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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    Moin,

    mir geht’s grad mal wieder ziemlich gemischt: Seit dem Wochenende und insb. seit gestern eine ziemliche Unruhe, Anspannung und Streß „im Blut“, phasenweise spürbare Angstknoten im Bauch. Primär vormittags, legt sich im Laufe des Tages, nachmittags und abends zumeist alles halbwegs in Ordnung.

    Jetzt weiß ich zwar, daß Schwankungen normal sind, und vor allem gestern war relativ stressig, sowohl im Büro als auch nachmittags mit Auto zur Inspektion bringen, Sohnemann abholen etc.
    Trotzdem: Ich bin nachmittags i.d.R. dann doch immer halbwegs entspannt und zufrieden – und morgens mit dem Aufstehen flackern die ganzen Symptome sofort wieder auf :/
    Jetzt in der vergangenen Nacht bin ich 3h15 wach geworden, auf einen Schlag war da ein großer Streßflash, dem Angst in den Gliedern folgte, und danach hab ich bis zum Aufstehen um 6h00 halbwach bis halbschlafend noch irgendwie rumgebracht.
    Naja, und jetzt im Augenblick ist es arg mittelprächtig…

    Bin auf jeden Fall mal wieder ordentlich verunsichert. Die vergangenen Wochen liefen eigentlich ziemlich gut, mal mit temporären, kleinen Schwankungen, aber im Großen und Ganzen gut. Aber seit ein paar Tagen geht’s eben mal wieder etwas anhaltender „abwärts“, und damit kämpf‘ und argumentiere ich grad auch wieder recht stark vor allem gegen die Angst, daß es insgesamt wieder deutlich schlimmer werden könnte.

    Und ich frage mich immer wieder, was eigentlich so irre schwer daran ist, gelassen und entspannt zu sein… verflixt noch eins… *gnagna*


    Hab hier mal wieder ein aktuelles Diagramm meines Stimmungstagebuchs angehängt und würde mich über Meinungen, Einschätzungen und Ratschläge freuen



    Ist das ein „normaler“ Verlauf – was auch immer „normal“ heißen mag?
    Bei meinem letzten Termin beim Psychiater steht ab Sommer unter Umstände Venlafaxin als Ersatz für das Fluoxetin zur Diskussion; für Sertralin sieht er keine Vorteile. Wie seht ihr / sehen Sie, Hr. Dr. Riecke, das?

    Ich weiß – es geht sicher wieder aufwärts. Hoffentlich… nur wann…? *leicht-zweifel* So’n bissel schlaucht mich das ganze grad mal wieder, um’s etwas beschönigend auszudrücken. Und es fühlt sich echt beschi**en an…

    Trotzdem schließe ich im Sinne des positiven Denkens mal mit einem ab

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Hallo Alex,

      dafür das du noch nicht sooooo lange intensiv an dir arbeitest, finde ich den Verlauf bombastisch gut.
      Im Keller warst du ja schon lange nicht mehr, was ja bei vielen im Wechsel ist, bei dir scheint es sich immer im oberen Bereich abzuspielen, jedenfalls seit du das Fluoxetin nimmst.

      Wie ist es denn wenn es dir gut geht, denkst du dann trotzdem über die depressiveren Tage nach, oder kannst du das auch mal für ein paar Tage vergessen?

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Hallo Tired,

        jein:
        Wenigstens früh morgens beim Aufstehen ist ein Teil meine ersten Gedanken immer darauf gerichtet, wie es mir heute / gerade geht bzw. gehen könnte, ob alles i.O. ist oder nicht. Und dann hängt’s eben davon ab, wie es mir geht, ob die Gedanken dann weiter in dieser Richtung kreisen oder sich „entspannteren“ Themen zuwenden. Richtig tief-schwarz-bodenlos-depressiv denke ich selbst an den schlechtesten Tagen fast nie, aber etwas anhaltendere Durchhänger in Richtung Sinn(losigkeit), Sorgen und Angst und das es vielleicht doch besser wäre, wenn es „endlich“ vorbei wäre, ziehen an solchen (Vormitt)Tagen doch regelmäßiger durch.
        Hin und wieder hab ich mal richtig gute Tage, wo mir die ganzen depressiven Gedankengänge absurd, unsinnig und unwichtig erscheinen. Wo ich innerlich über mich selbst etwas den Kopf schüttele, daß ich solche Gedanken habe bzw. gehabt habe. Und das sind dann auch die Momente, wo ich die Notwendigkeit der ganzen Therapien etwas in Frage stelle – „ist doch (scheinbar) alles in Ordnung“.

        Aber das sind relativ selten mehrere Tage am Stück: Eine „6“ bedeutet für mich zu 50-70% gut, d.h. es mindestens eine längere Strecke am (Vormitt)Tag, wo mich depressivere Gedanken begleiten, die ich beiseiteschieben muß / möchte. Und wie Du anhand des Diagramms siehst, gibt es praktisch keinen Tag, wo die 6 nicht wenigstens das Minimum, also der schlechteste Wert des Tages, ist (rot punktierte Linie).

        Und das holt mich dann auch immer wieder auf den Boden der Realität zurück: Die Therapien sind im Augenblick eben erforderlich. Es ist ja auch nicht so, als ob ich nicht weiter an mir arbeiten wollte – ich sehe sehr wohl echte, nachhaltige Vorteile in den Veränderungen. Aber so richtig 100%ig wohl fühle ich mich damit auch nicht (immer), und da stellt sich mir eben schon auch die Frage, ob das Fluoxetin da wirklich schon der Weisheit letzter Schluß ist.


        In seinem Konsiliarbericht an den neuen Psychotherapeuten hat mein Hausarzt übrigens sinngemäß so etwas formuliert, daß da auch etwas „zwanghaftes“ an meinem Denken und Sorgen und Verhalten wäre. Ich krieg’s jetzt so aus dem Gedächtnis nicht mehr zusammen, mein PT hat’s mir nur vorgelesen, und mein HA hat auch nicht mit mir darüber gesprochen. Der PT ist jetzt auch noch nicht besonders darauf eingegangen, ich will ihn zu dem Punkt am kommenden Montag mal ansprechen.

        Meine Eltern meinten damals schon immer mal, ich sei ein „Bundesbedenkenträger“, ich selbst sehe mich schon auch als tendenziellen „Sorgenbold“. So gesehen schwingt da sicher etwas „zwanghaftes“ mit.


        Dabei will ich doch „einfach“ „nur“ entspannt und gelassen sein – und mir eben nicht über alles und um alles einen Kopf machen

        Ergibt das alles einen Sinn?!?

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          daß da auch etwas „zwanghaftes“ an meinem Denken und Sorgen und Verhalten wäre.
          Das ist ja auch mein Eindruck, das du den Dingen vielleicht etwas zu intensiv nachspürst und dich bei Veränderungen sofort sehr intensiv damit beschäftigst.
          Dann bekommt man vieles natürlich nie aus dem Kopf raus, es bleibt immer präsent.

          Das erinnert mich an eine Sucht, man ist über den Berg wenn man Veränderungen eingeleitet hat, sie auch ohne viel nachzudenken leben kann, für sich sorgen kann, aber an die Sucht kaum noch denkt.
          Ich denke bei Depressionen ist es ähnlich, wenn du die Angst vor Rückfällen verlierst, weil du selbstsicher genug bist um zu wissen das du auch damit klar kommen würdest und demzufolge auch immer seltener dran denkst was da kommen mag und wie was zu deuten ist, dann geht es geradewegs nach oben.

          Es ist natürlich gut und richtig sich damit intensiv auseinanderzusetzen, aber es ist genauso wichtig das auch mal loslassen zu können, denn wenn du das nicht kannst, dann kannst du auch nicht unbeschwert sein.

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Moin Tired,

            ich übe mich daran

            Die letzten Tage geht es wieder aufwärts, eigentlich alles i.O.
            Bin jetzt seit Montag mal wieder an einem Selbstversuch und habe die Fluoxetin auf 35 mg reduziert, also 30 und 40 im täglichen Wechsel. Und das mal für 1-2 Monate oder so. Dann die nächsten 5 mg wegnehmen. Wieder 1-2 Monate. Also ganz behutsam gucken, wie es läuft und ab wann ich vielleicht doch wieder mehr Probleme bekomme.

            Werde das natürlich im August dann mit meinem Arzt besprechen. Aber da ich da immer noch auf 30 mg sein werde, sehe ich jetzt auch nicht das ganz große Problem darin.


