#}
  • Sie können sich hier registrieren, um Beiträge zu schreiben. Registrierte Nutzer können sich oben rechts anmelden.

Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

    Moin onmeda.de/forum/core/images/smilies/smile.png" border="0" alt="" title="Smile" smilieid="1" class="inlineimg" />

    Ich habe meine neuesten Gedanken mal direkt in einem der neuen Unterforen gepostet, weil ich denke, daß sie da vielleicht etwas nützlicher und allgemeingültiger aufgehoben sind

    https://www.onmeda.de/forum/psychiatrie_psychotherapie/2597960-therapeutic-lifestyle-change-–-der-antidepressive-lebensstil

    Kommentar



    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

      Moin zusammen

      Ich hoffe, ihr hattet ein angenehmes Wochenende.
      Meins war ok bis gut, kleinere Eintrübungen, aber sonst ging’s – auch gut


      Ich stelle mal wieder fest, daß ich wohl doch noch ein gutes Stück von einer Lösung meines Problems entfernt bin:

      Von Dienstag vergangener Woche bis Samstag Mittag ging es mir relativ gut, Donnerstag und Freitag eigentlich tadellos.
      Am Samstag hatte ich von 11 bis 15 Uhr einen Meditations-Workshop, danach Zuhause kroch für ne Stunde ziemlich unangenehm wieder Angst hoch.
      Sonntag Früh beim Aufstehen auch wieder, der Vormittag war etwas zäh.
      Und heute Früh ebenfalls wieder.

      Meine Beobachtung:
      Ich war in der letzten Woche durch 2-3 Dinge beschäftigt und wahrscheinlich abgelenkter:
      Zum einen das Anleiern einer neuen Therapie bzw. Coaching.
      Zweitens das Buch über das TLC, das ich im anderen Thread beschrieben hatte.
      Drittens ist eine neue VR-Brille für meinen PC angekommen, die ich bis Freitag abends immer mal wieder getestet habe.

      All diese Themen haben meine Aufmerksamkeit den ganzen Tag über immer wieder in Anspruch genommen, so daß für das Aufkommen von Angst und Depri nicht ganz so viel Raum übrigblieb.

      Weiterhin meine derzeitigen „therapeutischen“ Maßnahmen:
      • Seit letztem Montag 1000er Omega-3 (zusätzlich zu Lasea, Vitamin-B, Magnesium und Vitamin D).
      • Montags Karate
      • Mittwoch Abend war ich ne 1/2 Stunde Joggen
      • Donnerstag Nachmittag schwimmen
      • Samstag ne 1/2 Stunde Fahrrad fahren
      • Gestern ne Stunde spazieren / cachen
      In Sachen „Bewegung“ habe ich also letzte Woche durchaus einiges getan. Zusätzlich zu den 6-10.000 Schritten, die ich täglich eigentlich immer hinbekomme.
      Joggen, Fahrrad und cachen auch noch an der frischen Luft mit Tageslicht / Sonne.

      Einzig Schlaf war in der letzten Woche wegen des PC-Projektes dann wieder so ne Sache – über 7 Stunden bin ich nicht hinausgekommen, weil immer zu spät im Bett gewesen.

      Gestern Abend dann sehr vernünftig um neun das Licht ausgemacht, gegen halb zehn eingeschlafen – hätten also gut und gern bis um sechs heute Früh 8,5 Stunden werden können.
      Nee, nachts 2-3 mal wachgeworden, und ab 5 Uhr kroch dann langsam die Angst hoch. Also wieder nur rund 7 Stunden…

      Was mich für sich genommen derzeit nicht direkt kirre macht.
      Aber wie soll ich auf die in der TLC empfohlenen 8-10 Stunden Nachtschlaf kommen, wenn mir dann doch wieder was nen Strich durch die Rechnung macht…?!? Und damit meine ich jetzt nicht mein PC-Projekt bis nachts um elf, zwölf oder eins – das ist meine eigene Schuld. Sondern eben gestern Abend, wo ich wirklich früh genug im Bett lag mit genau dem Plan, da jetzt endlich mal was zu ändern.

      Werde die Flinte natürlich nicht ins Korn werfen – dafür bin ich schon zu weit gekommen - kann passieren – aufstehen und weiter versuchen.

