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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    Du kannst ja immer noch reagieren, falls das notwendig wird.
    Wie erkenne ich, wann es notwendig ist? Womöglich erst, wenn ich unaufhaltsam auf das nächste Loch zuschlittere oder bereits drin lieg. Und die Wirkung einer Dosiserhöhung braucht ja auch ein paar Tage bis Wochen...

    Du bist jetzt in einer Situation die dafür sorgt das es dir nicht gut geht, das würde aber jedem so gehen,
    Richtig.

    Aber für mich stellt sich mal wieder die Frage nach Ei und Henne:
    Ich bin mit 40 mg gut zurecht gekommen.
    Ich habe Anfang/Mitte Mai etwa auf 35 mg reduziert, vor ca. 3 Wochen dann auf 30. Sind insgesamt also locker 8-9 Wochen rum, so daß der 40er Spiegel sicher nicht mehr im Blut ist.

    Parallel dazu hatte ich allerdings den Eindruck, daß es auch zwischen mir und meiner Frau in den letzten Wochen und Monaten tendenziell immer ein bißchen besser lief. Und da meine Depression ganz klar auch Auswirkungen auf ihren Gemütszustand hat - das haben wir auch heute Früh wieder angesprochen -, ist eben nicht auszuschließen, daß es u.a. deshalb besser lief, weil ich womöglich dank 40er Dosis halbwegs gut unterwegs war.

    Umgekehrt hat ein Absenken der Dosis jetzt womöglich dazu geführt, daß es mir schleichend wieder nicht mehr ganz so gut ging. Was womöglich meine Frau wiederum gespürt hat (teilweise habe ich es aber auch mal mit 1-2 Sätzen erwähnt), woraufhin es ihr auch nicht mehr so gut ging in meiner Gegenwart. Was wiederum mich in zusätzliche Sorgen und Befürchtungen bringt, weil ich das eben auch erspüre - kennt ihr ja.

    Und so hat sich da vielleicht auch "einfach" wieder ne gegenseitige Abwärtsspirale ergeben...

    Deshalb die Überlegung, ob die 40er Dosis eine Aufwärtsspirale begünstigen würde...? Ich weiß es nicht...

    Jetzt könnte man ja sagen: "Versuch macht klug!"

    Der Haken ist nur der Kinderwunsch primär meiner Frau...
    ... und ich weiß (noch) nicht, wie sie da ihre Prioritäten gesetzt hat... Ich weiß nur, daß sie weiß, daß ihr mit 38 langsam die Zeit wegläuft in der Hinsicht.
    Und ich weiß ebenso (weil es mir mehrfach gesagt hat), daß sie auch absolut nicht glücklich darüber ist, daß viele in unserem Bekanntenkreis mittlerweile ihr zweites Kind bekommen (haben), und sie es womöglich aufgrund meiner Erkrankung nicht haben wird...

    Kann also sein, daß sich da in Summe irgendwo die Schlange in den Schwanz beißt... :/ *hrmpf* Ich sitz da echt zwischen den Stühlen.

    Klar gibt es noch andere Optionen für ein zweites Kind. Aber davon will meine Frau nichts hören; sie hätte gern ein zweites Leibliches.


    Ihr seht - ohne jetzt zu sehr negativ zu denken: Wie ich es mache bzw. versuche, mache ich es womöglich falsch.


    Ich hätte übrigens schon auch gern noch ein zweites Kind, auch wenn ich mich auf den ganzen Anfangsstreß wenig freue *grins-gequält*.
    Aber ich bin mir absolut nicht sicher, ob und wann ich auf das Fluoxetin verzichten kann.

    Und die Zeit steht nicht still... s.o.


    Trotzdem:

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      hi Alex, leider ist mein letzter post im elektronischen nirvana verschwunden, schade! also jetzt verkürzt, denn ich muß weg: da paßt was gewaltig nicht: ehekriseLn-> seit 1 jahr getrennte schlafzimmer -> ehekrisE depression-> kinderwunsch?? wie ist die wirkliche reihenfolge eigentlich? erst depression oder fing das kriseln schon davor an? check das mal...da findest du eine wurzel deines depressions-übels, denke ich! wenn ich später noch zeit finden sollte, geb ich dir noch mehr senf dazu... lg, crash

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        Hallo Alex,

        das ist sicher eine Gretchenfrage, ob erhöhen, oder nicht.

        Ich persönlich würde das gar nicht so eng sehen, einfach erhöhen und sobald sich die Wogen geglättet haben wieder ausschleichen.
        Ich würde mich aber auch fragen ob es ohne Erhöhung ginge, einfach aus Neugierde und es eventuell deshalb so lassen.

        Einen Rückfall zu riskieren wäre aber wahrscheinlich das größere Übel, denn ich kann mir vorstellen dass das Thema Kind, im Moment keine große Rolle spielen wird, dazu muss die Beziehung ja erst mal wieder gefestigt sein.
        Auch wenn die Zeit nicht stehen bleibt, in der jetzigen Situation wäre Familienplanung nicht gerade die beste Idee und vor allem, der Gedanke an Zeitdruck doch eher lähmend als Hilfreich.

        Wie ist das denn mit deinem Medikament, müsstest du es wegen der Libido komplett absetzen, oder hat es auch mögliche NW auf den Fötus?

        Crash's Gedanken zu dem Ursprung der Depressionen sind ja auch recht einleuchtend.
        Dazu ist mir eingefallen das wir ja mal das Thema hatten, das du durch das Erwachsen werden, Familie und Verantwortung wohl auch etwas überfordert warst.
        Da kommt dann eins zum anderen, es ist ja nicht so das diese Veränderungen nur eine Wirkung auf dich haben, sie beeinflussen auch deine Frau und das wiederum dich.
        Wechselwirkungen einer Beziehung.............

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          @Crash:
          Ja, auf den ersten und sicher auch auf den zweiten Blick paßt das was gewaltig nicht, das ist richtig.

          Hier mal in Kürze eine Chronologie:
          ab 2009 bis heute: Zunehmend Streß im Job, wenig Anerkennung und Akzeptanz meiner Arbeit (in meinen Augen)
          2010: Tod meiner Mutter; Geburt unseres Sohnes
          2011: 2 erste Gastritisepisoden bei mir
          2012-2013: anhaltendere Gastritisepisode bei mir
          Nov 2013: Erstes Mal konkrete Äußerung des Wunsches nach einem zweiten Kind seitens meiner Frau. Erste depressive / Angstepisode bei mir. Im Zuge dessen zieht meine Frau für einige Wochen ins Gästezimmer um, weil mein Zustand sie zu sehr belastet.
          Anfang 2014: Erste Besserung; Schlafzimmer"zusammenlegung" Onmeda.de/forum/core/images/smilies/wink.png" border="0" alt="" title="Wink" smilieid="4" class="inlineimg" />
          Mai - Juli 2014: Erneuter Wunsch meiner Frau zu einem zweiten Kind. Rückfall; zweite depressive / Angstepisode
          Juni / Juli 2014: Bescheidener Sommer-Familienurlaub; im Zuge dessen und aufgrund meines Rückfalls zieht sich meine Frau wieder zurück.
          August 2014: Meine Frau geht selbst so sehr "am Stock", daß sie kurzfristig eine Mutter-Kind-Kur beantragt. Ich selbst habe meinen 3-wöchigen Klinikaufenthalt.
          Sept 2014: Meine Frau kommt aus der Kur zurück, wir sind aber beide noch weit davon entfernt, stabil zu sein. Weiterhin getrennte Schlafzimmer.
          Mai/Juni 2015: Erneuter Wunsch meiner Frau zu einem zweiten Kind.
          Seitdem: Kontinuierliche Besserung bei mir. Aber die Situation zwischen meiner Frau und mir ist immer wieder angespannt. Getrennte Schlafzimmer.

          In einer Zeile komprimiert:
          Streß => Kind => Gastritis => Kinderwunsch => Depression => getrennte Schlafzimmer

          In den letzten ein bis zwei Monaten waren wir ansatzweise bereits auf einem guten Weg, wieder zueinanderzufinden.
          Wohl aber bis dato eher oberflächlich. Zur Lösung unserer Probleme müssen wir da Wohl oder Übel in die Tiefe gehen.