            Wünsche euch ein schönes langes und hoffentlich nicht zu verregnetes Wochenende
            Alex

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              "wie sehen Sie, Hr. Dr. Riecke, das?"

              Venlafaxin ist insofern ein besonderes Mittel, weil es einen sogenannten dualen Wirkmechanismus hat, also sowohl am 5HT-rezeptor (serotonerg), als auch am noradrenergen angreift. Das bedeutet, dass sowohl Stimmung als auch Antrieb gefördert werden.
              Außerdem ist es schon seit geraumer Zeit auch für die Behandlung einiger Angststörungen zugelassen.

              Nachteil: Es beeinflusst oft sowohl Libido als auch die erektile Stabilität negativ.

              Ich habe schon einige junge Männer deswegen umstellen müssen.

              Diese NW tritt nicht immer auf, ist dosisabhängig (ab 75 mg/die), man muss also gegebenen Falles selbst entscheiden, ob man es nimmt.

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Moin

                mal wieder eine kurze Statusmeldung von mir:

                Mir geht es grundsätzlich weiterhin gut, aber leider doch nicht mehr ganz so unbeschwert, wie in den zwei Wochen im Mai. Mein Stimmungslevel pendelt so zwischen ner schlechten 6 und ner guten 7, was unter’m Strich sicher gut und kein Grund zum Meckern ist. Mich aber doch irgendwie latent verunsichert und etwas unzufrieden macht, weil es eben schonmal besser war in den letzten Wochen.

                Insbesondere morgens das Aufstehen ist seit Mitte letzter Woche wieder ein leichter Kampf: Bin ich Mai eigentlich recht gut um 6 Uhr aufgestanden, nachdem der Wecker um 5h45 geklingelt hat, drehe ich mich aktuell noch locker ne Viertelstunde länger im Bett rum, bis ich endlich genug Anlauf zum Aufstehen habe. Dabei hat das weniger was mit echter, tiefer Depri zu tun – würde es also nicht als akutes Antriebs- und Motivationsloch bezeichnen. Aber so’n bißchen unlustig bin ich schon. Ich hab den Eindruck, daß das auch primär der altbekannten Situation im Büro geschuldet ist, so daß ich mich besonders von Montag bis Freitag wieder verstärkt frage, wozu ich da eigentlich hinfahre…

                Klar – die Argumente liegen auf der Hand: Ich verdiene dort mein Geld, von dem ich mir ansonsten ein schönes Leben leisten kann, und ich habe kurzfristig nunmal auch keine Alternative.
                Sobald ich mich mit der Idee eines Jobwechsels beschäftige, kommt allerdings recht bald wieder der Gedanke, daß es woanders auch nicht unbedingt besser ist bzw. sein muß. Hinzu kommt, daß ich weiß, was ich kann (Organisieren, helfen) und was mir Spaß macht (Modellbau, Basteln, PC, Hardware), ich aber keinen Ansatz finde, das in bare Münze zu verwandeln. Noch dazu, weil ich ja Familie habe. Auf mich allein gestellt und nur für mich verantwortlich, würde ich mich vielleicht mit einem kleinen PC-Hardware-Laden o.ä. versuchen – aber als bisheriger Hauptverdiener mit Frau und Kind will und kann ich so ein Risiko natürlich nicht so leicht eingehen.
                Umgekehrt geht mir aber dieses ganze politische Schienbeingetrete und Kompetenzengerangel in meiner Firma echt tierisch auf den Senkel: Ich bin nach wie vor davon überzeugt, daß ich gern arbeite und auch gern Leistung abliefere und zeige – aber zumindest unter den gegebenen Bedingungen geht mir da teilweise echt der Sinn ab für das, was ich da mache.

                Um’s mal ganz drastisch auszudrücken: Da machen sogar Geschirrspülmaschine-Umräumen, Wäsche-waschen und Rasenmähen (ich bin Gräser-Allergiker *g*) mehr Spaß und Sinn als manches von dem, was ich im Büro machen muß. Dieser „Und täglich grüßt das Murmeltier“-Effekt ist Zuhause weniger dramatisch als im Büro.

                Klar gebe ich meinem Leben und dem was ich tue, selbst den Sinn. Im Zusammenhang mit Familie und Haushalt und natürlich auch im persönlichen bekomme ich das mittlerweile wieder halbwegs gut hin – nicht immer, manchmal hab ich auch hier meine Sinn-Dämpfer, aber es geht (gut).
                Nur in Sachen Job und Beruf fällt mir das gerade echt schwer. Ich meine, klar, im übergeordneten Sinne trägt ja auch mein Job natürlich eben dazu bei, mein Leben und das meiner Frau und unseres Sohnes zu führen. Aber ist das alles…?


                Wie geht ihr damit um, wenn euch die „Sinnlosigkeit“ überkommt – sei es jetzt im Job, oder eben auch sonst?


                Wie schon gesagt – unter’m Strich kann ich nicht meckern. Und ich bin sicher schon sehr weit gekommen und muß mich eben auch weiter gedulden.
                Umgekehrt stellt sich mir aber schon auch die Frage, was ich womöglich noch ändern kann und muß, um eben auch in der Hinsicht „Sinn“ und „Sinnhaftigkeit“ dauerhaft wieder mehr Zufriedenheit und Spaß am Leben zurückzugewinnen…


                Grüße, und einen sonnigen Freitag,
                Alex

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  hi Alex, genau solche sinnkrisen haben mich auch immer wieder ereilt - es gibt verschiedene möglichkeiten, daraus was zu machen. 1. coaching: bewußtmachung,weche fähigkeiten man hat, welche jobs entsprechend in frage kämen - auswertung pro/contra, ob und wie sich damit (genug) geld machen ließe... nimm dir mal ein arbeitsbuch vor, z.b. "durchstarten zum traumjob von richard nelson bolles, bzw. gleich handbuch + arbeitsbuch und beschäftige dich mal so richtig mit dir und all deinen (vergessenen) fähigkeiten. das kann sehr gut für die selbstwahrnehmung sein. 2. prioritäten setzen - WARUM ist (plötzlich?) eine sinnfindung im job so wichtig? in welchen anderen bereichen deines lebens findest du "sinnvolle" erfüllung? in welcher rangfolge stehen die zum job? 3. relation sehen - glaub mir, in unserer gesellschaft finden die allermeisten menschen nicht ihre erfüllung in ihrem job! wenn du noch genug freizeit hast, dann schätze dich glücklich, daß du die mit deiner familie und deinen hobbies ausfüllen kannst. 4. wenn du nach intensivster auswertung von 1-3 immer noch sicher bist, daß du unbedingt was am job ändern willst, dann schau mal, welche weiterbildung du neben dem beruf anstreben könntest. oder ob du vielleicht eine weile teilzeit arbeiten kannst, um dich in der übrigen zeit einem studium zu widmen. oder - such dir ein ehrenamt, wo du deine sozialen fähigkeiten einseten kannst! das ist zwar auch arbeit, aber kann sehr befriedigend sein (meine erfahrung). 5. ...sollte eigentlich 0. sein = noch wichtiger als 1. - sei immer 100% ehrlich zu dir selber: was willst du wirklich vom leben? was ist dir wichtig? warum? welche kompromissmöglichkeiten gibt's, um das zu erreichen? vlg, crash

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?


                    Wie geht ihr damit um, wenn euch die „Sinnlosigkeit“ überkommt – sei es jetzt im Job, oder eben auch sonst?
                    Ja, das ist schwer.
                    Wenn etwas keinen Sinn macht, dann macht es keinen Sinn und da kann man dann auch nur schwer gegensteuern.

                    Man kann den Dingen nur einen Sinn verleihen indem man sie tut um ein Ziel zu erreichen, oder weil es zu den unbeeinflussbaren Dingen gehört, die für dich überhaupt keinen Sinn machen müssen, aber am Ende vielleicht doch sinnvoll waren.;-).

                    Man kann sicher Brücken bauen, auf die Arbeit bezogen hast du es ja schon gesagt, man tut sie um zu leben, man tut sie auch um die Gemeinschaft zu unterstützen, das sind Argumente die vielen sicher ausreichen.
                    Man kann auch ungeliebtes machen um den Kopf für ein anderes Ziel frei zu haben, sich Veränderungen leisten zu können, irgendwann einmal.

