicht hin.
                        Ich glaube aber wirklich das Philips besser ist als die meisten Leuchten und wenn du das mit den bestmöglichen Ergebnissen testen willst dann würde ich diese nehmen, besser als etwas Kleines, wo du dann nicht weißt ob das Licht nicht wirkt, oder einfach nicht genug da war.
                        Auf die Luxangabe musst du unbedingt achten, ich glaube alles unter 10000 kannst du gleich wieder vergessen.

                        Kommentar


                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Danke für die Antwort.

                          Ich hab mir jetzt mal eine Lampe und einen Wecker, beide von Philips, bestellt.
                          Schaden tut es sicher nichts, und wenn es zusätzlich zu allem anderen helfen sollte, ist das Geld ne gute Investition in meine Gesundheit und gute Laune
                          Und im äußersten Fall kann ich die Dinger ja auch immer noch über ebay oder nen Marketplace wieder loswerden.

                          Abends hatte ich das auch gar nicht vor. Ich hab meine Hänger ja in der Regel vormittags, mitunter eben schon beim Aufstehen. Ergo mich erstmal sanft vom Lichtwecker wecken lassen und die Melatonin-Produktion behutsam runterfahren, und dann vormittags im Büro für ein Stündchen oder so die Lampe. Vor allem, wenn es wie heute wieder so trüb und dämmrig da draußen ist. Meine Bürofenster gehen nach Nordwesten - da hab ich selbst im Sommer vor dem Nachmittag kein Sonnenlicht drauf.

                          Maa guggen

                          (Ja, mir geht's wieder besser *g*)

                          Kommentar


                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?


                            (Ja, mir geht's wieder besser *g*)
                            Das kann man raus lesen.:-)

                            Ich kann mir schon vorstellen das es die Stimmung etwas hebt, wenn man von Licht geweckt wird.
                            Hab auch schon überlegt eine Zeitschaltuhr an meine Lampe zu machen und sie dadurch zumindest etwas regelmäßiger zu nutzen.

                            Ich muss aber auch sagen das ich da ein recht altes Modell habe, ich glaube ich habs in 2007 gekauft und mich damals informiert, die Wecker sind sicher auch weiterentwickelt worden.

                            Kommentar


                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Ich hab mir das so auch nie richtig vorstellen können. Schlechtwetter oder Grau-in-Grau hat mir nie viel ausgemacht. Ok, konnt ich nicht raus. Aber ich hab genug Hobbies, u.a. eben auch PC und Modellbau - da braucht man dann wenigstens kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man nicht rausgeht

                              Aber mittlerweile hab ich teilweise echt nen regelrechten Hunger nach Licht. Auch Zuhause, wenn ich mich im Erdgeschoß aufhalte, mache ich das Licht meistens immer in Wohn- und Eßzimmer an, obwohl ich mich ja nur in einem der beiden Bereiche zu einer Zeit aufhalten kann. Aber wir haben da einen offenen Bereich, keine Tür o.ä. dazwischen, und da drückt es meine Stimmung morgens und tagsüber doch spürbar, wenn eine Hälfte des großen Raumes nicht erleuchtet ist.

                              Ich hab mir diesen Wecker hier gekauft:

                              http://www.amazon.de/gp/product/B008...ilpage_o00_s00

                              Allerdings deutlich runtergesetzt über die Warehouse Deals, is ja volle Garantie drauf, wenn das Gerät selbst nen Schlag weghätte.
                              Bin ja mal gespannt.

                              Wünsche euch nen schönen Dienstag

                              Kommentar


                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                Zumindest auf dem Bild sieht er aus als würde er ganz ordentlich Licht machen, kannst ja mal berichten wie es damit so läuft.
                                Dir auch noch einen schönen Abend.

