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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    huhu Alex, tja, nicht jeder freut sich immer über alle herausforderungen des lebens ;o) - du hast es schon auf den punkt gebracht, mit mehr verantwortung nimmt die freude und zuversicht bei manchen menschen ab. mir geht es genauso. mit dem alter hat das bei mir nix zu tun, ich hab mich schon in meiner jugend für alles + jeden verantwortlich gefühlt und fand deshalb jede veränderung und deren mögliche folgen (z.B. wahl des studienortes, fachs...) fürchterlich schwer. ich frage mich, ob nicht in meinem fall einfach mein "vorbild" für mich so ein schlechtes beispiel war, daß mir die ganze leichtigkeit flöten gegangen ist. das war meine mutter, sie hat ihren job aufgegeben, vorgeblich in der absicht, sich mehr um mich kümmern zu können. aber sie war alleinerziehend, ohne geld... und endete mit vielen kleinen einzeljobs, die dazu führten, daß sie erst recht keine zeit mehr hatte, sich um irgendwen zu kümmern. für mich also jemand, der zwar "mut" gezeigt hat, aber nicht intelligent gehandelt hat. konditionierung: wer mutig handelt, macht sich vielleicht nur was vor oder kann risiken nicht einschätzen. das ist natürlich falsch gedacht!! ich "knabbere" noch heute immer wieder mal an diesem thema. irgendwann, das habe ich fest vor, lebe ich endlich mein eigenes leben (frei von den übernommenen denkmustern anderer und den fesseln, die ich mir daraus gebastet habe) und verstehe, daß jede veränderung eine chance ist! life's what you make it.. übrigens, 40 ist kein alter. ich kenne leute, die haben sich in höherem alter beruflich völlig verändert und sind zufrieden damit. (intelligent eingesetzter) mut tut gut! ) glg + schönes WE crash

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Hallo Alex,

      Elektraa hat sicher nichts dagegen, wenn ich Ihren schönen Satz über das Ältersein hier kopiere. Er ist zwar an Lanoya gerichtet, hat aber generelle Bedeutung, denn er zeigt die wesentliche Seite einer Zeit, vor der einem nicht bange sein muss, weil sie reicher macht:

      "...wenn du plötzlich für alles Zeit hast, für was auch immer du tun möchtest? Was wäre bei dir dran, wenn du absolut nichts musst, nicht einmal auf die Uhr blicken?
      Für mich ist es grad, als ob ich schwebe, in einem stillen Schwebezustand wäre."


      Sicher können auch Sie irgendwann diesem Aspekt der individuellen Entwicklung etwas abgewinnen.

      Beste Grüße

      B.R.

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Guten Morgen,

        ich danke Ihnen / Dir für die aufmunternden Worte

        Mir geht es nach wie vor ziemlich gemischt: Einserseits gut, andererseits ist fast durchgängig eine latente Angst und Unsicherheit spürbar.
        "Extrem" - wenn auch gut aushaltbar - war es gestern, als ein befreundeter Kollege mit Frau und Kind das erste Mal bei uns zu Besuch war, und ich bin schon im Vorfeld und auch währenddessen so angespannt und leicht ängstlich gewesen, ob die beiden Frauen sich verstehen, die Kinder miteinander zurecht kommen usw. Auch jetzt noch - Stunden später - frage ich mich immer wieder, ob alles i.O. gewesen ist: Die Frau meines Kollegen war sehr zurückhaltend, und zwischen ihr und meiner Frau ist irgendwie kaum ein Gespräch in Gang gekommen. Auch meine Frau empfand es als etwas anstrengend, meinte allerdings auch, daß das für ein erstes Kennenlernen ja auch nicht unüblich wäre.

        Trotzdem läßt meine Unruhe diesbezüglich nicht so ganz nach.

        Ich vermute zwischenzeitlich, daß ich im Laufe meines Lebens doch zahlreiche nicht soo gute Erfahrungen mit anderen Menschen gemacht habe. In der Kindheit und Jugend war es eher eine mehr oder minder ausgeprägte Schüchternheit, und als ich mit meiner Frau damals zusammenkam, meinte sie auch, ich hätte anfangs regelrecht ein "Steinvisier" aufgehabt und nicht viel von mir preisgegeben. Dabei hätte ich das gar nicht nötig, ich sei ein lieber und liebenswerter Mensch. Sagt sie mir immer noch

        Nur trotzdem habe ich das Gefühl, da hat sich im Laufe der Jahre etwas verselbständigt. Je mehr ich bewußt darüber nachdenke, umso mehr stelle ich fest, daß ich mir in den letzten Jahren doch einen ziemlichen Kopf darüber mache, was andere Menschen von mir halten, auch Freunde und Bekannte. Was erstmal nicht allzu schlimm wäre - aber ich gehe recht automatisch doch immer eher davon aus, daß man mich ablehnen und nicht akzeptieren müßte.

        Paßt ja in Summe zu vielem, was ich hier bisher geschrieben habe.

        Aber nachdem ich vorhin einen Artikel zum Thema "Soziale Phobie" gelesen habe, scheint mir das noch etwas deutlicher geworden zu sein:

        http://www.angst-und-depri.info/aengste/sozphobie.html

        Da paßt einfach doch recht viel auf das, was ich so an mir beobachte und erfahre.
        Und angesichts meines Werdegangs wäre es auch nicht allzu verwunderlich: Überfürsorgliche Mutter bis ins Erwachsenenalter hinein; recht energischer Vater, von dem es auch schonmal ordentliche Klapse auf den Hintern gab; recht starke Akzeptanzprobleme in der Schule, vor allem bis zur 7./8. Klasse viele Hänseleien u.ä.; bis 25 bei allen Mädchen / Frauen abgeblitzt, in die ich verschossen war (wobei wenigstens 2-3 andere Mädchen sicher was von mir wollten, ich aber nicht von ihnen... *seufz-grins-gequält*); ich stehe sehr ungern im Mittelpunkt.

        Naja, und deckt sich mit den Aussagen meines Hausarztes und des neuen PT, ich hätte kein Vertrauen mehr.

