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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    Nee, so ganz vorbei ist das sicher nicht. Es ist aber eben wahrscheinlich auch kein so einfach zu beschreibendes Thema: Global dürfte es vielen ähnlich gehen, im Detail spielen dann aber für den Einzelnen sicher verschiedene Aspekte und eben der individuelle Werdegang eine Rolle.

    Und je mehr ich darüber nachdenke (ja, ich denke viel darüber nach ), umso mehr gelange ich zu der Überzeugung, daß ich mein Detailproblem eigentlich schon lange eingegrenzt habe:
    • Verlust- und Verlassensängste
    • Ein paar entsprechend prägende Kindheitserlebnisse; hatte ich ja auch ansatzweise schonmal geschildert, glaube ich.
    • Während des Studiums Stabilisierung, Festigung, „die bisher schönste Zeit“, eigentlich alles perfekt, Geborgenheit, Sicherheit, Vertrauen, etc.
    • Dann nach und nach die ersten einschneidenderen Verlusterfahrungen, aber eben doch recht komprimiert innerhalb von wenigen Jahren
    • Quasi eine Glorifizierung der „schöneren“ Vergangenheit: Bewertung von Gegenwart und Zukunft an diesem Maßstab
    • Wehmut darüber, was vorüber ist – anstatt genießend davon zu zehren
    • Befürchtungen in Bezug auf das, was in der Zukunft zwangsläufig alles noch in der Art geschehen wird, jetzt, wo es mit den ersten Verlusten angefangen hat. Dabei habe ich manchmal wirklich echte Blitzlichter davon, wie ich älter und älter werde und mehr und mehr Verluste erleide und „alleiner“ werde.
    • Zusätzlich hier und da Langeweile und Unlust in Bezug auf Dinge und Tätigkeiten, die ich schon dutzend- und hundertfach durchgeführt habe. Wobei ich mir hier nicht sicher bin, ob das Teil der Ursache oder eher ne Folgeerscheinung ist.

    => Unterm Strich wahrscheinlich ne „klassische“ Midlife-Crisis mit ausgeprägten depressiven Phasen, in der jüngste Kindheits- und frühe Jugenderfahrungen plötzlich nochmal hoch- und überkochen. Gepaart sicher auch mit einem latent schlechten Gewissen bzgl. einiger Dinge, in denen ich vielleicht etwas hätte anders oder scheinbar besser machen können (oder auch nicht) und es nicht getan habe.

    Viel anders kann ich es mir ehrlich gesagt kaum erklären, egal, wie oft ich es im Kopf hin- und herwälze. Ich wüßte echt nicht, was da sonst noch schlimmes in mir schlummern sollte…

    Wenn ich jetzt wie gesagt nur heraushätte, wie ich das eingerenkt bekomme… muß ja nicht von heute auf morgen sein, das habe ich mittlerweile gelernt, jibbet eh praktisch nicht.
    Aber wie mache ich meinem Unterbewußtsein klar, daß ich keine Verlust, Verlassens- und Einsamkeitsängste zu haben brauche: Die Kindheit und Jugend ist vorüber, die Zeit danach war toll, die Gegenwart ist es unterm Strich auch – ich steh ja nun wirklich nicht mal ansatzweise allein da. Und klar wird mir die Zukunft weitere Verluste bringen, aber doch nicht morgen oder übermorgen, sondern im Laufe von Jahrzehnten. Und selbst dann ist ja nicht gesagt, daß ich „am Ende“ wirklich der Letzte und quasi allein bin – irgendjemand, der zu mir hält, wird mich immer überleben und für mich da sein.
    Wie bekomme ich diese rationale Sichtweise meinem besorgten Unterbewußtsein klargemacht…? Woran klammere ich mich da genau…? Das raff ich irgendwie noch nicht.

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Ich kann da natürlich auch nur von mir ausgehen und das natürlich begrenzt, weil die Geschichten dann ja doch verschieden sind.
      Vielleicht hat es etwas mit deiner depressiven Mutter zu tun, man neigt dazu, vor allem in jungen Jahren wenn man sich noch nicht abgrenzen kann, sich Verantwortung und Versagen aufzuladen und einzureden.
      Obwohl man weder Verantwortung hatte und eben aufgrund der Unerfahrenheit auch keinesfalls versagt hat, verinnerlicht man das.
      Das prägt natürlich, kann auch dazu führen das man eine Verantwortung übernimmt um nicht verlassen zu werden, immer alles richtig machen will, was dann zu einem Selbstläufer wird, wobei die Rationalität verloren gehen kann.
      Loslassen und dem Schicksal eine Chance zu geben, die Dinge einfach mal passieren lassen, das fällt schwer und macht ein ungutes Gefühl, das Vertrauen ist einfach nicht da, weil eben die Erfahrungen von damals eine andere Sprache sprechen.
      Die Zeit des Ausprobierens, einfach mal laufen lassen ohne schlimme Folgen befürchten zu müssen, die fehlt.
      Die Erfahrungswerte sind einfach nicht komplett, müssen mühsam nachgeholt werden, wozu auch gehört das Vertrauen in andere zu finden und darauf zu vertrauen das es, egal was kommt, immer irgendwie weiter gehen wird und nach einer Zeit gar nicht mal so schlecht.

      Ich denke deine Studienzeit war so gut, weil alle denen gegenüber du eine Verantwortung gespürt hast nicht dabei waren. Du warst fei von den selbst auferlegten Pflichten und Ängsten, das etwas schief laufen kann wenn du nicht aufpasst, es war egal, weil du woanders warst, nämlich in deinem eigenen Leben und das der anderen etwas ausblenden konntest.

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Moin,

        die letzten zwei Tage geht es mir ganz passabel bis gut, nahezu keine Symptome.

        Allerdings spüre ich trotz allem gerade vormittags immer noch den Depri-Schatten im Hintergrund. So auch heute: Ich bin zwar etwas schwer aus den Federn gekommen, weil ich gestern Abend erst um halb zwölf ins Bett bin. Ansonsten aber recht gut gelaunt, einigermaßen beschwingt aufgestanden, sogar ein Liedchen pfeifend durch’s Haus. Scheinbar alles bestens. Aber seit rund anderthalb Stunden schleichen sich da wieder so blöde Gedanken ein, die ich nur schwer abgeblockt bekomme, obwohl ich weiß, daß es eher schädlich ist, so zu denken: „Geht’s mir auch wirklich gut? Irgendwie ist mir doch n bißchen komisch… - Was mach‘ ich am Wochenende? Ich könnt ja wieder ein bißchen basteln… hmm… aber ich hab nicht wirklich Lust… oder doch… ist doch echt seltsam: Einerseits möchte ich gern mal wieder basteln, andererseits hab ich doch nicht wirklich Lust drauf…“ usw. Die Folge ist ein latentes Angstgefühl in der Bauchregion. Was natürlich meine Sorgengedanken „bestätigt“ und verstärkt, was wiederum das Angstgefühl verstärkt…

        Das ist doch echt Mist – als ob „ich“ bzw. mein Unterbewußtsein oder was auch immer an oder in mir nicht zufrieden sein und die Dinge einfach mal gut laufen lassen wollte. Damit züchte ich mir doch das nächste Loch quasi selbst!
        Ist das "normal" in ner Depri bzw. Teil der Symptomatik? Oder bin das "ich"? Warum ist das so schwer, entspannt und gut gelaunt zu bleiben...? So ein Murks! :/

        Aber ansonsten geht's - gut. Noch krieg ich das im Zaum gehalten. Es ist nur einfach nervig und verunsichert mich.

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          Hi zusammen,

          erneut ein kurzes Update:
          Ich denke, ich habe mich grundsätzlich weiter stabilisiert auf einem recht guten Niveau. Es ist zwar im allgemeinen Tagesablauf durchaus immer noch so, daß die Vormittage tendenziell etwas wackliger und anfälliger für negative Gedanken sind mit den einhergehenden Symptomen. Aber zum Glück trifft das auch nicht auf jeden Vormittag im gleichen Maße zu, und spätestens ab Mittag herum und abends ist es i.d.R. recht normal und entspannt. Ich hab wohl nach wie vor noch nicht so ganz raus, was den stärkeren Abrutscher vor anderthalb bis zwei Wochen ausgelöst hat oder auch, warum ich eben immer noch mal das ein oder andere Symptom verspüre. Aber wahrscheinlich ist das eben einfach (noch) so – da hilft wohl nur wahrnehmen, akzeptieren und abhaken.

          Unter’m Strich ist es wahrscheinlich wirklich die Summe der Veränderungen in meinem Leben innerhalb kürzerer Zeit und die Erreichung wesentlicher Lebensziele bis hierhin, und da kann sich mit Mitte/Ende Dreißig womöglich eben wirklich auch mal ne vorzeitige Mid-Life-Crisis mitentwickeln. Gerade die Gedanken daran, das zugenommene Bewußtsein und Verständnis dafür, was es wirklich bedeutet, daß meine Vergangenheit vergangen ist und kein Zeitpunkt und Ereignis, Gefühl, genau so wiederkehrt, egal wie sehr ich mir das wünsche, sind noch immer mal einfacher, mal schwerer zu „ertragen“. Damit ist natürlich auch ein Stück weit gewohnte Sicherheit verschwunden, die ich erstmal durch neue, andere Dinge wieder neu aufbauen und zurückgewinnen muß. Da hat es mir wahrscheinlich wirklich zu schnell ein paar Stützpfeiler weggehauen...
          Es sieht aber auch so aus, als wäre da irgendwo, irgendwie ein unsichtbarer doppelter Boden gewesen, der mich aufgefangen hat… zwar auf niedrigerem Level erst. Aber er hat mich aufgefangen, immerhin!

