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Diagnose Schizophrenie

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  • Re: Diagnose Schizophrenie

    Hallo Sanny,

    weil Ihr Verlauf hier so beispielhaft für den Umgang mit einer nur im gesellschaftlichen Image so problematischen Krankheit ist, habe ich nun schon zum zweiten Mal einem betroffenen Patienten auf Ihre Beiträge hingewiesen.

    Es ist wirklich erfreulich, wie Sie sich wieder dem Leben widmen und offenbar auch keine Image-Probleme mit der Diagnose mehr haben.
    Ich vermute auch, dass Sie offen damit umgehen - auch neuen Bekanntschaften gegenüber.

    Obwohl man das nicht gleich zu Anfang sagen muss - die meisten vermeiden das auch - , aber später, vor allem viel später ist es auch schwierig, wenn das Geschehen dann quasi nachgereicht wird.

    Vertrauen Sie auf Ihr Gefühl.

    Auf alle Fälle tun Sie ein gutes Werk, in dem Sie in Ihrem Umfeld dazu beitragen, dass die vielen falschen Vorstellungen von der Schizophrenie etwas abgebaut werden.

    Dafür gebührt Ihnen Dank!

    Beste Grüße

    Dr. Riecke

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    • Re: Diagnose Schizophrenie

      Danke Herr Dr. Riecke!

      Ich habe mich sehr über ihre Antwort gefreut.

      Es ist jetzt fast ein Jahr her seitdem ich meine zweite Psychose erlitten habe. Ich konnte damals gar nichts mehr. Ich hatte nur Angst und konnte nicht mal eine Sekunde alleine bleiben ohne dass es mir total schlecht ging. Ich habe immer um 16 Uhr schon geschlafen und jede Sekunde hat nur aus dieser Krankheit bestanden. Nach Beginn der Medikamenteneinnahme ginge es mir allerdings stetig immer besser.
      Auch wenn mich die Nebenwirkungen sehr frustiert haben und ich fast keine Hoffnung mehr gesehen habe und akzeptieren musste, dass ich wirklich diese Krankheit habe. Mit der Akzeptanz wurde allerdings alles nur besser. Ich habe nicht mehr die Tabletten abgesetzt und kann wirklich sagen, dass es ca. 1 Jahr dauert bis es einem wieder richtig gut geht.
      Das hat auch meine Psychiaterin gesagt. Dass die meisten Leute ca.. ein Jahr bräuchten bis alles verdaut ist und es ihnen wieder gut geht.

      Ich finde es wirklich erstaunlich, wie dieser Weg von ganz unten wieder nach ganz oben möglich ist mit Medikamenten und guten Menschen, die sich um einen kümmern.

      Die Schizophrenie ist nicht das Ende eines Lebens. Ich sage mittlerweile auch wirklich, dass ein anderer Asthma hat und ich habe halt Schizophrenie. Es schränkt mich irgendwie nicht mehr ein und ich habe es als eine ganz normale Krankheit akzeptiert. Und ich weiß auch von meiner Mutter, die ständig krank war, dass alles mit der richtigen Medikamenteneinstellung wieder gut wird, ega wie heftig alles erstmal erscheint.

      Es ist schon erstaunlich, was Medikamente bewirken könne. Und ich denke meine Erfahrung wird mir im Berufsleben helfen, weil ich eine Ausbildung im Gesundheitsbereich gemacht habe und viel mit Medikamenten und kranken Leuten zu tun habe.

      Ja, ich bin offen. Also ich würde nicht jedem Menschen gleich von meiner Diagnose erzählen. Aber im Gespräch mit dem Professor aus der Uni, den ich nicht kannte, habe ich alles offen zugegeben und ich bin überzeugt davon, dass das der richtige Weg war. Mit einer Lüge hätte ich sicher mein Studium nicht wieder aufnehmen dürfen.

      Man sollte mutig mit der Diagnose umgehen. Ich finde man sollte auf den Fall den Freunden sagen, was man hat und wie gesagt, wenn es nötig sein muss, weil man erklären muss, warum man so lange ausgefallen ist.