        Ich hab vor nem halben Jahr nicht so recht verstanden, weshalb mir die Homöopathin damals unter anderem die Frage stellte, wie ich mich im Umgang mit sozialen Kontakten fühle, wenn ich in Gesellschaft bin, wie ich mich davor und danach fühle.
        Jetzt kann ich das schon besser verstehen.

        Tja...

        Wird man das wieder los? Dürfte bei mir jetzt nicht die extremste Form sein - ich geh ja gern aus dem Haus und fühle mich im Umfeld von (guten) Freunden und Bekannten i.d.R. auch wohl.
        Aber wie kann man all die Jahre, in denen ich meine sozialen Schwierigkeiten hatte, kitten? Wo krieg ich das (Selbst-)Vertrauen wieder her, daß mit mir alles in Ordnung ist und "die Welt" mich so mag und akzeptiert, wie ich bin? Klar werden mich nie alle mögen und lieben, weiß ich. Aber im Umkehrschluß davon auszugehen, daß mich niemand so mag und liebt, wie ich bin, scheint irgendwie ungesunde Konsquenzen zu haben, um es mal mit ein bißchen Galgenhumor zu nehmen

        So ein Shit...

        Naja

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          "Wo krieg ich das (Selbst-)Vertrauen wieder her, daß mit mir alles in Ordnung.."

          Es gibt in der VT ganz spezielle Trainingsprogramme gegen sozialphobische Störungen.

          Man kann aber auch allein viel tun. Sammeln Sie doch mal die Situationen, die Ihnen unangenehm sind und überlegen Sie, welche von ihnen man gezielt "ertragen" kann, um bald zu merken, dass das Unbehagen nachlässt.

          Ich habe (für Ausbildugszwecke) ein Lehrvideo, in dem eine junge Frau (mit großen Problemen, im öffentlichen Fokus zu stehen) mit ihrer Therapeutin in einem Restaurant sitzt und ein Glas Rotwein bewusst umsstoßen muss. Der Kellner - vielleicht vorher eingeweiht - ist sehr liebenswürdig und beflissen, wechselt rasch die Tischdecke und bringt eine neues Glas.
          Die Patientin ist verblüfft, wie reibungslos das Ganze abläuft.

          Dies nur als Beispiel, Sie müssen nicht unbedingt ein Glas in der Gaststätte umstoßen ...

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Hi Alex,
            ich habe die Erfahrung gemacht, das wenn man etwas besonders ungern tut, oder auch Angst davor hat, es besser wird umso öfter man sich der Situation aussetzt.
            Manchmal klappt es so gut das ich es dann sogar ganz gerne mache, leider besetzt aber dann wieder etwas anderes den unangenehmen Platz in der Rangliste und fast immer etwas mit dem ich seltener etwas zu tun habe.

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              Hallo ihr Lieben!

              Ich wollte mal wieder ein Lebenszeichen von mir geben; ich habe euch nicht vergessen. Lieber Alex es tut mir Leid, dass du immernoch drin hängst...aber tröste dich, ich glaube mittlerweile der Weg da raus ist immer wieder von Rückschritten geprägt und das gehört wohl auch dazu. Mir gehts ansich recht gut. Aktuell kommt ab und zu meine krankhafte Angst vor Krankheiten wieder etwas mehr durch. ich fühle mich nicht so toll aktuell und da fängt automatisch der Kopf wieder an sich zu drehen und ich male mir die schlimmsten Sachen aus!
              Ansonsten habe ich wieder mehr Kontakt zu meiner Ex Partnerin...wir treffen uns nächste Woche auch mal wieder nach einigen Monaten; allerdings weiss ich hier auch noch nicht wie das alles weitergehen soll!
              Meine Therapie kommt irgendwie auch nicht richtig voran...so richtig geht meine Therapeutin nicht auf diese starke Gesundheitsangst ein...hier hatte ich mir eher so etwas wie eine Verhaltenstherapie erwartet. Ansonsten läuft es Jobbedingt nicht schlecht gerade...ich habe gut zu tun und das lenkt ab!
              Die Abende Zuhause sind da schon schwieriger für mich, denn ich bin unter der Woche meist alleine und mir fehlt die Ansprache. Irgendwie bring ich aber auch den Hintern nicht hoch mich mehr in Vereinen oder ähnlichem zu engagieren...

              Alles etwas komisch gerade...
              Aber Kopf hoch!

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Hallo Werner,

                schön, mal wieder von Dir zu hören, und noch besser, daß es Dir soweit grundsätzlich gut geht
                In Bezug auf die Rückschläge und Deine aktuelle Verfassung gebe ich Dir Recht: Ich versuche auch mehr und mehr zu akzeptieren, daß das nun mal so ist… Solange der Trend insgesamt aufwärts führt, sollte man sich deswegen nicht zu sehr einen Kopf machen. Leichter gesagt, als getan…
                Deine Gedanken bezüglich der Therapie kann ich grundsätzlich nachvollziehen und für meinen bisherigen Therapeuten bestätigen – das hat mir in den letzten Wochen zunehmend weniger gebracht. Ich denke aber, daß ein neuer Therapeut, der etwas anders und vor allem direkter mit mir arbeitet, mir da vielleicht doch noch ein paar Impulse geben könnte.


                Ansonsten ist es bei mir jetzt auch nicht ganz soo schlimm – eher Jammern auf hohem Niveau verglichen mit den akuten Phasen und bis November letzten Jahres. Aber ich bin eben auch „noch“ nicht wieder auf dem Niveau, das ich von früher gewohnt bin, und so im Hintergrund, oder eben immer dann, wenn da mal wieder was aufflackert, ist das dann im ersten Moment der Maßstab. Da sind eben so Tage dabei wie der beschriebene Sonntag, wo die Angst deutlicher zu spüren ist. Da sind Tage dabei wie gestern und heute, an denen sich mal wieder verstärkt depressiv gefärbte Lustlosigkeit bemerkbar macht. Auch hab ich seit 2-3 Wochen verstärkt immer mal wieder Kopfdrücken und ein leichtes Ohrenklingeln. Doch im Großen und Ganzen kann ich über die letzten 2-3 Wochen eigentlich wirklich nicht richtig meckern.