          Ich weiß, daß da u.a. eine deutliche Parallele zwischen den Kinderwunschäußerungen meiner Frau und meinen depressiven Episoden bzw. der Erhöhung meines Streßpegels erkennbar ist. Hab das gestern auch mit meinem besten Freund besprochen, der auch mein Trauzeuge ist:
          Den Zahn muß ich meiner Frau irgendwie gezogen bekommen - ein zweites Kind ist im Augenblick Gift für mich. Ich liebe das eine Kind, das wir haben, abgöttisch über alles. Aber an den Gedanken, ein zweites zu haben, will ich mich offenbar irgendwie nicht gewöhnen... Vielleicht ist meine ursprüngliche Lebens- und Familienplanung mittlerweile überholt... Sieht so aus.
          Oder?

          Trotzdem fühle ich mich da ein bißchen hin- und hergerissen. Auch meine Absage an ein zweites Kind ist für mich selbst nicht 100%ig zufriedenstellend. Wohl aber sicher zufriedenstellender als es um jeden Preis und unter dem Druck meiner Frau haben zu wollen.

          PS: Das mit dem elektronischen Datennirvana speziell hier bei Onmeda-Posts ist mir auch schon öfters so gegangen

          @Tired:
          Ich habe heute Morgen erhöht auf 40mg. Auch ein Ergebnis meines Gesprächs mit meinem Freund gestern, denn ich hab meine Prioritäten mal ganz ganz klar formuliert:

          1. Ich; meine Gesundheit, meine Genesung
          2a. Meine Frau
          2b. Mein/unser Sohn
          3. Die Familie als Ganzes
          Unter Ferner liefen irgendwo ganz am Ende der Liste: Unser hypothetisches zweites Kind, das aktuell nur ein Wunschgebilde ist. Während allerdings ich, meine Frau und unser Sohn real leben!

          Ergo:
          Um die meine Ehe zu kitten und die Familie zu retten - was ich durchaus möchte (denke ich) -, müssen meine Frau wieder zurück zueinander finden. Da meine Depression meine Frau aber belastet, muß ich die Depression irgendwie loswerden oder zumindest so weit in den Griff bekommen, daß wir alle zufrieden damit leben können. Je zufriedener und gelassener ich wieder werde, umso besser dürfte es auch mit meiner Frau wieder klappen. Und wenn wir das hinkriegen, sind wir als ganzes schonmal zufriedener als wir es jetzt sind.
          Es kann natürlich rein zeitlich gesehen sein, daß unser hypothetisches zweites Kind damit auf immer ein nie erfüllter Wunschtraum bleiben wird...

          Soweit meine Theorie bzw. meine Prioritäten.

          Natürlich bin ich gespannt, wie meine Frau darüber denkt. Heißt im Klartext: An welche Stelle in der Prioritätenliste setzt sie ihren Wunsch nach dem zweiten Kind im Vergleich zu sich selbst, mir und unserer Ehe...
          Hoffe, daß ich auf diese Frage in den nächsten Tagen und Wochen eine Antwort erhalte.

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            hi Alex, so, ich versuch nochmal mein glück... aus deinen letzten beiträgen schließe ich, daß du und deine frau eine längst fällige aussprache(n) mal eben jahrelang aufgeschoben habt und alle beide darunter leidet. menschliche beziehungen, sofern sie einem das wert sind, brauchen pflege! das reicht nicht, daß sich jeder mit sich selbst beschäftigt und hofft, der andere kann gedanken lesen. die meisten von uns sind telepathisch nicht sonderlich befähigt, und deshalb sollte man sich halt mal öfter zusammensetzen und unterhalten. gut + intensiv zuhören, sich mal versuchsweise in den anderen hineinversetzen... nicht jeder hat da gleiche begabung für, aber wenn man nicht gerade ein 100%iger psychopath ist, kann man's mit etwas mühe schon hinkriegen! ihr scheint euch da eure beziehung echt vernachlässigt zu haben. kann es sein, daß ihr aus lauter (falsch verstandenem) harmoniebedürfnis lieber den kopf in den sand steckt und krankheit (deine gastritis/depression und die erschöpfung deiner frau) riskiert? wie dem auch sei, es wird zeit für euch, klartext zu reden. wenn ihr euch sortiert habt, ist dann der weg für jeden von euch offen! ist ne gute übung fürs ganze leben und sollte regelmäßig durchgeführt werden. ab dafür! alles gute, crash

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              Moin,

              so, jetzt ist Eiszeit bei uns… :/

              Mein Versuch eines ersten klärenden Gesprächs gestern ist nach sechs Minuten und 30 Sekunden fehlgeschlagen… (weiß das deshalb so genau, weil ich mich zuerst noch drüber gefreut habe, daß sie und ich schon ab halb neun Zeit füreinander und das Gespräch hatten, sie dann aber um zwanzig vor neun die Haustür rausgestürmt ist).

              Fing schon etwas komisch an… ich hatte Sohnemann ins Bett gebracht und bin dann zu ihr, um sie zu fragen, was wir machen wollten – TV gucken oder reden. Sie meinte, eigentlich hätte sie auf gar nichts davon große Lust, aber reden müßten wir wohl. Also ok.
              Wir uns ins Wohnzimmer gesetzt, und sie guckt mich abwartend an; mag Einbildung meinerseits gewesen sein, aber ich glaube fast, daß da ein leicht herausforderndes, angriffslustiges Funkeln in ihren Augen war. Erstmal fünf Sekunden Schweigen.

              Dann hab ich den Anfang gemacht und bin mit ein paar einleitenden Worten, worüber ich die letzten Tage nachgedacht hätte, ziemlich schnurstracks auf meine persönlichen Prios zu sprechen gekommen.

              Und darauf, daß ich kein zweites Kind möchte. Wegen Streß, wegen Depression, um zurück zueinander zu finden.

              Ihre erste Reaktion nach einigen Sätzen von mir war recht herausfordernd:
              „Du riskierst also, mich zu verlieren, indem Du kein zweites Kind möchtest?!“
              Damit waren mir ihre Prioritäten direkt klar, wie ich es vermutet hatte…

              Ich hab natürlich gegenargumentiert, daß der Verzicht auf das zweite Kind meinerseits vielmehr der Versuch ist, unsere Beziehung zu retten und genau das nicht zu riskieren.
              Ne Minute weit oder so bin ich noch gekommen – und dann hab ich wahrscheinlich das i-Tüpfelchen draufgesetzt, indem ich meinte, ich könnte sie ja voll und ganz verstehen, es ginge mir ja ähnlich…

              Spätestens diese Formulierung war dann zuviel und hat das Faß zum Überlaufen gebracht: Sie stand wutentbrannt auf und meinte „Sag so etwas nie wieder! Sag so etwas nie wieder!“ Ich hab erst gar nicht verstanden, was sie meinte; währenddessen stürmte sie schon zur Treppe. Ich: „Bitte, ich versteh das grad nicht, was soll ich nie wieder sagen?“ – Sie: „Daß Du verstehst, wie ich mich fühle; sag das nie wieder; das kannst Du gar nicht wissen!“ – Schon war sie weg, zog sich um, und stürmte ne Minute später die Haustür raus, um ne Stunde lang spazieren zu gehen: „Komm mir bloß nicht nach!!“ – Ich: „Hab ich gar nicht vorgehabt.“ – Da sie mir das ja mehrmals eingeschärft hat, sie in solchen Situationen allein zu lassen, hatte ich das nicht mal ansatzweise vor.

