#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

"zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

    Liebe Venus2411,

    das klingt ja nach einer ziemlich finanziell verzwickten Situation bei KF. Wäre hier nicht einer Schuldnerberatung der richtige Ansprechpartner, denn ich glaube, es ist nicht Deine Aufgabe KF dabei zu helfen und zweitens sind dort Menschen die den entsprechenden Abstand und das Know How haben.

    Als Partnerin stelle ich mir das sehr schwer vor zu lösen, gerade weil ihr auch eine emotionale Bindung habt.
    Ich gebe Dir aber recht, dass das äussere Bild, wie zum Beispiel das Arbeitszimmer scheinen ja auch dem inneren Bild und der Überforderung KFs zu entsprechen.

    Ich denke aber, dass jede Beziehung ihre Macken hat, wir sind keine perfekten Menschen. Und wenn wir tief in uns selbst schauen, dann sehen wir auch unsere eigenen Marotten, Spleens und schwer kompatiblen Eigenschaften. Aber die machen uns ja aus, bseonders wenn wir schon etwas mehr Lebenszeit hatten.

    Wichtig ist glaube ich, manchmal milde zu sein und sich und den anderen zu verzeihen. Größere Probleme müssen natürlich angesprochen werden und es ist wichtig einen Konsens zu finden, aber das Haar in der Suppe kann man bei jedem Menschen finden.

    Vielleicht ist die wichtigste Frage, das finde ich zumindest, bin ich mir einem Menschen zusammen, weil ich mich ihm tief verbunden fühle oder ist es meine Angst vor dem alleine sein? Und diese Frage ist manchmal schwer genug zu beantworten.

    Liebe Grüße

    Victoria

    Kommentar



    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

      Liebe Victoria,

      er hat schon einen Insolvenzverwalter kontaktiert (sogar mehrfach), alle Details kenne ich nicht. Eine gemeinsame Bekannte, die sich im Versicherungs- und Finanzrecht auskennt, schlug vor, er solle erstmal ganz genau rausfinden, wie hoch die Schulden tatsächlich sind und eruieren, ob er sie nicht ohne PI abstottern kann - sie wollte sogar mit ihm und mir gemeinsam seine ganze Korrespondenz der letzten Jahre dazu durchgehen. Dazu ist es nicht gekommen. Dafür gab es immerhin ein Telefonat mit seiner neuen KK-Sachbearbeiterin, die ihm eine Gesamtaufstellung schicken wollte. Das hat sie auch getan, und die liegt seit Monaten ungeöffnet auf irgendeinem aschebestäubten Stapel im Messie-Arbeitszimmer.

      Ich sehe es definitiv nicht als meine Aufgabe an, mich da weiter einzumischen. Ich bin gerade dabei, mein eigenes Leben umzukrempeln und selber finanziell auf die Füße zu kommen bzw. da zu bleiben und außerdem ist das auch nicht mein Fachbereich. Ich hatte gehofft, dass ich ihm helfen kann, sich selbst zu motivieren um aus dem Schlamassel rauszukommen, aber das ist nicht gelungen. Die Verdrängungen liegt ihm einfach näher.

      Ich weiß gar nicht, ob wir eine so tiefe Verbindung haben (können). Ich schrieb ja bereits, dass die Beziehung immer oberflächlicher wird, weil ihn das meiste, was mich bewegt, überhaupt nicht interessiert bzw. er dazu nichts beizutragen hat (ist ihm "zu hoch").

      Alleine bin ich sowieso. Ich brauche Menschen, mit denen ich über das reden kann, was mir wichtig ist, und von und mit denen ich lernen und mich weiterentwickeln kann. Solche Menschen müssen keine Lebenspartner, sondern einfach nur Gesprächs- oder Kooperationspartner sein, die mal ab und zu Zeit für mich haben.

      Ich glaube nicht, dass KF in meinem Leben (noch) eine wirklich wichtige Rolle spielt. Aber so 100% fertig mit ihm scheine ich auch noch nicht zu sein, und ich weiß noch nicht, warum. Ich will auch nicht undankbar sein, auch wenn ich es derzeit wohl bin - wenn ich an die Beziehung mit ihm denke.
      Auch wenn er für uns kocht und wir auf dem Sofa kuscheln und beim Netflixing einpennen - das ist ja alles mal ganz schön, aber irgendwie fühlt sich das falsch an. Verdrängung auf beiden Seiten.
      Auch die gemeinsamen Partybesuche - die sind teuer, und er will immer zahlen (er will auch immer hin, am liebsten jedes WE - das mache ich aber nicht mit). Dann kauft er uns dafür teure Klamotten (Weihnachtsgeschenke) und dann reicht die Knete nicht mehr für einen richtigen Wintermantel, den er dringend braucht. Das finde ich dumm. Ich sagte ihm, ich fände, er setze seine Prioritäten falsch. Sieht er anders.
      Ich überlege noch, wie ich möglichst mitfühlend und freundlich ansprechen kann, was mich da alles stört in der Beziehung. Es nicht mitzuteilen wäre unfair.

      GLG
      "V"

      Kommentar


      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

        Liebe Victoria,

        er hat schon einen Insolvenzverwalter kontaktiert (sogar mehrfach), alle Details kenne ich nicht. Eine gemeinsame Bekannte, die sich im Versicherungs- und Finanzrecht auskennt, schlug vor, er solle erstmal ganz genau rausfinden, wie hoch die Schulden tatsächlich sind und eruieren, ob er sie nicht ohne PI abstottern kann - sie wollte sogar mit ihm und mir gemeinsam seine ganze Korrespondenz der letzten Jahre dazu durchgehen. Dazu ist es nicht gekommen. Dafür gab es immerhin ein Telefonat mit seiner neuen KK-Sachbearbeiterin, die ihm eine Gesamtaufstellung schicken wollte. Das hat sie auch getan, und die liegt seit Monaten ungeöffnet auf irgendeinem aschebestäubten Stapel im Messie-Arbeitszimmer.

        Ich sehe es definitiv nicht als meine Aufgabe an, mich da weiter einzumischen. Ich bin gerade dabei, mein eigenes Leben umzukrempeln und selber finanziell auf die Füße zu kommen bzw. da zu bleiben und außerdem ist das auch nicht mein Fachbereich. Ich hatte gehofft, dass ich ihm helfen kann, sich selbst zu motivieren um aus dem Schlamassel rauszukommen, aber das ist nicht gelungen. Die Verdrängungen liegt ihm einfach näher.

        Ich weiß gar nicht, ob wir eine so tiefe Verbindung haben (können). Ich schrieb ja bereits, dass die Beziehung immer oberflächlicher wird, weil ihn das meiste, was mich bewegt, überhaupt nicht interessiert bzw. er dazu nichts beizutragen hat (ist ihm "zu hoch").

        Alleine bin ich sowieso. Ich brauche Menschen, mit denen ich über das reden kann, was mir wichtig ist, und von und mit denen ich lernen und mich weiterentwickeln kann. Solche Menschen müssen keine Lebenspartner, sondern einfach nur Gesprächs- oder Kooperationspartner sein, die mal ab und zu Zeit für mich haben.

        Ich glaube nicht, dass KF in meinem Leben (noch) eine wirklich wichtige Rolle spielt. Aber so 100% fertig mit ihm scheine ich auch noch nicht zu sein, und ich weiß noch nicht, warum. Ich will auch nicht undankbar sein, auch wenn ich es derzeit wohl bin - wenn ich an die Beziehung mit ihm denke.
        Auch wenn er für uns kocht und wir auf dem Sofa kuscheln und beim Netflixing einpennen - das ist ja alles mal ganz schön, aber irgendwie fühlt sich das falsch an. Verdrängung auf beiden Seiten.
        Auch die gemeinsamen Partybesuche - die sind teuer, und er will immer zahlen (er will auch immer hin, am liebsten jedes WE - das mache ich aber nicht mit). Dann kauft er uns dafür teure Klamotten (Weihnachtsgeschenke) und dann reicht die Knete nicht mehr für einen richtigen Wintermantel, den er dringend braucht. Das finde ich dumm. Ich sagte ihm, ich fände, er setze seine Prioritäten falsch. Sieht er anders.
        Ich überlege noch, wie ich möglichst mitfühlend und freundlich ansprechen kann, was mich da alles stört in der Beziehung. Es nicht mitzuteilen wäre unfair.

