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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    Moin crash,

    schön, von Dir zu hören Hatte die Tage mal daran gedacht, daß Du schon länger nichts mehr geschrieben hattest – hoffe, es geht Dir gut?

    Ansonsten vielen Dank für Deine Ratschläge. Meine Gedanken gehen da mittlerweile auch in eine ähnliche Richtung – ich brauche diese extremen Wechselbäder der Gefühle nicht, wenn’s mir dabei auch immer wieder richtig dreckig geht und nix mehr funktioniert.

    Insgesamt denke ich, hab ich mich mittlerweile auch sehr gut eingependelt. Meine Tagesgesamtwertung liegt irgendwo zwischen +5 und +7, die Schwankungen zwischen morgens und abends glätten sich auch zunehmends, und ich fühle mich auch deutlich gelassener, ausgeglichener und fröhlicher. Klar kommt zwischendrin auch mal ein kurzer Dämpfer. Aber den bekomme ich eigentlich immer schnell abgefangen und relativiert, abgeschwächt und beiseite geschoben bzw. lasse ihn mit einem kurzen „Aha“ einfach durch- und vorbeilaufen. Ich hoffe, daß das so weitergeht – wenn es auf dem Niveau bleibt, hab ich nichts zu klagen. Und kann mich endlich wieder meinem Leben widmen
    Wie schon gesagt mache ich mir auch keine Illusionen, daß da einiges auf das Konto des Medikaments geht. Aber wenn das im Augenblick so ist, dann ist es eben so. Irgendwann klappt’s dann sicher auch wieder mit weniger und dann ganz ohne. Aber bis dahin „so what“, Schulterzucken, rein damit

    Wünsche Dir und auch allen anderen einen schönen, hoffentlich ebenso sonnigen Dienstag

    Bis denn,
    Alex

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      "– ich brauche diese extremen Wechselbäder der Gefühle nicht.."

      Trotzdem sollte man einen großen Ausschlag des Pendels nach "oben" immer mal zulassen und nicht abwehren, weil dann ein Absturz nach unten erfolgen kann.
      Im Idealfall hieße die permanente Linie, auf der man lebt, Zufriedenheit, aus der sich dann gelegentlich die Hochs als Glücksgefühle erleben lassen.
      Übrigens können bestimmte Medikamente den Weg dahin ebnen. Dann haben sie ihren Zweck erfüllt und dürfen als Talismann zurück in die Schachtel.

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Moin,

        nach ein paar recht guten, um nicht zu sagen sogar sehr guten Tagen, ist heute Vormittag wieder etwas bescheidener:

        Gestern Abend waren wir auf einem Geburtstag eingeladen. Doch unsere beiden Freunde haben ein knapp drei Monate junges Baby, und die Kleine hat fast die ganze Zeit geschrien. Entsprechend angespannt war die Mutter und mußte mit der Kleinen dann auch zu Beginn des Abendessens nach oben… Unser 4-jähriger war müde, weil er nachmittags schon auf einem Kindergeburtstag war; meine Frau hatte leichte Bauchschmerzen; und ich war auch etwas platt, weil ich nachmittags noch mit Hochdruck an dem Geburtstagsgeschenk gearbeitet hatte.
        Alles in allem ein etwas seltsamer Abend – zumindest bei mir wollte sich fröhliche Unbeschwertheit irgendwie nicht so richtig einstellen.

        Heute Früh beim Aufstehen erst noch alles in Ordnung. Dann aber störte mich das Chaos, das sich in den letzten Tagen angesammelt hatte, wieder etwas; wir kommen da aktuell wieder nur schwer hinterher. Und daß unser Sohn gerade ein Phase hat, wo er nicht genug Stöcke und Steine mit nach Hause schleppen kann, macht die Situation nicht leichter Anschließend war mein Sohn schwer enttäuscht, traurig und wütend, weil ich ohne ihn gefrühstückt hatte – er ließ sich beim besten Willen nicht aufwecken. Autofahrt war dann erstmal wieder ok. Aber im Büro jetzt beschäftige ich mich seit 8h00 fast nur mit der Frage, womit ich weitermachen soll, was ich alles nicht machen kann, weil ich von Kollegen und Vorgesetzten abhängig bin, und irgendwie fällt’s mir auch hier gerade schwer, den Überblick zu behalten und den Termindruck der Aufgaben, die ich allein gar nicht abschließen kann, abzumildern.
        Ein kurzes Telefonat mit meiner Frau vorhin fiel auch irgendwie nur kurz angebunden aus; überhaupt ist unsere Beziehung seit Wochen etwas anders, wohl aufgrund der ganzen Ereignisse. Aber wie ich damit umgehen soll, weiß ich auch noch nicht so richtig, und das rückt mir gerade heute wieder sehr stark ins Bewußtsein.

        Summa summarum hab ich seit rund 9h00 das erste Mal seit Tagen wieder ne ziemliche Unlust, verspüre Unsicherheit und Ratlosigkeit und hab auch so nen unterschwelligen Anflug des Angstgefühls, das ich jetzt bestimmt schon seit 1-2 Wochen nicht mehr gespürt habe.

        Würde den Vormittag mal mit irgendwas zwischen +2 und +3 einstufen. Was sicherlich – gemessen an den möglichen Stufen auf der Negativskala – kein Drama ist. Was ich aber im direkten Vergleich mit den Vortagen nicht nur in meiner Excel-Tabelle schwarz auf weiß sehe, sondern definitiv auch so spüre.
        Ich vermute einfach mal, daß es gerade mal wieder die Summe vieler Kleinigkeiten ist. Und ich würde das ganze gern auch entschärfen, indem ich an etwas Sinnvollem zu arbeiten beginne. Nur finde gerade keinen Einstieg, u.a. eben deshalb, weil ich insb. auf Rückmeldungen und Abstimmungen mit meinem neuen Zwischenchef warte, der seit Beginn der Woche Non-Stop auf Achse ist und mich immer wieder vertröstet.

        Denke jetzt nicht, daß ich auf dem Weg in ein neues Loch bin; das ist lediglich ein kleiner Dämpfer, wie er ganz normal sein dürfte. Aber es fühlt sich grad mal wieder etwas unbefriedigend an, und ich wollte mir das alles mal fix von der Seele schreiben

        Der Rest des Tages wird schon. Ich habe ein schönes Leben, ich bin gesund, und meine Depression ist/geht vorüber. Ganz bestimmt

        Trotzdem sollte man einen großen Ausschlag des Pendels nach "oben" immer mal zulassen und nicht abwehren, weil dann ein Absturz nach unten erfolgen kann.
        So extrem hatte ich das auch nicht gemeint. Selbstverständlich nehme ich jedes Glück mit, das mir über den Weg läuft - wenn ich es denn als solches erkenne Aber ich glaube, daß es nicht förderlich ist, dem Glück, sprich den großen Ausschlägen des Pendels nach oben, permanent hinterherzuhecheln, wie es ja vielfach suggeriert wird. In diesem Sinne denke ich schon, daß eine emotional ausgeglichene Sichtweise auf die Dinge gesünder ist - und kommt tatsächlich mal echtes Glück und ein großer Ausschlag nach oben - ja schön, wunderbar, her damit

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          Hi Alex,

          ich habs ja schon oft gesagt, ich denke du machst dir zu viel Gedanken, zu viel Analysen.

          Mach dir gedanklich einen Plan, von dem was du abarbeiten kannst und dann eins nach dem anderen angehen.
          Das wird dann schon wieder, je mehr du in den Griff bekommst.

          Tja, mit deinem Sohn, da hilft nur stoische Gelassenheit.;-)
          Es herrscht ja allgemein das Bild von den glücklichen Eltern, die sich den ganze Tag über ihre Kinder freuen, ausgeglichen und erfüllt jede Phase der Kleinen mit Bravour meistern.
          Ich denke in Wirklichkeit sieht es ganz anders aus, ich möchte nicht wissen wie viele Mütter vor Verzweiflung ins Kopfkissen beißen, nah am Nervenzusammenbruch sind und wie viele Väter nervlich angespannt durch den Tag granteln.

          Es ist also vollkommen normal, wenn sich bei euch etwas in der Stimmung verändert, wenn Sohnemann seine schwierigen Phasen hat.
          Auch das geht vorbei, du darfst nur nicht vergessen das ihr nicht nur Eltern seid, sondern auch ein Paar das genauso viel Aufmerksamkeit braucht um nicht auseinander zu triften.

          Ihr seid halt auch in einer anstrengenden Familiensituation, dazu noch die Schwierigkeiten am Arbeitsplatz, klar das es ganz normal ist das da die Stimmungswerte sinken.
          Wenn du versuchst die Dinge einzeln zu betrachten und auch so anzugehen, nimmst du dem Ganzen das Allumfassende, was einen oft lähmt.

