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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    Da hast Du recht

    Versuche, das auch genauso zu sehen.

    Dummerweise sitzt da irgendwo weiter hinten so ein blöder Zweifel, der immer mal wieder ungefragt dazwischenquatscht... "und wenn es dieses Mal nicht so ist...?!?!?"...

    Gegenhalten, Kurs halten! Wohin auch immer - jede Form von Bewegung ist besser als Stillstand

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Solange es nicht abwärts ist, selbstverständlich

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Dann wird's zunehmend wackliger.

        Ich hab ja schon einmal komplett abgesetzt, letztes Jahr im Frühling das Citalopram, weil ich erst nicht auf das Fluoxetin wollte.
        Das Ergebnis war dann ein langsames, schleichendes Abrutschen bis Juli / August herum inkl. 3,5 Wochen Klinikaufenthalt. Ich hab zwar versucht, mich dagegen zu stemmen, aber irgendwie hat es nicht so richtig geklappt.

        Seit ich auf Fluoxetin bin, habe ich bereits zweimal versucht, meine übliche Tagesdosis von 40 mg auf 30 zu reduzieren. Und nach jeweils rund drei bis vier Wochen fing es auch da zunehmend an, wackliger zu werden. Mein Psychiater meinte sogar, ich könnte für eine noch bessere Stabilisierung sogar 50 ausprobieren, was ich aber bisher noch nicht getan habe und auch nicht glaube, daß es notwendig ist, solange es auf diesem Niveau bleibt.

        Der Haken ist ja eben irgendwo auch, daß ich bei der Entscheidung auch Rücksicht auf meine Frau und Sohnemann nehmen muß. Im Augenblick bin ich zu 80-90% beieinander und kann mein (Familien)Leben entsprechend normal leben. Schleiche aus, und der nächste Rückfall kommt, bin ja nicht nur ich davon betroffen, sondern eben auch meine Familie. Und meine Frau ist psychisch jetzt auch nie die super-stabilste gewesen, die Ereignisse der letzten Jahre haben auch bei ihr Spuren hinterlassen.

        So gesehen:
        Was dann genau ist, kann ich natürlich nicht vorhersagen. Aber aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen bin ich da - sagen wir mal - sehr vorsichtig geworden.

        Kommentar


        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          Zunehmende Unruhe, Unsicherheit, Grübeln, leichte bis deutlich spürbare Angst, Angespanntheit, weniger klares Denken, teilweise etwas benebelt oder entrückt, als würde ich neben mir stehen, n bißchen merkwürdige Wahrnehmung der Umwelt, die meiste Kritik schlägt dann ungefiltert durch.
          Erschwertes gedankliches Gegensteuern, Aushalten, Gelassenheit.

          So in der Richtung.

          In der Folge dann auch weniger Antrieb, zunehmende körperliche Schwäche, aller Angang ist dann irgendwie mühsam(er).


          Schon jetzt, während ich darüber schreibe, merke ich, wie insb. wieder ein mulmiges Gefühl, Befürchtungen, leichte Angst in meinem Oberkörper und meinen Oberarmen entsteht.
          Ich sage mir allerdings auch jetzt innerlich: "Das ist in Ordnung, das darf sein. Nicht zu sehr dagegen ankämpfen, die Ruhe bewahren."

          Angenehm ist allerdings anders... :-/


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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Hallo Alex,

            ich finde es sehr begrüßenswert, dass Sie so ausführlich Ihre eigenen Erfahrungen gegenüber Elektraa schildern. Denn für einen Menschen, der vermutlich noch keine mittelschwere endogene Depression im näheren Umfeld erlebt hat, ist es sehr schwer, sich da einzufühlen und Vorbehalte gegen die nötigen Medikamente zurück zu nehmen.

            Da aber ihre, Elektraas Meinung, im Forum sehr gefragt ist, habe ich vor einiger Zeit schon ein grundlegendes Kapitel über Medikamente hier abgehandelt.

            Ob das etwas genutzt hat, weiß ich nicht.