                Andererseits stelle ich mir auch gerade in den letzten Wochen wieder verstärkt die Frage, was ich genau noch wie ändern sollte… Ich will ja auch nicht Gefahr laufen, irgendwann wieder in das Loch zurückzufallen, aus dem ich gerade gekrabbelt bin, nur weil ich nicht „genug“ geändert habe… Mir geht es zwar grundsätzlich eben recht gut. Aber mein „altes“ „normales“ Leben findet eben durchaus noch 90% statt: Ich hab meine alten Hobbies, ich geh in meinen alten Job, ich hab Frau und Kind, ich hab die alten Freunde. Jepp, Geocaching ist als Hobby dazugekommen. Und ich bemühe mich um Achtsamkeit und bewußte Wahrnehmung, bewußtes Genießen.
                Aber reicht das? Auf lange Sicht? Ist ein Jobwechsel vielleicht wirklich das, was noch fehlt? Oder wäre das nur ein neuer, zusätzlicher Streßauslöser…?

                Wie erlange ich die Gelassenheit und das „Gottvertrauen“ von früher zurück, als ich zwar auch lernen und arbeiten mußte, aber doch insgesamt mehr „gelebt“ habe und Rückschläge nicht so schwer genommen habe? Vor allem: Wie erlange ich Gelassenheit entspannt! – und nicht, indem ich mich noch zusätzlich unter Druck setze Andererseits führt wohl kein Weg daran vorbei, daß ich mich immer mal wieder aktiv zur Ruhe und Zufriedenheit rufe. Ist das noch Achtsamkeit, Bewußtwerdung und positive Autosuggestion im gemeinten Sinne? Oder driftet das schon ab in Richtung Streß und Druck…?

                Fragen über Fragen über Fragen…
                Irgendwie erinnert mich das ganze ein wenig an das Möbius-Band, oder eine Katze, die sich in den eigenen Schwanz beißt.

                Dabei ich habe ich durchaus den Eindruck, daß sich das alles grundsätzlich in die richtige Richtung bewegt… aber sobald das Kopfdrücken zunimmt, meine Schultern verspannen und die Ohren leise zu klingeln anfangen, hoffe ich immer, daß ich micht nicht irre…


                Ich übe mich in Gelassenheit – die Antworten werden sich irgendwann finden

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Moin,

                  mal wieder ein kleines Update von mir:

                  Es geht mir in den letzten Tagen wieder etwas gemischter.
                  Prinzipiell war die letzte Woche recht (sehr) gut. Aber „weg“ war’s nie ganz. Komplett abschalten und mal nicht an das ganze Gedöns aus Depression und Angst zu denken klappt irgendwie nicht.
                  Zum Wochenende hin, ab / seit Freitag geht’s dann wieder spürbar schlechter: Wir waren bei meiner Schwägerin und ihrer Familie zu Besuch an der Ostsee. Und obwohl eigentlich alles in Ordnung und schön war, hab ich mich spürbar angespannt gefühlt, und immer wieder, alle paar Stunden, auch so ein leichtes Angstkribbeln und Schwächegefühl in Armen und Beinen. Geht bis heute inklusive. Nicht schlimm, nicht dramatisch, aber sehr unschön, und es verunsichert mich wieder etwas :/

                  Zwar sag ich mir immer und immer wieder, daß es in Ordnung ist, daß es gut ist. Daß ich (halbwegs) gesund bin und das alles auch wieder vorüber geht.
                  Aber es kommt mir aktuell jetzt schon seit Tagen wieder recht anstrengend vor, und die Sinnlosigkeitsgedanken, wozu das alles, nehmen auch wieder zu :/

                  Das ist doch echt ein Mist…!


                  Mein neuer Psychotherapeut meinte letzte Woche zu Beginn des Gesprächs, ich sähe müde aus. Ok, fühle mich seit 2-3 Wochen auch wieder müder. Hab ein neues Computerspiel, zu dem ich definitionsgemäß nur abends die Zeit finde, sicher spielt das mit rein. Hab ich ihm auch erzählt. Antwortet er, naja, das wäre ja auch nicht die Realität, und auch insgesamt nehme ich mir immer noch zu viel vor, lade mir zu viel auf – Frau, Kind, Freunde, Job, Hobbies… Um wieder richtig gesund zu werden, müßte ich „ausmisten“ – dabei könne er mir helfen.

                  Aber jetzt die Preisfrage: Was bitte soll und kann ich denn überhaupt nur vernünftigerweise ausmisten…?!? *guck-ratlos*
                  => Frau: njet
                  => Kind: njet
                  => Freunde: njet
                  => Job: ok… ich könnte mir was neues suchen und werde das auch ziemlich sicher tun… sobald ich etwas Mehr-Sinn darin sehe – Aber ganz an den Nagel hängen is irgendwie nicht. Da müßte ich mein Lebenskonzept so fundamental überdenken – ich hab so meine Zweifel daran, daß mir die Konsequenzen gefallen würden. Ganz zu schweigen davon, daß ja zumindest theoretisch auch meine Frau da ein Wörtchen mitzureden hätte. Und grundsätzlich arbeite ich ja auch gern – wenn ich einen Sinn darin sehe.
                  => Hobbies: Auch da fällt es mir schwer, auszumisten. Mit „irgendwas“ „muß“ man sich ja über Wasser halten, und es wären ja nicht meine Hobbies, wenn sie mir nicht auch irgendwo Spaß machen würden. Aktuell vielleicht weniger als früher, aber immer noch mehr als gar nicht.

                  Also… was tun, sprach Zeus… ?!? *guck-immer-noch-ratlos*


                  Weiterhin meinte der PT, er wäre sich in Bezug auf meine Diagnose noch nicht ganz sicher, er hätte da mehrere Dinge im Verdacht: Irgendwas mit Depression und Angst; eine Anpassungsstörung (hatte mein Hausarzt ja auch schonmal geäußert); eine entsprechende Persönlichskeitsdisposition in Richtung Grübeln – wobei er klarstellte, daß das nicht zwangsläufig ein Krankheitsbild ist, sondern eben Teil meiner Persönlichkeit.