                    Zum bewussten Umgang mit Sinnlosigkeit kann ich eigentlich gar nicht so viel sagen, wenn ich worin keinen Sinn sehe dann versuche ich einen zu finden, was natürlich nur bedingt klappt da ich mich bei vielem nicht von der Sinnhaftigkeit überzeugen kann.
                    Dann kann man nur versuche es zu erdulden und wenn man es nicht ändern kann, zu akzeptieren das man da nun durch muss, ich denke wenn man das kann, dann fällt es ein wenig leichter, zumindest phasenweise.

                    Das was am meisten hilft dürfte wohl die gute alte Hoffnung sein, die einen ja bekanntlich über viel sinnloses hinweg trägt.

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Moin,

                      ich danke euch beiden für die Antworten. Ich werde mal sehen, wie ich das umgesetzt bekomme

                      Ich stelle heute nur mal wieder fest, wie sehr unser Leben und Denken bei zumindest uns Ängstlichen/Depressiven eben von Ängsten gesteuert wird... :/
                      1. Hab gesten Nachmittag auf der Heimfahrt von einem Ostsee-Wochenende bei meinen Schwiegereltern mal für ne Viertelstunde Angstknoten im Bauch gehabt.
                      2. Gestern Abend Zuhause dann die angekommene Austausch-Grafikkarte eingebaut (die erste war nach einer Woche defekt) und ausprobiert - und auch dabei ist mir bei zwei Gelegenheiten so n bissel ein mulmiges Gefühl hochgekommen, als ich überprüft habe, ob auch alles so läuft wie es soll.
                      3. Und heute Morgen seit rund halb neun schleicht da auch immer mal wieder so ein ängstlicher Schatten durch meinen Magen...

                      Alles nicht schlimm, wie immer aushaltbar. Aber präsent genug, um ätzend zu sein... :/ Seit ner halben Stunde kommt auch seit Monaten das erste Mal wieder so ein kleines bißchen Kreislaufschwindel hinzu - auch nicht schlimm, aber latent spürbar im Hintergrund.


                      Naja, wie auch immer. Auf jeden Fall ging mir vorhin mal durch den Kopf, bei was für Gelegenheiten in meinem bisherigen Leben ich Angst verspürt habe, wenn auch nur mehr oder weniger leicht:
                      • Streß Zuhause, solange ich noch bei meinen Eltern gewohnt habe
                      • Prüfungen & Klausuren
                      • Mädels kennenlernen (und abblitzen)
                      • Unerklärliche PC-Abstürze (da hab ich ganz doll meinen Vater als treibende Kraft im Verdacht... ja, ich hab damals als Jugendlicher einmal aus Versehen "format c:" eingegeben, weil ich mich vertippt hatte... aber er hat da direkt so ein Faß deswegen aufgemacht, das hab ich bis heute nicht vergessen)
                      • Defekte am Auto (hatte zu Studentenzeiten zwei alte Daihatsu's, die beide wegen klemmender Handbremse irgendwann mehr in der Werkstatt standen als daß ich sie fahren konnte - hat meinem Vater natürlich auch "super gefallen" *Ironie-aus*). Und der erste Neuwagen, den ich hatte - ein Fiesta -, hatte in den ersten zwei Jahren auch ein paar Garantiemängel, die nicht ganz so prickelnd waren.
                      Soll alles nicht heißen, daß ich nie glücklich und zufrieden gewesen wäre - das war ich.
                      Ganz im Gegenteil überlege ich schon die ganze Zeit mal wieder, was genau im Herbst 2013 der Auslöser für den akuten Zusammenbruch war; das Jahr war gut gelaufen bis dahin: Sohnemann wurde immer pflegeleichter; tolle Geschenke zum Geburtstag; neuer 3D-Monitor und Grafikkarte im Juni; 1. Gardasee-Urlaub, der absolut spitze war; ne Menge Fortschritt bei meinem Modellbauprojekt...
                      ... und dann klappe ich im November "plötzlich" zusammen...

                      Ja, auch dafür gibt's natürlich genügend Vorgeschichte, weiß ich.


                      Aber es ist für mich schon noch irgendwie erstaunlich, wie unbemerkt das Faß der Psyche volläuft, Tropfen um Tropfen ansammelt, ohne daß man das richtig mitbekommt - und mit einem Mal birst es, und ich versteh' die Welt nicht mehr...

                      Doch offenbar - das hatten wir ja auch schonmal - sind unverarbeitete Ängste, mangelndes Selbstbewußtsein und ein Vertrauensschwund in alles mögliche da eben die Ursachen.


                      Geht das mit den (alltäglichen) Ängsten eigentlich fast jedem Menschen so, und die meisten - also die 75%, die daraus keine Erkrankung entwickeln - bekommen das einfach nur besser verpackt?
                      Oder wieso nimmt die Angst in meinem Leben neuerdings so einen Stellenwert ein?

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Moin, Moin,


                        Geht das mit den (alltäglichen) Ängsten eigentlich fast jedem Menschen so, und die meisten - also die 75%, die daraus keine Erkrankung entwickeln - bekommen das einfach nur besser verpackt?
                        Oder wieso nimmt die Angst in meinem Leben neuerdings so einen Stellenwert ein?

                        Ich denke nicht das es fast jedem so geht.
                        Zumindest nicht in dem Maße, weil der Mensch eigentlich gar nicht so viel über die alltäglichen Widrigkeiten nachdenkt, wenn sie vorbei sind wird damit abgeschlossen.
                        Unsereiner gräbt ja immer sehr tief, hat Gedankenspiralen, das ist normalerweise bei alltäglichen Dingen, wovor es einem Bange ist, nicht so. Da werden die Dinge auch wieder gerade gerückt, es beschäftigt einen nicht so lange.

                        Ich denke die Ängste die wir so haben, sind durch eine Erschütterung des Vertrauen entstanden, dadurch entwickelt natürlich nicht jeder gleich eine Angststörung, aber wenn man das nicht aufarbeiten kann und es an einem nagt, dann passiert das halt.
                        Ich habe dami zu tun seit ich denken kann, nur früher war es mir nicht so bewusst.
                        Ich glaube als junger Mensch lebt man mehr für den Moment, wenn man Depressionen oder Ängste hat leidet man zwar genauso wie später auch, aber wenn es einem dann wieder gut geht kann man die vergangene Zeit viel besser wegschieben.
                        Vielleicht weil es da noch viele neue Eindrücke gibt, das Leben schneller ist und man auch immer mit anderem beschäftigt ist, als darüber nachzudenken das man noch vor einer Woche die Panik hatte.
                        Wenn man älter ist wird ja schon alles langsamer, es kommt nicht mehr so viel Neues dazu und man hat mehr Zeit darüber nachzudenken wie es einem eigentlich geht.
                        Dazu kommt noch dass das was man in der Jugend verdrängt ja nicht weg ist, irgendwann bröckelt die Verdrängung und man muss sich einfach damit beschäftigen, da es sonst zu viel wird und krank macht.

                        Natürlich ist es auch so das du kaum bei jemanden eine Angststörung, oder Depressionen erkennen würdest, wenn du ihn auf der Straße triffst.
                        Das erzählt man auch nicht mal so und ich wette du verpackst es den meisten Menschen gegenüber auch so, das es keiner merkt.

                        Als bei mir die Lungekrebsangst mal wieder aufgeflammt war, habe ich zum Arzt gesagt das diese ja auch legitim ist, schließlich rauche ich schon sehr lange und da macht man sich halt auch solche Gedanken.
                        Er fragte dann was denn mit den viel zahlreicheren Rauchern wäre, die nicht an eine Erkrankung denken, warum tun die das nicht alle?
                        Gute Frage, denen kommt so etwas erst gar nicht in den Sinn.
                        Die haben sicher eine andere Einstellung dazu und vor allem ein großes Vertrauen in sich und ihren Körper, das der schon was sagen wird wenn was ist und solange das nicht passiert ist nichts.
                        Ich denke das ist die Art mit Ängsten umzugehen die uns die Natur in die Wiege gelegt hat, aber wenn jemand, eine Dauerberieselung mit Negativem, oder ein Ereignis kommt und dieses Gefühl der Sicherheit erschüttert, dann ist die Saat für psychische Probleme gesät.
                        Wie sich das entwickelt, dürfte wohl stark von der Persönlichkeit und den Genen abhängen.

