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"zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

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  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

    Ich verstehe dein Bild, Elektraa. Und bei Venus und Adonis sehe ich diese Abwandlung: Adonis sagt seit drei Jahren "Ich töpfer dir einen Palast! Einen Tempel! Einen Altar!" Wenn Venus ihm sagt, "da muss aber noch Wasser dran. Lass uns das gemeinsam machen" dann hört er zu, dann verschwindet er aber in der Lehmgrube, in der er meint, den noch besseren Ton finden zu müssen. Er hat keine Ahnung, was er da überhaupt tut, ist aber überzeugt, dass sein Weg der einzige mögliche ist.
    Wenn Venus nicht nackt im Wind stehen will, dann wird sie sich um eine andere Behausung umsehen müssen.

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    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

      Herr_Lich
      Wundervoll! Perfekte Zusammenfassung der ganzen Situation! Genau so nehme ich "Adonis'" Verhalten auch wahr.
      Elektraa
      Danke für die (Denk-)Vorlage - mal sehen, was ich daraus modellieren kann ;o)

      Eine Freundin von mir hat eine Malschule, ich frag mich auch, wie es kommt, dass ihre SchülerInnen so sagenhafte Kunst produzieren. Ich schätze mal, die sind eh schon begabt und interessiert und deshalb klappt das. Und sicher auch, weil sie das, was du da gerade erlebst, auch schon öfter hinter sich hat - alles muss wirklich supergenau erklärt werden, man muss die Perspektive des absoluten Anfängers, des ahnungslosen Kindes einnehmen, aber auch berücksichtigen, dass diese Menschen häufig ganz besonders offen sind und deshalb auch Erstaunliches vollbringen können - auch im positiven Sinne ;o)
      (Nicht nur diese matschklumpenartigen Aschenbecher oder Kerzenhalter aus Ton, die man öfter mal stolz als selbstgemachtes Geschenk präsentiert bekommt).

      Ich habe A.s Nummer wieder gelöscht, das ist wie ein Bereinigen für mich. Will nicht immer sein Profilpic sehen, wenn ich mal wieder das Handy benutze, und erinnert werden, dass er "uns" schon wieder ignoriert in seiner Lehmgrube oder im Putzjob oder bei der Bilanzprüfung oder wo auch immer er abhängt.
      Ich kann mir selber nen Tempel bauen, der für meine Bedürfnisse reicht. Den ich dann auch alleine nutzen darf, bzw. mit Gefährten meiner Wahl! Venus war schließlich nicht monogam...)

      Habt ne wundervolle Woche alle!

      GLG, V

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      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

        [USER="266082"]

        Ich habe A.s Nummer wieder gelöscht, das ist wie ein Bereinigen für mich. ...

        GLG, V
        Wie geht es dir jetzt danach, nach diesem Arschtritt, den du vollzogen hast? Es wird sich kurz eine Art Zufriedenheit einstellen, eine Art Genugttuung, so etwas wie Befreiung. Rein in die Tonne, Fehlkauf..mir nutzt du nichts, bringst nur Chaos in meine Ordnung..

        Ich hab mal wahnsinnig gestaunt, als ich meiner Tochter zugesehen hab- sie nahm große schwarze Müllsäcke, öffnete alle Schubladen und Schränke und wischte alles, wirklich alles was drin war in diese Beutel, nichts behielt sie, nichts sah sie vorher noch an, nichts wägte sie vorher ab, alles binnen Minuten weg. Kleidung, Geschirr, Besteck, Krimskrams, Hausrat, Lebensmittel- ich war schockiert und zugleich fand ich das irrsinnig witzig, vor allem extrem erstaunlich, wie kann man das nur schaffen? Das wär bei mir nie machbar.
        Ich schiebe seit Jahrzehnten meine Habseligkeiten hin und her, entsorgen tu ich nur dann, wenn es wirklich, ganz überzeugend für mich, echt zu nichts mehr zu brauchen ist.
        Ebenso war das bei meinem Jüngsten- der hat, wenn er Geld benötigte alles verscherbelt, seinen PC, seine Spielkonsole, seine damals irre teuren Spiel-Cd´s- ohne Zögern, ohne Reue!

        Bei meiner Tochter war damals das Motiv, ich habe eine neue Beziehung, fang komplett neu an, radiere das Gestern aus, sag danke, verabschiede mich, alles wird entsorgt, alles neu aufgebaut...

        Manchmal träum ich davon, man macht das hinter meinem Rücken, mein Haus brennt ab, ich hab nichts mehr, auf das anknüpfen geht, ich muss alles neu erfinden, neu ausdenken, das Alte, an dem ich beständig feile, das ist ja weg, es existiert nichts, was verwaltet, betrieben, bewahrt werden müsste, oder eben weiterhin am Plan steht.

        Hypothetisch stellt sich bei solchen Vorstellungen eine Art Erlösung ein. Ihr fesselt mich nicht mehr, ihr vielen To-Do´s und angebliche Glücksbringer, Zeitkiller, "Lebensgefährten" , mit denen ich scheinbar sooo verbunden bin.