                  Naja, das ist alles so der Gedankenwust, mit dem ich mich seit ein paar Tagen immer wieder beschäftige. Ich stelle dabei mal wieder fest, daß ich offenbar doch recht empfänglich für negativere / negativ gefärbte Aussagen bin bzw. solche Aussagen bei mir recht fix negativer bewertet werden. Ich wünschte, meine Autosuggestion würde in der positiven Richtung genauso gut funktionieren.

                  Macht auf jeden Fall im Augenblick wieder etwas weniger Spaß, kommt mir alles etwas sinnlos vor…
                  Tja… irgendwie grad mal wieder etwas ätzend... ich find die innere Aufbau- und Überzeugungsformel grad mal wieder nicht so leicht...

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Hallo Alex,
                    wahrscheinlich wiederhole ich mich;-), aber ich denke immer noch das du zu viel in dich hinein horchst und jede Regung zu sehr analysierst.

                    Vielleicht klappt es ja besser wenn du die Situationen in Vergleich mit deinen schlimmeren Tagen setzt, möglicherweise kannst du dich dann über die Verbesserungen freuen, anstatt Befürchtungen laut werden zu lassen.

                    Ich denk mal es ist so was wie die Angst vor der Angst, in deinem Fall halt vor einem Rückfall.
                    Also wäre es am sinnvollsten weniger die Stimmungen haarklein zu beobachten, als viel mehr etwas davon abzulenken.
                    Es hört sich für mich an als hättest du dir da so eine Art Kontrollzwang angewöhnt, kontrollieren das dein Fühlen noch gut ist und das möglichst intensiv, bis du auch was findest.

                    Rückfälle kommen vor, aber deine bisherigen Erfahrungen werden dich wahrscheinlich vor dem Schlimmsten bewahren können und auch wenn du weniger analysierst wirst du ganz sicher bemerken wenn etwas nicht stimmt und deine Aufmerksamkeit braucht.
                    Lerne darauf zu vertrauen, das selbst wenn es mal schlechter geht deine Welt trotzdem erhalten bleibt und darauf das dein Geist und dein Körper auch dein Vertrauen verdient haben, so das du sie nicht so oft hinterfragen musst.
                    Lerne loszulassen und die Dinge einfach mal so zu nehmen wie sie kommen, ohne dich großartig damit zu beschäftigen.
                    Die Mischung aus Aufmerksamkeit und ignorieren machts, zu wenig ist nicht gut, zu viel auch nicht.

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Das hast Du sicher recht: Ich will nicht ausschließen, daß sich da ein gewisser Kontrollzwang in der Hinsicht eingeschlichen hat. Bin ja eh eher der Kontrolltyp - warum also nicht auch das kontrollieren?

                      Dabei übe ich mich auch bei jeder Gelegenheit genau darin, mich eher an den schlimmeren Tagen zu messen und mir immer wieder zu sagen, daß es mir verhältnismäßig gut geht und alles in Ordnung ist. Das verdeutlicht mir dann auch mein Diagramm recht schön.

                      Wenn da nur nicht diese "Aber's" wären, die sich immer wieder ungefragt einmischen.

                      Und das mit dem Vertrauen ist ja eben sicher Teil meines Problems, genau das (wieder) zu lernen. Ich sag mir auch das immer wieder, daß ich mir vertrauen kann, daß ich meinem Körper vertrauen kann, daß alles gut ist, ich keine Angst zu haben brauche (aber sehr wohl haben darf), daß das alles vorüber gehen wird ebenso wie alles bisherige auch.
                      Aber auch hier gehört wahrscheinlich vor allem Zeit dazu...

                      Und wie erwähnt läßt mich eben die Aussage des PT'en, ich müßte ausmisten, nicht los. Ich gerate deswegen jetzt zwar nicht in Panik. Fühle mich aber sehr wohl blockiert, weil ich einfach nicht so genau weiß, was er da von mir will. Ich kann in und an meinem Leben zunächst mal überhaupt nichts feststellen, was ich mal ausmisten könnte oder wollte. Ja, klar, schleppe ich die ein oder andere Altlast mit mir herum, wie jeder andere auch. Ja, manchmal wär's schön, wieder die unbeschwerte Studentenzeit mit allen Freunden erleben zu können, und wenn's nur für ein Semester wäre oder so. Aber ich bin mit 38 nun mal auch schon sooo weit gekommen und bin Verpflichtungen eingangen (insb. Kind), daß ich es mir praktisch nicht vorstellen kann, da wesentliches auf den Kopf zu stellen. Klar könnte ich den Krempel hinschmeißen, mich wieder einschreiben - aber es wäre nicht das gleiche wie früher. Würde mich also nicht weiterbringen.

                      Ich war vor zwei Wochen mal mit nem Freund etwas nostalgisch am Überlegen, ob wir unseren alten Traum vom eigenen Modellbaugeschäft wahrmachen könnten. Aber vor dem Hintergrund des zurückgehenden Einzelhandels und des enormen Konkurrenzdrucks der etablierten Internethändler wäre das familiärer Ruin. Sowas probiert man eventuell noch aus, wenn man ungebunden ist (und selbst das haben wir damals nicht getan ) - aber nicht, wenn zwei Familien mit dranhängen.
                      Ja, selbst wenn es schiefginge, würde nichts existenziell lebensbedrohliches geschehen - gibt ja Hartz 4.

                      Trotzdem... *grins*

                      Die Mischung aus Aufmerksamkeit und ignorieren machts, zu wenig ist nicht gut, zu viel auch nicht.
                      Das Gefühl habe ich auch, schon seit längerem. Hatten wir ja auch schon ein paar Mal. Aber irgendwie gerät das Mischungsverhältnis immer mal wieder durcheinander...

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Ich glaube du interpretierst die Worte des PT etwas anders als sie gemeint waren.
                        Kann mir nicht vorstellen das er möchte das du da was aufgibst, was du nicht aufgeben möchtest und was dir sogar Spaß macht.
                        Man kann aber sicher einiges Verschlanken, nicht aufgeben, sondern optimieren.