              Während sie dann unterwegs war, hab ich mit meinem Trauzeugen telefoniert. Und im Nachhinein ist man ja immer schlauer – vielleicht hab ich das ganze Thema etwas falsch angepackt. Vielleicht auch nicht... Denn mir ist ja bewußt geworden, daß meine Depri- und Angstschübe vor allem immer auch durch die Gedanken an das zweite Kind Nahrung erhielten… In meiner eigenen Logik, die ich mir zurechtgelegt hatte, erschien es mir richtig und wichtig, diesen zentralen Punkt – für mich und uns beide – gleich zu Beginn festzuhalten und darauf den Rest meiner Lösungsvorschläge, Ideen und Eheberatung aufzubauen…

              Vielleicht hätte ich doch besser erstmal die Eheberatung ganz allgemein ansprechen sollen oder sie fragen sollen, was sie sich genau wünscht und möchte… Andererseits verlangt spätestens seit Beginn meiner Depression, ich solle doch endlich mal klar herausfinden was ich möchte und ihr das auch klipp und klar sagen. Was ich hiermit ja getan hätte...

              Und den einen Satz, naja, ich wollte sie damit echt nicht verletzen.


              Wie geht’s mir jetzt…? *überleg*
              Sehr gemischt: Einerseits finde ich es gut, daß ich den Mut gefunden habe, den ersten Schritt zu machen und das Thema anzusprechen, auch wenn es vielleicht nicht optimal war. Und vor allem heute Nacht, aber auch jetzt noch, stehe ich innerlich felsenfest zu meinem Entschluß, daß es richtig ist (für mich), kein zweites Kind zu wollen. Ich hatte das Thema mit meiner Frau schonmal – im Mai letzten Jahres -, und ihre Reaktion damals war ähnlich, vielleicht nicht ganz so heftig, aber in der Tendenz ähnlich. Woraufhin ich zurückgerudert bin… und damit wahrscheinlich ein Puzzlestück für meinen Rückfall im Sommer gelegt habe. Den Fehler mache ich kein zweites Mal, auch, wenn mir diese Entscheidung nicht leicht gefallen ist und ich mich und uns als Familie irgendwo sehr wohl auch zu Viert vor meinem inneren Auge sehe. Nach wie vor – das ist alles nicht nur schwarz oder weiß.

              Andererseits regen sich oberflächlich Zweifel daran, ob das alles richtig gewesen ist. Verunsicherung darüber, wie es nun weitergeht. Die vorherige Angst der vergangenen Tage und Wochen ist zwar weg – aber dafür lauert nun natürlich eine andere. Ich bin in jedem Fall sehr angespannt, in der Hinsicht machen meine Muskeln praktisch, was sie wollen, auch, wenn es mir gelingt zwischendurch mal die Augen zu schließen und durchzuatmen.

              In Summe fühle ich mich stärker und selbstbewußter damit, als ich erwartet hatte – aber nicht mal halb so stark und selbstbewußt, wie ich es gern wäre… Bin froh, daß ich die Medis habe, die Therapie, Freunde und euch hier im Forum.


              Auf Anraten meines Trauzeugen habe ich meiner Frau heute Morgen noch einen Brief auf den Frühstückstisch gelegt. Darin habe ich versucht, so sachlich wie möglich und so emotional wie nötig klarzumachen, daß ich sie liebe und unsere Ehe und Familie retten möchte, wir aber aus meiner Sicht so bald wie möglich wirklich eine Eheberatung brauchen, weil wir allein nicht weiterkommen damit. Wie sie darüber denken würde…? Einen Ausdruck einer örtlichen kirchlichen Eheberatung beigelegt – und jetzt bin ich mal gespannt. Bis jetzt hab ich noch nichts gehört. Werde ich aber wahrscheinlich auch nicht, sehr wahrscheinlich den ganzen Tag nicht. Vermute mal fast, das wird sogar mindestens ein eisiges Wochenende. Wobei ich mich gern positiv überraschen lasse. Denke aber, da wird sich wahrscheinlich erst etwas tun, wenn sie nächsten Mittwoch ihren nächsten Therapietermin gehabt hat.


              Soweit die Situation…

              Was nun…? *guck-etwas-ratlos*

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Oje, da hast du ja was hinter (vor) dir.

                Halt am Besten die Füße still, zeig ihr durch Gesten wie wichtig sie dir ist und warte ab bis sie auf dich zukommt.

                Kind ist halt ein schwieriges Thema, das solltest du unbedingt erst mal ausklammern.
                Es gibt Frauen die haben wirklich einen unbändigen Kinderwunsch, leiden sehr wenn dieser nicht erfüllt wird und manche werden sogar ernsthaft krank, besonders wenn die Zeit knapp wird.
                Es ist meiner Meinung nach wirklich so, das dies kaum ein Mann nachempfinden kann und wenn du mit ihr redest, dann solltest du dich auf deine Gefühle konzentrieren, darüber reden, aber nicht ihre vorweg nehmen oder als verstanden einstufen.

                Ich denke der Punkt um den es gehen sollte ist erst mal eure Beziehung in Ordnung zu bringen, bzw. zu klären.
                Deine Frau wird, je nach Stand der Dinge und sicher auch ohne das du es ihr sagst, einschätzen können wie realistisch ein weiteres Kind in eurer Situation ist.

                Du hast ihr jetzt quasi mit dem Holzhammer die Realität vor Augen geführt, ich denke sie hat es schon geahnt, aber gut verdrängt.
                Das war für sie heftig, muss erst mal sacken und es wäre vielleicht besser gewesen damit bis zur Beratung zu warten.
                Auf der anderen Seite ist die Katze aus dem Sack, es wurde laut ausgesprochen, definitiv, sie muss das aber erst mal verdauen und irgendwann wird sie dann beginnen abzuwägen, auch ohne was sie nicht leben kann, ohne weiteres Kind, oder ohne dich.
                Ich denke durch deinen Vorstoß hast du die Saat für ihre Denkmaschine eingebracht, es wird nur etwas dauern bis sie in Gang kommt, vor allem wenn ihr Kinderwunsch so übermächtig ist wie es sich anhört, denn dann hat es die Logik schwer sich durchzusetzen, die Hormone bestimmen diese Sehnsucht.

                Also, lass ihr Zeit, versuch dich von deiner gelassenen und freundlichen Seite zu zeigen und warte ab bis sie bereit ist eure Beziehung in der Gesamtheit zu betrachten, dränge sie aber nicht dazu, erst mal.

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Ha, endlich geht's mal zur sache bei euch! oder auch nicht - offenbar hat sie auch nicht so die neigung, mal klartext zu reden. das wäre ja die gelegenheit gewesen, zu sagen, wie sie sich fühlt - woher sollst du es denn wissen? genau das habe ich gemeint: statt immer mutmaßen, was der andere denkt/fühlt, und dabei womöglich die ganze zeit falsch liegen, ist es schon sinnvoller, mal ehrlich miteinander zu reden. und zwar nicht erst, wenn die krise da ist. aber gerade, wenn sie da ist, ist es unvermeidbar - es sei denn, man will den stillen tod der beziehung. so, die erste runde ist nicht sehr erfolgreich verlaufen. dann geht's halt beim nächsten mal weiter. wenn ihr 2 es nicht auf die reihe bekommt, konstruktiv zu streiten, kann euch ein eheberater da sicher ganz gute tips geben. hier noch ein tip von tante crashdog: bei einem offenen ("problem")gespräch bloß nicht emotional werden! keine vorwürfe machen! auch, wenn deine gesprächspartnerin das vielleicht tut. du kannst sie drauf hinweisen, daß ihr durch diskussion von fakten auf erwachsenen-level bleiben wollt - bloß kein kindisches rechthabenwollen oder belehrende kritik. mach dich mal schlau, wie sowas geht. es ist eine spannende sache, das menschliche verhalten und zusammenleben...! (wobei alleine leben auch angenehme seiten hat...) lg, crash

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Unverändert Eiszeit, wie erwartet.

                    In Gegenwart unseres Sohnes bemüht sie sich um einen normalen Gesprächston; mir fällt es verhältnismäßig leicht, da nichts zu zeigen in seiner Nähe. Allerdings fühle ich mich irgendwie auch bei weitem nicht so sehr im Rechtfertigungszwang wie das sonst üblicherweise der Fall bei mir ist...