            Aber die Meinung und eigene Erfahrung eines Betroffenen ist sicher argumentativ besser geeignet, wichtige Einstellungen zu prägen.

            Deshalb Ihnen ganz besonderen Dank!

            Dr. Riecke

            Kommentar


            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              Hallo Elektraa,

              ich danke Dir für Deine lieben Worte, das baut auf

              Nur mein Problem mit einem zweiten Kind ist ja mittlerweile (zum Glück?) nicht mehr der Magen.
              Sondern eben ziemlich direkt meine Psyche und die hieraus resultierenden Symptome, allen voran Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Angst, körperliche Schwäche, der "Wunsch, alles wäre 'einfach' vorbei".
              Auch, wenn es mir in der letzten Woche ein paar Tage lang nicht ganz so prickelnd ging, so kann ich mit dem ganzen Gedöns langsam aber stetig immer besser und besser umgehen. Und die letzten zwei bis drei Tage geht es eigentlich wieder sehr gut.
              Einen Rückfall in akutere Zustände meiner Depression / Angststörung will ich eigentlich nicht riskieren.

              Genau das kann (muß nicht) aber passieren, denn zum einen will meine Frau, daß ich die Fluoxetin vorher absetze. Was grundsätzlich verständlich ist, denn das Risiko von Behinderungen wollen wir nun wirklich nicht unnötig erhöhen und wäre wahrscheinlich wirklich das letzte, was wir in der jetzigen Situation gebrauchen könnten.
              Das heißt aber im Einzelnen:
              - 6-8 Wochen Ausschleichen.
              - Dann ein halbes Jahr komplett "ohne", damit auch wirklich alles aus meinem Körper ausgeschieden hast, was noch übrig ist.
              - Und danach muß es dann erstmal klappen... Was ja nun theoretisch auch wieder eine Zeit X dauern kann.
              Gehen wir also in Summe mal von wenigstens rund neun Monaten aus.

              Vielleicht brauche ich danach die Fluoxetin nicht wieder.
              Vielleicht auch doch, habe aber das Pech, daß sie aus irgendeinem dummen Grund heraus nicht mehr so zuverlässig anschlagen...

              => Ich hab einfach - sagen wir es mal beschönigend - Respekt davor, einen Rückfall zu erleiden. Zum einen wegen mir, zum anderen wegen meiner Frau. Wir sind gerade dabei, begleitet von einigen Mißverständnissen, unsere Ehe zu kitten, bevor es zu spät ist - und ich weiß nicht, ob der Versuch bei allem Optimismus am Ende nicht doch nach hinten losgehen könnte.

              Klar - muß es nicht. Die Kraft des Positiven Denkens.

              Und klar würde ich den kleinen Knuddel / das kleine Knuddelinchen über alles lieben

              In jedem Fall müßte ich aber mit meiner Frau zusammen noch einen Weg finden, wie wir die Phase zusammen durchstehen, ohne daß es mich - oder meine Frau selbstverständlich - wieder überlastet.

              Trotz allem also schon eine Entscheidung mit Tragweite, deren positiver Ausgang zwar gut möglich, aber nicht zwangsläufig garantiert ist.


              Du siehst also:
              Der Magen und ein "bißchen" Gastritis wären noch meine geringste Sorge

              Trotzdem danke ich Dir für die aufmunternden Worte. Ich lasse mir das ganze auf jeden Fall noch weiter durch den Kopf gehen, wie auch schon die letzten Tage.

              Kommentar


              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Guten Morgen Elektraa,

                Dein Beitrag hat mich ziemlich nachdenklich gemacht; er ist quasi Wasser auf die Mühlen dessen, was Tired und Crashdog schon ein zwei Seiten vorher angedeutet und angesprochen haben.

                Mir stellt sich nur die spannende Frage:
                Bei dir habe ich das Gefühl, einen einzigen gibts, den man sehen soll- das bist du. Wie es DIR geht, das zählt. ICH habe Gastritis, MIR fehlt Anerkennung, MICH grämt der Chef, ....und zugleich müsstest du wissen, deiner Frau geht es auch so.
                Wo genau verläuft der Goldene Mittelweg zwischen Sich-selbst-lieben-und-sich-um-sich-selbst-kümmern und dem Andere-lieben-und-sich-um-andere-kümmern...?

