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Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

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  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

    Es wird ja geraten erst schlafen zu gehen wenn man wirklich müde ist, sich nur dazu im Bett aufzuhalten
    Ja, so mache ich das eigentlich auch. Und nachdem ich gestern Morgen um halb fünf aufstehen mußte wegen eines Werkstattermins fürs Auto, war ich gestern Abend um zehn auch einigermaßen müde. Mal mindestens allerdings ziemlich lustlos, länger wachzubleiben... Von zehn bis drei war's ja dann auch erstmal kein Problem.

    alles daran zu setzen das das Bett nicht zum Angstgegner wird.
    Ist es zum Glück bis jetzt noch nicht. Eigentlich freue ich mich immer wieder darauf, mich abends ins Bett legen zu können - denn so bescheiden der Tag manchmal ist - sobald ich erstmal am Einschlafen bin, fühle ich mich allermeistens ziemlich wohl.

    Vielleicht auch weil ich schon seit meiner Jugend bestimmte Gedankenprogramme, oder selbst erdachte Träume abspule wenn ich ins Bett gehe.
    Ich träume also schon mal ohne zu schlafen und die Träume versuche ich der Situation anzupassen, Geschichten die beruhigend sind, oder Einlullend, je nachdem.
    Früher habe ich mich sogar immer darauf gefreut diese Gedanken weiter zu spinnen, trotz dem fehlenden Schlaf, heute klappt es nicht mehr ganz so perfekt.
    Ja, das fehlt mir wohl noch so ein bißchen. Früher in der Jugend hatte ich solche erdachten Träume auch. Irgendwann hab ich das dann eher verlernt bzw. nicht mehr gebraucht.
    Das geht ja schon so ein bißchen in Richtung Mentaltraining, was ja ohnehin recht hilfreich ist. Ein Puzzlestück, daß ich bisher leider nur sehr rudimentär verfolgt habe: Wenn's mir schlecht geht, klappt es nicht so gut; wenn's mir gut geht, brauche ich es nicht und vergesse, es zu trainieren.

    Aber wenn es mal halbwegs klappt, versuche ich eigentlich immer, mir etwas aus der Natur zu erdenken und erträumen, meistens irgendwas mit Bäumen.

    Es ist aber immer noch ok und ich denke das ist sehr wichtig, das du trotz allem dein Bett gerne hast und nicht darin vor dich hin leidest, sondern statt dessen deine Gedanken so leitest das sie auch einen gewissen Erholungsfaktor haben.
    Ja, wie schon gesagt: Eigentlich kenne ich das: Die Phasen kommen und gehen. Und normalerweise klappt es sogar ganz gut, daß ich trotz des Nicht-Schlafen-Könnens und der Angst in den Gliedern halbwegs entspanne, vor mich hindämmere und das ganze einigermaßen gelassen hinnehmen kann. Eben auch mit der Zuversicht, daß der Spuk ein paar Tage/Nächte später wieder vorbei ist.

    Aber heute Früh hat auch das nicht so richtig klappen wollen - war super unruhig. Am besten wäre ich wahrscheinlich wirklich aufgestanden - aber dazu fehlte mir der Antrieb. Parallel dazu der permanente gedankliche Druck "Oh Gott, die Nacht hat nur noch drei Stunden, dann klingelt der Wecker", "Jetzt nur noch zwei", "Na super, in einer Stunde muß ich aufstehen", usw. Erzeugt natürlich zusätzlichen Streß.
    Aber stell' das mal ab.

    Wie gesagt, ich nehmen vornehmlich Atosil, wen es schlimm ist eine 25mg so zwei Stunden vorm ins Bett gehen und dann noch eine ne halbe Stunde davor, also wenns es mich gerade arg beutelt und es hilft zumindest die Wogen flach zu halten.
    An Atosil hatte ich in der Tat auch schon gedacht.
    Ich hab damals in der Klinik ein paar Mal Atosil-Tropfen bekommen, und die haben eigentlich sehr sehr gut gewirkt. Am Anfang war die Dosierung noch etwas problematisch - 25mg in Tropfenform haben mich bis weit in den nächsten Vormittag hinein wirklich ausgeknockt *g*. Noch mit der halben Dosis hab ich den nächsten Vormittag mehr vor mich hingedämmert als daß ich wach gewesen wäre. Mit 5mg schließlich war dann nach drei bis vier Tagen endlich ne Dosis gefunden, die mich hat gut durchschlafen lassen, mit der ich aber morgens dann wenigstens halbwegs aus den Federn gekommen bin.
    Werde ich meinen Psychiater mal darauf ansprechen. Wobei ich aufgrund meiner bisherigen Erfahrungen da jetzt schon skeptisch bin, wie er darauf reagiert...
    Ansonsten mal über den HA probieren, und zur Not muß ich wohl wirklich demnächst mal den Psychiater wechseln.

    Keine PC Spiele, keine Reaperaturen an deinen Computern, keine aufreibenden Diskussionen, nichts was den Puls in die Höhe treibt.
    Ideal wäre wahrscheinlich dich eine Stunde vorher auf einen Stuhl vors Fenster zu setzen und einfach in die Natur zu schauen, meditieren und danach direkt ins Bett, wenn alle Körperfunktionen schon etwas herunter gefahren sind.
    Ja, daran kann ich in der Tat auch noch etwas arbeiten.
    Fällt mir nur insofern schwer, als ich meistens bis eben 1-2 Stunden vor dem Ins-Bett-gehen unter Woche praktisch keine Zeit habe, mal ein bißchen vor dem PC zu daddeln... Das beißt sich dann sofort wieder, als irgendetwas in mir (das innere Kind?) dann früher oder später sofort wieder anfängt zu desertieren, so nach dem Motto "wozu leben, wo liegt der Sinn, wenn ich nur noch zum arbeiten, Haushalt, Aufgabe hier, Aufgabe dort etc. komme...". Da muß ich dann aufpassen, daß nicht wieder gewisse Auto-Programme ablaufen, die vor dreieinhalb Jahren aufwärts mit dazu beigetragen haben, daß es zur Depri kam.
    Ist also n Ticken knifflig.

    Dabei habe ich mal supergern gelesen; ich hab als Jugendlicher und junger Erwachsener manche Bücher regelrecht verschlungen.
    Aber seit rund zehn Jahren sowas können mich Bücher nicht mehr sonderlich fesseln... *Kopf-kratz*

    Bitte nicht falsch verstehen, das sollte keine Empfehlung sein und ist nichts für den Alltagsgebrauch.;-)
    Nein, keine Sorge, habe ich schon richtig verstanden.
    Und ich meine ja nun auch wirklich nur ein Mittel für den Bedarfsfall, nicht für den Regelgebrauch. Ganz zu schweigen davon, daß ich das auch immer vorher mit nem Arzt besprechen würde.

    Danke Dir

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    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

      Ja, früher war ich auch eine totale Leseratte, aber seit die Depris überwiegen habe ich kein Buch mehr zuende gelesen, die Begeisterung dafür ist irgendwie weg.
      Zwar ging es anffangs noch so das während dem Lesen das Interesse wuchs, aber das ist mittlerweile auch weg, ich lege das Buch aus der Hand ohne zum Ende gekommen zu sein und bin auch gar nicht neugierig drauf, früher wäre das undenkbar gewesen.

      Wo du erwähnst das du die verbleibenden Stunden bis zum Morgen zählst, oft hilft es schon ungemein wenn die Wecker umgedreht werden, auch nicht aufs Handy geschaut wird, konsequent Nachts nicht nach der Urzeit geguckt wird.
      Denn gerade das kann Stress auslösen, macht dich also wach, wenn du immer guckst wie lange du noch hast und dich dann umso mehr rein steigerst das endlich noch was geschlafen werden "muss".
      Versuch es mal, weg mit den Uhren, oder zumindest außer Sicht und Reichweite.

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      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

        Versuch es mal, weg mit den Uhren, oder zumindest außer Sicht und Reichweite.
        Ja, das ist ein guter Gedanke.
        Wobei ich den Wecker in der letzten Nacht nicht weggestellt habe. Aber ich habe ihn etwas gedreht, daß mein Blick nicht mehr sofort darauffällt, und als ich nachts dann einmal rausmußte, habe ich auch nicht draufgesehen. Daraufhin war das Einschlafen dann eigentlich kein allzu großes Problem mehr.

        Letzte Nacht war wieder ganz ok, jedenfalls gemessen an der davor.
        Bin zwar um fünf wieder mit Anspannung wachgeworden, und kurz darauf kam leichte Angst.
        Aber zumindest hab ich von zehn bis fünf praktisch durchgeschlafen, da fühlt man sich schon etwas besser am nächsten Morgen.
        Allerdings hab ich um neun schon im Bett gelegen, weil ich zum einen durchaus etwas müde, zum anderen aber auch wenig unternehmungslustig war. Und hat dann eben doch fast ne Stunde gedauert, bis ich eingeschlafen bin.

        Heute Vormittag ist es jetzt "normal" mittelprächtig. Nicht gut, aber auch nicht allzu schlecht.

        Gibt echt Momente, da fällt es mir immer noch schwer zu begreifen, was da genau mit mir vorgeht und warum einzelne Dinge und Phasen aus meiner Vergangenheit plötzlich so heftige Langzeitwirkungen haben. Mein Nachtschlaf zum Beispiel: Bis zur Geburt unseres Sohnes habe ich definitiv besser und tiefer geschlafen. Bilde ich mir zumindest ein. Aber seitdem ist mein Schlaf deutlich leichter geworden, und obwohl er mittlerweile eben schon 6 ist und seit wenigstens drei bis vier Jahren nachts klaglos durchschläft, scheint ein kleiner Teil von mir nachts immer noch auf dem Horchposten zu sein... Klar - die sonstigen Verantwortungen undd der Streß kommen natürlich auch immer on top. Aber trotzdem echt heftig, wie zwei Jahre Baby und Kleinkind einem das Schlafverhalten so gründlich über den Haufen werfen können.

        Ja, früher war ich auch eine totale Leseratte, aber seit die Depris überwiegen
        Darf ich Dich fragen, wie lange Du schon damit zu tun hast?
        Und wie lange hast Du gebraucht, um Dich wenigstens halbwegs daran zu gewöhnen?