          Ich bin daher gerade guter Dinge, daß ich auf meinem Weg bereits ein gutes Stück Einsicht und Akzeptanz gewonnen habe.
          Letzten Endes wird man wohl wirklich nicht über Nacht erwachsen – und mit Schlag 18 mal sowieso nicht

          Jede Depression geht vorüber Und wenn es bei mir so weitergeht, sollte einer vollständigen Genesung früher oder später absolut nichts mehr im Wege stehen

          Wünsche euch einen schönen Nachmittag,
          Alex

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            Tja, irgendwie bin ich wohl grad mal wieder auf ner leichten Talfahrt… :/
            Auf jeden Fall ging es mir heute Vormittag noch weniger prickelnd als die letzten Tage vormittags, und auch jetzt, um halb zwei, hat das noch nicht ganz aufgehört, weswegen ich mir hier auch Luft machen möchte. Immerhin hoffe ich, hier auf ein paar verständnisvolle Seelen zu treffen, die diesen Murks besser nachvollziehen können.

            Ich bin zwar voll „funktionsfähig“, bin auch im Büro, arbeite (mal mehr, mal weniger ), und im Prinzip geht’s mir wirklich auch ganz gut – aber der Sog im Hintergrund ist heute spürbar störend stärker. Und wo ich es in den letzten zwei Wochen fast problemlos geschafft habe, meine Umwelt nicht mit meinen Befindlichkeiten zu behelligen (war ja auch kaum was…), hab ich mich da heute dann doch mal wieder mit nem Kollegen und nem Freund drüber unterhalten (müssen). Geholfen hat das leider irgendwie nicht so richtig… mein Magen grummelt etwas vor sich hin, und vorhin reichte schon ne Photo-Nachtaufnahme, und mir schoß durch den Kopf „ist das dunkel“, und nen Sekundenbruchteil später kroch wieder so n bissel Angst in mir hoch. Nicht schlimm, beherrschbar, aber störend und verunsichernd. Dabei war das Bild rein photographisch super, schön, da gibt's objektiv keinen Grund, dabei deprimiert zu werden...


            Insgesamt zeigt der Trend in meinem Stimmungstagebuch, das ich nun seit einem Monat führe, minimal leicht nach oben: Die Tagestiefstwerte sind im Mittel von 2-3 auf 3-4 angestiegen, und die Tages-Gesamtstimmung ist von irgendwas 4,7 oder so auf 5,2 gestiegen. Also durchweg positiv, eigentlich… Aber obwohl ich weiß, daß es immer wieder mal zu Dämpfern kommen kann, verunsichert mich das gerade mal wieder, und es ist durchaus ein gewisser Kampf, das Gedankenkarussel dann umzulenken.

            Dabei weiß ich eigentlich nicht einmal, was mich da im einzelnen konkret stören sollte. Klar habe ich meine grundsätzlichen, tiefer sitzenden Probleme (hoffentlich) erkannt. Aber erstens arbeite ich an denen, versuche das ein oder andere nun wirklich mehr und mehr gelassener anzunehmen. Und zum anderen ist mir jetzt nicht bewußt, daß irgendetwas davon in den Symptom-Momenten gedanklich eine Rolle spielen würde…

            Ok – heute Morgen gab’s etwas Streß mit Sohnemann:
            Er hat nach wie vor eine recht papa-anhängliche Phase und hat Mama heute Früh regelrecht aus dem Zimmer gekreischt, als sie ihm helfen wollte, weil ich noch im Bad war. Am Ende mußte das dann wirklich ich machen, sonst wäre so schnell keine Ruhe eingekehrt. Aber wo das meiner Frau anfangs noch weniger ausgemacht hat – sie kennt sowas ja umgekehrt -, so scheint sie das mittlerweile doch mehr und mehr zu belasten. Zumindest meinte sie dann heute Früh auch zu mir, daß sie das mittlerweile doch auch traurig machen würde und sie es nicht verstünde, sie hätte ihm ja schließlich nichts getan. (Ganz im Gegenteil hat sie ihm gestern noch einen neuen Schlafsack fertiggenäht, den er sich von ihre gewünscht hatte.)
            Wir haben dann auch beide versucht, das unserem Sohn klarzumachen. Aber wie nachhaltig das ist, ist noch die Frage…

            Und in der Hinsicht hab ich jetzt natürlich schon so meine „Gewissensbisse“ – obwohl ich rational gesehen genau weiß, daß ich da gar nichts für kann. Das ist ne Sache oder sogar eben nur ne Phase zwischen unserem Sohn und meiner Frau/seiner Mutter, und ich kann mich ja jetzt nun auch nicht absichtlich fies und abweisend ihm gegenüber verhalten, nur damit er sich wieder stärker an seine Mama bindet… Andererseits macht es mir sicher auch zu schaffen, wenn ich sehe, daß meine Frau da dann doch langsam anfängt, darunter zu leiden.
            Er war die letzten zwei Tage Zuhause, Mittwoch mit mir, gestern mit meiner Frau zusammen. Und die beiden haben wohl auch ne Menge Spaß zusammen gehabt. Da hab ich echt irgendwo ein Problem zu verstehen, warum er immer wieder so abweisend seiner Mutter gegebenüber ist. In der Richtung hab ich seit die beiden aus der Kur zurück sind, absolut kein Problem mit ihm… wenn er zickt oder trotzt, dann meistens aus nem konkreten Grund, den man vernünftig angehen und lösen kann.

            Aber das war wie gesagt heute Früh… gestern und vorgestern war da in der Richtung nichts. Und trotzdem hatte ich an beiden Tagen morgens etwas zu kämpfen.

            (Grad steigt wieder so ne leichte Angstwelle auf… :/ )


            Ich hab einfach grad mal wieder keine Ahnung, wie ich damit auf Dauer umgehen soll. Gelassenheit und Geduld (mögen) helfen, weiß ich – aber die krieg ich grad irgendwie nicht zuverlässig als aktives Wirkmittel aufgefahren.
            Vor zweieinhalb Wochen noch bin ich bei meinem Psychotherapeuten nach ner halben Stunde raus, weil mir kein konkretes Problem eingefallen ist, über das ich mich noch mit ihm hätte unterhalten können.
            Bereits ein paar Tage später wieder ein vorübergehender Dämpfer.
            Letzten Montag dann der Termin bei meinem Psychiater, der mich ganz typisch innerhalb von 2 Minuten abgefertigt hat. Es sei doch alles in Ordnung und auf gutem Weg (mit Blick auf mein Stimmungstagebuch), weiterhin 40mg, nächster Termin im Januar (!).

            Ich werd die Frage einfach nicht los, ob ich das Fluoxetin evtl. doch noch weiter erhöhen sollte, oder ob ein anderes Medikament wie Sertralin vielleicht wirksamer wäre...? Aber wie wie krieg ich das meinem Psychiater erklärt, wenn der immer schon nach ein paar Minuten mit mir fertig ist und ich meine Fragen nicht loswerde…?

            Grad alles irgendwie doch wieder n bissel Sch**** - auch, wenn ich natürlich versuche, den Gedanken nicht zu mächtig werden zu lassen, sondern ihn immer sofort wieder relativiere.


            Hab grad mal etwas weiter zurückgeblättert – da hatte Tired so schön geschrieben:
            Wäre man sich wirklich sicher, das die eigene Depression vorübergeht dann wäre manches einfacher, man sagt es sich zwar immer wieder vor, aber sobald man wieder im Keller sitzt glaubt man nicht mehr daran.
            Ich denke wenn es gelingt diese "Rückfälle" mit Gelassenheit ertragen zu können, sie nicht so wichtig zu nehmen und den Blick mehr auf das zu richten was man zuvor erreicht hatte und das die Abstände länger werden und es wirklich vorbei geht, den Blick also auch in die Zukunft richtet und weniger auf das aktuelle miese Befinden, dann hat man ein Mittel gefunden um das alles möglichst unbeschadet zu überstehen.
            In diesem Sinne übe ich mich mal weiter, Kopf hoch

            Und wenn jemand von euch noch einen Einfall hat – bitte immer her damit

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              Du machst dir zu viele Gedanken.
              Das dich, das mit deinem Sohn so belastet und auch deine Frau, das muss nicht sein. Er hat halt ne Papaphase, das ist normal und wenn ihr das auch so seht gibt es kein Problem.