                Ich meine: Ich bin ja nun vor zwei Jahren nicht ohne Grund zusammengeklappt, und um die Angst und Depri hab ich auch nicht gebettelt. Außer vielleicht sehr unterbewußt, weil ein Teil von mir sich dadurch vielleicht Aufmerksamkeit erhofft hat (der Gedanke ist mir auch schon ein paar Mal durch den Kopf geschossen; meine Frau erwähnte das auch einmal).

                Ich halte mich aber eigentlich nicht für selbstsüchtig oder egoistisch, und auch von vielen anderen Stellen - inklusive meiner Frau! - wird mir eigentlich nachgesagt, daß ich mir in der Vergangenheit viel zu sehr einen Kopf um alles andere als um mich gemacht hätte und fast schon zu lieb für die Welt sei. Was ich denn selbst wollte... und darauf weiß ich bis heute keine eindeutige Antwort.

                Trotzdem ist es so - und da zitiere ich Dich mal aus diversen Posts -, daß ich da in irgendeiner Form selbst ein Defizit entwickelt habe. Sonst wäre die Depression ja nicht entstanden; wenn alles im Lot wäre.
                Und Fakt ist auch, daß mein Selbstbewußtstein, mein Selbstwert und die Liebe zu mir selbst nicht gerade sehr ausgeprägt sind. Geht es jetzt nach zahlreichen Ratgebern und Weisheiten, führt die Liebe zu anderen vor allem auch durch die Liebe zu sich selbst. Solange man mit sich selbst nicht im Reinen wäre, könne man auch nicht entsprechend für andere da sein. (Jetzt nur mal die Thesen, keine Bewertung)

                Die Katze beißt sich da also irgendwo auch in den Schwanz...

                Und:
                Sie braucht deine Ermunterung und Unterstützung, Halt und sehr viel mehr Besorgnis um ihr Wohlergehen
                Glaub mal nicht, daß ich das nicht versuche.
                Die Schwierigkeit ist, daß wir da schon immer unterschiedlich getickt haben und sich diese Unterschiede in den letzten Jahren noch verstärkt haben. Am treffendsten bringt das ein Bild zum Ausdruck, daß uns unsere Paarberaterin vor zwei Wochen auf den Tisch legte und worüber wir beide herzhaft lachen mußten:

                Paarkommunikation Pinguine

                Wer wer ist, brauche ich wahrscheinlich nicht zu sagen
                Aber es macht es eben schwierig für mich herauszufinden, wann sie meine Nähe und meine Unterstützung und Ermunterung braucht, und wann nicht. Im Gegenteil hat sie mir in den letzten Monaten mehr als einmal gesagt, ich solle aufhören, sie beruhigen zu wollen, wenn sie aufgebracht sei, sondern sie in Ruhe lassen, bis sie sich wieder gefangen hätte. Ok - kann ich erstmal nachvollziehen. Aber da ich die schlechte Stimmung ja dann nun auch abbekomme, verunsichert es mich, umso mehr, je länger es andauert, und das können schonmal 2-3 Tage sein.

                Weiterhin trägt meine Frau auch eine Menge Altlasten aus ihrer Kindheit und Jugend mit sich herum, was ich teilweise auch recht heftig immer mal wieder abbekomme bzw. sie auf mich projiziert. Nur meine Versuche, sie davon zu überzeugen, daß ich nicht so bin, wie sie es befürchtet aufgrunddessen, was ihre Eltern ihr für ihr Leben an schlechtem vorhergesagt haben und was sie bis zu unserem Kennenlernen erfahren hat, sind nicht wirklich nachhaltig. Rein rational weiß sie das zwar, gibt das so auch zu, sagt aber gleichzeitig, daß sie das emotional teils nicht gebacken bekäme. Ich habe da seit Beginn unserer Beziehung stets Rücksicht drauf genommen und "geschluckt", weil ich mir vorstellen kann, daß das alles nicht leicht ist für sie. Es ist aber trotzdem auf Dauer nicht gerade entspannend, wenn ich immer mal wieder zu hören bekomme, ich solle bloß nicht auf Idee kommen sie zu betrügen, und wehe ich ließe sie (und jetzt mit Kind) sitzen, Männer täten sowas nunmal, u.ä.
                Wozu es absolut keine Veranlassung gibt, nicht einmal ansatzweise!
                Aber sie hat vor mir einmal eine entsprechende Erfahrung gemacht - und die strahlt immer noch nach.