      Ich bin froh, dass ich heute Menschen mit meinen Beiträgen hier helfen kann. Ich hätte damals nicht gedacht, dass ich Menschen helfen kann, während mir geholfen wird.

      Ich freue mich, dass ich mich heute nicht mehr wie eine Außerirdische wegen der Krankheit fühle und dass mich so viele Leute auf der Straße, in der Uni etc. ganz normal ansprechen und ich auch glaube, dass diese Hochsensibilität oder das "Anderssein" dieser Krankheit eine Fähigkeit sein kann. Ich denke auch heute über die Wahnvorstellungen, dass es irgendwie auch sehr interessant war in andere Welten abzutauchen, auch wenn das gleichzeitig auch sehr unangenehm war. Aber als Schizophrener hat man einfach kein langweiliges Leben. Ich kenne alle Höhen und alle Tiefen. Durch die Tiefen genieße ich die Höhen heute umso mehr.

      Ich kann später erzählen, dass ich ein kreativer Mensch war. Ich stand auf Bühnen und habe gesungen. Ich habe viel gezeichnet. Ich war in der Schule gut, dann während der Schulzeit bin ich bei meiner ersten Psychose ein halbes Jahr ausgefallen. Kam zurück und habe einfach weiter gemacht. Habe mein Abi trotzdem geschafft, weil ich mich wieder zurück gekämpft habe. Ich habe trotz nicht richtigen Behandlung eine Ausbildung abgeschlossen. Das war die Zeit bei der ich nicht mal wusste, dass ich Schizophrenie hatte. Dann mitten im Studium bin ich wieder krank geworden, aber ich habe mich auch zurück gekämpft. Und ich habe trotz Krankheit Partner gehabt. Ich habe immer viel gelacht und war optimistisch.

      Ich möchte damit auch ausdrücken, dass man nicht glauben sollte, ,dass alle Symptome auf einen zutreffen... Dass man antriebslos und hoffnungslos ist. Ja das war ich in der ganz schlimmen Phase. Aber ich hatte schon früher Schizophrenie und ich war trotzdem insgesamt immer optimistisch und habe meine Ziele erreicht. Und vor allem war ich nie ein Langweiler. Ich glaube, dass das Schizophrene einfach nicht sind. Sie haben auch besondere Fähigkeiten und Einzigartigkeiten.

      Ich möchte damit ausdrücken, dass man sich trotz Krankheit nicht in eine negative Schublade stecken lassen sollte.

      Am Wichtigsten und am meisten hat es mir geholfen nicht ständig die Symptome einer Schizophrenie durchzulesen und zu denken, dass bin also ich. Hoffnungslos, niedergeschlagen, Wahnvorstellungen: Das ist man nur kurz. Die meiste Zeit mit richtiger Behandung lebt man normal. Sogar hat man manchmal positivere Tage als ein Gesunder.

      Ich möchte einfach den Menschen Mut machen.

      Beste Grüße zurück!

      Sanny

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      • Re: Diagnose Schizophrenie

        Was ich noch anfügen kann ist, dass ich erstmal nicht daran geglaubt habe, dass ich Schizophrenie habe. Auch meine Freunde haben stark gezweifelt, weil ich eben immer ein optimistischer und vernünfitger Mensch war in den gesunden Phasen ,die bei mir zum Glück sehr lange waren. In der Krankheitsphase war ich wie ein komplett anderer Mensch. Ich habe mich nicht mehr wieder erkannt und wollte daher auch mein Leben beenden oder dachte daher ist mein Leben einfach vorbei. Ich bin nicht mehr der Mensch, der ich einmal war. Aber es kommt alles wieder zurück. Bei der ersten Psychose sogar ohne Medikamente. Ich frage mich, wie das eigentlich möglich war. Also ich war ein halbes Jahr krank und habe nicht mal ein richtiges Medikament genommen, aber ich wurde dann wieder gesund.
        Und jetzt habe ich ein richtiges Medikament, damit ich hoffentlich nicht mehr so aus dem Leben geworfen werde in Zukunft.