                        In solch Fällen helfen immer Listen, gerade von den Gebieten die dir Stress machen und ich denke wenn du das nochmal ansprichst und dem PT etwas genauer erzählst was du tust, dann wird er dir auch besser erklären was er meint.

                        Jaaaaa, die richtigen Mischungsverhältnisse zu finden ist so etwas von schwierig und dann muss man es ja auch noch schaffen sich immer wieder zur Ordnung zu rufen, wenn man wieder zu viele Spritzer von diesem oder jenem dazu gibt.;-)
                        Das kriege ich auch nicht gebacken, da scheitere ich immer am Grübeln und Vorausdenken, was einfach nicht abzustellen ist.

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          In solch Fällen helfen immer Listen, gerade von den Gebieten die dir Stress machen und ich denke wenn du das nochmal ansprichst und dem PT etwas genauer erzählst was du tust, dann wird er dir auch besser erklären was er meint.
                          Ja, denke auch, ich bin da wieder mal etwas zu flott unterwegs: Wir hatten erst zwei Sitzungen, und die zweite hatte primär organisatorische und administrative Themen zum Inhalt, bevor's mit den nächsten Sitzungen eigentlich erst so richtig losgeht. Er und seine Kollegin wollen da auch erstmal über drei bis vier Sitzungen eingehend Infos einsammeln, analysieren, usw., was ich gegenüber meinem bisherigen PT auch als positiv bewerte - da ging das irgendwie etwas unstrukturierter los...
                          Von daher wird da die Zeit sicher auch mehr Licht reinbringen.

                          und dann muss man es ja auch noch schaffen sich immer wieder zur Ordnung zu rufen,
                          Womit wir wieder bei einem "müssen" wären - das ganze soll ja auch nicht in Streß ausarten

                          Aber das ist es eben: Ich bemerke, daß mir dieses oder jenes gerade gegen den Strich geht, nicht paßt, ich mich schlechter bzw. nicht mehr so gut fühle, mir wieder irgendeine Laus durch meine Gedanken gelaufen ist. Aber anstatt die Laus einfach durch- und weglaufen zu lassen, laufe ich ihr hinterher, versuche ich sie festzuhalten, um genau herauszufinden, was sie ist, wo sie herkommt, warum sie das macht, und wie ich sie am Durchlaufen hindern kann.
                          Wo ich das so schreibe, wird mir gerade recht plastisch klar, was ich da eigentlich mache...

                          Aber:
                          da scheitere ich immer am Grübeln und Vorausdenken, was einfach nicht abzustellen ist.
                          Du sagst es!

                          Kommentar


                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            "Aber anstatt die Laus einfach durch- und weglaufen zu lassen, laufe ich ihr hinterher, versuche ich sie festzuhalten, um genau herauszufinden, was sie ist, wo sie herkommt, warum sie das macht, und wie ich sie am Durchlaufen hindern kann."

                            Das ist richtig. Und vor allem eine klare Erkenntnis, die Sie vor einem halben Jahr noch nicht so klar formuliert hätten.
                            Dieser Erkenntnisgewinn zusammen mit dem neuen Therapeuten wird Sie ganz gewiss ein großes Stück weiter bringen!

                            Kommentar


                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Moin,

                              wie geht’s euch?

                              Bei mir geht’s irgendwie weiter abwärts… jetzt nicht rapide, kein (Ab)Sturz, aber doch spürbar. Ich fühle mich wieder merklich freudloser, antriebsloser, unmotiviert, vor allem morgens kraftlos usw. :/ Eine Fortsetzung der Entwicklung der letzten Tage.
                              Und dummerweise verbessert sich das Gefühl auch im Laufe des Tages nicht wesentlich bzw. nachhaltig: Es geht zwar mal für ein paar Minuten oder auch 1-2 Stunden aufwärts, ich denke, die Senke ist erstmal wieder durchschritten – und kurz darauf fällt die Stimmung wieder. Am Dienstag hatte ich einen Tag Urlaub, es ging halbwegs, zwar vormittags Problemchen, war etwas anstrengend, aber nachmittags dann schon etwas besser, abends ok.

                              Gestern dafür ganz seltsam:
                              Morgens mittelprächtig, besserte sich aber zügig. Den ganzen Vormittag über latent Depri-Stimmung und leichte Angst, Knoten im Bauch, wenig Appetit, aber erträglich, und es ging dann langsam, aber stetig aufwärts. Nachmittags recht normal, auf dem Heimweg eigentlich ganz gute Stimmung. Abends um 7 bin ich dann noch 20 Minuten joggen gewesen, und ich hab noch genau in Erinnerung, wann die Stimmung kippte: Mit den ersten fünf Minuten Laufen war noch motiviert, guter Stimmung, hab mich innerlich verbal aufgebaut, mir Mut zugesprochen, meine Stimmung besserte sich weiter, ich verspürte richtig Optimismus. Und dann laufe ich an einem bepackten und müde aussehenden Mann vorbei – irgendein doofer Gedanke muß mir dabei durch den Kopf geschossen sein – und seit dem Moment ging’s stimmungsmäßig nur noch runter. Bin noch zu Ende gejoggt, da ging es noch halbwegs. Zuhause dann sofort darum bemüht, Sohnemann’s Widerstand vor dem Duschen zu überwinden, dann selbst geduscht – und noch unter der Dusche fingen mir die Beine zu zittern an. Mein Magen knurrte, meine Gedanken jagten sich, ich war einfach nur noch müde, müde, müde, und die Stimmung ging noch weiter in den Keller.

                              Das Abendessen dann „durchgestanden“, war froh, als ich mich ins Bett legen konnte. Aber richtig entspannt war ich auch da noch nicht. Immer wieder hab ich gespürt, wie angespannt ich noch war; zeitweise – auch im weiteren Verlauf der Nacht – immer wieder ganz leichte Angstanflüge in den Gliedern – hab ich seit Wochen so nicht mehr gehabt.