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Vorsicht, lieber Alex! du fängst schon wieder mit den angstgedanken um und vor der angst an! das ist die macht der gewohnheit - es wird zeit, dem mal wieder kognitiv was entgegen zu setzen! das angstgefühl, das sich einschleicht, sollte nicht deine realität formen...! du weißt, was zu tun ist! und nochmal als nachtrag zum thema "sinnvoll" oder nicht ... das ist auch alles relativ... wenn du den dingen einen sinn gibst, dann haben sie einen - für dich. ich oder andere würden das vielleicht wiederum ganz anders sehen. ängste + zweifel, da, wo sie überflüssig sind, sollen kognitiv gekontert werden. das ist nur dein limbisches system, dem du da folgst, aber wir menschen haben diese tolle frontcortex, die uns hilft, uns solche prozesse bewußt zu machen und bei bedarf gegenzusteuern! glg, crash

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Hallo zusammen,

                            mal wieder ein Update in eigener Sache. Um es kurz zusammenzufassen:

                            Ich habe das Gefühl, daß es stagniert. Es zieht sich wie Kaugummi, geht aber nicht ganz weg:

                            Ich habe einige Tage, da ist es vom Aufstehen an kaum spürbar, und nachmittags / abends dann alles in bester Ordnung.
                            Dann wieder gibt es Tage, so wie gestern und heute - eigentlich schon die ganze Woche immer wieder -, da fällt es mir echt schwer, morgens aufzustehen. Weniger dieses absolute Depri-Down - mehr so ein "ach, ich könnte noch weiterschlafen", das allerdings auch eher etwas angespannt und durch Unlust gefärbt ist.

                            Meine Vormittage schwanken so zwischen 4 und 6, ganz selten mal ne 7. Im Tagesverlauf wird es dann eigentlich immer ne 7 oder sogar ne 8, wobei so ein minimales Hintergrundrauschen doch meistens noch vorhanden ist. Aktuell habe ich i.d.R. so zwischen 11 und 13 Uhr ne Stimmungsdelle, mitunter sogar etwas stärker als direkt nach dem Aufstehen, die sich dann nach nem kurzen Mittagsschläfchen und nem Kaffee wieder regelt.

                            PS: Ich habe drei Wochen Urlaub gehabt. Balkonien bzw. Terrassien dieses Jahr, wollten uns den Streß schenken was zu suchen und wegzufahren bzw. zu fliegen. Hat soweit auch gut geklappt - ich fühle mich definitiv entspannter als letztes Jahr nach dem Urlaub.
                            Morgen geht's wieder ins Büro.


                            Mein (neuer) Therapeut sagt mir schon seit Wochen und auch letzten Montag erst wieder, ich müsse Dinge ändern und ausprobieren. Was mir gut tut => mehr davon. Was mir nicht gut tut => ändern.

                            => Es fällt mir nur teilweise nicht ganz leicht, immer so genau festzustellen was mir gut tut und was nicht, wenn's jetzt nicht grad die ganz eindeutigen Extreme sind.

                            Ein ordentlicher Brocken meines Problems, um nicht zu sagen, das allermeiste, liegt wohl wirklich in meinem angeschlagenen Selbstwertgefühl:
                            Ich definiere mich zu stark über die Meinungen anderer über mich, bin aus mir selbst heraus eher unzufrieden mit mir. Das, was ich richtig gut kann, betraf in der Vergangenheit zumeist irgendwelche Nischen, die niemanden anderen groß interessierten bzw. zu Schulzeiten meist Anlaß für weitere Hänseleien gewesen sind. Wie meinte mein Therapeut: "Das ist dann die große A****karte - im Selbstbild von anderen abhängig zu sein, und wenn man etwas gut kann, dafür keine Anerkennung zu bekommen."


                            Zuhause ist die Stimmung seit rund einer Woche auch wieder etwas gedrückter. Zu Beginn meines Urlaubs bzw. in den ersten zwei Wochen sah es danach aus, als würden meine Frau und ich uns wieder etwas annähern. Seit rund einer Woche distanziert sie sich wieder mehr von mir. Mittwoch waren wir mit Sohnemann in einem Dinosaurier-Park, ich wollte einen Erinnerungscache heben, und meine Frau war direkt genervt, weil man mit mir nirgendwo mehr hinfahren könnte, ohne daß ich nicht irgendwo nen Cache heben wollte.
                            Wie immer ist das nicht Schwarz-Weiß - ja, ich hebe gern Caches, u.a. eben auch gern da, wo ich sonst normalerweise nicht hinkomme. Aber ich hatte Mittwoch definitiv nicht vor, den halben Tag mit Cache-Suche zu verbringen - einer sollte es sein als Souvenir quasi. Und den wollte ich gleich zu Beginn heben, während meine Frau und Sohn schonmal in den Park gehen sollten, eben, damit ich sie damit nicht unnötig behellige, wenn wir es erst später gemacht hätten.
                            War falsch...

                            Abends dann die Nachricht von Freunden über die Geburt ihres zweiten Kindes - sie hat sich zwar äußerlich sehr gefreut, denke aber, innerlich griffen da sofort wieder Assoziationen dahingehend, daß sie / wir ja eigentlich auch gern noch ein Zweites hätten.

                            Freitag kamen dann die Gärtner zum Hecke-schneiden - prompt ist ihr die Hecke wieder viel zu licht und nicht ausreichend blickdicht vom Spazierweg. Das hab sicherlich ich verpennt, das den Gärtnern dieses Mal genauer anzugeben, den unteren Teil der Hecke etwas stehen zu lassen...

                            Ansonsten war sie Freitag den ganzen Tag damit beschäftigt, das Gästezimmer für ihre Freundin aufzuräumen - prompt stapelt sich ein großer Teil des Prülls jetzt im Schlafzimmer :/ Hab grad mal wieder den Eindruck, unser Haus läuft über. Aber sie will da nicht richtig beigehen, und allein kann ich die Sachen - vieles gehört ihr bzw. hat sie besorgt - nicht wegräumen geschweige denn irgendwohin entsorgen.
                            Ist im Grundsatz auch schon ne Sache, die mich seit längerem stört. Der ich aber eben irgendwie auch nicht beikomme, alleine...


                            Ihr seht: Wieder ein ganzer Haufen an Dingen. Jede für sich sicher nicht der Rede wert. Aber in der Summe und in Kombination mit meinem schlechten Selbstbewußtsein, meinem mangelhaften Durchsetzungsvermögen und immer noch ständigen Schuldbewußtsein doch etwas viel... :/


                            Mir geht es nicht schlecht, objektiv-kognitiv gesehen sicherlich gut, keine Frage
                            Aber trotzdem hab ich das Gefühl, da schlägt grad wieder so ne kleine Welle über mir zusammen...


                            Wird vorübergehen...
                            Hoffe nur grad mal wieder sehr, daß dieses andauernde Anspannungs- und ängstliche Hilflosigkeitsgefühl irgendwann mal wieder ganz aufhört.


                            Wünsche euch eine schönen Sonntag

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Hallo Alex

                              Weniger dieses absolute Depri-Down - mehr so ein "ach, ich könnte noch weiterschlafen", das allerdings auch eher etwas angespannt und durch Unlust gefärbt ist.

                              Aktuell habe ich i.d.R. so zwischen 11 und 13 Uhr ne Stimmungsdelle, mitunter sogar etwas stärker als direkt nach dem Aufstehen
                              Also, das finde ich eigentlich vollkommen normal und vielleicht fällt es dir leichter damit umzugehen, wenn du dir sagst das sich solche Befindlichkeiten einfach ändern und im Moment ist es eben so.

                              Und den wollte ich gleich zu Beginn heben, während meine Frau und Sohn schonmal in den Park gehen sollten, eben, damit ich sie damit nicht unnötig behellige, wenn wir es erst später gemacht hätten.
                              War falsch..
                              Da kann ich deine Frau schon verstehen.
                              Sie hat sich auf einen gemeinsamen Tag eingestellt, die Verantwortung für den Sohnemann teilen, für alle ein schöner Ausflug.
                              Da kann es schon passieren, das man etwas verstimmt ist wenn der Vorschlag gemacht wird, das man doch schon mal gehen soll, weil es noch einen Cache zu heben gilt.
                              Das ist als wenn ihr essen gehen wollt und sie sagt, ach Schatz, ich muss mir grad noch ein paar Schuhe kaufen, wegen der Erinnerungen, fangt doch schon mal ohne mich an.
                              Ich denke sie hat sich herabgesetzt gefühlt, vielleicht sogar den Eindruck gewonnen das es dir wichtiger ist Dinge zu suchen, als den "ganzen" Tag mit der Familie zu verbringen und da gilt es das Familienanhängsel erst mal ruhig zu stellen, um dann der eigentlichen Leidenschaft nachgehen zu können.

