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Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

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  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

    Also ich bin in eine vorhandene Gruppe rein . Die kennen sich alle schon und auch deren Symptome . Alle haben als Hauptthematik Depressionen , gepaart mit Angstzuständen,Zwängen oder eben auch schlimme Gedanken . Es sind insgesamt nur 8 Personen mit mir nun .

    Jetzt ein paar Stunden danach weiss ich immernoch nicht was ich wie darüber denken soll .

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    • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

      Hi Chibbi

      Ich hab zugehört die letzten vier Seiten.
      Als ich verheiratet war, da haben mein Ex und ich -wie ihr beide - eher Krieg geführt als Frieden gehabt. Wie bei dir auch haben mich seine seltenen Hilfeleistungen, seine Denke, seine Sager zum kochen gebracht, so sehr, dass ich letztendlich ( wie bei dir auch) lieber an Selbstmord gedacht habe, als an weiterleben.

      Stell dir vor, ich wollte lieber mich töten, als diese Ehe, die mich so geärgert hat!

      Mach einmal einen kleinen Test. Rege dich einmal nicht mehr auf über diesen Menschen, der meint, er ist dein Mann, du seine Frau.
      Wärst du alleinstehend, wer würde dann die Wäsche waschen? Wer würde den Müll raustragen? Wer würde sich um den Rest kümmern? es würde gehen, dass du das alles machst, ganz alleine, sogar leicht.
      Frag ihn einmal, was er meint, was er ist. Wenn er meint, er ist dein Ehemann, dann frag nach, was du bist für ihn. Ihr werdet sehen, alles Blödsinn, ihr seid euch ganz fremd und schon längst kein Pärchen mehr, schon gar nicht Freunde.

      Ich glaub, jeder würde lieber sterben, als bei wem leben, dem man nicht mehr gerne in die Augen schaut.
      Ein ganz großer Teil deiner Krankheit ist bedingt, weil du neben einem gehst, stehst, liegst, isst, fernschaust, der dich nicht mag. Es ist zermürbend sich ununterbrochen unwohl zu fühlen, nicht gemütlich, nicht bequem, schon gar nicht geborgen oder in Sicherheit. Diese ununterbrochene Unsicherheit macht dich starr und total verwirrt. Es ist, als ob du bei Fremden zuhause bist, die wenig mit dir zu tun haben wollen, die sogar deine bitteren Gegner sind und alles tun, damit du dich ja nicht freust.
      Wie wenn du eine Katze bist und neben einem bissigen Hund leben musst. Du schleichst eher durch deine Wohnung, als dass du tanzt und fröhlich bist. Das alles, weil ihr euch nicht mehr mögt. Du ihn nicht, er dich nicht. Alex, bei euch ist es ähnlich. Diese Sager, oh Gott, was ist das nur für eine Beziehung, die so entartet ist? Da muss man sich ja fürchten und muss ja verkrampft werden und depressiv.
      Wenn man einer Pflanze die Sonne nimmt, dann geht sie auch ein.

      Es muss noch lange nicht deshalb geschieden werden. Ihr braucht euch nur gegenseitig einmal in Ruhe zu lassen, geordnet zusammen leben, per Plan, nicht mehr zu tun, als wäre man verheiratet.
      Chibbi, komm, lass deinen Mitbewohner machen, was er will, sag dir, er ist eine Art Versicherung, ein Untermieter, ein nahestehender Verwandter, der hier wohnt, dich aber nichts angeht.
      Wenn du dich psychisch von ihm lösen kannst, indem er dir egal ist, dann finde heraus, dann wird dir um Tonnen leichter sein auf einmal. Dafür brauchst du nix tun, nur denken, egal, ich mach weiter, wo ich angefangen hab. Ich hole meine Therapien, meine Gespräche, meine Freunde und was auch immer mir fehlt, ich gebe es mir, erwarte also nichts mehr von dem, der am PC hockt und zockt.
      Sag dir, ich stelle mich nicht mehr zur Verfügung als seine Frau.
      Fragt er dich, was du hast auf einmal, dann sag wahrheitsgemäß, ich habe keinen Mann mehr, ich hab mich getrennt von dir ( lass mich in Ruhe, ich dich). Punkt. Auch wenn er zwar nicht gehen muss dabei, aber sieh selber, es wird sich was ändern. Zu deinem Gunsten natürlich. Zu eurem, weil auch ihm dann leichter sein wird. Er hat schlagartig einen Feind verloren, wenn er dir egal geworden ist und streiten ist dann nicht mehr nötig. Ärgern auch nicht mehr.

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      • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

        Ich denke die ganze Zeit darüber nach, wie ich dir beschreiben kann, wie du am besten vorgehst, dass es dir fühlbar besser geht.
        Bei mir ist es so, wenn ich mich in lästige Probleme hineinschraube, also in Stressgefühle und Ohnmachtsgefühle komme, dann schalte ich bewusst einmal aus, ich sag nichts, rede nicht darüber, mit niemandem, zucke mit keiner Wimper und geh Schubladen räumen, oder Geschirr abwaschen, oder Fußböden schrubben, oder einfach mit dem Hund raus, recht weit und lange, als ob nichts wichtiger wäre als das.
        Immer wieder erinnere ich mich daran, dass es unmöglich ist, nützliche Dinge zu machen, zugleich Sorgen zu schieben. Entweder, oder.
        Im selben Moment, wo ich etwas tu, was mir gut tut, meinem Umfeld, meiner Umgebung, im gleichen Moment schiebt sich das Problem von selber weg. Ich sehe das, als ob ich diesem "Problemmännchen in meinem Kopf" eine Aufgabe erteile, statt mich nervös zu machen, soll er mithelfen sauber zu machen, wegzuräumen, produktiv zu sein, oder mich fit und gesund zu halten- was ja eigentlich das Wichtigste ist überhaupt, wichtiger als als alles andere, denn diese paar Pflichten erhalten mich und mein Leben. Keine andere Arbeit ist wichtiger, als mein Kind anzulächeln, oder mir ein gutes Essen zu kochen, oder liegen zu bleiben, wenn ich müde bin, oder einfach das zu erledigen, was mich erhält.
        Findest du, dass das ein Zufall ist, dass sogar der Mann vom Arbeitsamt zu dir sagt, halte dich einmal raus, sei einmal nicht arbeitsfähig? Findest du, dass das ein Zufall ist, dass du auf einmal einen Therapieplatz gefunden hast, der dich beruhigt?
        Du hast irgendetwas gemacht, das den Stein ins Rollen gebracht hat. Es ist deutlich zu merken, dass du es besser hast als noch vor einigen Wochen. Liebe Chibbimoon, merke, dass du bereits eine neue Richtung eingeschlagen hast.
        Ich freu mich, wenn ich sehen kann, aha, aha, sie ist schon um einiges kräftiger als früher.
        Bussi aus der Steiermark.
        Der Tag kommt noch, wo du hier Urlaub machst mit deiner Kleinen und keinen Cent dafür ausgeben musst, jedenfalls nicht mehr, als wärst du daheim. Im Haus meines Freundes wird für Gäste vorbereitet, hier in meinem alten Bauernhaus auch. Ich stelle mir immer vor, wie es mir ergangen ist früher, ich wäre nie weg gekommen, hätte ich nicht gute Freunde gefunden überall, zufällig. Man denkt, man ist alleine, ist man aber nie.
        Wenn ich deine Geschichte lese, dann finde ich, das war ich, also würde ich mich selbst einladen, wenn ich dich einlade.
        Irgendwann kanns ja sein, oder? Denk an solche Ereignisse, dann merkst du, es ist noch lange nicht vorbei mit schön. Das kommt alles wieder, oder noch auf dich zu. Freundinnen sind übrigens lustiger und witziger als je Pärchen sein können, das kommt mir jedenfalls so vor. Wahrscheinlich, weil man da weder frau ist noch mann, sondern einfach nur ein Mädchen.
        Bis dann, man hört von dir, hoffentlich noch lang genug, um mitzukriegen, wie du diese Hürden packst alle.
        Servus und gute Nacht. Ich hab heute Spätschicht merke ich grad.