                              Und heute Morgen war’s echt ein vergleichsweise hoher Angang… Es ging und geht zwar, ich beiße mich da durch und wiederhole meine Motivationssprüche in Endlosschleife, um nicht abzusacken.

                              Aber die grundsätzliche gute Grundstimmung, die sich in den letzten 2-3 Monaten nach und nach aufgebaut hat und auch an meinem Stimmungsdiagramm sehr schön zu sehen ist, ist aktuell irgendwie größtenteils verflogen. Hier mal ein Funke, dort mal ein Funke, fünf Minuten, zehn Minuten – und ansonsten nur Demotivation, Unlust, Freudlosigkeit und immer wieder die Frage aus dem Hinterkopf: Wozu das alles…?!?


                              Hab schon diverse Vermutungen, daß ich in den letzten Wochen wieder mehr und mehr in alte Verhaltensmuster zurückgefallen bin, je besser es mir ging. Aber das ist ja echt ne Gratwanderung: Geht’s einem schlecht, soll man langsam machen, schöne Dinge machen, gucken, daß es einem wieder besser geht und man mehr Energie hat. Hat man den Level dann endlich wieder halbwegs erreicht und denkt, das Tal der Tränen wäre durchschritten, darf man’s aber nicht einfach laufen lassen, weil man sich sonst überfordert. Das ist doch echt Murks… ! *grummel*
                              Ok, ich hab in den letzten 2-3 Wochen auch wieder verstärkt Streß: Zum einen durch meine Überlegungen und Bestrebungen, den Job zu wechseln; zum anderen war meine Frau letzte Woche heftigst krank mit Schüttelfrost und Fieber, so daß vieles an mir hängengeblieben ist. Dann die Fahrt nach Kiel zu meiner Schwägerin.

                              Aber verflixt noch eins: Das ist doch das „normale“ Leben! Und das sind alles keine Dauerzustände! Warum werd‘ ich grad wieder so aus der Bahn geworfen? Und warum reichen meine rational-kognitiven Strategien grad mal wieder nicht aus? Ich atme immer wieder tief durch, lasse bewußt Schultern und Arme hängen, um zu entspannen – aber wenn es überhaupt funktioniert, ist es nur von kurzer Dauer.


                              Jemand ne Idee, was da grad wieder passiert und/oder wie ich das abgefangen bekomme?
                              Hab echt Angst, daß meine Energie immer weiter abnimmt, bis gar nichts mehr geht…
                              Irgendwie hab ich so n bissel ein Déjà-vu - das fing im Mai / Juni letzten Jahres ähnlich an - nur hab ich damals zu dem Zeitpunkt keine Medis mehr genommen.

                              Eventuell zum Arzt…? Hätte erst am nächsten Montag wieder einen Termin bei dem Psychiater-Homöopathen, der mir das Arsenicum verordnet hat. Den nächsten Termin bei meinem „SSRI“-Psychiater hab ich erst irgendwann im April.
                              Bemühe mich ja echt, nicht in Panik zu verfallen. Aber ich fühl mich grad mal wieder echt ziemlich hilflos ausgeliefert…


                              Danke euch schonmal

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                "...nur hab ich damals zu dem Zeitpunkt keine Medis mehr genommen."

                                Hatten Sie jetzt die SSRI vielleicht schon reduziert?

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Ich habe heute Morgen noch eine 40mg Fluoxetin genommen Wie die letzten Monate auch

                                  Ein Ausschleichen der aktuellen Fluoxetin habe ich mit dem Psychiater-Homöopathen angedacht nach dem nächsten Termin, sprich am Montag 18 Uhr. Und natürlich nur unter der Voraussetzung, daß die Tendenz weiterhin ausreichend positiv verlaufen ist (wie in den letzten Wochen und Monaten) und das Arsenicum seine Wirkung zeigt.

                                  Nach den letzten Tagen hab ich da so meine Zweifel dran...


                                  Mir geht's jetzt zwar heute Nachmittag wieder besser, schon seit rund 2-3 Stunden sowas. Aber die Wolke ist nicht weit weg. Und nachdem es ja gestern am Abend schlechter wurde - warum auch immer -, bin ich mal gespannt, wie das jetzt heute weitergeht. Will ja wirklich nicht den Teufel an die Wand malen. Aber zur Zeit hab ich echt den Eindruck, ich kann mich da auf nicht allzu viel verlassen... erstmal vorbei die Tage, wo ich ab 12 Uhr nur noch 7er und 8er vergeben habe und selbst der Vormittag minimal ne 6 war.

                                  Kommt auch wieder. Weiß ich. Das ist alles eine Wellenbewegung, es geht auch wieder aufwärts.

                                  Aber ich bin durch die aktuell doch etwas länger andauernde Phase gerade ziemlich verunsichert...

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Auch wenn dich das verunsichert, es ist alles im grünen Bereich!

                                    Es kommt ja nicht selten vor, das Leute die einmal an einer Depression erkrankt waren, immer mal wieder damit zu kämpfen haben.
                                    Ein Grund ist sicher das sie auch sensibilisierter für ihre Stimmungen sind, während ein immer gesunder überhaupt nicht lange drüber nachdenkt, macht sich bei "Erfahrenen" die Angst breit, was sicher auch nicht förderlich für ein schnelles Vorübergehen ist.

                                    Du wirst aber mit jeder Phase mehr Einblicke bekommen, irgendwann weißt du sehr genau was dir nicht gut tut, was dir gut tut und worauf du besonders achten musst.
                                    Vor Rückfällen ist man leider nicht sicher, aber der Umgang damit ist beeinflussbar und da bist du ja auf dem besten Weg.

                                    Bist du mit der Idee des Ausschleichens vielleicht etwas unsicher?
                                    Es kommt dabei ja auch sehr auf die Einstellung an, dir ging es die letzte Zeit recht gut und wenn nun am Montag über eine Reduzierung entschieden wird, hast du vielleicht doch Bedenken das alle Verbesserungen nur durch das Medi kamen und es dann wieder schlechter wird?

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Da denke ich eigentlich kaum dran. Ängstigt mich bewußt auch nicht weiter - dann nehm ich das Fluoxetin eben länger, wenn's sein muß. Nee, das dürfte mich relativ kalt lassen.