                    Ich habe mich zwar heute bereits zwei- bis dreimal allein mit meiner Frau in einem Raum aufgehalten. Aber dann fällt ihre Stimmung fast sofort unter den Nullpunkt (außer, wir sprechen den Einkaufszettel ab), und ich spür da schon ohne Worte, daß das im Augenblick nichts gibt. Sie ist noch nicht so weit.

                    Bin heute Morgen mal nach dem Frühstück in die Küche zum Müll, während sie gerade dort am Aufräumen war. Sohnemann war in seinem Zimmer. Ich zum Müll, richte mich auf, gucke sie fragend an.

                    O-Ton sie, die Augen funkeln leicht zornig: "Was ich Dir jetzt zu sagen hättest, würdest Du nicht hören wollen. Also laß es!"
                    Hab ihr kurz gesagt, daß ich sie liebe und mich nicht von ihre trennen möchte.
                    Antwort: "Die Frage ist, was Du mir anzubieten hast."
                    Ich: "Genau darum geht es ja, eine ganze Menge, darüber will ich ja mit Dir reden."
                    Antwort: "Das entscheidest nicht Du!"
                    Und dann kamen ganz langsam Zornestränen hoch, und ich bin raus, machte keinen Sinn in dem Moment, dazumal Sohnemann und Putzhilfe im Haus waren.

                    Ich kann sie ja irgendwo verstehen und das alles im Prinzip (wenn auch nicht im konkreten Detail) mitfühlen:
                    Wir hatten mal den Lebensplan, zwei Kinder haben zu wollen. Sie eigentlich sogar drei. Im Zuge unseres ersten Kindes ist unsere Beziehung eingeschlafen, wir hatten beide soviel um die Ohren, daß mehr als Lippenbekenntnisse zu gemeinsamen Unternehmung nicht bei rum kamen. Auch von mir! Nicht wenige Ablehnungen auf Vorschläge von mir aber auch von ihr.
                    Auf jeden Fall überlegen wir dann vor zwei Jahren, das es langsam Zeit wäre für das zweite, und ich krieg meine Depression. Ich fang mich, und nach nem halben Jahr kommt das Thema wieder auf den Tisch. Ich nicke, sage, ja, ein Zweites, wir schaffen das - und falle zurück in die Depression. Ich fange mich wieder, meine Frau erhöht ab Mai wieder den Druck in Richtung zweites Kind. Ich lasse mich wideren besseren Bauchgefühls umstimmen - wie gesagt: Eigentlich sind wir in meinem Kopf auch mal zu Viert gewesen! - und mir geht's wieder schlechter. Und dann sag ich ihr, daß ich es partout nicht will, das zweite Kind - und da muß sie sich aus rein emotionaler und hormoneller Sicht ja wirklich irgendwo betrogen und reingelegt fühlen. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Das muß sie wirklich erstmal verdauen und sortieren. Und es ist ja rein theoretisch wirklich nicht auszuschließen, daß sie damit genausowenig fertigwird, wie ich umgekehrt mit dem Gedanken an ein zweites Kind... :/ Letzten Endes sind das nur zwei verschiedene Seiten der gleichen Medaille - Kind ja oder Kind nein - da gibt es nicht viel dazwischen. Und wenn ich das "Recht" habe, über "Kind ja" depressiv zu werden, hat sie mal mindestens das "Recht", über "Kind nein" unglücklich und zornig zu sein.
                    Hoffe nur, es wird nicht schlimmer und sie fängt sich... noch nicht mal nur wegen uns als Paar, sondern allein schon sie für sich allein, ganz egal, wie es mit uns weitergeht ... *guck-besorgt*

                    Trotz alledem: Mein Entschluß steht, dieses Mal gebe ich nicht nach.
                    Ich will unsere Beziehung retten! Auf jeden Fall! Ich liebe sie, und ich liebe unsere Familie.
                    Aber nicht um den Preis eines zweiten Kindes - das pack ich nicht. Und wenn ich es nicht packe, packen wir es auch gemeinsam als Paar nicht. Kann ja schlecht alles an meiner Frau hängenbleiben...


                    Mein Trauzeuge hat mir jetzt geraten, meiner Frau eigentlich nur noch zwei Fragen zu stellen:
                    1. Ob sie mich liebt? => Klares Ja/Nein
                    2. Ob sie die Beziehung retten möchte? => Klares Ja/Nein

                    Und dann, wenn es "Ja" lautet, ratz-fatz ab zur Eheberatung. Nix mehr unter uns, das geht nach hinten los, sagt er. Bin irgendwo geneigt, ihm rechtzugeben.


                    Hab nur keine Ahnung, ob und wenn ja, wann ich ihr die Fragen stellen soll... Nicht zuletzt soll sie ja auch ihr Recht haben, wütend und traurig zu sein. Das will ich ihr damit ja in keinster Weise absprechen.


                    Von diesen ganzen Dingen abgesehen geht es mir selbst persönlich verhältnismäßig gut und angesichts der Umstände deutlich besser, als ich gedacht hätte. Wie schon eingangs erwähnt: Irgendwie fühle ich mich noch nicht einmal groß im Rechtfertigungszwang... komisch... aber ich bin bereit, mich mit ihr zu unterhalten, wenn sie das möchte. Vorausgesetzt, es artet nicht in eine emotionale Schlammschlacht ihrerseits aus.
                    Bin lediglich im Arm- und Schulterbereich immer wieder etwas angespannt, ansonsten minimal lustlos und hab etwas weniger Appetit als sonst.

                    Aber gut - wenn das alles ist... könnte schlimmer drinhängen

                    Paßt schoooh... mal sehen, was kommt.

                    Für Ratschläge und Empfehlungen bin ich offen

                    Kommentar


                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      "Wir hatten mal den Lebensplan, zwei Kinder haben zu wollen. Sie eigentlich sogar drei."

                      Angesichts dessen ist die Reaktion Ihrer Frau verständlich. Was ist ihr geblieben?

                      Es wird sie auch irritieren, dass Sie bei einem zweiten Kind eine erneute Depression als Gesetzmäßigkeit ansehen.
                      Das darf man nicht voraussetzen, um dann quasi diese Prophezeiung erfüllenzu müssen.

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                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Nun ja, was heißt schon Gesetzmäßigkeit...
                        Ich stelle nur einfach fest, daß unser Sohn unser / mein Leben doch wirklich ziemlich auf den Kopf gestellt hat. Man bekommt das zwar im Vorfeld immer gesagt, von jedem. Aber was das tatsächlich bedeutet, muß man erfahren.
                        Die einen stecken das dann weg. Sind zufrieden, finden es gut oder wenigstens ok. Andere nicht, ebenfalls in diversen Abstufungen. Und ich glaube - auch, wenn ich unseren Sohn immer wieder haben wollte - ich gehöre eher der zweiten Gruppe an. Ein Teil von mir weiß das und möchte kein zweites Kind, einfach weil ich Angst habe, daß sich noch mehr ändert und ich das nicht packe. Ein zweites Kind kann einfach nur mitlaufen; es kann doppelt so schwer werden; oder auch noch schwerer. Da steckt niemand drin. Nur eines ist sicher: Leichter als mit Einem wird es bestimmt nicht.

                        Was ist (m)eine Depression nun anderes, als - auf meine Situation angewendet - die heftigste Form von Angst, Verzweiflung und Hilflosigkeit angesichts der Tatsache, daß ich rein emotional-innerlich-gedanklich offenbar der Ansicht gewesen bin, nichts an der Situation und den scheinbaren Fakten ändern zu können...?

                        So gesehen: Ja, es ist eine Form der Gesetzmäßigkeit. Einfach weil ich mich innerlich so sehr dagegen sträube und verzweifelt bin, weil ich keinen Ausweg sehe bzw. gesehen habe.
                        Aber ich ticke nun einmal so. Und ich glaube, wenn ich so heftig darauf reagiere, dann ist das auch ein so essentieller Punkt für mich, daß ich es nach zwei Jahren und drei Versuchen langsam aufgeben sollte, das ändern zu wollen. Dafür steht zuviel anderes auf dem Spiel - von meiner Gesundheit und meinem Leben ganz zu schweigen.