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        • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

          Hallo Elekraa,

          danke für deinen sehr langen Text , habe ihn gelesen . Ich bin einfach zu sehr in dieser Downphase grad drin , ich bin einfach nicht in der Lage irgendwas zu entscheiden . Mir ist grade alles einfach scheissegal , egal wer oder was es ist .
          Mehr kann ich nun erstmal nicht schreiben , bin einfach "leer" , tut mir leid .

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          • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

            Hallo Chibimoon,

            tut mir leid zu hören...
            Versuche trotzdem, die Ohren steif zu halten.

            Und was die Therapie angeht, das Weinen und Rausgehen: Das ist nichts, weswegen Du Dich jetzt schämen oder geißeln müßtest. Sowas ist normal, vor allem eben in solchen Phasen wie der Deinen aktuell, in der man sehr nah am Wasser gebaut ist. In meinen akuten Phasen bin ich mehrfach heulend wie ein Schloßhund zusammengebrochen, und die Tränen zusammen mit hilfloser Wut sind da einfach nur so rausgeflutet.

            Also mach Dir keine Vorwürfe - das ist in Ordnung und völlig natürlich

            Ich wünsch Dir Ruhe und Besserung jetzt am Nachmittag.

            Alex

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            • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

              "Jetzt ein paar Stunden danach weiss ich immernoch nicht was ich wie darüber denken soll ."

              Nach Ihrer Schilderung sind Sie also in eine sogenannte homogene (alle Depression), geschlossene Gruppe (selber Personenkreis von Beginn bis zum Schluss) eingegliedert worden.

              Der anfängliche Nachteil für Sie, dass Sie in den laufenden Therapieprozess gekommen sind, löst sich bald auf. Der große Vorteil dieser Gruppen-Konstellation ist aber seine Wirksamkeit.
              Ich hoffe, dass Sie das nach ein paar Zusammenkünften in der Gruppe merken werden.

              Kommentar


              • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                @Alex, mir kommt vor, als würdest du sagen, es ist in Ordnung, es ist ok, zu weinen, wenn man mit zu kleinen Schuhen herumläuft. Man darf ruhig weinen, wenn die Zehen abfallen, das ist normal. Du bist nicht schuld! Nimm Valium, das wird dir sicher helfen.

                Kommentar



                • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                  @ Chibbimoon, ich glaub auch, dass du bei der Therapie, bei der Gruppe viel dazulernst, was dir hilft.

                  Außerdem, ich hab nicht gemeint, dass du dich entscheiden sollst, das wäre ja ein Kraftaufwand, der nicht drin ist im Moment. Hab ein Wurschtgefühl, das hab ich gesagt. Ärger dich nicht mehr. Lass deinen Mitbewohner einmal links liegen und reg dich über seine Fehler einfach nicht mehr auf. Er kann sicher -wie du ja auch - nicht raus aus seiner Haut. Wahrscheinlich fürchtet er sich selber vor Entscheidungen.
                  Sag ihm, lassen wir uns bis Mai einmal nicht streiten, machen wir einmal nichts für, oder gegen was- dann schauen wir, was passiert.

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                  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                    Elektraa , ich bin doch immer gezwungen was zu sagen oder zu streiten , ich kann dem nie aus dem weg gehen weil man mich nicht lässt . Dass Scheissegalgefühl geht derzeit in die eigentlich falsche Richtung . Dieser eine Punkt der mich noch hindert wird immer kleiner und kleiner , wenn dieser Punkt mir komplett gleichgültig wird , ist eh alles scheiss egal . Ich bin grade echt so tief drinne , das ist nicht normal . Versuche nun bis morgen früh soweit durchzuhalten , bzw. nehm gleich meine medis und geh schlafen damit dieser Druck nicht noch stärker wird .

                    Morgen früh bin ich wieder bei meinem Therapeuten , und werde sehen wie und ob es weiter geht .

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                    • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                      @Alex, mir kommt vor, als würdest du sagen, es ist in Ordnung, es ist ok, zu weinen, wenn man mit zu kleinen Schuhen herumläuft. Man darf ruhig weinen, wenn die Zehen abfallen, das ist normal. Du bist nicht schuld! Nimm Valium, das wird dir sicher helfen.
                      Nein, so ist es natürlich nicht gemeint.
                      Aber es ist eben normal, wenn man dabei auch weint. Der ganze Druck, den man in sich drin hat, will und muß irgendwie raus. Bevor man etwas ändern kann. Erstmal muß das aufgestaute Becken sich etwas leeren, damit man besser erkennen kann, warum es verstopft ist. Das Becken ist randvoll, jetzt wird darin etwas herumgerührt (Gespräche), aber schon die kleinste Wellenbewegung bringt es zum Überlaufen. Da ist aktuell eben einfach keine Luft, daß da auch nur ein Schmetterling mit seinen Flügeln schlagen kann.

                      (Anm.: Klar kann man auch Teller zerschlagen oder sich irgendein Werkzeug schnappen und irgendwas zertrümmern, z.B. mit ner Axt Holz. Aber das ist erstens Typsache, und zweitens hat man ja nun auch nicht permanent ne Axt und nen Klafter Holz in der Nähe - ich zum Beispiel gar nicht mangels Kamin. Und die eine Katsche im Laminat durch den Teller, den ich da vor zwei Jahren hingeworfen habe, reicht erstmal )

                      Sobald sich der Druck etwas abgebaut hat, gilt es dann natürlich, etwas zu ändern. Jedenfalls das, worauf man Einfluß hat. Es geht schon nicht darum, daß Du, Chibimoon, Dein Schicksal ergeben hinnimmst und weiterleidest.


                      Und deswegen geht es hier auch nicht um Valium, Quatsch. Elektraa, ich hab den ganzen Depri-Kram selbst (noch nicht ganz) hinter mir und würde das alles meinem ärgsten Feind nicht wünschen! Ich nehm zwar abends ne Baldrian-Tablette, aber ich hab hauptsächlich ein echtes Medikament und ne Psychotherapie. Das ist hier kein Kinderkram, und das wollte ich damit auch nicht einmal ansatzweise ausdrücken.