                                Kommentar


                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Hallo zusammen

                                  Hab ein nahezu hervorragendes, fast komplett beschwerdefreies und schönes Wochenende hinter mir. Zwar hatte ich Samstag fast den ganzen Tag über ein leichtes Ohrenklingeln und abends Kopfdrücken und nen verspannten Nacken. Aber das war gut auszuhalten. Insgesamt die drei besten Tage am Stück (inkl. Freitag) seit Wochen und Monaten.
                                  Seit gestern ist es wieder so nen Punkt niedriger in meinem Stimmungsbarometer, heute auch wieder nen emotionalen Unruhe- und Angstknoten im Bauch, etwas störend, aber problemlos auszuhalten, da ich ja weiß, was es ist.
                                  Wahrscheinlich ist das vor allem auch aufgrund der doch sehr grauen, trüben Wetterlage da draußen kein großes Wunder… :/

                                  In der Hinsicht leistet die mir die Tageslichtlampe doch einen recht guten Dienst, bilde mir, daß sie durchaus ein bißchen was bringt. Ich schalte sie mir morgens und nach dem Mittagessen für jeweils ne halbe bis Dreiviertelstunde ein, und das helle Licht wirkt schon irgendwie viel positiver als dieses trüb-triste Büro- und Regenwetterlicht Auch der Lichtwecker verrichtet seinen Dienst recht gut; allerdings habe ich in den Jahren seit der Geburt unseres Sohnes einen deutlich leichteren Schlaf entwickelt, und so bin ich meistens schon wach, während der Lichtwecker noch am Hochdimmen ist, bevor sich das Vogelgezwitscher meldet Erst recht, wenn Sohnemann um halb fünf beschließt, ins Schlafzimmer rüberkommen und kuscheln zu wollen – das tut ja auch mir gut und ist schön – aber irgendwie ist die Nacht dann praktisch vorüber. Wenn man dann noch, wie ich gestern, erst um halb zwölf im Bett liegt… da sind fünf Stunden Schlaf doch n bissel knapp bemessen

                                  Unterm Strich kann ich Tageslichtlampe und Lichtwecker nur weiterempfehlen, Allheilmittel sind sie aber natürlich nicht, klar.


                                  Alles in allem Jammern aktuell auf sehr hohem Niveau. Es sieht so aus, als könnte ich das schlimmste hoffentlich überstanden haben. Ich gebe mir allerdings auch Mühe, nicht zuu leichtsinnig und gedankenlos zu werden – Benno Blues hat eine Depression in seinem Blog so schön mit einem „frisch gebohnerten Boden“ verglichen, und dem kann ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen nur zustimmen. Ich halte mir also Bewußt-Sein und Achtsamkeit so gut wie möglich aufrecht, und wenn’s streßtechnisch mal wieder am Schwappen ist, mahne ich mich auch ganz bewußt und geduldig zur Ruhe und Langsamkeit. Immer wieder. Scheint zu helfen


                                  Weiter geht’s – wie schreibt Horaz auf meinem Tageskalender heute so schön:
                                  „Der ideale Tag wird nie kommen. Der ideale Tag ist heute, wenn wir ihn dazu machen.“
                                  Das bin ich allerdings noch am Lernen…


                                  In diesem Sinne gehe ich jetzt mal Cheeseburger-essen und wünsche euch einen schönen Dienstag und eine gute Weiter-Woche

                                  Alex

                                  Kommentar


                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Moin,

                                    ich hatte gestern Nachmittag meinen ersten Termin bei einem anderen Psychotherapeuten, und das Ganze war irgendwie ein kleines Hallo-Wach:

                                    Er erkundigte sich anfangs nach dem Grund meines Termins bei ihm, also hab ich ihm meine Krankheitsgeschichte geschildert und die bisherigen Diagnosen, die irgendwo zwischen leichter und schwerer Depression liegen, je nachdem, welchem Arzt man da Glauben schenkt.
                                    Da fragte er: „Und was haben Sie nun?“
                                    Ich hab ihn erst nicht verstanden: „Naja, ne Depression, irgendwie so was.“
                                    „Nein, was HABEN Sie?“
                                    Ich hab’s immer noch nicht gerafft.
                                    „Sie haben Angst!“