              Für deinen Arzt wird es sich auch so darstellen, das es kontinuierlich besser wird, die Medikamente also ihren Dienst tun.
              Es scheint ja auch so zu sein und du stellst dir selber ein Bein, wenn du an einen Wechsel denkst, weil die Höchstmarke nicht schnell genug und dauerhaft erreicht wird.
              Das können Medikamente auch nur erreichen wenn die Einstellung und die Denke stimmen und die nötige Geduld da ist.
              Die Medikamente sind eine Stütze, aber eben nur soweit wie eine Fehlfunktion vorliegt, sie machen dich in keinem Fall glücklicher oder befreiter, wenn du es nicht auch bist.
              Dir fällt es anscheinend schwer dich an dein "neues" Leben zu gewöhnen, das alte hinter zu lassen und die Zeit jetzt so zu sehen, das du sie auch genießen kannst.
              Es stellt sich so dar als würdest du die Last der Verantwortung so ernst nehmen, das kaum noch Platz für den Genuss dessen, was du erreicht hast bleibt. Dann hast du noch deiner Frau gegenüber ein schlechtes Gewissen, anstatt dich darüber freuen zu können, das endlich mal der Papa die Nummer eins ist, eine schöne Zeit die auch nur vorübergehend ist und deshalb umso mehr genossen werden sollte.
              Irgendwann ist er in der nächsten Phase und du trauerst dem Verpassten hinterher, das ihr das nicht als eine neue Entwicklungsstufe aufgefasst und mit gelebt habt, stattdessen darüber traurig ward.

              Du kannst die Medikamente wechseln wie du willst, sie werden diese Einstellung und Hemmschuhe nicht eliminieren, das kannst nur du und wenn du das schaffst, dann wird das Zusammenspiel von Medikament und deinem Zutun perfekt sein, genau das bewirken was du dir vorstellst.
              Versucht es euch also nicht so schwer zu machen und selbst ganz normale Phasen eines Kindes zum Problem werden zu lassen, nur weil die Eitelkeiten und der Glaube des Verdienen müssens im Vordergrund steht.
              Das könnt ihr eurem Sohn auch nicht klar machen, das ist Erwachsenendenken, wenn ihr Probleme damit habt das er seine Zuwendungen nicht nach Verdienst verteilt, dann solltet ihr es zumindest keinesfalls zu einem Problem für ihn machen.
              Gönnt ihm doch einfach seinen Papa (natürlich im normalen Rahmen), das ist wahrscheinlich gerade sehr wichtig für seine Entwicklung und in ein paar Wochen werdet ihr drüber lachen.

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Hallo Tired,

                danke für Deine Antwort

                Zunächst einmal geht es mir heute wieder nen Ticken besser als gestern. Allerdings fabriziert mein Magen irgendwas zwischen Gastritis und Angstgefühlen... bekomme das nicht so richtig eingeordnet, was da jetzt die Ursache ist.
                Aber zum Beispiel verstärkte sich das Gefühl vorhin mal, als ich nach 2-3 Ründchen Computerspielen dann wieder aufgestanden bin, um weiter aufzuräumen: In dem Moment, wo ich den Entschluß gefaßt habe, aus dem Spiel rauszugehen und eben aufzustehen, verstärkte sich das blöde Gefühl im Magen. Tippe daher darauf, daß da irgendwie der Gedanke ans Aufhören negativ reingespielt haben muß. In Bezug auf mein inneres Kind, das weiter spielen will, nachvollziehbar. In Bezug auf den vernünftigen Erwachsenen, der noch dazu aufgrund des Depri-Schattens beim Spielen jetzt auch nicht die Super-Hoch-Euphorie hatte bzw. dessen Bedauern sich in überschaubaren Grenzen hielt, wieder weniger. Nicht falsch verstehen: Das Spielen hat mir Spaß gemacht. Aber ich wußte von Beginn an, daß es nur ein paar Minuten werden würden - und dann kriecht da trotzdem dieses leichte Angst- und Verlust-Gefühl hoch... *hrmpf* :/

                Aber ich gehe gedanklich dagegen an, mit allen möglichen Argumenten, tiefem Durchatmen und Langsam-machen.

                Ich hab seit vorhin auch die Vermutung, daß die mehr und mehr zurückgekehrte Alltags-Normalität mir da insofern etwas zu schaffen machen könnte, als ich mir im Prinzip nur noch selbst sagen kann (und muß), daß alles in Ordnung ist, ich keine Angst habe muß, meine Sache gut mache, etc. etc. etc. Irgendwie erhalte ich diese Zusprache seit einigen Wochen praktisch gar nicht mehr - und ich tippe darauf, daß da immer noch alte Abhängigkeiten bzgl. Anerkennung, Wahrgenommen-werden usw. wirken. Auch mit meiner Frau habe ich ja die Abmachung, Gespäche über meine Depri und meine Befindlichkeiten auf ein absolutes Minimum zu reduzieren, vorzugsweise tagelang am besten gar nichts darüber, solange es nicht akut wird. Mir ist absolut klar, daß das nur zu beiderseitigem Nutzen ist, denn sie ist seitdem doch deutlich entspannter und aufgetauter mir gegenüber. Und fängt das ein oder andere persönliche Gespräch in dieser Richtung auch mal von ihr aus an, wie bspw. letzte Woche Sonntag, als wir mal wieder nur zu zweit essen waren.

                Trotzdem fehlt mir da was, hab ich das Gefühl...

                Denn auch im Freundeskreis herrscht weiterhin viel Stille, wenn nicht grad ich mich mal melde (nicht immer, aber eben häufig, sicher 80:20 oder so). Klar gibt's dafür die diversesten plausiblen Begründungen, und mir würde es an Stelle meiner Freunde vielleicht nicht viel anders gehen. Aber ich bin eben nun mal in meiner Position, und da belastet mich diese Funkstille irgendwie...
                Meine Frau demgegenüber hat einen deutlich kleineren Freundinnenkreis und tut sich schwer, Anschluß zu finden. Aber wenn sie sich mal mit jemandem angefreundet hat, dann funktioniert das in beiden Richtungen sehr gut. So hat sie im letzten halben Jahr zwei neue Freundinnen gefunden, mit denen sie sich regelmäßig trifft.

                Und ich hab schon ein Problem damit, mich mit meinen langjährigen, sehr guten Freunden auch nur mal häufiger zusammenzutelefonieren, geschweige denn irgendein Treffen arrangiert zu bekommen... was meiner Meinung nach weniger an meinem Willen liegt :/

                Ich denke mal, in dieser Hinsicht den Umdenk- und Akzeptanzprozeß hinzubekommen, ist für mich noch ein gutes Stück Weg. Ich bin jetzt zwar kein Hans-Dampf-in-allen-Gassen-Party-Hengst , aber eben doch genug Gesellschaftsmensch, daß ich regelmäßige und gute Kontakte offenbar brauche.

                Es ist eben eine Umbruchphase, in der ich da stecke, aber ich bin dann doch zuversichtlich, daß ich das alles irgendwie gelernt, akzeptiert und angepaßt bekomme. Eben mit Geduld


                PS: Die Sache mit unserem Sohn versuchen wir etwas ruhiger und "erwachsener" anzugehen. Aber wie heißt es schon in "Im Auftrag des Teufel" so schön: "Eitelkeit ist meine liebste Sünde."

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  In dem Moment, wo ich den Entschluß gefaßt habe, aus dem Spiel rauszugehen und eben aufzustehen, verstärkte sich das blöde Gefühl im Magen. Tippe daher darauf, daß da irgendwie der Gedanke ans Aufhören negativ reingespielt haben muß. In Bezug auf mein inneres Kind, das weiter spielen will, nachvollziehbar.
                  Hallo Alex,
                  das kann natürlich sein, das klein Alex noch nicht mit spielen fertig ist und dementsprechend rebelliert.

                  Ich kenne das auch, nur empfinde ich dieses Gefühl oft als unüberwindbar, fast Schmerzhaft und stehe dann einfach nicht auf, um das zu tun, was ich eigentlich tun müsste.
                  Daraus ergibt sich dann ein Mischmasch aus schlechtem Gewissen und Kapitulation, vor diesem Gefühl, was alles noch intensiver und schlimmer macht.
                  Erträglich ist dieses Gefühl nur, wenn ich etwas machen will das kein Pflichtprogramm ist, wo es egal ist ob ich das angehe oder nicht und keine Verantwortung mit rein spielt.
                  Alleine das ich etwas tun muss, verhindert das ich es tue, das Empfinden dabei ist wohl mit lähmend ganz gut getroffen.

                  Ich rechne das weniger dem Inneren Kind zu, schon alleine weil mein Vergnügen am PC dann doch nicht so groß ist, als das ich es nicht ohne Probleme unterbrechen könnte.
                  Meiner Meinung nach ist das eine Form der Antriebslosigkeit, nicht so richtig rational einzuordnen, eben die Folge dessen was in einer Depriphase so passiert.


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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Ich kenne das auch, nur empfinde ich dieses Gefühl oft als unüberwindbar, fast Schmerzhaft und stehe dann einfach nicht auf, um das zu tun, was ich eigentlich tun müsste.
                    So extrem ist es glücklicherweise bei mir nicht, aber unangenehm genug.
                    Daraus ergibt sich dann ein Mischmasch aus schlechtem Gewissen und Kapitulation, vor diesem Gefühl, was alles noch intensiver und schlimmer macht.
                    Jepp, kenne ich. Geht bei mir dann fast soweit, daß ich manchmal Gedanken / das Gefühl habe, es ist egal, was ich jetzt mache - das schlechte Gewissen und diese leichte Angst kommen sowieso...