                      Vielleicht habe ich da auch was mißverstanden, kann sein. Aber ich wollte Dir, Chibimoon, lediglich ein wenig die Bedenken und etwaige Schuldgefühle nehmen, falls die aufgekommen sein sollten; so habe ich es jedenfalls u.a. verstanden.
                      Und so gesehen, ja, es ist absolut in Ordnung und 100%ig nachvollziehbar, daß es Dir zuviel wurde, und es ist auch in Ordnung zu weinen und rauszulaufen. Das ist eine menschliche Reaktion in bestimmten Situationen, dafür hat unser Körper eigens Tränendrüsen ausgebildet im Laufe der Evolution. Als ich die Gruppentherapie in der Klinik mitgemacht habe, hieß es zu Beginn immer, daß jeder nur so lange dableiben müßte, wie er es aushielte und jederzeit ohne Angabe von Gründen rausgehen dürfte. Und das haben immer wieder einzelne in Anspruch genommen. Ich war selbst zwei bis dreimal kurz davor und hab die Kurve nur mühsam gekriegt. Aber selbst wenn ich rausgegangen wäre - na und...? So ne Therapiesitzung ist ja nun auch keine jugendliche Mutprobe, die man mit aller - oder gegen alle - Kraft bis zum bitteren Ende aushalten müßte. Oder?
                      Und noch jetzt bin ich nach der ein oder anderen Therapiesitzung anschließend etwas durch den Wind - das ist normal. Zumindest ist das mein persönlicher Eindruck, meine Erfahrung, mein Erklärungsversuch, das alles irgendwie etwas positiver zu verarbeiten und zu akzeptieren. Höre ich aber auch von vielen aus meinem Verwandten- und Bekanntenkreis, die ebenfalls schon mal in psychotherapeutischer Behandlung waren oder noch sind.

                      Hoffe, es ist jetzt etwas klarer, was ich meinte: Lediglich etwas Beruhigung und Verständnis rüberbringen. Kein Verharmlosen, kein Untertreiben. Kein Valium. Aber eben auch kein Übertreiben - das hilft auch nicht weiter - die Situation ist verfahren und beschissen genug.

                      Ok?

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                      • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                        Zitat: Hoffe, es ist jetzt etwas klarer, was ich meinte: Lediglich etwas Beruhigung und Verständnis rüberbringen. Kein Verharmlosen, kein Untertreiben. Kein Valium. Aber eben auch kein Übertreiben - das hilft auch nicht weiter - die Situation ist verfahren und beschissen genug...Zitat Ende...

                        Manchmal hilft einfach nur schweigen und merken, was alles da ist, mit was man alles zufrieden sein kann. So Kleinigkeiten zum Beispiel, dass man nicht blind ist, oder Bettlägerig irgendwo in Kurdistan, weit und breit nicht das da, was wir hier alles haben, sondern nur eine kalte einsame Hütte, ohne Familie, ohne Vater...
                        Komm Chibbi, küss deinen Mann endlich, dann tut er dir sicher wieder gerne was.

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                        • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                          Chibbimoon, es kostet ein paar Euro, Butter, Zucker, Mehl und einige Eier, sag dir, das ist Teil deiner Therapie. Du zündest Kerzen an und machst Kekse. Es ist ein Ritual, sich Dingen hinzugeben, die sicher dazu beitragen, dass es gemütlich ist daheim. Diese Rituale sind lebenswichtig- eben das zu tun, was man als Kind gerne gehabt hat. Es gibt sicher etwas, das du damals gerne gegessen hast, oder geliebt hast zu machen, das mache, oder das iss.
                          Wenn wir uns nicht mehr orientieren können, dann müssen wir uns zurückversetzen in die Kindheit. Zum Beispiel knuddeln, oder liebhaben, das beruhigt die Seele. Oder eben den Duft von Keksen riechen, oder Kakao trinken, oder dasitzen und freundlich fernsehen... komm, sei lieb.

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                          • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                            Morgen ,

                            meine Kindheit war für den popo , sorry da gab es nichts schönes .. und bock irgendwas zu machen hab ich auch nich , hab mich eben ausm bett getreten , meiner tochter frühstück gemacht , jetzt muss ich mit dem Hund raus noch , dann muss ich mich fertig machen , ich hab keine lust , keinen elan , mir ist zum kotzen zu mute ...

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                            • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                              Guten Morgen Chibimoon,

                              Du machst das gut! Und mach langsam - es geht nicht darum, alles sofort und im Wettrennen zu erledigen. Ein paar Dinge sind vielleicht zeitkritischer, aber auch da geht die Welt nicht unter, wenn es später wird. Und alles übrige kannst Du erst recht in aller Ruhe machen. Suche Dir Dein Tempo, mit dem es halbwegs geht. Und sage Dir dazu immer wieder "Ich schaffe das! Ich mache langsam, Schritt für Schritt, eins nach dem anderen. Dann schaffe ich das auch. Nicht alles auf einmal, ich hab alle Zeit der Welt. Wenn ich das alles ruhig angehe, dann schaffe ich es auch. Auch alleine." So und ähnlich. Ruhig in einigen Wiederholungen, vorzugsweise so laut vor Dich hin murmelnd, daß Du Und dann machst Du es auch - genau so, langsam, Schritt für Schritt.


                              Aber nochmal Fragen zu Deiner therapeutischen Geschichte und Medikation:

                              Seit wann machst Du mit der Depression und allem herum? Welche Medikamente und Therapien wurden bisher ausprobiert? Eventuell ist es sinnvoll, da mit Deinem Psychiater nochmal nach einer besseren Lösung zu suchen. Und selbst, wenn ihr schon zwei bis drei Medikamente ausprobiert habt, macht es womöglich trotzdem Sinn, ein viertes oder fünftes auszuprobieren. Das wird natürlich die Ursache Deiner Probleme nicht lösen, gibt aber hoffentlich wieder genügend Antrieb und nen klaren Kopf, um sie angehen zu können.

                              Ansonsten halte Dich an den Tipp von Elektraa: Überlege Dir, was Dir früher Spaß gemacht hat, und wenn es eine Möglichkeit gibt, das heute wieder ein bißchen aufleben zu lassen, mache es. Aber eben in Ruhe, ohne Druck, langsam. Das reicht

                              Drücke Dir die Daumen, das wird wieder. Du hattest ja auch schon bessere Phasen in der Vergangenheit, die kommen wieder.

                              LG,
                              Alex

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                              • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                Morgen alex , Ich hantiere seit anfang des jahres akut damit rum . Medikamente bisher inder reihenfolge : - doxepin - fluoxetin - venlafaxin - mirtazapin - und nun seroquel Therapien bis jetzt nicht grossartig , nur 5 wochen klinik zur stabilisierung und nun die reststunden einzel bzw auch gruppentherapie nun . Laut meines therapeuten mindestens 2 jahre . Sonstige medis sind noch , propranolol und ropinirol , und bei bedarf diesen truxalersatz komm grad nicht auf den namen .

                                Kommentar


                                • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                  Ok, das sieht ja schonmal so aus, als arbeitet der Psychiater da vernünftig mit Dir dran. Kenne auch nen Fall aus der Klinik, da macht ein Schwerstdepressiver seit Jahren mit ner 20er Dosis Fluoxetin rum, und es bessert sich - wen wundert's - kaum was... 20 mg Fluoxetin haben auch mir noch nicht so viel gebracht, erst bei ner Steigerung auf 30, dann 40, und jetzt seit vier Wochen wieder 30 mg zeigt sich ne dauerhafte Stabilisierung. Wobei ich für eine noch weitere Verbesserung evtl. auch wieder auf 40 oder sogar 50 mg gehen könnte - aber ich denke, das 30er Fundament ist aktuell erstmal stabil genug, auch, wenn ich natürlich meine, teils doch deutlich, spürbaren Schwankungen habe.


                                  Du könntest Deinen Psychiater mal auf eine Elektroschock-Therapie ansprechen. Kann zwar auch Nebenwirkungen haben, scheint aber wohl recht wirksam zu sein. Eine Bekannte von Freunden ist Psychiaterin in einer Klinik, und die muß wohl mal verfügt haben, im Falle einer Depression bei ihr sofort mit E-Schock-Therapie loszulegen, weil die eben wohl recht kurzfristig und gut wirksam sein soll.
                                  Aber wie gesagt: Alles nur Hören-Sagen - da mußt Du Dich wirklich mal von Deinem Psychiater aufklären lassen.