                                      Ich tippe, je länger ich drüber nachdenke, auf zwei Dinge:
                                      1. Meine Frau war letzte Woche wie gesagt recht ordentlich vergrippt. Entsprechend mittelprächtig war natürlich und nachvollziehbarerweise auch ihre Stimmung. Wir haben grad mal ein paar Worte hier und da miteinander gewechselt, dann hat sie sich in ihr "Krankenzimmer" zurückgezogen, um unseren Sohn und mich nicht anzustecken. Was auch super geklappt hat - bis auf ein bißchen Hüsterchen und Schniefen sind wir beide gesund geblieben
                                      Aber ich vermute, daß ich auf einer emotionalen Ebene da mit der Einsilbigkeit aktuell nicht so gut umgehen kann, auch wenn es mir rational natürlich völlig klar ist, daß eine vergrippte Kranke wenig Bock auf Kommunikation und Stimmungskanone hat
                                      Aber so scheint das eben bei mir gerade zu sein: Rational ist mir vieles klar, emotional bin ich etwas blockiert und verunsichert.

                                      2. Rein rational ist ein Jobwechsel für mich mittlerweile unumgänglich. Die gesamte Atmosphäre und Stimmung in der Firma ist am Kippen und für mich und meinen Zustand nicht gerade förderlich... Mein Chef ist ein A****, das hat er in den letzten Tagen mehrfach mir und meinen Kollegen gegenüber bewiesen, absolut unterste Schublade. Und auf der Betriebsversammlung vor zwei Wochen waren die Ankündigungen auch eher mittelprächtig. Dann eben noch der Frust der letzten Jahre, den ich eh schon lange genug mit mir herumschleppe... Da muß ein Schlußstrich her.
                                      Dummerweise habe ich nur sechs Monate Kündigungsfrist! Und es macht mir Sorge, ob eine andere Firma, die grundsätzlich an mir interessiert wäre, so lange auf mich warten würde... Sechs Monate sind eine lange Zeit.
                                      Ergo trage ich mich mit dem Gedanken herum, innerhalb der nächsten Woche schonmal "blanko" zu kündigen und parallel weiterzusuchen. Erstens macht mir das da etwas Feuer unter'm Hintern, auch endlich mal wirklich was zu unternehmen, und zweitens muß ein potentieller Arbeitgeber dann nicht 6+ Monate auf mich warten. Dazumal ich mir bei der Gelegenheit nach dem Ausscheiden aus der jetzigen Firma und dem Antreten eines neuen Jobs wahrscheinlich echt mal nen kompletten Monat Faulenzia ohne jede berufliche Verpflichtung gönnen möchte, um mal wenigstens halbwegs nen Reset hinzukriegen, wenigstens in beruflicher Hinsicht eben.

                                      Aber das ist eben schon auch ne Entscheidung und ein Schritt... hatten wir ja schon.

                                      Und ich vermute einfach mal, daß ich da aktuell einfach zwischen allen Stühlen sitze: Auf der einen Seite die jetzige Situation, die mich frustriert und demotiviert. Auf der anderen die Angst vor dem Ungewissen.

                                      Nen Masterplan für meine Zukunft hab ich nämlich (immer noch) nicht... *hmmm-grübel*

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Moin

                                        So, hab mich wieder gefangen. Schon seit rund drei Tagen geht's wieder zunehmend und deutlich besser. Keine Ahnung, warum es da Montag bis Mittwoch letzte Woche so stark bergab ging. Ist vielleicht aber auch nicht so wichtig...

                                        Ansonsten hatte ich Freitag ein Gespräch bei meinem Chef-Chef, weil mir mein Chef echt an die Nerven geht. Wir hatten Freitag Vormittag wieder ne Situation, da hab ich dann aus dem Frust heraus schonmal meine Kündigung geschrieben. Und das hab ich dann meinem Chef-Chef nachmittags auch erzählt. Der war doch einigermaßen bestürzt, wenn auch nicht sonderlich überrascht - mein Chef ist firmenweit "bekannt"...
                                        Hab ihm gesagt, daß ich das nicht mehr allzu lange mitmache und da ne Lösung hermuß. Und zwar binnen kurzer Zeit, sonst kündige ich wirklich.
                                        Das schien ihm - dem Chef-Chef - nicht zu gefallen, er meinte, er würde ungern auf mich und mein Fachwissen und meine Fähigkeiten verzichten, und er wird sehen, was er da machen könnte. Im ersten Schritt will er heute mit meinem Chef sprechen.

                                        An der Front also etwas Bewegung. Und Bewegung ist gut
                                        Bin ja mal gespannt...


                                        Ansonsten macht mir meine Frau etwas Gedanken, weil sie vor allem gestern doch recht zurückhaltend und einsilbig war. Dabei war der Samstag Abend echt schön, waren mit Sohnemann indisch essen, hat super viel Spaß gemacht, war richtig gemütlich. Und Sonntag Vormittag war ihre Stimmung dann ziemlich angespannt... ok - vielleicht war meine Zusammenfassung des Radiointerviews über die psychologische Komponente von Genesungsprozessen nicht ganz förderlich. Aber daß das so bei ihr eingeschlagen hat... ich denke, ich muß solche Gesprächsthemen noch weiter vermeiden, das geht ihr noch zu sehr an die Nieren, und in der Folge dann auch mir.
                                        Ein bißchen Schade - hätten gestern Nachmittag super Eis essen gehen können :/

                                        Aber so war ich stattdessen mit meinem Sohn cachen - er hat mit seinen knapp fünf Jahren mit dem GPS-Gerät in der Hand die Führung übernommen. Hat echt Spaß gemacht


                                        Soweit meine Wasserstandsmeldung.

                                        Mal sehen, was diese Woche so bringt. Hab unter anderem drei Arzt- bzw. Therapeutentermine, den ersten heute Abend.


                                        Wünsche euch einen guten Wochenstart,
                                        Alex

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Hallo Alex,

                                          als ich eben die Uhrzeit Ihres Beitrags sah, dachte ich an die Mitteilung einer akuten Verschlechterung. Dass es umgekehrt ist, freut mich nicht nur, sondern zeigt auch, dass Sie die verstehen, die sich über eine aktuelle Entwarnung freuen.