      Trotzdem doof…


      Ok – vielleicht ist es nach einer Woche auch noch etwas früh, darüber zu urteilen (sollte man ja eh bleiben lassen ). Auch beim Omega-3 und dem Rest der Umstellungen dauert es sicher ein paar Wochen, bis sich da nachhaltige Erfolge zeigen. Zuguterletzt geht da sicher auch noch ein bißchen was, gerade was das abends pünktlich ins Bett gehen anbetrifft.

      Aber ein bißchen Gedanken macht es mir schon, daß es mir derzeit immer noch vorrangig (nur) dann besser geht, wenn ich mit und von etwas Interessantem abgelenkt bin, sobald das aber erstmal abgehakt ist, es nichts mehr daran zu tun gibt oder es langweilig wird, falle ich wieder in eine ängstlichere, depressivere Stimmung zurück. Ich kann ja schlecht vom Leben erwarten, daß jeder Tag spannend ist – erstens ist das nicht so, zweitens sind damit Enttäuschungen vorprogrammiert.


      Ich stehe gerade mal wieder so ein bißchen im Wald… *Kopf-kratz-unschlüssig*


      LG,
      Alex

      Kommentar


      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

        Hallo Alex

        Aber wie soll ich auf die in der TLC empfohlenen 8-10 Stunden Nachtschlaf kommen, wenn mir dann doch wieder was nen Strich durch die Rechnung macht…?!?
        Ich finde das ist so eine typische Sache für dich, es wird empfohlen, es klapp nicht, also viel Gedanken mach.:-)

        Es ist doch nur eine Richtlinie, versteife dich nicht so sehr darauf.
        Es hat jeder seinen ganz persönlichen Bedarf, sieben Stunden sind eigentlich vollkommen ok und vielleicht solltest du dich eher darauf konzentrieren deinen persönlichen Bedarf zu erfüllen, der durchaus unter acht bis zehn Stunden liegen kann und nicht eine obere Richtlinie.
        Es scheint wie eine Zielsetzung, die Empfehlung ist so, also muss das auch erreicht werden.
        Wenn du aber weniger Schlaf brauchst, dann ist das Streben nach mehr eher hinderlich und zu viel Schlaf macht auch müde.

        Nimm den Schlaf wie er kommt, ohne nachzurechnen und nachzudenken, solange am Tag keine schwerwiegenden Mängel zu spüren sind und du immer noch deine sechs bis sieben Stunden bekommst, solange ist alles gut.;-)

        Kommentar


        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

          Hm, da hast sicher Recht mit.
          Da aber grundsätzlich ein kausaler Zusammenhang zwischen Depression und Schlaf besteht und ich in der Vergangenheit ja auch tendenziell mehr Schlaf bekommen habe - im Schnitt sicher eher 8-9 als 6-7 -, macht mir das eben schon etwas Gedanken. Sorgen wäre zuviel gesagt, aber es fuchst mich eben etwas - ein Plan, der nicht funktioniert hat

          Und es bleibt eben der andere Aspekt mit der interessanten Beschäftigung bzw. eben "nur" Ablenkung, den ich oben geschildert habe - das macht mir definitiv noch mehr Gedanken.

          Kommentar



          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

            Mir scheint du brauchst einfach ein Optimal, genormt, Durchschnitt, um dich relativ sicher in deinen Bemühungen zu fühlen.
            Ist ja auch sinnvoll, einen Wert zu haben den es zu erreichen gilt und am Ende steht der Lohn der Besserung.
            Ich fürchte es ist etwas schwieriger, eben weil die individuelle Komponente in Sachen Psyche das Ausschlaggebende ist und dafür gibt es dann doch keine Norm.
            Du bist ja ein Typ der die Sachen gerne durchschaut, gerne weiß wo beginn und Ziel sich befinden und den Weg am Liebsten unter seiner Kontrolle weiß.
            Umso schwieriger von der Norm abweichende Begebenheiten zu berücksichtigen, zu akzeptieren und nicht mehr mit dem Ideal zu vergleichen, sondern als das persönliche Ideal anzunehmen, selbst wenn es anders ist als jede Vorgabe.

            Nun frag ich mich, wie wird der durchschnittliche Schlafbedarf berechnet, welche Kriterien liegen da zugrunde um für fast alle eine Gültigkeit zu haben?
            Liegen da Probanden in den Betten, wo von hundert, fünfzig acht Stunden schlafen, zwanzig zehn Stunden und der Rest irgendwo dazwischen oder außerhalb liegt?