                        Ansonsten gibt es nun aber auch wieder etwas Positives zu vermelden: Ein Ende der Eiszeit scheint in Sicht.

                        Vorhin haben wir mit unserem Sohn vor dem Zubettbringen noch rumgealbert, und als er mich dann angefangen hat zu kitzeln, hat meine Frau nach ner Minute lachend mitgemacht. Kurz darauf haben wir uns dann zu dritt lachend rumgewälzt und gekitzelt - und das hat richtig gut getan.
                        Anschließend habe ich meinem Sohn Gute Nacht gesagt, aber bevor ich aus dem Zimmer raus bin, hat meine Frau mir noch einen Kuss gegeben und mich kurz gestreichelt. Dabei war die Andeutung eines Lächelns zu sehen.

                        Kurz zuvor hatten wir ganz kurz und knapp und nüchtern zwei wesentliche Fragen geklärt:
                        Sie glaubt schon, daß sie mich noch liebt. Und sie glaubt auch, daß sie unsere Ehe retten will. Die Eheberatung hat sie bereits in die Wege geleitet.

                        Als ich dann aus dem Kinderzimmer raus bin, habe ich ihr noch gesagt, falls sie heute Abend einfach nur etwas entspannendes mit mir zusammen machen möchte, sollte sie mir bitte Bescheid sagen. Ansonsten ließe ich sie in Ruhe. Da meinte sie dann ebenfalls lächelnd, sie würde es sich überlegen.

                        Naja, vor einer Stunde war sie dann bei mir und meinte, sie hätte etwas Bauchschmerzen; ich solle es nicht als Zurückweisung empfinden, aber sie wollte sich doch lieber hinlegen. Ok, kann ich verstehen und mit leben.

                        In jedem Fall sieht es so aus, als würde das erste Eis langsam schmelzen.

                        Ich werde natürlich insofern hart bleiben, als ich mit ihr keine Problemgespräche mehr vor der Eheberatung führen werde. Das kann ohne professionelle Unterstützung nur nach hinten losgehen, und wir haben genug Mißverständnisse gehabt. Noch mehr Scherben können wir nicht gebrauchen; wenn das gutgeht, ist es verflixt knapp gewesen.


                        So, haue mich jetzt auch auf's Ohr.

                        Drückt mir die Daumen

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Hallo Alex,

                          sicher ist eine Depression auch eine Form der Antwort deiner Seele.
                          Sie ist aber keine klare Antwort, da sie oft von diffusen Gedankengängen und Gefühlen ausgelöst wird, man muss also deshalb nicht unbedingt auf das verzichten was die Depression auslöste, manchmal reicht es schon es anders anzugehen, anders zu betrachten.

                          Mir geht schon länger eine Frage durch den Kopf, warum weiß ich jetzt gar nicht so genau, einfach intuitiv.
                          Wie ist es denn mit deinen Entscheidungen und Ansichten, zu denen du gelangst?
                          Kommen die aus dir selber heraus?
                          Oder lässt du dich auch mal sehr stark von anderen Meinungen beeinflussen, so schnell überzeugen das du diese auch rasch übernimmst, ohne vorher zu "klären" ob dies auch wirklich das ist was du ganz alleine möchtest?
                          Folgst du häufiger der Logik mit der andere argumentieren weil es sich für dich richtig und schlüssig anhört, als das du überprüfst ob es auch ganz tief drinnen stimmig für dich ist?
                          Manchmal scheint mir das du denkst nun hast du die Lösung und konzentrierst dich vollkommen darauf, aber wenn es darum geht zu erfühlen ob das auch stimmt, dann folgst du trotzdem der Logik, eben dem was sich klar anhört.
                          Vielleicht vernachlässigst du das was eben nicht klar ist, nicht greifbar, nicht in Worte zu fassen?
                          Wendest dich deshalb sehr schnell rationalen Begründungen zu, die möglicherweise aber nur den Teil des Problems zeigt der schnell zu erfassen ist und deshalb natürlich auch lieber erfasst wird, als der Teil der schwer beschreibbar ist und der eigentliche Kern, der immer weiter vor sich hin moggert, solange du dich nicht darum kümmerst.

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Ich hab den Satz von Dr. Riecke mal etwas nachwirken lassen und denke mittlerweile:
                            Der Gedanke und die Angst vor dem Streß bei einem zweiten Kind ist sicherlich weniger die Ursache als vielmehr ein (zuverlässiger) Auslöser. Und das Anders-Betrachten fällt mir in dem Fall doch einigermaßen schwer, ganz einfach, weil ich wirklich und ganz bewußt weitere Einschränkungen meiner persönlichen Freiheit befürchte. Ich bin ein Familienmensch, aber offenbar doch wieder auch nicht ganz so sehr. Und meine Frau und ich haben definitiv eine ganze Menge Dinge unter einen Hut zu bringen... u.a. ist sie ja auch damit unzufrieden, daß sie aufgrund ihrer biologischen Natur beruflich so stark eingeschränkt ist, und das, obwohl sie ihrer Meinung nach einen besseren Studiumsabschluß hingelegt hat als ich...

                            Ich weiß einfach nicht, wie ich das alles verpacken soll: Mich um Sohnemann kümmern; zweites Kind großziehen; berufliche Unzufriedenheit meiner Frau; Gemeinsamkeiten mit meiner Frau wiederentdecken; die Ehe kitten; Zeit für mich selbst und meine Bedürfnisse haben; ach ja, und die Genesung meiner Depression nicht vernachlässigen... Keine Großeltern in der Nähe, und auf Freunden und Bekannten kann man sich ja auch nicht in der Regelmäßigkeit abstützen, wie man es eventuell mal gerne möchte.

                            Wie ist es denn mit deinen Entscheidungen und Ansichten, zu denen du gelangst?
                            Kommen die aus dir selber heraus?
                            Wenn ich das mal immer selbst so genau wüßte... *grins-gequält*

                            Es ist sicher so, daß ich mich recht schnell und stark von anderen Menschen beeinflussen lasse, meist, indem ich einfach gute Miene zum "bösen" Spiel mache. Ich bin nicht allzu durchsetzungsfähig, und auch, wenn mich etwas stört, ist es mir meist nicht wert genug, mich deswegen mit jemandem zu zoffen. Stattdessen fresse ich den Frust in mich herein und bemühe mich, rein rational damit irgendwie zurecht zu kommen. Das führt in manchen Fällen aber sicher auch dazu, daß ich mich eben auch beeinflussen lasse, wenn mir etwas nur logisch genug erscheint.

                            Um auf einen Satz zurückzukommen, den ich schon häufiger erwähnt hatte und der es wahrscheinlich trifft:

                            Ich weiß teilweise wirklich nicht genau, was ich eigentlich tief in mir drin will...
                            Wir hatten das ja auch schon im Zusammenhang mit meinem aktuellen Lebensabschnitt. Oder der Berufswahl.
                            An manchen anderen Stellen wiederum habe ich schon eine Vorstellung davon, was ich wollen könnte - aber der Weg dahin erscheint mir verbaut. Bspw. eben Thema Beruf: Ich hab schlicht keine Idee, wie mich mit einem vertretbaren Aufwand parallel zu meinem aktuellen Streß in eine andere Schiene weiter- bzw. umentwickeln kann. An berufsbegleitenden Studien sind schon Leute mit gesünderen Lebensumständen gescheitert, und ich war davon abgesehen auch noch nie der Typ, der Zuhause gut lernen konnte - zu viele Ablenkungen. Schon ohne Kind...

                            Davon abgesehen weiß ich auch nicht, ob ich nicht genug trockene Theorie für mein Leben studiert habe. Vom Bauchgefühl tendiere ich eigentlich eher zu einer etwas praktischeren Ausbildung. Soll ich mit 38 wirklich alles hinschmeißen und ne Ausbildung starten?!? Mit Kind und Kegel hintendran?!?