        Ich habe MEINE Strategie, wie ich am besten aussteigen kann aus Verknüpfungen, du die deine.
        Wichtig ist, man hat nachher ein besseres Feeling, als vorher.
        Bei mir ist genügend Platz am Dachboden, in den Nebenräumen, um mal alles aus meinen Augen zu verdammen, falls es mir zu viel wird. Gefährten, lebend oder als Sache, als Ding behandle ich ähnlich, ich widme mich denen einfach nicht mehr, mit sag aber auch nie tschüss für immer und falls mir jemand unterkommt, dann gibts kein Abweisendsein, warum auch? Sie sind ja okay, nur nicht mehr wichtig in meiner Welt. Böses Blut gibts nicht zwischen uns, eher so etwas wie: ihr seid mir lieb egal, meine Tür ist nicht verschlossen euch gegenüber, aber Leckerlis, um euch herzulocken leg ich auch keine aus.
        Auf diese Weise hat sich Spreu von Weizen getrennt. Die Leute, die keineswegs abtriften, die trotzdem immer wieder vor meiner Tür stehen, obwohl ich sie nicht locke, um sie weiter werbe, die sind geblieben, da bin ich irre froh darüber.
        Ebenso, mich macht immer wieder irre froh, dass ich keine Feindschaft zugelassen habe, denn recht oft ergibt sich ganz plötzlich Herzhafter Umgang wieder- ob das nun bei meinen Dingen so ist, oder bei Menschen.
        Mich belastet ja niemand, nichts, solange ich ausweichen kann. Das ist ja gegeben, ich muss niemanden und nichts verbannen, mich dezent wegdrehen reich völlig aus.




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        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

          Ach Elektraa,
          das ist doch kein Arschtritt. Er bekommt das doch noch nicht einmal mit.
          Es ist eine Erleichterung für mich, nicht ständig an diesen von ihm mal wieder abgebrochenen Dialog erinnert zu werden, weil mich bei jeder Nutzung von whatsapp dieses Profilbild (nen kitscher Sonnenuntergang am Palmenstrand...kein Foto von ihm...) anstarrt.
          Dinge, die mir lieb und wichtig und nützlich sind, davon trenne ich mich nicht. Erst, wenn sie auseinanderfallen und irreparabel sind, wenn's also nicht mehr vermeidbar ist. Und selbst dann versuche ich noch, aus den Überresten was zu machen.
          Von Menschen, die ich wertschätze, trenne ich mich erst recht nicht. Bedenke bitte, dass ER sich immer wieder von mir trennt, nicht umgekehrt. Ich lasse diese Verwicklung los, weil sie mir nicht gut tut.
          Ich hab ihn ja nicht blockiert, er kann zurück. Das könnte er sogar noch, wenn ich ihn "überall" auf dem Telefon blockiert hätte... er hat meine Adresse... er hat seit 2 Jahren einen frankierten Briefumschlag mit meiner Adresse drauf und ne Postkarte...
          Meine Tür war nie zu. Seine schlägt er mir immer wieder ins Gesicht zu. So ist das. Nach deiner Auslegung würde das einem "dezenten Wegdrehen" meinerseits entsprechen.
          GLG, V <3

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          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

            Venussi, komm auch du gut durch diese Woche, hab Spaß dran, zu sein, wie du nun mal bist. Dazu gehört auch, dass du mit deinen Habseligkeiten verfährst, wie DU es für richtig findest und ohne Wenn und Aber deine Art auslebst. Die Löschung seiner Nummer gehört da dazu. Das bist du und deine Unterschrift steht unter dieser Tat. Erlaube dir alles, ggg, steh dazu, das bist du.

            Es gibt Milliarden Möglichkeiten, im Grunde ist keine richtig, oder falsch. Jeder baut an seinem Kunstwerk, am Ende verweht eh alles der Wind, ob es nun angeblich sehr gelungen ist, oder angeblich misslungen, es ist eigentlich wurscht, wenn man ehrlich ist.

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            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

              bringst nur Chaos in meine Ordnung..
              Oder bringt es Chaos in deine Ordnung, deine Einordnung der Geschichte, Elektraa?

              Er kann sich ja immer noch melden, auch wenn Venus die Nummer gelöscht hat so hat er ihre immer noch und kann ihr schreiben.
              Es ist also alles wie es war, nur dass ein ewiges Erinnern an sein Schweigen gelöscht wurde, wenn er wieder sprechen will dann hindert ihn nichts daran ihre Nummer zu wählen.;-)
              Aber vielleicht löscht er die auch, wenn von Venus nichts kommt und er merkt dass er am Zuge wäre ums wieder zu richten, da löscht mancher lieber schnell als dass er die Oberhand über das sich melden lassen verlieren möchte und damit der Effekt des sich bemühen lassens ohne sich selber zu bemühen verloren geht.

              Wer weiß wie es wirklich ist, vielleicht werden wir es noch erfahren, vielleicht auch nicht.........

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              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                Liebe Tired, liebe Elektraa...
                ich bau weiter an meinem Kunstwerk, mit oder ohne A. - mein Kunstwerk ist mein Studium zur Zeit, jedenfalls liegt darauf der Fokus. Nebenbei versuch ich, was über Männer zu lernen ;o)
                (Morgen hab ich ein Date und Freitag auch, jeweils für längere Spaziergänge - mal sehen, was dabei außer Bewegung an frischer Luft noch so rumkommt - interessant wird es auf jeden Fall ;o))

                Es ist richtig, vielleicht werden wir alle nie erfahren, wie die Situation bei A. wirklich ist.
                Das Löschen der Nummer ist für mich einfach nur Psychohygiene, kein Hieb gegen A. Ich hab ihn ja zuletzt nicht beschimpft, im Gegenteil. Ich will ihm gar nicht meine Türe verschließen, aber ich lass mich auch nicht "mißbrauchen" nach Lust und Laune. Er hat ja wirklich überhaupt keinen Grund, so blöd mit mir umzugehen. Alle anderen Menschen in meinem Leben behandeln mich besser. Mit völlig Fremden kann ich mich besser unterhalten als mit A. Seltsam, wie ausgerechnet er und ich zusammengefunden haben. Irgendwie ist mir das immer noch unerklärlich.