            Ich kann mir vorstellen dass von den Hundert, ein paar elf, zwölf Stunden schlafen, sehr wenige acht bis zehn Stunden und relativ viele unter acht Stunden.
            Das kaum einer auf die acht bis zehn Stunden kommt, aber alle Stunden zusammengerechnet und durch die Anzahl der Schläfer geteilt, den Durchschnitt bringen, selbst wenn diesen kaum einer erreicht hätte.
            Oder?

            Kommentar


            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

              Hm, da hast sicher Recht mit.
              Da aber grundsätzlich ein kausaler Zusammenhang zwischen Depression und Schlaf besteht und ich in der Vergangenheit ja auch tendenziell mehr Schlaf bekommen habe - im Schnitt sicher eher 8-9 als 6-7 -, macht mir das eben schon etwas Gedanken. Sorgen wäre zuviel gesagt, aber es fuchst mich eben etwas - ein Plan, der nicht funktioniert hat

              Und es bleibt eben der andere Aspekt mit der interessanten Beschäftigung bzw. eben "nur" Ablenkung, den ich oben geschildert habe - das macht mir definitiv noch mehr Gedanken.
              Das Schlafverhalten ändert sich auch, im Laufe des Lebens.

              Das es besser geht wenn Beschäftigung da ist und schlechter wenn nicht, ist eigentlich auch eine sehr bekannte Sache, du hast halt mehr Zeit zum Nachdenken und Grübeln.
              Die Frage ist natürlich, warum denen dann manche fröhlich vor sich hin und andere enden in einer Spirale des Grübelns.
              Klar, irgendetwas stimmt dann nicht.
              Bist du denn alleine wenn das passiert?
              Wenn ja bist du gerne alleine, oder vielleicht nicht und dies unangenehme Gefühl löst dann die negativen Gefühle aus?

              Kommentar


              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                "Gestern Abend dann sehr vernünftig um neun das Licht ausgemacht, gegen halb zehn eingeschlafen.."

                Das Vegetativum lässt sich nicht so einfach manipulieren. Wenn es mal passt, früh ins Bett gehen, anderntags wieder nicht.

                Auch TLC meint Regelmäßigkeit im zikadianen Rhythmus, nicht nur die formale Schlafdauer.

                Kommentar



                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                  Auch TLC meint Regelmäßigkeit im zikadianen Rhythmus, nicht nur die formale Schlafdauer.

                  Ja, das ist natürlich richtig. Und die Regelmäßigkeit umzusetzen, einzuhalten und sich daran zu gewöhnen, ist sicher die eigentliche Arbeit daran...

                  Gestern Abend wieder bis Mitternacht vor dem PC gesessen, weil ich von dem VR-Thema so gefesselt war. Unter anderem nochmal mit Google Earth VR über Island spaziert, wo wir ja letztes Jahr Urlaub gemacht hatten *g*

                  Danach dann mit nem kleinen Umweg über die allabendliche Baldriparan direkt ins Bett. Und konnte natürlich prompt ne halbe Stunde lang noch nicht einschlafen, weil mein Kopf noch am Verarbeiten war. Im Gegenzug dann ab fünf wieder wach gewesen, weil mich das Vogelgezwitscher wegen des geöffneten Fensters geweckt hatte - und prompt war mein Kopf wieder am Arbeiten.

                  So kommt man dem Punkt natürlich nicht bei

                  Aber Spaß macht's - also das VR (nicht der wenige Schlaf) - immerhin

                  Hab mir fest vorgenommen, heute Abend zeitiger in der Falle zu liegen und den PC am besten gar nicht erst einzuschalten. Mal sehen, ob und wie gut es klappt

                  Bist du denn alleine wenn das passiert?
                  Tendenziell bin ich dann alleine bzw. fühle mich zumindest sehr alleine. Soll heißen: Je nach Umfeld oder Situation kann es mir schon auch im Beisein von Familie, Freunden oder im Büro passieren, daß die Angst kommt - und zwar primär dann wohl, wenn ich mich irgendwie stressigen Situation scheinbar allein ausgesetzt fühle.