                Noch vor zwei Wochen bei der Paarsitzung hat sie mit Tränen in den Augen einen Klopper erzählt, einen (negativen) Floh, den ihr ihre Mutter als Jugendliche ins Ohr gesetzt hat... ich dachte, ich falle aus allen Wolken... das kannte ich bis dahin noch nicht... aber daß das ihr eigenes Selbstwertgefühl in Bezug auf Beziehung, Liebe (insb. geliebt werden), Ehe und Familie nicht gerade gefestigt hat, da brauche ich mal grad gar keine Phantasie zu.


                Das soll übrigens alles nicht heißen, daß ich fehlerfrei wäre - ganz im Gegenteil weiß ich, daß ich Fehler gemacht habe, einige, keine Frage, und an denen versuche ich auch zu arbeiten, sie nicht mehr zu machen.
                Aber auf einiges - und zwar die offenbar größten, weil ältesten Brocken - habe ich schlichtweg keinen vernünftigen Zugang und Einfluß... Ein Mangel an Zeit aufgrund Kind, unserer Jobs und Haushalt macht es natürlich auch nicht leichter, sich mit alldem mal in Ruhe auseinander zu setzen.


                Deswegen:
                Ich möchte für meine Frau da sein. Und für die Familie als ganzes.
                Und ich bemühe mich von ganzem Herzen darum sie davon zu überzeugen, daß ich sie genau so liebe, wie sie ist; daß sie ein guter Mensch ist; daß es schön ist, daß es sie gibt.

                Aber ich kann auch nicht alles abfangen!

                Kurz zusammengefaßt:
                Es heißt: Sei für andere da. Reiß Dich zusammen. Es dreht sich immer nur alles um Dich.
                Ok.

                Dann aber heißt es: Kümmere Dich auch um Dich. Nimm Dir eine Auszeit. Lerne, Dich selbst zu akzeptieren und Dich zu lieben.

                Klar ist das alles nicht schwarz oder weiß! Aber wo ist jetzt der Goldene Mittelweg...???


                In jedem Fall danke ich Dir und auch euch, Tired und Crash nochmal, für die klaren Worte

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Aber wo ist jetzt der Goldene Mittelweg...???
                  Ich denke der liegt auf dem Pfad der Intuition und Empathie.

                  Es ist doch so, wenn es dir nicht gut geht, dann kannst du auch nicht für andere vollkommen zur Verfügung stehen, also steht damit an erster Stelle selber so fit zu werden das auch wieder was für die anderen Abfallen kann.

                  Zum Glück ist es nicht schwarz und weiß, dadurch kannst du hier ein wenig Kraft herausnehmen, dort ein wenig mehr investieren, je nachdem wo es nötiger gebraucht wird und etwas vom Kümmern fällt dann auch für jeden ab.
                  Um das hinzukriegen kommt etwas ins Spiel was du ja schon seit Zeiten in Angriff genommen hast, die Achtsamkeit, dir selber und anderen gegenüber, wodurch du dein Engagement sinnvoll verteilen kannst.

                  >>>Depressive Leute lieben ja nicht, sonst wären sie nicht depressiv.<<<

                  Das Elektraa, sehe ich ganz anders.;-)
                  Depressive Leute verzweifeln häufig, auch, gerade weil sie lieben.