                Schönen Abend ihr Lieben!
                GLG, V

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                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                  Meine Freunde rühren sich oft wochenlang nicht, mir kam noch nie in den Sinn, dass das blöd gemeint ist von denen, oder gar ein Affront gegen mich bedeutet. ... Gemein gemeint, dieses Abtriften? Wer kommt auf so eine Idee?
                  Mir kommt vor, du empfindest das als Schlag ins Gesicht, als Beleidigung, immer wieder als perfide Gemeinheit, die man dir da antut und schon wird der Puppe das Aug ausgestochen und insgeheim das Gesicht zerkratzt..DEINER Puppe, die für dich mal das Beste war, besser als der Rest der Welt. ...
                  Auf das Löschen der Nummer folgte diesmal wenigstens kein erregter Messerhieb in Form eines Abschiedsbriefes.




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                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                    Ähm, Elektraa, das hatten wir schon.
                    A. IST nicht mein Freund. Die Vertrauensbasis fehlt. Ich weiß NICHTS von seinem Leben, er hat sich nie geöffnet. Alle meine Freunde haben sich mir geöffnet und tun das immer wieder und ich ihnen gegenüber auch. Das ist die Basis für unsere Freundschaft. Das hat A. niemals geboten, obwohl er es seit 2 Jahren immer wieder verspricht.
                    Ich habe keine Ahnung, ob ihn wirklich interessiert, ob ich lebe oder sterbe, wie's mir geht etc., ob er so oft an mich gedacht hat wie ich an ihn, ob er gelitten hat unter der von ihm initiierten Trennung - und ob er mir jemals wie ein Freund mit Rat und v.a. TAT zur Seite stehen würde, denn in den 2,5 Jahren, die wir uns kennen, hat er das nicht ein einziges Mal getan. Große Worte, keine Taten = heiße Luft... sorry.
                    Das einzige, was zwischen uns seltsamerweise dennoch funktionierte, war der Sex. Das waren aber auch Taten statt Worte. Diese Taten beherrscht er!

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                    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                      Ich verstehe dein Bild, Elektraa. ... Adonis sagt seit drei Jahren "Ich töpfer dir einen Palast! Einen Tempel! Einen Altar!" .
                      Das hatte er auch richtig gut geschafft, das ist ihm gelungen, besonders gut sogar!

                      Ich möcht wissen, wie viele Menschen diesen inneren Palast nie erschließen konnten und gar nicht ahnen, dass es solchen gibt. Er hatte Venus unvorstellbar bereichert, in irrsinnig schöne Bereiche gebracht, sie ihn.

                      Ein weiteres mal klappte es leider nicht. Bitte haut ihn nicht wegen dem, macht ihn nicht lächerlich, kommt nicht auf die Idee, ihm Böswilligkeit anzurechnen. Er hat sich das bestimmt auch anders ausgemalt, als es dann gekommen ist. Mal ein König, mal ein Bettler. Jetzt schaut er schäbig aus, aber in ihm gibt und gab es auch den König, der Frau Königin Venussi äußerst reich beschenkt hatte mal.




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                      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                        Liebe Elektraa,
                        du bist die einzige, die in der Lage ist, A.s Perspektive einzunehmen. Das finde ich sehr spannend. Vielleicht hilft mir das, ihn zu verstehen. Das ist nämlich mein größtes "Problem", ich kann mich beim besten Willen nicht in ihn hineinversetzen. Er ist der erste Mensch, bei dem mir das überhaupt nicht gelingt. Vielleicht bist/baust du die Brücke, die ich mir wünsche...
                        GLG, V

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                        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                          Liebe Elektraa,
                          ........ ich kann mich beim besten Willen nicht in ihn hineinversetzen.
                          GLG, V
                          Denk an den Fisch, den jeder ( Affe zB.) auslacht, weil er nicht klettern kann.

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                          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                            Hi Elektraa...
                            wenn A. der Fisch wäre und ich der Affe oder ein sonstiges Landtier, hätten wir keine Chance im jeweiligen Element des anderen...
                            Ich glaub, da sind in Wirklichkeit mehr Dinge, die ich klären will:
                            1. versuchen, ihn zu verstehen - was sind seine wahren Beweggründe? Worum geht es ihm wirklich?
                            2. versuchen, mich zu verstehen - was sind meine wahren Beweggründe? Worum geht es mir wirklich? ;o)
                            3. Was kann ich aus 1. und 2. lernen?
                            Ich bilde mir ein, Schritt 2 näherzukommen, wenn ich Schritt 1 geschafft habe. Aber vielleicht ist das auch gar nicht mehr nötig, sollte es mir dann doch nicht gelingen. Vielleicht gibt es einen Umweg.
                            Mein Date mit R. heute war sehr schön und interessant. Ich glaube, von dem kann ich auch eine Menge lernen. Er hat sogar Tantraerfahrung.

                            Schönen Abend noch!
                            GLG, V

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                            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                              Huhu Ihr Lieben,
                              ein bißchen Eskapismus, bevor ich mich in die Arbeit stürze und darin für ne Weile versinke = abtauche:
                              A. meldet sich nicht mehr, ist offline mit dem Privathandy.
                              R. und ich telefonieren seit unserem Date täglich stundenlang. In unserem Austausch werden wir uns über uns und unsere gegengeschlechtlichen Beziehungen klarer, das ist wirklich spannend.