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            ich denke du machst dir zu viel Gedanken, zu viel Analysen.
            Naja, zumindest in den letzten Tagen hat sich das gut in Grenzen gehalten. Hatte nicht ohne Grund vor zwei Tagen geschrieben, daß es mir gut geht. Aber offenbar ist wieder irgendeine Laus zwischen gestern und heute unterwegs, und prompt krieg ich das Grübeln wieder nicht mehr so leicht angehalten. Und die Analysen... nun ja, wie auch schon mehrfach diskutiert, ist das ja auch immer ne Gratwanderung: Wenn ich herausfinden möchte, was mich gerade quält und warum, damit es seine Macht über mich und meine Gedanken verliert, dann komme ich um ein gewisses Maß an Analyse nicht drumrum. Oder? Und speziell die Excel-Tabelle hilft mir schon irgendwo, den objektiven Blickwinkel zu halten. Klar sehe ich heute, daß es mir nicht ganz so gut geht. Aber ich sehe eben auch, daß es mir sehr viel schlechter gehen könnte - und mit solchen, entsprechenden Argumenten versuche ich der jetzigen Stimmung auch etwas gegenzuhalten.

            wenn Sohnemann seine schwierigen Phasen hat.
            Zum Glück hat er keine allgemein schwierige Phase. Aber er ist aktuell sehr papa-anhänglich, will jeden Morgen mit mir frühstücken, was ich ja soweit auch lieb und schön finde. Und da tut's mir dann auch selbst leid, wenn es wie heute Morgen nicht klappt und er deswegen traurig ist.
            Insgesamt sind es zum Glück alles nur Momente, und in den letzten Wochen habe ich da auch eine große Gelassenheit an den Tag gelegt, denke ich. Da war meine Frau mitunter deutlich ungehaltener.

            sondern auch ein Paar das genauso viel Aufmerksamkeit braucht um nicht auseinander zu triften.
            Gerade das gestaltet sich aktuell etwas schwierig, zumindest in meiner Wahrnehmung: In den letzten Wochen bin praktisch immer ich der Antreiber und Vorschlagende. Zwar springt sie auch häufig auf nen Vorschlag an, aber irgendwie spüre ich da weniger Enthusiasmus als schon mal. Häufig genug möchte sie auch einfach nur ihre Ruhe haben, und dann verbringen wir die Abende - sofern nicht ohnehin einer von uns beiden vor 21 Uhr totmüde ins Bett fällt - doch irgendwie getrennt voneinander in unterschiedlichen Räumen.
            Das ist nicht erst seit gestern so. Eher schon seit Jahren. Aber nicht so extrem, und früher hat mich das auch nicht ganz so sehr gestört. Sie teilweise schon... Aber seit sie aus der Kur zurück ist, haben sich die Rollen irgendwie getauscht: Sie scheint damit jetzt weniger ein Problem zu haben als ich, den es nun doch mehr stört als schon einmal.
            Klar hat sie auch ihren Streß, keine Frage, und meine Situation spielt da 100% mit rein - sie ist nicht umsonst in Kur gewesen.
            Aber wie schon gesagt: Seit sie aus der Kur zurück ist, hat sich das alles etwas verändert, und ich finde keinen Zugang zu einer möglichen Lösung, von der ich selbst nicht einmal genau weiß, wie ich gerne hätte, das sie aussieht...

            Was übrigens alles nicht heißen, daß wir uns nicht lieben! Ganz im Gegenteil glaube ich da durchaus fest dran. Aber die Qualität, um es mal so auszudrücken, hat sich verändert - und ich bin mir nicht sicher, ob zum Guten hin...

            Plan, von dem was du abarbeiten kannst und dann eins nach dem anderen angehen.
            Das wird dann schon wieder, je mehr du in den Griff bekommst. / Wenn du versuchst die Dinge einzeln zu betrachten und auch so anzugehen, nimmst du dem Ganzen das Allumfassende, was einen oft lähmt.
            Ist mir durchaus klar. Aber ich stelle gerade mal wieder fest: Auch schon, wenn ichnur am Rande einer solchen Stimmung bin, fällt es mir schon schwerer, mich strukturiert auf etwas anderes zu konzentrieren, als die chaotische und wenig hilfreiche Grübelschleife, die da quasi in Warteschleife steht.

            Aber ich stelle auch gerade fest, daß das "Gespräch" mit Dir mal wieder hilft, die Dinge bereits etwas klarer zu sehen. So n bissel lichtet sich das Dickicht, hoffe, daß das so bleibt und weitergeht

            Ich werde jetzt mal ganz strukturiert und systematisch an meine nächste Aufgabe hier im Büro rangehen. Immerhin sitze ich gerade hier und nicht Zuhause - da macht es ja wenig Sinn, sich jetzt schon über die (potentiellen) Probleme Zuhause nen Kopf zu machen. Das löst weder die, noch komme ich mit denjenigen im Büro weiter, obwohl ich ja genau hier und jetzt dazu gerade die Gelegenheit habe - bin ja nicht (nur) zum Spaß auffe Arbeit

            Danke Dir

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              hi Alex,

              danke der nachfrage, bei mir läuft es einigermaßen ;o) hochzeit ist am 7.11., und ab nächster woche beginnt die heiße vorbereitungsphase. damit ich das (auch organisatorisch) auf die kette kriege, halte ich emotional gerade mal den ball flach, bzw. versuche das. einfach finde ich das nicht.

              wenn ich so deinen letzten post lese, denke ich mir: da fällt er doch schon wieder in seine grübelgewohnheiten zurück ;o) (nichts leichter als das...)! wie war das noch: gedanken kommen, gedanken ziehen lassen.... du brauchst deine energie für besseres! grübeln ist arbeit, aber völlig nutzlos.

              bzgl. umgang mit deiner frau: falls du den eindruck hast, da kommt zuviel distanz auf, und es belastet dich, dann such doch einfach offen + ehrlich das gespräch. danach wirst du sicherlich beruhigt sein, denn vermutlich ist es eben so, daß sie auch mal ne phase hat, wo sie nicht so viel antrieb hat, ständig was gemeinsam zu unternehmen. ist normal. und außerdem wird's herbst, und ist früh dunkel etc., erkältungszeit, da schwächeln viele von uns, das wirkt sich auch einfach auf die stimmung aus.

              seht zu, daß ihr soviel tageslicht wie möglich abbekommt und vit. d3... und fang wieder an mit meditation, kvt etc., das kann nur gut sein.

              ich wünsch dir/euch was!

              lg, crash

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                wenn ich so deinen letzten post lese, denke ich mir: da fällt er doch schon wieder in seine grübelgewohnheiten zurück ;o) (nichts leichter als das...)!
                Wie Du schon sagst: Nichts leichter als das
                Und ja, grübeln ist nutzlose Arbeit. Stellt sich mir nur die wissenschaftlich-philosophische Frage: Wenn das Universum, jedes Atom, jeder Organismus grundsätzlich bestrebt ist, ein Energieminimum zu erreichen, und das mit möglichst wenig Energieaufwand - wieso kommt der Mensch dann immer wieder ans Grübeln Normalerweise müßten unsere (Gehirn-)Zellen doch aus sich heraus schlau genug sein zu wissen, daß das nix bringt und nur Anstrengung und Leid mit sich bringt.
                Naja - wie gesagt - mal so ne philosophische Betrachtung. Bringt einen natürlich auch nicht wirklich weiter - die Dinge sind so, wie sie sind

                Gespräch mit meiner Frau muß ich mal sehen. Hab das zwar noch nicht ganz deutlich angesprochen, bisher nur angedeutet, meine aber zu spüren, daß sie da im Augenblick abblocken würde, weil ihre Antworten auf Themen in der Richtung aktuell sehr einsilbig sind... Vielleicht hat sie mir auch schon alles gesagt, was ich wissen muß, und ich versteh's nur nicht. Vielleicht leg ich da auch nur wieder Worte und Verhalten auf die falsche Goldwaage.
                Aber ich werd's natürlich nie rauskriegen, wenn ich mir nicht Klarheit verschaffe. Mal sehen, wann sich da demnächst mal die Gelegenheit ergibt.

                und fang wieder an mit meditation, kvt etc., das kann nur gut sein.
                Das schoß mir vorhin auch schon durch den Kopf: Diese ganzen Übungen sind im Laufe der letzten 2-3 Wochen zunehmend und dann insb. in der letzten Woche komplett eingeschlafen. Je besser es mir ging, je voller wurde auch wieder Tag, je weniger hab ich mir den Kopf darum gemacht und mich stattdessen mit anderen Dingen beschäftigt, und ratz-fatz blieb dafür quasi keine Zeit über. Wobei es ja mit Zeit nichts zu tun hat, sondern mit den Prioritäten. Jedenfalls theoretisch

                Hab auch festgestellt, daß mein Abendrhythmus seit anderthalb Wochen auch wieder etwas aus dem Ruder gelaufen ist, was zur Folge hat(te), daß ich seitdem keine Baldriparan mehr nehme, einfach, weil ich zu spät erst daran gedacht hatte (auf der Bettkante). Nicht, daß ich die aktuell zwingend bräuchte, Schlafqualität ist in Ordnung. Aber da schleicht sich eben an allen Ecken und Enden wieder etwas der Schlendrian ein, sobald es eben gut genug geht, wird mir gerade bewußt.
                Wobei ich insbesondere im Hinblick auf KVT in den 1-2 Wochen auch keinerlei Veranlassung hatte. Wenn da wirklich mal ein negativer Gedanke kam, hab ich den i.d.R. recht problemlos so entkräftet bekommen, daß er schon fünf Minuten später geschweige denn abends kein Thema mehr war.

                Jetzt mache ich stattdessen zwar das Stimmungstagebuch, was einem ja auch durchaus empfohlen wird und mich auch durchaus motiviert, weil es mir ja den Fortschritt sichtbar macht. Aber das ist sicher nicht ganz das gleiche.