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        • Re: Diagnose Schizophrenie

          Ich finde Schizophrene werden oft als etwas Negatives betrachtet. Und ich habe mich selbst in der Krankheitsphase als sehr negativ betrachtet.

          Aber ich kann sagen, dass ich die meiste Zeit meines Lebens ein erfolgreicher Mensch war. Ich war einmal Klassensprecher. Ich habe viele Geburtstage mit Freunden gefeiert. Ich habe viele Menschen zum Lachen gebracht. Ich stand auf der Bühne, war im Chor aktiv. Ich habe viele tolle Bilder gezeichnet. Ich habe Schule und Ausbildung abgeschlossen. Ich will damit zeigen, dass man ein erfolgreicher Mensch damit sein kann, wenn man die richtige Einstellung zum Leben und zu dieser Krankheit hat.
          Ich wusste immer, dass ich anders bin bzw. wusste ich, dass ich auch viel durchmachen werde wegen dieser Andersartigkeit. Aber ich bin immer beliebt gewesen und klar haben dann die Leute auch gesagt du warst doch Wochen in der Psychiatrie und wollten mich damit fertig machen. Vor allem in der Schule. Aber ich hab gelächelt und gesagt jetzt bin ich wieder hier. Ich mache weiter. Habe immer gespürt, dass ich kein einfaches Leben haben werde. Aber wie gesagt war ich trotzdem sehr optimistisch und mein Kumpel meinte er wäre mit so einer Krankheit nie so positiv. Aber warum soll man sich als negativ ansehen. Man ist einfach was Besonderes und hat kein langweiliges Leben.

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          • Re: Diagnose Schizophrenie

            Heute ist ein so richtig beschissener Tag, an dem man es einfach nicht schafft seine freundliche Fassade aufrecht zu erhalten. Mein Vater hat meine Puppen, die ich in der Tagesklinik gemacht hat weggeräumt oder gar weggeschmissen. Sie standen auf einem Holzschrank im Esszimmer. Stattdessen hat er eine Porzellanfigur von seiner Schwiegermutter aufgestellt. Ich habe mich daran erinnert, wie er mein Puppenhaus zerstört hat, als ich ca. 10 war, weil es im Weg vor seinem Werkzeugschrank stand. Ich habe gedacht diesmal schlucke ich nicht. Ich habe ein Bild von ihm zerschlagen und seinen Holzjesus versteckt mit den Worten. Ach der hat mir nicht so gut gefallen und ka wo ich ihn hingeräumt habe. Er hat auch so einen Spartick und hat nicht mehr gespült, sodass das Bad total nach Urin gestunken hat. Ich habe mich letztes Wochenende beschwert und dieses war wieder nicht gespült. Er verkauft mich für dumm und behauptet, dass er es jedes Mal vergisst. Dabei kann er sonst noch alles. Er hat sich tierisch über meine Aktionen aufgeregt, wollte mich verprügeln und meinte er kann genauso schizophren sein wie ich. Als Beispiel wie die Leute denken, die engstirnig, altmodisch sind und die Schwächen von einem gegen einen verwenden, nur damit ihre eigenen nicht auffallen. Vll sollte ich einfach anerkennen, dass mein Vater wohl gestört ist und dazu die Empathie einer Tischplatte hat und auch er nichts für seine Eigenarten kann.

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            • Re: Diagnose Schizophrenie

              Vielleicht schämt er sich, wenn er Leute ins Esszimmer einläd und erklären muss, wie diese Puppen entstanden sind. Ich werde den wahren Grund vermutlich nie erfahren. Und ich weiß auch nicht, ob ich diese Puppen nochmal wieder finde. Ich habe sie aus letzter Kraft gemacht, als es mir so schlecht ging. Ich war stolz und jeder fand sie schön. Und der eigene Vater schafft es wieder das kaputt zu machen, was einem wirklich wichtig war. Wofür man alle Kräfte aufgewendet hat.