                  Na gut, so einfach ist es dann doch nicht.
                  Ich glaube aber das nur bestimmte Stadien und Formen der Depressionen die Liebe aus der Gefühlswelt streicht, aber nicht bei der Mehrheit.
                  Das Empfinden der Liebe macht eine Depression nur noch schwerer erträglich, gerade deshalb plagt doch viele das schlechte Gewissen, gerade deshalb wird funktioniert bis zum umfallen.
                  Davor muss man manchmal geschützt werden und somit verdrängt die Psyche diese Gefühle, so das man nur noch für sich ist, und sich nicht auch noch über die Folgen dessen, was man für jene die man liebt, nicht tut zerfressen muss.
                  Der Nachteil dabei ist das diese Gefühle nur verdrängt sind, sie sind aber immer noch ähnlich aktiv wie zuvor, man kann sie nur nicht mehr orten.
                  Ich denke gerade das führt dann zu einer noch schwierigeren Situation, im Innern ist man verzweifelt darüber, man liebt immer noch, nur bekommt das Hirn es nicht mehr so mit, einzig die Zerrissenheit kommt dort an.
                  Das führt zu Widersprüchen, noch mehr Verzweiflung, einer Entfremdung zu sich selber.
                  Ich denke gerade weil die Liebe noch da ist, ist es so schlimm und auch unberechenbarer und ich bin fest davon überzeugt das es diese verschüttete Liebe ist, die oftmals dafür sorgt das man dem Abgrund immer näher rückt, "weil halt doch noch sehr tief geliebt wird".

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Naja, ok, das ist die Theorie. Einverstanden.

                    Aber in der Praxis bringt nunmal jeder Mensch seine Lebensgeschichte, Erlebnisse und Erfahrungen mit.

                    Weiterhin macht es uns ja die moderne Gesellschaft jeden Tag vor, wie man es eigentlich nicht machen sollte. Dessen muß man sich auch erstmal bewußt werden und trauen, dagegen anzustinken. Nicht jedermanns Selbstbewußtsein und Selbstwertgefühl ist von Hause aus dazu gemacht

                    Wenn es also so einfach wäre, das, was Du sagst, umzusetzen, gäbe es viele Probleme gar nicht erst.
                    Das will erstmal gehört, verstanden, verinnerlicht und gelernt sein.

                    Du hast das doch sicher auch nicht über Nacht gelernt, "was da ist, das ist schön". Oder? Diesen Blick in den Spiegel und dann "was ich seh, das ist gut" - das ist für viele Menschen erstmal ein befremdliches Konzept.
                    Unzweifelhaft aber, das es richtig ist.

                    Depressive Leute lieben ja nicht, sonst wären sie nicht depressiv.
                    Da kann ich Tired nur zustimmen.
                    Ich für meinen Teil halte mich ziemlich sicher für fähig zu lieben, nach wie vor. In meinen zwei ganz akuten Phasen sicherlich weniger - aber das ist dann in dem Moment wirklich der Krankheit und Symptomen geschuldet.

                    Depressionen entstehen meiner Meinung und Erfahrung nach in Übereinstimmung mit vielem, was ich gelesen und gehört habe, durch Hilflosigkeit, Verzweiflung und Ohnmachtsgefühle im Angesicht von (zu vielen) Problemen, quasi hoffnungsloser Überforderung im wahrsten Sinne des Wortes. Das kann auch die Liebe betreffen, klar, muß es aber nicht. Oder würdest Du behaupten, daß jemand, der einen Burnout hat - also die "berufliche" Form einer Depression -, in der Ursache nicht fähig ist zu lieben...?!?

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      "Depressionen entstehen meiner Meinung und Erfahrung nach in Übereinstimmung mit vielem, was ich gelesen und gehört habe, durch Hilflosigkeit, Verzweiflung und Ohnmachtsgefühle im Angesicht von (zu vielen) Problemen, quasi hoffnungsloser Überforderung im wahrsten Sinne des Wortes."

                      Nicht immer!