                Tja, der Tag ist eben wieder voller gepackt. Mehr Arbeit, mehr Streß, weniger Bewegung, weniger Zeit zur freien Einteilung.

                Aber D3 werfe ich, seit ich aus der Klinik draußen bin vor 7-8 Wochen, wieder ein. Bis letzte Woche 2.000 / d, seit ner knappen Woche 4.000 / d. Hab auch nen neuen Test machen lassen, der Wert liegt jetzt immerhin bei 25,2. Ist schonmal ein gutes Stück höher als letztes Jahr. Aus Sicht meines Arztes i.O., aber aus meiner Sicht bzw. den neueren Studien ist vielleicht noch n kleiner Ticken drauf Richtung 30-40 ganz sinnvoll. Daher eben jetzt 4.000.

                Es geht jetzt, seit ner Stunde etwa, auch wieder langsam aufwärts. Wirklich, echt keine Ahnung, welcher Schmetterling da in Japan wieder mit seinen Flügeln geschlagen und hier nen Sturm ausgelöst hat... aber n bissel ätzend ist das schon. Naja, ok, es war ja zum Glück noch kein Sturm. Hoffe nur, daß es auch keiner wird, sondern nur ne kurze Bö.

                Du siehst: Ich kann auch recht metaphorisch sein

                Wünsche Dir alles Gute bei den Vorbereitungen. Und denk dran (so wie ich ja auch *g*): Immer eins nach dem anderen, nicht alles auf einmal. Dann klappt's auch

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Hallo Alex,
                  mit analysieren meinte ich gar nicht deine Aktionen, wie den Stimmungsplan.
                  Den finde ich sehr gut, da hast du dir auch echt Gedanken gemacht.
                  Du schaust aber sicher jeden Tag drauf, überlegst warum es hier mehr und dort weniger Punkte waren und beginnst dich da sehr mit zu beschäftigen.
                  Du stürzt dich überhaupt oft in Ergebnisanalysen, warum und wieso...........wo ist der Fehler..........
                  Ich finde, das fördert das Grübeln, denn, du bist über den Tag mehrmals bei diesen Themen und somit grübelst du ganz automatisch darüber nach.
                  Ich finde es reicht wenn du die Stimmungskurve einmal im Monat genauer betrachtest, dich mit solchen Dingen zu bestimmten Zeiten und auch begrenzt beschäftigst, damit du das auch mal ganz aus dem Kopf haben kannst, mehrere Tage hintereinander.

                  Ich habe auch mal ein ähnliches Stimmungstagebuch geführt, dann halt noch dazu geschrieben was so war, über den Tag, aber nur alle paar Wochen habe ich es mir insgesamt angesehen und drüber nachgedacht.
                  So kommst du vielleicht auch einfacher den Zusammenhängen auf die Spur, du musst dann auch nicht anhand der Kurve überlegen was der Unterschied zu gestern war, wenn du dazu schreibst was deiner Meinung nach gestern wichtiges gewesen ist.
                  Wenn du das dann alle paar Wochen im Ganzen betrachtest, dann hast du einen vollkommen anderen Blick drauf, du hast dann auch schon etwas Abstand und kannst somit besser analysieren.

                  Vielleicht kannst du ja hin und wieder etwas mit deiner Frau alleine unternehmen, sie mit Karten für eine Veranstaltung überraschen, schön essen gehen, wandern, was auch immer, Hauptsache nur zu zweit.

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Du schaust aber sicher jeden Tag drauf, überlegst warum es hier mehr und dort weniger Punkte waren und beginnst dich da sehr mit zu beschäftigen.
                    Eigentlich gar nicht mal.
                    Jedenfalls so lange nicht, wie es halbwegs konstant ist und langsam, aber stetig aufwärts geht.
                    Obwohl ich logisch weiß, daß ich jederzeit auch kurze, spürbarere Dämpfer bekommen kann, scheint ein Teil von mir nach wie vor die Hoffnung nicht aufgegeben zu haben, daß es einfach nur stetig weiter bergauf geht. Und da ich ja jetzt eben seit 1-1,5 Wochen immer ruhiger, gelassener, fröhlicher und unternehmungslustiger geworden bist, ist so ein (ja, vergleichsweise leichter *g*) Absacker wie heute Vormittag irgendwie einfach nicht zu übersehen. Da spüre ich dann direkt wieder den schon zitierten Damokles

                    Du stürzt dich überhaupt oft in Ergebnisanalysen, warum und wieso...........wo ist der Fehler..........
                    Das hast Du sicher recht. Aber eben eigentlich auch nur dann, wenn die Depri-Tür nen Spalt weit geöffnet ist => warum und wovon ist die jetzt wieder aufgegangen. Solange es mir gut geht, die Tür also zu ist (wenn auch nicht abgeschlossen vielleicht), ist eigentlich alles in Butter. Da komm ich überhaupt nicht auf die Idee, lange zu grübeln, sondern freu mich einfach nur drüber, daß es mir "normal" gut geht

                    Ich habe auch mal ein ähnliches Stimmungstagebuch geführt, dann halt noch dazu geschrieben was so war, über den Tag, aber nur alle paar Wochen habe ich es mir insgesamt angesehen und drüber nachgedacht.
                    Hab da auch so ne kleine Spalte eingebaut, um die wichtigsten Ereignisse des Tages festzuhalten. Keine Romane, kurze Stichworte (ja, das kann ich auch *g* )
                    Und im Auslesen von Tendenzen halte ich mich eigentlich auch zurück. Erst jetzt, wo so rund 2-3 Wochen gefüllt sind, kann ich die positive Tendenz überhaupt erst so richtig erkennen und ablesen. Tages-Einzelbetrachtungen von gestern auf heute bringen da wenig.

                    Denke, da sägt(e) einfach nur wieder irgendwas an dem seidenen Damokles-Faden
                    Immerhin hatte ich solche Momente in den letzten Wochen und Monaten häufiger und heftiger. Wenn das jetzt einmal in ein bis zwei Wochen auftritt, ist das ja echt ein Fortschritt. Und schon jetzt und erst recht morgen Früh sieht die Welt garantiert schon wieder anders und noch besser aus

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Aber eben eigentlich auch nur dann, wenn die Depri-Tür nen Spalt weit geöffnet ist => warum und wovon ist die jetzt wieder aufgegangen. Solange es mir gut geht, die Tür also zu ist (wenn auch nicht abgeschlossen vielleicht), ist eigentlich alles in Butter. Da komm ich überhaupt nicht auf die Idee, lange zu grübeln, sondern freu mich einfach nur drüber, daß es mir "normal" gut geht
                      Ja, so geht es mir auch, sicher den meisten.
                      Wenns mir gut geht wird nicht so viel drüber nachgedacht, früher war es sogar so das ich in guten Zeiten gelebt habe als hätte es nie eine Depression gegeben, selbst wenn es nicht lange anhielt.
                      Die Gefahr ist halt, das wenn dann wieder Dämpfer kommen, man sich sofort wieder hineindenkt, wahrscheinlich wäre es umkehrt besser. Wenn man in den guten Zeiten mehr dran arbeitet, mit mehr Rationalität und es in den schlechten anwenden kann.
                      Aber wer will das schon, wenns einem gut geht, sich in die düstere Zeit zurückversetzen?
                      Ich finde das funktioniert auch nur bedingt, der eigentliche Bezug ist dann gar nicht mehr greifbar, also sind es eher die Wurzeln an denen man arbeiten "könnte".:-).

                      Du machst aber sowieso alles richtig, ich glaube du hast schon mehr geschafft als es den meisten in dieser Zeit gelingen würde und solange du da auch die richtige Dosierung findest, ist alles gut.;-)

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Du machst aber sowieso alles richtig, ich glaube du hast schon mehr geschafft als es den meisten in dieser Zeit gelingen würde und solange du da auch die richtige Dosierung findest, ist alles gut.;-)
                        Will jetzt mein Licht nicht unter den Scheffel stellen; sicher mache ich vieles / das meiste richtig und eben auch entsprechende Fortschritte
                        Aber andererseits habe ich ja auch "nur" irgendwas zwischen ner leichten und mittelgraden Depri (lediglich die Klinik attestierte mir im Abschlußbericht für meinen Psychiater ne schwere, keine Ahnung, warum). Da ist es wahrscheinlich definitionsgemäß etwas leichter, sich draus zu befreien. Weiterhin hab ich offenbar wenigstens insofern einen recht guten Psychiater, als er sich wirklich Mühe gibt, das Medikament vernünftig einzustellen. Erst weg vom Citalopram, dann 20er Fluoxetin, reicht nicht => hoch auf 30, reicht nicht => hoch auf 40.
                        Hab nen Bekannten aus der Klinik, der seit etlichen Jahren mit ner richtig schweren Depri rummacht und auch schon nen Suizidversuch hinter sich hat, und der krepelt offenbar seit 6 Jahren auf "nur" 20mg Fluoxetin herum. Er nimmt zwar abends auch noch Opipramol. Aber er ist sowohl in der Klinik kaum aus dem Quark gekommen, und jetzt, seitdem er in seiner kleinen, düsteren Bude ist (Frau hat sich getrennt, er mußte ausziehen), noch weniger. Wundert mich - mit meinem Laienwissen - wenig, solange er nur 20er Fluoxetin nimmt - und man die nach Aussage meines Arztes ja stufenweise bis 60 steigern kann! Hab ihm deswegen auch den Tipp gegeben, das mal bei seinem Psychiater im nächsten Termin anzusprechen - da geht sicher noch was.

