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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?


    Wie schadlos kann man seine alten, schädlichen Einstellungen eigentlich verlernen und überschreiben? Geht das im äußersten Fall wirklich absolut ohne psychische Folgeschäden, und man hat dann neue, positivere Einstellungen gespeichert? Quasi wie bei einer Festplatten-Formatierung beim PC? Oder läuft man Gefahr, sich auf irgendeiner Ebene seines Unterbewußtseins und Egos zu schaden, zu blockieren, sich in noch größere Probleme hinein zu manövrieren? Was geschieht mit den ganzen unbewußten Widersprüchen, die einem Ärger machen können? Oder lösen die sich bei einer solchen "Umkonditionierung" größtenteils auch mit auf? Inwieweit geschieht das alles in Einklang mit den biologisch-genetischen Komponenten der Psyche?
    Ich denk mal etwas bleibt immer hängen, schließlich haben uns unsere Programmierungen ja auch geprägt. Würde man altes löschen können, wären wir andere Menschen, könnten uns selber neu erschaffen. Selbst beim Überschreiben von PC Programmen bleibt vom alten meist noch etwas zurück, das immer mal wieder ärger macht, löscht man es vollkommen (wobei auch da meist noch etwas in anderen Programmen erhalten bleibt), existiert das alte nicht mehr, das wollen wir ja auch nicht.:-)

    Die positiveren Einstellungen kannst du meiner Meinung nach, nur dauerhaft speichern wenn sie auch mit einem positiven Erleben verbunden sind, anders kommst du ja nicht in das Belohnungssystem, welches die Antriebskraft für negative sowie positive Errungenschaften ist.
    Je öfter positives damit verbunden wird, desto tiefer brennt es sich ein.

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Die positiveren Einstellungen kannst du meiner Meinung nach, nur dauerhaft speichern wenn sie auch mit einem positiven Erleben verbunden sind, anders kommst du ja nicht in das Belohnungssystem, welches die Antriebskraft für negative sowie positive Errungenschaften ist.
      Je öfter positives damit verbunden wird, desto tiefer brennt es sich ein.
      Das glaube ich auch.
      Aber ich denke aber ebenfalls, daß das Eintreten eines positiven Erlebens durchaus auch maßgeblich von der Grundeinstellung abhängig ist, zumindest beobachte ich das bei mir:
      Ich kann mir die schönsten Sachen madig reden, wenn ich in der "richtigen" Stimmung bin und das nur "will".

      Damit sind wir wieder beim Punkt "selbsterfüllende Prophezeiung".

      Deshalb ist gerade für mich im Augenblick durchaus sehr wichtig, mit der "richtigen" positiven Einstellung an die Dinge heranzugehen. Dann kommt das positive Erleben wesentlich leichter und auch nachhaltiger. Ansonsten laufe ich Gefahr, daß die Dinge sich eher in Richtung meiner depressiven Schwarzseherei entwickeln.

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Kleines Update:
        Mir geht es mittlerweile wieder ziemlich gut
        Ich habe zwischendrin zwar mal so kleine Momente, in denen ich den negativen Sog stärker spüre. Und besonders am Nachmittag so zwischen 13/14 und 15/16 Uhr herum ist meist am stärksten - wobei selbst dasnur noch ein blasser Witz ist gegenüber dem, was ich vor einer Woche verspürt habe.

        Vorgestern waren wir in Malcesine und mit der Seilbahn auf dem Monte Baldo. Hat sehr viel Spaß gemacht; allerdings war der Große etwas anstrengend zwischendurch - die ganzen Souvenir- und Spielwarengeschäfte lassen grüßen -, so daß es sowohl für mich als auch für meine Frau zeitweise doch etwas anstrengender war... und das waren dann auch hier die Momente, wo ich deutlich häufiger und intensiver auf die Techniken der KVT zurückgreifen mußte - um es mal so herum auszudrücken

        Aber im Großen und Ganzen habe ich die Kurve jetzt erstmal wieder halbwegs gekriegt. (Sagt man das so...? "Die Kurve kriegen", klar, sagt man - aber "habe die Kurve gekriegt"...? klingt komisch... naja egal )

        Rückblickend analysierend ist es, glaube ich, immer so ein bißchen dieses Schweben im luftleeren (= aufgabenleeren) Raum, das Rückfälle bei mir auslöst. Genauso, wie von euch ja auch schon vermutet. Die tieferen Ursachen spielen da 100% mit rein, da bin ich mir absolut sicher. Aber so diese Umstellung zum Urlaubsbeginn - von 100 auf 0 in einem Tag oder so - dürfte der direkte Trigger gewesen sein. Ich stehe im normalen Alltag einfach viel zu sehr unter Strom.

        Hoffe, das ich mir das für die nächste, ähnliche Situation merke, damit ich dann mental und KVT-technisch etwas besser vorbeugen kann / werde
        Und ansonsten gilt es eben weiterhin, an meinen Einstellungen zu arbeiten: Ich bin nicht allein; ich werde geliebt, habe eine tolle Familie; ich bin nicht für alles verantwortlich, erst Recht nicht für die ganze Welt, und noch nicht einmal für alles, was in meinem direkten Umfeld passiert oder wie sich meine Frau und der Kleine fühlen oder verhalten; ich darf die Dinge auch einfach mal laufen lassen; es muß nicht alles perfekt sein; usw.

        Das Leben ist schön, mein Leben ist schön, und es gibt so viele tolle und schöne Sachen zu entdecken und zu erleben, die mir viel Freude bereiten.

        In diesem Sinne euch allen einen schönen Tag.

        Jede Depression geht vorüber, auch meine

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          "..ich darf die Dinge auch einfach mal laufen lassen; es muß nicht alles perfekt sein; usw."

          Das ist jetzt genau die richtige Haltung und wird sicher auch von Ihrer Frau mit getragen.

          Wann tauschen Sie denn wieder den Gardasee mit Ihrem Büro aus?

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Hallo zusammen,

            hallo Hr. Dr. Riecke,
            in einer Woche, am 01.07., geht's wieder ins Büro zurück.

            Aber zurück vom Gardasee sind wir bereits seit gestern Abend...
            Wir haben 3 Tage früher abgebrochen, weil meine Frau sich eine heftige Bronchitis eingefangen hat und unbedingt zum Arzt wollte und mußte.
            Insgesamt macht sie damit jetzt schon seit vier Wochen herum. Aber in der ersten Urlaubswoche wurde es langsam besser, wohl dank der sehr warmen Temperaturen und des Sonnenscheins. Zum Wochenende kam dann allerdings ein hartnäckiger Wetterumschwung, es wurde deutlich kühler, und Sonne war Mangelware. Wahrscheinlich hat sie sich am Sonntag dann wieder verkühlt, und seitdem geht es ihr nur noch schlecht. Montag und Dienstag hab ich noch hochgerappelt und was mit dem Kleinen allein unternommen. Aber als es auch Mittwoch nicht besser geworden ist, haben wir dann doch beschlossen, abzubrechen.

            Gestern Abend / Nachmittag sind wir dann wieder Zuhause eingetrudelt.
            Und mir geht's wieder äußerst bescheiden.
            Am Mittwoch auf dem Weg zur Zwischenetappe ging es noch halbwegs, hab mich nach ein paar Stunden wieder gefangen, und wir hatten sogar einen richtig schönen und harmonischen und lustigen Abend.

            Aber seit gestern hänge ich wieder echt (fast) nur noch drin. Schon auf der Fahrt kamen mir einmal die Tränen, dann ging's wieder etwas, abends Zuhause dann hab ich im Flur geheult wie ein Schloßhund.
            Das war zwar etwas befreiend, und ich hatte die Hoffnung, daß ich heute wieder besser drauf wäre. Aber eigentlich geht's erst seit ner halben Stunde halbwegs. Durch den Vormittag hab ich mich mehr schlecht als recht geschleppt - den Kleinen zur Kita, meine Frau zum Arzt, anschließend das wichtigste eingekauft -, und zurück Zuhause hatte ich dann nur noch das Bedürfnis, mich erstmal ins Bett zu legen, auszuruhen und zu schlafen.
            Das hat dann auch halbwegs geklappt, aber wenigstens in der zweiten Hälfte hab ich dann wieder nur noch halbwach und grübelnd auf dem Bett gelegen, und das erste Mal seit Wochen und Monaten kam auch wieder ein Anflug des Depri-Gefühls die Arme hochgekrochen... :/

            Ich hab's zwar jetzt geschafft, mich - sogar halbwegs motiviert - aufzuraffen. Aber das alles ist echt ÄTZEND!