        GLG
        "V"

        Kommentar


        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

          Liebe Victoria,

          er hat schon einen Insolvenzverwalter kontaktiert (sogar mehrfach), alle Details kenne ich nicht. Eine gemeinsame Bekannte, die sich im Versicherungs- und Finanzrecht auskennt, schlug vor, er solle erstmal ganz genau rausfinden, wie hoch die Schulden tatsächlich sind und eruieren, ob er sie nicht ohne PI abstottern kann - sie wollte sogar mit ihm und mir gemeinsam seine ganze Korrespondenz der letzten Jahre dazu durchgehen. Dazu ist es nicht gekommen. Dafür gab es immerhin ein Telefonat mit seiner neuen KK-Sachbearbeiterin, die ihm eine Gesamtaufstellung schicken wollte. Das hat sie auch getan, und die liegt seit Monaten ungeöffnet auf irgendeinem aschebestäubten Stapel im Messie-Arbeitszimmer.

          Ich sehe es definitiv nicht als meine Aufgabe an, mich da weiter einzumischen. Ich bin gerade dabei, mein eigenes Leben umzukrempeln und selber finanziell auf die Füße zu kommen bzw. da zu bleiben und außerdem ist das auch nicht mein Fachbereich. Ich hatte gehofft, dass ich ihm helfen kann, sich selbst zu motivieren um aus dem Schlamassel rauszukommen, aber das ist nicht gelungen. Die Verdrängungen liegt ihm einfach näher.

          Ich weiß gar nicht, ob wir eine so tiefe Verbindung haben (können). Ich schrieb ja bereits, dass die Beziehung immer oberflächlicher wird, weil ihn das meiste, was mich bewegt, überhaupt nicht interessiert bzw. er dazu nichts beizutragen hat (ist ihm "zu hoch").

          Alleine bin ich sowieso. Ich brauche Menschen, mit denen ich über das reden kann, was mir wichtig ist, und von und mit denen ich lernen und mich weiterentwickeln kann. Solche Menschen müssen keine Lebenspartner, sondern einfach nur Gesprächs- oder Kooperationspartner sein, die mal ab und zu Zeit für mich haben.

          Ich glaube nicht, dass KF in meinem Leben (noch) eine wirklich wichtige Rolle spielt. Aber so 100% fertig mit ihm scheine ich auch noch nicht zu sein, und ich weiß noch nicht, warum. Ich will auch nicht undankbar sein, auch wenn ich es derzeit wohl bin - wenn ich an die Beziehung mit ihm denke.
          Auch wenn er für uns kocht und wir auf dem Sofa kuscheln und beim Netflixing einpennen - das ist ja alles mal ganz schön, aber irgendwie fühlt sich das falsch an. Verdrängung auf beiden Seiten.
          Auch die gemeinsamen Partybesuche - die sind teuer, und er will immer zahlen (er will auch immer hin, am liebsten jedes WE - das mache ich aber nicht mit). Dann kauft er uns dafür teure Klamotten (Weihnachtsgeschenke) und dann reicht die Knete nicht mehr für einen richtigen Wintermantel, den er dringend braucht. Das finde ich dumm. Ich sagte ihm, ich fände, er setze seine Prioritäten falsch. Sieht er anders.
          Ich überlege noch, wie ich möglichst mitfühlend und freundlich ansprechen kann, was mich da alles stört in der Beziehung. Es nicht mitzuteilen wäre unfair.

          GLG
          "V"

          Kommentar



          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

            Liebe Venus2411,

            ich sehe gerade, Du hast den Beitrag mehrfach gepostet. Das kommt manchmal vor, dass es eine Weile dauert bis der Beitrag eingestellt wird und man denkt, er ist nicht abgeschickt worden. Du kannst dann die Seite nach dem Antworten einfach noch einmal neu laden, dann solltest Du den Beitrag auf der Seite sehen.

            Vielleicht kannst Du ja noch einmal genauer hinschauen, was Dich eigentlich mit KF verbindet. Sicherlich kann man auch mit anderen Menschen gut reden, aber man ist nicht mit jedem körperlich. Ob es jetzt kuscheln auf dem Sofa oder ein gemeinsamer Abend in Eurem Club ist, es sind körperliche Begegungen auf verschiedenen Ebenen, die vielleicht wichtig und schön sind.

            Ich sehe ein Bildungsgefälle auch nicht immer als Nachteil, wenn man sich auf anderen Ebenen begegnen kann.

            Irgendwie muss es stimmen und das ist vielleicht das Geheimnis daran. Wo die Liebe hinfällt ist intelektuell manchmal nicht zu klären.

            Liebe Grüße

            Victoria

            Kommentar


            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

              Hallo Venus,

              habe die letzten Monate nachgelesen und melde mich mal wieder.

              im Fall der lieben Tired wenigstens was besser als zuletzt!
              Dem schließe ich mich an. Bin in Sorge um dich und hoffe, dass es Stück für Stück besser wird. Ich kann da leider keine Tipps zu geben.

              Ich gratuliere dir noch zu deinem Master. War harte Arbeit, aber du hast es geschafft. Habe auch nie daran gezweifelt.

              Eigentlich lädt diese Zeit zur Selbstreflexion ein.
              Finde ich super und das ist definitiv auch eine deiner Qualitäten.

              Ich denke der Austausch soll allen helfen sich weiter zu entwickeln. Zumindest lerne ich sehr viel von dir und dafür ein herzliches Dankeschön. Du schreibst nichts über deine finanzielle Situation, die aufgrund deines Studiums etwas angespannt war. Wie ist da die aktuelle Lage? Hast du eine passende Arbeitsstelle gefunden oder bist du am Suchen? Wie lange dauert durchschnittlich eine Dissertation in deinem Fachgebiet, wie viel Zeit wird sie wöchentlich in Anspruch nehmen? Wie wird sie dich weiterbringen?

              Deine Partnerschaft, eigentlich Hauptthema, bleibt spannend. Ich ziehe einmal mehr den Hut, dass du auch hier die richtigen Fragen an dich stellst. Aus meiner Sicht ist er nicht der passende Partner für dich, zumindest außerhalb des Sexuellen. Die Liste an Punkten, die dich an ihm stören, ist recht lang. Und da frage ich mich auch warum du bleibst? Ist das wirklich Verdrängung oder eher Bequemlichkeit? Oder Angst, dass du beim Nächsten noch mehr Kompromisse eingehen müsstest? Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du auch mal den Gedanken unterschiedliche Partnerschaften einzugehen, also eine/mehrere sexuelle, freundschaftliche, künstlerische usw. Hat sich deine Einstellung geändert, weiterentwickelt?

              Ich überlege noch, wie ich möglichst mitfühlend und freundlich ansprechen kann, was mich da alles stört in der Beziehung. Es nicht mitzuteilen wäre unfair.
              Ich hätte angenommen, dass das schon mehrfach geschehen ist? Erwartest du eine Änderung?

              Drück dir die Daumen, freue mich auf weitere Berichte und wünsche dir noch einen schönen Abend.
              LG Leo

              Kommentar


              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                Hi Venus, dir auch ein gutes Neues.
                Bei mir fängt das neue Jahr an wie das alte geendet hat, nicht so dolle, mal schaun ist ja noch etwas Zeit damit sich die Dinge drehen.:-)

                Manchmal denke ich beim Lesen deiner Texte, dass deine Männer vor allem Statisten sind auf deinem Weg zu dir, deiner inneren Zufriedenheit, der Suche nach deiner Heimat in dir selber.
                Sie stressen und fordern dich, sie langweilen dich, nerven und sind dennoch ein so wichtiger Bestandteil deines Lebens.
                Und aus jeder Episode gehst du mit einem größeren Wissen deiner eigenen Stärken und Schwächen hervor.
                Ich denke du brauchst dieses Tohuwabohu, um zu wissen und vor allem zu fühlen, was du selber wirklich brauchst.