                        Wie schon mehrfach gesagt: Sicher trage ich selbst meinen Teil zu meiner insgesamt besseren Situation bei, keine Frage. Aber ich hab noch im Gefühl, wie schwer mir das mit nur 20mg Fluo gefallen ist und wie vergleichsweise leicht es mir jetzt mit 40mg fällt.

                        Nichtsdestoweniger danke ich Dir für die aufbauenden Worte - nicht zuletzt auch, weil die Depri-Tür auch heute Früh immer noch bzw. wieder nen Spalt weit geöffnet ist... Aber ich übe mich in Geduld und Gelassenheit, das geht auch wieder vorüber.

                        Wenns mir gut geht wird nicht so viel drüber nachgedacht, früher war es sogar so das ich in guten Zeiten gelebt habe als hätte es nie eine Depression gegeben, selbst wenn es nicht lange anhielt.
                        Wenn ich mal so persönlich, rein interessehalber, fragen darf:
                        Wie geht es Dir eigentlich mittlerweile so ingesamt? Wie kommst Du mit der ganzen Sache zurecht - grundsätzlich schon besser als früher? Oder gleich bescheiden? Lernt man mit der Zeit immer besser, das alles zu akzeptieren und damit zu leben?
                        Du bist ja insbesondere hier im Forum wirklich schwer aktiv, versuchst, allen zu helfen - das schafft man doch nur, wenn man das Schlimmste hinter sich hat und das alles im großen und ganzen akzeptiert hat, oder?
                        Zumindest fällt es mir jetzt seit dem zweiten Schub durchaus schwerer, anderen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. An besseren Tagen geht's halbwegs; aber an den meisten Tagen verspüre ich aktuell wenig Lust, mich in die Probleme anderer reinzulesen, einfach weil ich spüre und befürchte, daß mich das momentan zu stark runterzieht bzw. runterziehen könnte.

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Hallo Alex,
                          so richtig steige ich bei mir selber nicht durch;-).

                          Früher konnte ich auf jeden Fall besser verdrängen, selbst wenn zuhause alles den Bach runter ging, sobald ich woanders war, war es weitgehend beiseite geschoben.
                          Mir war aber trotzdem bewusst das ich da ein Problem habe, zum Arzt bin ich dann aber auch erst als gar nichts mehr ging und ich unbedingt eine Krankmeldung brauchte.

                          Sicher ist die Akzeptanz heute auch etwas größer, als früher, vor allem weil einiges erklärbarer geworden ist und irgendwo tritt auch ein gewisser Gewöhnungseffekt ein.
                          Von Außen betrachtet würde viele wahrscheinlich sagen das sich etliches gut entwickelt hat, ich selber empfinde das nicht ganz so, weil gerade das was eigentlich schädlich für mich war, auch das war was mich bei der Stange gehalten hat.

                          Wie es jetzt so geht kann ich auch nicht wirklich sagen, in besseren Zeiten bin ich in einer Stimmung die erträglich ist, aber sehr schnell auch wieder kippen kann.
                          Seit ich mal über längere Zeit Stabilisatoren genommen habe ist es mit Stimmungen im Plusbereich auch nicht mehr das was es mal war, früher konnte ich mich drauf verlassen das wieder ein Hoch kommt, heute kommt einfach keins mehr. Wenn doch dann nur sehr kurz und die Stimmung ändert sich manchmal auch im Stundentakt, was sehr unangenehm werden kann und das habe ich auch erst seit den Medikamenten.

                          Ich bin da auch oft am Überlegen, ob das eine klassischer Depression ist, gerade weil ich das immer noch ganz gut kaschieren kann würde es ja eher nicht dafür sprechen, oder ich kann das weil mir der Zugang zu mir selber nicht so offen steht und die Verdrängung doch noch ganz gut funktioniert, wenn ich unter Leuten bin.
                          Ich tendiere da eher dazu das meine Lebenseinstellung dabei eine große Rolle spielt, die ändert sich mit den Stimmungen kaum, nur die Intensität.

                          Ja, das Schreiben passt auch nicht wirklich, zu Depressionen.
                          Wenn ich mal zwei, drei Tage nichts schreibe, dann ist es auch so das ich dann mit jedem Tag weniger Antrieb mehr dazu habe.
                          Auch so ist es oftmals eine Überwindung anzufangen, aber irgendwie merke ich das schreiben ansatzweise das bewirkt, was früher die Sachen bewirkt haben welche eher schädlich für mich waren.
                          In meinen düstersten Zeiten habe ich selten aufgehört damit, oft sogar wesentlich mehr geschrieben als wenn es mir gut ging und ich habe das Gefühl das es inhaltlich sogar ausdrucksvoller geht, als in guten Zeiten. In denen ich damit dann doch oftmals Schwierigkeiten habe, mich in bestimmte Beiträge hineinzuversetzen.
                          Schreiben hat manchmal etwas manisches für mich, gerade wenn es schlechter geht, ist es so ziemlich das Einzige was was Impulse auslöst, die mir was geben, vielleicht ein Impuls der ein bisschen mit der Euphorie verwandt ist.
                          Das ist auch das einzige was noch an den Verdrängungsmechanismus von früher wirklich ran kommt, ein bissl wegbeamen und was grade woanders passiert, ist für den Moment egal.

                          Du merkst sich das ich das selber nicht besonders gut erklären kann, ich habe auch keine Ahnung ob das alles ein Teil der Erkrankung ist, oder ich einfach so bin wie ich bin und deshalb Hopfen und Malz verloren ist.;-)
                          Wahrscheinlich wird es eine Mischung aus mehreren Faktoren sein.

                          Jedenfalls, wenn im Tiredland die Sinnflut naht, dann sitze ich mehr vorm Forum, als sonst und gebe meine Meinung auch zu Themen kund, mit denen ich ansonsten kaum was am Hut habe. Alles ist interessant, Hauptsache die Welt draußen bleibt auch für eine Weile draußen.:-)

                          Es ging aber durchaus auch für eine Zeit ganz respektabel, so im Rückblick.;-)
                          Das ist auch etwas was mich nervt, im Rückblick scheint manches besser als es mir im eigentlichen Moment vorkommt, davon hat man ja auch nicht wirklich was.:-)

                          Naja, besser wird es sicher jedes mal wieder, kein Mensch bewegt sich ständig auf dem gleichen Level.

                          Hoffe ich hab dich jetzt nicht kaputt gequatscht, viel schlauer als vorher machts wahrscheinlich auch nicht.

                          Noch einen schönen Tag.

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Hi Tired,

                            danke für Deine ausführliche und ehrliche Antwort. Und nein, Du hast mich nicht vollgequatscht – außerdem hab ich ja gefragt Und n bissel schlauer bin ich schon auch, weil ich solche Phasen wie bei Dir das Schreiben bei mir auch beobachte. Und gerade während meines ersten Schubs im November-Januar war’s auch bei mir das Schreiben, was etwas geholfen hat. Eher im Gegenteil zu jetzt, wo ich dazu eher in Stimmung sein muß.

                            Und ansonsten beruhigt es mich schon etwas zu lesen, daß das ganze wirklich ein ziemlich langwieriger Prozeß sein kann. Klar gibt’s Leute, die ha’m das 1-3 Monate, und dann ist es wieder verflogen, als sei nie etwas gewesen. Die Glücklichen. Aber dann gibt es eben auch diejenigen wie Dich und mich, die damit länger zu tun haben und auch mal nen Rückschlag erleben. Und da hilft es mir schon zu sehen, daß meine Wahrnehmung da offenbar ziemlich „normal“ ist.

                            Und ansonsten kann ich Dein Vorgehen sehr gut nachvollziehen. Wobei ich wünschte, ich könnte mich in akuteren Momenten für auch nur eine andere Sache ausreichend interessieren und darauf konzentrieren… da hast Du mir auf jeden Fall was voraus. Bei mir kommt das Computer-spielen dem noch am nächsten – auch, wenn ich weiß, daß das Schleichen und Kämpfen gegen Monster in dunklen Dungeons oder das Beschießen feindlicher Raumschiffe und Panzer jetzt sicher nicht die aller-entspannendste Weise ist, zur Ruhe zu kommen. Aber da ist es eben wie bei Dir: Hauptsache, ich hab dann mal was, was mich auf andere Gedanken bringt und wenigstens teilweise ablenkt.
                            Zum Glück ist da jetzt seit anderthalb Monaten noch das Cachen dazu gekommen. Das ist doch mehr Ausgleich, weil man da eben auch an der frischen Luft unterwegs ist. Aber auch hier kann es leicht in Streß ausarten – „och komm, noch den Cache an der nächsten Straßenecke auf dem Heimweg“ usw. …

                            Ich gelange für mich persönlich auch immer mehr zu der Ansicht, daß – wie Du es vor längerer Zeit auch mal geschrieben hattest – nicht alle Menschen – um nicht sogar zu sagen: Der Mensch – für ein langes Leben jenseits der 30/40 ausgelegt sind. Erst recht nicht, wenn die modernen zivilisatorischen Stressoren da noch drauf kommen und seit der Schulzeit mehr und mehr auf einen einwirken. Irgendwann ist das Faß einfach voll, und das ist bei jedem individuell verschieden. Das gilt es rechtzeitig zu erkennen und dann entsprechend zu reagieren, damit das Faß wieder etwas leerer wird. Und auch das gestaltet sich wahrscheinlich bei jedem Menschen unterschiedlich einfach oder schwierig.