                  Am Samstag Nachmittag nach der Meditation war ich allerdings tatsächlich allein, weil Frau und Sohnemann noch einkaufen waren. Da kroch es schon hoch. Es verstärkte sich dann noch, als ich im Halbschlaf mitbekam, wie die beiden nach Hause gekommen sind und ein Teil von mir dachte, daß es jetzt vorbei sei mit der Ruhe...

                  Wenn ja bist du gerne alleine, oder vielleicht nicht und dies unangenehme Gefühl löst dann die negativen Gefühle aus?
                  Ich kann grundsätzlich durchaus alleine sein, vor allem, wenn ich beschäftigt und abgelenkt bin.
                  Von meinem Grundbedürfnis her denke ich aber, bin ich nicht gern allein. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich mich auch als Jugendlicher noch am Wohlsten gefühlt habe, wenn die ganze Familie gut gelaunt im Haus oder gar in einem Raum war. Jeder ist da zwar oft seinen eigenen Dingen und Hobbies nachgegangen. Aber diese gemeinschaftliche "Aura" von guter Laune und Frieden ist für mich sehr wichtig. Auch heute noch fühle ich mich am Wohlsten, wenn wir drei auf dem Dachboden zusammen sind - meine Frau am Nähen und Sticken, Sohnemann im Legosack wühlt, und ich bin am Basteln oder PC tüfteln/spielen. Oder wenn wir gut gelaunt ein Gesellschaftsspiel spielen, am besten auch noch bei schönem Wetter im Garten Oder eben auch einfach nur zu dritt ganz gemütlich auf unseren Gartenliegen liegen, lesen bzw. unser Sohn Naturkunde im Garten betreibt *g*, dösen und den Tag und die Ruhe genießen.

                  Kurz:
                  Ein friedliches, harmonisches soziales Umfeld ist für mich sehr wichtig, ja. Da fällt es mir auch immer etwas leichter, lockerzulassen und abzuschalten.

                  Wenn ich allein bin, regt sich aufgrund der Vielzahl an neuen Verpflichtungen in all den letzten Jahren auch häufig einfach das schlechte Gewissen, daß ich jetzt (auch) in irgendeiner Weise fleißig sein müßte anstatt zu entspannen oder mich mit einem Hobby zu beschäftigen. Das war früher mal anders - aber "früher" standen auch nicht täglich 1-2 Ladungen Wäsche und der Geschirrspüler auf dem Tagesprogramm - von dem sonstigen Aufräumen, gerade mit Kind, gar nicht erst zu reden
                  Es gibt eben - leider - immer was zu tun. Manchmal gefühlt zuviel.

                  Kommentar


                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                    Wenn ich allein bin, regt sich aufgrund der Vielzahl an neuen Verpflichtungen in all den letzten Jahren auch häufig einfach das schlechte Gewissen,
                    Vielleicht würde es helfen wenn du etwas Übst diese Verpflichtungen auch mal los zu lassen, das alleine sein genießen zu können, ohne dich intensiv ablenken zu müssen.

                    Ich übe solche Dinge wenn ich im Wald unterwegs bin, besonders bei schönem Wetter wird mindestens eine Halbe Stunde veranschlagt, die ich auf ner Bank zu sitzen habe ohne Handy in der Hand oder Musik im Ohr (wobei ich diese Dinge ohnehin nur selten verwende).
                    Ich glaube manchmal ist es nützlich, so eine Art lernen sich auf sich selber und die Natur zu konzentrieren, ohne an das zu denken was Belastungen auslöst, eben das abschalten üben, womit ich auch große Probleme habe.

                    Kommentar


                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                      Hallo Alex,

                      ich finde es gut, dass Männer im Haushalt mithelfen, wenn die Frauen berufstätig sind. Leider hat mein Mann einer Generation angehört, wo das nicht so weit verbreitet war.

                      Also war es meine Aufgabe, neben dem Beruf (halbtags) für die Familie mit zwei Kindern und Haushalt allein zu sorgen. Die Aussicht auf Belohnung, z.B Zeitung lesen hat mich dann immer etwas beflügelt, wohl auch die kleinen Pausen, die ich zwischendurch einlegen konnte.