                Kommentar



                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                  Lieber Leo,

                  meine eigene finanzielle Situation ist ein Abenteuer. Ich bin in der Lage, recht frugal zu leben (Urlaub brauch ich zB nicht, gutes gesundes Essen, ordentliche Kleidung, Sport reichen mir, Geld für Bildung ist auch immer gut angelegt). Außerdem habe ich meine Abfindung 2015 bestens angelegt, so dass ich davon immer noch was habe. Da ich erst dieses Semester die Abschlussarbeit eingereicht habe, habe ich noch bis Frühjahr Studentenstatus, was auch einigen Kostenaufwand mildert, zB ÖPNV-Kosten. Evtl. kann ich das noch weiter ausreizen, wenn andere Pläne nicht aufgehen. Ich habe unmittelbar nach Abgabe der Masterarbeit einen Anruf mit Arbeitsauftrag bekommen und mache nun Projektassistenz für die Leiterin des Landesamts für Bildende Kunst. Daneben kommen mal kleinere Aufträge für Künstlerinnen rein. Ich bin also selbständig, der Verdienst ist ok, aber ich habe auch noch den Unterhalt von V. Auf V.s Unterstützung will ich natürlich baldmöglichst verzichten können, und sie halbiert sich auch ab diesem Monat. Ich brauche also noch mehr Aufträge, dazu brauche ich ein größeres Netzwerk, und damit konnte ich mich ja überhaupt erst letztes Jahr ansatzweise beschäftigen. Im Grunde habe ich alle diese Kontakte durch die Masterarbeit, weil ich dazu Interviews geführt habe, und der aktuell wichtigste ist eine ehemalige Vermieterin von mir (als ich von V. weggezogen bin), selbst Künstlerin.
                  Ich versuche, über meine Schreibtätigkeiten in die KSK aufgenommen zu werden, dann muss ich die KV nicht komplett alleine stemmen - aktuell bin ich noch bei V. familienversichert, aber irgendwann wird er ja wohl die Scheidung einreichen.
                  Ich habe über meine Auftragsarbeiten einen Finanzberater kennengelernt, der selbst Künstler ist und sich mit diesen Dingen bestens auskennt, mit dem unterhalte ich mich nächste Woche darüber.

                  Die Dissertation ist im geisteswissenschaftlichen Bereich schon ein Türöffner, auch finanziell wird sich so ein Titel auswirken.
                  Auch dazu habe ich schon Material von der genannten ex-Vermieterin bekommen - aber das reicht nicht, ich muss 2 Themen haben, 2 Exposées schreiben und einreichen und dann mal sehen. Und ich habe noch nicht mal meine Master-Note! Also noch viel zu tun. Und wieviel Zeit das im Detail in Anspruch nimmt, weiß ich noch nicht, aber wenn ich pro Woche 2-4 Tage darauf verwenden kann (inkl. WE), dann sollte ich schnell vorwärts kommen - wenn die Basis stimmt.
                  Da habe ich einen echten Berg Forschungsarbeit vor mir und auch bißchen Klinkenputzen für Förderung, weil ich die Dissertation bzw. die sehr teure Publikation nicht komplett aus meinen Reserven finanzieren möchte.

                  Was die Beziehung mit KF angeht: warum ich bleibe, frage ich mich selbst. Aus Loyalität? Aus Hoffnung, dass es einfacher wird? Er ist fürsorglich, aufmerksam, liebevoll... aber er ist auch das, was ich oben schrieb, immer mit 1 Fuß im Prekariat. Das triggert meine alten Ängste vor Armut, weil ich selbst in Armut aufgewachsen bin: mein Vater hat meine Mutter finanziell ruiniert, dann haben meine Eltern sich scheiden lassen und meine Mutter hat es nicht mehr geschafft, nach einem Offenbarungseid - so nannte man damals die Privatinsolvenz) - sich davon finanziell je wieder zu erholen. Klassismen haben meinen Weg mitbestimmt. Es war sehr schwer, aus der Lage herauszukommen, alleine hab ich das nicht geschafft. Ich musste mein erstes Studium abbrechen, weil meine Mutter die Hälfte von meinem BaFöG kassiert hat und ich in dem Kaff, wo ich wohnte, keinen Nebenjob finden konnte. Ich konnte mir nicht einmal eine normale Ausbildung leisten, weil ich davon keine Miete hätte zahlen können und WGs etc. gab es nicht, wo ich lebte. (Wegzuziehen hab ich mich auch nicht getraut, aber ich hatte eh kein Geld dafür.) So hab ich eine Ausbildung zur kaufmänn. Fremdsprachensekretärin gemacht, die mich nichts gekostet hat, weil vom Bundesland finanziert, die ich aber zu 100% gehasst habe. Das Gute daran war, dass der Zeitgeist auf meiner Seite war - in den 90ern konnte ich mir den Job aussuchen und wurde gut bezahlt und so blieb es dann auch - jeder Jobwechsel hat mehr gebracht finanziell. Natürlich hab ich mir der Arbeit nicht identifiziert, das war ja nichts mit Autorschaft. Egal, ist jetzt alles Geschichte. Letztlich hat dieser Weg mich aus dem prekären Milieu meiner Kindheit geführt. Und es war ein langer harter schmerzhafter Weg, und um nichts auf der Welt gehe ich dahin zurück! Aber KF... der ist da quasi schon... und das macht mir angst.
                  Nun denke ich, Menschen und Situationen, die einen so triggern, die sind irgendwie wichtig auf dem eigenen Entwicklungsweg. Außerdem bin ich nicht so hart, dass ich jemanden in seinem Elend sitzen lasse. Andererseits weiß ich nicht, ob und wie ich da noch helfen soll.

                  Ob ich überhaupt einen neuen Partner will, weiß ich nicht - klar, einen, mit dem mich mehr als Sex verbindet, also auch Freundschaft und gegenseitiges Verständnis und Verstehen - das wäre schön! Aber ich würde nicht danach suchen.
                  Mehrere Partnerschaften zur Erfüllung all meiner "Bedürfnisse" werden schwer zu realisieren und zu koordinieren sein. Polyamorie ist sehr viel Arbeit, ich habe keine Ahnung, wie Menschen das schaffen und noch nebenbei ihrer Berufung nachgehen können.

                  Mit KF Schluss machen, das wird sehr weh tun. Ihm, weil ich es mache und mir, weil ich es machen muss. Und weil ich mir Sorgen mache, wie er dann klarkommt und ob ich ihm sozusagen den Rest gebe, wenn ich mich abwende. Es haben sich schon Leute wegen weniger umgebracht. Nicht, dass er das jemals erwähnt hätte. Nicht, dass ich dann dafür verantwortlich wäre. Aber ich mag ihn ja sehr und er ist mir wichtig und ich will, dass es ihm gut geht!
                  Irgendwann - vermutlich bald - wird es eh zum Abschlussgespräch kommen. Tja, ich hasse Schmerzen, und emotionaler Stress sorgt bei mir regelmäßig für Krankheitsschübe. Aber das ändert nix daran, dass ich so nicht weitermachen möchte.

                  Liebe Tired,

                  ja, so schnell geht das wohl nicht mit "alles wird besser im Neuen Jahr" - aber gut, dass du nicht aufgibst und einfach immer weitermachst. Ich wünsche dir so sehr, dass du gute und für dich erfreuliche Wege findest, um dich (gesundheitlich) wieder gut zu fühlen! Oder wenigstens besser!