                      Das gilt in vollem Umfang für die reaktiven, die man auch als die neurotischen bezeichnete, aber kaum für die rein endogenen.
                      Das ist es wie im hormonellen Bereich beim Diabetes Typ I : Ohne äußeren Anlass - wie Ernährung o.ä. - produziert die Bauchspeicheldrüse zu wenig Insulin (die Langerhanschen Inseln als Produktionstellen des Insulin sind unterrepräsentiert) und der Diabetes muss behandelt werden.

                      Das Analogon auf der Transmitterebene ist der Serotoninmangel (u.a.) des Depressiven.

                      Ich habe Patienten erlebt, bei denen völlige sozial-familiäre Idealverhältnisse herrschten und die entstandene Depression von den Patienten, aber besonders vom Umfeld als völlig unverständlich erlebt wurde. Auf der Patientenseite deswegen sogar eine besondere Verzweiflung herrschte, weil sie scheinbar undankbar gegen das Schicksal (oder andere bestimmenden Mächte) waren, da es "keinen Grund" gab, unglücklich zu sein.

                      Besonders für sehr gläubige Menschen ist diese Depressionsform ungeheuer belastend.

                      Alex, warum hole ich so weit aus?

                      Kein Mensch kann wissen, ob bei einer schweren bis mittelschweren Depression nicht auch endogene Anteile eine Rolle spielen.
                      Die Messung der Transmitter (wie im hormonellen Bereich Routine) ist wegen der Bluthirnschranke außerordentlich kompliziert und in der Medizin daher nicht üblich. Ein Indiz außer der Anamnese durch einen erfahrenen Untersucher ist meist das besonders gute Ansprechen auf die Antidepressiva (und die EKT), während die eher reaktive Depression raschere Effekte durch Psychotherapie hat.

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Da sind wir doch beim Punkt - und gar nicht so weit auseinander

                        Ich kann Deiner Definition von Liebe absolut zustimmen - mittlerweile. Denn gerade der zweite Teil - die Befindlichkeit, dieses, wie ich es mal nennen möchte, "tiefere" Grundgefühl von Liebe, durchaus auch im buddhistischen Sinne, denke ich - ist für den modernen, wissenschaftlich aufgeklärten und spirituell unabhängigen (um nicht zu sagen "entfremdeten") Menschen unserer westlichen Wohlstands- und Leistungsgesellschaften zunächst doch sehr schwer zu begreifen und zu erfassen. Da gehört für mich eben auch die Selbstakzeptanz und -liebe mit hinzu: Ich bin so, wie ich bin, und ich bin gut so.

                        Mein Tagesspruch auf meinen Kalender drückt es so aus:
                        "Denn das Glück ist wohl hauptsächlich Frieden. Weniger Arbeit und weniger Luxus." (August Strindberg)

                        Versuch', die tiefere Bedeutung dieser beiden Sätze mal jemandem rüberzubringen, der mit dem Kopf vollständig im alltäglichen Streß steckt und mit bzw gegen die Überforderung kämpft... Kannste vergessen. Wenn man Glück hat, bekommt man noch ein wohlmeinendes Lächeln zurück. Spätestens, wenn Du Selbstliebe und Selbstakzeptanz zur Sprache bringst, gucken Dich einige schon an wie einen Außerirdischen...

                        Doch selbst wenn man entspannter ist: Solange, wie man eine solche oder ähnliche Krise nicht erfahren hat, kann man die wahre Bedeutung von Liebe, Glück, Zufriedenheit und Frieden - ich werfe mal alles in einen Topf, weil es für mich mittlerweile verschiedene, gleichwertige Seiten ein- und derselben Medaille sind - nicht begreifen, glaube ich. Oder weiß es so richtig zu schätzen. Es fehlen einem schlichtweg die erforderlichen Erfahrungen, Vergleichsmaßstäbe und Wegweiser. Man kennt ja bis dahin zwangsläufig nur das, was "alle" sagen, was die Medien einem rund um die Uhr um die Ohren hauen, einem die Werbung mit täglich neuen "Innovationen" und glücklich machendem Gedöns weismachen möchte. Und die alltägliche Erfahrung beweist einem ja, daß es klappt und gut ist - der Rest sind "... ja... , eben so Weisheiten und Sprüche. Wird was wahres dran sein, klar, aber sind eben nur blöde Sprüche".
                        Bis man dann eines Tages eben in der Krise steckt und es plötzlich nicht mehr klappt.