            Ich meine, klar, die Fakten liegen irgendwo auf der Hand:
            1. Ich mache mir mehr und mehr Sorgen um meine Frau, je länger diese bescheidene Bronchitis andauert. Das geht hin bis zu absolut unverhältnismäßigen Katastrophenszenarien von wegen chronisch und tödlich... Gefolgt von dem blöden Gedanken, daß ich damit nicht fertig würde...
            2. Der Urlaub ging mittelprächtig los und endete vorzeitig, ebenfalls unter mittelprächtigen Umständen.
            3. Die Vorfreude auf Zuhause hielt sich gestern noch arg in Grenzen - weiß sogar noch genau, daß einmal der Gedanke kam "Ich will nicht nach Hause!"
            4. So, wie ich selbst etwas huste und schniefe, habe ich wahrscheinlich selbst ne leichtere Variante des Infekts intus. Das zehrt natürlich auch an den Kräften.


            Unter'm Strich tobt und wühlt in mir mal wieder ein ziemliches Gefühlschaos, und im Magen hab ich seit gestern immer wieder sowas wie nen emotionalen Knoten. Kenne sowas natürlich, aber im Gegensatz zu früher löst sich dieser hier nur sehr sehr zögerlich auf. Früher reichte schonmal so eine Heulerei wie gestern Abend, und alles war raus, gereinigt, der Magen entkrampft.
            Aber heute... es hält sich zwar grad weit im Hintergrund. Aber ich fühl mich trotzdem recht knülle.


            Hab gestern und heute nochmal in einem buddhistischen Ratgeber zum Thema Depression geblättert.
            Dabei kam nochmal auf den Punkt, daß alles menschliche Leiden (dieser Art) auf zunehmende Charakterverfestigung im Laufe des Lebens im Sinne von Gier (Angenehmes Haben-wollen), Haß (Unangenehmes Meiden-wollen) und Unwissenheit zurückzuführen ist. Ok. Übersetzt in moderne Psychologie dürfte das mehr oder weniger darauf hinauslaufen, daß Depressive meist nur unzulängliche Anpassungs- und Akzeptanzstrategien beherrschen, um sich auf Veränderungen einzustellen. Oder wie seht ihr das?

            Meine Frage kommt jetzt aber:
            Während die KVT nun bspw. darlegt, man könne all das durch veränderte Denk- und Verhaltensweisen erlernen und auch die Buddhisten lehren, man könne jede Situation verändern und gestalten, schreibt die buddhistische Nonne Pema Chödrön in ihrem Buch aber gleichzeitig, dieser Veränderungsprozeß sei nicht intellektuell zu begreifen, es bedürfe vielmehr der tiefsten Erschütterung, um das zu erreichen. Man müsse all das zuzulassen, in sich aufzunehmen, dadurch Erleuchtung zu erlangen, und so gestärkt aus der Krise hervorzugehen.

            Hat jemand eine Idee, wie das alles zusammenpaßt?
            Ich denke schon, daß im Kern da ein paar Gemeinsamtkeiten enthalten sind.

            Und wie erkenne ich den "richtigen" Zeitpunkt, mich zu überwinden? Gegen meine alten Gewohnheiten, die mich "diktieren" (Tireds Autobahn), anzugehen? Wie paßt das zusammen - einerseits neue Denk- und Verhaltensweisen erlernen (was mir im Augenblick wieder recht beschwerlich erscheint), gleichzeitig aber Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, Angst und Gefühle zuzulassen...?


            Sorry - ich weiß, irgendwie waren wir an dem Punkt schonmal

            Aber ich hab da grad echt wieder ein paar Verständnisprobleme.
            Ganz zu schweigen davon, daß ich erst recht nicht verstehe, wieso es mir zwischen Februar und April doch verhältnismäßig gut ging, seit Mai bis jetzt aber wieder schleichend abwärts. Manchmal habe ich den Eindruck, mein Gehirn hätte irgendwie doch nix neues gelernt... Oder hab ich vielleicht einfach noch nicht genug getan?

            So ein Scheibenhonig!


            Ich hoffe wirklich, daß diese Depression vorüber geht.
            Und ich hoffe, daß mir die Heilpraktikerin da nächste Woche weiterhelfen kann... Ich bin echt wieder kurz davor, mir Citalopram oder Fluoxetin vom Arzt verschreiben zu lassen. Obwohl ich davon jetzt in Summe auch nicht überzeugt gewesen bin. Letzten Endes liegt das Problem "in mir". Aber immer, wenn ich glaube, einen Ansatzpunkt für eine Besserung gefunden zu haben, rutscht mir mein "Hebel" wieder ab...

            Wieviel Zeit und Geduld muß ich dafür denn noch haben...?!? Oh Mann...

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              >>>Wie paßt das zusammen - einerseits neue Denk- und Verhaltensweisen erlernen (was mir im Augenblick wieder recht beschwerlich erscheint), gleichzeitig aber Ruhe und Gelassenheit zu bewahren, Angst und Gefühle zuzulassen...?<<<

              Hi Alex,

              das ist doch kein Widerspruch.
              Du denkst eher in der Weise das man das eine vollkommen eliminieren muss und dann erst das andere installieren kann?
              Es kann aber auch beides nebeneinander existieren, muss sogar, denn Angst und Gefühle wird man ja nicht loswerden können, es gibt immer mal wieder was das belastet.
              Wenn du aber deine Ängste und Gefühle verstehst, die Hintergründe und das was daran nicht rational ist, dann kannst du gelassener damit umgehen.
              Du kannst lernen damit umzugehen, gelassener zu werden, ohne das du was verdrängen musst.
              Du erschaffst sozusagen Umleitungen, so das miese Gedanken und Gefühle kontrolliert in den Hintergrund dirigiert werden und Staus sofort aufgelöst werden, bzw. erst gar nicht entstehen.

              Ich denke man kann nicht alleine durch Umdenken alle Ängste und Sorgen los werden, man kann die Unsinnigen davon durchschauen und relativieren und mit den realistischeren besser zurecht kommen.

              Erkältungen scheinen gerade umzugehen, mir gehts auch ziemlich mies, total verseucht.

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Hallo Alex

                es tut mir echt leid das dein urlaub nur mittelprächtig gelaufen ist und du jetzt wieder in den Kreislauf der negativen Gedanken geraten bist. Aber ich bewundere dich für deine Beschäftigung damit; ich schaffe das nicht. Bei mir geht das eher in eine Art ignorieren und nicht greifen können über. Aktuell hab ich auch mal wieder eine negativere Phase. Stimmungmäßig schwankt es etwas, aber körperlich bin ich gerade down. Ich hab komischerweise starke muskuläre Probleme und fühle mich schwach. Mein Rücken, die Arme und beine tun mir weh und ich fühle mich total kraftlos und zittrig. Keine Ahnung woher das kommt.
                Ich hab schon überlegt ob es mit der Änderung der Dosis Mirtazapin von 15mg auf 11,75mg zusammenhängt, denn es hat einige Tage danach begonnen? Kann das sein?

                Aber zur Aufmunterung kann ich dir nur sagen jede Depression geht vorrüber auch unsere! Und das weißt du also Kopf hoch!

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Hallo Florian, hallo Tired,

                  danke für eure Antworten

                  Heute geht's mir auch schon wieder deutlich besser. Warum genau... hhmmm... genau weiß ich's nicht, habe nur Vermutungen:

                  1. Ich hab mich gestern Nachmittag mit und nach meinem Post hier doch recht gut berappelt, es war eigentlich ein recht schöner und ruhiger Resttag. Vor dem Zubettgehen habe ich mir dann vor dem Spiegel wieder meine positiven Affirmationen und Aufmunterungen zugesprochen, ebenso heute früh (wenn auch nur am Rande) nach dem Aufstehen. Offenbar hilft das wirklich doch noch mehr als ich selbst bisher immerhin schon glaubte.

                  2. Heute Vormittag war dann auch gleich gut zu tun, denn damit unsere Putzhilfe hier Klar Schiff machen konnte, mußte natürlich erstmal etwas aufgeräumt werden. Und da ich meine Frau dazu verdonnert hab, auf jeden Fall im Bett liegen zu bleiben, hab ich das natürlich allein gemacht - und geschafft. Zwar nicht perfekt, aber ausreichend und gut genug. Vor allem parallel auch das Gefrierfach unseres Kühlschranks abgetaut - das haben wir offenbar schon so lange nicht gemacht, daß das Eis da drin während unseres Urlaubs die Tür einen Spalt aufgeschoben hat - entsprechend vereist war die wirklich alles; da ging nix mehr.