                    Meiner Meinung nach ist das eine Form der Antriebslosigkeit, nicht so richtig rational einzuordnen, eben die Folge dessen was in einer Depriphase so passiert.
                    Hatte auch schon in dieser Richtung überlegt: Ich bin zwar nicht wirklich antriebslos, hab aber in so einem Moment einfach nicht den "Antrieb", mich für etwas anderes aufzuraffen oder zu begeistern. Selbst wenn das, was ich aktuell mache, mitunter mehr den Zweck von Beschäftigungstherapie hat als volle Motivation. Ist bei mir aber jetzt auch nicht so schwarz-weiß - Motivation ist zum Glück immer mit von der Partie, mal mehr, mitunter aber eben auch nur sehr wenig.
                    Und wie Du schon sagst: Rational nicht einzuordnen.

                    ... wie auch meine Verlustängste und der Wunsch nach Anerkennung und so manches anderes an einer Depression...

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      ... wie auch meine Verlustängste und der Wunsch nach Anerkennung und so manches anderes an einer Depression...
                      Ich denke mal, das mit der Intensität einer Depression auch der Selbstwert (besonders schlimm wenn er vorher auch nicht gerade stabil war) sinkt.
                      Man hält nicht besonders viel von sich selber, fühlt sich überflüssig und registriert das man andere belastet, was sich dann auch noch sehr überzogen darstellt.
                      Anerkennung die einen früher motivierte, ist dann nur noch eine kleine Versicherung, das man doch noch einen Wert hat, was ihn gefühlsmäßig aber nicht wirklich steigert und auch nicht sehr lange vorhält.
                      So braucht man viel Aufmunterungen um ein gewisses, gefühltes, Level seines Wertes, für andere, aufrechterhalten zu können. Man muss im wahrsten Sinne des Wortes immer wieder davon überzeugt werden, das man etwas wert ist, wenn das wegbricht empfindet man es wie Ablehnung.
                      Was bei normalem Empfinden natürlich ganz anders ist, man weiß um seinen Wert, glaubt daran das andere einen schätzen und braucht keine regelmäßige Bestätigung, da reichen die ganz normalen Dosierungen viel länger aus.
                      Die Anerkennung die man als Depressiver bekommt, kehrt sich irgendwie um, sie wird nicht als besonderes Extra empfunden ohne das man auch gut klar käme. Sondern die fehlende Anerkennung, oder ein vermeintliches Übergehen von Leistungen bzw. ein nicht Registrieren der eigenen Person, wird als regelrechte Abweisung interpretiert, ohne das wirklich etwas in der Art dahinter steckt und wenn dann jemand etwas positives sagt, dann mag man es nicht glauben. Kommt noch Kritik dazu, ist es eh vorbei, mit dem zarten Gerüst des Glaubens ans gemocht, gebraucht, geliebt werdens.
                      Das ist ein regelrechtes Paradoxum, die Anerkennung reicht nie aus, deshalb braucht es immer mehr, aber im Grunde versandet sie immer irgendwo im Nirgendwo. Wenn gar nichts positives mehr von anderen kommt, dann macht man daran fest das man ein Nichtsnutz ist, obwohl man mit der entsprechenden Anerkennung genauso davon überzeugt ist.
                      Wie eine Medizin die man schluckt damit es besser wird und die man immer weiter steigert weil es nicht besser wird, aber ohne geht auch nicht, da dann die einzige Hoffnung auch noch weg ist.
                      Ich denke man glaubt der Anerkennung von nahestehenden auch nicht so richtig, argwöhnt immer das einfach nur die Verbundenheit dahinter steckt, in so einem Bastlerforum weißt du zumindest das es ehrlicher ist. Jemand fremdes lobt dich nicht einfach so, er findet es wirklich gut, was dann natürlich einen recht hohen Wert erreichen kann den man möglichst wiederholen möchte. Kommt dann nichts mehr, ist man auch wieder nicht gut genug.
                      Das ist natürlich sehr anstrengend, wenn man sich da hinein steigert, was man ja auch nicht unbedingt beeinflussen kann.

                      Wenn die Verlustängste nicht schon vorher da waren, kann ich mir auch vorstellen, das sie daher kommen weil man sich selber nicht gut leiden mag, nichts, oder immer weniger, liebenswertes an sich findet und da ist es ja auch klar, das andere das genauso sehen müssen und irgendwann weg sind. Wer hält es schon mit jemanden aus, der es kaum selber mit sich aushält?

                      Da gibt es aber sicher Unterschiede, wenn die Verlustängste durch Todesfälle o.ä. entstanden sind, halt Sachen auf die man keinen Einfluss hatte und die tiefe Wunden hinterlassen haben. Ich denke mal dann sind solche Versicherungen der Anerkennung ein ständiger Begleiter (auch ohne depressive Phasen), der vermittelt das der andere noch bleibt, solange er lobt und nicht damit aufhört.

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Hallo ihr Lieben,

                        ich melde mich auch mal wieder zu Wort denn bei mir gibt es auch ein paar neue Entwicklungen. Meine Ex Freundin ist nun aus der Klinik entlassen und wieder zuhause bei ihren Eltern! Wir hatten gestern kurz geschrieben du heute telefoniert, da sie mit Ihrem Vater schonmal einige Sachen aus der Wohnung holt. Ihr geht es leider sehr schlecht...sie hat zu den psychischen Symptomen nun auch starke körperliche Beschwerden (Erbrechen und kann nichts Essen). Sie heult dauernd und hat starke Panikattacken....ich weiß nicht warum man sie o Entlassen konnte...eine Therapeuten hat sie auch noch nicht...sie hatte zwar einen Termin bei jemandem aber das war wohl nicht richtig für Sie.

                        Ich bin nun in einer echt blöden Situation, denn eigentlich sollte es nicht mehr mein Problem sein,denn sie hat sich getrennt und ist und steht auch zu ihrer Entscheidung! Sie weiß nun auch, dass sie zuerst in sich stabil werden muss und es keinen Sinn macht wenn ich sie weiter versuchen würde zu stabilisieren!
                        Aber ich habe auch wirklich Angst um Sie...ich hoffe se macht keine Dummheiten. Ihre Eltern sehen das alles wohl etwas entspannter, denn si waren erstmal die ganze letzte Woche im Urlaub. Ich verstehe das nicht!

                        Nun stecke ich also in einem massiven Konflikt!
                        Andererseits gibt's da auch eine Frau die wohl starkes Interesse an mir hat...wir haben uns zweimal getroffen und sie weiß, dass ich es langsam angehen möchte!
                        Aber irgendwie überfordert mich das alles...wie komme ich da nur wieder heraus?

                        Viele Grüße

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          wie komme ich da nur wieder heraus?

                          Indem du deine Ex loslässt.

                          Woher weißt du eigentlich das es ihr so schlecht geht, erzählt sie dir das?

                          Es kann auf dich sehr massiv wirken, wenn sie all ihre Probleme gebündelt mitteilt, für Leute die sei jeden Tag sehen stellt sich das vielleicht gar nicht so dramatisch dar.
                          Möglicherweise war es kein Fehler sie zu entlassen, oder in Urlaub zu sein, sondern nur etwas das im absoluten Toleranzbereich liegt, da deine Ex im Alltag stabiler ist als sie dir gegenüber wirkt, wenn sie davon berichtet.

                          Schließ damit ab und genieße das Interesse deiner neuen Bekanntschaft, wäre schade wenn du dich selber blockierst, weil du dir Sorgen um jemanden machst der mit dir abgeschlossen hat und auch genug andere Unterstützung bekommt.
                          Für deine Ex wäre es auch kein Problem wieder in die Klinik zu gehen, wenn es ihr schlecht geht.
                          Das ist aber ihre Verantwortung und Entscheidung, nicht deine.
                          Sie hat sicher genug Möglichkeiten, im Notfall Hilfe zu erhalten, vielleicht auch über dich, aber es ist sicher nicht deine Aufgabe in hab acht Stellung zu verharren um ggf. helfen zu können, während dein Leben an dir vorbei läuft.
                          Andersherum muss es sein, mach dir eine schöne Zeit und erst Gedanken um die Ex wenn sie wirklich konkret um deine Unterstützung bittet, bis dahin gilt: Ihr seid getrennt, also versuche auch so zu leben und nicht Verantwortung an dich zu reißen die du nicht mehr hast und wovon sie dich ja ganz klar, mit der Trennung, befreit hat.

                          War dies nicht eines ihrer angeführten Probleme? Das du es in die Hand nimmst, es für sie richtest?
                          Sie will das nicht und damit das du schon wieder den Part des Sorgenden übernimmst, tust du genau das wovon sie sich emanzipieren will.