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              • Re: Diagnose Schizophrenie

                Uiiii, man könnte meinen unsere Väter kämen aus einem verwandten Genpool.:-)

                Dein Vater hat das Puppenhaus sicher nicht zerstört weil es im Weg war, sondern weil er es konnte und Kinder machen nun mal alles wenn sie es können, um den anderen Kindern zu zeigen zu was sie fähig sind und damit das Sagen haben.

                Infantile Wesen, die nach Aufmerksamkeit und Dominanz schreien, solche Väter sind die eigentlichen Kinder.
                Dummerweise färbt dieses Verhalten ab, lass dich nicht von seinem Verhalten provozieren, denke und handle anders als er.

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                • Re: Diagnose Schizophrenie

                  Ist ja echt interessant. Eigentlich hatte ich als Kind nicht so einen Gedankengang, dass ich hier alles aufstelle, damit ich das sagen habe. Aber wahrscheinlich hat er es wirklich so interpretiert. Ich habe mich halt tierisch aufgeregt, dass er wirklich nie auf mich hört und nicht mal sein Klo spülen kann. Dann muss man bei ihm um jeden Cent betteln und kriegt zum Dank auch noch Dinge weggeworfen. Das ist echt eine gute Gelegenheit meiner Ärztin morgen zu erzählen, wie er wirklich ist. Weil sie behauptet ja immer, dass er so lieb sei. Aber wenn ich mich aufrege, heißt es dann nur ja so schizophren das geht nicht. Dabei würden sich normale Leute auch über ihn aufregen. Ich habe als Kind nichtmal Taschengeld von ihm erhalten, obwohl er wirklich genug Immobilien etc hat. Und egal, was man macht. Es scheint nicht gut genug zu sein. Aber ich bleibe jetzt hier, werde lernen und dann meiner Ärztin erzählen, wie mein Vater wirklich ist. Normalerweise halte ich in der Öffentlichkeit zu meinen Leuten. Aber ne das kann man ja nicht mehr aushalten, wenn man das so in sich reinfrisst. Ich habe mittlerweile die Stärke den Leuten auch mal kontra zu geben. Heute zwar sehr übertrieben, aber das sind sie nicht gewöhnt von mir, weil ich immer lieb und nett sonst war und sowas nie gemacht habe. Und dann heißt es direkt, dass ich ja übertreiben würde, weil ich schizophren wäre. Es ist ne Schande wie diese Krankheit einfach von den eigenen Leuten gegen einen verwendet wird.

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                  • Re: Diagnose Schizophrenie

                    Eigentlich hatte ich als Kind nicht so einen Gedankengang, dass ich hier alles aufstelle, damit ich das sagen habe.
                    Ich habe damit auch eher deinen Vater gemeint, der sich wie ein Kind verhalten hat.
                    Es gibt erwachsene die sich auf die gleiche Stufe wie ein Kind stellen wenn es Konflikte gibt, mit ihm streiten wie ein Altersgenosse, sich genauso verhalten, schreien, kaputt machen und sich im Recht fühlen.
                    Die sind in dieser Beziehung nie in einen Reifungsprozess gekommen, der den Erwachsenen vom Kind unterscheidet.

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                    • Re: Diagnose Schizophrenie

                      Ja, das ist halt die Sache. Ich habe heute 3 Mal versucht mit ihm deswegen zu reden. Und das aber in einem strengen und vernüftigen Ton. Aber er hat einfach alles ignoriert und nichts dazu gesagt. Dann bin ich so sauer geworden, weil er ja auch dann nicht hört, dass ich dachte so jetzt muss ich wohl auch was von ihm kaputt machen, damit er mal checkt, wie sich das anfühlt. Und habe noch seinen heiligen Holzjesus versteckt und meinte keine Ahnung, wo er ist, aber er hat mir nicht gefallen an der Wand. Dann plötzlich konnte er Emotionen zeigen, wurde richtig laut, ist mir hinterher gerannt und hat endlich wenigstens iiirgendwas dazu gesagt. Eigentlich ist mir das peinlich im Nachhinein. Aber wie soll man denn bei dem ruhig bleiben?