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        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?


          Darf ich Dich fragen, wie lange Du schon damit zu tun hast?
          Und wie lange hast Du gebraucht, um Dich wenigstens halbwegs daran zu gewöhnen?
          Hi Alex, das ist schwierig zu beantworten.
          Das erste richtig depressive Gefühl ist laut meiner Erinnerung so mit fünf oder sechs aufgetreten.
          Danach gabs regelmäßige Tiefs, mit heulen ohne Grund, Ängste waren sicher schon früher da.
          Da ich damals aber nicht wusste was das alles zu bedeuten hatte und sonst auch niemand, war ich dann halt einfach die Heulsuse vom Dienst, bis ich mir dann das Heulen abgewöhnt habe.

          Die Schule hat mich mal zu einem Psychologen geschickt, da ging es aber am Ende weniger um mich als viel mehr um die ganze Familie, worauf dann auch niemand Bock hatte und wir sind dann nicht mehr hin.
          Bewusst wurde mir das wohl erst gegen Ende der Pubertät, da ich mir immer sicher war zu wissen woran das liegt, habe ich mich auf fehlende Erinnerungen versteift und geglaubt das deren Wiederkehr die Lösung allen Übels sind.
          Als junger Mensch hat man ja auch immer was vor und ich habe wohl einen Schalter im Kopf (gehabt?), der die Probleme ausblendete sobald Action war, so habe ich mich nicht wirklich damit beschäftigt und ich hätte auch nicht gewusst wie.
          Das Thema Therapie und Psychiatrie war damals auch nicht vertrauenerweckend, durch die Familiengeschichte wusste ich das Leute die in der Psychiatrie landen es ganz schlecht getroffen haben, was wohl vornehmlich an den Leuten und nicht unbedingt an der Psychiatrie lag, aber Menschenfreundlich waren die damals noch nicht, das Individuum wurde nicht berücksichtigt.

          Eigentlich habe ich dann so vor mich hin gelebt, mit den ganzen NW der Depression, die ich auch mit Alkohol und Party behandelt habe, mehr oder weniger unterbewusst.
          So richtig den Bach runter ging es ab 2003 und 2006 war dann Schicht im Schacht, so bin ich dann bei einer Ambulanz gelandet.
          Ich denke ich hatte mich daran gewöhnt wenn die Depressionen und anderen Macken immer den gleichen Fluss hatten und solange die Verdrängung funktionierte (welche 2006 teilweise zusammenbrach), hat sich das Verändert war nix mehr mit dran gewöhnt.

          Ich denke solange die Ängste einigermaßen beherrschbar sind und die Depressionen nicht in die tiefsten tiefen abrutschen, dann ist es eher ein Abfinden mit Magenschmerzen, verändert sich aber etwas dann ist wieder Land unter und es hilft nur die Ruhe bewahren, was ja auch nicht immer funktioniert.
          Ich glaube weniger ich habe mich daran gewöhnt und bestimme dadurch den Verlauf, als das die Erkrankung unter einem bestimmten Level einfach aushaltbar ist, solange man die Nerven behält und wenn es drüber geht halt nicht mehr.

          So wies mir grade geht, zeigt mir auch mal wieder das in Wirklichkeit dann doch die Krankheit der Herrscher über mein Befinden ist und mein Einfluss darauf nur bedingt funktioniert und auch nur wenn ich meine Aktivitäten und Gedankenkonstrukte durchhalten kann.
          Das Gewöhnen und die Einflussnahme verschwinden aber schlagartig, wenn ein gewisses Level überschritten ist, dann muss ich hinterher regelmäßig von vorne Anfangen, mir einen Teil meines Lebens zurückzuerobern, was aber auch Phasenweise immer unwichtiger erscheint.

          Das hört sich düster an, aber auch da spielt die Gewohnheit wieder eine große Rolle, nämlich wenn man es gewöhnt ist das diese Phasen immer vorüber gehen und man sich dann doch wieder ganz ok fühlt, sich ein wenig in ein aktiveres Leben zurück findet.
          Wenn man sich darauf verlässt, ist es schon viel wert.
          Es ist meist also auch ein Stück verlassen auf das was immer so war und auch wieder so sein wird, solange sich eben nichts verändert.:-)

          Ich denke bei dir ist auch ganz gut zu sehen woran es genau hakt und da hast du den Vorteil auch genau da ansetzen zu können, was sicher erfolgversprechender ist als wenn du die Ursachen nur verschwommen erkennen kannst und derlei viel zu viele vorhanden sind.

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          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

            Es heißt ja das man für die Heilung von solch psychischen Erkrankungen, ungefähr ein drittel der Entstehungszeit braucht, plus minus, je nach der Dauer des Bestehens.
            Bei mir sind sie schon sehr früh entstanden, alles was ich jetzt habe war auch schon in der Kindheit mehr oder weniger präsent, dazu kommt noch das Unwissen über viele Ursachen und Begebenheiten, da ich halt noch nicht alt genug war die Zusammenhänge zu erkennen und wohl die Flucht in mich selber angetreten hatte, wo ich nicht mehr so richtig raus komme.

            Bei dir würde ich das wieder ganz anders sehen, du hast das gesamte Material was bearbeitet werden muss und das Werkzeug dazu und musst nur noch lernen wie die Arbeitsschritte zu sein haben um ein gutes Ergebnis zu bekommen.
            Da bist du ja auch schon mitten drin, es hat sich schon viel bewegt und verbessert.
            Du findest immer neue Methoden die dich klarer sehen lassen, die du umsetzen kannst,
            Somit hat auch der Heilungsprozess bei dir begonnen, es geht also nur noch bergauf und die gelegentlichen Ausreißer und das du sie so klar wahrnimmst, zeigen eigentlich nur das der Normalzustand wieder so präsent ist das du ihn wahrnimmst und damit mehr wiegt als die depressiven Phasen, die du nur wahrnimmst wenn sie da sind.
            Sie bestimmen also nicht dein ganzes Leben, lähmen dich nicht überwiegend und sind damit auch so gut zu beeinflussen das du irgendwann einen gelassenen Umgang damit findest, der den schlechteren Phasen ihren Schrecken nimmt.

            Zum Schlaf, vielleicht brauchst du auch weniger Schlaf als du denkst, auch das hat Müdigkeit zur Folge, wenn du trotzdem versuchst dein Soll zu erfüllen und dir Gedanken darüber machst, obwohl du schon ausgeschlafen bist.

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            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

              Hi Tired,

              danke Dir für Deine Antwort
              Tut mir echt leid für Dich, daß Du schon so lange damit herummachst

              Ich denke solange die Ängste einigermaßen beherrschbar sind und die Depressionen nicht in die tiefsten tiefen abrutschen, dann ist es eher ein Abfinden mit Magenschmerzen, verändert sich aber etwas dann ist wieder Land unter und es hilft nur die Ruhe bewahren, was ja auch nicht immer funktioniert.
              Ich glaube weniger ich habe mich daran gewöhnt und bestimme dadurch den Verlauf, als das die Erkrankung unter einem bestimmten Level einfach aushaltbar ist, solange man die Nerven behält und wenn es drüber geht halt nicht mehr.
              Ja, ich vermute, daß es bei mir so ähnlich ist.

              Dummerweise habe ich nur irgendwie den Eindruck, daß die Abstände zwischen den "schlimmeren" Phasen seit Jahresanfang wieder etwas kürzer geworden sind. Ich kann mich da auch täuschen - vielleicht ist es auch "nur" die Ernüchterung darüber, daß es nicht anhaltender noch weiter bergauf geht, die mich das glauben machen läßt.

              Das Gewöhnen und die Einflussnahme verschwinden aber schlagartig, wenn ein gewisses Level überschritten ist, dann muss ich hinterher regelmäßig von vorne Anfangen, mir einen Teil meines Lebens zurückzuerobern, was aber auch Phasenweise immer unwichtiger erscheint
              Was ich einfach ätzend finde ist, daß es keine verläßliche Formel gibt, die einen immer wieder auffängt und hilft, wieder hochzukommen. Eine objektiv Verläßliche natürlich sowieso nicht, jeder muß individuell für sich herausfinden, was ihm hilft.

              Aber selbst so eine individuelle "Zauberformel" gibt es irgendwie nicht... Es sind nicht nur drei Affirmationen, die ich acht Wochen oder sechs Monate lang immer und immer wieder wiederhole und mit rund um die Uhr vorbete. Es ist auch nicht alle 2-3 Tage Sport machen / laufen gehen - ich bin jetzt seit rund 4-5 Wochen wieder jogging-technisch aktiv, alle 2-3 Tage 30-40 Minuten (= ca. 4-6 km je nach Tagesform) - aber der durchschlagende Erfolg bleibt irgendwie aus.

              Es ist vielmehr ein Sammelsurium an vielen verschiedenen Dingen hier und dort, und zumindest mir persönlich fällt es da echt schwer, mit allem regelmäßig am Ball zu bleiben. Irgendein Puzzlestück fällt dabei immer hinten runter, meistens sogar mehr als eins.

              Von Mitte Oktober bis Ende Dezember beispielsweise ging es mir halbwegs gut. Ich hab mit meinen audio-geführten Affirmationen begonnen, und irgendwie hat das geholfen. Je besser es mir ging, umso mehr ist das dann wieder etwas in den Hintergrund getreten. Aber jetzt, wo ich es wieder regelmäßiger anwende, um das Loch auf Abstand zu halten und da rauszukommen, greift das gleiche Mittel nicht mehr genauso... Natürlich denkbar, daß ich mich jetzt mehr unter Druck setze nach dem Motto "Es hat schonmal funktioniert, also muß es dieses Mal auch wieder funktionieren. Und zwar am besten morgen schon."
              Aber da fängt ja schon das nächste Dilemma an: Wie macht man solche Übungen "richtig" - also mit ausreichend Engagement, damit sie besser wirken, aber eben nicht gleichzeitig mit zuviel Druck...?!? Das erscheint mir als ziemliche Gratwanderung zwischen zuwenig und zuviel.