                              Ich hab mal "Bilanz" gezogen dieses Jahr und dabei festgestellt, dass ich noch nie in meinem Leben eine Beziehung "auf Augenhöhe" hatte. Damit meine ich, dass jeder dem anderen wirklich gleiche Rechte und Ausdrucksmöglichkeiten zugesteht, dass man auch gegenteilige Meinungen respektiert und nicht niedermacht,, dass nicht einer der Chef ist und der andere sich unterordnet. Dass Konflikte offen ausgetragen werden können, ohne dass sich in der Konsequenz Liebesentzug, (verbale) gewaltvolle Entladungen von persönlichem Frust o.ä. ergeben, weil auf der einen Seite der Respekt fehlt.
                              Mir ist jetzt auch klar, warum es mir immer am besten ging, wenn ich offiziell keine "Beziehung" hatte. Ich will hier auch nicht meine Partner verurteilen, die auch nix dafür können, dass sie der gesellschaftlich konstruierten Männerrolle quasi zum Opfer gefallen sind und diese auf Biegen und Brechen verteidigen, weil sie sich sonst schwach und unterlegen fühlen (dabei aber behaupten, ne "starke" Frau haben zu wollen - warum wirklich? Um sie zu dominieren? Meine Partner kamen meist nicht klar mit ihrer eigenen Hingabe (die von mir nur positiv aufgenommen wurde, von ihnen selber aber als "Schwäche" für mich wahrgenommen wurde !) Früher oder später haben sie angefangen zu projizieren oder wie im Falle von A., den Rückzug angetreten....
                              Wenn wir uns alle unserer "Masken" und Schutzhaltungen bewußt wären und diese entweder ansprechen oder sogar ablegen könnten, könnte man diese unnötigen einschränkenden Rollenkonstrukte ablegen bzw. spielerisch einsetzen, wenn es halt Lust und Laune macht. Das Leben zwischen Mann und Frau wäre sicherlich leichter und fröhlicher, ungezwungener dann. Aber das braucht Vertrauen.
                              Mir ist jetzt klar, warum ich das nicht zu jedem meiner Partner hatte/habe: das ist die Warnung meiner Intuition, dass es für mich besser wäre, NICHT zu vertrauen, denn diese Partner haben gar nicht die Kraft, das auszuhalten. Für die war/bin ich zu viel, für die wäre jemand anders passender. (Ich will auch lernen, nicht jeden Mann als potenziellen Gegner zu betrachten, das sind ja noch so "Kindheitstraumata". Sollte ich mal in den Griff bekommen ...!)
                              Ich bin trotzdem froh und dankbar, dass ich mit A. Sex hatte, weil das was besonderes war und wichtig für mich (und vielleicht auch für ihn), aber ich hab die andere Stimme in mir, die sich immer gegen A. erhob, nicht verstanden bisher. Deshalb gab's irgendwie kognitive Dissonanz, wenn ich mit A. zu tun hatte. Nun ist mir klar, dass er und ich niemals Beziehungspotenzial hatten (das ist die Botschaft dieser Veto-Stimme). Das ist aber nicht weiter schlimm und hätte keine Probleme, keinen Kummer machen müssen, wenn wir es beide eher begriffen und akzeptiert hätten.
                              Er ist einer von der Sorte, der einen ohne jede Diskussion vor vollendete Tatsachen stellt und den Deal dann mit Ehe besiegeln will - oder es geht halt nicht. Das passt überhaupt nicht zu mir. Ich bin nicht der Typ dafür und hätte eh nie heiraten sollen. Im Nachhinein ist mir klar, dass ich 2 schwere schwache Jahre hatte, bevor es zu der Ehe mit V. kam, sonst hätten wir nie geheiratet.
                              Denn V. ist ein Typ, der der Chef sein muss bzw. sich so fühlen muss und er ist darüber hinaus sensibel, deshalb schnell beleidigt und so stur, dass er große Probleme hat sich mal für sein Benehmen zu entschuldigen oder überhaupt mal anzuerkennen, dass ich (oder jemand anders) irgendwas "richtig" erkannt hat und er halt nicht und dass es nicht darum geht, eine Diskussion zu gewinnen, sondern daraus zu lernen, auch mal zu versuchen, die Perspektive des anderen einzunehmen. Andere mit Taktlosigkeit beleidigen kann er dagegen sehr gut. Das ist manchmal sehr lustig, manchmal der pure Stress (es gab schon Anzeigen deshalb) und manchmal einfach übel, wenn er eine Bemerkung häufig wiederholt, obwohl er auf das verletzende Potenzial hingewiesen wurde (z.B. hat er vor der Ehe mit mir bei jeder (un)passenden Gelegenheit erzählt, dass er verheiratet sei, aber nicht mit mir - in meinem Beisein. Das sorgte 100% für befremdliche Blicke aus den unterschiedlichsten Gründen).
                              Wir haben ja alle so unsere Beschränkungen. V.s erkenne ich so langsam in einer Art Zusammenfassung, die mir auch helfen wird, mich sauber zu lösen, hoffentlich in Freundschaft. A.s Beschränkungen sind mir in ihrem vollen Ausmaß nicht bekannt, aber was sich zeigt, ist mir Beweis genug. Da wir keine Beziehung haben, sollte es reichen, wenn ich ihm von Herzen verzeihe und jeder seinen Weg für sich weitergeht.
                              Eine meiner Beschränkungen ist bestimmt, dass ich so lange brauche, bis ich solche Dynamiken verstehe.
                              Mit R. kann ich ungezwungen über alles Mögliche reden. Obwohl ich total ungern telefoniere, finde ich es schön, mit ihm übers Telefon zu kommunizieren, auch wenn live natürlich besser wäre. Aber dafür hab ich jetzt eh keine Zeit bis Ende Januar. Und das ist kein Problem für ihn. Er erwidert alles, was ich ihm schicke - damit meine ich nicht nur Datenströme, sondern Energie. Sehr spannend ist das alles - mal sehen, was sich noch weiter daraus entwickelt. Ich merke, wie mir das Kraft gibt und Motivation, meine Ziele für dieses Jahr in Angriff zu nehmen - und Zuversicht, dass ich die auch erreiche.
                              Er tut mir gut. Er sagt, ich tue ihm gut. Möge es so bleiben. Mögen wir die Chance bekommen, uns intensiv kennenzulernen.
                              Habt alle einen schönen Samstag...!
                              GLG, V














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                              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                Bist du schnell...... mir wird schwindlig.