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Hi Alex,
                            nimmst du eigentlich noch den protonenpumpenhemmer = hast du noch die magenprobleme?
                            lg, crash

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Hi crash,

                              ja, seit der Klinik wieder. 1x 20mg alle 2 Tage. Wobei die ja nur gegen die Säureprobleme helfen, nicht gegen die Angstgefühle Und manchmal, wenn es nur unterschwellig auftritt, tue ich mich auch etwas schwer, das auseinanderzuhalten. Zumeist entwickelt es sich in der letzten Zeit eher in Richtung leichte Angst. Naja... damit is es schon mal weniger Gastritis, hat auch was Gutes

                              @Tired:
                              Das, was Du über die Geschichte mit dem Selbstwertgefühl schreibst, klingt logisch.
                              Es ist eben auch da bei ner Depression paradox, wie mit den meisten anderen Sachen da ja auch: Alles, was einem aus sich heraus bei jeder anderen Krankheit grundsätzlich (wenigstens etwas) Halt und Hoffnung geben würde, wird bei ner Depri ausgehebelt. Vor allem eben in den ersten, akuten Schüben. Je länger man damit lebt, umso besser, denke / hoffe ich, lernt man dann doch, den Verstand beizubehalten.

                              So sind die letzten Tage eben etwas mau gewesen. Aber ich möchte auch nicht wissen, wie schlimm es hätte werden können ohne meine bisherige Erfahrung, mein Wissen, meine Atem-, Achtsamkeits- und Gelassenheitsübungen, das KVT, und das Fluoxetin.

                              Von daher: Heute war schon wieder ein sehr viel besserer Tag , und so blicke doch wieder noch etwas hoffnungsvoller nach vorne. Wir sind sicher den halben Tag draußen gewesen, ein Spitzenwetter, strahlendblauer Himmel, Sonnenschein satt. Erst mit Freunden spazieren, dann spontan einen Ausflug zum nahegelegenen Flugplatz gemacht und dort im Freien Mittag gegessen (statt Zuhause den Backfisch aus der Tiefkühltruhe), und zum Abschluß noch zwei Caches gesucht und gefunden. Grad noch mit nem Freund ein paar Ründchen PC gespielt, der Kleine ist super drauf, meine Frau auch... irgendwie paßt heute alles

                              Es ist eben ein Prozeß, Schritt für Schritt, langsam machen, eins nach dem anderen. Und ich lerne jeden Tag besser und besser, mich damit zu arrangieren und es zu akzeptieren, bis ich es entweder gar nicht mehr als so belastend empfinde, oder aber bis es irgendwann schwupp-di-wupp weg ist

                              Muß nur mal sehen, wie ich diese Selbstwert-, Anerkennungs- und Aufmunterungssache besser in den Griff bekomme. Ich hab den Eindruck, da reichen schon leichteste Gedankenansätze in dieser Richtung im falschen Moment - eine Absage, ein Nein, nichts persönliches, was ich aber dann doch persönlicher nehme -, und dann gräbt sich da unterbewußt etwas weiter, was ich nur schwer wieder eingefangen bekomme.
                              Denke mal, da helfen im ersten Schritt nur rationale Einsicht, sich selbst zur Ordnung rufen und kontinuierliche KVT.

                              Schau mer mol

                              @Werner:
                              Tut mir leid zu hören, wie sich das bei Deiner Ex entwickelt.
                              Ich stimme Tired ab zu, daß Du das vielleicht einfach auch etwas zu nah an Dich heranläßt.
                              Davon abgesehen ging es auch mir in den ersten Tagen nach meinem Klinikaufenthalt ziemlich gemischt bis mies. Auf der einen Seite zwar froh, wieder Zuhause und "frei" zu sein; auf der anderen Seite aber eben wie damals beschrieben auch recht unsicher und zweifelnd. Aber das hat sich mit der Zeit gegeben, und das wird sie auch schaffen. Sie muß erst wieder lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, und vor dem Hintergrund ihrer Depri bzw. Angstattacken ist das nicht einfach. Aber wenn sie ihre Eltern um sich hat, ist jemand in der Nähe, der sich sicher um sie kümmern wird. Du mußt diese Verantwortung und Aufgabe also nicht übernehmen, und das solltest Du auch nicht. Wenn sie irgendwann wirklich Deine Hilfe benötigt, wird sie auf Dich zukommen.
                              Bis dahin versuche, etwas Distanz aufzubauen - zu Deinem eigenen Wohl.

                              Drücke Dir die Daumen

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                hi Alex,
                                wie lange geht das nun schon mit der gastritis? woher kommt die wohl? warum bleibt sie? was machst du noch dagegen?
                                protonenpumpenhemmer können offenbar gravierende nebenwirkungen haben, besonders bei langzeitanwendung. sogar von depressionen habe ich in dem zusammenhang gelesen. (natürlich greifen die pph nicht direkt in den hirnstoffwechsel ein, aber durch die vitalstoffmangelerscheinungen (z.b. vit d, vit b12, eisen, magnesium, calcium, die man durch langjährige einnahme erleiden kann, ist es offenbar ebenfalls möglich, depressionen zu entwickeln.)
                                das sollte bei deiner behandlung berücksichtigt werden, finde ich. vielleicht gibt es sogar wechselwirkungen oder wirkungsminderung bei der einnahme von fluotexin. manchmal liegt der teufel im detail.
                                das fällt mir vor allem ein, weil du doch sehr reflektiert erscheinst, d.h. eine kognitive kontrolle tendenziell hinkriegst, aber wohl der körper nicht so recht mitzieht. da frag ich mich doch, warum...

                                ach ja, und übrigens hat kein mensch täglich gute tage... mir kommt's gar so vor, als ginge es dir da besser als z.b. mir - und ich hab nicht mal deine diagnose! ;o)
                                das auf + ab ist "normal", du wirst schon lernen, damit wieder klar zu kommen.
                                auf jeden fall ist es immer wichtig, auch immer mal auf die äußeren faktoren zu schauen (s.o.)


                                hi werner,
                                ich kann tired + alex nur zustimmen. geh auf abstand! leb dein leben! du hast deine schuldigkeit getan...!

                                schönen abend euch noch + lg
                                crash


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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Guten Morgen crash,

                                  das mit der Gastritis geht schon seit rund 3 Jahren.
                                  Ursachen dürften hier im Prinzip die gleichen Probleme sein, die auch zur Depression geführt haben: Streß, Sorgen, Grübeln, Zweifeln etc. Quasi ne körperliche Vorstufe, deren Signale ich aber damals noch nicht so richtig verstanden habe bzw. nicht richtig darauf reagiert habe. Stattdessen dürfte die Gastritis selbst das Problem noch verstärkt haben, denn ich esse gern – und wenn ich dann plötzlich die Hälfte nicht mehr essen kann / darf / sollte, ohne anschließend Magenschmerzen und Sodbrennen zu bekommen, greift das natürlich auch irgendwo in meine Lebensqualität ein. Zumindest habe ich das damals so empfunden, als es besonders massiv war.

                                  Mittlerweile ist die Gastritis seit Monaten sehr erträglich geworden, teilweise gar nicht mehr existent. Hatte ja zwischen Februar und dem Klinikaufenthalt im Juli monatelang gar keine genommen, höchstens mal ein paar Tropfen Iberogast oder Heilerde, wenn’s n bissel gezwickt hat. Und konnte trotzdem in Maßen alles essen; von fettigem Friteusen-Gedöns laß ich eh schon seit ein paar Jahren größtenteils die Finger.
                                  Irgendwie ist das dann im Zuge des zweiten akuten Depri-Schubes etwas zurückgekommen, und da mir eine Großbaustelle reicht(e), hab ich dann ein paar Wochen später wieder mit 20mg Pantoprazol angefangen. Aber zu dem Zeitpunkt war die schwer-akute Phase überstanden und ich schon auf 30mg Fluoxetin.

                                  Deswegen würde ich die Pantoprazol als hauptsächlichen Katalysator für die Depri ausschließen. Dazumal ich ja auch „nur“ 20mg alle zwei Tage nehme. Das mit den Vitalstoffmangelerscheinungen habe ich auch schon mehrfach gehört und gelesen, aber das ist wohl erstens typabhängig, und zweitens bemühe ich mich um eine grundsätzliche ausgewogene Ernährung, auch wenn da garantiert noch viel mehr ginge.

                                  Stimme Dir aber zu: Der Teufel steckt da sicher im Detail.
                                  Und da meine aktuellen Magenbeschwerden wahrscheinlich insgesamt mehr in Richtung Emotionen und Angst gehen, werde ich die Dosis mal versuchsweise noch weiter runtersetzen und bei Bedarf lieber mit anderen Mitteln nachhelfen. Der Versuch kann ja nicht schaden – immerhin hat es in diesem Jahr ja schonmal für mehrere Monate geklappt

                                  Was meine kognitive Kontrolle angeht: Die ist wie gesagt mal besser, mal schlechter, eben auch n bissel je nachdem wie es mir geht. Wissen tu ich das meiste – aber wenn dann doch mal wieder ne Senke auftaucht, ist das eben mit dem positiven Denken nicht mehr ganz so einfach Ob da jetzt der Körper vorangeht oder das Denken, das ist mal wieder die alte Frage nach der Henne und dem Ei.