              Wenn man sich darauf verlässt, ist es schon viel wert.
              Es ist meist also auch ein Stück verlassen auf das was immer so war und auch wieder so sein wird, solange sich eben nichts verändert.:-)
              Ja, so versuche ich es auch immer wieder zusehen: Es ging mir schonmal sehr viel besser, eigentlich geht es mir sogar immer noch ziemlich gut gemessen an den ganz schlimmen Phasen - also nur die Ruhe bewahren, Geduld haben, das wird schon wieder.
              Aber wenn man grad etwas drinhängt, ist das direkt das nächste Mantra, das man sich gebetsmühlenartig immer wieder vorbeten darf

              Ich denke bei dir ist auch ganz gut zu sehen woran es genau hakt und da hast du den Vorteil auch genau da ansetzen zu können, was sicher erfolgversprechender ist als wenn du die Ursachen nur verschwommen erkennen kannst und derlei viel zu viele vorhanden sind.
              Naja, ganz so optimistisch sehe ich das bei mir nicht:
              Ja, ich weiß zwar sicher, wo es an einzelnen Stellen hakt.
              Aber trotzdem bleibt manches auch ziemlich verschwommen.
              Und vor allem: Ich weiß immer noch nicht so richtig, was ich eigentlich will!
              Festzustellen, daß man in einer Sackgasse steckt, ist schonmal ein guter Anfang. Aber wenn man nicht weiß, wohin man von dort aus fahren soll / kommen will, bleibt man in der Sackgasse erstmal stehen.
              Oder noch anders ausgedrückt: Bei manchem könnte ich mir zwar sehr gut vorstellen, daß ich es auch wirklich will. Aber die Wege in diese Richtungen sind versperrt mit großen Schildern, auf denen steht "Verantwortung, Familie, Frau, Kind, Verpflichtung". Würde ich diese Richtungen einschlagen, stünden schon wenige Meter dahinter noch größere Schilder mit "Schlechtes Gewissen" und "Schuldgefühl". Und zwar nicht, weil ich Frau und Kind verlassen wollen würde - ganz im Gegenteil, um nichts in der Welt. Sondern einfach, weil das Wege sind, die mich soweit zurückversetzen würden, daß mal wenigstens meine Frau den Weg wahrscheinlich nicht mitgehen würde. Und ich auch selbst nicht weiß, ob wir das finanziell auch überhaupt packen würden... Man gewöhnt sich im Laufe des Lebens ja doch an den Lebensstandard, den man sich aufgebaut hat, und da gibt's auch ne ganze Menge Dinge, die ich selbst nicht missen möchte.

              Also besteht mein Problem eher darin, denke ich, daß ich innerlich zerrissen bin und mir zumindest bisher keine der möglichen Optionen eine brauchbare Lösung anbietet.

              Ein neuer Job jetzt und das Vorstellungsgespräch nächste Woche sind sicher schonmal gute Anfänge. Aber es muß sich noch zeigen, ob das nicht eher nur ein Kreisverkehr ist, erstens. Und zweitens spüre ich da auch eine ziemliche Unsicherheit in mir, ob ich den neuen Anforderungen mit meiner psychischen Angeschlagenheit überhaupt noch gewachsen bin. Mal mindestens in der Probezeit muß ich fit und bei der Stange bleiben, aber so, wie ich in den letzten Monaten leider immer noch viel zu häufig drauf bin, kommen mir da sofort Zweifel...

              Es heißt ja das man für die Heilung von solch psychischen Erkrankungen, ungefähr ein drittel der Entstehungszeit braucht, plus minus, je nach der Dauer des Bestehens.
              Naja, dann kann ich mich aber offenbar auch noch auf was einstellen:
              Wenn die Ursachen nur in den letzten zehn Jahren entstanden wären, müßte der Spuk ja mal langsam vorbei sein. Nicht morgen, nicht übermorgen. Aber sagen wir mal in nem halben Jahr oder in nem Jahr.
              Ich befürchte aber, daß auch bei mir etliche Ursachen ebenfalls in Jugend und Kindheit liegen, wie schon mehrfach erwähnt, nur daß sich das jetzt erst durch diverse Trigger so richtig auswirkt. Ich hatte schon mit 20 mal ne richtig heftige Krise mit einer Übernachtung in einer Psychiatrie, weil ich nicht mehr leben wollte. Da hat sich dann aber innerhalb weniger Tage wieder komplett gelegt. Ein paar Jahre später hatte ich nochmal so nen Anflug auf nem Spaziergang mit meinem Vater, wo ich zu ihm meinte, ich würde mich manchmal einfach nur des Lebens müde fühlen.
              Beides jetzt keine schwer akuten Dinge. Aber ich denke schon, daß die Veranlagung für ein entsprechendes Denken und Fühlen bei mir auch schon länger als zehn Jahre besteht. Ich würde jetzt mal irgendwas um die 25 Jahre schätzen.
              Sofern Deine Formel oben statistisch gesehen zutrifft, bestünde also sicher Grund zur Hoffnung Aber das würde gleichzeitig bedeuten, daß ich durchaus noch einige Jahre an Durststrecke überwinden muß, in denen ich kontinuierlich und immer und immer wieder am Ball bleiben muß.

              Zumindest im Augenblick sagt mir eine innere Stimme, daß letzteres wohl zutreffend ist... :-/
              Jetzt nur mal zusehen, daß ich dieser Stimme nicht zuviel Glauben schenke...

              Sie bestimmen also nicht dein ganzes Leben, lähmen dich nicht überwiegend und sind damit auch so gut zu beeinflussen das du irgendwann einen gelassenen Umgang damit findest, der den schlechteren Phasen ihren Schrecken nimmt.
              Ich bin sicher weit weg von komplett gehandicapt & Co., keine Frage.
              Aber gerade in beruflicher Hinsicht spüre ich schon ganz deutlich, daß ich lange nicht mehr so leistungs- und konzentrationsfähig bin wie früher. Ich muß mich manchmal regelrecht treten, eine Aufgabe in Angriff zu nehmen, und selbst dann geht es oft genug nur schleppend voran.

              Ich denke allerdings - wenn ich gerade so darüber nachdenke -, daß hier viel mit meinem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit von außen zu tun hat: Ich bin früher viel begeisterter bei der Sache gewesen, weil ich viel Lob und positives Feedback bekommen habe. Und ich bin es (noch) nicht gewohnt, eine Aufgabe quasi "nur" für mich selbst zu machen und mich selbst mit dem gleichen Ergebnis ausreichend zu loben, falls die Anerkennung von außen ausbleibt. Ich denke, das kleine Kind in mir, daß um Aufmerksamkeit und Anerkennung heischt, fleht geradezu, und ist sehr verunsichert, weil das ausbleibt...

              Und die Aufgabe, seinem inneren Kind ein liebevoller und guter Freund zu sein (um nicht zu sagen: Der beste Freund), ist irgendwie doch größer als ich dachte *Kopf-kratz*

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              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?


                Tut mir echt leid für Dich, daß Du schon so lange damit herummachst
                Ach naja, ich denke hat mich die meiste Zeit meines Lebens dann doch die Gewohnheit getragen.


                Dummerweise habe ich nur irgendwie den Eindruck, daß die Abstände zwischen den "schlimmeren" Phasen seit Jahresanfang wieder etwas kürzer geworden sind. Ich kann mich da auch täuschen - vielleicht ist es auch "nur" die Ernüchterung darüber, daß es nicht anhaltender noch weiter bergauf geht, die mich das glauben machen läßt.
                Führst du noch ein Stimmungstagebuch?


                Was ich einfach ätzend finde ist, daß es keine verläßliche Formel gibt, die einen immer wieder auffängt und hilft, wieder hochzukommen. Eine objektiv Verläßliche natürlich sowieso nicht, jeder muß individuell für sich herausfinden, was ihm hilft.
                Ganz genau und da gäbe es dann die verlässliche Formel, wenn du herausgefunden hast was "dir" hilft.

                Aber selbst so eine individuelle "Zauberformel" gibt es irgendwie nicht... Es sind nicht nur drei Affirmationen, die ich acht Wochen oder sechs Monate lang immer und immer wieder wiederhole und mit rund um die Uhr vorbete. Es ist auch nicht alle 2-3 Tage Sport machen / laufen gehen - ich bin jetzt seit rund 4-5 Wochen wieder jogging-technisch aktiv, alle 2-3 Tage 30-40 Minuten (= ca. 4-6 km je nach Tagesform) - aber der durchschlagende Erfolg bleibt irgendwie aus.
                Ich weiß was du meinst.
                Mich habe drei Infekte für Monate mehr oder weniger außer Gefecht gesetzt.
                Konnte ich mich zwischendurch mal aufraffen ging es etwas besser, aber nur solange auch der Kopf frei war.
                Sicher könnte ich jetzt wieder ein wenig anfangen, auch wenn die Muskulatur und Gelenke was dagegen haben, ich denke es ginge.
                Aber da kommt dann die aktuelle familiäre Situation dazu und nichts geht mehr, also wohl alles wirklich reine Kopfsache, Sport hilft nur durchschlagend wenn man den Kopf auch wirklich frei bekommt.

                Es ist vielmehr ein Sammelsurium an vielen verschiedenen Dingen hier und dort, und zumindest mir persönlich fällt es da echt schwer, mit allem regelmäßig am Ball zu bleiben. Irgendein Puzzlestück fällt dabei immer hinten runter, meistens sogar mehr als eins.
                Ich glaube bei mir ist das Problem ähnlich.
                Es gäbe sicher viele Altlasten aufzuarbeiten, aber einerseits wehrt sich was tief innen dagegen und andererseits kommt dann immer was anderes auf, was aktuell wichtiger zu bearbeiten ist.
                So kann man das Alte irgendwie nie richtig angehen, weil immer was anders wichtig ist, um aktuell nicht vollkommen abzustürzen.
                Ich denke je mehr man angesammelt hat, über die Jahre, umso schwieriger ist es das alles auf die Reihe zu bekommen und irgendwann ist es so viel das man sich entscheiden muss, welche Dinge man erfolgreich bearbeiten könnte und was man am Ende behalten muss.
                Da es eben zu viel ist, Therapien haben eben auch ihr Limit, genau wie Selbsthilfemaßnahmen.
                Aber Besserung ist trotzdem immer möglich, wenn man die richtigen Entscheidungen trifft und es auch zu einem gewissen Grad an Akzeptanz, dessen was man nicht ändern kann, bringt.