                                Es wird aufgebockt, A B C D..V H R..dann eine Minute Refrektärphase, dann steigst du schon aufs nächste Objekt deiner Begehrlichkeit und Begierde. Machst du nie schlapp?

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                                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                  Hallo, meine liebe Venus, es macht mir wirklich größtes Vergnügen, bei dir mitzulesen, wie du vorgehst.

                                  So wie bei Scheherazade und Schahryâr...wie bei der Geschichte, wo die Prinzessin 1000 und eine Nacht lang erzählt und erzählt und dadurch verhindert, dass ihr mächtiger Ehemann, der Sultan auf dumme Ideen kommt. Keine Zeit für Niedergang- solange du lebst, wird dir wohl nie einfallen, bei jemand "Armen" zu bleiben. Kaum ist einer pleite, dann erschließt du schon den nächsten Millionär, ggg.. ich hau mich ab.

                                  Kommentar


                                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid



                                    Wenn man beobachtet, wie das so läuft, dann muss man wirklich behaupten, bei jedem lernt man etwas dazu. "Negative Erfahrungen" zählen da hundertprozent mit, um überhaupt zu schätzen können, was nach solchen Eindrücken anders ist. Mit R gehts, sich ausführlich auszutauschen, freie Fahrt beim Quasseln- das zählt für dich nun doppelt, weil das bei einem deiner gestrigen Ansprechpartner nicht machbar war.

                                    Mir geht es ähnlich, weil ich das, was ich heute im Zusammensein bekomme, vermisst hab, schätze ich es umso mehr. Bei mir ist das das nicht Abenteuer ( davon hatte ich früher genug), sondern gemütliche Seßhaftigkeit, ganz einfachen, profanen Stillstand. Der tut mir derzeit sehr, sehr gut. Alles in Zeitlupe...Langsamkeit, Gemächlichkeit..weißt du, wie nett das ist? Selbst, wie bei uns derzeit die erotische Sache abgeht, bin ich happy, weil sie ohne Aufregung abläuft und du wirst es nicht glauben, mein Telefon macht keinen Mucks, taaaaaagelang nicht, hach, schööönnn...
                                    Da sieht man wieder, zufällig sagt man nicht, das Leben ist ein Auf und Ab. Mal so, mal andersrum. Eines bedingt das andere. Drum hüte dich, dich festzulegen. Heilige, was da ist, auch das, was folgt.

                                    Servus derweil

                                    GLG aus der nächtlichen Zeitlosigkeit

                                    Elektraa



                                    Kommentar


                                    • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                      Liebe Elektraa,

                                      es geht mir nicht ums Männersammeln - wenn ich mal überlege, wieviele Sexpartner ich nur hatte, seit ich sexuell aktiv bin, würde ich vermuten, dass ich im unteren Durchschnitt liege. Ich hatte bzw. habe 3 lange Beziehungen mit Männern in meinem Leben, die ersten beiden haben jeweils ca 6 Jahre gedauert und die aktuelle mit V. dauert seit bald 20 Jahren an.

                                      Mir geht es vielmehr darum, meine eigene (teils traumatische) Beziehung zum "Mann, dem unbekannten (übermächtigen und oft auch ungestraft übergriffigen) Wesen" zu begreifen und zu transformieren, weil da viele Anteile dabei sind, die eine Beziehung auf Augenhöhe offenbar unmöglich gemacht haben. Das wird mir jetzt endlich klar.
                                      Dabei können mir andere Menschen mit anderen Perspektiven helfen, so wie du und andere hier im Forum. Und ich habe den Eindruck, auch R. kann mir hier Erkenntnisgewinn verschaffen. So wie es aussieht, kann er auch was von mir gebrauchen. Zudem finden wir einander auch körperlich attraktiv, wenn es also zum Sex kommt, dann freu ich mich (ist aber leider derzeit alles nicht so einfach zu organisieren). Zumal ich mir vorstelle, dass ein Tantriker so wie ich auf die Energieströme eingehen wird, aber bewußt. Das steht im Gegensatz zu A.,der das auch anfangs konnte, aber beim letzten Mal nicht mehr so, weil weder er noch ich die Praxis "beherrschen", das Tantrische bei A. und mir war ein natürlicher Zufall. Beim letzten Mal mit A. hab ich es aber nicht mehr so intensiv wahrgenommen, nach der langen von ihm ausgelösten Pause fehlte es wohl an innerer Verbundenheit.

                                      Die Männer, die ich hier mit Euch in meiner Zeit im Forum besprochen habe, waren im Grunde nur V. und A.
                                      A. hat mir geholfen, meine innere Bindung zu V. zu lösen und neu zu betrachten - so stellt es sich im Nachhinein heraus. Mit ihm waren diese quasi-tantrischen Erfahrungen möglich.
                                      N. hat mir geholfen, über diese traurige Phase, die ich wg. A.s Rückzug hatte, hinwegzukommen.
                                      R. hilft mir, das alles zu erkennen und er ist so herzensoffen, dass ich manchmal denke, ich hab ne "Zwillingsseele" getroffen (wenn ich an sowas glauben würde, was ich aber nicht tu ;o))

                                      Es ist lustig, dass meine Beschreibungen so einen Eindruck von einem schwindelerregenden schnellen Leben bei dir auslösen, während ich selber Stillstand empfinde durch die Corona-Maßnahmen, die mein ganzes Leben auf Wohnung, Internet und Spaziergänge (i.d.R. alleine) draußen reduzieren.