                                  Kommentar


                                  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                    Sorry, wollte Dir noch nen ersten Link dazu einfügen:

                                    http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrokrampftherapie

                                    Zwei kurze Zitate daraus:

                                    "Die Elektrokrampftherapie wird unter anderem bei schwerer, therapieresistenter bzw. wahnhafter Depression und akut lebensbedrohlicher bzw. therapieresistenter Katatonie eingesetzt.[1] [...] Entscheidend für eine entsprechende Beurteilung sind: „... die Diagnose, die Schwere der Symptome, die Behandlungsvorgeschichte sowie die Abwägung zwischen Nutzen und Risiken unter Berücksichtigung anderer Behandlungsoptionen.“"

                                    "Die Wirksamkeit der EKT ist unter Experten, anders als in der Öffentlichkeit zum Teil verbreitete Vorurteile vermuten lassen, kaum umstritten und durch eine Anzahl von Studien belegt.[12][13][14][15] Studien zeigen, dass die EKT bei mehr als der Hälfte der Patienten einen antidepressiven Effekt erzielt, die auf Medikamente nicht oder nur unzureichend ansprechen."

                                    Das alles kann in Deinem Fall natürlich nur Dein Psychiater beurteilen. Je nachdem, was er davon hält, wäre eventuell eine Zweitmeinung durch einen anderen Arzt sinnvoll. Ist natürlich alles ein bißchen Aufwand. Aber am Ende zählt das Ergebnis

                                    Kommentar


                                    • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                      Sorry, hier noch einer

                                      http://www.zeit.de/2012/30/M-Elektroschocktherapie

                                      Kommentar


                                      • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                        Danke alex , ich hatte eine mitpatientin in der klinik die das bekommen hatte . Daher kenn ich das bereits ein wenig . Ich hatte grad meinen termin beim therapeuten , ich wusste nicht allzu viel zu erzaehlen . Das was ich so sagte hat man gemerkt machte ihm etwas zu schaffen Bin ein wenig hoffnungslos . Am ende wieder die frage mit was fuer ein gefuehl ich rausgehe , ich sagte ihm das diese frage jedesmal sehr schwierig fuer mich ist , ich weiss nie so recht wie ich die beantworten soll Habe versucht zu antworten , das ich ja weiss das es zeit braucht alles , aber das ich nicht weiss ob ich das durchhalten kann oder will , wie auch immer . Die tendenz derzeit geht eher zum leichteren weg , dann haben es alle besser , ich verletzte und enttaeusche keine menschen mehr in meinem umfeld .

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                                        • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                          Hi Chibi,

                                          ich kann Deine Sichtweise insofern nachvollziehen, als ich während meiner ersten akuten Phase für Tage auch nur den Wunsch hatte zu sterben, damit die Qualen aufhören.

                                          Heute bin ich froh, daß der liebe Gott nicht auf mich gehört hatte und es besser wußte Ja, ich bin sicher nicht mehr der Alte. Ich bin mir aber auch nicht ganz sicher, ob ich das überhaupt noch sein möchte oder ob es so nicht wirklich besser ist. Ich will damit nicht behaupten, daß die Depri "toll" war und ist - um Himmels Willen. Aber sie hat mir durchaus geholfen, den Blick für einige Dinge zu schärfen, die mir vorher massiv zu schaffen gemacht haben.

                                          Deswegen: Gib Dich bitte nicht auf!

                                          Und wer sagt denn, daß es dann alle besser haben?
                                          Und Du verletzt und enttäuschst doch auch nicht dauernd und permanent Menschen in Deinem Umfeld! Das ist so eine kognitive Verzerrung, eine Verallgemeinerung und Übertreibung, absolut typisch für depressive Denkweisen. Aber sie entspricht 100%ig nicht der Wahrheit. Kann ich mir nicht vorstellen. Klar wirst Du den ein oder anderen Menschen im Laufe der Zeit mal verletzt oder enttäuscht haben. Aber KEIN Mensch auf der ganzen Welt tut nur so etwas, niemals.
                                          Weiterhin gehören zum Verletzen und Enttäuschen auch immer zwei: Klar soll man lernen, seinem Gegenüber nicht unnötig auf die Füße zu treten. Aber erstens ist es manchmal nicht zu verhindern, und zweitens hängt es immer auch ein bißchen vom Empfänger der Botschaft ab. Du kannst nur die Verantwortung für das übernehmen, was Du gesagt oder getan hast. Und wenn Du da reinen Gewissens sein kannst, Dein Bestes gegeben zu haben, dann liegt der Rest in der Verantwortung Deines Gegenübers. Auch der sollte nicht jedes Wort und jede Handlung von Dir allzu sehr auf die Goldwaage legen! Fehler sind menschlich.
                                          Und sie passieren zwar häufig und immer wieder. Aber nicht andauernd und permament!

                                          Dazwischen machst Du auch ganz viel richtig, wahrscheinlich sogar das meiste dessen, was Du an einem Tag vollbringst. Zum Beispiel heute:
                                          Obwohl es Dir schlecht ging,
                                          1. bist Du aufgestanden;
                                          2. hast die Kleine fertiggemacht;
                                          3. ihr Frühstück gemacht;
                                          4. warst mit dem Hund draußen;
                                          5. bist beim Therapiegespräch gewesen.

                                          Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß all das enorm viel Überwindung und Kraft kostet, wenn man drinhängt. Da ist einem schon fast jeder Atemzug zuviel... :/
                                          Aber umso wichtiger, daß Du Dir mit der rein rationalen Seite Deines Verstandes klarmachst, daß Du es gemacht hast!
                                          Mir kam es damals auch etwas blöd vor, mich für solche Selbstverständlichkeiten selbst zu loben. Aber wenn es sonst keiner tut, muß man es eben selbst tun. Und es hat zwar etwas gedauert - aber irgendwann fing es an, mir gut zu tun. Meine Frau war 3,5 Wochen in Kur, ich war allein Zuhause - da war niemand, der mich hätte motivieren und aufbauen können außer mir selbst. Also hab ich mich mehrmals am Tag laut vor mich hinsprechend selbst gelobt für all die Kleinig- und scheinbaren Nichtigkeiten, die ich gebacken bekommen habe.

                                          Noch jetzt mache ich das, wenn auch nicht mehr ganz so häufig. Aber manchmal liste ich da sogar Zähneputzen oder Duschen noch mit auf...

                                          Und vielleicht hilft es Dir solange wirklich, die Ehe mit Deinem Mann eher als Wohn-Zweckgemeinschaft zu betrachten, in der Du für Deinen Teil komplett selbst verantwortlich bist. Stelle das klar, soll er sich seine Pizza oder Lasagne doch selbst warmmachen.


                                          Hast Du ne gute Freundin, mit der Du Deine Sichtweise in einem Gespräch mal etwas relativieren kannst? Je nachdem, wie gut sie Deine / eure Situation kennt und einschätzt, erhältst Du da etwas Objektivität. Und wenn es eben nur am Telefon ist.

                                          Es geht aber auch allein! Versprochen!
                                          Ich wollte da damals, vor der Kur meiner Frau, selbst nicht dran glauben. Dachte ernsthaft, ich überlebe die dreieinhalb Wochen nicht. Das ist nicht nur so dahingesagt - das waren echte Gedanken in der Richtung, die ein Teil meines (depressiven) Verstandes zu dem Zeitpunkt absolut ernst meinte.
                                          Aber ich hab's geschafft und überlebt.