                            Auch hier habe ich mich vor zwanzig Jahren sicherlich zu sehr beeinflussen lassen, in dem Fall von meinem Vater. Vielleicht - ohne es mit Sicherheit zu wissen, und nur der liebe Gott weiß, wozu es gut gewesen ist - wäre ich zufriedener, wenn ich damals den Berufsweg meiner Wahl eingeschlagen hätte.
                            Vielleicht auch nicht... irgendwo ist es müßig, zwanzig Jahre in die Vergangenheit zurück zu gucken. Hilft mir auch nicht weiter.


                            Ich will mich jetzt auch nicht beschweren - ich habe genug, auf das ich stolz und mit dem ich zufrieden und glücklich sein kann.
                            Trotzdem müssen meine psychischen Probleme ja nun von irgendwoher kommen...

                            Wir drehen uns im Kreis...

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Mit Kind und Kegel hintendran?!?
                              Ein bissl habe ich das Gefühl, das du ein zweites Kind als eine Art Grenzstein empfindest.
                              Wenn es da ist gibt es keine Rückkehr, alles ist dann vorbei.
                              Deine Jugend endgültig weg, keine Chance mehr auf einen Neubeginn, alles was bis dahin noch als Möglichkeiten übrig blieb, ist mit einem zweiten Kind Geschichte.
                              So als wäre das Kind ein sichtbares Zeichen für die Vergänglichkeit deiner Träume, deiner Kraft und auch deiner Fluchtmöglichkeiten, das dafür sorgt das die Vergangenheit nun wirklich weg ist und dein Leben in Bahnen verläuft die nicht mehr zu ändern sind.
                              So ein bisschen wie die Angst vorm Erwachsen sein, wozu ja auch gehört das andere auf einen angewiesen sind und man dadurch auch eingeengt wird, besonders wenn es um die Lebensplanung und Lebensführung geht.

                              Wenn man sich seine Zukunft als Korsett vorstellt, das gemacht ist aus dem was eine Familie so mit sich bringt, dann ist es klar das es einem nicht besonders gut damit geht.
                              Vielleicht bist du eher einer der sich seiner Verantwortung dermaßen bewusst ist, das es ihn erdrückt?
                              Selbst hinsichtlich von Begebenheiten die noch gar nicht eingetreten sind und sich vielleicht sogar ganz anders gestalten als du befürchtest, wenn sie denn eintreten würden?


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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                Nun ja,

                                das ist sicher irgendwo so, da hast Du schon Recht. Ist wahrscheinlich eine Konsequenz davon, daß ich alle Aufgaben auf einmal sehe und mich dann frage, wie ich die – auch noch möglichst perfekt – erledigen soll. Klar, daß ich darüber untergehe.

                                Dabei denke ich, daß ich in den letzten zwei Jahren durchaus den ein oder anderen Fortschritt gemacht habe. Aber meine Denke hat sich eben offenbar noch lange nicht ganz umgestellt, und wenn mir dann meine Frau – aus biologisch berechtigten und absolut nachvollziehbaren Gründen zwar – im Nacken sitzt und Druck wegen des zweiten Kindes macht, ist der Streß da.

                                Es ist sicher auch so, daß ich unseren Sohn – bei aller Liebe, die ich für ihn habe, und das ist ne riesige, unendliche Menge – durchaus auch als ziemlichen Einschnitt eben in unsere und meine persönliche Freiheit gesehen habe und sehe. Er ist wirklich ein vergleichsweise pflegeleichtes und liebes Baby und Kleinkind gewesen, aber trotzdem hatte ich vorher echt keine Ahnung davon, wieviel Arbeit und Verantwortung und Zeit da drin steckt. Auch jetzt noch ist er sehr viel um uns und mich herum, wollte bspw. am ganzen Wochenende auch nicht mit den Nachbarskindern spielen, sondern nur mit uns.
                                Vielleicht wäre das ein bißchen was anderes gewesen, wenn ich wenigstens Zufriedenheit im Job gehabt hätte und meine Frau und ich uns nicht voneinander entfernt hätten.
                                Aber „hätte, wenn und aber“ nutzen mir jetzt auch nicht viel.

                                Ich glaube auch, daß es sehr vielen Menschen so geht – und nicht zuletzt auch zahlreichen Männern – warum sonst lassen viele ihre Familien sitzen?! Was ich wohlgemerkt nicht richtig bzw. ne absolute Sauerei finde. Ich meine nur, so vom Grundtenor her.

                                Deswegen mache ich mir da aber auch nicht mehr viel vor und gestehe mir zu, das alles irgendwo als Streß und anstrengend empfinden zu dürfen.
                                Klar will ich aber auch die schönen Seiten daran nicht übersehen, keine Frage, und immer, wenn ich meinen Sohn ansehe, wir zusammen was spielen, knuddeln o.ä., dann weiß ich, daß es die richtige Entscheidung war, ihn haben zu wollen.

                                Umso unverständlicher ist es ja auch irgendwo für mich, warum ich innerlich so gegen ein zweites Kind aufbegehre. Wahrscheinlich deshalb, weil eben auch andere Faktoren meines Lebens gerade nicht ganz stimmig sind und ich Schiß davor habe, daß ein zweites Kind noch mehr durcheinander bringt, bevor ich das andere sortiert bekommen habe. Und ich weiß nicht: Aber ein Kind kann man ja nun auch schlecht „einfach nur auf sich zukommen lassen“…


                                Da meine Frau ja primär vor allem auch darauf besteht, daß ich von den SSRI weg sein soll, bevor wir es versuchen (Gendefekte), bin ich seit heute Morgen am Überlegen, ob es eventuell eine Lösungsmöglichkeit wäre, das Zweite über eine künstliche Befruchtung mit vorab selektionierten Spermien zu bekommen. So könnte ich die Fluoxetin beibehalten bzw. müßte vielleicht nur kurzzeitig etwas reduzieren, um das Risiko zu senken, müßte aber nicht ein halbes Jahr lang versuchen, ganz ohne zurecht zu kommen, bevor die letzten Rückstände aus meinem Körper draußen sind.

                                Denn eigentlich will ich ja auch ein zweites Kind…

                                Es ist mir nur aktuell schlicht noch zu riskant, das Fluoxetin auszuschleichen.
                                Vielleicht „brauche“ ich es auch einfach mittlerweile. Hatten wir ja auch schon in der Vergangenheit, daß ich seit jeher wahrscheinlich ne wie auch immer ausgeprägte Veranlagung in die Richtung mitbekommen habe. Und meine Eltern, speziell meine Mutter, waren ja nun auch irgendwo negatives Anschauungsbeispiel… Vielleicht brauche ich die Fluoxetin also erstmal. Und zwar ganz ohne den Druck, sie so bald wie möglich wieder ausschleichen zu müssen, nur weil da irgendwo ne Uhr tickt.
                                Mit den Fluoxetin als Sicherheitsnetz wiederum verfalle ich dann vielleicht auch nicht mehr ganz so leicht in Streß und Panik, sondern sehe das alles etwas gelassener. Auch das zweite Kind.


                                Mann, Mann – das ist grad echt ein Murks mit der Biologie und der Psyche… :/

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Guten Morgen zusammen,

                                  ich hab jetzt mal etwas Zeit verstreichen lassen und abgewartet:

                                  Das Klima zwischen mir und meiner Frau hat sich weiter entspannt, aber es ist weit davon entfernt, normal zu sein. Vor allem das Verbringen gemeinsamer Zeit abends gestaltet sich weiterhin schwierig, zumeist, weil meine Frau dann irgendwann zwischen neun und zehn Uhr abends doch schon so müde ist, daß sie ins Bett geht, auch, wenn wir zwei Stunden vorher noch andere Pläne hatten.
                                  Wir reden normal miteinander, küssen uns auch und kuscheln, aber da ist immer ein bissel Distanz. Kritische Themen sparen wir bewußt bis zur Beratung / Therapie aus – denke, da brauchen wir einen Außenstehenden als Moderator und Übersetzer.

                                  Freitag Morgen haben wir unseren ersten Paar-Beratungstermin – ich bin echt mal gespannt.

                                  Ansonsten geht es mir persönlich ziemlich gut, eigentlich sogar sehr gut. Keine Ahnung, womit das zusammenhängt und was genau ich an meiner Denk- und Verhaltensweise geändert haben könnte… Aber ich fühle mich gut und hoffe, daß das weiter so bleibt und aufwärts geht.