                                      Meine Pläne für 2021: Masterarbeit (mit Bestnote, brauch ich für nen Uni-Job) und eine gute "faire" Auflösung meiner Ehe mit V. . Ich werde das mit V. zusammen machen, brutal ehrlich und hoffentlich am Ende auch trotzdem noch liebevoll.

                                      Jetzt erstmal Referatsvorbereitungen, Frühsport etc.

                                      Hab einen wundervollen Sonntag!
                                      GLG, V

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                                      • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                        Hallo liebe Venussi

                                        Ich habe dir schon oft zurückgeschrieben, aber immer wieder gelöscht...weil ich abgelenkt wurde, war.

                                        Was die ganze Spurensucherei betrifft, die "Analyse" von gestern- die könnte man sehen als Zusatzaufgabe, als Fleißaufgabe, aber wenn man ehrlich ist, kann man ja eh nur Punkte sehen, nie das Ganze, also, warum immer nachdenken drüber..durchschauen werden wir nie, warum, wieso so und nicht anders.
                                        Gestern war das. Jetzt steht R da und beweist dir, auch so kann es sein- dein Tag, du, dein Vorgehen wird neu erdacht, ganz, ganz neu. Wieder eine Facette, die an dir besonders aufglänzen wird, dank seiner Draufsicht, wie er dich sieht. Du lernst dich so nach und nach kennen, ggg... wie du NOCH bist.

                                        Was hat sich inzwischen getan? Wie gehts dir? Was spürste..?? Was denkste..?? Was meenste, was auf dich zukommt?

                                        Beim Zuhören von dir ist mir aufgefallen, dass du sehr, sehr schätzt, dass R gerne und frei heraus plaudern kann mit dir. Das ist wahrlich nicht selbstverständlich- man kann das so richtig schätzen, wenn das mal ganz lang nicht machbar war. Das alleine ist schon wert, dass du mal A besonders nahe warst. Mir gehts oft so- beim näher Hinsehen auf meinen Jetzigen ist mir zuerst aufgefallen, wie stets freundlich er bleibt und ist. Was wo anders selbstverständlich ist, ist für mich wie großer Reichtum, der mir da zuteil geworden ist. Was ich auch noch unvorstellbar schätze, das ist stetiges Ja, kaum ein Nein- wenn ich was brauch. So bescheiden wird man, wenn man mal das Gegenteil erlebt hat.

                                        Wie die Geschichte von Nastradin Hodscha- hab ich die bei dir schon abgelegt, wo eine überlastete Frau beim Ältesten um Hilfe gebeten hat, weil ihr Leben unerträglich war, seit ihre Schwiegertochter eingezogen ist?
                                        Der hat ihr geraten, mach alles, wie ich dir befehle, folge meinem Rat, hinterfrage den nicht, geh einfach mit, machs, was ich sag.
                                        Zuerst nimmst du die Ziege und stellst sie in eurem Wohnraum..nach einer Woche komm wieder..
                                        Es kam die Frau, in einem schrecklichen Zustand total aufgebracht, ganz aus dem Häuschen- wie konnte er ihr das nur antun, das Gestank, diese Meckerei, unerträglich...
                                        Nastradin Hodscha befahl weiter: nimm die Hühner und bring sie in deine Stube, zur Ziege...
                                        nach einer Woche komm wieder..
                                        Frau in Tränen, durchgeschüttelt von heftigster Verzweiflung kam wieder nach einer Woche...
                                        So, nun hol das Schwein dazu plus die Tauben, keine Widerrede..komm in einer Woche wieder und berichte, was sich tat und tut..

                                        Venus, so ungefähr gings bei mir- darum gehts mir heute so, wie dieser alten Frau jetzt wohl, nachdem ihr der Älteste das alles zusätzlich aufgeladen hat und dann nach und nach geraten hat, alles wieder zurückzubringen in den Stall, was ZUSÄTZLICH zur Schwiegertochter im Zimmer war. Ab da schätzte diese Alte die paar Problemchen, die da waren als mikrig ein, gegen die, die sie vorher hatte.

                                        Bei dir denke ich, auch du bist irgendwie geläutert(er). Ich höre so viel Dankbarkeit heraus.

                                        Mich freuts, dass du zufrieden bist, dass es dir gut geht.

                                        Mir auch

                                        Servus derweil

                                        bis nachher

                                        GLG

                                        Elektraa

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                                        • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                          Liebe Elektraa,

                                          DANKE für deine lieben Worte!
                                          Ich bin auch der Meinung, Analyse nur, wenn es was bringt, not-wendig ist, sonst lassen, weil dann die Gefahr der "Nabelschau" besteht. Die Welt dreht sich nicht um mich.
                                          Aber der tägliche Austausch mit R. ist immer wieder so ein Augenöffner. Es ist wirklich hilfreich, dass ich den getroffen habe, er hat viel zu teilen und mitzuteilen.
                                          Daneben habe ich aber gerade fürs Studium so viel zu tun, dass ich ein wenig rotiere.
                                          Immerhin gab's gestern mit nem halben Jahr Verspätung noch ne 1.0-Bewertung auf das kuratorische Konzept, zu dem ich u.a. durch A. inspiriert war. Das endlich zum Abschluss gebracht zu haben, und auf diese Weise, ist sehr schön. Dafür bin ich dankbar!
                                          Jetzt geh ich erstmal ne Runde spazieren und mit R. telefonieren und danach arbeite ich weiter an meinen Präsentationen - nach 4 h Videokonferenz heute. Puh. Wenn die Seminarthemen nicht so spannend, interessant, inspirierend wären, wär das alles viel zu viel. Aber so schaff ich das alles irgendwie.
                                          Bis später
                                          GLG, V