                                          Das kriegst Du auch hin. Nicht von heute auf morgen, nicht sofort. Aber Stück für Stück, Stunde für Stunde, Tag für Tag. Und irgendwann guckst Du zurück und kannst stolz darauf sein, wie viel Weg Du wider Erwarten doch zurückgelegt hast.

                                          Geh den schwereren Weg! Obwohl der nur vermeintlich schwerer ist... wie "leicht" der andere ist, kann eigentlich niemand wirklich abschätzen. Der Ausstieg aus diesem Leben mag eventuell einfach sein - aber wer weiß schon, wie der Einstieg in ein mögliches Leben danach ist... k.A.?!

                                          Mach weiter, Du machst das gut Wirklich

                                          Alex

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                                          • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                            Ihr gebt euch hier so eine muehe , dabei bin ich total blockiert , und kann nichts annehmen oder umsetzen . Auch mein therapeut gibt sich muehe , versucht mir verstaendlich zu machen das ich einen wert habe etc pp . Und ich kann nichts davon annehmen . Ich glaub ich hab mich schon aufgegeben , mir ist alles egal . Eigentlich muesste ich euch und meinen therapeuten garnicht damit auf den keks gehen , denn ich weiss nichtmehr ob es ueberhaupt sinn macht das andere da energie reinstecken , wo es eh hoffnungslos ist ... ich will nicht das andere unter mir leiden ..

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                                            • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                              Hey hey, mach mal langsam

                                              Wer hat denn gesagt, daß zum Beispiel hier im Forum jemand unter Dir leidet...??
                                              Glaub mal - wenn bspw. ich darunter leiden würde, wäre ich wahrscheinlich gar nicht in der Lage oder hätte keine Lust, Dir zu antworten. Meinst Du nicht auch ?

                                              Und wer leidet denn weiterhin unter Dir?
                                              Mach doch mal eine objektive Auflistung, wem Du mit Deinem Leben und Deiner Anwesenheit wirklich schadest.
                                              Ich glaube, die Liste ist am Ende kürzer als Du im Augenblick glaubst:

                                              1. Deine Tochter liebt Dich, ganz bestimmt, Du bist ihre Mutter. Und in dem Alter, in dem sie ist, ist sie noch gar nicht in der Lage, Dir irgendetwas richtig übel zu nehmen geschweige denn von Dir enttäuscht zu sein oder zu leiden. Anm.: Wünschte, ich würde das bei meinem Sohn genauso sehen - aber das soll nur verdeutlichen, daß ich Deinen Gedankengang grundsätzlich nachvollziehen kann. Aber er ist nonsens!)

                                              Deine Tochter leidet also schonmal nicht unter Dir.

                                              Im Gegenteil: Du ver- und umsorgst sie auch jetzt noch im Rahmen Deiner Möglichkeiten sehr gut!

                                              2. Dein Mann scheint - wie Du selbst sagst - insofern glücklich zu sein, als er sich bisher nicht großartig verändern mußte. Wenn überhaupt, dann "leidet" er jetzt unter der veränderten Situation, sprich, daß Du es einfach nicht mehr schaffst, ihm permanent alles hinterzukarren und rechtzumachen. Und aus buddhistischer Sicht sind seine Unmuts- und Zornesausbrüche sehr wohl Leiden, das mal nur am Rande.
                                              Aber nochmal: Das ist sein eigenes Verschulden, sein eigenes Leiden, für das er selbst die Verantwortung trägt. NICHT DU! Er soll endlich seinen Allerwertesten hochkriegen, Dir unter die Arme greifen und seinen Unfall nicht dauernd als Ausrede vor sich herschieben. Klar kann ich nicht beurteilen, was er noch alles kann und was nicht. Aber wenn Du selbst noch schilderst, was er eigentlich alles könnte... wenn er nur wollte.

                                              Also halten wir auch hier mal fest: Dein Mann leidet definitiv nicht unter Dir - sondern unter sich selbst.

                                              Und falls Du mir das nicht glaubst, greif Dir in der Tat mal ein paar buddhistische Lebensratgeber zu dem Thema. Ich mache hier nämlich nicht viel mehr, als die klugen Erkenntnisse wesentlich schlauerer und weiserer Menschen wiederzugeben - aber ich bin mittlerweile bis zu einem gewissen Grad sehr davon überzeugt, daß da viel Wahres dran ist!
                                              Oder ich schick Dir mal einen zu; ich brauch sie im Augenblick nicht.

                                              3. Die Leut's hier im Forum hatte ich direkt eingangs aufgeführt. Leiden also auch nicht unter Dir

                                              4. Dein Psychotherapeut wird garantiert auch nicht unter Dir leiden. Ja, Du hängst grad richtig tief drin, hast Dich teilweise aufgegeben. Aber das sieht er bestimmt nicht zum ersten Mal, zweitens hat er garantiert schon hoffnungslosere Fälle wieder "hinbekommen" , und drittens verdient er sein Geld damit. Dein individuelles Schicksal dürfte ihn persönlich nicht weiter betreffen als das aller anderen auch - und das soll jetzt nicht schmerzlich klingen, sondern Erleichterung verschaffen: Du bist ihm nicht egal, aber er wird sich daran auch nicht persönlich aufreiben. Er wollte Psychotherapeut werden, wollte Menschen wie Dir und mir helfen, und das verschafft ihm möglicherweise auch noch Zufriedenheit, wenn es - mit der Zeit! - klappt.

                                              Also bin ich ziemlich sicher davon überzeugt, daß auch er nicht unter Dir leidet


                                              So... wer dann noch übrig bliebe, der unter Dir leiden soll, müßtest Du schonmal im Detail verraten Dafür weiß ich zu wenig. Ok, Du hattest angedeutet, daß in Deiner Kindheit nicht alles so lief wie man es erwartet.

                                              Aber auch da: Wer sollte da denn (noch) unter Dir leiden? Noch dazu heute noch, wo Du (lange?) von Zuhause ausgezogen bist und auf eigenen Beinen stehst? Die Vergangenheit ist Vergangenheit. Und ansonsten sind Kinder und Jugendliche eben Kinder und Jugendliche. Nicht ohne Grund ist man auch vor dem Gesetz bis zu einem jeweils gewissen Alter strafunfähig, und Eltern haben nunmal die Verantwortung für ihre Kinder. So ist das. Und es geht ja nun auch nicht darum, die Schuld von Dir direkt auf andere, sprich Deine Eltern / Familie abzuwälzen. Aber lege Du sie für Dich ab! Lege sie gedanklich in eine Kiste, hake es ab, sprich Dich frei, und räum die Kiste auf Deinen gedanklichen Dachboden. Da steht sie gut. Du bist NICHT Schuld!