                                    Lange Rede, kurzer Sinn: Seiner Meinung nach habe ich ganz pauschal Angst vor dem Leben entwickelt aufgrund diverser Gegebenheiten und regelmäßiger Veränderungen in meinem Leben:
                                    • Dominanter Vater
                                    • Mutter, die uns Kindern immer alles abgenommen hat
                                    • Zahlreiche Umzüge im Kindes- und Jugendalter, wodurch sich immer wieder Freundeskreise verändert haben
                                    • Die Alkoholkrankheit meiner Mutter, die am Ende zu ihrem Tod geführt hat
                                    • Die Geburt unseres Sohnes
                                    • Die Herzinfarkte meiner Großmutter

                                    Durch all das ist offenbar meine Emotionalität gestört, es hat sich eben die Angst entwickelt, wofür die Nackenschmerzen 2009 und meine Gastritis 2011-2013 erste Anzeichen waren, und am Ende hat sich daraus dann die Depression entwickelt.

                                    Seine Kernaussage / -forderung: Ich MUSS etwas ändern. Sonst wird mich das früher oder später kleinkriegen. Ich sei bisher einfach viel zu passiv gewesen, hätte das meiste einfach nur über mich ergehen lassen und zu selten die Konfrontation gesucht.
                                    Stimmt. Kann ich da nur sagen.


                                    Summa summarum geht seine Analyse innerhalb von 45 Minuten ziemlich treffend in die gleiche Richtung, wie auch ich es in den letzten Monaten analysiert habe. Nur daß er den Fokus im Gegensatz zu allen anderen Ärzten und Therapeuten vorher ganz klar weg von der Depression in Richtung Angst vor dem Leben / Angststörung gelegt hat. Er erklärt das damit, daß die Ärzte mit der Diagnose „Depression“ aufgrund eines Unterstützungsfonds offenbar deutlich mehr Geld verdienen als mit der Diagnose „Angststörung“. Ob das stimmt, keine Ahnung. Ausschließen will ich es aber nicht, wird was Wahres dran sein.

                                    In jedem Fall trifft seine fixe Analyse mein persönliches Bauchgefühl des letzten halben Jahres sehr viel besser. Und er bestätigt innerhalb von 45 Minuten meine eigene bisherige Logikkette, so daß das Ganze ziemlich schlüssig auf mich wirkt. Erklärt auch, warum mich der emotionale Knoten im Bauch immer wieder einholt.


                                    Bleibt jetzt nur die Frage: WAS muß ich ändern? Und WIE muß ich es ändern? Da bin ich noch etwas ratlos…


                                    Ich werd jetzt erstmal den Kampf mit meiner Krankenkasse ausfechten von wegen Therapeutenwechsel. Das kann wohl etwas lustig werden, meint er, vor allem, wenn ich bei dem anderen Therapeuten schon seit Dez 2012 in Behandlung bin und beide mit Fokus auf der Verhaltenstherapie arbeiten.
                                    Aber ich werde es versuchen. Der neue PT gefällt mir irgendwie besser, auch, wenn er sehr viel direkter ist, kein Blatt vor den Mund nimmt und jeden Vorhang gnadenlos wegzieht. Er meinte auch, daß es wehtun wird und könnte… Bin ja mal gespannt. Aber vielleicht brauche ich auch genau das. Einen Versuch ist es wert, denke ich.

                                    Drückt mir mal die Daumen

                                    Kommentar


                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Hallo Alex,
                                      schön das du mit dem Therapeuten ein so produktives Gespräch hattest und er wird dir nicht gefallen obwohl er so direkt ist, sondern gerade deshalb.

                                      Das die Ärzte Angststörungen nicht diagnostizieren weil es weniger Geld bringt halte ich nicht für die Regel, eigentlich dachte ich die ganze Zeit das man dir auch eine Angststörung diagnostiziert hatte, da diese Angst ja auch immer wieder hier aufgetaucht ist.
                                      Die Diagnose Depressionen und generalisierte Angststörung erscheint mir sogar recht häufig, natürlich weiß ich das aber auch nicht.