                  Summa summarum kann ich damit sagen, daß ich doch einige Erfolge, gut gemachte Dinge und Kleinigkeiten, in den letzten anderthalb Tagen vorweisen kann. Wie wahrscheinlich eigentlich immer. Aber ich mache sie mir jetzt wieder bewußter, arbeite mich geduldig wie mit einem kleinen Kind durch das durch, was gemacht werden muß / will / kann - und so hat es sich dann heute Vormittag bis jetzt ganz gut ergeben.
                  Zwar ist da durchaus immer mal wieder ein leichter Sog spürbar gewesen. Aber ich habe ihn bewußt wahrgenommen und "umgeleitet", trotzdem weitergemacht - und der Lohn scheint schonmal gute Laune und eine gewisse Grundzufriedenheit zu sein

                  Da will also heute mal nicht meckern.

                  Wäre natürlich schön, wenn sich das Niveau jetzt auch dann erstmal wieder stabilisieren würde. Dieses permanente, kurzfristige Auf und Ab ist allein schon deshalb nervig, weil ich es kaum absehen kann...
                  Aber sicher legt sich das auch wieder

                  Ruhe, Geduld, Zeit.


                  Was Du schreibst, Florian, kenne ich grundsätzlich auch. Das kann die Psyche sein, weniger das Medikament, glaube ich. Du hast ja schon vor längerer Zeit reduziert, das dürfte sich da kaum jetzt noch so massiv auswirken.
                  Glaube eher, Du hängst einfach emotional-mental grad wieder drin - sagst Du ja auch -, und das wirkt sich aus.

                  Ich kann Dir nur auch den Tipp geben, es mit solchen Spiegelgesprächen morgens und abends zu versuchen.
                  Ich muß sie zwar selbst auch erstmal wiederbeleben, ergo fühlt sich das grad auch wieder etwas komisch und wenig sinnvoll an. Aber ich kann mich noch gut daran erinnern, daß mir das im November und Dezember doch richtig gut geholfen hat.
                  Und versuche mal, Deine Freundin dazu zu bringen, Dich verbal argumentativ aufzubauen, wenn Du etwas gut gemacht hast. Das macht meine Frau im Augenblick nämlich auch sehr stark, obwohl sie selbst flachliegt. Aber gerade in den letzten 2-3 Tagen, eben auch heute wieder nach der Aufräumaktion, bekomme ich doch sehr viel Lob von ihr zugesprochen. Und zwar ganz einfach, weil ich das im Augenblick als eine Stütze brauche; es hilft mir sehr, daß sie sich bedankt für das was ich tue. Klar mache ich das irgendwo aus Selbstverständlichkeit - aber das ist mit eine Krankheit unserer modernen Gesellschaft, daß man immer mehr verlernt, sich auch für "normale" Dinge zu bedanken und anderen seine Wertschätzung zu zeigen.
                  Und glaub mir: Das hilft, wirklich. Nochmal zusätzlich, wenn man den Dank, die Anerkennung, dann auch nochmal lautlos für sich wiederholt "ja, das habe ich gut gemacht". Nicht runterspielen (=> kognitive Verzerrung, Runterspielen der eigenen Leistung) ! Natürlich auch nicht übertreiben.
                  Aber wirklich mal ein "Danke, das hast Du gut gemacht" auch wirklich so aufnehmen und es seine gute Wirkung im Denken entfalten lassen

                  Das wird auch bei Dir wieder, bestimmt!

                  Unsere Depressionen gehen vorüber, jawoll!


                  So, muß jetzt runter Essen

                  Bis später oder die Tage

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Vielleicht hattest du auch den Urlaubsblues und daheim ist es dann doch am schönsten (und am kontrollierbarer?).;-)
                    Im Ernst, vielen geht es im Urlaub schlechter, als im normalen Trott.

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Hallo,

                      kurzes Update:
                      Mir geht's relativ gut, im großen und ganzen fang ich mich recht gut.
                      Aber über die lange Strecke geht's mir dann doch nicht soo gut wie noch vor ein paar Monaten. Ich hab zwar durchaus auch richtig gute Tage dazwischen, aber das durchschnittliche Gesamtniveau liegt irgendwie doch 1-2 Punkte niedriger, auf einer Skala von -10 bis +10. Damit anders ausgedrückt: Waren es vor ein paar Monaten im Schnitt so vielleicht +3 bis +4, dann sind's jetzt eher +1 bis +2. Und das spür ich:

                      Wenigstens alle 2-3 Tage hab ich eine recht deutliche spürbare innere, nervöse Unruhe in Bauch und Brust. Nicht schmerzhaft, aber irgendwie störend, nervend und irritierend. So auch heute...

                      Dabei ist alles in Ordnung, ich könnte entspannt und zufrieden sein. Aber irgendwo in einem meiner vielen Hinterstübchen arbeitet es offenbar.

                      Naja, und gestern hab ich mit den Kollegen von der Abteilung ne ganztägige Fahrradtour gemacht, in Summe bestimmt 50km. Dadurch fühl ich mich heute auch nochmal etwas platter... andererseits hab ich aber eigentlich genug geschlafen: Ich hab um 23 Uhr im Bett gelegen, war lediglich um halb fünf mal auf Toilette, und der Kleine ist dann auch erst um 7h30 herum wach geworden. Gaanz soo fertig dürfte ich da doch eigentlich nicht sein... Aber man wird ja nun auch nicht jünger, und 50km Fahrrad fahre ich ja nun auch nur 1x im Jahr

                      Trotzdem, und so sehr ich mich bemühe, die Unruhe zwar wahrzunehmen, aber doch auch irgendwie zu ignorieren und positiv zu denken: 'n bissel blöd, ungewohnt und auch etwas beunruhigend empfinde ich das schon irgendwie... Meine Psyche fühlt sich im ganzen doch etwas wacklig an, sag ich mal. Zwar mit der Tendenz, dann doch "stehen zu bleiben", bildlich gesprochen, aber eben auch nicht stabil.

                      Und insbesondere wegen der vielen Bewegung gestern müßte ich doch eigentlich ne ganze Menge meiner Anspannung auch rausgestrampelt haben... komisch...

                      Zum Glück bleiben aber große, heftigere Dämpfer seit der Rückkehr aus dem Urlaub aus.


                      In 7-10 Tagen herum bekomme ich das homöopathische Mittel, hatte am Donnerstag Nachmittag meinen Termin. Die Heilpraktikerin war sehr zuversichtlich, daß mir die Globuli die erforderliche Unterstützung geben werden, um mich auch mittel- und langfristiger zu stabilisieren, damit ich dann auch wieder mehr Ruhe und Gelassenheit zurückerlangen kann. Sie meinte, üblicherweise kämen die Leute wegen Depression erst dann zu ihr, wenn schon wenigstens 1-2 Jahre verstrichen wären - entsprechend schwierig würde sich dann die Anamnese und die Festlegung der richtigen Globuli gestalten. In meinem Fall jedoch wäre die Sache eigentlich nach der vierten bis fünften Frage schon recht eindeutig gewesen, die weiteren Antworten hätten das ganze dann noch gefestigt, und damit wäre sie sehr optimistisch, daß sich das bald wieder einrenken ließe.

                      Unter'm Strich funktioniert das ganze wohl so, daß die Globuli meinem Körper und meiner Psyche "einfach" den erforderlichen "Tritt in den Hintern" geben, wie sie sich ausdrückte, Starthilfe quasi, damit ich dann wieder selbst rund ans Laufen komme.

                      Bin ja mal gespannt... schön wär's

                      Der einzige Haken ist nur, daß sehr wahrscheinlich meine Gastritis zurückkommen wird, sagte sie, das wäre Teil des homöopathischen Wirkprinzips, nach dem die Krankheiten und Symptome wie die Schalen einer Zwiebel in der umgekehrten Reihenfolge behandelt werden (müssen), in der sie entstanden sind. Aber wohl nicht so heftig wie damals, und das würden wir dann als nächstes angehen.

                      Bin echt gespannt.


                      Euch bis hierhin schonmal nen schönen Sonntag, und ich wünsche euch, daß es euch gut und besser geht

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Moin,

                        es wird leider nicht besser…
                        Ich häng jetzt schon den vierten Tag wie ein Schluck Wasser in der Kurve und halte mich einfach nur über Wasser. Jeglicher Schwung und Elan, den ich noch vor ein paar Wochen verspürt habe, ist irgendwie verloren gegangen. Ich fühle mich teilweise einfach nur k.o., erledigt, lust- und mutlos. Am liebsten würde ich mich im Bett verkriechen…

                        … aber heute ist dann auch der Urlaub zu Ende, sitze gerade im Büro und versuche, gegen meine Lust- und Kraftlosigkeit anzukämpfen.