                                  Stichwort „gute Tage / schlechte Tage“:
                                  Wie schon mehrfach berichtet, hatte ich auch in der Vergangenheit natürlich bessere und schlechtere Tage, logisch. Ich war auch schon schmal mies gelaunt, gereizt, gelangweilt, unlustig usw. – aber eben alles im „normalen“ Maß. Ich bin mal etwas unmotiviert gewesen, aber nicht komplett antriebslos bzw. so, daß ich mich – so wie jetzt – schon auch aktiver antreiben mußte, um nicht zu versacken. Daß es mich aber eben psychisch, körperlich mit Symptomen so heftig reinreißt, ist neu.


                                  Wäre zu schön, wenn ich auf das Fluoxetin früher oder später wieder verzichten könnte. Auch, weil wir eigentlich wirklich noch ein zweites Kind haben wollen, und das bald – da tickt ne Uhr . Aber wir und vor allem meine Frau sind da ziemlich besorgt, daß die SSRI da noch mehr Schaden anrichten könnten als einfach nur meine Lust auf Sex oder die Schwimmfähigkeit der Spermien einzuschränken… Wie Du so schön sagst: Besonders da dürfte der Teufel auch im Detail stecken.

                                  Also steh ich grad etwas vor dem Dilemma, das Fluo – in Absprache mit meinem Psychiater – auszuschleichen und dann mindestens 3 Monate „trocken“ zu bleiben und durchzuhalten. Klar kann’s wie durch ein Wunder glattgehen und ich brauch das Medi vielleicht sogar nie wieder. Kann aber auch verdammt hart werden. Und ob so ne Depri-Stimmung / -Krankheit für meinen Genpool so von Vorteil ist, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht… Und selbst Studien mit 98 oder 99% Sicherheit helfen einem da nicht, wenn man zu den 1-2% gehört, die dann ein erblich vorbelastetes Kind bekommen :/

                                  Mal sehen…


                                  Wünsche euch einen guten Start in die neue Woche

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Meine Frau und ich haben das Thema "Fluoxetin absetzen wegen Kinderwunsch" nochmal besprochen, und ich hab mich auch mal mit zwei sehr gut bekannten Kollegen ausgetauscht:
                                    Der Wunsch nach einem zweiten Kind ist das Risiko wahrscheinlich nicht wert, einen weiteren Rückfall meiner Depression zu riskieren. Ich bin eben speziell morgens immer noch häufig genug etwas stimmungsschwankend in einem für mich ungewöhnlichen Maß, und da käme ein Ausschleichen und Absetzen wahrscheinlich definitiv zum falschen Zeitpunkt. Und wir haben nichts gewonnen, wenn wir dann zwar ein zweites Kind haben, ich aber drinhäng' wie ein Schluck Wasser in der Kurve und meine Frau mit der ganzen Arbeit und dem Streß allein auf der Strecke bliebe. Soweit ich da nochmal n bissel gelesen habe, erhöht jede nicht ordentlich auskurierte depressive Phase die Chance auf einen Rückfall, und wer weiß schon, ob das Fluoxetin dann auch nochmal so wirken würde - oder eben nicht. Und falls ich gar nicht erst durchhalten würde, bis das zweite Kind unterwegs wäre, wäre die ganze Aktion umsonst und auch noch zusätzlich frustrierend gewesen.

                                    Also lassen wir erst einmal alles so, wie es ist. Ich werde mir eine Überweisung zum Urologen geben lassen, um mich mal testen zu lassen. Und je nach Ergebnis muß ich mich dann mit meinem Psychiater mal unterhalten, das Fluoxetin auf einen tendenziell hamloseren / nebenwirkungsfreieren SSRI umzustellen (auch hier scheint nach Angabe von embryotox.de offenbar Sertralin grundsätzlich besser geeignet zu sein).
                                    Oder eben auch nicht.

                                    Echt doofes Timing... :/

                                    Aber ok - auch kein Grund zum Verzweifeln. Erstens haben wir ein tolles Kind, und zweitens: Wer weiß schon, wofür es am Ende gut ist...


                                    Komme übrigens weiterhin ohne Pantoprazol gut zurecht. Lediglich heute Morgen mal Iberogast eingeworfen, mehr vorsichtshalber.


                                    Ansonsten wie üblich in der letzten Zeit vormittags alles etwas gemischt: Ich spür den Sog, kämpfe dagegen an, hab bessere und weniger gute Minuten, und irgendwie wurschtel ich mich da so durch, immer in der Hoffnung, daß es erstens im Tagesverlauf besser wird und zweitens auch insgesamt langsam, aber stetig aufwärts. Irgendwo so +2/+3 würd ich sagen: Halbwegs gut gelaunt, aber etwas unlustig, leichte Gedankenkreise, aber im Großen und Ganzen funktions- und einsatzfähig. Nicht wirklich richtig gut, nen Ticken schlechter als gestern, aber definitiv nicht schlecht.
                                    Is ja schonmal ein Anfang

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Hi Alex,

                                      da kenne ich mich nicht wirklich aus.
                                      Ich glaube aber das Antidepressiva bei manchen Männern die Spermien schädigen können, ist eine relativ neue Erkenntnis.
                                      Bisher ging es ja vor allem um eine geschwächte Libido, die solche Medikamente bewirken können.
                                      So würde ich nicht unbedingt auf ein Ausweichpräparat bauen, denn wenn da nichts zu Schädigungen bekannt ist, dann vielleicht nur weil die Studien fehlen.

                                      Ich weiß auch gar nicht ob dieses Thema wirklich schon so gut erforscht ist, das da klare Aussagen getroffen werden können, also wäre ein Spermiogramm vielleicht erst mal eine Lösung und natürlich das Gespräch mit deinem Arzt, auch weil da sicher die Höhe der Dosierung eine Rolle spielt.

                                      Es wäre sicher nicht gut wenn du jetzt das Medikament absetzt und in die Kinderplanung gehst, ich bin aber der Meinung das es auch mit dem Medikament gehen kann, was sich nach einer Untersuchung ja raus stellen würde.

                                      Die eigentliche Frage ist ja, egal ob mit oder ohne Medi, ob du selber bereit für ein Baby bist, stabil genug um die anstrengende Zeit ohne Rückfall zu überstehen.
                                      Drum wäre es vielleicht besser noch etwas zu warten, einfach um erst mal wieder genug Land in Sicht zu haben.

                                      Wenn ihr es dann versuchen wollt, musst du vielleicht gar nicht mal so lange auf das Medikament verzichten (wenn überhaupt), eben nur bis zur Zeugung, was ja auch schnell gehen kann.

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Moin zusammen,

                                        tja, wie das Leben so spielt:
                                        Hätte ich Samstag Abend einen Eintrag verfaßt, hätte ich geschrieben: „Vom Aufstehen an alles tipp-topp, alles spitze, fast keine Beschwerden, alles super.“ Tagesmittel 7, würde ich sagen.
                                        Hätte ich mich gestern Abend gemeldet, hätte es schon so ausgesehen: „Gemischt, n bissel angeschlagen, geht, aber definitiv nicht normal gut wie am Samstag.“ Tagesmittel „nur“ noch 5.

                                        Ich weiß: Jammern auf hohem Niveau

                                        Was war gewesen:
                                        Der Samstag verlief weitestgehend „nach Plan“: N bißchen Aufräumen, spazierengehen mit Sohnemann, Mittagessen in D’dorf, danach Rabatt-Shopping im Kaufhof und zum Schluß einen Cache gehoben. Alles bestens, alle hatten super Laune. Wenn man mal davon absieht, daß der Große am Abend nach dem Sandmännchen 39,1 Fieber hatte… Aber ok – kommt vor.

                                        Sonntag begann dann schon nicht mehr ganz „nach Plan“: Unser Sohn hatte immer noch Fieber, war schlapp, hat sich morgens erbrochen. Eigentlich wollte ich mit nem Freund und meinem Bruder die Saunasaison eröffnen. Aber dann rief mein Freund an und meinte, er wäre leicht erkältet, und da wäre Sauna nicht so doll, gerne aber ein Spaziergang mit Cachen. Ok – hab ich noch irgendwie akzeptiert. Dann meinte meine Frau, da wäre sie gar nicht soo böse drum – sie hätte vormittags einiges im Haus zu erledigen, und da unser Sohn ja krank war, fände sie es gut, wenn ich länger Zuhause bliebe und mich mit ihm beschäftigen würde. Da ahnte ich schon: Das wird heut alles nix mehr… Tja, so kam’s dann auch. Um die Mittagszeit stand ich beim Essenholen in der Stadt ne halbe Stunde im Stau, weil verkaufsoffener Sonntag war und ich prompt in die falsche Einbahnstraße eingebogen bin. Da ging meine Laune dann weiter in den Keller, es stieg Unlust auf, und es kamen die ersten leichten Symptome.
                                        Und Zuhause war meine Frau den ganzen Tag im Streß, weil sie das Zimmer unseres Sohnes komplett entstauben mußte (er hat die Hausstauballergie von mir geerbt), und dementsprechend war auch sie nur mittelprächtig drauf.
                                        Es ging mir dann im Laufe des weiteren Tages wieder etwas besser, abends war i.O.
                                        Aber der Tag war nicht so unbeschwert wie der zuvor.