                            Bzgl. meiner aktuellen vormittäglichen Einbrüche – heute wie gesagt auch etwas ausgeprägter noch als gestern; die leichte Angst war immer wieder deutlich zu spüren – hab ich zum Beispiel eben auch das Gefühl, daß es eine Reaktion auf den Streß von Dienstag und Mittwoch gewesen ist: Besagter Freund hatte Mittwoch Geburtstag, und ich hab wirklich bis zur allerletzten Minute am Mittwoch um 18h10 noch an seinem Geschenk gefeilt und die letzten Korrekturen vorgenommen. Parallel dazu der Job, nur knapp rechtzeitig aus’m Büro raus, die etwas merkwürdige und eben auch nicht komplett entspannte Situation abends bei der Feier… Die Enttäuschung bei meinem Sohn dann gestern Morgen, die einsilbig, schwer zu deutende Art meiner Frau im Moment,… die Unklarheiten im Job… da kommt wahrscheinlich einfach viel Kleinmist zusammen, und wenn mein Faß dann nicht leer genug ist, um das alles aufzunehmen, fängt es eben mit einer gewissen Zeitverzögerung an überzuschwappen.
                            Und ich dachte mir am Mittwoch Nachmittag noch: „Wenn das mal nicht n bissel stressig wird…“ …

                            Es ist eben wohl wirklich immer ne gewisse Gratwanderung: Um so ne Geschichte richtig dauerhaft auszuheilen, hat wahrscheinlich kaum einer die Geduld und das Sitzfleisch. Dazumal man sich ja auch bewußt ablenken und beschäftigen soll. Also geht man mehr und mehr in den Alltag zurück, je besser man sich fühlt. Wenn dann die Warnsignale kommen, ist es aber auch schon wieder „zu spät“ (nicht absolut, relativ gesehen), und teilweise kann und will man in einem solchen Fall auch nicht die Handbremse ziehen. Wie ich bspw. mit der Geburtstagsfeier am Mittwoch Abend: Klar hätte ich den ganzen Geschenkstreß abbrechen und absagen können. Aber wer macht sowas schon…? Vor allem hab ich mich an dem Nachmittag „nur“ etwas gestreßt gefühlt, ansonsten aber (sehr) gut. Und wenn ich abgesagt hätte, hätte mich wahrscheinlich mein schlechtes Gewissen gestreßt. Da hab ich dann quasi auch noch die Wahl zwischen Pest und Cholera (naja, zum Glück nicht ).


                            Geht jetzt heute Nachmittag wieder aufwärts, die Sonne kommt raus, und ich werde nachher auf jeden Fall auch nochmal rausgehen.
                            Aber ich hoffe echt, daß es bei diesen „normalen“ kleinen Einbrüchen vormittags bleibt, wie ich sie aus den letzten Wochen kenne, und daß da nix größeres wieder im Anmarsch ist… da wär’n wir wieder bei Damokles

                            Mein Leben ist schön. Und jede Depression geht vorüber, auch meine

                            Wünsche Dir auch noch nen schönen Nachmittag und Abend.

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Tja, heute Morgen geht's mir noch n Tick schlechter als gestern:
                              Bin seit rund halb fünf wach, hab allerdings gegen 21 Uhr gestern Abend im Bett gelegen, so daß grundsätzlich genügend Schlaf zusammengekommen sein dürfte.
                              Allerdings kriechen seitdem immer wieder Angst und Wärme durch meinen Oberkörper, und ich bin auch wieder stärker am Schwitzen. Das letzte Mal hatte ich das so "stark" (immer noch kein Vergleich zu ganz heftig) irgendwann Ende September, Anfang Oktober.

                              Jetzt ist es auch so - und das wird mir erst seit gestern mehr und mehr bewußt -, daß ich in den letzten 1-2 Wochen einen zunehmenden Heißhunger auf Süßes wiederentwickelt habe. Ne halbe Tüte Haribo und zwei bis drei Schokoriegel plus hier und da ein Eis sind gerade in dieser Woche eher die Tagesordnung gewesen.
                              Ich hege schon seit einer Weile den Verdacht, daß meinen tieferen Depri-Phasen teilweise eine solche Süßigkeiten-Heißhunger-Phase vorausgeht. Der Haken ist nur: Es geht mir dabei ja gut, die Süßigkeiten schmecken, es geht mir besser, ich greife immer und immer wieder zu...

                              ... und werde das dumme Gefühl nicht los, daß nach dieser "Hoch"phase früher oder später wieder so ein (kleines) Loch kommt.

                              Bin dann vorhin mal kurz auf google-Recherche gegangen und hab diese Artikel hier entdeckt:
                              http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...-a-691556.html
                              http://depressionsymptome.org/natuer...ressionen.html (weiter unten steht hier was darüber, ein Übermaß an Fettigem und Süßem bei Depressionen zu vermeiden, eben genau, weil auf diese künstlichen Zuckerhochs offenbar irgendwann wieder Tiefs folgen können)

                              Jetzt sagt der 4 Jahre alte Spiegel-Artikel zwar, daß es noch keine genauen Erkenntnisse über die positive oder negative Wirkung von Süßigkeiten bei Depressiven gibt.

                              Aber wenn ich mir das bei mir so ansehe, sollte ich diesem Heißhunger wohl doch besser widerstehen. Dazumal ich mich gerade jetzt heute Morgen auch irgendwie grad gar nicht mehr so richtig danach fühle - aber das ist weniger "normal" als vielmehr eine Folge der momentanen Symptomatik, denke ich.

                              Was meint ihr?
                              Hat diesbezüglich von euch schon jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                moin Alex,
                                laß bloß den zuckerkram weg und paß auch bei gesättigten fetten auf! das ist gift für menschen mit stimmungsschwankungen. es gibt interessante informationen zum thema "mood food", ich würde dir empfehlen, dich auch mal damit zu beschäftigen. alles, was dem körper guttut, ist auch für die seele gesund, schließlich bilden beide eine einheit.
                                es wird herbst, und viele menschen bekommen durch weniger tageslicht und - dem industrie-lifestyle unserer welt folgend auch weniger bewegung draußen - gelüste auf süßkram. lebkuchen + co. sind jetzt schon überall verfügbar. jedes jahr das gleiche.
                                dieser ganze kram macht fett, fördert karies und - depressionen... spätestens, wenn man sich die klamotten ne größe größer kaufen muß ;o)
                                dieses WE ist es doch glaub ich ganz deutschland sonnig - geh raus + beweg dich! let the sunshine in! )
                                und denk dran, "alles wird gut" - wenn du es willst! )
                                ein schönes, heiteres sonniges WE wünsch ich dir!
                                lg, crash

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Moin crash,

                                  danke für Deine Antwort und daß Du meine Einschätzung teilst.
                                  Ansonsten ernähre ich mich auch durchaus halbwegs bewußt und gesund: Morgens 2-4 Scheiben Knäckebrot, je nach Appetit, 1x mir Wurst, 1x Käse, (und jetzt kommt's) 1-2x mit Nutella. Besonders letzteres ist echt ne Sache: Bin ich mehr oder minder akut in nem Depri-Loch, steht mir nach Nutella gar nicht der Sinn. Aber je besser es mir geht, umso mehr kommt der Appetit darauf zurück. September & Anfang Oktober war's nur 1 Scheibe mit Nutella - letzte Woche fast immer 2...! Geht ja auch "schnell" zu schmieren, wenn man morgens in Eile ist und die Zeit wegrennt.
                                  Wochenends, so wie heute, mal ne Laugenstange mit Wurst und Käse.

                                  Mittags wird's dann schon schwieriger, vor allem wochentags: Mir fehlt schlicht die Zeit (und Lust), mir abends etwas vorzukochen. Ergo Kantine u.ä. Wobei ich da durchaus darauf achte, vorneweg immer nen Salat zu essen und die Kohlehydrate danach entweder ganz wegzulassen oder zumindest nur nen Teil davon zu essen. Pommes laß ich i.d.R. ganz weg, da steht mir immer seltener der Appetit nach; Reis dagegen esse ich sehr gern und den dann auch schon häufiger mal auf.
                                  Tja, danach häufig 1-2 Kugeln Eis...

                                  Abends fast immer nen gemischten Salat mit Mais, Tomaten, Gurke, Karotten (wohl fertig aus der Tüte), Mozzerella, Feta oder Thunfisch, grad mal Öl und Balsamico-Creme drüber. Dazu 1-2 Scheiben Knäcke mit Butter, Wurst, Käse, je nachdem, seltener auch mal ne Laugenbrezel dazu. Alle paar Wochen ein paar Gabeln Kartoffelsalat mit Gurken, Essig & Öl aus'm Supermarkt.

                                  Das is es im Prinzip. Und damit fahre ich, glaube ich, grundsätzlich auch ganz gut.