                Aber da fängt ja schon das nächste Dilemma an: Wie macht man solche Übungen "richtig" - also mit ausreichend Engagement, damit sie besser wirken, aber eben nicht gleichzeitig mit zuviel Druck...?!? Das erscheint mir als ziemliche Gratwanderung zwischen zuwenig und zuviel.
                Ich denke man muss sich an feste Zeiten halten, an den und den Tagen, so und so lange.
                Routine und dabei nicht länger machen wenn man dazu mal in Stimmung ist, oder kürzer wenn man nicht mag.
                Immer gleichbleibend, dann geht es auch kontinuierlich vorwärts, Geduld und Muse.

                Also besteht mein Problem eher darin, denke ich, daß ich innerlich zerrissen bin und mir zumindest bisher keine der möglichen Optionen eine brauchbare Lösung anbietet.
                Vielleicht ist es eine brauchbare Option wenn du öfter mal zurückblickst.
                Manchmal bemerkt man dabei, das man sich früher auch sehr schlecht gefühlt hat, aber eigentlich ging es recht gut, im Gegensatz zu jetzt und wenn du in einem halben Jahr zurück blickst, dann war es vielleicht auch gar nicht so schlimm.
                Man verändert seine Einstellung zu dem was war, sie wird positiver, davon müsste man doch etwas mit in die Gegenwart nehmen können, um sich zu sagen, nicht so schlimm wie es sich anfühlt............

                Ein neuer Job jetzt und das Vorstellungsgespräch nächste Woche sind sicher schonmal gute Anfänge. Aber es muß sich noch zeigen, ob das nicht eher nur ein Kreisverkehr ist, erstens. Und zweitens spüre ich da auch eine ziemliche Unsicherheit in mir, ob ich den neuen Anforderungen mit meiner psychischen Angeschlagenheit überhaupt noch gewachsen bin. Mal mindestens in der Probezeit muß ich fit und bei der Stange bleiben, aber so, wie ich in den letzten Monaten leider immer noch viel zu häufig drauf bin, kommen mir da sofort Zweifel...
                Genieße den Moment, das Interesse an deiner Person und denke nicht so weit voraus.
                Ich habe die Erfahrung gemacht, das bei einem neuen Job den ich auch wollte, die Euphorie gut durch die Probezeit getragen hat.
                Selbst wenn ich dann schwächelte, bei der Arbeit selbst lief es rund, weil alles neu war, ich den Job bekommen habe weil ich gut bin und weil ich was kann.
                Zugegeben, irgendwann kam dann wieder die Ödnis, immer dasselbe, aber dann war es auch meine Entscheidung ob ich bleibe oder gehe, denn die Probezeit war rum, los werden wollte mich sowieso niemand weil alles gut war.
                Das hat dann wieder die nötige Energie gegeben mich weiterhin nach Jobs umzusehen.
                Es stärkt dein Selbstbewusstsein, wenn man dich kennen lernen möchte, vielleicht sogar einstellt, es hilft gegen Depressionen, sofern du es dir selber nicht schlecht redest.



                Ich befürchte aber, daß auch bei mir etliche Ursachen ebenfalls in Jugend und Kindheit liegen, wie schon mehrfach erwähnt, nur daß sich das jetzt erst durch diverse Trigger so richtig auswirkt. Ich hatte schon mit 20 mal ne richtig heftige Krise mit einer Übernachtung in einer Psychiatrie, weil ich nicht mehr leben wollte. Da hat sich dann aber innerhalb weniger Tage wieder komplett gelegt. Ein paar Jahre später hatte ich nochmal so nen Anflug auf nem Spaziergang mit meinem Vater, wo ich zu ihm meinte, ich würde mich manchmal einfach nur des Lebens müde fühlen.
                Beides jetzt keine schwer akuten Dinge. Aber ich denke schon, daß die Veranlagung für ein entsprechendes Denken und Fühlen bei mir auch schon länger als zehn Jahre besteht. Ich würde jetzt mal irgendwas um die 25 Jahre schätzen.
                Sofern Deine Formel oben statistisch gesehen zutrifft, bestünde also sicher Grund zur Hoffnung Aber das würde gleichzeitig bedeuten, daß ich durchaus noch einige Jahre an Durststrecke überwinden muß, in denen ich kontinuierlich und immer und immer wieder am Ball bleiben muß.
                Ja, aber ich denke da musst du auch unterscheiden.
                Ob du nun diese 25 Jahre mit Depris herum gelaufen bist, ohne etwas dagegen zu tun.
                Oder ob du Phasenweise mal ne Krise hattest, die dann auch weitestgehend überwunden war, die Depressionen nicht mehr da.
                Altlasten trägt fast jeder Mensch mit sich herum, aber nicht jeder hat deswegen über diese gesamte Zeit eine psychische Erkrankung.
                Ich würde sagen, es gibt die normalen Krisen, die nicht das gesamte Leben negativ beeinflussen und jene die in regelmäßigen Abständen Düsternis versprühen und sich dabei noch etliche zusätzliche Störungen einfangen.
                Die Krisen werden dann nicht überwunden, sondern verlagert, verinnerlicht, bestimmen die Lebenseinstellung.



                Ich denke allerdings - wenn ich gerade so darüber nachdenke -, daß hier viel mit meinem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit von außen zu tun hat: Ich bin früher viel begeisterter bei der Sache gewesen, weil ich viel Lob und positives Feedback bekommen habe. Und ich bin es (noch) nicht gewohnt, eine Aufgabe quasi "nur" für mich selbst zu machen und mich selbst mit dem gleichen Ergebnis ausreichend zu loben, falls die Anerkennung von außen ausbleibt. Ich denke, das kleine Kind in mir, daß um Aufmerksamkeit und Anerkennung heischt, fleht geradezu, und ist sehr verunsichert, weil das ausbleibt...

                Und die Aufgabe, seinem inneren Kind ein liebevoller und guter Freund zu sein (um nicht zu sagen: Der beste Freund), ist irgendwie doch größer als ich dachte *Kopf-kratz*
                Da komme ich wieder zur Lebenseinstellung.
                Ich glaube die ist der Schlüssel dazu wie lange man mit dem Mist herum macht.
                Meine ist Mies, um nicht zu sagen katastrophal.
                Ich sehe keinerlei Sinn im Leben, sehe immer nur das sich die schlimmen Dinge wiederholen und wenn es mal besser geht, dann sage ich mir: Es dauert nicht lange und die nächste Katastrophe kommt ganz sicher."
                Die Kunst ist wohl das umzukehren: Du musst nur abwarten und das nächste Hoch kommt ganz sicher."
                Klappt aber nicht wirklich, weil mir da auch der Gedanke an die Endlichkeit im Weg steht, der wieder alles sinnlos macht.

                Ich glaube aber ganz fest, ob es dir besser oder schlechter geht, hängt vor allem von der Lebenseinstellung ab.
                Auch in den tiefsten tiefen kann man einen Funken Licht entdecken, der wieder die Kraft gibt etwas höher zu kommen.
                Dazu braucht es aber einen Funken der positiven Einstellung, ohne den kann man kein Feuer entfachen.
                Diesen Funken tragen wir sicher alle in uns, aber wir haben auch das Talent an diesem Funken zu zweifeln sobald er zu sehen ist, ihn schlecht zu reden und Argumente zu finden warum er nicht taugt um das Feuer zum Lodern zu bringen (z.B. Zweifel im neuen Job erfolgreich sein zu können).

                Wir sind das was wir denken was wir sind, sonst nichts, da ist vom winzigen überflüssigen Menschlein, bis zum König über die Welt alles drin, einfach nur erschaffen durch unser Denken.

                Das soll aber nicht heißen das jeder dem es länger schlecht geht selber Schuld ist, weil er falsch denkt.
                Ganz sicher nicht, ich glaube in dieser Hinsicht sind die Talente einfach nur ungerecht verteilt.

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                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                  Führst du noch ein Stimmungstagebuch?
                  Nein, schon seit bestimmt anderthalb Jahren oder so nicht mehr.

                  Gemessen an den alten Aufzeichnungen denke ich schon, daß es mir jetzt nicht unbedingt schlechter geht. Ich würde sogar durchaus sagen, daß ich die Aufzeichnungen zu einem Zeitpunkt abgebrochen habe, da ging es mir im Schnitt noch schlechter als beispielsweise im Durchschnitt 2016. Wo ich zwar auch ordentliche Durststrecken hatte, aber durchaus auch richtig gute Phasen

                  Meinst Du, ich sollte mal wieder anfangen damit...? *Kopf-kratz-überleg*

                  also wohl alles wirklich reine Kopfsache, Sport hilft nur durchschlagend wenn man den Kopf auch wirklich frei bekommt.
                  Bin heute am späten Vormittag auch wieder Laufen gewesen. Bzw. habe es zumindest versucht. Aber nach rund 2km war der Elan weg. Bin den Rest des Weges dann gegangen, hab dazwischen nochmal 600m gejoggt, aber der Bringer war's nicht.
                  Dabei hab ich mich zunächst noch halbwegs fit gefühlt und dachte auch, ich hätte genug Energie. Aber irgendwann hat mich dann wohl auch die Kopfsache da aus dem Tritt gebracht... *seufz*
                  Sage mir natürlich, daß jeder mal nen schlechten Tag haben darf. Zweitens hatte meine Frau dann auch nen schönen Spruch parat: Selbst wenn man nur langsam geht, macht man mehr als ne Couch-Potatoe, die Zuhause auf dem Sofa sitzenbleibt Naja, und drittens bin ich vom Prinzip her sicher eher der Ausdauertyp. Aber gerade beim Joggen schwingen da auch immer wieder Bedenken in Bezug auf die Gelenke mit, gerade bei dem Asphalttreten, daß ich hier nur machen kann. Allerdings fängt die Fahrradsaison ja jetzt erst so richtig an, wo es abends auch wieder länger hell wird und auch die Temperaturen nicht immer so schneidend kalt sind, gerade mit Fahrtwind.
                  Werde also mal sehen, daß ich die Tage mal mehr Richtung Fahhrad umschwenke - könnte mir vorstellen, daß ich da besser am Ball bleibe
                  Wobei ich durchaus stolz auf mich bin, es mit dem Laufen grundsätzlich immer wieder versucht zu haben, und das auch immer über einige Wochen hinweg. Ich bin mir ziemlich sicher, daß ich im letzten Jahr mehr gejoggt bin als in den vergangenen 20 Jahren zusammen *g*

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                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                    aber einerseits wehrt sich was tief innen dagegen und andererseits kommt dann immer was anderes auf, was aktuell wichtiger zu bearbeiten ist.
                    Mich irritiert in diesem Zusammenhang immer wieder, wie leicht es mir bzw. meiner Psyche bei manchen Dingen fällt, Veränderungen vorzunehmen, und dann wieder gibt es andere Dinge, da kann ich mir die Entscheidungen und Mantras hundertfach überlegen, betonen und durch den Kopf gehen lassen, und es passiert nicht viel...