                      Ist mal bloß so eine Idee,

                      VSV









                      I

                      Kommentar



                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                        Hallo Tired, hallo VSV,

                        Vielleicht würde es helfen wenn du etwas Übst diese Verpflichtungen auch mal los zu lassen, das alleine sein genießen zu können, ohne dich intensiv ablenken zu müssen.
                        Wenn ich unterwegs bin, klappt es mit dem Üben und Ablenken idR ganz gut, jedenfalls, wenn es angenehme Beschäftigungen sind.
                        Aber je nachdem, wieviel Arbeit Zuhause wartet, kehren die Unlust und das ängstliche Gefühl in dem Moment zurück, in dem ich Zuhause wieder die Tür reinkomme...

                        Wir müßten zum Beispiel auch unbedingt mal ausmisten. Viel zuviel Kram. Wir haben es hingekriegt, 140 m2 Wohnfläche plus Keller vollzubekommen. Eine Begründung für den Fluch liegt darin, daß vieles - relativ gesehen - nicht mehr so viel kostet wie früher einmal; da kann man sich leichter mal was gönnen. Im Umkehrzug fehlen aber eben die Zeit und Gelegenheit, altes auch mal regelmäßig auszumisten. Dazumal es mir in der Seele wehtut, noch intakte und funktionstüchtige Dinge in den (Sperr)Müll zu geben, nur, weil man sie selbst nicht mehr gebrauchen kann.
                        Und auch Sohnemann hat schon so viele Spielsachen mit sieben Jahren - das ist der Hammer! =:-O

                        Ich hab das Thema auch schon ein paar mal bei meiner Frau angesprochen. Aber sie hat dieses Sammelgen offenbar von ihrer Mutter geerbt und reagiert auf derartige Vorschläge zurückhaltend bis säuerlich. Meint, ich sollte erstmal bei mir anfangen.
                        Womit sie sicher irgendwo Recht hat, was ich aber zumindest in kleinem Stil durchaus tue, z.B. via eBay oder Momox.
                        Ein paar Dinge hat sie dann schon auch mal vor ein Monaten entsorgt und verschenkt bzw. verkauft.

                        Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los, daß mehr Zeug in die Bude reinkommt als rausgeht.
                        Und vor allem im Keller stapeln sich in wilden Haufen leere Verpackungskartons und Gerümpel, von dem man mal dachte, man bräuchte es vielleicht noch. Aber auch hier sind viele Dinge dabei, wo meine Frau mindestens Mitspracherecht hat - die Sachen kann ich mir nicht einfach krallen und auf den Müll werfen. Oder verkaufen. Auch mein Angebot, hier mal vorzusortieren, so daß sie nur noch sagen müßte, was weg kann und was nicht, stieß bisher auf Ablehnung - will sie sich immer "jetzt" nicht mit beschäftigen; sie hätte genug um die Ohren.

                        Nur im Alleingang macht da ein Aufschlag wenig Sinn...

                        Und solange nicht von irgendwoher massig zusätzliche Zeit vom Himmel regnet, wird es irgendwie schwierig, da viel mehr in Angriff zu nehmen und auch strukturierter. Und hier und dort mal ne halbe Stunde bringt wenig.

                        Wie im Außen, so im Innen. Oder auch umgekehrt, je nachdem, wie man es betrachten mag.

                        Folglich - um den Kreis zu schließen: Wenn ich nur die Haustür aufschließe, fühle ich mich an manchen Tagen schon erschlagen. Nicht, daß es bei uns jetzt zugehen würde wie bei Messis - um Himmels Willen! Aber mir persönlich ist es schlicht zuviel, ich verliere den Überblick und ein gewisses Grundmaß an Ordnung.

                        Denke, daher rührt auch ein kleiner Teil meines Unwillens bzgl. eines zweiten Kindes: Wieder ein Zimmer weniger; einerseits wieder mehr Sachen; andererseits wohin mit all den Dingen, die da jetzt drin sind...? usw.

                        Es wird mir manchmal einfach alles zuviel, zu komplex, zu unübersichtlich, ich fühle mich davon erdrückt und in die Enge getrieben. Soviel brauche ich eigentlich gar nicht.
                        Ich versuche schon langsam, alles mögliche an CD's, Videos und teilweise auch Büchern in elektronische Form umzustellen - MP3s, Online-Videothek und Kindle-e-Books -, um Platz zu schaffen. Aber das sind irgendwie auch nur Tropfen auf dem heißen Stein. Wenn auch sicher ein Anfang.