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                      • Re: Diagnose Schizophrenie

                        So ist das halt wenn Kinder streiten, kenn ich:-).

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                        • Re: Diagnose Schizophrenie

                          Ja, anders geht es nicht mit ihm. Aber einfach total bescheuert, dass man sich dann denkt, naja wenigstens hat er mal was gesagt, auch wenn er mich dabei total von oben herab beleidigt hat.

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                          • Re: Diagnose Schizophrenie

                            Aber bin ganz froh, wie ich am Freitag reagiert habe, als ich meine alten Studienkollegen getroffen haben. Die zwei waren halt nicht gerade nett und wollten einem nichts erklären, obwohl man mit ihnen auch mal Essen war und ihnen wichtige Informationen gegeben hat für Prüfungen. Also im Grunde sind sie gemein oder neidisch oder sonst was. Und dann kamen sie nach Monaten am Freitag bei mir an und haben mich total übertrieben freundlich angesprochen und ich wusste, dass das einfach ist, weil sie nun weiter sind als ich und ich dachte ich erzähle ihnen sicher nicht von meiner Krankheit und was so bei mir los ist und bin einfach weiter gelaufen und meinte, dass ich ja total viel lernen muss,weil ich gleich Prüfungen habe. Habe das wirklich gut schauspielern können und konnte mir dann auch ersparen, dass ich mir anhören muss, was sie gerade so Tolles machen.

                            Kommentar


                            • Re: Diagnose Schizophrenie

                              Klar geht es anders.
                              Du kannst gehen, oder ihn ignorieren, ihm sagen dass es so nicht geht und umdrehen und tschüss.
                              Nur noch längere Besuche machen wenn er sich auch benimmt.
                              Du musst gar nicht streiten, du musst dich nicht drauf einlassen, du entscheidest wie du reagierst.

                              Ich kenne das aber auch, in der Situation sieht es halt oft so aus dass man einfach nicht anders kann, gerade weil der andere so reagiert.
                              Aber den größeren Effekt hätte sicher ein raus gehen, weg gehen, nicht mehr weiter diskutieren, gerade durch einen Streit fühlen sich solche Menschen erst recht im Recht, durch ein weggehen fühlen sie viel eher das was du bezwecken willst.

                              Kommentar


                              • Re: Diagnose Schizophrenie

                                Die Hauptsache ist doch dass du in deinem Leben klar kommst und da auch über den Dingen stehen kannst, wie am Freitag.

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                                • Re: Diagnose Schizophrenie

                                  Schon, aber jetzt muss ich wieder zu meiner Ärztin und dann kann ich mir vielleicht wieder anhören, dass meine Eltern so lieb wären und ich denke mir dann immer, wenn die wüsste. Und warum nehmen es sich Leute raus einfach direkt zu urteilen über Menschen die sie nicht wirklich kenne. Und auch dass es so schlimm ist, dass ich in 2 Jahren 30 werde. Es könnten einen die Menschen auch einfach Mal unterstützen und nicht ihre eigenen Zweifel und Sorgen auf einen übertragen. Ich weiß ja sehr wohl, was ich kann und will und dann muss ich eher noch die anderen aufbauen, dass ja alles nicht soo schlimm ist.

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                                  • Re: Diagnose Schizophrenie

                                    und dann muss ich eher noch die anderen aufbauen, dass ja alles nicht soo schlimm ist.
                                    Musst du nicht.
                                    Du wirst lernen dich noch besser abgrenzen zu können, so dass du dann auch genau weißt wen du warum aufbaust und Leute um dich scharst die auch dich aufbauen.