                  Was du schreibst über mich und die Männer, kann ich nachvollziehen. Dabei war es aber nie mein Ziel, die Männer so als Lebensabschnittsgefährten zu "benutzen". Manchmal denke ich, ich arbeite mich an denen ab, weil ich unbewußt Rache nehmen will - am ersten Mann meines Lebens, der mich zweimal im Leben so schmählich verlassen hat und der sogar aus grober Fahrlässigkeit beinahe meinen Tod verursacht hätte, als ich 1 Jahr alt war (hatte Drogen in seiner Jackentasche gefunden und gegessen) - an meinem Vater. Der hat sein Leben nach meiner Mutter und einigen anderen Frauen herumgerissen und ist Goldschmied geworden. Neue Heimat, neue Familie. Ich weiß nicht mal, ob der noch lebt.
                  Vielleicht ist es auch nicht so sehr nur Rache, sondern die verzweifelte Suche nach Versöhnung "mit den Männern", weil ich vom Vater auch nur geliebt werden wollte und ihn wohl auch als Kleinkind sehr liebte - doch dafür suche ich mir womöglich immer die Falschen aus. Aber: KF ist der erste, der mir eine Form von Respekt entgegenbringt. Ich weiß nur nicht, wie tief das geht - und hab ein schlechtes Gewissen, weil ich meinen Respekt vor ihm mehr und mehr verliere, je länger er braucht, um seine Probleme anzugehen. Dazu habe ich überhaupt kein Recht. Ich glaube, er triggert einfach nur meine alten Ängste und ich will deshalb weg von ihm - gleichzeitig denke ich, dass ich die dann ja nicht überwinden kann, wenn ich davor weglaufe. Ich weiß es einfach nicht... doch die Antwort wird sich zeigen...

                  So, für heute reicht's -lasst es Euch gutgehen!

                  GLG
                  V






                  Kommentar


                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                    Liebe Victoria,
                    deinen Beitrag hatte ich ganz übersehen, sorry - danke für die Info und danke für deine Perspektive.
                    Wenn es nur der intellektuelle Unterschied wäre, käme ich möglicherweise einigermaßen klar - sicher bin ich da aber nicht.
                    Es sind aber vor allem diese Ängste, die seine Probleme bei mir triggern und die mich runterziehen... das hab ich gerade in meiner Antwort an Leo und Tired geschildert. Ich denke, etwas an dieser Beziehung, etwas an KF macht mir Angst und stößt mich ab, aber ich habe noch nicht die richtige Art und Weise gefunden, wie ich damit umgehen kann.

                    GLG
                    V

                    Kommentar


                    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                      Liebe Venus2411,

                      vielen Dank für den langen Bericht Deiner Situation und Deiner Gedanken.

                      Das bietet sehr viel Stoff zum nachdenken, der Verlust Deines Vaters, die finanziell präkere Situation in der Du aufgewachsen bist, Deine existenziellen Sorgen und Deine Pläne. Vielleicht haben diese Erfahrungen auch alle mit KF zu tun, der im weitesten Sinne Dinge der Vergangenheit spiegelt.


                      Mit KF Schluss machen, das wird sehr weh tun. Ihm, weil ich es mache und mir, weil ich es machen muss. Und weil ich mir Sorgen mache, wie er dann klarkommt und ob ich ihm sozusagen den Rest gebe, wenn ich mich abwende. Es haben sich schon Leute wegen weniger umgebracht. Nicht, dass er das jemals erwähnt hätte. Nicht, dass ich dann dafür verantwortlich wäre. Aber ich mag ihn ja sehr und er ist mir wichtig und ich will, dass es ihm gut geht!
                      Irgendwann - vermutlich bald - wird es eh zum Abschlussgespräch kommen. Tja, ich hasse Schmerzen, und emotionaler Stress sorgt bei mir regelmäßig für Krankheitsschübe. Aber das ändert nix daran, dass ich so nicht weitermachen möchte.
                      V
                      Ich würde Dir hier gerne die Sorge nehmen, denn ich vermute KF würde nach einer Trennung einfach weiterleben, denn seine finanzielle Misere war schon vor Dir da und das Du dich aus einer gewissen Angst nicht trennen willst, weil Du glaubst, er würde ohne Dich nicht lebensfähig sein, ist glaube ich einem überhöhten Gefühl der Verantwortung geschuldet. Vielleicht ist das ein Muster, dass Du von Deiner Mutter her kennst, denn Trennungskinder müssen häufig in gewisser Weise Verantwortung für den Elternteil übernehmen und das in jungen Jahren, weil sie die Sorge und finanzielle Not ganz klar mitbekommen. Das ist natürlich eine viel zu große Last für kleine Kinderschultern und vielleicht trägst Du diese immer noch weiter mit Dir herum und überträgst Sie auf KF.

                      Nur so ein Gedankengang, es kann natürlich auch sein, dass ich da falsch liege.

                      Wünsche Dir einen schönen Tag.

                      Liebe Grüße

                      Victoria

                      Kommentar



                      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                        Aber einen gewissen Hang zu Problemfällen hast du schon?

                        Das hat man ja oft wenn die Lebensgeschichte nicht so rund gelaufen ist, gerade im Bezug auf die Eltern, ja, die Suche nach dem Urvertrauten.
                        Ich glaube den muss man vor allem in sich selber erwecken, um ihn in einem anderen entdecken zu können und zwar so dass es dann auch pass und einem selber nicht schadet.

                        Da hat Victoria recht, KF hatte schon vorher Probleme, du ziehst dir schnell den Schuh der Loyalität an, des Beistehen müssen, vielleicht wäre das Gegenteil das was gut für dich ist, dich wieder zu entfernen wenn du bemerkst dass die Probleme des anderen zu groß sind und die Beziehung mit solchen Altlasten nur wieder zur Qual wird.
                        Ein bisschen egoistischer denken und handeln, das darf man auch, das ist nichts böses auch wenn der andere die Konsequenz so empfindet so ist es doch nur ein Schutz und erspart auch ihm eine zähe Beziehung wie du sie ja erst hinter dich gebracht hast.
                        Irgendwo schon ein ähnlicher Verlauf, die Beziehungen mit V und KF und alles vor allem wegen der Loyalität hinausgezögert und nicht weil sie dir so gut tun.

                        Kommentar


                        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                          Liebe Victoria,
                          kann sein, dass du da richtig liegst mit deiner Einschätzung. Ich denke auch nicht wirklich, dass KF sich "wegen mir" was antun wird. Aber ich habe ein seltsames Gefühl von schlechtem Gewissen ihm gegenüber, vermutlich so wie jedem Menschen ggü, dem ich im Leben nicht helfen konnte. Lächerlich. Es reicht schon, wenn ich weiß, dass ich durch mein Verhalten den Schmerz von jemand anders auslöse, wenn ich diese Person eigentlich mag. Das macht mich völlig fertig.
                          Aber zur Selbstreflexion regt die Sache mit KF durchaus an - vielleicht bin ich u.a. auch deshalb noch nicht gegangen?

                          Liebe Tired,
                          ja, die "Problemfälle" ziehe ich magisch an ;o) Ich kümmere mich um halbtote Tiere und Pflanzen und päppele sie wieder hoch und offenbar versuche ich das auch bei Menschen oder halte es für meine Pflicht.
                          Meine Mutter hat mich in all den Jahren, die ich mit ihr verbracht habe, ständig als egoistisch beschimpft, von früher Kindheit an. Egoismus ist daher wohl für mich quasi inhärent negativ besetzt, weil ich ja für ein für Kinder vermutlich ganz normales Verhalten ständig abgestraft wurde und das nicht einmal verstehen konnte - es war auch nicht zu korrigieren, ich war ein egoistischer Mensch in ihren Augen. Einfach nur schlecht. Und ich hätte gar nicht passieren sollen. Und wenn schon, dann wenigstens als Junge. Tja. Da wurde mir quasi mein Existenzrecht abgesprochen.
                          Dass sie projezieren könnte, ist ihr nicht eingefallen, auch nicht, dass Kinder nicht geboren werden, um den Eltern zu dienen. Das hat sie tatsächlich selbst noch so erlebt, sie durfte ihren Beruf nicht frei wählen und ihr Vater verbot ihr sogar die Heirat. Dass sie meinen Vater dann aus Trotz "spontan" geheiratet hat, führte zur Enterbung und dem Bruch mit ihrer Familie. (Meine Großeltern mütterlicherseits waren wohlhabend und gebildet...aber offenbar sehr schwierige und herzensharte Menschen.) Die Ehe mit meinem Vater, diesem "schwarzen Schaf" führte sie unmittelbar in den Ruin, auch gesellschaftlich. Übrigens hatte sie öfter Zweifel und wollte die Beziehung zu ihm beenden, lange bevor er mein Vater wurde. Doch u.a. ein Gefängnispfarrer (!) hat ihr da ins Gewissen geredet, dass sie die einzige Rettung für ihn sei...er ginge unter, wenn sie sich trennen würde...!!!
                          Ihre Probleme wurden meine, ich wußte nicht, so sie aufhört und ich anfange. Das ist mir später mit allen möglichen mir nahestehenden Menschen so gegangen, ob das beste Freundinnen waren oder Lebens(abschnitts-)partner. Das ist natürlich nicht deren Schuld. Ausgenutzt haben sie es aber gerne. Ich bin sehr empathisch veranlagt, was nicht immer ein Vorteil ist.