                                  Aber in den letzten Wochen schleicht sich eben, je besser es mir geht, auch wieder mehr und mehr Süßkram ein... Werde die "Vorräte", die ich noch vorgestern Abend bei Aldi gekauft habe, streng rationieren, so viel wie möglich unter den Kollegen verteilen und zukünftig mal wirklich auf ein absolutes Mindestmaß reduzieren. Mal sehen, ob das positive Auswirkungen hat


                                  Ansonsten hab ich nachher durchaus vor, rauszugehen. Auch hier scheint die Sonne, es soll 23° warm werden - optimales Caching-Wetter *g*
                                  Muß nur heute doch etwas stärker gegen den inneren Depri-Schweinehund ankämpfen... *hmpf* :/

                                  Aber das wird schon. Alles wird gut definitiv - ich will das so, kannst Du mir glauben. Zumindest, wenn meine momentan wieder deutlich aktiveren Depri-Stimmen (ich hab keine Lust, ist das alles schei**e, ich schaff' alles nicht) mich dazwischen lassen. Aber ich halte gegen. Der Tag wird besser und besser

                                  Lg, Alex

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Hi Alex,

                                    habe die Artikel "noch" nicht gelesen.
                                    Was mir spontan dazu einfällt, Süßigkeiten sind auch Energielieferanten, wenn die Energie im Körper nachlässt, dann macht er sich bemerkbar, auch durch Heißhunger, will schnell wieder hochfahren.
                                    Bei Zucker ist ja bekannt das er schnell wirkt und die Wirkung genauso schnell wieder absackt, sogar unter den vorherigen Status und das macht sich dann auch sehr schnell bemerkbar.

                                    Vielleicht kannst du ja ein bisschen schummeln, statt die Dose mit den Süßigkeiten, zu einem Vollkornbrot mit etwas Marmelade greifen, so was halt.
                                    Dann ist es nicht zu viel, trotzdem süß und du hast auch ne Weile was zum Kauen, dazu noch einen verlässlicheren Energielieferanten zusätzlich, das Brot.;-)Wenn Süßes, dann eher dunkle Schokolade, da sollte man zwar auch nur wenig essen, aber man sagt ihr immerhin nach, das sie gut für Körper und Seele ist.
                                    Drei kleine Stücke über den Tag, sollen sogar antidepressiv wirken.

                                    Ja, nicht alle Menschen sind für ein langes Leben ausgelegt, aber sehr viele und du auch.;-)

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      hi Alex,
                                      ich hoffe, du bist schon unterwegs beim geo-caching...!
                                      noch 1 nachsatz zu meinem post: schmeiß diesen zuckerjunk weg, nix rationieren oder den kollegen geben. das zeug ist für keinen gut. außerdem kennt man das ja - da steht das dann im büro rum und man nimmt sich doch wieder was oder die kollegen glauben, sich revanchieren zu müssen und bringen mehr süßkram mit. und dann soll man täglich der versuchung widerstehen... ne, kannste leichter haben: einmal den vorrat entsorgen und nix mehr nachkaufen.
                                      ansonsten steht in den artikeln schon alles, d.h., da du diese auch gelesen hast, bist du nun gut informiert )
                                      mal ein nutellabrot geht klar ;o)
                                      so, und nun genieße ich mein gemüse-protein-smoothie (nach dem sport, mein mittagessen heute...) und dann geht's wieder ab nach draußen. sonne tanken, motorrad fahren, im café draußen sitzen - das leben ist schön ;o))
                                      lg, crash

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Hi ihr zwei,

                                        tja, im Nachhinein ist man immer schlauer... oder zumindest meistens
                                        Aber ich denke schon, daß die Menge an Süßkram in den letzten 1-2 Wochen ein echter Katalysator gewesen sein könnte. Wie ihr schon schreibt: 1 Marmeladen- oder Nutella-Brot geht in Ordnung, vielleicht auch ein paar wenige Stücke Schokolade oder vielleicht auch ein paar Gummibärchen. Aber die Masse macht hier dann irgendwann wahrscheinlich das Problem, wie so häufig.
                                        Bananen und anderes Obst sind da wahrscheinlich auch "ungefährlicher", und noch dazu sind da Vitamine und Mineralstoffe drin. Wenn das Obst hierzulande nur genießbar wäre... :/ Das muß man Zuhause ja mittlerweile alles nachreifen lassen, und selbst dann schmeckt manches davon noch nicht vernünftig. Dabei liebe ich gutes(!) Obst über alles - Ananas, Bananen, Birnen, Pfirsiche, Honigmelonen, Mandarinen, auch mal nen Apfel, Erdbeeren, Brombeeren - lecker
                                        Wird mal wieder Zeit für nen vernünftigen Urlaub in Südeuropa im Spätsommer

                                        Cachen kommt gleich erst noch. Unsere Putzhilfe konnte wegen der Bahnstreiks leider nicht kommen, damit blieb umso mehr an uns hängen. Wir haben aber grad draußen im Garten Mittag gegessen, und irgendwann in der nächsten halben Stunde, denke ich, geht's dann los

                                        Ja, nicht alle Menschen sind für ein langes Leben ausgelegt, aber sehr viele und du auch.;-)
                                        Ich hoff's - ist eines meiner Anti-Depri-Credos: "Ich habe genügend Kraft und Energie für langes, zufriedenes, glückliches und fröhliches Leben!"

                                        einmal den vorrat entsorgen und nix mehr nachkaufen.
                                        Stimme Dir zu.
                                        Aber irgendwie widerstrebt es mir, das Zeug einfach wegzuwerfen.
                                        Ich denke, jetzt wo ich dieses Problem und die möglichen Folgen für mich identifiziert habe, fällt es mir deutlich leichter, da vernünftig zu sein und es über ne längere Strecke einzuteilen. Und danach wird eben nix mehr nachgekauft.

                                        Außer Obst. Oder Gemüse. Kann man auch gut knabbern

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Hallo Alex

                                          nach einigen Pause muss ich mal wieder melden. Ich glaube das auf und ab das du gerade erlebst ist total normal und du solltest versuchen dem nicht zuviel Aufmerksamkeit schenken. Meine Therapeutin rät mir auch immer davon ab, da es ihrer Meinung nach nicht zielführend ist sich permanent selbst zu überwachen. Du erlebst auch gerade eine belastende familiäre Situation. Wie du schreibst ist deine Frau gerade eher kurz angebunden und du machst dir schon Gedanken darüber. All das belastet sehr kannst du mir glauben...ich habe es selbst erlebt.
                                          Eventuell solltest du doch mal behutsam mit ihr reden was sie an der Gesamtsituation gerade so belastet...ich glaube reden ist das allerwichtigste in solchen Situationen. Ich glaube das könnte eine deutliche Entspannung eurer Sorgen bringen.

                                          Bei mir geht es aktuell auch auf und ab....meine Ex Partnerin wird heute aus der Klinik entlassen und beginnt sozusagen heute ihr neues Leben. Wir hatten ja vereinbart, dass ich versuche mich nicht zu melden und habe es auch bis jetzt nicht getan. Ich erwische mich aber dauernd bei der Versuchung...und frage mich warum sie sich nicht meldet. Ich mache mir natürlich direkt darauf klar, dass es keinen Grund gibt sich bei mir zu melden....was soll sie mir denn sagen! Alles in allem sehr schwierig für mich...gerade heute.
                                          Morgen treffe ich mich mit ner Frau die ich vor 5 Jahren kennegelernt hab...sie hat nie den kontakt ganz abbrechen lassen und sich immer mal wieder kurz gemeldet. Ist also morgen ein Date mit ihr...und ich fühle mich total im Zwiespalt...ich freue mich einerseits drauf und andererseits habe ich ein starkes Gefühl des Fremdgehens in mir. Nicht das ihr mich hier falsch versteht ich möchte nicht mit ihr direkt ins Bett springen sondern sie nur unverbindlich kennenlernen...

                                          Irgendwie spielt mein Kopf da etwas verrückt....ich hänge an meiner Ex Partnerin obwohl sie sich getrennt hat und mir keine Hoffnungen macht!

                                          Naja wir werden das alles auf die Rheihe bringen und unsere depressiven Stimmungen auch wieder los!

                                          Viele Grüße

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            Moin zusammen,

                                            so, jetzt wo das Wochenende vorbei ist:
                                            Der Samstag war der „schlimmste“ Tag, sowohl innerhalb dieser Delle als auch insgesamt seit Wochen. Die volle (wenn auch abgemilderte) Symptom-Bandbreite. Bei der morgendlichen Wertung würde ich nicht mehr als +1-2 vergeben, gegen Abend hin besserte es sich allmählich Richtung +5, was aber in Relation zur Zeit davor echt mehr als mittelprächtig war/ist (abends meist +7/+8). Gestern ging’s dann schon wieder etwas besser, insbesondere, nachdem meine Frau und ich um die Mittagszeit dann endlich mal ne Stunde zusammen gesprochen haben:

                                            Mit einem Satz zusammengefaßt: Meine Frau hatte am Mittwoch Vormittag ihre erste eigene Psychotherapiestunde(!) und war entsprechend ein wenig durch den Wind. Ich wußte bis gestern lediglich, daß sie während der Kur ein paar Gespräche hatte, aber nicht, daß sie das jetzt weiterverfolgen wollte. Ergo wundert mich im Rückblick jetzt natürlich wenig… Und offenbar sind meine Antennen in ihre Richtung so fein, daß ich da was gespürt haben muß. Ich hab’s nur mangels Wissen eher auf mich und meine Depression bezogen und dachte, da wäre zwischen uns langsam was am Kriseln. Meine seit fast einem Jahr andauernde Geschichte hätte ja nun auch genügend Grund liefern können. Zusammen mit dem übrigen Streß ergibt sowas dann natürlich nen super Cocktail… *hmpf* :/