                                              Es leidet wirklich niemand unter Dir. Ganz bestimmt sicher nicht!
                                              Du hast niemanden umgebracht, Du mißhandelst weder Deinen Mann noch Deine Tochter, Du bist kein Folterknecht, Du stiehlst nicht, zerkratzt dem Nachbar nicht seinen Porsche und klaust Kindern keine Ü-Eier Nicht mißverstehen, ich will das nicht ins Lächerliche ziehen! Aber Fakt ist wirklich: Wem schadest Du Deiner Meinung nach und womit so sehr, daß Du glaubst, derjenige bzw. alle auf der Welt, mit denen Du in Kontakt gekommen bist und zukünftig kommen wirst, würden unter Dir leiden? Begrüßt Du jeden mit einem Schimpfwort oder einer Kopfnuss - ok, dann solltest Du das vielleicht abstellen


                                              Also, nochmal zusammenfassend:
                                              • Du bist kein hoffnungsloser Fall! Niemals! Daß Dir das im Augenblick so erscheint, kann ich verstehen, ging mir damals genauso, gehört zur Symptomatik. Ist aber absolut kein Grund, diesem blöden, irrationalen Wunsch nach dem Sterben nachzugeben!
                                              • Du HAST einen Wert! Ganz bestimmt. In erster Linie für Dich selbst, in zweiter für Deine Tochter, und in dritter Linie für alles andere, für das es sich zu leben lohnt. Und das ist ne ganze Menge!
                                              • Du hast Dich nicht aufgegeben, sonst würdest Du hier nicht schreiben! Also: Schreib weiter! Wenn Dir das hilft, etwas Normalität zu haben, dann schreib weiter. Schreib, was das Zeug hält. Wem es auf den Keks gehen sollte, der wird es erst gar nicht lesen - von dem wirst Du aber auch nie merken, daß es ihn überhaupt gibt, er kann Dir also egal sein Und allen anderen, die Dir hier antworten, denen kannst Du damit nicht auf den Keks gehen, sonst würden Sie Dir nicht antworten.
                                              • Und leiden tut wie gesagt auch niemand unter Dir.

                                              Wie gesagt, wenn es Dir hilft, schreib hier weiter. Kotz Dich aus, tipp runter, bis die Tastatur glüht, schreib, was Du Dir wünschst. Vielleicht fällt es Dir hier auch etwas leichter als in der Therapie, oder es hilft Dir, die Gedanken für die Therapie vorzusortieren. Egal. Im Augenblick ist alles, was hilft, erlaubt! Nur eines solltest Du nicht tun: Aufgeben! Es wäre schade um Dich, einen wunderbaren Menschen, der noch so viel Schönes zu erleben hat

                                              Manchmal hat man Glück, auch Du
                                              Und denk dran: Wenn Du heute aufgibst, wirst Du nie erfahren, ob Du es morgen nicht vielleicht geschafft hättest

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                                              • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                                Zu 1. Meine Tochter kriegt es am meisten ab wenn ich nervlich nichtmehr kann , meine Grenze ist da sehr tief unten , ich bin nurnoch genervt und ranze sie bei jeder Kleinigkeit an . Ich weiss das das nicht richtig ist , kann es aber kaum kontrollieren . Ich tuhe ihr keineswegs körperliche Gewalt an , aber psyschische über kurz oder lang . Das fehlende "Muttergefühl" bei mir bekommt sie sehr wohl mit , und das will ich nicht länger , ich tuhe ihr seelisch das an was ich ebenfalls in der kindheit erlebt habe , nämlich nur ein Anhängsel zu sein . Dann lieber garkeine Mutter oder eine Ersatzmutter die aber aufrichig lieben kann ,

                                                Zu 2 . Das was er jetzt ist , habe ich mit meinen Taten und Verhalten der letzten Jahre aus ihm gemacht ! Wenn ich nichtmehr bin , gibt es nichtsmehr was aus seinem eigentlich ruhigen aufrichtigen Charakter einen Scherbenhaufen machen kann .

                                                Zu 3 . Ich denke aber leider so , ich kann nur rumjammern , immer nur schreiben wie schlecht es mir geht , das zieht leute mit runter . Die anderen sowie du stecken soviel Energie in die Zeilen die ihr mir schreibt um mich wenigstens ein bisschen versuchen daraus zu holen , es bringt aber nichts , und das ist verschwendete Liebesmüh , für jemanden wie mich , den ihr nicht kennt , nichts von wisst , und wenns zuende gehen sollte, dann war diese Energie Verschwendung . Diese Energie hättet ihr vielleicht für was anderes besseres gebrauchen können .

                                                Zu 4 : Er muss den ganzen Mist ja mit mir durchmachen , er muss sich meinen scheiss anhören , und wie er auch heute sagte , ist eine Psyschotherapie auch dafür da , das der Patient die Ratschläge oder dergleichen im gewissen Maße annimmt und anwendet . Und das kann ich nicht , also ist auch wie zu3. beschrieben , das Vergebens wenn ich eh zu blöd bin was umzusetzen. Ich nehme jemand anderen den Platz weg der es vielleicht dringender braucht als ich .

                                                Wer leidet noch unter mir ... meine 2 Freundinnen , immer und immer wieder bin ich das ganz große Thema , klar frage ich auch wie es denen geht , helfe wenn Hilfe von nöten ist etc . aber auch die müssen sich immer wieder die selbe Scheisse von mir antuhn .

                                                Dann noch jemand , den ich bisher noch nirgendwo erwähnt habe , auch nich beim Therapeuten . Ich habe vor ein paar Wochen jemanden kennengelernt , ich hab mich 3 mal mit ihm getroffen . Haben sehr viel geredet , auch über ihn , wie seine lezte Beziehung war usw . hall der normale Kram . Nach dem 2ten Treffen kam es so , das er sich in mich verliebt hatte , er wollte mehr , wusste aber um meine Siuation und das bei mir ein laaaaanger Rattenschwanz dran hängt . Naja beim 3ten und letzten Treffen kam es zu einem Kuss , seitdem also nun 3 Wochen hab ich mich nichtmehr bei ihm gemeldet . Er schreibt immer und immer wieder was los sei , warum kontaktabbruch usw .
                                                Ich habe ihm nun heute geschrieben das ich das nich kann , dass ich ihn in die ganze Sache nicht auch noch mit reinziehen will . Er bohrte und ich schrieb ihm das ich ihn nicht verletzen will , in keinster weise . Aber egal verletzt hab ich ihn ja schon indem ich den Kontakt abbrach .

                                                Er hakte weiter nach , und ich schrieb ihm , das ich das ganze wahrscheinlich nicht durchhalte und ihn nicht auch noch reinziehn will . So seitdem ist Funkstille , ist auch gut so ... Also man sieht , egal was ich tuhe, sage oder nicht tuhe oder sage , ich tuhe Menschen weh .

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                                                • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                                  Also man sieht , egal was ich tuhe, sage oder nicht tuhe oder sage , ich tuhe Menschen weh .
                                                  Ok, ich kann erstmal nachvollziehen, wie Du zu diesen Schlußfolgerungen kommst. Aber es stimmt so nicht - das ist Deine depressive Sichtweise, die das alles total übertrieben so darstellt.

                                                  Zu 1.:
                                                  Ja, kann ich verstehen. Auch mein Sohn hat in meinen akuten Phasen darunter sicher "zu leiden" gehabt, was auch immer das im kindlichen Kontext und zeitlich begrenzt bedeuten mag. Und ja, da gab es definitiv Zeiten und Tage, da hatte ich einen regelrechten Graus davor, ihn morgens zu wecken oder abends mit ihm zu spielen, ihn von der Kita abzuholen, usw. Glaub mal nicht, ich würde mich deswegen nicht auch manchmal für einen schlechten Vater gehalten haben! Noch jetzt befürchte ich manchmal, ihm da etwas mit auf den Weg zu geben, was ihm später einmal schaden könnte.