                              Sicher ist es nicht so, aber man kann das durchaus als Kränkung empfinden und dann kommen auch solche Gedanken auf.

                              +

                              Abends dann die Nachricht von Freunden über die Geburt ihres zweiten Kindes - sie hat sich zwar äußerlich sehr gefreut, denke aber, innerlich griffen da sofort wieder Assoziationen dahingehend, daß sie / wir ja eigentlich auch gern noch ein Zweites hätten.
                              Genau, es ist deine Assoziation mit der du dir das Leben schwer machst.
                              Es ist ein Fehler zu erfühlen was deine Frau wirklich denkt, was sie in dem Moment fühlt.
                              Das geht nicht und es macht dich mürbe.
                              Ich kenne eine, die weiß auch immer gleich was die anderen eigentlich denken.
                              Die Enkel kommen nicht nur zu Besuch weil es gerne tun, nein die erwarten auch etwas.
                              Die Kinder sagen zwar es hat geschmeckt, aber eigentlich war es doch nicht gut.
                              Wenn sie nicht gut genug funktioniert, wird zwar gesagt es macht nichts, aber im Grunde ist eine tiefe Enttäuschung da.
                              Wenn die Kinder zum Essen laden, dann sagt sie immer das es wunderbar war.
                              Sie bekommt aber in Wahrheit tierische Bauchschmerzen von den Speisen, kein Wort davon und so bekommt sie diese immer wieder aufgetischt und isst sie brav auf.

                              Sie geht noch einen Schritt weiter, um diese Vorhersagen erst gar nicht eintreten zu lassen tut sie einiges ihnen zuvor zu kommen.
                              Sie geht über ihre Kräfte, um es jedem Recht zu machen und das Verhängnisvolle dabei ist, es wäre gar nicht nötig da es auch ohne viel Aufwand den meisten recht wäre.

                              Ich habe das Gefühl das es da Parallelen gibt.
                              Du versuchst es auch recht zu machen, wenn jemand dennoch Kritik übt dann nagt sie übermäßig an dir.
                              Anstatt zu sagen, ist passiert, beschäftigt dich das noch sehr lange und du tust beim nächsten Mal viel um es richtig zu machen.

                              Mach es doch einfach für dich richtig und ob etwas für deine Frau richtig ist kannst du mit Kommunikation herausfinden und auch mit ein paar Verhaltensregeln.
                              Wie z.B.: Bin ich nur mit Frau und Kind unterwegs, dann wird nichts anderes gemacht.
                              Habe ich das Gefühl meine Frau ist traurig weil sie noch ein Kind möchte, dann frage ich sie beim nächsten passenden Moment.
                              Wichtig ist aber auch das du weißt was du willst und wenn du dann auch noch weißt was sie möchte, dann kann man darüber reden und sollte das auch unbedingt.

                              Ansonsten war sie Freitag den ganzen Tag damit beschäftigt, das Gästezimmer für ihre Freundin aufzuräumen - prompt stapelt sich ein großer Teil des Prülls jetzt im Schlafzimmer :/ Hab grad mal wieder den Eindruck, unser Haus läuft über. Aber sie will da nicht richtig beigehen, und allein kann ich die Sachen - vieles gehört ihr bzw. hat sie besorgt - nicht wegräumen geschweige denn irgendwohin entsorgen.
                              Ist im Grundsatz auch schon ne Sache, die mich seit längerem stört. Der ich aber eben irgendwie auch nicht beikomme, alleine...
                              Nun, auch da sollte reden helfen.
                              Ich denke deine Frau wird auch für ein Ausmisten sein, wenn es immer wieder verschoben wird, dann mach doch einen fixen Termin mit ihr und verbinde es mit einer Belohnung.
                              Anschließendem Grillen, mit Freunden o.ä.


                              Ihr seht: Wieder ein ganzer Haufen an Dingen. Jede für sich sicher nicht der Rede wert. Aber in der Summe und in Kombination mit meinem schlechten Selbstbewußtsein, meinem mangelhaften Durchsetzungsvermögen und immer noch ständigen Schuldbewußtsein doch etwas viel... :/
                              Ja, aber vielleicht wird es besser wenn es dir gelingt die Dinge einzeln und nach Priorität anzugehen.
                              Eins nach dem anderen und mit jeder Lösung, die ja auch nicht umgehend erscheinen muss, geht es dir besser.;-)

                              +
                              Mein (neuer) Therapeut sagt mir schon seit Wochen und auch letzten Montag erst wieder, ich müsse Dinge ändern und ausprobieren. Was mir gut tut => mehr davon. Was mir nicht gut tut => ändern.

                              => Es fällt mir nur teilweise nicht ganz leicht, immer so genau festzustellen was mir gut tut und was nicht, wenn's jetzt nicht grad die ganz eindeutigen Extreme sind.
                              Ich habe das Gefühl das ein dicker Brocken des Problems in deiner (unbewussten?) Zielsetzung liegt.
                              Mir scheint du verfolgst vor allem ein Ziel, das deinem Wunschdenken entspringt.
                              Es soll wieder wie früher werden, ganz genau so!
                              Das bekommst du nicht hin, wir alle verändern uns, auch in so Dingen wie dem Angstgefühl, der Unbeschwertheit, dem Zufrieden sein.
                              Das Leben prägt, deine Erfahrungen der jüngsten Vergangenheit prägen.
                              So ist es also unmöglich wieder einen Statuts zu erreichen, wie du ihn vor der Depression hattest, denn daran hindert dich das was du erfahren und gefühlt hast.
                              Wir werden alle mit zunehmendem Alter nachdenklicher, lernen das vieles nicht selbstverständlich ist, obwohl wir es in Hülle und Fülle hatten, das gilt für das Materielle, aber genauso auch für den Gemütszustand, die Gesundheit.
                              Wer das einmal begriffen hat, einen Teil der dunklen Seite erblicken konnte, der tickt für die Zukunft etwas anders und ist eben nicht mehr der immer unbeschwerte, jugendliche Held.
                              Das ist aber auch ganz normal.
                              Du solltest dir also nicht das Ziel setzen das es wie früher wird, auch nicht das Ziel so nahe es geht ran zu kommen, an die früheren Zeiten.
                              Knick das, versuche es erst mal mit Genügsamkeit.
                              Nimm die schlechtesten Zeiten, sag dir es reicht schon Zufriedenheit zu erlangen, Glücksgefühle sind eine Zugabe die kommt und die nicht erlernbar ist.
                              Versuche herauszufinden was dir gut tut und was nicht, aber nicht unter dem Aspekt glücklich zu werden, sondern mit dem Ziel zufrieden damit zu sein.
                              Das ist die Grundlage, das was man braucht zum Leben, die Höhenflüge in der Statistik über 7 Punkte;-), die stellen sich dann irgendwann von selber ein.
                              Dann solltest du sie mitnehmen, genießen, aber bloß nicht auf die Statistik schauen und sagen, oh, jetzt hatte ich eine Woche 12 Punkte und nun nur wieder sieben, das ist ja sooooooo deprimierend.
                              Sag dir lieber, toll, ich hatte verdammt gute Tage, manch kerngesunder erlebt so etwas nie und nun sind sie zwar vorbei, aber was solls, ich bin immer noch zufrieden und das ist es was zählt.

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                Tired, Du bist wirklich eine treue Seele

                                Ich danke Dir für Deine aufbauenden Worte und werde sie im Laufe der nächsten Tage mal in Ruhe sacken und wirken lassen. Wahrscheinlich ist es im Kern so, wie Du sagst, und ein Teil von mir hat immer noch nicht verinnerlicht, daß das "Früher" vorbei ist.

                                Und in Bezug auf das Cachen und den Dinopark hast Du wahrscheinlich auch recht... Ich verbuche es mal unter dem Motto "etwas ändern und für mich ausprobieren" und werde beim nächsten Mal das eine eben doch wieder stärker vom anderen trennen. Ist nur irgendwie mal wieder ein bißchen schade: Da grabe ich ein neues Hobby aus, das sich auch wunderbar als Familienhobby eignen würde - und prompt findet meine Frau da keinen großen Gefallen dran... Hatte durchaus die Hoffnung, sie könnte da auch ein wenig Feuer für fangen.
                                Aber ok... es hindert mich ja niemand da dran, trotzdem meinen Spaß damit zu haben - nur eben vielleicht wirklich nicht mehr in den größeren trauten Familienmomenten


                                Ansonsten bemühe ich mich durchaus, in den Richtungen zu denken, die Du angesprochen hast. Ich stelle nur auch grad mal wieder fest, daß die jahrzehntelang genutzten Gedankenautobahnen immer noch (zu gut) funktionieren... :/ Hab die Umleitungsschilder irgendwie noch nicht früh genug aufgestellt


                                Ich mach jetzt mal Schluß für heute, Baldriparan schon vor ner halben Stunde eingenommen. Jetzt noch ein bißchen Entspannung, und dann bin ich morgen Früh hoffentlich fit für meinen Cheffe. Den Ar***! Naja, noch einen halben Monat, dann hab ich wenigstens ein anderes Aufgabengebiet, das hilft hoffentlich schonmal.