                                      In meinen Augen ist es so, Depressionen machen Ängste und genauso machen Ängste Depressionen, wenn man sich nicht auf Spurensuche begibt dann ist es wie mit dem Huhn und dem Ei, man kann selber nicht sicher sagen was zuerst da war.
                                      In meinen Augen gehört aber beides zusammen, nur bei der Frage der Ursache, die ja sehr wichtig ist, trennen sich die Wege. Die eine Ursache ist in der Chronik zu suchen und die andere erst aus der daraus folgenden Erkrankung entstanden.
                                      Manchmal kann man es aber auch gar nicht trennen, weil das erlebte und die Einstellung dazu beides macht, Angst und Depressionen.

                                      Versuch doch mal mit der Kasse über die Vertrauensschiene zu verhandeln, das es beim alten Therapeuten einfach nicht richtig passt, die Chemie nicht so stimmt wie du es bräuchtest um deine Probleme anzugehen und das du bei dem neuen genau diese Erfahrung gemacht hast.
                                      Das alles stimmt und schon die erste Stunde mehr bewegt hat, als die Zeit beim anderen Therapeuten und vor allem neue Lösungswege aufzeigt mit denen du wirklich etwas anfangen kannst.

                                      Es müssen gute Argumente sein, für die Kasse und ich denke eines der tragendsten ist das man mit dem Therapeuten einfach nicht so weiter kommt, wie es nötig wäre, die Chemie nicht (mehr) stimmt. Das man das Vertrauen, das da noch was passiert was weiterhilft, verloren hat und somit auch nicht dem Therapeuten vertraut.
                                      Das du das Gefühle hast die Ansätze sind falsch, aber mit diesem Therapeuten auch nicht anders machbar.
                                      Natürlich sollten die Argumente auch stimmen und auf keinen Fall ungerechtfertigt sein, nur das behauptet werden zu dem du auch stehst,es kann auch durchaus passieren das dein alter Therapeut dich nochmal einlädt um mit dir darüber zu reden.
                                      Normalerweise wird es aber nicht krumm genommen wenn jemand sagt das es nicht mehr so gut funktioniert usw., die meisten begrüßen das, denn eine Therapie trotzdem einfach weiterzuführen ohne das anzusprechen, wäre ein Energie und Zeitaufwand den man sich dann doch lieber spart und gerade Therapeuten wissen das es nichts persönliches ist, sondern einfach etwas sehr menschliches.

                                      Kommentar


                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Ich habe morgen einen Tag frei, weil ich u.a. um 14 Uhr einen Termin bei einem auch homöopathisch orientierten Psychiater habe. Bei der Gelegenheit würde ich dann auch die Sache mit der Krankenkasse in Angriff nehmen.

                                        Ist die folgende schriftliche Erklärung ausreichend?

                                        Antrag auf Therapeutenwechsel Psychotherapie



                                        Sehr geehrte Damen und Herren,

                                        hiermit beantrage ich einen Wechsel meines Psychotherapeuten und bitte um Bewilligung dieses Antrages mit folgender Begründung:

                                        Ich bin seit Dezember 2012 aufgrund einer streßbedingten Gastritis in verhaltenstherapeutischer Behandlung bei XXX in yyy. Im November 2013 kam die Diagnose einer Depression hinzu, so daß ich die Therapie mit XXX intensivierte und bis heute weiterführe.
                                        Nach einem Rückfall im Sommer 2014 haben sich meine Symptome mittlerweile wieder gemildert, sind aber nach wie vor teils sehr störend vorhanden. Seit einigen Monaten habe ich das Gefühl, daß mir die kognitive Verhaltenstherapie bei XXX keine weiteren, nennenswerten Impulse und Fortschritte zur Lösung meiner inneren Konflikte mehr geben kann und ich somit das Vertrauen in einen dauerhaften Erfolg meiner Behandlung bei XXX verloren habe.

                                        Ich habe mich daher bereits im vergangenen Sommer während meines Klinikaufenthaltes bei AAA in bbb auf die Warteliste setzen lassen und hatte gestern einen ersten Kennenlerntermin.
                                        Bereits in diesen 45 Minuten hat AAA mit einer sehr aktiven Fragestrategie wesentliche Aspekte meiner Persönlichkeit für mich als zutreffend offengelegt und den Fokus sehr viel stärker auf die potentiellen Ursachen meiner Probleme gelegt. Daher sehe ich bei einer Fortführung meiner Therapie bei AAA größere Erfolgschancen für meine nachhaltige Genesung.