                                  Wünsche euch einen guten Start in die neue Woche

                                  Alex

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Keine Ahnung, womit das zusammenhängt und was genau ich an meiner Denk- und Verhaltensweise geändert haben könnte…
                                    Hallo Alex,

                                    vielleicht liegts daran dass das was dir immer ein ungutes Gefühl gab und wie ein Damoklesschwert über dir hing, endlich klarer und ausgesprochen ist?

                                    Dir auch einen schönen Tag!

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Puuh, das wird ein ordentlicher Brocken Arbeit, der da auf mich und meine Frau zukommt… heute bin ich mal wieder etwas durch den Wind.

                                      Gestern Abend haben wir nochmal ne halbe Stunde lang miteinander gesprochen und ein paar Mißstände und Mißverständnisse aufgedeckt. Unter anderem sagte sie, drei unterschiedliche Therapeuten hätten ihr da in den letzten zwei Jahren unabhängig voneinander geraten, Abstand zu mir und meiner Depression zu halten, da sie sich so verantwortlich für mich und meine (Miß)Stimmungen fühlte.
                                      Das mag aus Sicht des Selbstschutzes richtig sein. Aber erweist sich jetzt natürlich irgendwo ein bißchen als Stolperstein, wenn wir versuchen wollen, wieder zueinander zurück zu finden.

                                      Insgesamt macht sie vor allem das Thema rund um das zweite Kind traurig, wütend und durcheinander. Und müde… Habe den Eindruck gewonnen, daß sie aus der anderen Richtung kommend auf nem ähnlichen Weg ist wie ich es war. Unter anderem tut auch sie sich mittlerweile wohl schwer damit herauszufinden, was sie wirklich will. Zwischendurch blitzt ihr „altes“ normales Selbst offenbar immer wieder auf – nur um kurz darauf wieder vom Gefühls- und Gedankenchaos übermannt zu werden. Erinnert mich irgendwie sie stark an (m)eine Depression…
                                      Und wie sagt sie auch so schön: Ich hätte ja meine Medikamente, um damit fertig zu werden – sie nicht. Und der Wunsch nach dem zweiten Kind gehört so stark zu ihrem Lebensplan, daß sie das zwar rational alles verpackt bekommt, sagt sie, aber emotional nicht. Ich hätte es da ja einfacher, weil ich meinen Standpunkt ja offenbar schon klargemacht hätte… Und ich wäre doch stark genug, um mit meinen Ängsten fertigzuwerden.

                                      Hab ihr dann erklärt, daß es für mich alles andere als einfach (gewesen) ist und ich vielleicht stark bin, aber nicht ganz so stark, als daß es ohne Fluoxetin ginge. Daß meine Ängste sehr wohl auch mächtige Emotionen sind, die ich nicht so ohne weiteres immer eingefangen bekomme. Ein mächtiger Ritter würde ja auch nicht ohne Rüstung und Schwert in die Schlacht ziehen.
                                      Das hat sie dann irgendwo verstanden, denke ich.

                                      Trotz alldem sieht das im Augenblick irgendwo echt nach ner Patt-Situation aus…
                                      Hoffe wirklich, daß die Eheberatung da eine Lösung aufzeigen kann.

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        hallo Alex, in deinem forums-thread darf sich ja ruhig alles um dich drehen, das ist völlig ok. aber wenn du in deinem leben noch andere menschen willst, dann solltest du dich auch mit denen (und ihren bedürfnissen beschäftigen statt nur mit dir selbst. ich hoffe, euer erster beratungstermin findet bald statt. (übrigens, fluo = ritterrüstung - ich denke, der vergleich paßt eher nicht. der ritter ist schon fit + stark + gesund und braucht die rüstung für den kampf im krieg, nicht, um im täglichen leben zu bestehen.) ich wünsch euch was - und dir vor allem viel empathie! grtz, crash

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Erinnert mich irgendwie sie stark an (m)eine Depression…
                                          Und wie sagt sie auch so schön: Ich hätte ja meine Medikamente, um damit fertig zu werden – sie nicht. Und der Wunsch nach dem zweiten Kind gehört so stark zu ihrem Lebensplan, daß sie das zwar rational alles verpackt bekommt, sagt sie, aber emotional nicht. Ich hätte es da ja einfacher, weil ich meinen Standpunkt ja offenbar schon klargemacht hätte… Und ich wäre doch stark genug, um mit meinen Ängsten fertigzuwerden.

                                          Hab ihr dann erklärt, daß es für mich alles andere als einfach (gewesen) ist und ich vielleicht stark bin, aber nicht ganz so stark, als daß es ohne Fluoxetin ginge. Daß meine Ängste sehr wohl auch mächtige Emotionen sind, die ich nicht so ohne weiteres immer eingefangen bekomme. Ein mächtiger Ritter würde ja auch nicht ohne Rüstung und Schwert in die Schlacht ziehen.
                                          Das hat sie dann irgendwo verstanden, denke ich.
                                          Hallo Alex,

                                          es hört sich schon an wie ein Kampf.
                                          Ein Kampf darum wen es schlimmer getroffen hat und dem anderen bloß in nichts nachzustehen.
                                          Eine Rechtfertigung das es doch schlimmer ist als sie denkt, Versuche Beweise zu erbringen und zu überzeugen das man es doch nicht so gut getroffen hat wie der andere es denkt.

                                          Bei solch Gesprächen ist es immer schlecht die Befindlichkeiten gegeneinander aufzuwiegen, wenn dein Impuls auch noch stimmt, das deine Frau auch mit Depressionen zu tun hat, dann ist das noch problematischer.
                                          Bei Depressionen ist es nun mal meist so, das man denkt den anderen geht es bei weitem nicht so schlecht wie einem selbst, wenn man beginnt das auch zu Thematisieren und an dem Thema nur Depressive beteiligt sind, dann wird es eher ein Wettkampf, als das man sich gegenseitig besser verstehen lernt.
                                          Das sollte man dann erst mal mit professioneller Hilfe üben.

                                          Versuch mal Crash's Gedanken aufzunehmen, setz dich beim nächsten Gespräch hin und folge nur dem was deine Frau sagt.
                                          Lass dich dabei ganz raus, versuche da nichts zu rechtfertigen oder zu überzeugen das es dir ähnlich geht.
                                          Lass deine Sachen einfach raus aus dem Gespräch und versuche nur sie zu verstehen und Verständnis zu bekommen, nur sie alleine in den Mittelpunkt zu stellen.
                                          Frag sie wie es ihr geht, was sie möchte, was sie denkt, aber halte dich mit dem was dich angeht zurück, lass einfach das was sie sagt sacken und wirken.

                                          Solange ihr darüber debattiert wer die schlechteren Karten hat und noch nicht so weit seid einfach stehen zu lassen das der andere genauso schlechte Karten haben kann, das man eben nicht dessen Gefühle teilt und deshalb auch gar nicht beurteilen kann was in ihm vorgeht, solange sollte einer von euch bei dem Thema mehr schweigen als reden und einfach versuchen zu verstehen.

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            Hallo ihr zwei,

                                            danke für die Antworten.

                                            Ich werde mir eure Ratschläge zu Herzen nehmen. Ich muß zwar gestehen, daß ich über Crashs Antwort zunächst etwas verwirrt war, weil ein Teil meines Problem aus der Vergangenheit ja eigentlich ist, daß ich immer sehr auf andere eingegangen bin und meine eigenen Bedürfnisse hintenan gestellt hatte. So gesehen war Tireds 'Übersetzung' da sehr hilfreich
                                            => Ihr habt absolut Recht, daß ich schon achtgeben muß, jetzt nicht zu sehr in das andere Extrem zu verfallen.

                                            Hatte ich aber auch nie vor, dann ist das vielleicht nur n bissel mißverständlich rübergekommen.

                                            Und Diskussionen darüber, wem es schlechter geht, sind nie zielführend. Auch klar.