                        Und Du sagst es ja selbst: Es hat etwas mit Deiner heutigen Überzeugung zu tun. Sprich: Du wirst Deinen Weg also schon auch gegangen sein.

                        Wer aber depressiv ist, der fühlt sich sicher NICHT so.
                        In diesem, zweiteren Sinne magst Du recht haben. Aber auch hier eben besonders in den akuten Phasen.

                        Gerade durch die Depression bzw. deren Ausklingen eröffnet sich mir überhaupt erst diese zweite Sichtweise so richtig, s.o., der Weg durch die Krise.
                        Was nicht heißt, daß ich davor meinen Alltag und die Medien und Werbung kritiklos akzeptiert und immer darauf gehört hätte, sicher nicht. Aber ich spüre doch nochmal einen gewissen Perspektivenwechsel seitdem, als wäre da nochmal ein Schleier vornedran weggezogen worden.


                        Ich hoffe, daß ich auf dem Weg bin, diese Liebe, diesen Frieden und diese Zufriedenheit früher oder später auch noch besser erfahren und erleben zu können.

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Das heißt, nicht jeder Hautausschlag ist eine Lebensmittelallergie..
                          Das ist ja generell so, weil es Abstufungen gibt.
                          Im Bezug auf endogene und reaktive Depression allgemein, würde ich aber meinen das sie gleich schwer sein können, nur die Therapien unterscheiden sich.

                          Ich sehe diesen Unterschied, eine reaktive Depression zu haben anstatt eine endogene, nicht unbedingt als Glück gehabt, gerade weil dann keine Medis wirken kann sich mancher deshalb sicher auch als Pechvogel sehen.

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Ne rein reaktive ist es sicher nicht.
                            Um in der Terminologie zu bleiben, tippe ich auf eine Mischung aus endogener und neurotischer: Zum einen habe ich über meine Mutter eventuell wirklich eine genetische Veranlagung in irgendeiner Größenordnung X, zum anderen ist aber die vergleichsweise hohe Be- und streckenweise Überlastung der vergangenen Jahre da ein kräftiger Katalysator gewesen, daß es jetzt soweit gewesen ist.

                            Und "schwer" mal hoffentlich sowieso nicht - "mittel" reicht mir. Hätte auch nix gegen "leicht" oder "ganz weg"

                            Aber es ist im Augenblick eben, wie es ist. Und es ist in Ordnung so. Wird schon seinen Grund haben.

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Jetzt bin ich vorsichtiger mit Zusagen und Versprechen und siehe, das Leben ist auf einmal leicht und einfach.
                              Das ist bei mir noch nicht ganz so, und mein schlechtes Gewissen regt sich leider auch noch immer viel zu oft.
                              Aber leichter und einfacher als vorher auf alle Fälle.

                              Es ist in meinem Wesen etwas, das Höchstleistungen bringen kann, aber zugleich auch etwas, das schwerfällig und etwas "stupide" hinterherhinkt- BEIDE bin ich
                              Jepp, beobachte ich bei mir auch.
                              Aber versuch das mal jemandem Außenstehenden klarzumachen, ohne wie ein Bahnhof angeguckt und direkt abgestempelt zu werden...
                              Schön, daß es mit dem Forum und euch hier wenigstens mal ein paar Leute gibt, wo man so was im Klartext aussprechen kann.