                    Beispiel - ich weiß nicht, ob Du sowas kennst:
                    Ich hatte vor etlichen Jahren mal eine Phase übler Alpträume, bei denen ich das Gefühl hatte, nicht mehr aufwachen zu können: Zuerst war da der eigentlich Alptraum, der mich irgendwann hat hochschrecken lassen. Und ich dachte ich sei wach. Nach einigen Momenten schließlich hab ich dann festgestellt "da stimmt was nicht"... meine komplette Wahrnehmung war nicht "echt", gerade das "visuelle" fühlte sich irgendwie unscharf und unwirklich an, irgendwie eingeschränkt, kann es nur schwer beschreiben. Auf jeden Fall holte mich der Alptraum da dann irgendwann in der Form ein, daß mir "bewußt" wurde, daß ich sehr wohl doch noch schlafe und träume! Ich war - wie bei einer Zwiebel - lediglich aus der ersten Schale "aufgewacht". Aber eben keineswegs wirklich wach. Diese Erkenntnis hat mir im Traum dann jedesmal eine solche Angst eingejagt, weil ich dachte, ich wäre in dieser Pseudo-Welt gefangen und könnte nicht mehr aufwachen.
                    Am Ende bin ich es natürlich doch jedesmal. Aber ich war am Schlottern wie Espenlaub.

                    Eines Tages schließlich habe ich dann beschlossen, diese Träume so nicht mehr hinzunehmen:
                    Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie und wann, aber ich hab mich eines Abends vor dem Schlafengehen auf die Bettkante gesetzt und mir gesagt: "So, wenn jetzt wieder so ein Traum im Traum im Traum kommt und ich das feststelle, bleibe ich erstmal ganz ruhig. Ich mache mir bewußt, daß es nur ein Traum ist und mir nichts passieren kann. Und dann wecke ich mich selbst ganz in Ruhe selbst auf, so daß ich richtig aufwache."

                    Das hatte zwei Effekte zur Folge:
                    Erstens funktionierte es: Wann immer diese Alpträume danach wiederkamen, verhielt ich mich im Schlaf ganz genau so, wie ich es mir gesagt hatte. Und zwar ganz bewußt!! Es war/ist dann wirklich so, daß in dem Moment, in dem ich in einer solchen Traumschleife hänge und das erkenne, mein aktives Denken bzw. Bewußtsein sich im Schlaf zuschaltet! Klar ist mir dann immer noch mulmig, aber am Ende klappt es mit dem gezielten und ruhigen Aufwachen seitdem praktisch immer.

                    Zweitens ist diese Form der Alpträume seitdem zunehmend seltener geworden - ich weiß gar nicht mehr, wann ich den letzten dieser Art überhaupt hatte.


                    Nun also die spannende Gretchenfrage:

                    Wieso in aller Welt klappt es hier, daß ich meine Ängste überwinde und den Alptraum sogar austricksen konnte? Und das, nachdem ich mir das Vorgehen nur ein einziges Mal auf der Bettkante vorgesagt habe!?

                    Und wieso klappt es mit wesentlich konkreteren, weltlicheren Dingen wie dem Job und dem stetigen Wiederholen, daß ich meine Sache gut mache, ein guter, liebevoller und liebenswerter Mensch etc. bin, nicht vernünftig?

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                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                      Vielleicht ist es eine brauchbare Option wenn du öfter mal zurückblickst.
                      Manchmal bemerkt man dabei, das man sich früher auch sehr schlecht gefühlt hat, aber eigentlich ging es recht gut, im Gegensatz zu jetzt und wenn du in einem halben Jahr zurück blickst, dann war es vielleicht auch gar nicht so schlimm.
                      Hmmm, in der Form ausgesprochen schlecht habe ich mich früher nie gefühlt, mit Ausnahme von vielleicht ner knappen Handvoll Situationen, die oben geschilderten mit eingeschlossen.
                      Ansonsten ging es zwar hier und da mal stressig zu, und die Situation im Elternhaus und im Verhältnis zu meinem "mittleren" Bruder hat mich schon auch belastet. Aber eigentlich nie in der Form, daß ich mich deswegen wirklich schlecht gefühlt hätte.
                      Man könnte sogar im Gegenteil sagen: Ab dem Zeitpunkt, ab dem im Elternhaus der Segen schiefhing, ging es mir eigentlich immer gut, solange ich nicht Zuhause war bzw. ausgezogen war und mit dem ganzen Ärger und Streß nicht konfrontiert war. Lediglich, wenn Semesterferien und die ganzen Kumpels teils wochenlang nach Hause gefahren waren, fühlte ich mich schonmal ein bißchen einsam und auch stundenweise lustlos. Aber selbst das war nicht mal im Ansatz "schlecht" im Vergleich zu dem, was ich seit dreieinhalb Jahren erfahre.

                      Andererseits hatte ich es schon während des Grundstudiums irgendwie im Urin, daß das Studienfach nichts für mich ist, und etwas unwohl habe ich mich da hier und da schon auch gefühlt. Deswegen habe ich nach dem Grundstudium auch das Hauptfach gewechselt (von VWL auf BWL) und den Studienort. Ab dem Moment war eigentlich jahrelang Eitel Sonnenschein.

                      Ich denke aber auch, spätestens mit dem Einstieg ins Berufsleben fing das nach und nach, Jahr für Jahr, ganz ganz langsam und sehr schleichend an zu kippen. In der Schule und dem Studium hab ich nicht mal ansatzweise diesen Streß und auch die teils schlechte Stimmung drumherum zu erfahren bekommen, wie im Job. Auch in meinem ersten Job habe ich natürlich hier und da "plötzlich" "echte" Kritik zu hören bekommen, von einer Person auch ziemlich persönlich. Aber da waren genügend drum herum, die mich protegiert haben. Und als der Fortbestand der Firma als Ganzes auf dem Spiel stand und auch meine Chefs ausgewechselt wurden, die Luft also zunehmend dünner für mich wurde, hab ich eben die Firma gewechselt. Natürlich war auch das damals mit ein wenig Streß und Unsicherheit verbunden, aber irgendwie hab ich's weggesteckt. Es ging eben weiter. "Voll normal"

                      Aber jetzt irgendwie hat mich meine ganze Unsicherheit und Ängstlichkeit offenbar mit geballter Kraft eingeholt. Und so sehr ich mir einerseits versuche, diese Ängstlichkeit zuzugestehen, so schei**e fühle ich mich zu oft trotzdem und so wenig weiß ich leider immer noch, mit welchen rationalen Argumenten ich ihr endlich mal die Stirn geboten bekomme. So, wie ich es bei den Alpträumen oben geschafft habe.

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                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                        Ich habe die Erfahrung gemacht, das bei einem neuen Job den ich auch wollte, die Euphorie gut durch die Probezeit getragen hat.
                        Tja, das ist wohl Teil meines Problems:
                        So richtig "will" ich irgendwie keinen der Jobs, die aufgrund meiner Fähigkeiten und Qualifikationen infrage kommen... *Kopf-kratz* Kann natürlich auch gut sein, daß ich durch das jahrelange Aushalten und Kopf-hinhalten einfach desillusioniert bin...
                        Aber egal, woran es jetzt liegt: Mein inneres Bild sieht mich auch im neuen Job jetzt nicht euphorisch die Sachen angehen, und irgendwie gelingt es mir bis dato nicht so recht, das Bild positiver zu gestalten. Mal für zwei Minuten, ja, das schon, und das ist sicher ein Anfang. Aber nicht auf Dauer.

                        Wenn ich mir allein schon vorstelle, daß ich derzeit meine halbe Stunde Mittagsruhe irgendwie brauche, ein Nickerchen, um mal voll runterzufahren und nach dem ersten halben Tag etwas zur Ruhe zu kommen... In der jetzigen Firma geht das nach all den Jahren. In einer neuen muß ich da wenigstens während der Probezeit die Zähne zusammenbeißen.
                        Und eigentlich brauch ich mein Power-Napping nach dem Mittagessen! Das war schon zu Uni-Zeiten so: 15-30 Minuten den Kopf auf den Tisch und ein bißchen geschlafen und entspannt, und es konnte danach weitergehen. Zu Uni-Zeiten dann gegen 17 Uhr nochmal ne Stunde Kaffeepause, aber dann konnte ich in den Klausurenphasen auch teils bis um neun, zehn oder gar elf lernen, wenn es sein mußte.

                        Kannste in der modernen Wirtschaft und vor allem in unserer deutschen Schaffensgesellschaft von Machern praktisch vergessen... Oder ich verzichte auf Mittagessen, was aber irgendwie auch keine Option ist :-/

                        Weißt Du, das ist einfach wieder so eines von diesen Puzzlestückchen, wo ich mich verbiegen muß, weil die äußeren Umstände es nicht anders zulassen.