                        Ergo hilft die "Flucht" nach draußen durchaus temporär. Sie löst aber mein Problem an der Stelle nicht Und ich sage bewußt "mein Problem", weil es für jemand anders vielleicht nicht so dramatisch sein muß. Klar räumen wir auf, machen den Haushalt, einmal die Woche kommt die Putzhilfe, etc. Aber es ist mir persönlich einfach von der schieren Menge an Gegenständen her, die in einer gewissen Ordnung gehalten werden müssen, zuviel. Zu Uni-Zeiten und in den ersten Jahren unserer Beziehung war das alles noch sehr viel überschaubarer - und selbst da haben wir samstags oder sonntags nen kompletten Vormittag gerödelt, um Ordnung zu halten.

                        Weniger ist es seitdem nicht geworden

                        Hoffe, ich kann mich ein bißchen verständlich ausdrücken

                        Die Aussicht auf Belohnung, z.B Zeitung lesen hat mich dann immer etwas beflügelt, wohl auch die kleinen Pausen, die ich zwischendurch einlegen konnte.
                        Ja, den "Trick" habe ich auch schon öfter angewendet. Mal klappt er besser, mal weniger. Ich betone mir selbst gegenüber mittlerweile auch immer, wenn ich etwas im Haus geschafft und erledigt habe und daß ich stolz darauf sein darf und mir jetzt eine Pause verdient habe.

                        In der nächsten Sekunde/Minute schweift mein Blick dann aber wieder über all das, was liegenbleibt, insb. eben auch das Grundsätzliche wie das Ausmisten und Ausdünnen des Hausstands - und meine Laune stagniert wieder irgendwo zwischen Resignation, leichter Verzweiflung und Hilflosigkeit und bestenfalls Gleichgültigkeit... *seufz*


                        An dem Punkt dieser Erkenntnisse war ich auch vor drei Jahren schon einmal während meines Rückfalls. Also nix Neues.
                        Aber es ist seitdem beim Durchwurschteln geblieben. Keine Zeit zu und kein gemeinsamer Nenner mit meiner Frau, jedenfalls nicht im gleichen Maß und zur gleichen Zeit.

                        Kommentar


                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                          Oh Mann - ähnlich wie gestern heute auch wieder schon den ganzen Tag Probleme, den Kopf und das Denken mal abzuschalten: Immer wiederkehrende Grübeleien, Konzentrationsprobleme, leichter Streß und schon 1-2x Ohrenklingeln. Wegen nix. Nicht, daß heute ein besonders stressiger Tag wäre - alles nur im Kopf.

                          Gestern noch im TLC-Buch das Kapitel gelesen, mit welchen Methoden man das Grübeln erkennen und abschalten kann - bewußtes Anlegen und Pflegen einer bewußten "Grübeltabelle", soziale Kontakte, Gespräche, Spiele, Hobbies, auch mal Filme, Hörbücher u.a. Alles Dinge, die ich ja grundsätzlich noch habe und denen ich im Großen und Ganzen auch nachgehen kann - zum Glück.
                          Trotzdem erzeugt teilweise selbst die Beschäftigung mit diesen grundsätzlich positiv besetzten Dingen (leichten) Druck und Streß im Kopf. Wohl, weil ein Teil von mir denkt, daß er es schaffen muß, daß es doch endlich mal klappen muß.

                          Aber verflixt noch eins: Irgendwie muß es doch gehen...!

                          Kommentar


                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                            Hallo Alex,

                            es muss nicht! Es darf!

                            VSV, die an ähnlichen Problemen herumexperimentiert. Ich habe Angst vor Überforderung. Fühle ich mich überfordert, obwohl ich es eigentlich gar nicht so richtig bin, melden sich die Körpersymptome. Ich weiss einfach nicht, wie ich dem beikommen soll. Da steht wohl Gefühl gegen Verstand. Es ist wie bei dir, es muss klappen und es tut es nicht. Damit wieder Verunsicherung.

                            Mein Körper reagiert hypersensibel und ist dabei sehr einfallsreich. Heute habe ich Juckreiz mit roten Striemen, morgen Stimmungsschwankungen, dann Verspannungen im Rücken, manchmal Angst. Was mir wirklich ein wenig hilft, ist viel Ruhe, manchmal spontan ein bisschen lesen, den Tag einfach mal Tag sein lassen, gar nichts müssen, das Müssen kommt dann schon wieder von ganz allein.