                                Gut's Nächtle zusammen, und danke nochmal

                                Kommentar


                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Guten Morgen zusammen,

                                  so, die Katze ist aus dem Sack! Weiß gar nicht so genau, wo ich anfangen soll… Ich mag es meistens, recht zu haben – diesmal weiß ich nicht so genau…

                                  Um es im Kurzen zusammenzufassen: Meine Frau und ich sind gestern Abend mehr oder minder gemeinsam zu der Auffassung gekommen, daß uns wahrscheinlich nur noch eine Eheberatung helfen kann – falls überhaupt…! :O

                                  Ich hab schon seit ein bis zwei Wochen wieder Eindruck gehabt, daß da was im Busch ist. Davor sah es allerdings so aus, als käme alles in Ordnung, waren ein paar richtig schöne, fast unbeschwerte Tage alle zusammen. Dachte daher schon, mach mal halblang, wird sich schon alles geben, wahrscheinlich hat sie Streß um die Ohren.

                                  Nein.
                                  In Wahrheit beschäftigte sie sich (endlich) mit der Frage, die ihr zu Beginn ihrer Mutter-Kind-Kur vor einem Jahr gestellt worden ist: „Möchten Sie verheiratet bleiben?“
                                  Sie hatte die Gedanken daran zunächst verdrängt, beiseitegeschoben, dachte wohl auch, das würde irgendwie wieder.

                                  Jetzt ist sie sich nicht mehr so sicher. Und auf gewisse Art und Weise sogar noch weniger als ich…
                                  Sie will nicht mehr so tun, als würde ihr alles Spaß machen, was wir machten und vieles nur mir zuliebe tun. Umgekehrt fehlt ihr jemand, der auch einfach nur friedlich neben ihr sein kann, ohne dauernd so hibbelig zu werden wie ich.
                                  Mir geht’s allerdings umgekehrt ähnlich – ich hab nunmal keine Lust daran, tagelang einfach nur zu faulenzen. Ist jetzt zwar etwas aus dem Kontext gerissen, ging hier um Urlaub(e), paßt aber vom Grundtenor auf unser gemeinsames Leben: Das hat sich mehr zu einer Ehe mit WG-Charakter entwickelt, und viel haben wir nicht (mehr) gemeinsam.

                                  Hat bis jetzt lediglich den Vorteil, daß großer emotionaler Krach ausgeblieben ist und wir uns da gestern Abend relativ sachlich drüber unterhalten haben und keine Schuldzuweisungen kamen. Ich war zwischendrin am Heulen, meine Frau halbwegs gefaßt, wobei auch ihr etwas Wasser in den Augen stand. Ich hab mich für die Fehler entschuldigt, die ich gemacht habe, woraufhin sie meinte, sie hätte auch welche gemacht – was zwar keine ausgesprochene Entschuldigung war, aber immerhin…


                                  … Da war also doch schon das ganze Jahr über was im Busch … :/


                                  Ich sitz grad im Büro und weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Immer wieder mal ist es kurz davor, daß mir die Tränen hochschießen; hab das Gefühl, ich steh mit 38 vor nem großen Scherbenhaufen: Schlechter Job, blöder Chef – und Familie im A****.

                                  Hab schon seit halb fünf heute Früh immer wieder Anspannung und Angst im Körper, vorrangig Magen und Oberarme. Kann noch nicht mal so ganz genau sagen, wie es mir geht, denn ich sitze im Büro und versuche meine Arbeit zu machen. Aber ich fühle mich richtig bescheiden.


                                  Das heftigste ist aber irgendwo: Rückblickend hab ich sowas, glaube ich, schon sehr sehr lange tief drin geahnt… vielleicht noch nicht mal so tief drin… vielleicht hab ich’s auch immer nur irgendwie verdrängt und dachte, das wird schon, das müßte so sein, das wäre schon in Ordnung.

                                  Ich lerne gerade, daß mein Bauchgefühl die ganze Zeit über doch nicht so falsch lag… :/


                                  Oh Shit (sorry)


                                  Es wird irgendwie weitergehen.
                                  Aber ich hab grad irgendwie so fast jede Zuversicht und Hoffnung verloren…
                                  Bin nur froh, daß ich die Fluoxetin habe und in therapeutischer Behandlung bin.

                                  Oh Mann.

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Hallo Alex,
                                    das ist bitter, dein Bauchgefühl hingegen scheint sehr verlässlich.

                                    Eine Eheberatung ist sicher eine gute Idee, das solltet ihr unbedingt machen.

                                    Ich würde bis dahin auch nicht übermäßig darüber diskutieren und es zum beherrschenden Thema machen.
                                    Versucht erst mal einfach nur Eltern zu sein, auf der Beziehungsebene Ruhe einkehren zu lassen, so das jeder seine Gedanken ordnen kann.

                                    Versuch auch dich nicht so sehr hinunter ziehen zu lassen, mach weiter Dinge die dir Freude machen, genieße sie und lass deiner Frau auch solche Zeiten, nur für sich.

                                    Klar leicht gesagt als getan, aber trübe Stimmung wäre jetzt sicher eher schlecht, denn dann werden auch die Entscheidungen unter dem Eindruck dieser trüben Stimmung getroffen und die schönen Elemente eurer Beziehung leicht übersehen.

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Hi Alex, sieht so aus, als hättest du feine Antennen, könntest aber nicht den Inhalt der empfangenen Botschaften interpretieren. Die Botschaften "fühlen" sich nur angsterzeugend an. Das hat vielleicht auch einfach mit der noch fehlenden Lebenserfahrung zu tun. Tja, eure Ehe-Sitution liefert dir jetzt mal Fakten, mit denen du arbeiten kannst. Die Aussage deiner Frau fühlt sich sicher an wie ein Hammer für dich, aber sie ist keiner. Sie formuliert nur ihre Bedürfnisse. Es kann sein, ihr rauft euch wieder zusammen - oder eben nicht. Alles ist offen, alles ist möglich. Auch ein "happy end"! Deine Frau war sicher durch deine depressive Episode ziemlich belastet, und du warst vielleicht nicht die Zeit + Empathie aufzubringen, die sie gebraucht hätte. Das ist ja wohl auch unmöglich, wenn man eine Depression hat. Nun ist aber nicht der Zeitpunkt, negative Bilanz zu ziehen. Bleib bei den Fakten: deine Frau ist nicht mehr glücklich in eurer Ehe. Sie möchte was ändern. Schlägt Eheberatung vor. Das ist doch positiv! Das kann euch helfen! Sie ist offen mit dir und möchte versuchen, die Ehe zu retten. Sie hätte ja auch gleich die Scheidung vorschlagen können! Ich kenne keine einzige Beziehung, wo es nicht mal eine oder mehrere (schwere) Krisen gab. Das heißt nicht, daß dann alles vorbei ist. Komm mal von dieser Denkweise weg! Ich könnte mir vorstellen, daß eine Eheberatung Euch helfen könnte, denn zumindest von dir wissen wir ja schon, daß du durchaus guten Rat annehmen und umsetzen kannst. Warum sollte deine Frau das nicht tun? Vielleicht ist der/die EheberaterIn ja der/die VermittlerIn, um jedem von euch die Situation des jeweils anderen verständlich zu machen und vielleicht findet Ihr danach wieder zueinander. Sollte eure Ehe tatsächlich vorbei sein, dann ist das eine Lebenserfahrung, nichts weiter. Kein persönliches Versagen oder derartiges. Und du wärst wahrhaftig nicht der erste, dem sowas passiert. Wie auch immer - das Leben geht weiter, Ihr habt ein gemeinsames Kind, das gemeinsam erzogen werden sollte. "Kopf hoch, wenn der Hals auch dreckig ist" (würde meine Mutter sagen ;o) Alles Gute für Euch 3! vlg, crash

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Hallo ihr zwei,

                                        danke für eure Antworten.