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                                    • Re: Diagnose Schizophrenie

                                      Aber es ist einfach frustierend. Der Professor der Klinik und der Professor in der Uni geben dir grünes Licht ,dass du wieder die Alte wirst und studieren kannst, aber deine eigene Ärztin von der du momentan abhängig bist, meint ja es geht vielleicht nicht und überhaupt um die 30 ist das allgemein ein Problem. Und dann trifft man auf andere Ärzte, die auch irgendwie Angst vor deinem Fall haben und immer sagen, ja bleiben sie doch besser bei dieser Frau scheinbar konnte sie ihnen ja auch gut helfen. Und auch meine Psychotherapeutin hatte irgendwie Angst vor mir und ich sitze dann da und sage ihr, dass ich mir sicher bin, dass sie das auch bei mir kann. Und ich mich dann jedes Mal frage, wer ist denn nun eigentlich Patient. Das klingt vielleicht hart, aber so ist es.

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                                      • Re: Diagnose Schizophrenie

                                        Vielleicht überbewertest du das etwas?

                                        Fachleute sind ja auch nur Menschen, viele Ärzte sind so überlastet dass sie es vermeiden jemand neuen aufzunehmen wenn es noch eine behandelnde Ärztin gibt.

                                        Ich denke nicht dass die alle Angst vor dir haben, dazu sind die eigentlich viel zu gut ausgebildet, vielleicht steckt was ganz lapidares dahinter.

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                                        • Re: Diagnose Schizophrenie

                                          Ja, also meine Psychotherapeutin ist noch recht jung. Daher meinte sie, dass sie keine Erfahrung mit meiner Krankheit hat. Und dachte, dass sie wollte, dass ich mir dann eher einen Profi suche. Also ja, das hat nicht direkt was mit Angst zu tun. Vielleicht aber schon auch ein bisschen.

                                          Ich war heute bei meiner Ärztin und sie meinte ja mal, dass meine Eltern zu lieb wären. Darüber habe ich mich ja schon aufgeregt, weil ich dachte, dass mein Vater nun wirklich nicht lieb ist. Aber da war ich noch so krank, dass es mir egal war das aufzuklären.

                                          Heute habe ich das dann aber nachgeholt und sie meinte, dass sei ein klassisches altes Familienbild, Der Vater hätte wohl alles zu sagen und die Frau guckt lieb zu und fügt sich dem, Bzw. will die Harmonie bewahren.

                                          Und ich wäre eben nicht mehr so, weil ich auch in einem Alter wäre, indem man die Eltern dann doch auch oft blöd findet. Aber das wäre ein normaler Loslösungsprozess. Sie meinte, dass das auch nichts mit Schizophrenie zu tun hat, wenn man sich da ärgert. Klar, ich soll halt nicht destruktiv streiten, sondern die Dinge normal sagen, die mich stören.
                                          Aber ich soll ruhig einfach mein Ding machen.

                                          Und sie hat sich sogar darüber gefreut, dass ich mich so aufrege,weil sie meint, dass sie so merkt, dass ich mich loslösen will und auch selbstständig werden möchte.

                                          Es wäre eigentlich viel schlimmer, dass die heutige Generation eher mit ihren Eltern befreundet wären, weil diese würden sich dann so gar nicht von den Eltern lösen und werden nie selbstständig.

                                          Fand ich eine sehr interessante und optimistische Sicht.

                                          Ich soll mal in Büchern über Entwicklungspsychologie dazu lesen.

                                          Mache ich denke ich wirklich, vielleicht rege ich mich dann auch nicht mehr so auf über diesen Zustand.

                                          Naja und passend dazu war ich heute mit einer Freundin im Supermarkt und habe mir ein echt kindisches Streitgespräch von Erwachsenen anhören mussen und dachte nur dazu ok sowas ist wohl doch einfach sinnlos und kindisch.

                                          Aber es hat trotzdem irgendwie gut getan nach Jahren mal dem Vater zu zeigen, wie es ist, wenn man seinen heiligen Holzjesus von der Wand hängt, versteckt und behauptet, dass man keine Ahnung mehr hat, wo man dieses Ding hingeräumt hat. Wie man als Kind schon auf diesen Jesus geschaut hat und sich gewünscht hat, dass der eigene Vater eher Nächstenliebe ausüben sollte, als sich Holzfiguren dazu aufzuhängen.
                                          Irgendwie denke ich aber wirklich,dass ich diese Aktion hätte eher im Kindesalter schon hätte bringen sollen, weil so in dem Alter ist das dann schon etwas peinlich und man hat den eigenen Vater noch nie so emotional toben gesehen. Interessante Erfahrung auf jeden Fall. Auch wenn ich nicht unbedingt stolz drauf bin.