                            Mein Mann war ein großer Sammler vor dem Herrn. Mir tut es einerseits leid, seine Schätze zu entsorgen weil es mich so an ihn erinnert, aber wenn ich die Entsorgung vollzogen habe, ist es doch so ein bisschen wie Ballast abwerfen. Es ist ja immer noch genug übrig von allem.

                            Wenn man gar nichts dergleichen unternimmt, kann es ganz leicht zu einem großen Berg anwachsen und innerlich belasten. Ich erinnere mich noch mit Entsetzen an unseren letzten Umzug, nicht der Umzug war das Problem, sondern das Gerümpel. Alte Kinderwagen, ein Faltboot, etliche Fahrräder, alte Büroschreibtische, alles irgendwie einmal zusammengetragen und nie mehr benötigt.

                            Nicht zu sprechen von den ganzen Bücherwänden, die heute noch in der unteren Etage ihr Dasein fristen. Ich habe nichts gegen Bücher, aber es kann auch zu viel werden. Und meine lieben Kinder, die auch zu dem Bücherreichtum beigetragen haben,
                            der eine ist Germanist, wollen sie auch nicht. obwohl es anspruchsvolle Literatur ist. Selbst beim lions-club hat man schon mehr als genug davon.

                            Unsere Zeit wird immer schnellebiger , ich will es jetzt wieder einfach haben!!!!!!!!

                            VSV







                            Kommentar


                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                              Hi

                              Mein Körper reagiert hypersensibel und ist dabei sehr einfallsreich. Heute habe ich
                              Juckreiz mit roten Striemen, morgen Stimmungsschwankungen, dann Verspannungen im Rücken, manchmal Angst. Was mir wirklich ein wenig hilft, ist viel Ruhe, manchmal spontan ein bisschen lesen, den Tag einfach mal Tag sein lassen, gar nichts müssen, das Müssen kommt dann schon wieder von ganz allein.

                              Ja, das kenne ich auch alles. Zur Zeit ist es allerdings primär ein leichtes, aber unangenehmes dauerhaftes Druckgefühl im Oberbauch sowie zeitweise auch im Kopf, und eben hin und wieder leichtes „Streß-Ohrenklingeln“. Fühle mich da oft auch einfach tierisch gestreßt und angespannt.

                              Das mit dem „viel Ruhe“ kann ich im Augenblick auch für mich unterschreiben – wobei es mir/meinen Gedanken/meinem Körper gerade nicht immer leicht fällt, auch wirklich zur Ruhe zu kommen… *seufz*

                              Schlimm empfinde ich es auch, daß auch meine Stimmung im Tagesverlauf deutlich instabiler geworden zu sein scheint:

                              Während ich in den letzten Jahren unter dem SSRI meistens nur morgens verstimmt war und es sich ab Mittag meist zuverlässig gebessert hat, so daß ich abends i.d.R. gut drauf war, so ist das mittlerweile wieder ein arges Auf und Ab. Morgens komme ich nur schwer aus dem Bett, beim Frühstück geht’s halbwegs, dann wieder bricht die Stimmung ein bzw. kommt Angst hoch, dann geht es wieder etwas, dann wieder Unlust und Angst… Arg mühsam. Da ist es auch schwer, sich etwas Schönes vorzunehmen, was in den vergangenen 2-3 Jahren eigentlich auch immer ein bißchen ne Bank gewesen ist.


                              Gestern Abend bin ich wieder richtig am Heulen gewesen und hab danach noch ne Stunde mit meiner Frau gesprochen, die sich wirklich viel Zeit für mich genommen hat.

                              Ihre Theorie: In mir drin wühlen immer noch und immer wieder Ängste aus der Kindheit, die durch aktuelle Ereignisse bzw. halb-bewußte, aber automatische Bewertungen getriggert werden. Das deckt sich insofern ja durchaus mit meinen eigenen Erkenntnissen, die ich im Kern schwerpunktmäßig auf psycho-soziale Ängste zusammenfassen würde aufgrund von immer wiederkehrender Ablehnung, Zurückweisung und Mobbing während Kindheit und Jugend durch einige meiner Mitschüler. Teils wirklich heftig – so kann ich mich durchaus noch dunkel, aber gut genug daran erinnern, daß ich gerade in der ersten Klasse teils wie in den Startlöchern zum Schulende losgerannt bin, eine Meute von wenigstens 4-6 johlenden 1-Klässern im Rücken, die mich drangsaliert haben. Ungelogen wirklich eine wahre Flucht! In den höheren Klassen war es dann nicht mehr so dramatisch, aber bis zur 9./10. Klasse hin auf verbaler Ebene phasenweise immer noch schlimm genug.