                                                  Aber:
                                                  Meine Situation hat sich zwischenzeitlich gebessert, genau so, wie es auch bei Dir der Fall sein wird.
                                                  Seine etwas launischeren Momente können schlich und ergreifend normalem kindlichen Verhalten zuzuordnen sein. Und bei nüchterner Betrachtung, wenn da grad nicht in einem Selbstgeißelungs-Loch stecke, ist morgens i.d.R. gut gelaunt. Ok, er kann nicht alles haben, dann ist er auch schonmal am Toben und Weinen. Aber das ist das Leben - und so gesehen, ja, "leidet" er auch unter mir. Aber nicht mehr als andere Kinder auch, die ganz normal erzogen werden. Es geht eben nicht alles.

                                                  Und da wirst auch Du die Kurve zunehmend kriegen, wenn es Dir nach und nach besser geht. Daß Du da im Augenblick wenig Nerv für hast, ist nachvollziehbar. Aber das bessert sich.

                                                  Und letzten Endes ist Deine Tochter, genau wie mein Sohn, ein eigenes menschliches Wesen mit einem eigenen Charakter und einem eigenen Werdegang. Wer kann schon wissen, wie gut oder schlecht sich eine Situation im Laufe ihres Lebens weiter auswirkt und entwickelt?
                                                  Soll ja nicht heißen, komplett achtlos mit den Kindern umzugehen, weiß Gott nicht. Aber ich glaube, da machen wir beide uns doch etwas zu viele Sorgen.



                                                  Zu 2.:
                                                  Ok - tun wir mal einen Moment so, als hättest Du Recht: Was hast Du denn in letzten Jahren genau gemacht, daß er so geworden ist?
                                                  Bis jetzt weiß ich nur, daß Du seit einem Jahr akut depressiv bist. Und womöglich ist das schleichend entstanden, Du könntest also schon in den vergangenen Jahren depressive Stimmungen und Tendenzen an den Tag gelegt haben. Ok.
                                                  Aber: Das ist eine KRANKHEIT! An der bist Du nicht Schuld! Du bist doch nicht ins nächste Kaufhaus gerannt und hast laut "Hier" gerufen, oder?
                                                  Also ist das erstmal so, vollkommen wertfrei. Scheiße, nicht gut, nicht schlecht, ist einfach so.

                                                  So, Punkt 2: Du hast geschrieben, Dein Mann wäre eigentlich sehr rational und aufrichtig. Hab da zwar nen anderen Eindruck, aber ok - tun wir auch hier mal so, als wäre dem so. Erstens: Was hat ihn denn damals, vor seiner Veränderung, bevor Du ihm das alles angeblich angetan hast, so rational und aufrichtig gemacht? Klar, ich will es nicht abstreiten, daß er es irgendwo gewesen ist. Sonst hättest Du Dich auch sicher nicht in ihn verliebt und ihn geheiratet und eine Familie mit ihm gründen wollen. Aber trotzdem: In welchen Punkten ist er denn so rational und aufrichtig gewesen?
                                                  Dann - die ganzen Versprechungen, die er Dir und euch vor der Geburt eurer Tochter gegeben hat: Hab ich meiner Frau gegenüber auch gemacht, da könnte sie Dir ein Lied von singen Entscheidend ist aber, was ich da nachher draus gemacht habe: Ich BIN mit dem Kinderwagen rausgegangen; ICH hab neben dem Kleinen nachts geschlafen und ihn zum Stillen zu meiner Frau gebracht, damit sie etwas schlafen konnte; ich HABE auch mit ihm gespielt, gekuschelt usw., auch wenn es mal anstrengend und langweilig war und ich müde gewesen bin. Ja, ok, ich hatte keinen Unfall wie Dein Mann, und ich mir geht's hier auch nicht um stinkendes Eigenlob - ich will darauf hinaus: Wo ist denn jetzt der aufrichtige Charakter Deines Mannes, wenn es darum geht, die Versprechungen auch umzusetzen? Du willst doch nicht im Ernst behaupten, daß es Deine Schuld wäre, daß Dein Mann keinen Bock hat, mit der Kleinen auf den Spielplatz zu gehen...? Oder? Das ist sein Punkt, da macht er es sich sehr einfach. Ich weiß wirklich nicht, inwieweit er gehandicapt ist. Aber wenn er arbeiten gehen kann, dann kann er auch stundenweise mit der Kleinen spielen, rausgehen, etc.
                                                  Warum sollte es Deine Schuld sein, daß er das nicht macht? Wie er es versprochen hat! Und stattdessen - sorry, werde etwas zynisch, aber das richtet sich nicht gegen Dich, ok? - rational und aufrichtig vor dem Fernseher oder PC sitzt und sich bedienen läßt? Vielleicht will er tief drin doch keine Familie mit Kind - vielleicht will er die alten Zeiten nur mit Dir zurück, ohne die ganze Verantwortung, die Kinderkrankheiten, das Geningel, usw. Das ist dann aber nicht Deine Schuld! Auch nicht unbedingt seine; Menschen ticken verschieden. Aber das ist im Zweifelsfall wirklich nicht Deine Schuld!

                                                  Tired hat das vor einigen Posts so schön geschrieben: In guten wie in schlechten Zeiten!

                                                  Ja, ok, vielleicht hast Du in den vergangenen Jahren ihm gegenüber nicht immer alles richtig gemacht. Sicher nicht. Hab ich auch nicht, also meiner Frau gegenüber Das schafft auch niemand! Fehler zu machen, ist menschlich! Aber: Du hast garantiert auch nicht alles falsch gemacht, sonst hätte er Dich nicht geheiratet! Und kein Kind mit Dir haben wollen! Du mußt also mehr richtig gemacht haben als falsch! Richtig?
                                                  Und in einer Beziehung und Ehe gehören auch immer Zwei dazu... wieso lädst Du Dir die ganze Schuld allein auf? Erstens zuviel, und zweitens allein? Wieso läßt Du ihn aus seiner Verantwortung - wer sagt denn, daß er sich nicht womöglich auch "falsch" verhalten hat, was dazu geführt hat, daß Du die Depri überhaupt erst entwickelt hast bzw. sie richtig ausgebrochen ist?
                                                  Wie gesagt: Es geht nicht darum, ihm oder jemand anders Schuld in die Schuhe zu schieben. Aber lad Dir doch nicht den ganzen Packen auf die Schultern!! Belasse jedem sein Päckchen, Dir Deines, das ist schwer genug. Und belasse den Rest bei denen, denen es gehört, Deinem Mann, dem Rest der Welt - und der Mülldeponie

                                                  Und wie gesagt: Meiner Meinung nach, so wie Du das schilderst, macht Dein Mann es sich seit dem Unfall sehr einfach und gemütlich... meine Meinung, aber ich glaube, Dr. Riecke, Tired und Elektraa sehen das teilweise ähnlich, ihren Posts nach zu schließen, ohne da jetzt den anderen Urteile in den Mund legen zu wollen.

                                                  Zuguterletzt:
                                                  Rational und aufrichtig zu sein ist leicht, wenn man keine Verantwortung und Sorgen hat und "nur" Versprechungen macht. Also bspw. in einer Zeit vor dem Kind.
                                                  Aber ob man wirklich aufrichtig und verläßlich ist, zeigt sich dann, wenn die Verantwortung da ist. Sicher, je nach Charakter, auch nicht sofort, von jetzt auf gleich. Aber nach all der Zeit, die ihr schon Eltern seid, sein Unfall zurück liegt, und es Dir schlecht geht, könnte ich anhand Deiner Schilderungen jetzt erstmal nicht erkennen, was ihn so wahnsinnig aufrichtig machen sollte.

                                                  Zieh Dir diesen Schuh nicht an! Das ist nicht Deiner, der paßt Dir nicht. Punkt!