                              Ich würde durchaus auch gern mal wieder nen Versuch machen, daß Fluoxetin zu reduzieren. Ich hab die letzten Tage schon so ein ganz kleines bißchen wieder den Eindruck, daß mich das Medi nicht nur nach unten hin - durchaus gut - abfängt, sondern auch nach oben hin ein wenig bremst: Ich kann mich freuen und Spaß haben, aber häufig fühlt sich das noch immer nicht so "durch und durch" an, als bliebe das letzte und entscheidende Quentchen Freude und Spaß vor der Tür. Wenn ich mich daran zurückerinnere, mit welcher Motivation, Vorfreude und fast schon Euphorie ich früher an meine Hobbies und Projekte drangegangen bin - vieles davon liegt seit 1-2 Jahren praktisch brach. Und wenn ich mich doch mal aufraffen kann, dann meist nur halbherzig.

                              Mal sehen...
                              Vielleicht sind der Herbst und das trübe Wetter grad nicht geeignet, es nochmal auszuprobieren

                              Was mir auch immer wieder auffällt- in schwereren Zeiten tut mir extreme Langsamkeit gut.
                              Dito, kann ich so unterschreiben.

                              Ich umarme dich. Schönen Tag noch.
                              Gleichfalls, danke, Dir auch

                              LG,
                              Alex

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                Hallo Elektraa,

                                zunächst mal danke für's Zuhören

                                Ich glaub nicht, dass die anderen dich blöd anschauen, wenn du nicht nachkommst mit ihren Forderungen. Ist es nicht so, dass sogar deine Frau gebeten hat um mal nichts sagen zu ihr?
                                Ich hatte dabei weniger meine Frau als vielmehr mein Berufsleben, sprich Chefs und Kollegen, gemeint. Wobei ich da sicher auch von Glück reden kann, da ich von denjenigen, die meine Krankheit kennen, doch sehr viel Verständnis entgegengebracht bekomme.
                                Aber Verständnis ist das eine, dadurch - versehentlich - auf ein Abstellgleis abgeschoben zu werden, das andere. Überforderung macht nicht glücklich, Unterforderung aber auch nicht

                                Bei liebevoller Stille ist auch ein Wunsch von ihr erfüllt sicher- sie hat mal Ruhe. [...] Schön..das mag ich auch so, wenn man mir ohne Worte zeigen kann, dass man sich freut über mich. ...auch wenn ich Stille hab grad.
                                Schöne Sichtweise. Werde ich auf jeden Fall üben. Danke

                                Ahso, wegen der Tabletten... probiers aus und unterrichte deine engsten Leute davon. Sie sollen dir Feedback geben, wenn du das nicht merken solltest, ob es wirklich daneben geht, wenn du nicht mehr zufütterst.
                                Hab jetzt heute morgen nur 30 genommen und für die nächste Woche auch immer nur 30 vorbereitet. Das mal wieder über 4-6 Wochen, und dann schau'n mer mol. Meine Frau weiß Bescheid. Aber unabhängig davon spüre ich das in der Regel ja doch auch selbst. Wenn meine Außenwelt das mitbekommt, bin ich eigentlich mit einem Bein schon wieder im Loch.

                                Heute haben sie Regen angesagt und es scheint aber die Sonne wieder. In der Nähe gibt es Nußbäume auf freiem Feld..hab schon einen riesigen Ernteberg daheim lagern. Nüsse geben Kraft. Und daher schleich ich jetzt zu diesen Kraftbäumen.
                                Hier regnet es die letzten Tage auch, alles grau in grau. Ein Arbeitskollege meinte eben schon, es wäre alles so trist, meinte gestern, da würde man ja depressiv... Ich hab mir nen entsprechenden Kommentar verkniffen, dachte mir nur meinen Teil In jedem Fall macht mir das Wetter aktuell zum Glück nicht so viel aus. Zum einen hat's vorgestern Abend sehr wohl noch für ne trockene Caching-Stunde gereicht, zum anderen sag ich mir, daß so die Stauseen schön voll sind, und das ist gut für die Bierpreise
                                Nen Nußvorrat muß ich mir wieder zurechtlegen. Die Cashews in der Schublade sind praktisch alle. Stattdessen gab's heute Morgen einige Haribos... Muß auch mal sein *g*

                                LG,
                                Alex

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Mittel gegen stress - http://track.stabliss.de/product/Sta...8&bid=advandec

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