                          Und diese Loyalität zu "Problemfällen" mag als Grund auch vorgeschoben sein, um mich nicht mit meinen eigenen Problemen beschäftigen zu müssen bzw. um entweder davon abzulenken oder diese zu relativieren. Ich habe ja meine eigenen Ängste und könnte mehr Mut für künftige Lebenspläne gebrauchen. Bin eher schüchtern und lasse mich durch so wahrgenommene negative Emotionen mir gegenüber viel zu stark beeindrucken ("der/die mag mich nicht (mehr), da brauche ich gar nicht mehr weiterzufragen, die Person wird mir nicht helfen...")

                          Hat mir schonmal jemand angeboten, mir zu helfen, mich aus dem Sumpf zu ziehen, ohne im Gegenzug was dafür zu verlangen? Nö. Ich hab das dann immer einfach als eine Art Vertrag betrachtet. Aber auch meine Loyalität hat Grenzen, deshalb gehen auch langjährige Beziehungen in die Brüche. Nur - was hab ich davon? Ich lerne wirklich sehr langsam...

                          GLG
                          V

                          Kommentar


                          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                            Liebe Venus2411,

                            ich denke, Du musst da wirklich kein schlechtes Gewissen haben. Du hast mehr als Deine Hilfe angeboten und warst sicherlich eine große Hilfe.
                            Wenn die andere Person die Hilfe nicht annehmen kann, ist das eine andere Sache, die aber nichts mit Dir zu tun hat. Das ist KFs Bereich und seine Angst den Dingen ins Auge zu sehen.

                            Vielleicht musst Du lernen etwas egoistischer zu sein, denn in Deinem Fall klingt es mir eher so, als würdest Du dies auch als Selbstschutz für Dich brauchen, damit Du dich klarer von Menschen abgrenzen kannst, denn man leider nicht jedem helfen.

                            Liebe Grüße

                            Victoria

                            Kommentar


                            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                              Liebe Victoria,

                              das Thema Selbstschutz und Abgrenzung ist seit letztem Jahr auf meiner Prio-Liste nach oben gerutscht bzw. ist mir da erstmal deutlich klar geworden, warum ich mich von manchen Leuten distanzieren muss. Und wenn es nur zeitweise ist.
                              Was ich mir aber wünsche, wäre die Fähigkeit, von vornherein meine Grenzen klar zu kommunizieren, damit ich gar nicht erst den Rückzug antreten muss - und diesen dann wieder mühsam erklären. Wobei ich auch leider oft nicht verstanden werde.
                              GLG
                              V

                              Kommentar


                              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                Guten Morgen liebe Venus2411,

                                das ist vermutlich nicht immer einfach, vielleicht beginnt es schon damit, welche Menschen man anzieht und sich aussucht.
                                Schon da bestehen ja oft die gleichen Muster.

                                Ich weiß gar nicht so genau, ob man von Beginn an klare Grenzen ziehen muss, denn meiner Meinung nach sollte man schon eine gewisse Offenheit haben, wenn man sich für einen Menschen interessiert, bzw. eine Liebesbeziehunng beginnt. Das kann den anderen schon auch
                                vor den Kopf stoßen, wenn man dem anderen gleich seine Grenzen zeigt.

                                Und in einer Beziehung kommen ja immer Momente in denen man Probleme diskutieren muss, eine Partnerschaft ist liquide und verändert sich ständig, weil die Bedrüfnisse sich ändern.

                                Wünsche Dir ein schönes Wochenende.

                                Liebe Grüße

                                Victoria

                                Kommentar


                                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                  Von Beginn an klare Grenzen setzen, ist eigentlich nur da nötig wo wirklich Grenzen überschritten werden und zu erkennen ist dass der Neue eine Mami oder eine Angestellte gewohnt ist.
                                  Ansonsten sollte die Empathie ausreichen um ihn erkennen zu lassen wo natürliche Grenzen sind und selber zu wissen wo man es nicht so eng sehen muss und was etwas seltsam ist und den Pflegefall ankündigt.;-)

                                  Grenzen setzen ist ja auch nix schlimmes und Selbstschutz ist kein Egoismus, das alles ist ganz natürlich, Bedürfnisse die da sind und die sich fast jeder erlaubt zu verteidigen.
                                  Das ist Gesundheitsfürsorge sich selber gegenüber.

                                  Nur, warum haben so viele (besonders Frauen) ein schlechtes Gewissen, wenn sie für sich in Anspruch nehmen nur so weit zu funktionieren wie es für sie gesund ist, wohingegen sie ihrem Partner eine Unterstützung zukommen lassen die ihm sogar das abnehmen was deren Gesundheit nicht gefährden würde, wenn sie es selber machen würden?

                                  Kommentar


                                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                    Liebe Victoria,
                                    das ist so eine Sache mit dem ausgewogenen Verhältnis sich-Öffnen und Grenzen setzen. Wäre ich nicht offen, hätte ich gar keine Beziehung, aber mir geht es häufig so, dass ich mich dann so weit geöffnet habe, dass es quasi schmerzt, auf dem Niveau dann doch wieder Grenzen setzen zu müssen - als ob mein Partner meine Offenheit und Verletzlichkeit nicht respektieren würde und ich ihm das erst vor den Bug knallen muss. Und dann denk ich mir, so einen unsensiblen Menschen will ich gar nicht so nah in meinem Leben...
                                    Ja, Bedürfnisse ändern sich, deshalb ändern sich bei mir auch die Partner /

                                    Bis heute kann ich es nicht fassen, dass ich für diesen A. so entflammt bin und dann - in dem Alter, mit der Lebenserfahrung, die ich doch schon hatte zu der Zeit - dieses triebgesteuerte Verhalten als "Liebe" identifiziert habe. Das zeigt ja deutlich, dass ich von Liebe (zwischen Mann und Frau) immer noch recht wenig Ahnung habe.

                                    Liebe Tired,
                                    wir Frauen werden oft von unseren Müttern in diesem Sinne erzogen, wie unsere Mütter von deren Müttern... das geht viele Generationen zurück. Die Frauen versorgen. Die Frauen kümmern sich. Die Frauen... und wenn du als Frau den Eindruck hast, dass das nicht die passende Rolle für dich ist, dann könnte es schwierig werden. Aber das wird es ja sowieso.
                                    Männer sind ja auch erziehungsgeprägt - die Mütter haben sich gekümmert...
                                    Ich versteh nur nicht, warum dann nicht mehr Respekt im Spiel ist und das Kümmern und die Sorge der Frauen allzu häufig als so selbstverständlich hingenommen werden. Und ja, das Grenzen setzen der Frau wird dann vom Partner/der Familie oftmals als Beleidigung aufgefasst. Solch ein Egoismus, wie kann sie nur?! Das ist ja ganz und gar unweiblich ;o)
                                    Mitunter werden wir auch nur "geliebt", wenn wir uns aufopfern, oder glauben, dass die Aufopferung die Bedingung für die Liebe der anderen ist.
                                    Weil Selbstliebe sich nicht so intensiv anfühlt wie die Liebe von anderen? Oder weil wir die nicht gewohnt sind?