                                        Ich habe meinen nächsten Termin bei XXX in der kommenden Woche und würde diesen gerne für ein klärendes Abschlußgespräch nutzen, um meine Therapie anschließend baldmöglichst bei AAA fortzuführen.


                                        Ich bedanke mich im Voraus für Ihr Verständnis und hoffe auf einen positiven Bescheid.


                                        Mit freundlichen Grüßen,
                                        Den Schrieb würde ich dann morgen dort auch persönlich vorbeibringen, unter Umständen erhalte ich ja auch direkt schonmal ein Indiz, wie die Antwort ausfällt.

                                        ??

                                        Kommentar


                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Ich finde das sagt alles was wichtig ist.

                                          Kommentar


                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            So, Antrag abgegeben. Ich soll kurzfristig eine Antwort erhalten, bin mal gespannt.

                                            Ansonsten hatte ich gestern Nachmittag endlich meinen Termin bei dem homöopathischen Psychiater und hab die erste Dosis Globuli bekommen. Er hat mir noch nicht verraten, was es für ein Mittel ist - will er erst beim nächsten Termin machen, und ist wohl gängige Praxis. Die Neurodoron und die Schüssler-Salze soll ich ab sofort weglassen, um das mögliche Wirkergebnis nicht zu verfälschen.

                                            Jetzt bin ich auch da mal gespannt.

                                            Auf jeden Fall bin ich schon seit Wochenbeginn wieder mehr und mehr angespannt, spüre das vor allem in den Beinen, Armen und dem Kiefer. Immer mal wieder kriechen auch leichtere Angstwellen durch Bauch und Oberkörper... :/ Aber im großen und ganzen gut auszuhalten - es ist eigentlich eher das Wiederkehren und Anhalten der Symptome, das mich aktuell ein bißchen nervt (hätte beinahe geschrieben: zermürbt. Aber so schlimm ist es glücklicherweise wirklich nicht ).

                                            Der Psychiater gestern bestätigte übrigens meine Vermutung, mein Bauchgefühl, daß die Citolpram etwas wirksamer sind gegen Angstgefühle als die Fluoxetin. Wenn dann die erste Schnelldiagnose des anderen PT von Dienstag richtig ist, daß ich primär ne Angststörung habe und erst in der Folge ne Depression, stellt sich mir natürlich die spannende Frage, ob ich meinen "alten" Psychiater darauf einmal hinweise. Eventuell findet sich außer Citalopram doch noch ein ähnlich wirksames SSRI anstelle von Fluoxetin...

                                            Wobei ich mal wenigstens während der nächsten Wochen da nichts unternehmen werde, sonst läßt sich ja auch hier die Wirkung der Globuli nicht mehr abschätzen.

                                            Im großen und ganzen bin ich guter Hoffnung. Aber es ist schon auch immer mal wieder echt anstrengend. Vor allem aktuell, weil ich diese Daueranspannung irgendwie nicht so richtig los werde...

                                            Mal sehen.

                                            Das geht vorüber, bestimmt. Ist ja immerhin schon viel besser geworden

                                            Kommentar


                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Da wünsche ich dir viel Erfolg beim Therapeutenwechsel und natürlich auch mit dem Heilpraktiker.

                                              Kommentar


                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                Danke

                                                Euch allen ein schönes Wochenende

                                                Kommentar


                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  Moin,

                                                  heute Morgen ist mal wieder so’n bissel zum Mäusemelken… Nicht schlimm. Aber permanent und immer wieder schleichen sich da negative Gedanken an und lösen entsprechend leichte Depri- und Angstsymptome aus.

                                                  Dienstag war auch schon nicht so dolle, aber da war ich am Abend vorher bis um 23h30 wach, weil ich mit nem Freund die Super-Bowl-Aufzeichnung geguckt habe. Mittwoch war schon wieder besser, nachmittags meinen bisherigen Psychotherapeuten abgeschlossen, was auch sehr gut lief. Danach ging’s mir richtig gut. Gestern dann ein Spitzentag, im Großen und Ganzen.