                                        Heute Morgen geht’s halbwegs, irgendwas zwischen 3 und 4. Aber so ein leichter Unlust- und Sinnlosigkeitssog ist wieder spürbar. Und mein Magen erzeugt mal wieder irgendetwas zwischen Sodbrennen und leicht mulmigem Gefühl.


                                        Ich halte da natürlich gedanklich weiter dagegen, so gut ich kann, und es klappt auch irgendwie.

                                        Aber es kann doch nicht sein, daß so ne Lapalien wie die gestern mich wieder so ans Grübeln bringen und deprimieren, Menschenskind. Das ist doch das normale Leben! Und auch mein Leben vor der Gastritis und der Depression ist häufig genug nicht nach Plan gelaufen. Kann doch nicht sein, daß mich sowas direkt wieder so zweifeln läßt, ob das „alles“ Sinn macht – was auch immer dieses „alles“ sein soll
                                        Naja, kann doch…

                                        Tja, wird schon irgendwie. Und über die Strecke paßt es auch.
                                        Aber dieses derart spürbare Auf und Ab empfinde ich immer noch als etwas ungewohnt und anstrengend. Und es hält einfach auch die ganzen Befürchtungen am Leben, es könnte wieder schlimmer werden. Doofe Sorgen, doofe Gedanken


                                        Wünsche euch einen schönen Montag,
                                        Alex

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Hallo crash,

                                          herzliche Glückwünsche übrigens zur Hochzeit
                                          Ich hoffe, Du hattest einen schönen Tag und eine schöne Feier

                                          Ich wünsche Dir / euch alles Gute, viel Liebe und Glück für das gemeinsame Leben.

                                          LG,
                                          Alex

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            moin Alex,
                                            herzlichen dank für deine lieben wünsche! du bist ja wirklich äußerst aufmerksam )
                                            wir haben alles überstanden, unsere party mit live musik (mein mann spielt gitarre in einer band) war glaube ich auch für alle schön - hoffe ich wenigstens ;o). aber eins sag ich dir - nie wieder heirate ich! viel zu viel "emo-stress", nicht mal so sehr bei mir wie bei den gästen, die unbedingt rührende szenen brauchen und enttäuscht sind, wenn nicht geliefert wird ;o)
                                            war schön, aber anstrengend. eigentlich will ich gleich ne runde laufen gehen, aber bin gerade zu nix zu gebrauchen.

                                            sag mal, hast du noch therapeuten-termine? ich finde, deine tiefsitzenden sorgen sollten vielleicht mal ergründet werden. du kannst das sicherlich aushalten, damit konfrontiert zu werden, es könnte dir womöglich sehr weiter helfen!
                                            von diesen "uralten sorgen" kam womöglich schon die gastritis. klar versuchst du, im alltag zu funktionieren, und ich finde, du gibst dir ganz schön mühe und kannst stolz auf dich sein. ich sag jetzt mal: weiter so!

                                            und schau mal, daß du nochmal tips vom fachmenschen bekommst. du kannst ja nicht alles mit frau + freunden durchkauen, ist auch für die zuviel. so rücksichtsvoll, wie du rüberkommst, machst du das auch nicht, sondern versuchst, den kram selber zu "verdauen", was offenbar noch zuviel für dich ist. aber du machst doch schon gute fortschritte, würde ich sagen!

                                            weiterhin alles gute,
                                            crash


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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Hallo Crash,

                                              freut mich, daß ihr trotz allen Stresses einen schönen Tag hattet. Und ja, ich kann mich noch an meine / unsere Hochzeit erinnern: Wir sind irgendwann sowas von platt gewesen… Eigentlich kommt man als Hochzeitspaar gar nicht so richtig dazu, den Tag zu genießen, weil man ja allen Erwartungen gerecht werden möchte. Dabei steht man selbst ja eigentlich im Mittelpunkt der Feierlichkeiten. Tja… das Leben steckt voller Widersprüche


                                              Therapietermine habe ich grundsätzlich schon noch.
                                              Aber zum einen gestaltet sich die Terminfindung aktuell wieder etwas schwieriger: Den Vorschlag letzte Woche mußte ich wegen Martinsumzug meines Sohnes verschieben, der Vorschlag für diese Woche fällt auf morgen – nur hat meine Frau dienstags immer Tai-Chi… Und eine Rückmeldung für einen neuerlichen Vorschlag habe ich bis jetzt noch nicht erhalten.
                                              Alles nicht ganz einfach. Zum Glück geht’s mir gut genug, daß ich es mir leisten kann, sie immer soweit zu schieben, bis es mal wieder paßt. Und so Dinge wie der Martinsumzug sind mir persönlich eben auch wichtig – mein Sohn soll später mal nicht sagen können, daß sein Vater nie an solchen Veranstaltungen teilgenommen hätte.
                                              Zum Teil liegt das Problem aber sicher auch daran, daß es eine Zeit lang sehr gut klappte mit den Terminen – und da hab ich dann irgendwie mögliche Terminkonflikte nicht immer so direkt auf dem Schirm :/

                                              Zum anderen bin ich aber auch auf der Suche nach einem neuen Therapeuten; hatte ich, glaube ich, vor längerem schon mal am Rande erwähnt:
                                              Ich werde mit meinem aktuellen Therapeuten einfach nicht so richtig warm. Ich komme in das Gesprächszimmer rein, reiche ihm die Hand und begrüße ihn lächelnd, er reagiert zwar, aber bei seinem Lächeln habe ich immer den Eindruck, daß er nicht so ganz bei der Sache ist. Dann setzen wir uns… und… es herrscht Schweigen. Er sieht mich an, ich sehe ihn an, ich lächle etwas, er lächelt etwas fragend und erwartungsvoll zurück – und wenn ich dann nicht irgendwann nach 5-10 Sekunden von mir aus das Wort ergreifen würde, würden wir uns wahrscheinlich 45 Minuten lang anschweigen. Da kommt keine Frage „Wie geht es Ihnen heute?“, „Wie fühlen Sie sich?“, „Wie war die letzte Woche?“, „Geht es Ihnen besser?“, „Haben Sie das Gefühl, Fortschritte zu machen?“ oder ähnliches.
                                              Ich weiß nicht – aber irgendwie… erweckt das bei mir nicht so richtig das Gefühl eines einfühlsamen und vertrauensvollen Therapeuten. Vielleicht erwarte ich zuviel. Vielleicht ist auch das Problem, daß er etwa im gleichen Alter ist wie ich und es ihm noch an Erfahrung mangelt.
                                              Wie gesagt: Ich weiß es nicht. Aber irgendwie bin ich deswegen sicher auch so n bissel auf Sparflamme was meine Motivation angeht, regelmäßigere Termine bei ihm zu finden oder anderes deswegen zu versäumen oder zu verbiegen…

                                              Ich hab mich jetzt just heute Morgen noch auf die Warteliste eines anderen Therapeuten setzen lassen, und die Dame am Telefon hat mir sogar Hoffnungen für Anfang des Jahres gemacht (ok – rein über AB hab ich mich da auch im August und September schon „vorangemeldet“ ). Bis dahin, denke ich, werde ich es nun auch noch gut durchhalten – ich bin bis hierhin gekommen, es geht mir verhältnismäßig gut – dann geht es auch noch weiter
                                              Klar ist nur auch, daß ich da vielleicht wirklich noch ein paar Brocken abarbeiten sollte. Hoffe, daß ich denen spätestens mit dem neuen Therapeuten dann allmählich und besser auf die Spur komme.


                                              Ansonsten hab ich mich übrigens auch mal in das Thema „Nebenwirkungen Panto(pra)zol“ weiter eingelesen und bin da doch einigermaßen überrascht gewesen – das wußte ich so genau noch nicht, danke für den Hinweis.
                                              Ich bin da jetzt seit über ner Woche weg von, lediglich hier und da mal ein paar Tropfen Iberogast, aber selbst das war nur dreimal oder so „nötig“. Glaube zwar nicht, daß die Pantoprazol bei mir ursächlich für die Depri (gewesen) sind, aber ein Katalysatoreffekt könnte da schon mitgemischt haben. Mal sehen. Bin hier guter Dinge, daß es mit etwas mehr Ruhe und Achtsamkeit auch ohne gehen wird. Und bei Bedarf eben Iberogast, Zirkulin, Talcid oder Heilerde. Und natürlich n bissel aufpassen, was ich esse, klar. Wenn’s wieder akuter werden sollte, dann eben mal für ein paar Tage oder ne Woche oder so, aber dann eben wieder absetzen.

                                              Wobei ich bei der Gelegenheit aber auch gesehen habe, daß selbst Vitamin D3 – Colecalciferol – potentiell in dem Verdacht steht, Depressionen zu fördern. Genauso, wie offenbar auch Fluoxetin oder Sertralin diese verstärken können. Ich glaube, es gibt Dinge, die will man besser nicht wissen


                                              Insgesamt geht’s jetzt heute Nachmittag wieder, 5-6 tät ich sagen.
                                              Aber dieses morgendliche Gedankenkarussell ist schon irgendwie ätzend. Gegen mal schlecht drauf sein, hab ich ja nix – aber dieses „und täglich grüßt das Murmeltier“ in dieser Hinsicht… das ist echt so ne saublöde Stimmung, echt schwer zu beschreiben, wenn man’s nicht erlebt hat. So ein ganz kleines bißchen, als hätte ich zwei widerstreitende Gemüter in mir: Das eine halbwegs motiviert, unternehmungslustig und interessiert, guter Laune und eigentlich zufrieden – wenn da nicht das andere wäre, daß sich offenbar je nach Gelegenheit an Kleinigkeiten aufhängt, alles mögliche auf mehr oder minder schädliche Weise in Frage stellt und mich dadurch versucht runterzuziehen.