                        Hat irgendjemand eine Idee, wieso der Optimismus, den ich zwischenzeitlich hatte, jetzt so sehr seine Überzeugungskraft verloren hat?
                        Wieso komme ich Kraft meiner Gedanken nicht wieder richtig zurück auf die Bahn der Genesung?
                        Das ist echt ätzend… und macht mir auch mehr oder weniger Angst.

                        Brauche ich vielleicht doch besser wieder einen SSRI, Fluoxetin o.ä.? Wobei ich von denen ja nun auch nicht so wahnsinnig überzeugt gewesen bin angesichts ihrer Nebenwirkungen.

                        Vor dem Hintergrund meiner momentanen Stimmung schätze ich jetzt auch grad den Erfolg der homöopathischen Globuli entsprechend mittelprächtig ein :/

                        Aber dummerweise – das bestätigt sich ja in immer mehr Studien – hängt die Heilungs- und Wirkungskraft einer Therapie ja doch auch zu einem großen Teil von der eigenen Überzeugungskraft ab… Hab gestern noch nen kurzen Artikel gelesen von einem Querschnittsgelähmten, der entgegen sämtlicher Prognosen nach einem Jahr wieder laufen konnte - offenbar dank seiner Selbstheilungskräfte, denn die Ärzte waren sämtlichst überzeugt davon, daß er nie wieder würde laufen können. Is nur blöd, wenn so ne Krankheit ausgerechnet eben jenen erforderlichen Optimismus angreift - is n bissel wie ne Katze, die sich in den Schwanz beißt.


                        Ich stell mir grad die Frage, ob ich die SSRI vielleicht doch zu früh abgesetzt habe…? Es waren zwar knapp 5 Monate, aber vielleicht war die Zeit doch zu kurz…?
                        Vielleicht haben die noch über den April bis Anfang Mai herum getragen, und jetzt bin ich doch wieder auf meinem alten ungesunden Normalniveau…?


                        Was würdet ihr an meiner Stelle tun – auf die Globuli warten und es mit denen versuchen? Oder zurück auf SSRI gehen?
                        Nur: Irgendeine medikamentöse Unterstützung im weitesten Sinne brauche ich, glaube ich. Denn der Witz ist: Alles andere weiß ich ja im Prinzip. In- und auswendig. Positiv Denken, KVT, an meinen Einstellungen arbeiten, Dinge hinnehmen, laufen lassen usw. Aber das wirkt grad mehr wie das meiste andere Wissen, das man im Laufe seines Lebens ansammelt – Lesen, verstehen, aha, so ist das, speichern, Haken hinter.

                        Ich raff‘ das nicht. Es ist so schön, gut drauf zu sein, gute Laune zu haben, sich auf und über etwas zu freuen, zu lachen, etc.
                        Warum in Drei Teufels Namen will das nicht in mein Unterbewußtsein, daß ich mir mit den negativen Gedanken nur selbst schade…?!?


                        Ich bin für jeden Ratschlag dankbar

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Hi Alex,

                          bei KVT gilt auch ein wenig, daß der weg das ziel ist, glaube ich.
                          es ist doch nicht davon auszugehen, daß man die lehren einmal verinnerlicht und dann ist für immer alles "groovy".

                          es ist eher so, daß du erst in jedem "tief" das gelernte anwenden solltest, also gerade jetzt z.b.

                          sich von den dunklen wellen der schwermut mitreißen zu lassen, ohne zu versuchen, diese zu transformieren, ist nicht mehr angesagt. du weißt doch jetzt viel mehr, als daß du wieder zum alten verhalten zurückkehren könntest.

                          kommst du den ursachen deiner depression auf die spur?
                          ich für mich habe die wurzel meines "übels" gefunden und kann mir dadurch heute sehr konkret sagen, daß die stimmungstiefs eine völlig überzogene reaktion sind und in meinem erwachsenen(-)leben keinen platz mehr haben.

                          deshalb kommen die "düsteren phasen" trotzdem immer wieder. aber sie gehen auch wieder, also kein grund zum verzweifeln.

                          ich arbeite dran, die intensität der "negativen" gedanken nicht zu stark werden zu lassen, weil sie mich dann völlig lähmen. und dazu hab ich einfach keine lust (mehr).

                          ob du SSRI wieder brauchst oder globuli, dazu kann ich nix sagen. ich bin kein freund von psychopharmaka, aber bevor jemand suizid begeht, soll er gerne sowas nehmen. für mich ist das notfallmedizin. aber das ist nur meine ansicht.

                          ob globuli dir helfen oder nicht, wirst du vermutlich schnell merken. ist tatsächlich typsache.

                          persönlich würde ich eher mit globuli experimentieren als mit SSRI, weil letztere doch ordentlich in den hirnstoffwechsel eingreifen und mir die nebenwirkungen suspekt sind.

                          ich hab z.b. noch nie gehört, daß man von globuli gewichts- oder potenzprobleme bekommt ;o)

                          hey, kopf hoch, wenn das wasser steigt!!

                          LG, crash

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Ich häng jetzt schon den vierten Tag wie ein Schluck Wasser in der Kurve
                            Moin Alex,
                            naja, vier Tage sind ja nun nicht die Welt.
                            Ich denke du konzentrierst dich immer noch zu sehr auf das negative Befinden, mir kommt es vor als würdest du fast die Minuten zählen und jede einzelne immer wieder regelrecht inhalieren.
                            Bei so viel Aufmerksamkeit für kleinste negativ Veränderungen, ist die Verzweiflung natürlich nicht weit, irgendwann sieht man das Negative viel klarer als alles Positive, was ja trotz allem auch noch da ist.

                            Es ist schon gut wenn du es realisierst, wenn es dir schlechter geht, um gegensteuern zu können, aber es ist sicher nicht gut wenn du dein Tief durch so viel Beachtung, so groß werden lässt.
                            Du solltest den Blick aufs Ganze konzentrieren, es ging dir auch über eine längere Strecke recht gut und es ist normal das man auch wieder einen Knick hat. Da ist es aber sinnvoller sich zusagen, das es ja im Ganzen besser geworden ist, die Durststrecken kürzer werden und diese zwar der Erkrankung geschuldet ist, aber die Genesung auch schon im vollen Gange ist und sich ihr Terrain langsam zurückerobert.

                            Zu den Medikamenten, es kann sein das es dir mit, nun besser gehen würde, aber ich glaube du würdest trotzdem spüren das es gerade nicht so gut geht und dich dann so sehr damit auseinandersetzen, das die Medikamente gar nicht alles abfedern könnten, da du meiner Meinung nach die Tendenz zum Hineinsteigern hast.
                            Das ist wohl auch der Punkt den du noch bearbeiten musst, was dir aber auch sehr schwer fällt.
                            Ich selber halte nicht so viel von den homöopathischen Mitteln, also wenn man wirklich einen schmerzhaften Leidensdruck erreicht hat, da denke ich sind die Chemischen Mittel doch punktgenauer einsetzbar, berechenbarer und natürlich auch günstiger.
                            Wenn schon mal was geholfen hat und es einem schlecht geht, ist doch auch nichts dagegen zu sagen es nochmal damit zu versuchen, anstatt etwas neues auszuprobieren und möglicherweise keinen Nutzen davon zu haben, also mehr Zeit als nötig zu verlieren.

                            Aber das ist sicher eine Einstellungssache und es gehört ja auch ein bisschen zur Lebensphilosophie ob man nun diese oder jene Variante wählt und ein wichtiger Faktor ist auch ob man dem Medikament vertraut, daran glaubt.
                            Lieber diese Globoli probieren und davon überzeugt sein, als etwas chemisches und jeden Tag damit zu hadern, das kann aber auch nur jeder für sich entscheiden, womit er sich wohler fühlt und wenn du die Geduld hast dann ist sicher auch nichts gegen Homöopathie einzuwenden.
                            Wenn es aber wirklich so schlecht geht das du nicht mehr damit klar kommst, würde ich in jedem Fall zu dem raten was dir schon mal geholfen hat, denn das ist ja dann auch das wichtigste Kriterium, es sollte möglichst schnell und unkompliziert eine Besserung eintreten.
                            Du solltest deine Entscheidung von deiner Überzeugung, aber im wesentlichen auch von deinem Leidensfaktor abhängig machen, bei großem Leid helfen nun mal die rezeptpflichtigen Mittelchen verlässlicher, besonders wenn man das schon mal hatte.