                                                  Und heute wieder n bißchen schwerfälliger… :/

                                                  Naja, ist jetzt auch nicht so, daß ich nicht wüßte, wo es herkommen könnte:
                                                  Ich hab seit Mittwoch den Entschluß gefaßt, definitiv meinen Job zu wechseln. Hab mir auch schon ein paar Stellenangebote angesehen. Ferner kam dann Mittwoch Abend und gestern die Überlegung hinzu, eventuell auch noch ein bißchen umzusatteln – so Dinge Richtung IT, PC und Programmierung haben mir immer viel Spaß gemacht und interessieren mich nach wie vor.

                                                  Aber ich stelle fest: Bei dem konkreten Gedanken, eine Weiterbildung oder Fernstudium in der Richtung zu starten oder dann auch zu versuchen, mich in einem solchen Job zu etablieren, verspüre ich irgendwie eine leichte Mutlosigkeit. „Ich schaff das wahrscheinlich nicht; das ist so anstrengend; wo soll ich die Zeit dazu hernehmen; da nimmt mich mit 40 doch eh keiner…“
                                                  So gesehen nicht verwunderlich, wenn’s mir da heute nicht ganz so prächtig geht: Ein Teil von mir will das, ein anderer doch sehr lauter Teil von mir hat Angst davor, zu scheitern und fragt sich, wozu überhaupt…

                                                  Ist das normal, daß man da mit dem Älterwerden zögerlicher und unsicherer wird? Würde ja einerseits sagen „ja, natürlich, geht wahrscheinlich sehr vielen so“. Aber wo ist meine frühere Vorfreude auf solche Projekte hin verschwunden? Wodurch bin ich so selbstzweifelnd geworden, und wie bekomme ich das gebessert? Naja, wahrscheinlich bin ich schon immer in der Richtung veranlagt gewesen… Nur zu Zeiten, als ich weniger Druck und Verantwortung hatte, hab ich da nicht so die Gedanken dran verschwendet.

                                                  Irgendwie erscheint mit mein Leben heute auf jeden Fall wieder ein wenig sinnlos. Nicht schlimm – es geht mir sonst soweit gut, und ich bin gesund. Aber so ein- bis zweimal poppte wieder der Gedanke hoch, das ich mit alldem hoffentlich bald nichts mehr zu tun haben muß – ihr wißt, was ich meine. Ich bekomme ihn abgeblockt, und allein schon der Gedanke daran, löst ebenfalls Angst aus. Wird also nichts passieren, ich werd’s überstehen

                                                  Auf jeden Fall ist es heute doch wieder recht gemischt… :/
                                                  Aber es wird besser im Verlauf des Tages, bestimmt, wie immer

                                                  Deshalb:


                                                  Kommentar


                                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                    "..nimmt mich mit 40 doch eh keiner…“
                                                    So gesehen nicht verwunderlich, wenn’s mir da heute nicht ganz so prächtig geht"


                                                    Völlig richtig!

                                                    Es ist eine plausible und völlig richtige Reaktion des Gehirns, nämlich einen unumstößlichen Sozialfaktor kritisch zu werten.
                                                    Man kann es ja nicht verleugnen, dass in der Wirtschaft 40 oft schon eine bedrohliche Grenze darstellt.

                                                    Wenn Sie sich in einen anderen Bereich beamen könnten, Kunst, Regisseur in Theater oder Film, in die Politik, am besten natürlich in die obere Hierarchie der Kirche, dann könnten Sie gar nicht alt genug sein, um z.B. Kardinal oder Pabst zu werden.
                                                    In diesem Fall wären Altersbedenken überflüssig.

                                                    Das beantwortet auch gleich Ihre andere Frage nach der Unsicherheit, der nachlassenden Motivation beim Älterwerden.
                                                    Im Biologischen trifft das zwar zu, aber geistig ist das Zögern eher ein Abwägen, Einschätzen der Realität, weil die Summe der gemachten Erfahrungen sich zwangsläufig einbringt und bedacht werden will. Wo man hingegen als Junger los stürmt und so Erfahrungen erst macht.

                                                    Kommentar

                                                    Lädt...
                                                    X