                                              Doch ich wiederhole mich Es wird stetig, Stück für Stück, langsam aber sicher immer besser und besser. Und irgendwann ist es dann überstanden und ich kann drüber lachen – naja, vielleicht nicht ganz


                                              Bis denn, auf einen schönen Abend an einem im Großen und Ganzen doch recht passablen Tag
                                              Alex

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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                "..– und wenn ich dann nicht irgendwann nach 5-10 Sekunden von mir aus das Wort ergreifen würde, würden wir uns wahrscheinlich 45 Minuten lang anschweigen."

                                                Das heißt nicht, dass er unerfahren, sondern vermutlich Freudianer ist.

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                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  hi Alex,

                                                  ich denke auch nicht, daß ein patient die erfahrung eines therapeuten an dessen alter festmachen kann ;o) der t. macht ja schließlich seit seinem studium nix anderes als therapieren... aber wenn's nicht paßt mit diesem herrn, dann würd ich mir auch einen anderen suchen. und es könnte sinnvoll sein, vorab herauszufinden, welcher schule der/die therapeutIn angehört, und mal zu prüfen, welche methode dich ansprechen könnte. da gibt's ja nicht sowas wie "one size fits all"....

                                                  schieb das nicht auf die lange bank. wenn du dann mal dringend einen therapeuten brauchst, ist sonst keiner da. das ist so wichtig für dich wie sport oder gesunde ernährung momentan - das ist psychohygiene!

                                                  so, ich ziehe mich zurück für heute - ich war tatsächlich noch laufen, aber jetzt ist auch der abend ge-laufen ;o)

                                                  ich wünsch dir was!
                                                  lg, crash

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                                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                    Danke für die Antworten
                                                    Das heißt nicht, dass er unerfahren, sondern vermutlich Freudianer ist.
                                                    ich denke auch nicht, daß ein patient die erfahrung eines therapeuten an dessen alter festmachen kann
                                                    Okay, auf den Gedanken bin ich noch nicht gekommen. D.h., Freudianer nehmen eine eher abwartende, passive Rolle ein und reagieren "nur" - jetzt mal in wenigen Worten zusammengefaßt?

                                                    Ich denke, ich brauche als Therapeuten vor allem einen, der mir auch immer mal wieder Mut macht und mich aufbaut, mir sagt, daß es aufwärts geht und ich das schaffe, mir keine Sorgen machen muß und das alles wieder ganz weggeht und ich gesund werde.
                                                    Und diese Form der Motivationsspritze fehlt mir bei meinem Therapeuten komplett. Geht ja nicht darum, mir im 2-Minuten-Takt Honig um den Mund zu schmieren. Aber "mehr" als "gar nicht" (oder nur, wenn ich ihn mal darauf anstoße) sollte eigentlich drin sein, oder?


                                                    Insgesamt geht's mir heute wieder recht gemischt: Gegen 6 Uhr oder so kroch das erste Mal seit Tagen wieder ein leichtes Beklemmungsgefühl in mir hoch. Hab mich zur Ruhe gerufen, und dann ging es. Aber ganz weg ist es nicht: Sobald ich auch nur etwas länger an einem Problem gedanklich hängenbleibe, kommen die ersten Sorgen hoch ("das ist zuviel, wie soll ich das schaffen..." die übliche Leier eben), und dann meldet sich auch das Angstgefühl.
                                                    Würde mich mal mit irgendwas zwischen 2 und 4 einstufen, je nach Augenblick.


                                                    Wir haben im Augenblick aber sich auch wieder eine ganze Menge um die Ohren; gerade eben hab ich noch 20 Minuten mit meiner Frau telefoniert:

                                                    - Meine Frau macht sich einen ziemlichen Streß wegen der Hausstauballergie und dem frühkindlichen Asthma unseres Sohnes, so mit allen Selbstvorwürfen und schlechtem Gewissen, was man als Eltern da so entwickeln kann... Das komplette Zimmer muß umgestellt werden, unser Stoffsofa gegen ein Ledersofa ausgetauscht werden, sämtliche Matrazen mit milbendichtem Bezug versehen werden.... Und gleichzeitig stapeln sich im Gäste- und unserem Elternschlafzimmer die ganzen Sachen, die sie am Wochenende aus dem Kinderzimmer rausgeräumt hat.

                                                    - Vom Kinderpneumologen hat unser Sohn ein Inhalierungsspray mit einer Mischung aus Cortison und Salbutamol verschrieben bekommen. Und jetzt macht vor allem meine Frau sich Gedanken darüber, ob das mit dem Cortison bei einem 4jährigen so prickelnd ist. Sie war gestern mit unserem Sohn ohnehin auch noch bei einem Heilpraktiker, und auch der war davon nicht allzu begeistert, weil er sagt, daß das Cortison dem Immunsystem die ganze Arbeit abnimmt und damit die Infektanfälligkeit nicht besser wird und sich eher noch eine lebenslange Abhängigkeit von dem Cortison entwickeln kann. Allerdings kann er da homöopathisch noch nicht dran, solange wir das Cortison geben.
                                                    Stehen wir also vor dem Problem: Setzen wir das Cortison ab und kann der Heilpraktiker hier sanft, aber wirkungsvoll aushelfen? Oder nicht...

                                                    - Tja, und ich selbst stehe mit meinem Fluoxetin vs. Globuli vor einem ähnlichen Dilemma. Gerade, nachdem ich gestern ja einiges über die Neben- und Wechselwirkungen der ganzen Medikamente gelesen habe und wir ja nun auch ein zweites Kind haben wollen, bin ich wieder echt am Zweifeln. Ich hab jetzt heute Morgen mal mit dem "Ausschleichen" begonnen und nur 30mg eingeworfen. Werde das mal eine Woche oder so auch über mein Stimmungstagebuch beobachten. Wenn's funktioniert und sich meine Lage nicht verschlechtert, geht's in nem Monat runter auf 20 usw. Wenn nicht, eben wieder hoch auf 40.
                                                    Und sobald dann alles ausgeschlichen ist, steige ich in Absprache mit der Heipraktikerin zügig auf die Globuli um. Denn daß ich einen Unterbau in Form eines entsprechenden Mittels brauche, das steht fest - ganz ohne Fundament packe ich das wahrscheinlich noch nicht.
                                                    Rücksprache mit meinem Psychiater brauche ich deswegen wahrscheinlich nicht zu halten... wie ich einen entsprechenden Termin bei ihm einschätzen würde, wäre ich da nach zwei Minuten wieder draußen mit der Antwort, keine Experimente zu machen, und erst recht nicht mit Homöopathie...
                                                    Ich werde einfach das Gefühl nicht los, daß ich mit dem Fluoxetin 40 irgendwo am Anschlag sein könnte: Es geht mir zwar irgendwo gut und vor allem eben besser als in den akuten Phasen damals. Aber ich bin auch noch ein ganz schönes Stück davon entfernt, der Alte zu sein. Ich hab jetzt aber irgendwie seit gestern auch keine Lust, von 40 auf 50 hochzugehen, um es auszuprobieren. Und dann reichen die 50 in zwei, drei Monaten auch auch nicht mehr, und ich geh auf 60 hoch, usw.
                                                    Daher: Wenn ich es nicht ausprobiere, werde ich nie erfahren, ob es funktionieren würde. Und irgendwann ist dann auch biologisch der Zug mit dem zweiten Kind abgefahren. Das dauert insgesamt eh rund ein halbes Jahr, wenn alles glatt geht.
                                                    Letzten Endes kann mir niemand diese Entscheidung wirklich abnehmen, erst recht kein schulmedizinischer Psychiater, der komplett ausgebucht und überlastet ist.

                                                    Werde im selben Atemzug auch nochmal sehen, ob es irgendwo in der Nähe eventuell einen Psychiater mit homöpathischem Background gibt. Selbst, wenn ich dann dort erstmal wieder ein halbes Jahr auf die Warteliste muß - aber ich denke, ich sollte die Hoffnung auf eine eierlegende Wollmilchsau noch nicht ganz aufgeben - es dauert vielleicht nur etwas, sie zu finden (Hoffe nur, die sitzt dann nicht in Stuttgart oder Hamburg.)

                                                    Begleitend werde ich mir heute mal "Orthomol vital f" besorgen, um meinen Haushalt rund um Vitamin B, Magnesium und Calcium auszugleichen. Vielleicht liegt auch da durch die schlechtere Verstoffwechselung infolge des Pantoprazols ein bißchen der Hase im Pfeffer.


                                                    Wünsche euch einen schönen Dienstag
                                                    Alex

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