                                    GLG
                                    V


                                    Kommentar


                                    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                      Ja, die Erziehung.
                                      Mir kommt dieses anerzogene Verhältnis zum Mann oft so vor, wie das Verhältnis zu den Eltern wenn sie gepflegt werden müssen (der Mann der alten Schule wurde und wird ja auch irgendwo gepflegt von seiner Frau), Pflichtbewusstsein, eine perfide Art des anerzogenen Lebenssinnes, zieht man sich raus und auch zu recht dann nagt das schlechte Gewissen und die Liebe vom Menne schwindet schneller als man gucken kann, schließlich wollte er eine Mutti für seine Bedürfnisse und keine Frau die macht was sie will.

                                      Zum Glück hat sich die Einstellung mittlerweile geändert bei der jungen Generation, auch bei den Männern, die Dinosaurier der Rundumversorgung sterben langsam aus, aber wir sind immer noch deren Kinder, die Generation die noch darauf konditioniert wurde, aber es auch zum großen Teil geschafft hat die eigenen Kinder etwas gleichberechtigter hin zu bekommen.
                                      Wir wissen dass wir die Freiheit haben dafür zu sorgen dass es uns selber gut geht und versuchen das auch zu leben, aber das schlechte Gewissen dass man da vielleicht irgendjemanden vernachlässigt, der sich womöglich selber was zu essen machen muss oder irgendwas anderes was für Männer schwierig ist, das schwingt immer noch mit, besonders wenn man dann noch das Glück hat an Männer zu geraten die genau so sind, hilfsbedürftig...und nur die Partnerin ist in der Lage das zu leisten.
                                      Das ist die Krux die sich in unserem Hirn eingenistet hat und von solchen Dingen kann man sich nur schwer befreien, zu lange hat man sie zuhause, in der Schule und überall eingeimpft bekommen.

                                      Kommentar


                                      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                        Liebe Venus,

                                        nicht umsonst heißt es ja, dass man vor Liebe blind ist.

                                        Und darum ist man dann auch enttäuscht und kann sich manchmal selbst nicht verstehen, wie man diesen Partner lieben konnte.

                                        Ich denke, dass muss nicht unbedingt triebegesteuert sein, es gibt ja auch noch viele andere Bedürfnisse und Erwartungen die man so hat.
                                        Vielleicht war dieser geliebte Mensch eben in diesem Augenblick genau der Richtige und wie Du schon schreibst, die Bedürfnisse ändern sich, weil man älter wird und sich weiterentwickelt. Aber genau der Partner ist auch ein Teil davon zu erkennen welche Bedürfnisse man hat und die decken sich leider eben nicht immer miteinander, weil sie sich auch bei dem Partner verändern.

                                        Ich denke, im nachinein ist immer alles richtig, für diese Zeit und mit diesem Menschen.

                                        @Tired: Ich würde auch tendeziell sagen, dass die Beziehungen sich bei jüngeren Menschen geändert haben. Ich kenne da einige Beispiele von jungen Familien, die sich die Erziehng und Zeit mit ihren Kindern ganz anders aufteilen und ich kenne sogar Männer, die nach der Geburt der Kinder weniger arbeiten und sich einige Tage die Woche ausschliesslich um ihre Kinder kümmern und die Frau in dieser Zeit Vollzeit arbeiten kann.

                                        Ich bin da auch ganz positiv, dass sich die jüngere Generation hier verändert und Gleichberechtigung in der Beziehung leben können, bzw. andere Beziehungsmodelle finden.

                                        Liebe Grüße

                                        Victoria

                                        Kommentar


                                        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                          Ich kann bestätigen, dass sich die Zeiten ändern!! Unsere (3) Kinder leben ein anderes Leben mit anderen Lösungen .... und als besonderes Geschenk geben sie uns sogar ab und zu Einblick und teilen Zeit mit uns. Ich würde mich soweit aus dem Fenster lehnen und sagen, auch ihre Beziehung zu uns ist eine grundlegend andere als wir zu unseren Eltern hatten und teilweise sogar noch haben. Und da bin ich sehr froh drüber......es wird nicht nur "alles weitergegeben", es kann sich auch Neues entwickeln und wachsen.

                                          Und Bedürfnisse oder Einsichten in die eigenen Bedürfnisse und/oder die des Partners können sich grundlegend ändern. Das haben wir in unserer Partnerschaft auch erlebt.

                                          Grüße vom Gucki

                                          Kommentar


                                          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                            Hallo Ihr Lieben,

                                            zur Entwicklung der Männer-Frauenrollen:
                                            Sehe ich wie Victoria, und das ist auch alles schön und gut, aber was nützt uns das, wenn wir noch im alten Bild festhängen mit Männern, die aus der "alten" Generation kommen... immerhin kommt mir KF trotz seiner vertrackten Lebenssituation(en) nicht "pflegebedürftig" rüber.
                                            Übrigens: zu jeder Strömung gibt's ne Gegenströmung - da tauchen wieder diese Mädels auf der Bildfläche auf, die genau das wollen: einen Mann betüteln und Hausfrau sein. Also: ganz runter von den Bäumen kommen wir wohl nie ;o)

                                            Zu Liebe vs. Triebe: A. war nie ein Partner. Er hat mich nur immer glauben lassen wollen, dass er es sein will, aber es war nix anderes als eine kurze Affäre mit 11monatiger Ghosting-Pause seinerseits. Damals war das Phänomen noch nicht so in aller Munde wie heute... ich dachte wirklich, es wäre was Schlimmes passiert, fiel ja auch in die Pandemie-Zeit und ich habe gelitten wie ein Tier unter diesem grausamen Rückzug ohne jede Ankündigung oder Erklärung. Dann kam er wieder an, wieder ne Pause... zuletzt hab ich letztes Jahr im Winter von ihm gehört, wo er mich tatsächlich wieder treffen wollte. Da bekam ich Mordlust. Ich dachte, wenn ich den sehe, dann passiert ihm was. Hab es deshalb lieber gelassen, ich will nichts mehr mit einem Menschen zu tun haben, der sich so verhält.
                                            Ich bin mir sicher, es war triebgesteuert. Ich hab das in der Pubertät einmal erlebt und als junge Erwachsene. Beide Männer waren eigentlich gar nicht "mein Typ", aber ich fühlte mich körperlich dermaßen zu denen hingezogen, dass ihre Verführungsversuche jeweils sehr erfolgreich waren. Mit beiden ist es auf der sexuellen Ebene geblieben. Immerhin konnten beide tolle Geschichten erzählen und von einem habe ich eine wundervolle Literaturempfehlung bekommen: Der Meister und Margarita von Michail Bulgakow. Sehr lesenswert und völlig zeitlos irgendwie!
                                            Ich war immer verliebt und inspiriert von diesen Männern, aber da ich bei den beiden ersten jeweils single war, hatte das Nachgeben in meine Triebhaftigkeit keine schlimmen Folgen für mein Leben. Mit A. hab ich aber meiner Ehe den Rest gegeben. Das Bedürfnis, das ich offenbar hatte und das V. nicht erfüllte, war meine Lust auf Abenteuer. Nicht notwendigerweise sexueller Natur, aber V. mag eigentlich keine Abenteuer. Er mag zwar Risikosport, der potentiell lebensgefährlich ist, den man aber "lernen" kann, jedoch keine völlig unbekannten unvorhersehbaren Erlebnisse. Ich schon.

                                            Was KF betrifft, hab ich wieder nachgedacht und festgestellt, dass ich ständig meine Ängste auf ihn projiziere.
                                            Hat sich hier schon mal wer mit dem "Samadhi" beschäftigt? Ein Aspekt ist die Aufhebung von Dualität jeglicher Art.
                                            Wenn ich anerkenne, dass ich mit dem Ganzen eine Einheit bilde und mein Ego und dessen Manifestationen nichts als Illusion sind, dann lebe ich Samadhi. Das tut kaum jemand, offensichtlich. Ohne unser Ego haben wir es ja schwer, uns in der Welt zu orientieren (von wegen Öffnen und Abgrenzen: "ich" bin ich und anders als "du"... etc.).
                                            Ein weiterer Aspekt davon ist, dass die materiellen Manifestationen des Ego halt auch nicht Teil unserer wahren Natur sind, sondern im Grunde egal. D.h. es ist im Grunde egal, dass KF nix hat. Es geht darum, wer und was er ist. Das gilt für uns alle.
                                            Wir sind "natürlich/kultürlich" immer in diesem paradoxen Spannungsfeld unterwegs. Aber wir dürfen selbst entscheiden, ob und wie wir uns und unsere (Wahrnehmung von) der Welt beurteilen wollen.