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Hallo Crash, hallo Tired,


                              an dieser Stelle nochmals ein dickes Dankeschön für Eure Antworten und die aufbauenden Worte. Das ist echt super von euch

                              Mir geht es aktuell auch wieder etwas besser; ich habe mit einem älteren Arbeitskollegen, dem ich mich schon vor ein paar Monaten anvertraut hatte, anderthalb Stunden Mittagspause in einer Eisdiele gemacht. Und nach den ersten Minuten, in denen wir über mein aktuelles Befinden gesprochen haben, sind wir dann auch zu anderen Themen gekommen, die mich etwas abgelenkt haben.
                              Aber „gut“ wäre noch geprahlt…
                              Naja, aber ich bin schonmal dankbar dafür

                              sich von den dunklen wellen der schwermut mitreißen zu lassen, ohne zu versuchen, diese zu transformieren, ist nicht mehr angesagt. du weißt doch jetzt viel mehr, als daß du wieder zum alten verhalten zurückkehren könntest

                              Ja, eben: „Wissen“ – aber in den dunklen schwermütigen Momenten (und Stunden) sind die negativen Gedanken und Stimmen (naturgemäß) ziemlich stark. Dagegen anzustinken… puuuuh…. Für jedes positive Argument, das ich gegen einen negativen Gedanken ins Feld führe, kommt prompt von irgendwoher aus meinem Inneren ein „Aber“ oder ein sonstiger Zweifel.

                              kommst du den ursachen deiner
                              depression auf die spur?

                              Naja, ich denke, daß ich die Ursachen im wesentlichen schon eingegrenzt habe. Noch vor zwei Tagen habe ich mich mit meiner Frau darüber unterhalten, daß ich offenbar auch sehr vergangenheitsbezogen und –gebunden bin in meinem Denken. „Ich wünschte, es wäre noch so wie damals“ sind sinngemäß Gedanken, die mir häufig durch den Kopf gegangen sind und immer noch gehen. Ich hab also offenbar ein massives Problem mit dem Loslassen, damit, zu akzeptieren, daß Dinge jetzt anders sind und laufen, als es noch vor Jahren der Fall war. Zusätzlich eben meine Perfektionismus- und Kontrollfalle, der starke Wunsch nach Anerkennung und Aufmerksamkeit, wobei ich es aber gleichzeitig auch irgendwo nicht mag, zu sehr im Rampenlicht zu stehen.
                              Irgendwo so in der Ecke muß der Hund begraben liegen.
                              Und diese ganzen Gedanken von wegen „Alles schei**e; ich will nicht mehr; wozu das alles; das hat doch alles keinen Sinn“ etc. sind dann wahrscheinlich „nur“ Konsequenzen daraus, eben immer dann, wenn etwas nicht in dem erwarteten Maße klappt oder so.

                              Und ich vermute mal – hätte beinahe sogar gesagt „befürchte“ -, daß diese Wurzel da noch vergraben ist. Ich weiß zwar, daß sie da ist, vielleicht habe ich sie auch schon ansatzweise freigelegt. Aber ich bekomme sie noch nicht ausgegraben bzw. umgewandelt.

                              Und just vorhin, als ich ein paar Rezensionen über das Buch „Mental Healing - Gesund ohne Medizin: Anleitung zum Andersdenken“ gelesen habe, wo es eben auch hieß, man müsse Umdenken, um heilen zu können, kam wie ein greller Blitz der äußerst kontraproduktive Gedanke „Ich will das nicht; ich will mich nicht ändern!“
                              *Ironie-an* Na, ist ja mal fabelhaft…. dieser Widerstand, der da aus meinem Inneren kommt… *seufz* *Ironie-aus*
                              Offenbar hat irgendwas in mir drin nen ziemlichen Schiß davor, wenn ich lerne anders – positiver, zuversichtlicher, optimistischer – zu denken. Ich glaube, da steckt die Befürchtung dahinter, ich könnte und müßte dann ein ganz anderer werden, der sein Leben nicht mehr so weiterleben kann wie bisher. Was wahrscheinlich – wenn ich das grad so lese und schreibe – mit dem oben beschriebenen Vergangenheitshang und Nicht-Loslassen-Wollen zu tun haben dürfte. Frei nach dem Motto: „Veränderung ist Schei***e!“

                              Und ich stelle ferner gerade fest, daß dieser Gedanke recht gut verankert zu sein scheint. Da kann ich grad parallel zum Schreiben innerlich Gegenargumente anführen, wie ich will, diese Gedankenkette erscheint gerade recht unverrückbar…

                              Mal sehen, ob sich da mit der Zeit was lockern läßt

                              naja, vier Tage sind ja nun nicht die Welt

                              Grundsätzlich sicher nicht, aber...
                              Da ist es aber sinnvoller sich zusagen, das es ja im Ganzen besser geworden ist, die Durststrecken kürzer werden und diese zwar der Erkrankung geschuldet ist, aber die Genesung auch schon im vollen Gange ist und sich ihr Terrain langsam zurückerobert

                              … genau so fühlt es sich für mich im Augenblick grad leider nicht an Das trifft zwar für die ersten Monate von November bis inkl. April herum zu. Aber ab irgendwann Mitte/Ende Mai hab ich eher den Eindruck, als würde es wieder abwärts gehen. Und zwar eben nicht nur in so einer kleinen Wellenbewegung, wie ich sie mittlerweile als normal akzeptiert habe, sondern eher in einer deutlich größeren Welle. Ich will’s jetzt nicht genau beschreien, aber diese vier Tage – auch in Kombination mit dem Auf und Ab während des Urlaubs – ist die längste Mittelpracht-Mäßig-Schlecht-Phase seit Dezember/Januar herum. Zwar ist das Tal nicht ganz so tief wie damals – immerhin etwas – aber dafür ist es offenbar etwas größer. Und ich hoffe einfach nur bei jedem Schritt, daß nicht irgendwo doch noch ein weiterer Abstieg auftaucht.

                              Eine Tendenz zum Hineinsteigern habe ich aber sicher auch…
                              Wobei ich auch diesbezüglich dachte, ich hätte in den letzten Monaten genug Theorie aufgesaugt, um so etwas besser abbremsen zu können.


                              Aber ich will’s jetzt doch mal etwas positiver sehen:
                              1. Hab ich sicher schon was erreicht in den letzten Monaten, ich stehe garantiert nicht am Anfang. Es ist nur eben noch ein gewisser Weg.
                              2. Es sicher auch nur eine Phase, wenn auch eine etwas längere, die aber bestimmt auch wieder vorübergeht (da ist aber im Hinterkopf schon wieder die blöde Frage „Wann und wie?“)
                              3. Jede Depression geht vorüber, auch meine. Kopf hoch halten, wenn das Wasser steigt
                              4. Ich werde jetzt erstmal die Globuli abwarten. Wenn ich vier Tage so durchgestanden habe, stehe ich auch noch 1-2 Wochen so durch, schlimmstenfalls. Und vielleicht ist der Spuk auch morgen oder übermorgen schon wieder vorüber.

                              Die Heilpraktikerin hat mir auf meine Frage hin, ob ich etwas pflanzliches gegen meine Unruhe und Nervosität nehmen könne, übrigens Johanniskraut empfohlen. Hat jemand von euch damit schon (positive) Erfahrungen gemacht?

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                kam wie ein greller Blitz der äußerst kontraproduktive Gedanke „Ich will das nicht; ich will mich nicht ändern!“
                                Das ist nicht unlogisch.
                                Ändern heißt Risiko und erst mal Kontrollverlust, da du dich in unbekannte Gefilde begibst. Es ist beim Ändern von Gedanken ja nicht viel anders als beim Sex;-), man muss sich fallen lassen und loslassen können, damit es richtig gut wird, aber genau davor hat man auch Angst.
                                Außerdem bist du dann (vermeintlich) nicht mehr so gut auf negative Ereignisse vorbereitet wenn sie denn eintreten sollten, da du dich mehr den positiven Gedanken widmest, du machst dich also auch ein Stück weit nackisch und verletzlicher, das alles will erst mal eingeübt werden, bevor man sich Stück für Stück immer etwas mehr (zu)traut.

                                >>>Hat jemand von euch damit schon (positive) Erfahrungen gemacht?<<<

                                Als ich jünger war hat es mir ganz gut geholfen, allerdings war ich zu der Zeit frei von jeglichen anderen Medikationen.
                                Es hat verdammt viel Wechselwirkungen, mit anderen Medikamenten, Nebenwirkungen sicher auch und braucht eben solange Zeit, bis sich die ganze Wirkung entfaltet wie die herkömmlichen AD´s.
                                Da es so sehr viele Wechselwirkungen sind ist es einfacher was chemisches zu nehmen, wo die WW ja meist übersichtlicher sind, ich finde es ist nicht unbedingt empfehlenswert wenn man noch andere Medikamente nimmt, auf deren Wirkung man angewiesen ist.
                                Ich habe mal einen Arzt sagen hören, das er niemals Johanniskraut verschreibt, weil das so sehr viel mehr NW hat als andere Medikamente und dann auch noch recht teuer ist.
                                Als ich Psychopharmaka verschrieben bekam, hat man mir ähnliches gesagt.
                                Wenn du keine anderen Medis nimmst und auch kein Sonnenanbeter bist, wäre es aber schon eine Alternative.
                                Du müsstest die Dosierung beachten, es wirkt erst ab 900mg, da gibt es ein Mittel das heißt, glaube ich, Laif, aber wie gesagt, für meiner einer ist das Preis Leistungsverhältnis nicht attraktiv und zudem ist man immer irgendwie eingeschränkt, da man bei allem nach den WW fragen muss.