                                            Sonntag Morgen beim Frühstück reagierte sie auf meine Bitte, ich würde mich gern mal mit ihr unterhalten, auch noch sehr bestimmend und abweisend; ich dachte schon „na super, toll… so kommen wir nicht weiter…“. Hab zwar gleichzeitig versucht, auch gedanklich zu relativieren – mir ging’s ja ohnehin nicht soo prickelnd. Und zum Glück wurde es auch nicht nennenswert schlimmer, aber auch nicht unbedingt besser.
                                            Kurz nach Mittag war ich dann so mutig, es darauf ankommen zu lassen. Die ersten Minuten waren auch noch etwas anstrengend, weil sie das Thema wohl zuerst nicht wirklich besprechen wollte. Aber als ich ihr gesagt habe, wie es mir bei dieser ganzen Ungewißheit geht, daß sie selbstverständlich nicht für mich und meine Stimmungen verantwortlich ist, ich aber in letzter Zeit häufig einfach nicht mehr wüßte, ob es an mir liegen würde oder nicht etc. – da taute sie dann langsam, langsam auf. Nach ner knappen halben Stunde war es dann ein recht partnerschaftliches Gespräch, wir sind dann vom Stöckchen auf’s Hölzchen gekommen, ha’m uns dann auch aneinandergekuschelt, und meine Anspannung und die übrigen Symptome schwanden langsam.
                                            Und gestern Abend beim Abendessen hat sie mir das erste Mal seit etlichen Tagen / 1-2 Wochen mal wieder einfach so irgendwas von dem erzählt, was sie gerade interessiert

                                            Wir haben jetzt ein paar unmißverständliche Code-Wörter abgesprochen, die sie sagen soll, damit ich 100%ig weiß, ob sie gerade wirklich ihre Ruhe haben will oder / und ob (trotzdem) alles zwischen uns in Ordnung ist. Unter anderem das Code-Wort für ersteres – „Marmelade“ – hatten wir schon nach ihrer Rückkehr aus der Kur abgesprochen, und das war auch das, welches sie gestern Früh noch beim Frühstück verwendet hatte, s.o. Deshalb war mir klar: Bis hierhin und nicht weiter. Dem haben wir jetzt noch „Butter“ hinzugefügt für „alles in Ordnung, es liegt nicht an Dir, mit uns ist alles in Ordnung “. Waren noch ein drittes am Ausklamüsern – da hab ich aber grad selbst vergessen, was wir damit eigentlich überhaupt aussagen wollten *g*.
                                            Auf jeden Fall habe ich die Hoffnung, daß gerade auch diese Code-Wörter die eindeutige Kommunikation vereinfachen werden, weil ich meiner Frau damit meine – aus ihrer Sicht – nervenden Nachfragen erspare, was denn gerade los ist, ob alles i.O. ist usw.

                                            Ich denke, an der Front ist damit erstmal wieder alles geklärt. Im Zuge ihrer nächsten Therapiesitzungen (u.a. heute Früh hatte sie eine) wird wahrscheinlich noch das ein oder andere hochgespült. Aber ich kann das jetzt einsortieren: Auch in ihrem Leben „vor mir“ lief beileibe nicht alles glatt, ganz im Gegenteil, und ihr heutiges Ich ist ja auch „nur“ ein Ergebnis ihres Werdegangs. Und da ich jetzt weiß, daß sie sich da mit einigem auseinandersetzen wird, weiß ich auch, daß ihre Stimmungen und Launen nicht zwangsläufig etwas mit mir bzw. uns zu tun haben müssen. Erst recht, wenn das Wort „Butter“ fällt


                                            Heute geht’s mir noch ein Stück besser. Bin zwar noch nicht wieder auf dem Niveau von vor letzter Woche Donnerstag. Aber ich fühle mich schon wieder deutlich mehr im Leben als bspw. noch am Samstag. Und eine meiner ursächlichen Baustellen könnte womöglich wirklich auch der Tod meiner Mutter zu sein, der eine Woche vor der Geburt unseres Sohnes war: Damit bin ich quasi von einem Tag auf den anderen vom Kind zum Voll-Erwachsenen geworden (formal), hab diese Entwicklung aber offenbar nicht wirklich vollgezogen, sondern bin da drin irgendwo steckengeblieben. In der Anfangszeit hab ich das wahrscheinlich vor allem durch den neuen Elternstreß noch beiseiteschieben können – es ging schon irgendwie. Aber irgendwann ist das Defizit dann wohl nach und nach an die Oberfläche gekommen.
                                            Tja, mal sehen, wie ich damit weiter umgehe. Ich scheine „nur“ eine Anpassungsstörung zu haben, wie mein Hausarzt auch schon sagte. Aber wohl in einer heftigeren Variante – Erwachsenwerden will wohl wirklich gelernt sein. Und ich dachte, ich wäre erwachsen…

                                            Nachher hab ich den nächsten Termin bei meinem Psychiater, da werd ich mein Stimmungstagebuch mitnehmen. Die Frage wird ohnehin unweigerlich kommen, wie ich meine Stimmung und Schwankungen zwischen morgens und abends einschätzen würde – da kann ich ihm dann auch genauso gut die Tabelle vorlegen.

                                            Thema Süßigkeiten:
                                            Ich bin da jetzt echt diszipliniert(er): Samstag hab ich grad mal sechs Schokolinsen gegessen (2 nachmittags, 4 abends); gestern ein Nutella-Knäcke, nachmittags zwei Kugeln Eis und abends drei Löffel Schokopudding. Und heute nach dem Mittagessen nen Zahnreinigungs-Kaugummi und zwei Gummibärchen.
                                            Wenn ich den Sinn und die Notwendigkeit von so etwas erstmal begriffen habe, krieg ich so nen Kurs i.d.R. durchgezogen. Bin mal gespannt…


                                            Wünsche euch nen schönen Nachmittag.

                                            Grüße,
                                            Alex

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Hi Alex,
                                              freut mich, das du und deine Frau das klären konntet und auch in der Lage seid Lösungen zu finden.

                                              Und eine meiner ursächlichen Baustellen könnte womöglich wirklich auch der Tod meiner Mutter zu sein, der eine Woche vor der Geburt unseres Sohnes war: Damit bin ich quasi von einem Tag auf den anderen vom Kind zum Voll-Erwachsenen geworden (formal), hab diese Entwicklung aber offenbar nicht wirklich vollgezogen, sondern bin da drin irgendwo steckengeblieben.
                                              Ich denke das ist ein guter Ansatz und vielleicht sogar ein Thema für die Therapeutische Seite.

                                              Um nochmal darauf zurück zu kommen, das mancher Mensch nicht für ein langes Leben geschaffen ist, psychisch gesehen natürlich.
                                              Meiner Meinung nach liegt es genau an solchen und ähnlichen Umständen wie den deinen.
                                              Es gibt Phasen, wie auch die Midlifecrisis, wo ich denke das sie einen ereilen wenn etwas noch nicht ausgelebt, bzw. verarbeitet wurde.
                                              Die einen schaffen es, das was sie in ihrer Jugend und als freier Single, oder Lebenspartner, erleben und erleiden, auch gut zu verarbeiten.
                                              Sie können es dann leichter hinter sich lassen, wenn der wahre Ernst des Lebens beginnt, schöne Erinnerungen bewahren und davon zehren, mit den schlechten nicht hadern und auch das Gute darin sehen.

                                              Man muss erst einen Lebensabschnitt verdauen, sich damit aussöhnen und vieles was war akzeptieren lernen, bevor man bereit ist neues obendrauf zu packen, ohne das es einen Stau gibt.
                                              Bei dir war dein altes Leben noch nicht verdaut (z.B. der Tod der Mutter), während du direkt im Anschluss in die verantwortungsvolle Position des Familienvaters katapultiert wurdest. Der kam noch oben drauf, auf den Trauernden, den Partner, wenn dein Vater noch lebt, dann auch auf den Sohn der sich nun vielleicht mehr kümmern musste.
                                              Ohne das man es merkt schlittert man in die Rolle des Funktionierenden, der weiß das sein Leben schön ist und deshalb auch noch zusätzlich Gewissensprobleme bekommt, weil er es nicht mehr als so schön empfindet.

                                              Du hast einfach die Kurve nicht gekriegt und nun ist der Speicher, der von der Natur für seelische Probleme vorgesehen ist, voll.
                                              Wenn sich viel summiert reicht er halt nur für den ersten Lebenszyklus, wenn kontinuierlich abgebaut wird, wird er nie so voll und reicht für ein sehr langes Leben, ohne je voll zu werden.

                                              Vielleicht musst du einfach diese Lebenserfahrungen von Tod und Trauer, noch einmal aufrollen, dich intensiver damit beschäftigen und verarbeiten. Sicher gibt es auch noch mehr, was du gleich mit abbauen könntest, um deinen Speicher wieder auf ein normales Maß zu bringen, so das wieder genügend Platz für den Ehemann und Vater ist, ohne das es ständig am überschwappen ist.

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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                "Wir haben jetzt ein paar unmißverständliche Code-Wörter abgesprochen.."

                                                Das ist weise und ein tauglicher Schutz.