                                          PS: Die Story mit den Haustieren in der Wohnung kommt mir sehr sehr bekannt vor... aber ich weiß nicht mehr, in welchem Kontext ich darauf mal gestoßen bin. Würde mir ein "Weiser" sowas empfehlen, würde ich in bitten mir Beweismaterial vorzulegen, dass die Methode schon mal geholfen hat - zB bei ihm selber ;o)))

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                                          • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                            Venussi, lebst du noch??

                                            Wie gehts dir? Was gibts Neues?

                                            Ich vermisse ganz schrecklich dein Geschreibsel und deine Berichte und deine Updates und deine Ansichten und deine getippten Leckerlis...

                                            woooooooooo biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiist du sooooooooooo laaaaaaaaaaaang?????

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                                            • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                              Liebe Elektraa,

                                              ja, ich hab so einiges um die Ohren gehabt in der letzten Zeit. Neben Datenverlust meiner Studiendateien und der noch anhaltenden Arbeit, diese wiederzufinden bzw. wiederherzustellen macht das online-Studium viel Arbeit. Daneben hab ich mir ne journalistische Nebentätigkeit aufgehalst, dazu führe ich Interviews mit lokalen Künstlern. Stellt sich raus, die "Redaktion", die v.a. aus Studis besteht, ist etwas desorganisiert und somit wird das ganze sehr viel mehr Arbeit als gedacht. Davon abgesehen, macht es natürlich trotzdem Spaß und lenkt mich auch ganz gut ab von der Misere dieser Pandemie-Restriktionen, die stets und beharrlich am Nervenkostüm nagt. Kein Sport im Fitnessclub ist sehr schlecht für mich, ich bau körperlich ab, meine Ausdauerfitness ist schon im Keller. Mir ist klar, dass das anderen (außer den Joggern) auch so gehen dürfte, und ich frage mich, was für ein Staat von Schwachmaten, Arbeitslosen und Kranken sowie Halbgebildeten noch übrig bleibt, wenn der Lockdown endlich mal aufgehoben werden sollte... und wie sich das weltweit auswirkt, weil ja überall ähnlich vorgegangen wird. Das ist eine Katastrophe für die Gesellschaften dieser Welt. Klar versucht man, sich Nischen zu suchen, aber das wird schwierig, wenn die eigenen Interessengebiete als "nicht systemrelevant" eingestuft werden und die Mehrheit der Mitmenschen scheinbar bereit ist, sich unbefristet auf bloße Existenz runterfahren zu lassen, Leben ist wurscht. Eigentlich brauchen wir Kunst jetzt mehr denn je, weil sie ja zum Perspektivenwechsel anregen soll, also dazu, die Dinge kritisch zu hinterfragen...
                                              Wenigstens sind die Street Artists noch unterwegs. Im Winter allerdings auch weniger, kein Wunder.

                                              Was die "zwischenmännlichen Beziehungen" angeht: N. steckt leider fest in beruflichen und privaten Verpflichtungen (Arzthaushalt), aber immerhin haben wir wieder Kontakt und versuchen uns mit Flachwitzen und sonstigem Austausch gegenseitig aufzuheitern.
                                              Mit R. hab ich täglich Austausch per Telefon und Chat, morgen gehen wir zum 3. Mal spazieren. Er wohnt ne Autostunde weg von mir, deshalb können wir uns nicht so oft sehen. R.s Art mit Menschen umzugehen bringt mich dazu, dass es mir leichter fällt, mit V. wieder liebevoller umzugehen. Mit V. hatte ich ja quasi seit Ende 2019 ne berührungslose WG, weil ich nicht wollte, dass er sich Hoffnungen macht, aber R. lebt ganz anders mit seiner Noch-Beziehung, und das finde ich viel freundlicher. Also probiere ich das jetzt auch aus, denn wenn V. sich durch mein Verhalten gestresst fühlt, kommt der Stress eh auf mich zurück und alles schaukelt sich hoch, weil man sich ja kaum aus dem Weg gehen kann wg. der Pandemie-Maßnahmen wie Home-Office und Online-Studium. R. bringt mich meinem eigenen Wesen näher, denn eigentlich bin ich eh freundlich und liebevoll im Umgang mit anderen Menschen, auch wenn ich dafür gelegentlich einen vor den Bug bekomme. Meistens wird die Freundlichkeit ja doch erwidert.