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  So, die Zeit ohne SSRI ist erstmal wieder vorbei - ich hab vor 2 Stunden wieder 10mg Citalopram eingeworfen.

                                  Mir geht's unverändert mittelprächtig bis schlecht. Die letzten beiden Bürotage habe ich nur mit Mühe durchgestanden bzw. den heutigen dann um 12h30 abgebrochen. Gestern Abend geheult wie ein Schloßhund, heute Nachmittag dann auch wieder. Und ich fühl mich unter'm Strich einfach so durch den Wind, daß ich langsam nicht wer weiß, was ich noch tun soll. Ich verliere gerade mal wieder so richtig den Überblick.
                                  Zwar ist noch nicht ganz so weit wie damals im November - ein bißchen was habe ich zwischenzeitlich offenbar schon gelernt. Aber es ist trotzdem nicht weit davon entfernt.

                                  Also habe ich mit meiner Frau heute Nachmittag nach dem Heulkrampf die neue Strategie festgelegt, mich erstmal wieder mit Hilfe von SSRI zu stabilisieren, und zwar zur Not auch diesmal wirklich so lange und ggfs. auch 30 oder 40mg (nach Rücksprache mit dem HA bzw. dem Psychiater), wie es erforderlich ist.
                                  Es war ein Experiment, ob ich schon stark genug bin, das ohne SSRI zu bewältigen - aber es war wohl doch noch etwas zu früh.

                                  Ich werde jetzt über's WE bis Montag/Dienstag inkl. mit 10mg Citalopram loslegen, weil die das einzige sind, was ich Zuhause habe - die Arztpraxen hatten leider schon zu, und mit dem Kleinen wollten wir jetzt nicht noch in ne Notfallpraxis. Und Montag oder Dienstag lasse ich mir dann ein Rezept für die Fluoxetin ausstellen, die der Psychiater mir ja Ende März eigentlich als Ersatz für die Citalopram verschrieben hatte. (Hab nur das alte Rezept verlegt oder sogar vernichtet, weil ich dachte, ich bräuchte es nicht mehr.)

                                  Frage zum Abschluß:
                                  Ich habe seit drei Tagen schon versucht, meine Unruhe mit Johanniskraut-Tee zu bekämpfen, morgens und abends je 1 Tasse mit einem Teebeutel.
                                  Soweit ich das gelesen habe, verstärkt Johanniskraut u.U. die Wirkung von Antidepressiva / SSRI.
                                  => Kann ich den Tee in dieser Dosierung erstmal bedenkenlos weitertrinken? Und profitiere damit vielleicht sogar von einer Verstärkung der Citalopram / Fluoxetin, ohne die SSRI-Dosis selbst zu erhöhen?
                                  Oder würdet ihr mir bzw. speziell Sie, Hr. Dr. Riecke, eher dazu raten, den Johanniskrauttee ab sofort dann wieder abzusetzen? Und zur zusätzlichen Beruhigung vielleicht eher auf Melisse oder Passionsblume zu setzen?


                                  Den Plan mit der Homöopathie habe ich übrigens nicht aufgegeben - mittelfristig will ich es schon damit versuchen.
                                  Aber ich habe in den nächsten 2-3 Wochen leider wenig Zeit für Experimente: In der Firma arbeite ich gerade an einem Stellenwechsel, muß mich Anfang der Woche bei meinem potentiellen neuen Chef vorstellen. Und an den beiden darauffolgenden Wochenenden finden Familienfeiern statt - da will ich eigentlich auch nicht patzen, vor allem auch, weil meine Frau dann auch ein Problem hätte, jeweils an Ort und Stelle zu gelangen.
                                  Ergo brauche ich kurzfristig eine Lösung, die mich hoffentlich einigermaßen zügig wieder einigermaßen stabilisiert. Deshalb wieder die SSRI.

                                  Wenn die zwei Wochen durch sind, werde ich dann sehen, daß ich mir Ende Juli / Anfang August zwei Wochen Auszeit von meinem Hausarzt verordnen lasse, oder so.

                                  Richtig gefallen tut mir das zwar einerseits nicht. Aber andererseits - wenn ich mich damit zuverlässig einigermaßen besser fühle, ist schon viel gewonnen. Die letzten vier Wochen und speziell die letzten ein bis zwar waren echt mal wieder äußerst heftig.

                                  Letzten Endes: Es hilft, was wirkt. Wenn ich die SSRI zur Unterstützung brauche, wäre ich blöd, sie links liegenzulassen. Das ist wie mit dem Ertrinkenden, der flehend seine Hände nach Gott ausstreckt, er möge ihn retten, aber die Hilfe des Rettungsbootes und Hubschraubers ausschlägt - und sich am Ende wundert und beschwert, weil er ertrunken ist; Gott hätte ihn im Stich gelassen.
                                  Vielleicht ist es für mich daher sinnvoll, die SSRI erstmal wieder zu nehmen.
                                  Ein bißchen wie eine Strickleiter, die mir hilft, aus dem Loch wieder rauszuklettern. Nur, daß ich dieses Mal wirklich komplett da rausklettern will und mir die Leiter nicht selbst auf halber Strecke entziehe.

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Hi Alex,

                                    Johanniskraut wirkt meist erst ab einer recht hohen Dosierung, schon von daher finde ich andere Tees sinnvoller.

                                    Die Wechselwirkungen von Johanniskraut sind auch sehr vielfältig und ich glaube da haben noch nicht einmal die Fachleute einen vollkommenen Überblick, ich würde es in jedem Fall weg lassen, wenn auch noch andere Medikamente genommen werden.

                                    Ich denke bei einer geringen Dosierung von 10mg Cita ist es nicht allzu tragisch, aber soweit ich gehört haben kann es bei Johanniskraut und der Einnahme von SSRI zu lebensbedrohlichen WW kommen. Gerade weil die Serotoninkonzentration erhöht wird, kann es zu unkontrollierbaren Reaktionen kommen, einer Überdosierung.
                                    Selbst wenn es in solch geringen Dosen wie 10mg vielleicht nicht zu spürbaren NW kommt, du hättest keinen genauen Wert mehr, die Richtlinie der Dosis wäre außer Kraft gesetzt und das ist nie gut, es könnte zu einer Überdosierung kommen, besonders wenn du weiter erhöhst.

                                    Also, lieber die Finger von Johanniskraut lassen, wenn man noch anderes nimmt und vor allem niemals beides zeitlich zu nahe beieinander nehmen.
                                    Ich weiß allerdings nicht ob diese Tees überhaupt groß ins Gewicht fallen, ich halte JK aber generell für ein Medikament das mit Vorsicht zu genießen ist und eigentlich viel zu sorglos eingenommen wird.

                                    Vielleicht gibt dir der neue Job ja einen Schub.
                                    Ich habe immer das Problem das mich nach einiger Zeit der Job regelrecht anödet, deshalb habe ich früher immer mal wieder gewechselt und dann ging es wieder einige Zeit besser, bis es halt wieder öde wurde.:-)

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Hi Tired,

                                      danke für die Antwort und den Ratschlag.
                                      Ich habe heute Morgen auch schon mit der Ärzte-Hotline meiner Krankenkasse telefoniert, und die haben mir da auch eher von abgeraten.
                                      Habe also heute Morgen auch erstmal meine letzte Tasse JK-Tee getrunken und setze dann stattdessen vielleicht lieber auf Melisse, Passionsblume oder Lavendel, was meint ihr? Was wäre da eine sinnvolle Ergänzung? Weil Tee trinke ich gern, auch jetzt, und gerade der Teeduft, die Aromen, wirken irgendwie auch relativ beruhigend auf mich.