                        Ich glaube aber ganz fest, ob es dir besser oder schlechter geht, hängt vor allem von der Lebenseinstellung ab.
                        Auch in den tiefsten tiefen kann man einen Funken Licht entdecken, der wieder die Kraft gibt etwas höher zu kommen.
                        Dazu braucht es aber einen Funken der positiven Einstellung, ohne den kann man kein Feuer entfachen.
                        Ich denke schon - nein: Ich bin sogar fest davon überzeugt, daß ich einen recht ordentlichen Funken Licht, Kraft und Energiein mir brennen habe. Sonst wäre ich nicht bis hierhin gekommen.
                        Ich kriege es nur bis dato einfach nicht hin, diesen Funken wieder halbwegs stabil auflodern zu lassen. Von irgendwoher kommen immer irgendwelche Bedenken, Sorgen und Ängste, und die fallen alle immer noch auf viel zu fruchtbaren Boden.

                        Ich wünschte, ich würde mit der buddhistischen Achtsamkeit und dem nicht-bewertenden Wahrnehmen weiter sein. Aber stell mal das Denken und vor allem das Bewerten ab... diese doofe innere Stimme, die einem alle möglichen negativen und schrecklichen Dinge einflüstert, meldet sich leider immer wieder *seufz*


                        Es wird auch wieder vorbeigehen. Irgendwann vielleicht sogar für immer, dann habe ich wieder Ruhe und Frieden und Zufriedenheit. Mir wäre nur morgen lieber als übermorgen


                        So, isch 'abe fertik!

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                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                          Hi Alex,
                          zumindest wäre das weiterführen eines Stimmungstagebuchs auch eine Art Chronik und später vielleicht interessant mal wieder drauf zu schauen und man weiß ja nie obs dann nicht doch mal sehr praktisch ist eins zu haben.
                          Wobei ich gestehen muss, ich führe keins.:-)

                          Ja, das mit dem Joggen.
                          Mittlerweile mache ich auch nur kleine Etappen, wenn überhaupt und zwischendurch was anderes, weils irgendwie nicht mehr so funktioniert.
                          Es ist aber das Einzige wo ich immer mal länger dran bleibe, alles andere hat nie für länger geklappt.

                          Das Träumen was du meinst kenne ich auch und ich liebe es.
                          Da habe ich auch schon die haarsträubendsten Sachen geträumt und "erlebt", aber ich fands immer sehr interessant, zumindest spätestens nachdem sich das Herz wieder beruhigt hatte.;-)
                          Man nennt dieses Träumen Klartraum, oder auch Luzider Traum.
                          Es sind, Überraschung, jene Träume die man gut beeinflussen kann und sogar steuern, mit etwas Übung bastelt man sich seinen persönlichen Wunschtraum.
                          Diese Übung fehlt mir allerdings, das Bewusstsein das ich träume und auch mal abbrechen kann ist hin und wieder da, aber am spannendsten und gruseligsten sind die Träume die einfach machen was sie wollen;-).

                          Ich denke mal das dir das Beeinflussen so leicht gefallen ist (was beileibe nicht so oft ohne Übung klappt), liegt einfach daran das es dann doch nur ein Traum ist und das andere ist dein Leben, etwas viel beständigeres was vollkommen anders gehandhabt wird, auch wenn es sich um ähnliche Gedankenübungen handelt.
                          Das Leben und Gewohnheiten sind in den Hirnwindungen wohl doch viel fester verankert, als der Ablauf des Träumens, das hatte ja auch viel mehr Zeit sich zu verfestigen.

                          Du solltest bei einer Japanischen oder Chinesischen Firma beginnen, gut, das Mittagsschläfchen gäbe es wohl eher bei den innovativen Firmen, aber Thai-Chi und Schattenboxen wären vielleicht eine Alternative;-),
                          Spaß beiseite, es ist in der Tat schwierig wenn du deinen Büroschlaf brauchst und dich auch nicht umgewöhnen kannst.
                          Ich kann mich erinnern bei meinem Vater hat der Büroschlaf auch immer dazugehört, für ihn wars eine mittlere Katastrophe als ihm dann ein Kollege mit ins Büro gesetzt wurde, eingeschlafen ist er aber trotzdem regelmäßig.
                          Die Zeiten sind weitestgehend vorbei, in den deutschen Büros, aber es scheint auch wieder ein Trend für diese Kurzschlafphase aufzukommen, so das es tatsächlich Firmen gibt die ihren Arbeitnehmern dafür extra Räume zur Verfügung stellen.
                          Ist aber wohl Glückssache und beim Vorstellungsgespräch sollte man lieber nicht danach fragen.:-)

                          Aber du bist ja nicht unter Druck, wenn es ernst wird dann wirst du sicher wissen ob du den Job willst oder nicht, solange du dich nur nicht selber unter Druck setzt und auch auf deinen Bauch hörst.

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                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                            Moin,

                            nachdem das Wochenende ok / praktisch normal war, hab ich jetzt wieder zwei mittelprächtige Nächte hinter mir. Sonntag auf Montag 3,5 Stunden geschlafen (um elf ins Bett, bis eins wachgelegen, ab halb fünf mit Angst wachgelegen), letzte Nacht immerhin schon wieder knapp 6 Stunden - wobei ich geistig gesehen um halb neun ziemlich müde ins Bett bin, körperlich aber noch so angespannt war, daß ich bis erstmal bis zehn wachgelegen hab. Ab dem Moment stieg dann langsam Angst in mir hoch, ich würde diese Nacht überhaupt nicht einschlafen können... Also fix nochmal kurz aufgestanden, nen warmen Kakao gemacht und dann zurück im Bett ne beruhigende Traumreise gehört - gegen elf bin ich dann wohl endlich eingeschlafen. Um fünf war die Nacht dann wieder zu Ende, wieder ne Stunde zu früh, wieder mit Anspannung und Angst.

                            Ich halte mich soweit über Wasser, mal besser, mal weniger besser Der Anspannung und dem mulmigen Gefühl im Bauch halte ich - wenn ich nicht gerade auf die Arbeit konzentriert bin und/oder in Besprechung sitze - mit positiven Mantras und Affirmationen und Rationalität entgegen und versuche gleichzeitig, das Ganze so gelassen wie nur irgend möglich zu ertragen.

                            Ich vermute, es hängt aus vielerlei Gründen mit dem anstehenden Vorstellungsgespräch morgen Nachmittag zusammen. Hoffe es zumindest sehr - denn dann hätte der Spuk Richtung Wochenende hin dann erstmal wieder ein Ende.
                            Entsprechend bemühe ich mich vor allem, das alles im Moment eben auch primär als überzogene Streßreaktion meines Unterbewußtseins und meines Körpers zu sehen. Und hoffe auch, daß es so ist.

                            Daher sage ich mir immer wieder:
                            "Ja, ich bin aktuell ziemlich gestreßt. Und ich habe trotzdem meinen Spaß am Leben."
                            "Ja, ich habe aktuell Angst. Und ich habe trotzdem meinen Spaß am Leben."
                            "Ja, ich habe nicht so wahnsinnig viel geschlafen und bin ein bißchen müde. Und ich habe trotzdem meinen Spaß am Leben."
                            "Ja, deswegen sind das aktuell sicher nicht die tollsten Tage. Und ich habe trotzdem meinen Spaß am Leben."
                            usw.

                            Und trotz des trüben Wetters und einzelner Regentropfen habe ich das Auto heute Morgen dann auch etwas weiter weg vom Büro geparkt und bin eine größere Strecke zu Fuß gegangen - wenn mir derzeit schon die Kraft oder der Wille zum ausgiebigen Joggen fehlt, so reicht es fürs Zu-Fuß-gehen, spazieren gehen und cachen immer noch und auf jeden Fall

                            Trotzdem ist das ein Schei***...
                            (Und trotzdem habe ich meinen Spaß am Leben )

                            Würde mich über ein paar gedrückte Daumen freuen

                            LG,
                            Alex

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                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                              Moin Alex,
                              ich glaube du steigerst dich da auch etwas rein.
                              Schlaf bekommst du genug, sechs Stunden sind nicht unbedingt zu wenig und auf jeden Fall kommt man damit eine Weile aus.

                              Ja, nimm es gelassen, denn ich denke dein Körper wird sich den Schlaf holen den er unbedingt braucht, gerade weil du ja auch schläfst nur eben etwas kürzer und im Moment brauchst du eben ein bisschen weniger als sonst.
                              Klar kann das am bevorstehenden Vorstellungsgespräch liegen, Gedanken machen, Adrenalin, aber noch kein Grund zur Sorge, du kannst also gelassen bleiben.;-)

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                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                Hi Alex,
                                ich stimme Tired zu und drücke dir alle Daumen!
                                denk dran, alles kann, nix muss...du hast nen Job....keinen Grund zur Sorge.
                                Solche Gespräche sind oft ganz interessante Erfahrungen. Versuch, dich ein bisschen locker zu machen.
                                Alles Gute!
                                LG, crash

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                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                  Danke euch für's Daumen drücken


                                  Ansonsten habt ihr sicher Recht.
                                  Aber mein Schlaf war mir irgendwie schon immer wichtig; weiß auch nicht warum. Da wüßte ich jetzt ausnahmsweise mal wirklich nicht so genau, wo es herkommt.

                                  Vielleicht bin ich da grad eben auch so empfindlich, weil ich durch den Berufs- und Familienalltag mögliche Müdigkeit im Tagesverlauf eben auch nicht so einfach mal eben ausgleichen kann. Wenn ich zu Uni-Zeiten mal länger wach gewesen bin und am nächsten Tag zu müde wurde, hab ich mich eben für ne Stunde auf's Ohr gelegt - da mußte ich auf niemanden Rücksicht nehmen, keine gesellschaftlichen Gepflogenheiten beachten etc. Spätestens die Babyzeit unseres Sohnes hat mir aber wohl bewußt gemacht, daß sich Schlafmangel übel bemerkbar machen kann und eben auch nicht unbedingt immer zeitnah auszugleichen ist - tagsüber ruft der Job, abends die Familie und der Haushalt, nachts das Kind
                                  Kann also sein, daß mich das da ein bißchen stärker geprägt hat.