                                        Mir ist echt übel zumute - schlimmer ging's mir nur während der beiden akuten Episoden. Wobei es mir zum Glück irgendwo durchaus noch gut geht.
                                        Andererseits wünsche ich mir grad heute mehr als einmal wieder, es wäre einfach alles vorbei...

                                        Ich würde bis dahin auch nicht übermäßig darüber diskutieren und es zum beherrschenden Thema machen.
                                        Versucht erst mal einfach nur Eltern zu sein, auf der Beziehungsebene Ruhe einkehren zu lassen, so das jeder seine Gedanken ordnen kann.

                                        Versuch auch dich nicht so sehr hinunter ziehen zu lassen, mach weiter Dinge die dir Freude machen, genieße sie und lass deiner Frau auch solche Zeiten, nur für sich.
                                        Ich werde es versuchen. Aber jegliche Form der Ablenkung hilft aktuell nur kurz. Naja, besser als gar nicht

                                        Sie möchte was ändern. Schlägt Eheberatung vor. Das ist doch positiv!
                                        Ich hatte die Eheberatung vorgeschlagen. Sie ist nur darauf eingegangen, etwas zögerlich.

                                        Dabei weiß ich selbst nicht, ob ich das wirklich möchte... oder ob ich das nur gesagt habe, weil 'man' das so macht... ich bin dermaßen durcheinander. Und meine Entscheidungsunlust bzw. sogar Angst vor großen Entscheidungen ist angesichts eines Problems dieser Größenordnung grad mal so richtig ausgeprägt :/

                                        Ich kenne keine einzige Beziehung, wo es nicht mal eine oder mehrere (schwere) Krisen gab. Das heißt nicht, daß dann alles vorbei ist. Komm mal von dieser Denkweise weg!
                                        Ich steh mir allerdings dabei selbst wieder sehr massiv im Weg. Ich glaube zur Lösung dieser Krise muß ich mich selbst erstmal finden, was ich eigentlich möchte, ja oder nein, wobei ich glaube, mich besser zu fühlen.

                                        Und ich hab Angst. Angst vor der Antwort, die ich mir selbst geben könnte. Weil ich glaube, daß mein Bauch sie mir schon seit langem vorflüstert...

                                        Dabei waren wir mal glücklich miteinander... haben wir uns so massiv verändert? Bin ich am Ende wirklich so ein Eigenbrötler, wie mein neuer Therapeut das im Rahmen meiner Diagnose unter anderem ausgedrückt hat?

                                        Bin ich am Ende (mittlerweile) der Falsche für meine Frau, und sie für mich - und mein Bauch weiß das?
                                        Womöglich schon seit Jahren... s. Gastritis...

                                        *schluck*

                                        Ich will nicht übermäßig katastrophisieren.
                                        Aber meine gesundheitlichen Beschwerden der letzten Jahre kommen ja nun auch sicher nicht ganz von ungefähr, oder?

                                        Wie krieg ich das bloß sortiert? Absolute Ratlosigkeit...


                                        Aber ich will es schaffen, ich will es schaffen, ich will es schaffen... aufgeben ist keine Alternative! Ganz kleiner Mini-

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Nachtrag:
                                          Ihr habt ein gemeinsames Kind, das gemeinsam erzogen werden sollte.
                                          Aber was für Eltern für ein Vorbild einer Ehe sind wir unserem Sohn, wenn wir zusammen unglücklich sind...?
                                          Wir stellen uns schon seit einiger Zeit die Frage, wieso er immer wieder so aggressiv wird, u.a. mit Fäusten auf einen bzw. uns losgeht und so. Weil er das von uns sicher nicht hat. Ich glaube, in den ganzen fünf Jahren, in denen er auf der Welt ist, ist uns insgesamt vielleicht grad ein halbes Dutzend Mal die Hand ausgerutscht - und davon waren die Hälfte grad mal leichte Klapse, keine Schläge.

                                          Er bekommt also womöglich ohnehin schon mehr mit als wir alle wissen und als er selbst auch nur weiß geschweige denn ausdrücken kann...

                                          Klar wird es weitergehen.
                                          Ich wünschte nur, ich würde nicht ohnehin schon drinhängen... erstens erschwert das meine Zuversicht auf Besserung, und zweitens hab ich noch dazu auch wieder etwas mehr Angst, daß da nicht ein größerer Abrutsch nachkommt.

                                          Sollte ich die Fluoxetin "sicherheitshalber" wieder von 30 auf 40 mg erhöhen...? Oder packe ich das so...?

                                          Noch ein Mini- als kleines Zeichen des positiven Willens.

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            ...ach so...ich hatte den Eindruck, du wärst erschüttert, weil du keine Trennung möchtest. Nun sieht's fast so aus, als würdest du es für das beste halten.
                                            Euer kind werdet ihr sowieso gemeinsam aufziehen, auch, wenn ihr euch trennen solltet. Es sei denn, du willst kein gemeinsames sorgerecht.
                                            Finde raus, was du wirklich willst und übernimm Verantwortung für deine Entscheidung. Alles andere macht krank...

                                            Vielleicht kommt hier die Gelegenheit für eine wichtige Veränderung in deinem Leben, sozusagen ein entwicklungsschritt.

                                            Alles gute,
                                            Crash

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Wir stellen uns schon seit einiger Zeit die Frage, wieso er immer wieder so aggressiv wird, u.a. mit Fäusten auf einen bzw. uns losgeht und so. Weil er das von uns sicher nicht hat.

                                              Er bekommt also womöglich ohnehin schon mehr mit als wir alle wissen und als er selbst auch nur weiß geschweige denn ausdrücken kann...
                                              Sicher bekommen Kinder Missstimmungen mit, aber man kann sich das alles auch schwerer machen als es eigentlich ist.

                                              Es gibt Trotzphasen, Stress im Kindergarten, einfach mal so Aggressionen weil Kinder gerade zu viel Eindrücke sammeln...........
                                              Gerade Kinder die zu den Großen im Kindergarten gehören, beginnen irgendwann mit Ausdrücken, ob nun verbal oder körperlich, die die Eltern schocken können, aber das gehört dazu.

                                              Wenn du dir bei jeder Phase deines Sohnes überlegst ob das von euch ausgeht, dann hast du gut zu tun und schützen kannst du ihn nur vor solchen Dingen indem du ihn isolierst, aber dann würde er nie lernen mit Problemen umzugehen.
                                              Es ist normal das Kinder auch mal ausflippen, ganz besonders wenn sie gerade müde sind, es zu heiß ist..........
                                              Sie kommen mit den Widrigkeiten der Eltern auch meist besser zurecht als man ihnen zutraut, zu vermeiden das der Kleine zu viel mitbekommt ist gut, aber sich jedes mal wenn er Wut hat diesen Schuh als Folge von irgendwelchen Fehlern anzuziehen, das wäre dann auch zu viel des Guten.
                                              Kinder sind schon kleine Persönlichkeiten und manchmal eben auch anders als die der Eltern und wie gesagt, auch in dem Alter kann es schon Konflikte außerhalb der Familie geben.
                                              Versuch euer Bestes, aber grämt euch nicht wenn es nicht perfekt für das Kind ist, das bekommt niemand hin.

                                              Das nächste Mal wenn er die Fäuste ballt, frag ihn doch einfach mal: Wie geht es dir, wie fühlst du dich gerade".
                                              Vielleicht überrascht er dich mit einer Antwort.

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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                ..ach so...ich hatte den Eindruck, du wärst erschüttert, weil du keine Trennung möchtest. Nun sieht's fast so aus, als würdest du es für das beste halten.
                                                Ich weiß es einfach nicht so genau... Ich versuche, mir einen Reim auf alles zu machen. Vielleicht bin ich entweder nicht der Richtige für Sie und umgekehrt (nicht mehr?), vielleicht bin ich auch insgesamt doch nicht soo sehr Ehemann wie ich immer dachte, daß ich wäre... Vielleicht sind wir einfach nicht mehr fähig, uns das zu geben, was der andere braucht... Wir haben gestern Abend beide festgestellt, daß sich unsere Gemeinsamkeiten mittlerweile locker an ein paar Fingern abzählen lassen; ne Hand braucht's schon nicht mehr dazu :/

                                                Ich weiß es einfach nicht. Denn das alles gibt mir zu Denken.
                                                Und ich will mich aber auch nicht zu sehr ans Festhalten klammern. Erstens kann das bei meiner Frau nach hinten losgehen - sie mag's nicht, wenn ich zu sehr klammere. Und zweitens will ich sie aber auch gegen ihren eigenen Willen nicht festhalten (wenn es denn überhaupt ginge), weil es sie und damit mich nur erst recht unglücklich machen würde.