                                                  Zu 3:
                                                  Erstens: Daß Du im Augenblick nur "rumjammern" kannst, ist normal für diese Phase. Ging mir damals genauso - könnte jetzt locker wieder meine Frau anführen, die nicht zuletzt auch deshalb froh war, als ich erst in der Klinik war und sie direkt im Anschluß in der Kur. Das kann ein wesentlicher Bestandteil depressiver Symptomatik sein. Also schonmal kein Grund, Dich deswegen schlecht zu fühlen - das ist Teil des Krankheitsbildes.
                                                  Zweitens: Überlasse es doch uns, ob wir es für vergebene Liebesmüh halten *freundlich-lächel* Du brauchst im Augenblick Hilfe und Unterstützung, Du fragst hier im Forum danach und schreibst Dir all das von der Seele, und wir helfen gern. Weil hier fast jeder ein Lied davon singen kann, wie beschissen man sich in einer solchen Situation fühlt. Und hilflos. Und verzweifelt. Und hoffnungslos. Aber jeder, der Dir hier antwortet und Ratschläge gibt, ist aus diesem Loch irgendwie wieder rausgekommen, zumindest zu einem großen Teil. Und das sollte Dir Hoffnung geben
                                                  Und ja, wie kennen Dich nicht... so gut. Aber wer sagt denn, daß wir Dich nicht besser kennenlernen wollen? Hää ?

                                                  Und jemandem helfen zu wollen und vielleicht auch zu können, ist niemals Energieverschwendung!


                                                  Zu 4.:
                                                  Du bist nicht zu blöd dafür. Du bist einfach "nur" am Ende.
                                                  Weißt Du, damals im November, als ich wirklich richtig am Boden war und man mich von dort nur noch aufkratzen konnte, hab ich hier im Forum angefangen zu posten. Schon davor bin ich in Therapie gewesen wegen meiner streßbedingten Gastritis. Aber ich habe bis zu dieser für mich kritischen Phase an vielen Stellen einfach nicht richtig verstanden, was mir empfohlen wurde. Ich habe die Worte gehört, ich wollte sie auch irgendwo umsetzen, ich wußte aber nicht, was sie genau bedeuten sollten und wie ich es anstellen sollte. So daß ich phasenweise genau wie Du dachte, ich würde das nie hinkriegen, ich wäre zu blöd dafür, ich müßte irgendein geistlicher Guru sein, um all das zu begreifen. Was mich noch zusätzlich runtergezogen hat.

                                                  Mittlerweile bin ich ein paar Schritte weiter. Was hat da geholfen: Einfach die Zeit, so blöd und unbefriedigend das klingen mag. Es dauert offenbar einfach seine Zeit, bis sich gewisse Sichtweisen und Denkmuster eingestellt haben. Solange ich verbissen darum gekämpft habe, einen Vorschlag von irgendjemandem umzusetzen, war das nur frustrierend. Weil es leider wirklich nicht nur durch das bloße Wissen von jetzt auf gleich klappt. So ist unser Gehirn leider nicht gestrickt, und das eines Depressiven noch weniger.

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                                                  • Re: Alles ist totaler Mist , scheiß Gedanken ...

                                                    Fang mit wirklich kleinen Schritten an. Keine großen Projekte, das klappt jetzt nicht.
                                                    Aber nimm Dir im ersten Schritt einmal vor, ab morgen Früh lieb und freundlich zu Deiner Tochter zu sein. Nur das. Wecke sie mit einem Lächeln. Drücke sie an Dich. Freue Dich, wenn sie ihre Arme um Dich schlingt. Genieße das. Rieche den Duft ihrer Haut und ihrer Haare. Versuche, Dich da ganz reinzuversenken und alles andere für den Augenblick zu vergessen. Und dehne diesen Augenblick ruhig für ein paar Momente aus - Dir rennt da absolut nichts davon. Dann loslassen...

                                                    ... und sofort kommt der nächste depressive Gedanke à la "so ein Shit, jetzt die Kleine anziehen und Frühstück machen *ächz-kotz-würg*

                                                    => Sofort aktiv abblocken!! Nimm die Kleine an die Hand, sprich ganz ruhig mit ihr und geh mit ihr zum Frühstückstisch. Und so weiter.

                                                    Ich weiß, Chibi, das klingt, wenn man das hier so liest, alles ganz toll. Und da ich ja schon ziemlich weit draußen bin aus meiner Depri, hab ich natürlich leicht reden

                                                    Aber ganz im Ernst:
                                                    Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich meinem Sohn gegenüber drauf war, als ich drinhing. Ich bin u.a. während der Klinikzeit an den Wochenenden stundenweise nach Hause, am letzten sogar über Nacht. Und ich hatte teilweise blanken Horror davor!

                                                    Aber:
                                                    Ich hab mir immer wieder ganz langsam und in Ruhe vorgenommen, mich auf meinen Sohn zu freuen und etwas schönes mit ihm zu unternehmen.
                                                    Die ersten 5-10 Male ist mir das nicht leichtgefallen, immer wieder kam die Scheiße hoch.
                                                    Aber irgendwann wurde es besser. Ganz langsam, aber stetig. Und noch besser.

                                                    Das kannst Du auch!


                                                    So, schließlich - und dann mache ich auch erstmal wieder Schluß:
                                                    Du sagst selbst, Du hast jemanden kennengelernt.
                                                    Meinst Du echt, er hätte sich noch ein zweites Mal mit Dir getroffen, geschweige denn ein drittes Mal, wenn er Dich nicht nett finden würde? Trotz Deiner aktuellen Situation!? Meinst Du echt, er hätte sich in Dich verliebt und ihr hättet euch geküsst, wenn Du so ein schlechter Mensch wärst? Glaubst Du, er wäre in Dich verliebt, weil er gern unter Dir leiden möchte? Kann ich mir kaum vorstellen... zwar leiden alle Menschen irgendwo, aber keiner gern.


                                                    Ich will Dir jetzt keine Flausen in den Kopf setzen.
                                                    Aber tun wir mal so, als wärest Du nicht verheiratet. Du hättest zwar Deine Tochter, wärest aber ansonsten ungebunden.
                                                    Fühlst Du Dich zu dem anderen Mann hingezogen? Gibt es Dir ein bißchen ein Glück- und Lebensgefühl zurück, wenn Du an den Kuß zurückdenkst?

                                                    Falls ja, gibt es auf jeden Fall berechtigte Hoffnung für Dich - auch, wenn der Weg vielleicht nicht ganz einfach wird. Aber es gibt sie

                                                    Aber auch sonst. Man küsst niemanden, wenn man sterben möchte - das gibt's höchstens im Drama, aber nicht im echten Leben


                                                    Abschließend also:
                                                    Ja, Du hast anderen Menschen sicher hier und da einmal wehgetan. Und das wirst Du auch weiterhin tun. Aber nicht mehr oder weniger als jeder andere Mensch auch. Nicht mehr als ich, als Tired, als Elektraa, als Deine Freundinnen, als Deine Tochter es einmal tun wird. Das ist Teil des Lebens.

                                                    Das Leben ist aber trotzdem überwiegend schön. Und überwiegend tust Du den Menschen um Dich herum garantiert nicht weh. Sonst wärst Du allein - und das bist Du nicht

                                                    (Sorry für den langen Text. Wenn ich Dich zu sehr zuschwalle, sag es mir bitte - ich will Dir da wiederum nicht wehtun, indem ich Dich zu sehr bequatsche oder so.)

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