                                  Naja, und daß Depris und Ängste auf geistiger Ebene auch irgendwo ne Menge Energie kosten können, brauche ich euch nicht zu erzählen.
                                  Als ich noch komplett "gesund" gewesen bin, bin ich tagsüber im Job auch noch ohne Büro- bzw. Mittagsschlaf zurecht gekommen; das normale Mittagstief hab ich in der Zeit auch so "normal" überstanden wie die meisten anderen auch. Aber seit meiner psychischen Angeschlagenheit ist das irgendwie mühsamer geworden, und ganz im Sinne der persönlichen Acht- und Aufmerksamkeit dessen, was mir gut tut, tue ich mich mittlerweile sehr schwer damit einzusehen, was außer den gesellschaftlichen Zwängen mich eigentlich davon abhalten sollte, mein Power Napping zu machen. Offenbar brauche ich es aktuell, um meinen Akku wieder aufzuladen.
                                  Dummerweise interessiert es mal wenigstens die Wirtschaft und die meisten deutschen Arbeitgeber weniger, was ihre Angestellten benötigen, um leistungsfähig zu bleiben...

                                  Ich würde mir da also wahrscheinlich deutlich weniger nen Kopf drum machen, wenn ich das Gefühl hätte, da mehr Freiheiten zu haben, potentiellen Schlafmangel dann flexibel ausgleichen zu können, wenn ich es für erforderlich halte. Stattdessen befürchte ich aber immer irgendwo blöde Kommentare und Zurechtweisungen - womit wir wieder bei der Unsicherheit wären

                                  Naja... ich arbeite daran

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                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                    Moin zusammen,

                                    tja... gestern und vorgestern zwei Tage "Change Management"-Seminar gehabt anläßlich der anstehenden Produktionssenkungen und des Personalabbaus irgendwann Richtung Ende des Jahres - und meine Angst und Depri feiern wieder Party

                                    Klar - zum einen sind die Themen als solche natürlich nicht die erbaulichsten.
                                    Aber zum anderen habe ich mich größtenteils irgendwie so ausgegrenzt gefühlt: 50 Leute, und ich fühl(t)e mich, als würde ich nicht so richtig dazugehören. Bis zum nächsten Workshop in ca. drei Monaten haben wir dann auch noch jeweils einen Lernpaten bekommen - und ich krieg prompt ne Zimtzicke ab, die permanent nur Haare auf den Zähnen hat. Bin zwar nicht der einzige, der das so sieht - andere fangen sich von der auch regelmäßig blöde Kommentare ein. Aber ich muß jetzt irgendwie mit ihr zurechtkommen. Und sie macht keinen großen Hehl daraus, daß sie von der Lernpatenschaft und auch mir nicht so viel hält - eigentlich dachte sie ja, sie hätte die Personalerin ausgewählt, weil auf meiner Collage Blumen gewesen wären... (die Lernpaten mußten sich inkognito anhand von Stärken-Collagen zusammenfinden).

                                    Naja, gestern Nachmittag dann schon ziemlich fertig und zittrig aus der Veranstaltung raus. Erst noch was spazieren gewesen, hätte sonst eh nur unnötig lange im Stau gestanden. Dann nach Hause gefahren, da saßen die Tränen dann wieder ziemlich locker. Meine Frau hat mich zwar einerseits getröstet und Verständnis gezeigt, mir aber andererseits doch recht hart und deutlich zu verstehen gegeben, daß sie mir nicht helfen kann und ich das allein hinkriegen muß. Ich sei nicht mehr der kleine Junge, der ausgegrenzt würde, sondern ein 40-jähriger Mann, der Familie und Freunde hätte. Zumindest im Mittelteil klang es so.
                                    Sie relativierte es dann etwas, indem sie zu sich ihren Problemen die Parallele zog: Ihre Therapeutin hätte ihr vermittelt, daß es eben vor allem tiefsitzende Verletzungen aus der Kindheit wären, sie so heftige emotionale und psychische Reaktionen hervorriefen. Diese würden aber eben nur getriggert und hätten mit der Realität wenig zu tun.

                                    Nun ja - mir reicht's trotzdem...

                                    Bin dann ins Bett um neun, dachte, ich wäre platt und müde genug um durchzuschlafen. Pustekuchen - um halb vier war die Nacht zu Ende - natürlich wieder mit latenter Angst in den Knochen.
                                    Ich könnte echt ko**en.

                                    Es ist ja nun wirklich nicht so, als würde ich nicht an mir arbeiten: Ich übe positive Affirmationen, ich übe mich in bewußter Selbstliebe, ich mache Entspannungsübungen, ich mahne mich immer wieder in aller Liebe und Ruhe eben zur Ruhe und Gelassenheit, ich versuche, mich von den positiven Erfahrungen anderer Depressiver und Angstgestörter motivieren zu lassen, was mir meistens auch sehr gut gelingt.

                                    Aber wenn es hart auf hart kommt, bricht das alles wie ein Kartenhaus zusammen. Kommt mir jedenfalls so vor.


                                    War heute Früh dann erst noch am Überlegen, ob ich mich krankschreiben lasse - wenigstens heute und morgen. Habe mich dann aber doch für's Büro entschlossen, da hab ich wenigstens ein bißchen sozialen Anschluß und ein paar nette Leute drumherum. Es geht jetzt halbwegs. Aber so eine leichte Angst, daß es nicht bald wieder besser, sondern schlechter wird, sitzt mir da trotzdem noch im Nacken.


                                    Zum Glück hat mir mein Psychiater am Montag zwei Schlafmittel bei Bedarf verschrieben: Zum einen ein Atosil-Derivat (hab den exakten Namen nicht im Kopf), und zum anderen Zopiclon 7,5mg (glaube ich).

                                    Atosil kenne ich jetzt und werde es heute Abend mal mit 5 Tropfen davon versuchen, mehr Ruhe zu finden.
                                    Das andere ist auf jeden Fall ein benzodiazepin-ähnliches Mittel, das laut Wikipedia wohl ein recht großes Sucht- und Abhängigkeitspotential hat. Mein Psychiater sagte natürlich, ich solle mich an das zweite Mittel bei Bedarf erstmal herantasten; am besten erstmal nur ne halbe Tablette. Aber hat einer von euch da Erfahrungen mit, wie 'schlimm' die Sucht- und Abhängigkeitsgefahr bei Zopiclon ist? Und ist das erstmal noch vergleichsweise sanft, oder doch schon ein ziemlicher Hammer?


                                    Ich hoffe, daß der Rest des Tages zunehmend besser wird und erhalte mir den Optimismus so gut es geht

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                                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                      Hi Alex,
                                      sieh es positiv, du weißt woran es liegt, warum du wieder Angst hast, wegen dieser Frau, wegen der Befürchtung der Außenseiter zu sein, nicht dazu zu gehören, es in den Augen der anderen nicht zu bringen.

                                      Was ist das nur, Versagensangst, Angst vor offener Ablehnung, Das Bedürfnis von allen gemocht zu werden, du fühlst dich klein gemacht.
                                      Menschen mit hohem Selbstwert springen darauf nicht an, sie fühlen sich trotzdem als die Herren der Welt.

                                      Diese Frau wird auch ihre Lasten haben, ist zu feige sie zu bearbeiten und stattdessen bearbeitet sie dich.
                                      Nimm es als Kompliment, sie hält dich für einen starken Menschen an dem sie sich abarbeiten kann!

                                      Nimm sie doch mal zur Seite und sage ihr im Vertrauen, das du dich mit ihrer Art nicht gut fühlst, ob sie etwas gegen dich hat, oder ob du das nur falsch einschätzt.
                                      Ich bin sicher sie wird das bestreiten, das sie dich nicht mag und von da an das Klima sauberer gestalten.
                                      Sie wird selber nicht merken wie sie mit dir umgeht, sie weiß es einfach nicht.

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                                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                        Noch was zu der Reaktion deiner Frau.
                                        Sie hat dir ja auch sehr beigestanden und sicher auch immer in der Hoffnung das dies Thema irgendwann erledigt ist, genau wie du.
                                        Nun wachst du morgens auf, hast Probleme und denkst, ne nicht schon wieder, so ein Mist.
                                        Was sich gegen die Depression und Angst richtet.
                                        Wenn du dann zu deiner Frau gehst, denkt sie wahrscheinlich dasselbe und ihr kommt es möglicherweise auch vor als würdest du sagen: Mama, die hat mich nicht lieb, mach was".
                                        Was sich gefühlt gegen dich richtet, gemeint ist aber dasselbe, deine Angst und die Depression, die sie genauso Mist findet wie du. Es ist der gleiche Adressat für ihren Unmut, wie bei dir, die Angststörung, du bist nur der Stellvertreter.
                                        Das überfordert sie, dazu kommt noch das Menschen mit psychischen Problemen die eigenen oft als schwerwiegender empfinden als die der anderen, ist auch klar, sie empfinden ihre eigenen ja auch sehr viel intensiver und deine Frau hat auch solche Probleme, vergiss das nicht.
                                        So kann sie nur richtig helfen, wenn es ihr selber richtig gut geht.
                                        Deiner Frau geht es vielleicht gerade auch nicht so gut und dann kommt der Gedanke auf: Ich komme doch auch einigermaßen klar, warum kann er sich nicht zusammennehmen."
                                        Ihr denkst das gleiche übereinander, das ihr jeweils gerade wichtiger seid mit dem akuten Problem, der andere mehr Verständnis aufbringen muss, könnt aber selber für den anderen kein Verständnis aufbringen, das liegt in der Natur des psychischen Schwächelns.

                                        Das ist nicht bösartig, oder gemein, oder gar eine Schmälerung deiner Probleme, sondern eine ganz normale Reaktion geschuldet den eigenen Problemen, der eigenen Überforderung.

                                        Laste ihr das nicht zu sehr an, es gibt eben Zeiten da ist auch bei ihr das Fass voll, es wird auch wieder bessere und geduldigere Phasen geben, wo sie sich besser in dich hinein fühlen kann und du dich in sie.

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                                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                          Nein, mache ich nicht.
                                          Rein rational kann ich die Reaktion meiner Frau ja auch komplett nachvollziehen: Sie KANN mir da schlicht nicht vernünftig helfen. Das ist ja der Schei* mit diesen Psycho-Sachen: Das ist kein gebrochenes Bein, wo mir ein Arzt nen Gips anlegt, das ist keine Wunde an irgendeiner unzugänglichen Stelle, wo besser meine Frau mir den Verband macht.