                                            Ich denke, ich suche mir männliche Partner danach aus, wie mein Vegetativum auf sie reagiert. Wenn sie mich im für mich angenehmen Maße anregen und entspannen, dann bleibe ich bei denen. Das erfolgt aber auf einer unbewußten Ebene. Und das kann sich auch ändern: V. war beispielsweise nach der äußerst anstrengenden Beziehung mit G. im Vergleich die totale Entspannung. Aber dieser Persönlichkeitszug schlug irgendwann in faule Bequemlichkeit um und ich stellte fest, seine Komfortzone ist echt erstaunlich eng für so einen sportlichen Typ, der Motorrad fährt und Fallschirmspringen geht. Naja, und obwohl er sehr intelligent ist, hat er sich aber auch da Grenzen gesetzt: er kann zwar mit vielen Themen was anfangen, aber nur seine eigene Position finden und verteidigen, er öffnet sich so gut wie nie einer möglichen Inspiration durch eine Gegenposition. Ich denke heute, dass ich das in der Kombi am Ende viel abturnender fand, als ich wahrhaben wollte. Vielleicht hatte deshalb dieser A. eine Chance. Egal, V. und ich sind ja nicht mehr zusammen.

                                            KF ist dagegen ein ziemlich guter Zuhörer und insgesamt überhaupt sehr rücksichtsvoll. Und er kann Menschen mal so lassen, wie sie sind, und eine andere Meinung akzeptieren. Allerdings kann er nicht so viele interessante Themen beisteuern, leider. Die müssen von woanders her kommen.
                                            Das Thema "Bildung" ist auch sowas, das sich teilweise wie eine materielle Manifestation in der Welt verhält - Bildung ist einerseits wichtig, um den persönlichen Horizont zu erweitern, andererseits wird sie gerne zur Anerkennung "verbrieft" und dann missbraucht, um einen im Hamsterrad einer vollkommen industrialisierten Gesellschaft festzuhalten. Ich mit meiner Idee, ne Dissertation zu verfassen, passe da vollkommen rein. Ich habe das Leistungsdenken vollkommen verinnerlicht. Und mein Mindset ist sicher eine oder sogar die Ursache meiner Gesundheitsprobleme.
                                            Beispiel: ich bin im Grunde schon mega gestresst seit meiner Kindheit, der Cortisolspiegel war wohl schon immer zu hoch. Daher später PMS mit allem möglichen Symptomen, mit Mitte 30 der Basedow als Stressfolgeerkrankung und heute, in der Perimenopause, immer noch PMS/Schilddrüsenstress. Ein Gedanke von mir war zunächst, dagegen Hormone zu nehmen (wenn ich sie denn verschrieben bekäme), um ich wieder "leistungsfähig" zu machen. WTF? Das ist ein typischer "Hamsterradler"-Ansatz - stattdessen sollte ich aktiv alles tun, um meinen Cortisolspiegel zu senken! Aber nicht mit noch mehr drastischen Eingriffen in den eh schon chaotischen Hormonhaushalt. Das geht nebenwirkungsfrei mit Yin-Yoga, ausreichend Schlaf, mäßig anstrengender Bewegung... man sollte sich zudem mit Menschen umgeben, mit denen man sich wohlfühlt (die Option hab ich nicht jederzeit, aber Alleinsein bedeutet auch, dass zumindest niemand da ist, der nervt...). Naja. Und wie lange dauert es damit, bis ich wieder leistungsfähig/konzentrationsfähig bin? Niemand weiß das. Andererseits ist das mit Hormongaben auch nicht vorhersagbar. Ich habe synthetische und bioidentische Hormone bisher gleichermaßen schlecht vertragen (iZm Verhütung oder Schilddrüsentherapie).

                                            Seit 11.1. hab ich meine Mens und heute leider die krassesten Unterleibsschmerzen seit vielen Monaten. Also ist Cortisol wohl immer noch erhöht, obwohl ich ausgeschlafen habe. Eigentlich hatte ich überlegt, heute neben Sport etc. auch mal zum Gynäkologen zu gehen und da einen Bluttest zu machen, um die Hormonlage zu bestimmen, aber ich kann das nicht in dem Zustand. Und vielleicht ist es auch der falsche Weg (s.o.) und ich sollte erstmal zusehen, wie ich mir selbst den Druck rausnehme aus der Situation.
                                            Die Diss. ist ja nicht NUR für mein Ego, sondern auch fürs nötige Einkommen durch Arbeit...dass "die Welt da draußen" (d.h. die industrialisierte Welt) mit Sahadhi nix am Hut hat, dagegen kann ich nix machen. Nur an meiner Einstellung dazu kann ich arbeiten und an meinen (Existenz-)Ängsten.
                                            Möge mir das gelingen.

                                            Übrigens hat KF die Option bekommen, sich in TZ fest anstellen zu lassen. Der Kollege, der dann sein Chef wäre, ist zwar mit Vorsicht zu genießen, aber zumindest wären KFs Versicherungsprobleme erstmal gelöst. Aber das ganze ist Verhandlungssache, denn seine Selbständigkeit kann und will er nicht ganz aufgeben, und beides zu vereinbaren ist sicherlich schwierig bzgl. Terminkoordination.

                                            So, ich versuche jetzt mal irgendwas gegen diese Schmerzen zu tun. Schmerzmittel vertrage ich ja leider nicht mehr. Mist.

                                            Lasst es euch gutgehen!!!

                                            GLG
                                            "V"










                                            Kommentar


                                            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                              Liebe Venus,

                                              puh, da wird mir ein wenig schwindelig, wenn ich Deine Reflektionen zu Deinen Männern lese, denn ich bin über den kompletten Verlauf des Threads nicht im Bilde und habe gerade einen information overflow.

                                              Ich hoffe aber, Deine Schmerzen haben nachgelassen und würde Dir auch raten mal einen Hormonbild machen zu lassen. Mit Deiner Basedow-Erkrankung hast Du sicherlich einen Endokrinologen, denn ich weiß aus Erfahrung, dass Frauenärzte oft nicht so bewandtert sind mit den Hormonen in den Wechseljahren und zudem nicht gerne einen Hormonstatus erhaben mit dem Arugement, dass Sie Hormone in dieser Phase sowieso stark schwanken und man keine direkte Aussage treffen kann. Da Du einen Zyklus hast, ist es auch wichtig an welchem ZT die Hormone gemessen werden.

                                              Was Du selbst vielleicht noch machen kannst ist Mönchpfeffer zu nehmen (besser aber vorher den Arzt fragen), denn das reduziert PMS und schmerzhafte und lange Blutungen, dauert aber ein wenig, bis es wirkt. Muss man also eine Weile einnehmen.

                                              Übrigens, es ist sehr gut, dass Du eine Dissertation machst, denn gerade auf dem Sektor der Kunsthistoriker ist es wohl das A und O, damit man einen guten Job, z.B. in einem Museum, ect. bekommt. Ich habe eine Freundin die in dem Bereich arbeitet und aufgrund Ihrer fehlenden Dissertation in diesem Bereich leider nie so richtig die Karriereleiter hochsteigen konnte. Das ist eigentlich schade, aber in Deutschland scheint das irgendwie immer noch ein Muss zu sein. Vielleicht auch, weil es viel zu wenig feste Stellen auf viel zu viele Kunsthistoriker gibt.

                                              Wünsche Dir jetzt einen schönen Tag.