                                          Es sind sicher einige.

                                          Ich gehöre auch dazu...

                                          Alles Gute!

                                          Dr. Riecke

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            Ja, ich lese auch gerne positive Mitteilungen.;-)

                                            Das du Probleme damit hast, wenn deine Frau mal in den Seilen hängt ist ja auch nicht neu.
                                            Wie du sicher schon erkannt hast ist das aber weder ein Problem deiner Frau, noch eines in eurer Beziehung, sondern betrifft nur dich.
                                            Du kannst es anscheinend nicht ab, wenn es ihr nicht gut geht, vielleicht auch Altlasten die Ängste schüren?

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Danke

                                              Das wird schon.
                                              Ich probier's einfach mal mit Gemütlichkeit

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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                Du kannst es anscheinend nicht ab, wenn es ihr nicht gut geht, vielleicht auch Altlasten die Ängste schüren?
                                                Ich hab mal ein bißchen über den Satz, die Frage nachgedacht.
                                                Und wahrscheinlich hast Du Recht: Ich habe ja über die Jahre vor ihrem Tod miterlebt, wie es mit meiner Mutter bergab ging, wie es ihr schlechter ging, und ich außer gut zureden nichts machen konnte, um ihr wirklich zu helfen.
                                                Daher rührt womöglich zum einen ein gewisses Gefühl der Machtlosigkeit und dann in der Folge Angst.

                                                Und wenn ich sehe, daß meine Frau eben auch ihre Problem(chen) hat und ich ihr dabei offenbar keine große Hilfe sein kann und darf, setzt das gedanklich / emotional wahrscheinlich genau an dem Schwachpunkt an... Natürlich ist meine Frau nicht wie meine Mutter und (hoffentlich) unendlich weit von einem solchen Zustand und Punkt entfernt. Aber das eingeklammerte Wörtchen "hoffentlich" macht es ja deutlich, daß es eben weniger ein rationales als vielmehr ein emotionales Problem von mir ist

                                                Mal sehen - ich denke, das wird sich im Laufe der Zeit regeln, und ich werde lernen, damit besser umzugehen. Das ist jetzt eben wirklich ne (Lebens)Phase.

                                                ... (ich wünschte nur, ich könnte da aktiv mehr tun, um zügig sichtbare Erfolge zu sehen... und so drehen sich die Gedanken im Kreis... )...

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                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  Das ist wohl auch so eine Vertrauenssache.
                                                  Zu verstehen das deine Frau anders ist, das ihr nichts mit der Geschichte deiner Eltern zu habt, darauf zu vertrauen das es normal ist so wie es ist und das Verhalten deiner Frau etwas vollkommen anderes ist als das deiner Mutter.
                                                  Das lernt man dann wohl auch nur durch positive Erlebnisse, die man sich immer wieder ins Bewusstsein rufen muss.
                                                  Z.B. das deine Frau schon öfter so war, es immer auf Infekte und normale Launen zurückzuführen war und es nie böse Folgen hatte.

                                                  Ich denke du würdest es merken, wenn in eurer Beziehung etwas nicht stimmt, oder mit ihr und sie deshalb anders wäre.
                                                  Dazu müsstest du sicher auch nicht ausgiebig analysieren, was du aber bestimmt tust wenn solche Zeiten kommen und was meiner Meinung nach dann nicht unbedingt gut wäre.

                                                  Vertraue einfach darauf das du Probleme erspüren kannst, ohne dir vorher den Kopf darüber zu zerbrechen und das deine Frau etwas sagen würde, wenn etwas nicht stimmt.

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                                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                    Moin,

                                                    hab gestern Nachmittag beim PT-Termin ein bißchen was diagnostisches erfahren. Ich fasse das mal mit meinen Worten zusammen:
                                                    • Erhöhte Depressionsanfälligkeit (aber nicht im rot-kritischen Bereich)
                                                    • Leichte psychische Instabilität
                                                    • Hohes Bedürfnis von Kontrolle
                                                    • Schwächen in der Autonomie und Entscheidungsfähigkeit
                                                    • Ausgeprägte Aggressionsunfähigkeit / -vermeidung => ich gehe praktisch jedem Ärger aus dem Weg
                                                    • Ausgeprägte Liebesfähigkeit, vor allem im Sinne von „geben“

                                                    Vor allem das Ungleichgewicht zwischen der Kontrolle, Autonomieschwäche und Aggressionsvermeidung einerseits und der ausgeprägten Liebesfähigkeit andererseits stellen wohl einen Kern meines Problems dar, wodurch die psychische Instabilität und Depressionsanfälligkeit zum Tragen kommen. Eine solche Kombination „einerseits“ <> „andererseits“ scheint jetzt auch nicht ganz typisch zu sein und hat den PT wohl auch etwas überrascht, damit hatte er so nicht gerechnet. Auf der einen Seite viel zu geben und zu lieben, auf der anderen Seite aber zuwenig für sich selbst zu tun bzw. zurückzubekommen, würde dazu führen, daß ich irgendwo „ausbluten“ würde.
                                                    Ok – das Ungleichgewicht kommt für mich persönlich jetzt nicht gänzlich überraschend.
                                                    Wie ich damit umgehen soll, noch keine Ahnung, wie bisher auch

                                                    Ein Screening im Hinblick auf eine Persönlichkeitsstörung war absolut negativ.

                                                    Mal sehen, was das insgesamt so gibt…
                                                    Auf jeden Fall ist da mein alter PT nicht mal ansatzweise so strukturiert und vollständig rangegangen.


                                                    Das mal zum aktuellen Stand.
                                                    Meine (ängstlich-depressiven) Befindlichkeiten spare ich ausnahmsweise mal aus Über die Strecke keine nennenswerten Veränderungen, weder zum positiven noch negativen. Es läuft – irgendwie – mal besser, mal schlechter


                                                    Wünsche euch einen schönen Freitag und einen guten Start ins Wochenende

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