                                          Und sie steht mir nach wie vor bei.

                                          Nur in den letzten Wochen und vor allem in den letzten Tagen wieder wünsche ich mir von irgendwoher doch ne Fee, die mir den ganzen Mist wegzaubert.

                                          Darauf bezog sich auch mein "Nun ja - mir reicht's trotzdem..." oben - das ging nicht gegen meine Frau, sondern war Ausdruck meines derzeitigen Frusts über die Heftigkeit und Hartnäckigkeit der Angst-Depri.
                                          Mir geht's ja vor allem auch so wie vielen anderen: Ich kann mich sehr sehr gut daran erinnern, daß ich zwar früher auch meine Probleme hatte, aber im Großen und Ganzen eben sehr zufrieden war. Entspannt. Interessiert. Unternehmungslustig. Gespannt auf Neues. Gerade in den letzten Tagen hole ich mir so manche Erinnerung bewußt hervor und versuche sie zu beleben - mit dem bewußten Ziel mir klarzumachen, daß ich bisher ein größtenteils sehr schönes Leben hatte und immer noch habe. Dummerweise nutzt das negative Stimmchen in mir diese Erinnerungen aber auch gern und kommentiert dann, daß die Zeiten eben vorüber seien und ich nun nicht mehr so glücklich sei.
                                          Also ein zweischneidiges Schwert.

                                          Egal... ich schweife ab.

                                          Auf jeden Fall laste ich meiner Frau da gar nichts an, und ich weiß schon auch, daß sie ihre eigenen Probleme hat. Sicher auch nicht zu wenige.
                                          Richtig ist aber schon auch Deine Vermutung, daß es mir manchmal so erscheint, als wäre meine Frau insofern besser dran, als sie aus meiner Wahrnehmung heraus ihre Trigger besser im Griff hat bzw. die Auslöser etwas präziser sind ( (stief)väterliche Autoritätspersonen). Während meine Ausgrenzungs- und Ablehnungsängste so unpräzise und pauschal sind, daß sie offenbar jederzeit durchkommen können und ich auch nicht so recht weiß, wie ich sie umschiffen soll. Solange meine Frau nicht mit ihrem Stiefvater oder ähnlich gelagerten Persönlichkeiten in Berührung kommt, scheint mir das meiste bei ihr in Ordnung.
                                          Was nicht heißen soll, daß sie es zwangsläufig viel leichter hat - sie ist nicht umsonst auch in Therapie, keine Frage.
                                          Ich hab nur eben den Eindruck, sie macht da bessere Fortschritte als ich, während ich alle Jubel-Monate fast wieder auf Null zurückgeworfen werde...

                                          Und daß sie meine Angst und Depri über hat und ebensowenig wie ich weiß, wohin die aktuelle Phase führen wird, kann ich ihr nicht verübeln

                                          Nein - an der Stelle speziell sehe ich jetzt keine große Baustelle. Jedenfalls keine ursächliche. Daß sie mit der ein oder anderen Formulierung oder Reaktion eventuell in ne frische Kerbe reinhaut, unabsichtlich, ja, ok, das kann passieren... *seufz* Macht sie im Zweifelsfall aber auch nicht mit Absicht.

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                                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                            Wird schon Alex,
                                            der Frühling steht vor der Tür und wenn die Sonne erst mal wieder länger scheint, dann macht das viel aus beim Stimmungskarussel.;-)

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                                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                              Moin,

                                              geht mir nen Ticken besser heute.
                                              Hab zuguterletzt doch noch auf das Atosil verzichtet und stattdessen nur zwei Baldriparan eingeworfen. Bin dann auch vor neun gut eingeschlafen.

                                              Allerdings - und jetzt wird's ein bißchen merkwürdig - bin ich um Viertel vor vier wachgeworden, wie ich schon fast befürchtet hatte. Nur ist es mir dieses Mal gelungen, die aufsteigende Unruhe irgendwie zu neutralisieren und noch bis Viertel vor sechs halbwegs erholsam weiterzuschlafen. Das "irgendwie" ist dabei das Merkwürdige: Denn ähnlich wie mit meinen beschrieben Alpträumen hab ich mir auf der Bettkante abends gezielt gesagt: Sollte ich in der Nacht wieder aufwachen, bleibe ich ruhig, schiebe negative Gedanken beiseite und schlafe ganz in Ruhe weiter.

                                              So sehr ich mir wünsche, daß es an diesem festen Vorsatz gelegen hat, weil ich dann ein Instrument für die Zukunft parat hätte, so wenig kann ich daran aber noch wirklich glauben und denke mehr, daß es Zufall war. Vor allem auch, weil der gestrige Tag insgesamt eben doch schon auch etwas ruhiger gewesen ist.

                                              Ich denke aber, ich werde diesen Ansatz trotzdem erstmal ausbauen.


                                              Ansonsten ist es heute definitiv schonmal etwas weniger Angst. Dafür aber spürbar mehr Depri-Anteil: Lustlosigkeit hoch drei. Auch schon im Hinblick auf den Feierabend und das Wochenende: So sehr ich mich einerseits zwar teilweise darauf freue, so wenig sprechen mich meine Hobbies gerade an und ich kann mir kaum vorstellen, irgendetwas davon heute Abend in Angriff zu nehmen. Ich weiß - ich sollte irgendetwas machen und mich nicht wieder um halb neun ins Bett legen. Und gleichzeitig üben das depressive Nichts-Tun und das Bett gerade einen ziemlichen Sog auf mich aus.

                                              Mir geht's grundsätzlich ok bis gut, zwischendurch habe ich durchaus auch immer wieder schöne Lichtblicke.

                                              Und gleichzeitig habe ich das Gefühl, daß aktuell gerade mal wieder soviel Sand im Getriebe ist wie seit Monaten nicht mehr. 2016 war ein insgesamt vergleichsweise positives Jahr, seitdem ich mit dem Schei* zu kämpfen habe. Bin echt davon ausgegangen, 2017 würde es weiter besser gehen. Stattdessen geht's mir seit ein paar Wochen doch so "schlecht" wie im ganzen Jahr 2016 nicht. Schlecht extra in Anführungszeichen - es könnte mir immer noch schlechter gehen. Aber ich erkenne ein paar schleichende Parallelen zu meinem Rückfall damals im Sommer 2014, und das macht mir ein bißchen Sorge...

                                              Meine Frau sagt, ich solle mich auf das Positive konzentrieren, im Kleinen wie im Großen.
                                              Und ich mache das meist auch - bewußt, gezielt und auch so weit es geht genießend. Aber es fällt mir grad doch merklich schwerer als schonmal, die Wahrnehmung bleibt mehr an der Oberfläche und dringt nicht so tief durch wie schonmal.


                                              Keine Frage: Ich gebe die Hoffnung nicht auf
                                              Und wenn ich meine Stimmung heute Früh direkt nach dem Aufstehen mit Jetzt vergleiche, könnte ich im Moment geradezu Bäume ausreißen - naja, zumindest nen einjährigen

                                              Trotzdem: Schei**e ist das gerade wieder mühsam *seufz*
                                              Wenn ich garantiert wüßte, daß es hilft, würde ich mir Botox spritzen lassen...

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                                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                Moin

                                                So, es scheint erstmal wieder weiter aufwärts zu gehen
                                                Die beiden Vormittage Samstag und Sonntag waren zwar irgendwo noch etwas zäh mit phasenweise Angst und Unruhe, aber ab Mittag wurde es dann jeweils deutlich besser. Und dafür, daß heute Montag ist, geht's mir richtig gut

                                                Samstag hab ich's auch nochmal mit Joggen versucht. Aber irgendwie krieg ich da grad nicht mehr die Motivation für hin. Diesen Sommer finden hier im Kreis mehrere 10km-Läufe statt. Bin am Überlegen, ob ich da vielleicht spaßeshalber mal mitmache. Andererseits ist Joggen ja aber auch nicht unbedingt die gesündeste Sportart gerade für die Gelenke, erst Recht auf Asphalt... womöglich bremst mich da grad auch dieses Wissen irgendwo.

                                                Spazieren mit Cachen, so wie gestern Nachmittag, oder Fahrrad fahren sagen mir da doch sehr viel eher zu

                                                Mal sehen...


                                                Wünsche euch einen guten Start in die neue Woche und einen schönen und sonnigen Montag

                                                Alex

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                                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                  Hi Alex,
                                                  schön das es wieder aufwärts geht.

                                                  Aber so eine kleine Wetterabhängigkeit lässt sich nicht verleugnen, oder?

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                                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                    Hi Tired,

                                                    ja, das Wetter macht sicher schon auch was aus. Vor allem, weil es seit ein paar Tagen wirklich warm genug ist, daß es richtig Spaß macht, sich draußen aufzuhalten. Der doch sehr frische Wind, den wir letzte Woche noch hatten, hat sich erstmal gelegt, das macht es sehr angenehm

                                                    Trotzdem denke ich, daß das Wetter da nur ein kleiner Katalysator ist. Während meines Seminars letzte Woche war auch an beiden Tagen schönes Wetter, und ich hab auch zugesehen, daß ich an beiden Tagen ein kleines bißchen aus dem Tagungshotel rauskomme für 15-30 Minuten. Das hat jeweils auch richtig gut getan.
                                                    Und trotzdem ging's mir irgendwo recht bescheiden, und mein Kopf war permanent am Arbeiten...

                                                    Aber für den Moment kann ich echt nicht meckern
                                                    Gibt zwar hier und da Anflüge von Depri und Unlust, grad auch abends ab halb neun frag ich mich manchmal, womit ich mich jetzt noch ne Stunde beschäftigen soll...
                                                    Doch das wird sich sicher auch noch legen.

                                                    Einfach langsam machen. Ich akzeptiere das, ich akzeptiere mich so, wie ich im Augenblick bin, übe mich in Geduld und mache eins nach dem anderen.

                                                    Währenddessen genieße ich den Sonnenschein

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