                                              Liebe Grüße

                                              Victoria

                                              Kommentar


                                              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                Haha, liebe Victoria, das kann ich mir vorstellen!
                                                Ich habe vor kurzem selbst nochmal angefangen, mir meinen Thread durchzulesen und war ganz von Dankbarkeit erfüllt gegenüber allen, die mir mit ihren Beiträgen hier durch diese harte(n) Lebensphasen geholfen haben!
                                                Elektraa, Tired, Leo, Lola, Filip, Herr_Lich, golem... ich hoffe, ich habe niemanden vergessen - ohne Euch wäre mir viel (Selbst-)Erkenntnis verwehrt geblieben - oder alles hätte noch viel länger gedauert!

                                                Was A. betrifft, hast du aber doch recht mit der Annahme, dass man sich den Partner sucht, den man in dem Moment gerade braucht - triebhaft oder nicht, irgendwie ist in der Zeit ja mal ein "sexual healing" passiert bei mir! Ich kam in Remission mit dem Basedow, gerade in der Zeit, als es mit A. so richtig "lief", als wir uns beide für sehr verliebt ineinander gehalten haben (und es wohl auch waren). Ich hatte auch eine kreative Hochphase, hab wieder Gedichte geschrieben, Kunst gemacht, alles neben einem Vollzeitstudium und meinem SHK-Job im Institutssekretariat. Es war wie ein Rausch, ich war völlig euphorisch und hatte endlose Energie! Aber diesmal nicht durch eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht, sondern es war "meine eigene" Kraft! Ich war gesund! Das war wirklich herrlich! Mir war kein Weg zu weit, keine Aufgabe zu schwer, jede Herausforderung war mir willkommen und ich habe alles geschafft und gemeistert. Und plötzlich war er weg, ohne ein Wort! Und kam nicht wieder. Als ob jemand mir die Sonne aus dem Herzen gerissen und mich zur Dunkelheit verdammt hätte, von jetzt auf gleich. Wenn ich daran denke, kommen mir heute noch die Tränen - wie kann man nur so brutal sein?
                                                Übrigens war das bei den anderen Typen, mit denen ich körperchemisch so kompatibel war, ebenso - die haben mich endlos inspiriert, ich war glücklich und habe mich mit allem verbunden gefühlt - so richtig "Eins mit dem Universum". Die waren aber nicht so eiskalt wie A., als es jeweils zu Ende ging beziehungstechnisch. Der hat mich jahrelang (!) hingehalten. Und immer wieder einen Nerv getroffen bei mir.

                                                Damit wären wir aber auch schon beim Basedow und den anderen Beschwerden: ich habe keinen Endokrinologen mehr, weil ich feststellen musste, dass ich die Krankheit besser selbst manage, d.h. in Kooperation mit meinem Hausarzt. Ich hatte mehrere Endokrinologen, die mich mehr oder weniger zur OP zwingen wollten, ansonsten würden sie mich nicht weiter behandeln. Es ist unfassbar, wie roh und rücksichtslos (und unprofessionell!!) viele von denen mit ihren eh schon durch die Krankheit völlig übersensiblen Patienten umgehen. Die guten, denen ich mal begegnet bin (war an der Uniklinik, da haben die ständig gewechselt), haben letztlich auch dazu tendiert, mich gewähren zu lassen, denn Thyreostatika brauche ich ja nicht mehr bzw. will ich nicht mehr.

                                                Mein Gyn. hat wenig Ahnung von endokrinologischen Zusammenhängen, da passt er leider ins Schema. Aber ich bin einigermaßen informiert und habe ganz gute Quellen. So weiß ich auch, dass Östrogendominanz sich auf die Schilddrüsenfunktion auswirkt (d.h. bei normaler Schilddrüsenhormonlage eine Unterfunktion verursachen kann, bei mir ginge das in Richtung Euthyreose - eine Idee, die ich auch schon bei Endokrinologen vor vielen Jahren geäußert habe, aber keiner hat das ernst genommen. Nun ist die Forschung schon soweit, diesen Zusammenhang zu erkennen.)
                                                Ich werde aber wohl dennoch einen Hormonstatus machen lassen, denn die Symptome, die ich habe und die auf Östrogendominanz hinweisen, sind der Lebensqualität auch nicht förderlich. Heute geht es mir aber schon viel besser, der fiese Mens-Spuk ist fast vorbei!

                                                Östrogendominanz hat Ursachen in verringerter Progesteronproduktion in den WJ, die wiederum aber auch auf Cortisolüberschuß zurückzuführen sein kann. Cortisol und Progesteron haben die gleiche Hormonvorstufe; je nach vom Organismus empfundener "Gefahrenlage" wird daraus dann Progesteron oder Cortisol gebildet. D.h. mit Stressmanagement kann man da noch was reißen, ohne gleich von außen in den Hormonhaushalt einzugreifen.

                                                Mönchspfeffer nehme ich bereits, den hat mein Gyn. mir vor Jahren schon gegen PMS empfohlen. Da heißt es immer, ab und zu soll man aussetzen, aber in den Pausen habe ich verstärkte Symptome der Östrogendominanz, also nehme ich den weiter. Streng genommen ist das auch ein Eingriff in meinen Hormonhaushalt. Ich bin dabei, auszutarieren, was am besten funktioniert.

                                                Ich bin übrigens Medien- und Kulturwissenschaftlerin mit einem Schwerpunkt in Kunstgeschichte (v.a. Medienkunst, Bildwissenschaften: visuelle Kommunikation etc.); nicht Kunsthistorikerin. Damit bin ich breiter aufgestellt als die Kunsthistoriker, die tatsächlich ohne Promotion meist v.a. finanziell nicht weit kommen. Bei mir ist das Alter der Grund für die Dissertation - es ist einfach meine letzte Chance, diesen Schritt - nein, diesen Weg - noch zu gehen! Und wenn ich es (mit der Themenwahl!) klug anstelle und etwas Glück habe, ist die Dissertation selbst eine künftige Einkommensquelle, denn ich bin bei VG Wort registriert.


                                                So, weiter geht's - heute ist bei mir "Haushaltstag" mit Einkaufen, Kochen, Backen, Saubermachen, Wäsche wachen etc.. Und nachmittags hab ich noch eine Zoomkonferenz mit der Chefin.

                                                Lass es dir gutgehen!


                                                GLG
                                                "V"


                                                Kommentar


                                                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                  Liebe Venus,

                                                  ich sehe schon, Du hast dich mit dem Thema Hormone befasst.

                                                  Daher denke ich, es wäre gut einen Hormonstatus machen zu lassen und hast hoffentlich einen Frauenarzt der dafür zugänglich ist, weil es ja immer eine Momentaufnahme ist. Die beginnenden Wechseljahre können mit einer Grunderkrankung wie Basedow sicherlich noch einmal mehr tricky werden, weil ja schon alleine beide Situationen getrennt voneinander viele verschiedene Symptome nicht sich bringen können.

                                                  Die Frage ist, ob Du dich entscheiden würdest Hormone bezüglich der WJ zu nehmen, oder es auch, wie bei Deiner Basedow einen eigenen Weg zu gehen. Sicherlich ist es da gut informiert zu sein, aber das bist Du ja schon. Das Du Yin-Yoga machst ist schon einmal sehr gut und Du wirst sicherlich auch an weiteren Schrauben und Schräubchen drehen könnten, damit Du in Deinem Gleichgeicht bleiben kannst.

                                                  Liebe Grüße

                                                  Victoria

                                                  Kommentar


                                                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                    Ja Venus, deine Erzählungen kommen mir manchmal wie ein Hormonstatus vor.:-)))
                                                    Euphorie, himmelhoch jauchzend und dann von der Realität auf den Boden der Probleme geschleudert.;-)
                                                    Unser "Lebenswandel" ist ja meist eng verknüpft mit den Hormonen, den männlichen, den weiblichen, den Glückshormonen und überhaupt, zumindest bei mir hat die hormonelle Stimmung einen sehr großen Einfluss auf zwischenmenschliche Begegnungen, egal in welcher Form und natürlich auch auf mein Verhalten, Denken, Hoffen und Bangen, positiv und negativ, alles zum großen Teil ein hormonelles Auf und Ab.

                                                    Kommentar

                                                    Lädt...
                                                    X