                                            Sowohl meine Frau als auch ich werden eben im Laufe der Zeit lernen (müssen), da eine bessere Balance hinzubekommen. Vor allem auch, weil das alte Verhalten von uns, zu sehr auf den anderen einzugehen, ja auch nicht über Nacht verlernt ist.
                                            Denke, wir haben da vorhin auch schonmal einen weiteren Grundstein für gelegt, indem wir uns nochmal über ein paar Dinge unterhalten haben, und das Ende des Gesprächs war recht positiv. Werden auch jetzt gleich zusammen ein bißchen Fernsehen gucken und uns aneinander kuscheln Und ich habe ihr den Vorschlag gemacht, daß wir für den Anfang vielleicht mal wieder von Samstag auf Sonntag im gemeinsamen Schlafzimmer schlafen. Immerhin haben wir unter der Woche wirklich leicht versetzte Schlafrhythmen, kann für's erste vielleicht nichts schaden, das noch ne Weile beizubehalten und uns erstmal wieder aneinander zu gewöhnen.
                                            Sie will es sich überlegen, mal sehen.

                                            So, dann gehe ich jetzt auch mal zu meiner Frau.
                                            Nochmals danke, wünsche euch einen schönen Abend

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Hallo

                                              Ich bin meiner Frau jetzt doch wieder ein bißchen entgegengekommen, was den zweiten Kinderwunsch angeht. Letzten Endes geht es mir da ja eben ähnlich wie ihr, daß ich eigentlich auch gern noch ein zweites Kind gehabt haben wollte – wenn auch eben nicht ganz so eindeutig und etwas zwiegespaltener aufgrund der bisherigen Erfahrungen. Aber wenn ich die Einjährige unserer Freunde auf dem Arm habe oder mir vorstelle, selbst wieder Babyfüßchen zu kitzeln und -händchen zu halten, kommt ein vorfreudiges Lächeln und Grinsen irgendwie von ganz allein

                                              Ohne mich jetzt geißeln zu wollen: Aber wieso ist diese ganze Depression-Angst-Geschichte genau "im falschen Moment" passiert...?!? Unser Kind wäre jetzt schon ein bis zwei Jahre alt und aus dem Gröbsten draußen... Wieso hat mir meine Psyche da so einen Streich gespielt?
                                              Rein rhetorisch... es ist eben, wie es ist.

                                              Und wie dem auch immer sei:
                                              Seitdem ist sie wieder deutlich aufgetaut und freundlicher, und sie meinte auch, ich solle mit dem Absetzen des Fluoxetin langsam machen und mich Mitte August dann erstmal mit meinem Psychiater unterhalten.

                                              Ich hab ihr allerdings auch gesagt, wenn sie im Nachhinein nachtragend sein und mir Vorwürfe machen sollte, weil es keine Tochter, sondern wieder ein Sohn würde, gäbe es Ärger. Woraufhin sie lachen mußte (ist ja nicht so, als wüßte sie nicht um ihre Schwächen ) und meinte, das wäre eine akzeptable Bedingung. Hoffe, sie erinnert und hält sich dran…

                                              Bis jetzt geht es mir damit nicht grundsätzlich schlecht(er), aber ich hab vor allem vormittags doch wieder etwas Schwierigkeiten, aus dem Kakao zu kommen. Nicht schlimm, mir geht’s gut – aber mir fällt es mitunter nach wie vor schwer, mich so richtig mit Motiviation auf meine Arbeit zu konzentrieren. Verbringe schon den halben Vormittag wieder mit allem möglichen – nur nicht so sehr mit meiner Arbeit.
                                              Allerdings unterscheidet sich das jetzt auch nicht wesentlich von den letzten Wochen, ist also irgendwo auch unabhängig von der Entwicklung der letzten Tage. Und ich bin seit letztem Freitag regelmäßiger erst wieder nach zehn oder sogar erst nach elf oder zwölf ins Bett gekommen. Spielt da sicher auch mit rein.

                                              Tja… das ist die Situation.

                                              So gut es mir mittlerweile insgesamt wieder geht – aber irgendwie fühlt sich mein (alltägliches) Leben doch teilweise noch so an, als lebte ich mit (leicht) angezogener Handbremse.

                                              Ist jetzt alles wieder „auf Anfang“…? Ich hoffe nicht.

                                              Morgen Früh ist der erste Eheberatungstermin. Mal sehen, was dabei rumkommt.
                                              Und am Wochenende will ich mir dann wirklich mal die Zeit nehmen und meiner Frau einfach nur zuhören. Wenn sich die Gelegenheit ergibt – Samstag Abend trifft sie sich schonmal mit ihren Freundinnen vom Tai-Chi Wobei ich echt froh bin, daß sie da hingeht und sich nicht einigelt.

                                              Es geht aufwärts.


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                                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                "Ich bin meiner Frau jetzt doch wieder ein bißchen entgegengekommen, was den zweiten Kinderwunsch angeht."

                                                Da möchte ich Ihnen herzlich gratulieren!

                                                Und dass Ihnen hier viele die Daumen drücken, wissen Sie sicher ...

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                                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                                  Moin zusammen

                                                  ich mach's kurz: Seit ein paar Tagen bin ich wieder ziemlich wacklig und fühle mich im Denken phasenweise auch ein bißchen "komisch" ("benebelt", wäre zuviel gesagt, aber es geht so in die Richtung).

                                                  Ich vermute, daß der Hintergrund die betriebliche Umorganisation ist, die seit Dienstag auch zur Folge hat, daß ich außer unserem Chef-Chef nun der einzige auf der Etage bin, der ein Einzelbüro hat. Und das gefällt mir irgendwie noch nicht so richtig. Ich bin aus meinen letzten 11 Berufsjahren größtenteils Großraumbüros gewohnt, und auch, wenn das manchmal etwas laut und stressig sein konnte, so waren doch Leute um einen herum und mir gegenüber, mit denen man mal spontan quatschen oder Witze reißen konnte.
                                                  Jetzt "spontan" wegen eines Witzes aufzustehen und quer über die Etage zu laufen, ist irgendwie blöd... *g*

                                                  Insgesamt fühle ich mich dadurch wohl ein bißchen wie auf's Abstellgleis gestellt, und die Meinungen meiner Kollegen sind in der Tat auch eher so 50:50: Die einen zeigen mir die Vorteile auf, andere bestätigen, daß sie sich damit auch nicht so wohl fühlen würden...

                                                  In jedem Fall fällt mir hier so ein bißchen die Decke auf den Kopf.
                                                  Und wie schon mehrfach beschrieben, sind die Aufgaben, die ich neuerdings habe, nun auch nicht die dollsten...

                                                  Ich weiß - sage ich ja selbst immer wieder jedem: Wir formen uns unsere Wirklichkeit bis zu einem gewissen Grad selbst und können selbst darüber bestimmen, wie wir die Dinge sehen wollen.

                                                  Aber wie das auch häufiger mal so ist:
                                                  Im Moment fällt es mir grad etwas schwerer, das bei mir selbst mit Erfolg anzuwenden.

                                                  Bin zwar nicht am Absaufen, sondern sitze sicherlich trocken in einem stabilen Rettungsboot. Aber obwohl ich ein paar Leuchttürme am Horizont erkennen kann, fühle ich mir irgendwie ein bißchen orientierungslos und weiß nicht so richtig, in welche Richtung ich steuern soll.

                                                  Hoffe, das geht fix wieder vorbei...

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                                                    Aber wie das auch häufiger mal so ist:
                                                    Im Moment fällt es mir grad etwas schwerer, das bei mir selbst mit Erfolg anzuwenden.

                                                    Bin zwar nicht am Absaufen, sondern sitze sicherlich trocken in einem stabilen Rettungsboot. Aber obwohl ich ein paar Leuchttürme am Horizont erkennen kann, fühle ich mir irgendwie ein bißchen orientierungslos und weiß nicht so richtig, in welche Richtung ich steuern soll.
                                                    Und es gibt sogar ein Gutes daran, das es häufiger so ist:
                                                    Du weißt ganz sicher und kannst dich auch drauf verlassen das es wieder besser wird.;-)

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