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                                          • Re: Diagnose Schizophrenie

                                            Es war halt auch gut mal der Ärztin zu erzählen, wie es dann so wirklich abläuft in der Familie, auch wenn es einem anfangs erstmal peinlich erscheint. Aber sie meinte nur in ihrer Familie wäre es nicht besser. Das ist wohl etwas ganz Normales. Also ich merke immer mehr, dass es wirklich am Besten ist, wenn man immer die Wahrheit sagt, egal wie schlimm es ist. Die Leute erzählen plötzlich auch ihre Geschichten. Klar man kann nicht jedem alles erzählen und muss das nicht. Aber ich merke mit zunehmender Lebenserfahrung es ist wirklich besser auch mal etwas Unangenehmes und ehrliches zu erzählen. Als immer nur Angst zu haben, dass das Image bzw. der Ruf ruiniert wird.

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                                            • Re: Diagnose Schizophrenie

                                              Siehste, da sind die Fachleute doch gar nicht so und haben auch keine Angst vor dir.
                                              Die Psychologin hat höchstens Angst was falsch zu machen, aber das hat ja was mit ihren wenigen Erfahrungen und nichts mit dir zu tun.

                                              Und dein Vater, das alles wird sich nochmal verändern wenn du definitiv ausgezogen bist, oft bessern sich die Eltern dann........zumindest ein wenig.

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                                              • Re: Diagnose Schizophrenie

                                                Ja, ich hoffe, dass ich dann auch so ausziehen darf, wie ich es will. Weil er presst einen ja immer in irgendwelche Schubladen und weiß angeblich dann auch immer, was am Besten für einen ist.
                                                Anstatt, dass man einfach mal auch Dinge für sich ausprobiert.
                                                Man bekommt dann so Dinge gesagt wie du brauchst kein Auto, weil du keine Autofahrerin bist. Und das mit dem Gesangsunterricht hätte dir ja mal vor dem Abi einfallen können. Man hat einen Freund erst zu haben, wenn man mit dem Studium fertig ist etc. Aber ich habe nicht auf ihn gehört.
                                                Ich finde das irgendwie nicht richtig. Er presst einen wirklich immer in Schubladen rein und das nervt. Ich habe mir dann oft gedacht, ok jetzt mach ich es erst recht. Er hätte besser einfach nichts dazu gesagt, dann wäre alles entspannter verlaufen.

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                                                • Re: Diagnose Schizophrenie

                                                  Jetzt bist du aber erwachsen und triffst deine eigenen Entscheidungen.
                                                  Ob du so ausziehen darfst wie du es willst?
                                                  Mach es einfach!

                                                  Er kann dich doch nur verunsichern solange du dich verunsichern lässt und auch nur so lange er das spürt wird er das versuchen.

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                                                  • Re: Diagnose Schizophrenie

                                                    Er war schon immer so, dass er nur seinen Lebensweg leiden konnte.
                                                    Wenn man davon abweichen wollte, hieß es so, wieso willst du an deine Uni ziehen? Ich bin auch gependelt. Warum machst du nicht wie ich ein FH-Studium?
                                                    Man fühlt sich wie der letzte Idiot, weil man einen anderen Weg gegangen ist und der eigene Weg wird wie der letzte Dreck betrachtet. Also das ist schon echt bequem, wenn man direkt an die Uni ziehen will und ich dachte mir so... achso wenn man von Morgens bis 18 Uhr Veranstaltungen hat und dann noch lernen soll, ist das schon ganz schön bequem, dass man vielleicht irgendwann auch noch schlafen will.
                                                    Und man fühlt sich dann wie ein Verbrecher, obwohl andere Leute genauso leben und man nun wirklich keine unvernüftigen Dinge macht.

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