                                                Sie ist wohl 50:50 unentschieden, wie es weitergehen soll, wie ich mittlerweile weiß. Und sie liebt mich und mag mich. Mag aber "so" nicht weiterleben.

                                                Ich wahrscheinlich auch, also 50:50. In einem Moment so, im nächsten so.
                                                Es ist einfach auch so viel passiert in all den Jahren, eben zwangsläufig nicht nur gutes, wie überall. Wie lernt man, damit zu leben, es zu akzeptieren und auszublenden...?

                                                Ich weiß es gerade nicht so genau...

                                                Hinzukommt, daß ich auch gar nicht so genau weiß, was meine Frau genau möchte und wie wir da zusammenfinden könnten. Manchmal glaube ich fast, sie weiß es selbst nicht so genau. Oder sie weiß es zwar, weiß oder glaubt es aber in unerreichbarer Ferne, so daß sie sich nach etwas sehnt, was sie nicht bekommt.
                                                Unter anderem fehlen ihr Mecklenburg und die Ostsee sehr... und wir wohnen am Niederrhein... und Mecklenburg ist nun bekanntermaßen nicht grad das strukturell erfolgreichste Bundesland. Ganz zu schweigen davon, daß ich dann Hunderte von Kilometern von meinen Freunden weg wäre, wovon ich definitiv jetzt schon weiß, das mich das unglücklich machen würde.

                                                Ok - offenbar weiß ich also schonmal ein bißchen was...

                                                Alles sehr vertrackt.

                                                Es sei denn, du willst kein gemeinsames sorgerecht.
                                                Das ist so ziemlich das Einzige, worüber ich mir immer noch 150% sicher bin: Meinen Sohn will ich um keinen Preis der Welt missen, niemals! Never ever! Und der Gedanke an ihn und daß er ohne mich aufwachsen könnte und ich ohne ihn weiterleben müßte, ist mal definitiv noch unerträglicher als alles andere.

                                                Ja, er kann manchmal anstrengend sein. Und ja, wir machen uns sicher auch ne Menge Gedanken um ihn. Manchmal auch zuviel - ich glaube, so sind Eltern nunmal meistens

                                                Aber trotzdem ist er der beste und liebste und tollste und knuddeligste und schlaueste und spitzenmäßigste Sohn, den wir und ich uns nur wünschen konnten.

                                                Das nächste Mal wenn er die Fäuste ballt, frag ihn doch einfach mal: Wie geht es dir, wie fühlst du dich gerade".
                                                Vielleicht überrascht er dich mit einer Antwort.
                                                Haben wir schon gemacht. Leider kam da noch nie ne brauchbare Antwort, normalerweise zeigt er nur erst Recht nochmal die Fäuste...

                                                Wie immer im Leben:
                                                Wann ist es noch normal, wann ist es zuviel?
                                                Hab vorhin gesehen, daß mein Therapeut auch Erziehungstherapeut ist. Eventuell spreche ich ihn darauf irgendwann mal an, wenn der aktuelle Sturm sich etwas gelegt hat.


                                                Mal gespannt, wie der Abend weitergeht. Meine Frau bringt Sohnemann gerade ins Bett. Sie wirkt auch recht erschöpft, keine Ahnung, ob wir heute Abend noch irgendwie Zeit zusammen haben. Jetzt sagt ihr vielleicht "gönn ihr die Ruhe". Das würde sich dann aber wenig von 90% der Abende in den letzten Wochen und Monaten unterscheiden... ob das der richtige Weg ist, wieder zusammenzufinden...

                                                Aber ich versuche mal, die Ruhe zu bewahren.

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                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  So, heute Morgen hat sich der Sturm schon etwas gelegt

                                                  Zwar haben wir gestern Abend keine Zeit mehr miteinander verbracht, weil meine Frau noch eine Runde spazierengehen wollte, und einer von uns muß ja Zuhause bleiben wegen Sohnemann. Ich hab dann um halb elf das Licht ausgemacht, weil ja heute Morgen wieder der Wecker geklingelt hat.

                                                  Heute Morgen dann hab ich mir allerdings ein Herz gefaßt und bin zu ihr ins Gästezimmer (ja, wir haben auch seit rund einem Jahr getrennte Schlafzimmer...). Normalerweise hat sie mir das untersagt. Aber heute fand sie es in Ordnung und schön, und wir hatten wenigstens ein bißchen Gelegenheit, an das ganze Thema anzuknüpfen.

                                                  Grundtenor:
                                                  Wir wollen es weiter versuchen, wieder zusammenzufinden und zusammen zufrieden und glücklich zu werden

                                                  Das erleichtert mich einerseits ungemein und ich freue mich darüber. Es war schön, sie heute früh wieder lächeln zu sehen.

                                                  Andererseits bin ich immer noch recht unsicher und leicht ängstlich... :/ Wenn auch zum Glück lange nicht mehr so schlimm wie gestern.
                                                  Und ich weiß nicht genau, wie ich das interpretieren soll.

                                                  Wäre echt schön, wenn man manchmal einfach nur das (Negativ)Denken ausschalten und Genießen könnte


                                                  Womöglich liegt es daran, daß ich noch keinen Weg sehe, wie wir das genau hinkriegen wollen und Sch*** davor habe, daß es schiefgeht. Was ich mit meinem angeschlagenen Selbstwertgefühl wahrscheinlich als Ab- und Zurückweisung meiner Person und mich damit als potentiellen Versager empfinden würde. Vielleicht wäre es mir deshalb irgendwo lieber, es würde jetzt schon feststehen...

                                                  Blöde Denke


                                                  Ich weiß einfach immer noch nicht, was ich vom Leben bzw. meinem weiteren Leben genau will und erwarte und mir wünsche... ganz allgemein gesprochen. Und ich denke, diese ganz allgemeine Unsicherheit schließt das Zusammensein mit meiner Frau insofern ein, als wir uns eben in den letzten Jahren voneinander entfernt haben. Sicherlich nicht unüberbrückbar, aber doch schon ein gutes Stück.


                                                  Hätte früher nie gedacht, daß "Leben" so schwer sein kann... :/

                                                  Aber ich versuche mir auch immer wieder zu sagen, daß es nur so schwer ist, wie ich es mir einrede und mache.
                                                  In diesem Sinne: Ganz so schwer ist es sicher auch nicht... aber mir fällt das "einfach"-Denken grad wieder etwas schwer.


                                                  40mg Fluo?

                                                  Aber was machen wir dann in Bezug auf unsere Pläne mit dem zweiten Kind...? Bin ja praktisch dabei, gaaanz langsam auszuschleichen...

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                                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                    Hi Alex,

                                                    ich würde erst mal bei der Dosis bleiben die du im Moment nimmst.
                                                    Du kannst ja immer noch reagieren, falls das notwendig wird.

                                                    Du bist jetzt in einer Situation die dafür sorgt das es dir nicht gut geht, das würde aber jedem so gehen, da hilft dann auch eine Dosiserhöhung nicht so viel, die macht nur Sinn wenn es nicht mehr normal ist was du empfindest, also wenn du drohst in ein Loch zu fallen.

                                                    Hast du denn demnächst einen Termin bei deinem Arzt?
                                                    Dann solltest du ihm mal darauf ansprechen, ob es gut wäre die Dosis aus reiner Vorsicht zu erhöhen.

                                                    Was sagt denn dein Bauchgefühlt dazu?
                                                    Verschlechtert sich die Erkrankung, oder ist noch alles im Rahmen?
                                                    Ein prophylaktisches Erhöhen hat natürlich auch Vorteile, du wirkst einem möglichen pathologischen Tief entgegen, ob es nötig war oder ist, kann natürlich niemand mit Sicherheit sagen.
                                                    Wenn du dich damit aber sicherer fühlst, das nicht erhöhen dir zu unsicher ist, dann solltest du es machen.
                                                    Ein zweites Kind ist gerade ja nicht aktuell, das sollte erst in Planung treten wenn wieder alles im Lot ist und bis dahin wäre sicher noch genug Zeit wieder auszuschleichen, also darüber würde ich mir jetzt noch keine Gedanken machen und deshalb auf etwas verzichten was du eventuell brauchst um stabil zu bleiben.

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