                                      Hab übrigens gelesen, daß Serotonin - nach neueren Studien - offenbar hilft, speziell mit psycho-sozialem Streß umzugehen. Da ich davon ne Menge habe bzw. mir mache, wundert es mich nun nicht mehr, daß es mit mir seit Absetzen der Cita im April ab Mitte Mai wieder langsam abwärts gegangen ist. Wenn da der Schutzwall nicht hoch und dick genug ist, geht jede Kritik ungefiltert und persönlich genommen da durch wie durch Butter.
                                      Insbesondere, wenn da was dran sein sollte, dürften mir die SSRI / Cita / Fluo doch ein gutes Stück weiterhelfen, bis ich selbst aktiver lernen kann, mir nicht immer alles so zu Herzen zu nehmen.


                                      Ansonsten geht es mir heute bisher echt bescheiden, also richtig bescheiden. Ich bin zwar grad nicht ganz so verzweifelt wie im November, weil ich offenbar eben doch schon gelernt habe, ein bißchen besser damit umzugehen. Aber das dürfte definitiv der tiefste Abrutsch seitdem sein.
                                      Bin um 22h30 ins Bett, dachte, ich schlafe bis 7h00 oder so. Pustekuchen - um 5h00 war ich quasi wach. Hab mich zwar nochmal für ne Dreiviertelstunde rumdrehen können, aber dann war endgültig Schluß.

                                      Hoffe ich schaffe es, mich langsam irgendwo festzukrallen.


                                      Ich arbeite deswegen seit heute Früh auch schon mental an einem Bild von einer Elefantenherde, quasi als positives "Totem" oder so Elefanten sind für mich grad der Inbegriff von Herdentier, Fürsorge, Ruhe, Geduld, Friedlichkeit und Langsam-Machen, gleichzeitig aber auch stark. Und ich stell mir immer wieder die Herde vor, wie sie morgens aufwacht, gemütlich zum Wasserlauf trottet, etwas trinkt, und dann den Rest des Tages ganz gemütlich Grünzeug futtert und es sich gutgehen läßt. Und wenn die dann doch mal nen Baumstamm bewegen wollen oder sollen, dann machen die das in aller Ruhe.
                                      Und mit einer solchen Lebenseinstellung werden diese Tiere immerhin auch 80 Jahre alt !!
                                      Man muß also auch mit "Unterforderung" keine Depri kriegen


                                      Drückt mir mal die Daumen, daß ich die nächsten zwei Wochen durchstehe.
                                      Hab eben schon mit einem meiner Mitarbeiter telefoniert, der von meiner Sache weiß, und ihn gebeten, mir verstärkt den Rücken freizuhalten, bis ich wieder halbwegs beinander bin.
                                      Ansonsten muß ich eben zum Arzt... wobei mir das im schlimmsten Fall den anderen Job versemmeln könnte... das Timing könnte dümmer nicht sein. :/


                                      Nichtsdestoweniger allen ein schönes Wochenende.
                                      Wir bekommen nachher noch Besuch - vielleicht lenkt mich das ein bißchen ab. I.d.R. bin ich typischerweise ab nachmittags / abends wieder besser drauf. Hat sogar gereicht, gestern Abend das Fußballspiel mit Freunden zu gucken

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Und wenn die dann doch mal nen Baumstamm bewegen wollen oder sollen, dann machen die das in aller Ruhe.
                                        Das erinnert mich an meinen Psychotherapeuten.:-)
                                        Ich habe noch nie einen Menschen kennengelernt der sich so langsam und bedächtig bewegt und ich muss sagen, die erste Zeit hatte ich damit massive Schwierigkeiten. Einfach zuzusehen wenn er irgendwas suchte und dabei gaaaaaaanz langsam zu Werke ging, hat mich in Stress versetzt und ich hätte am liebsten mit gesucht.;-)

                                        Das du heute so früh wach warst kann auch daran liegen, das du einfach ausgeschlafen hattest, von der Zeit her war es ja durchaus im Rahmen.

                                        Ja, ich drück dir die Daumen, alles wird gut!

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          "..vielleicht lieber auf Melisse, Passionsblume oder Lavendel, was meint ihr? "

                                          Damit wäre Ihr Bedarf nach Tee gut zu stillen, Johanniskraut besser nicht. Tired hat das völlig richtig begründet.

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            Moin,

                                            so, gestern Abend war grundsätzlich gut, ich habe mich mehr und mehr stabilisiert, in Summe ein schöner Abend.

                                            Allerdings geht es mir heute Morgen wieder nicht mehr ganz so gut.
                                            Und dann habe ich eben auch noch den "Fehler" gemacht, bei Wikipedia ein wenig über SSRI, Fluoxetin und psycho-sozialen Streß lesen zu wollen.
                                            Dabei bin ich dann auch auf der Seite über "Zwangsstörungen" gelandet.

                                            Und seitdem beschäftigt mich die Frage und die Sorge, ob ich evtl. weniger an einer direkten Depression, sondern mehr an einer Zwangsstörung im Sinne von speziell Zwangsvorstellungen, Zweifeln und Grübelzwang leiden könnte, welche die depressiven Symptome auslöst...?

                                            Daran würde mir speziell Sorgen und Angst machen, daß Zwangsstörungen bis dato offenbar keine so guten Heilungschancen haben wie reine Depressionen.

                                            Ich meine, ihr kennt mich jetzt nicht soo gut. Aber kann mir jemand anhand meines Threads hier die Sorge nehmen?
                                            Wo verläuft die Grenze zwischen Zwangsgedanken aus einer Depression heraus und einer Depression aus Zwangsgedanken?

                                            So ein Shit - ich wollte mich kurz beruhigen über die SSRI - und jetzt habe ich prompt mehr Fragen als vorher.

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Hi Alex,

                                              ich denke nicht das du eine Zwangsstörung hast, vor allem auf die Gedanken bezogen.
                                              Dazu bist du gedanklich viel zu flexibel.

                                              Bei Zwangsgedanken kann man über nichts anderes mehr nachdenken als über das eine, alles beherrschende Thema.
                                              Auch wenn man von der Logik her weiß, das die Gedanken nicht richtig sind, du bekommst sie beim besten Willen nicht aus dem Kopf musst sie zwanghaft immer wieder hin und her wälzen.
                                              Vor allem kannst du dich nicht dagegen wehren, du wirst wirklich dazu gezwungen, nur noch in eine Richtung zu denken und über das was dir dadurch suggeriert wird, verfällst du in Panik.
                                              Man befindet sich fast unablässig in dieser Spirale, selbst Versicherungen von Fachleuten, das die Gedanken nicht zutreffen, können nicht beruhigen und wenn dann nur sehr kurz.

                                              Du wirkst aber gar nicht so als hättest du zwanghafte Gedanken, weil du dich nicht auf ein Thema versteifst, es immer wieder in ähnlicher Form anbringst und auch nicht nach Antworten suchst, die du dann aber als nicht richtig beurteilst und wieder von vorne anfängst. Zwänge sind eine endlose Wiederholung der immer gleichen Handlungen, du schaffst es einfach nicht davon abzuweichen.

                                              Sicher hat man auch als depressiver eine ähnliche Form der Gedankenspiralen, die sind aber eher auf der Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit aufgebaut, ein Ergebnis von tiefer Traurigkeit und der verlorenen Energie. Du bist überzeugt das alles Mist ist und niemals wieder besser wird.
                                              Beim Zwang hingegen weißt du auch oft das die Gedanken mumpitz sind, viele verstehen auch das und wo sie ein Problem haben, können es aber trotzdem nicht ändern.
                                              Zwang bedeutet ja das man etwas gegen seinen Willen tun muss und das auch gerne beenden würde, genau das ist auch bei Zwängen so. Mancher übt sie gegen seinen bewussten Willen aus, kann sich aber nicht dagegen wehren, selbst wenn es sonnenklar ist das er sein Leben damit vermiest, der Druck wird einfach zu hoch wenn man versucht es zu lassen.

                                              Deine Gedanken scheinen mir eher in Richtung Angststörung zu gehen, ich bin sicher wenn du eine ausgeprägte Zwangsstörung hättest, dann würde man es auch herauslesen können.
                                              Vor allem würdest du den Druck des Vermeidens nicht aushalten können, du würdest es nicht ertragen die Gedanken nicht mehr zu denken.

                                              Schade das das Forum nicht mehr die Möglichkeit bietet ohne weiteres ältere Beiträge zu suchen, da gab es mal Beiträge wo man sehr gut erkennen und nachvollziehen konnte, was Zwangsgedanken sind, auch als Laie.

                                              Stell dir doch mal die Frage, fühlst du dich gezwungen und hast keine Möglichkeit dich dagegen zu wehren, immer wieder dasselbe zu denken?