                                                Vielleicht noch ein Tipp dazu: Falls Sie in der Öffentlichkeit oder im kleinen Kreis von Freunden das Codewort brauchen, eignen sich Butter und Marmelade nicht so sehr.
                                                Ich empfehle den Ratsuchenden neutrale Wörter wie Datum oder Uhrzeit, nach denen man "unverdächtig" überall fragen kann.
                                                Auf alle Fälle ist der Gebrauch ein fast sicherer Schutz, den Partner in machen Situationen nicht unbeabsichtigt zu verletzen.

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                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  Moin,

                                                  Butter und Marmelade hatten wir uns ausgedacht, weil es gerade im eventuellen Beisein unseres Sohnes unverfänglich ist und von ihm im Augenblick noch einfach als Quatsch aufgenommen wird. Kurze Schlagworte, fertig, Sohnemann lacht und wundert sich.
                                                  Das ganze in Richtung Uhrzeit zu lenken stelle ich mir auch nicht sehr viel einfacher vor… das wirft man dann eine Uhrzeit in den Raum, und die Umstehenden wundern sich genauso. Da erscheint es mir fast einfacher, sich bei Butter und Marmelade über Insider-Witze rauszureden. Mit sowas geben sich Außenstehende dann i.d.R. direkt zufrieden und haken nicht nach.
                                                  Aber wir werden uns das nochmal überlegen, danke für die Anregung


                                                  Tja, das andere Thema beschäftigt mich gerade heute wieder sehr; im Prinzip denke ich in meinen freien Momenten an kaum etwas anderes als daran, wieviel Wahrheit da dran sein könnte. Zum Glück geht’s mir halbwegs passabel - +3-4 auf meiner Skala, was zwar nicht berauschend ist, aber ok… ich kann damit leben.
                                                  Fakt ist auf jeden Fall, daß ich mal wieder bei einer Schlußfolgerung angelangt bin, die ich schon vor Wochen und Monaten hatte und auch mal hier formuliert habe:
                                                  Irgendwo wirken da bei mir wohl tiefere Verlassens- und Verlustängste.
                                                  In Ansätzen kann ich das bei mir schon entdecken, wenn ich an den Beginn meiner Berufszeit zurückdenke, was ja das Ende meiner „glücklichen“ und „freien“ Studienzeit bedeutete: Immer wieder, auch in Gesprächen mit meiner Frau, hab ich daran etwas wehmütig zurückgedacht, mir diese Zeit zurückgewünscht, etc. Aber da es bis dahin der einzige „Verlust“ in meinem Leben war, ging es wohl noch irgendwie. Der nächste Einschnitt war dann vor sechs Jahren der Wegzug aus Aachen, wo ich eben die Studienzeit und die ersten Berufsjahre verbracht habe. Das habe ich schon damals irgendwie als ziemlichen Schnitt empfunden, ein Teil von mir wollte da nicht wegziehen, hatte wohl die Hoffnung, es bliebe „alles“ beim Alten, wenn wir dortblieben. Dabei waren meine gesamten Freunde aus dem Studium ebenfalls bereits schon weggezogen oder auf dem Absprung… es wäre also rational betrachtet nichts beim „Alten“ geblieben.
                                                  Soll heißen: Ne Tendenz und Anfälligkeit in die Richtung liegt wohl in meiner Natur… warum auch immer…

                                                  Dann eben der Tod meiner Mutter. Eine Woche später die Geburt unseres Sohnes, womit ich im Laufe der Zeit weitere Teile meiner Freizeit „verloren“ habe (ich drücke mich bewußt mal aus, wie ich es empfinde bzw. empfunden habe). Unsere neue Rolle als Eltern, wodurch die traute Zweisamkeit stark weichen mußte. Zwei Jahre darauf die Herzkatheter-OP meines Vaters, quasi in letzter Sekunden noch entdeckt und schlimmeres verhindert. Im Oktober letzten Jahres der erste Herzinfarkt meiner Großmutter, bis Frühjahr diesen Jahres gefolgt von drei weiteren.
                                                  Und dann zusätzlich all die anderen Veränderungen in der Welt, die ich teilweise offenbar als relativ „bedrohlich“ empfinde.

                                                  Ich habe teilweise echt solche Gedanken und entsprechende Gefühle, daß die Welt wie ich sie kannte und in der mich zurechtfand, geborgen fühlte und zufrieden war – daß diese Welt sich so stark verändert hat, daß ich immer mehr Verluste spüre. Man sagt zwar immer so leicht, alles sei vergänglich, kein Lebensabschnitt kehrt wieder, jeder lebt nur einmal, und am Ende sterben wir alle. Aber irgendwie waren das für mich bis zu dieser Krise wohl mehr Worte als Wissen und Bewußtsein. Und „plötzlich“ stelle ich fest, daß das nicht nur stimmt – das war mir sehr wohl klar -, sondern was es bedeutet.

                                                  Und ich denke, in einer solchen Situation stecke ich gerade fest und blockiere mich selbst. Deshalb denke ich auch, daß der Begriff „Anpassungsstörung“ meines Hausarztes den globalen Kern meines Problems durchaus gut trifft.

                                                  Nur weiß ich noch nicht so richtig, wie ich diese Blockade zufriedenstellend und im Einklang mit mir selbst aufgelöst bekomme… Ich verstehe den übergeordneten Bezug, den Grund für diese Ängste und Anpassungsstörung nicht so ganz.

                                                  In meinen Eltern hätte ich womöglich die Vorbilder für eine solche Situation: Meine Mutter hat wohl auch zahlreiche Veränderungen, die vor rund 20 Jahren stattfanden, nicht verarbeitet bekommen – einen Umzug aus einer Stadt, in der sie sich wohlgefühlt hat, auf’s platte Land, den Auszug von mir und meinen Brüdern im Laufe der Jahre, u.ä. Sie hat sich primär über ihre Rolle als (über)fürsorgliche Mutter definiert – das ist zwangsläufig irgendwann weggefallen. Die Folge dürfte auch bei ihre eine (unbehandelte) Depression gewesen sein, die sie dann am Ende das Leben gekostet hat. Mein Vater kommt mit solchen Veränderungen grundsätzlich besser und stoischer zurecht, aber auch bei ihm zeigt sich seit rund zehn Jahren ca. eine zumindest deprimierte und ansatzweise unmotivierte Grundstimmung. Hatte ich, glaube ich, früher auch schonmal erwähnt.

                                                  Trotz all dieses Wissens habe ich nur trotzdem noch keine Idee, wie ich das Thema anpacken könnte. Ich möchte auf gar keinen Fall so werden und enden wie meine Mutter. Aber ich erkenne ein paar Parallelen, von denen ich vor zehn Jahren nicht für möglich gehalten hätte, das ich sie einmal entwickeln würde, und das beunruhigt mich. Klar weiß ich, daß meine Zukunft damit noch nicht geschrieben ist – ich bin NICHT meine Mutter. Aber die Ansätze… gefallen mir irgendwie grad gar nicht. Die (depressive) Schlußfolgerung meines Lebens kann doch nicht sein: Alles, was ich früher mochte, hat sich verändert und kommt nicht wieder - also kann ich mich auch aufgeben... :O Dafür lebe ich zu gern Aber wo kommen das diese Gedanken und Gefühle her?

                                                  Wie verarbeitet man all solche Dinge? Wie lernt man, seinen Frieden mit der Vergangenheit, mit abgeschlossenen Lebensabschnitten, mit dem Tod geliebter Menschen und der Summe solcher Veränderungen dieser Größenordnung im Allgemeinen zu machen?
                                                  Vielleicht sollte ich wirklich mal ein 2-3 dieser „Abschiedsrituale“ für wichtige Teile meiner Vergangenheit durchführen – aber irgendwie ist da Skepsis, ob das viel bringt… Ich weiß, probieren geht über studieren


                                                  Ich will’s dabei jetzt erstmal belassen. Danke euch schonmal für den langen Atem beim Lesen

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                                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                    So richtig kann ich da auch gar nicht weiterhelfen, habe mit Altlasten ja auch nicht gerade die riesen Aufarbeitungserfolge vorzuweisen.;-)

                                                    Ich denke aber, gerade wenn jemand stirbt, oder krank ist, das man sich nicht über verpasstes oder Fehler krämen sollte, auch wenn Chancen unwiederbringlich verloren sind.
                                                    Das geht den allermeisten Menschen so, es ist menschlich und kein Fehler gewesen.
                                                    Das einzige was man machen kann ist dir die guten Zeiten zu bewahren, die schlechten näher zu betrachten, sich zu fragen was daran so belastend ist und dann aus den Erkenntnissen lernen, sie mit ins neue Leben zu nehmen und versuchen es bei anderen Menschen besser zu machen, so wie man halt kann.

                                                    Dies ist ein Lernprozess den jeder bei einem Abschied durchläuft, sonst könnten wir ja auch nicht daran wachsen, kein bisschen mehr Weisheit erlangen.
                                                    Es ist also etwas das nicht zu ändern ist und naturgegeben, nur müssen wir lernen es auch so einzuordnen und nicht den Fehler zu machen uns z.B. Schuldgefühle aufzuladen, wo wir gar nichts für können, weil wir halt entwicklungsmäßig noch nicht die nötigen Erkenntnisse und Reife hatten.
                                                    Wo soll es also herkommen, wenn noch nichts da ist?

                                                    Falls das jetzt an deiner Situation total vorbei ist, vergiss es bitte.;-)

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