                                              A. hat sich seit 30.12.20 nicht mehr gemeldet. Ich habe immer wieder überlegt, ihm einen Brief zu schreiben, ihm mitzuteilen, dass ich nicht böse auf ihn bin und ihm alles Gute wünsche, auch wenn er nicht mehr zu mir zurückfindet. Dann ist erst mein Füller kaputt gegangen, danach kam der Datenverlust am Rechner und die damit verbundene Extraarbeit, jetzt die Interviews ... und so ist der Brief noch ungeschrieben. Meine letzten Nachrichten vom 6.1. hat er auch noch nicht gelesen, deshalb die Idee mit dem Brief. Aber vielleicht sollte ich es einfach lassen, ich weiß es auch nicht. Ich will unbedingt, dass er weiß, dass da kein Hass etc. meinerseits ist und kein Klagen und Bedauern, weil ich mir einbilde, dass ihm diese Gewissheit helfen könnte, sich besser zu fühlen. Aber ich weiß eh gar nicht, wie er sich wirklich fühlt und inwiefern das überhaupt noch was mit mir zu tun hat.
                                              Daneben hab ich noch weitere spannende Kontakte geknüpft mit Menschen, die mir entweder ganz pragmatisch helfen (zB mit meinen Rechnerproblemen) oder mich mental aufbauen oder einfach "da sind" für mich und mir über ihre faszinierenden Arbeits- und Forschungsgebiete erzählen. Meine Fotografen-Freundin seh ich öfter, sie liefert mir Stoff für meine Master-Arbeit und ich liebe ihre Arbeit, es macht jedesmal einen Riesenspaß mit ihr. (Sie ist quasi Nachbarin von A., wenn sie und ich mal zusammen in ihrer Gegend spazieren gehen, fühlt sich das schon seltsam an... aber A. scheint nie zufällig unterwegs zu sein.... bisher hab ich ihn nicht gesehen...) Und meine beste Freundin lebt auch noch und ist soweit ok, auch wenn sie sich halbtot arbeitet an der "Covid-Front" und wir uns besser nicht sehen.

                                              Insgesamt würde ich sagen, läuft es den Umständen entsprechend ganz gut. Könnte gern mehr Sex sein (;o)), aber auch darauf gibt es eine Aussicht. Schau'n wir mal.

                                              Und bei dir so? (Ich hab ab und an in Leo's Faden mitgelesen...)
                                              GLG und schönstes WE
                                              V

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                                              • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                Sagte ich ja, deine Artikel sind wie Kolummnen zu lesen, wie wenn man in einer sehr teuren Zeitschrift blättert und die Chefredateurin schreibt persönlich.

                                                Mannomann Venus, du hast was los. Chapeau, Chapeau

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                                                • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                  So ist also dein Büffet noch nicht leer, du hast noch genug zu essen, psychisch, geistig, virtuell zumindestens.

                                                  Wie man sehen kann, machst du auch das "Beste" draus, was machbar und möglich ist, trotzdem, trotzdem viele Zutaten nicht mehr da sind derzeit.

                                                  Bei mir ist auch so eine bedrückte Stimmung immer wieder, ich ducke mich, als würde eine Belastung im Raum sein- wie wenn ich kollektiv mitleide, obwohl ich persönlich keinen Grund habe, zu leiden. Mir schwimmt nichts davon, durch diese Krise. Aber wenn ich mich so umsehe, es ist echt ein Wahnsinn, in welche Nöte viele nun geraten sind. Das macht mir Gänsehaut, welche Sorgen rundherum die Verlierer in diesem Lockdown haben.

                                                  Venus, ich glaub, auch das ist eine Art Bildung, die Vorteile bringt, wenn man solche Zeiten miterlebt hat. Du wirst sehen, die Jugend lernt daraus, sie wird sicher wegen dem, weil es so ist und war, krisenfester werden, vorbeugen, vorbauen können zukünftig und sich flexibel einstellen können auf bessere Modelle, die solchen Zeiten gut Paroli bieten können. Man sieht ja bereits, dass auch Chancen drin sind, die sich nun auftun. Not macht erfinderisch...

                                                  Vielleicht erleben wir das gar nicht mehr mit, denn, bis alles wieder leuchtet, das wird jetzt dauern, bis dieser Schaden gut gemacht ist, der weltweit angerichtet ist, das braucht sicher seine Zeit.
                                                  Ich find nach wie vor, im Großen und Ganzen brauchts solche Korrektur, denn viel lief sowieso verkehrt, das wird nun so richtig sichtbar gemacht.

                                                  So ist es wohl auch bei dir und A- bis zu einem bestimmten Punkt hielt dieses Konstrukt, dann brach es zusammen, warum auch immer, es schien kein Bau für lange Dauer gewesen zu sein. Auf Sand gebaut... nicht Erdebensicher, kein krisenfestes Modell...

                                                  Ich habe oft nachgedacht darüber ( über A und dich) und meine nach wie vor, das wird, wie bei einem Geschäft ja auch, ein super Start gewesen sein, eine Traumhafte Möglichkeit, aber gescheitert ist alles an mangelnden "Finanzen" seinerseits. Große Pläne, aber keine ausreichenden "Moneten" dafür, oder mangelhafte Vorbereitungen....leider in die Pleite gerutscht...

                                                  Mir sind auch schon etliche Pleiten und Pannen passiert, daher habe ich, auch wenn ich noch so gut vorbereite und vorbaue, eine enorme Zögerlichkeit entwickelt in manchen Bereichen merke ich- durchschaue ich.
                                                  So lernt man sich kennen, so nach und nach.






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                                                  • Re: "zwischenmännliche" Beziehungen: Leidenschaft und Leid

                                                    Und bei dir so? (Ich hab ab und an in Leo's Faden mitgelesen...)
                                                    Liebe Venus, ich hoffe doch sehr, dass du dich nicht von dem vermeintlichen Zwiegespräch zwischen Elektraa und mir hast abschrecken lassen deine Meinung zu ihren Themen zu äußern. Das Ursprungsthema haben wir schon längst verlassen. Du drängst dich da nirgends rein, du bist erwünscht.

                                                    Auch wenn ich deinen ganzen „Strang“ noch nicht gelesen habe, so kann ich dir sagen, dass auch ich den Hut vor dir ziehe. Du bist eine tolle Frau. Viel Spaß und fruchtbare Gespräche beim Spaziergang.

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