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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                ich denke nicht das du eine Zwangsstörung hast, vor allem auf die Gedanken bezogen.
                                                Dazu bist du gedanklich viel zu flexibel.
                                                Das beruhigt mich schon mal etwas, danke

                                                Bei Zwangsgedanken kann man über nichts anderes mehr nachdenken als über das eine, alles beherrschende Thema.
                                                Geht es bei Zwangsgedanken allgemein um ein Thema, das man nicht loslassen kann - wie eben bspw. bei mir aktuell die Beschäftigung mit der Depression und meinem Gesundheitszustand?
                                                Oder i.d.R. eher auch wirklich um konkret immer wieder die gleichen Gedanken, Worte, Bilder, die einem nicht aus dem Kopf gehen?
                                                Und was bedeutet "über nichts anderes mehr" - wirklich mehr oder minder permanent, von morgens bis abends?

                                                Beim Zwang hingegen weißt du auch oft das die Gedanken mumpitz sind, viele verstehen auch das und wo sie ein Problem haben, können es aber trotzdem nicht ändern.
                                                Naja, so geht es mir ja schon auch manchmal. Und ich hab schon auch manchmal den Eindruck, ich würde es nicht ändern können.


                                                Und wie würdest Du / ihr meine Beschäftigung mit der Depression und bspw. meinen langen Thread hier von außen beurteilen, in dem ich mich ja nun wirklich sehr regelmäßig zu Wort melde und meine Gedanken äußere:
                                                Quasi normal in dieser Situation, ernsthaft um Hilfe und Unterstützung bemüht (statt es leidend zu "ertragen") ?

                                                Ist mein Warten auf Antworten - sowohl hier, als auch bspw. in dem anderen Modellbauforum im Bereich Hobby - noch normale Ungeduld? Oder geht das doch eher in Richtung Zwangsgedanken / -handlung?

                                                Bspw. passiert es mir auch manchmal, wenn auch nicht so häufig, daß ich abends im Bett liege, mir noch irgend etwas einfällt. Und dann muß ich das i.d.R. auch wirklich dann noch erledigen, aufschieben bis zum nächsten Morgen geht nicht. Zumindest muß ich dann mal nen Blick auf die Sache werfen und mir wenigstens ne Notiz bis zum nächsten Morgen / Tag bereitlegen.
                                                Noch normal bzw. (m)einer eher allgemeinen, persönlichen Unsicherheit geschuldet?
                                                Oder doch mehr?

                                                Stell dir doch mal die Frage, fühlst du dich gezwungen und hast keine Möglichkeit dich dagegen zu wehren, immer wieder dasselbe zu denken?
                                                Naja, mir fehlt hier der Maßstab
                                                Wenn ich richtig mies drauf bin so wie eben aktuell während der Depression, dann fällt es mir schon ziemlich schwer.
                                                Andererseits bin ich durchaus in der Lage - so wie vorgestern beim Fußball oder gestern Abend mit den Freunden - mich von den positiven Stimmungen ablenken und mittragen zu lassen. Ich beobachte jedoch auch, daß ich dann trotzdem noch sehr häufig und etwas verunsichert in mich hineinhorche, wie es mir geht bzw. ob es mir noch schlecht geht.
                                                Und gerade eben hab ich erfolgreich unser altes Auto im Netz aufgesetzt - das hat recht zügig und flüssig geklappt. Aber so ganz ist häufige Selbst-Hinterfragen, ob es mir langsam besser geht, auch dabei nicht weggegangen, nur in den Hintergrund getreten.

                                                Deine Gedanken scheinen mir eher in Richtung Angststörung zu gehen
                                                Hatte ich auch schon überlegt, gerade in Bezug auf meine Verlassens-, Anerkennungs- und Einsamkeitsängste. Hmm.


                                                Auf jeden Fall geht es mir jetzt und für die Uhrzeit relativ gut.
                                                Die 10er Citalopram scheint offenbar schon etwas anzuschlagen.
                                                Und ansonsten ist mir nach der Beschäftigung auch mit den anderen Themen heute Morgen klar geworden, daß ich da echt eine etwas zielgerichtetere Therapie benötige.
                                                Wäre eine ACT eventuell ideal geeignet für mich?

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                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  daß Zwangsstörungen bis dato offenbar keine so guten Heilungschancen haben wie reine Depressionen.
                                                  Noch was dazu, sollte ich mich irren, wird das sicher jemand berichtigen.

                                                  Soweit ich weiß sind manche Zwänge schwer behandelbar, aber in der Regel sind sie gut in den Griff zu bekommen. Bei schweren Zwängen hat auch eine Mischung aus Medikamenten und Psychotherapie gute Erfolgschancen, ansonsten hat man auch nur mit einer Psychotherapie gute Heilungschancen.
                                                  Denn, auch da unterliegt das Prinzip einem ähnlichen wie bei Depressionen. Umdenken, bewusst machen, durchhalten.
                                                  Ich denke die Chancen auf vollkommene Heilung sind ähnlich wie bei Süchtigen, es kommt darauf an in welchem Stadium man mit den Therapien beginnt und ob man es schafft der Versuchung zu widerstehen, dann wird es mit der Zeit leichter.
                                                  Es wird dann wohl solche geben die immer auf der Hut sein müssen, das sie nicht wieder dem Zwängeln verfallen, aber auch solche die sich vollkommen frei davon machen können und natürlich auch welche bei denen nichts hilft, aber, das gibt es auch bei Depressionserkrankungen und in der Regel findet man immer etwas das es einem leichter macht.

                                                  Die Ursachen liegen oft in einem Sicherheitsdenken, manchmal schleichen sich die Zwänge ein weil man damit beginnt bestimmte Rituale, ein bestimmtes Denken, als eine Art Glücksbringer auszuführen. Das entwickelt sich dann soweit, das man sein Glück oder Unglück davon abhängig macht, sein Leben, man bereitet sich damit auf etwas vor und glaubt sich zu wappnen, was natürlich ein Irrglaube ist. Irgendwann muss man Gedanken denken, um ja nichts zu übersehen, kein Unglück heraufzubeschwören, es ist also auch dem Kontrollzwang sehr nahe, denke ich.
                                                  Wenn sich das verselbstständigt ist der Zwang so groß, das der Verstand regelrecht ausgeschaltet ist und man nur noch seinem Drang des Absicherns und Versicherns, durch immer dieselben Handlungen, oder Gedanken nachgeht, man kann es erst beenden wenn sich etwas bestimmtes im Fühlen oder Denken einstellt. Nach einer kürzeren, oder längeren Zeit (hängt auch vom Stresspegel ab) geht es wieder von vorne los und alles wird nochmal genauso gedacht oder getan wie zuvor, so setzt sich das immer wieder fort und verschlimmert sich kontinuierlich, wenn man nicht gegensteuert.

                                                  Das wo die Heilungschancen wirklich schlecht sind und was auch nicht durch das eigene Denken und Verändern beeinflusst werden kann, sind Ticks. Die äußern sich wieder auf andere Weise, das Tourette-Syndrom ist so ein Tick, da fehlt jegliche bewusste Kontrolle und man kann sie auch nicht erlangen.

                                                  Also, nicht so viel sorgen, denn genau das ist dein Problem, du machst dir zu viele Sorgen und zwanghaft kommst du wirklich nicht rüber.

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                                                  • alex_77
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                                                    Jetzt haben sich unsere Posts überschnitten
                                                    Schonmal danke für die neuerliche Antwort, beruhigt mich weiter.
                                                    Aber falls Du die Zeit findest, auch nochmal in meinen Post obendrüber reinzugucken, wäre das super

                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  Hab den anderen Beitrag erst jetzt gesehen.

                                                  Also Zwangsgedanken sind absolut, du kannst nicht loslassen, du kannst sie nicht weg schieben, du musst sie einfach denken und das sind meist immer dieselben Gedanken und oft kann man es auch nicht ertragen wenn man beim Denken unterbrochen wird, muss wieder von vorne beginnen. Manchmal verändert sich die Sache um die es geht, aber die Gedankengänge sind ähnlich und beschäftigen dich immer, ob hintergründig oder massiv, du kannst sie einfach nicht los werden.

                                                  Das du hier oft schreibst unterliegt doch mehreren Faktoren, nicht einem sinnlosen Zwang.
                                                  Es ist Hoffnungslosigkeit, Bestätigung, Unterstürzung, das du andere Meinungen hörst, Trost...........
                                                  Und wenn man etwas in einem Forum einstellt, wie beim Modellbau, dann wartet man natürlich auch auf Reaktionen, freut sich kurz und möchte dann mehr davon.
                                                  Darauf ist Facebook aufgebaut, die machen Milliarden mit dieser menschlichen Eigenschaft.;-)

                                                  Man muss sich mitteilen und man muss aktuelle Probleme intensiv besprechen um sich zu erleichtern und zur Beruhigung, aber das ist kein Zwang, sondern ein Bedürfnis.

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