                              Inwieweit meine Eltern es damals versucht und geschafft haben, mir eventuell trotzdem das Gefühl von Sicherheit zu geben, weiß ich nicht mehr, kann ich mich absolut nicht dran erinnern.


                              Aber meine Frau meint, ich müsse da auf jeden Fall hinab zu meinem Inneren Kind und mich mit den damaligen Geschehnissen auseinandersetzen. Mein Inneres Kind in den Arm nehmen, trösten, mit ihm reden, ihm klarmachen, daß die heutigen Trigger nichts mit damals zu tun haben und ich heute sehr wohl viele Freunde habe und Menschen, die mich mögen und lieben. Aber ich hätte wohl ziemliche Angst davor, dort hinabzugehen.

                              Ich meinte dann, ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen, denn ich weiß schlicht nicht, wo der Abstieg dorthin ist. Ich habe ihn zugemauert. „Ja, und Erde drübergeschaufelt, Gerümpel drauf abgestellt und Unkraut drüber wachsen lassen…“ war dann ihre Antwort. „Aber Du weißt, wo der Zugang ist! Wenigstens ein Teil von Dir weiß es.“

                              Fakt ist – und das hat sie mir auch bestätigt -, daß ich dem Thema rein kognitiv nur mit meinem Verstand nicht weiter beikommen werde. Ich muß es mit dem Herzen tun.

                              Und auch, wenn ich diese Aufforderung schon so oft gehört und gelesen habe:

                              Ich weiß schlicht nicht, wie ich das anstellen soll…! Ich setze wahrscheinlich allein schon da an der falschen Stelle an, daß ich mit dem Kopf nach dem Zugang zum Herzen, sprich zu dem Keller suche, in dem mein Inneres Kind total verängstigt weint.

                              Aber ich weiß nicht, wie ich es sonst machen soll… *Kopf-kratz*

                              Ich konnte in meinem bisherigen Leben das meiste mit meinem Verstand angehen und lösen, irgendwann kam dann natürlich hier und da das Doing mit den Händen, klar. Aber die Lösungsfindung geschah über den Kopf.

                              Und das scheint jetzt hier nicht mehr zu klappen…

                              „Du mußt es wollen. Wenn Du zu Deinem Inneren Kind hinuntersteigen WILLST, wirst Du auch dorthin gelangen“, sagt meine Frau. Und ich müsse auch daran glauben, daß mir das hilft bzw. helfen kann.

                              Tja, und so sitze ich hier und frage mich, warum das nicht klappt… Will ich nicht wirklich, weil ich zuviel Angst habe? Und bin ich vielleicht sogar schon lange dort (gewesen), aber es hat nichts gebracht…? Oder bin ich noch nicht oft genug dort unten gewesen – wie oft und wie lange muß ich das tun? Und vor allem: Wann und wie soll ich das genau tun – Stichwort Alltag, Job, Familie…?

                              Und warum genügt es meinem Inneren Kind nicht (mehr), daß ich mir/ihm immer wieder sage, daß heute doch eigentlich alles ok ist – daß ich Familie, Freunde und Hobbies und überhaupt alles habe, was ich haben wollte, und noch viel mehr?

                              Und das mit dem „daran glauben“ ist natürlich auch so ne Sache.

                              Fragen über Fragen…
                              Und alle kommen sie von meinem Kopf.
                              Außer der Angst – die kommt aus dem Herzen *seufz*

                              Dabei möchte ich doch einfach nur zufrieden, entspannt und „glücklich“ sein – ich kann mir nicht vorstellen, daß mein Inneres Kind das nicht sein möchte, sonst würde es nicht so unglücklich sein.

                              Wenn das Ganze sich überhaupt von dort her aufbaut… *Kopf-kratz* Womit wir beim nächsten Zweifel sind

                              Kommentar


                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                Zurückweisung und Mobbing während Kindheit und Jugend durch einige meiner Mitschüler. Teils wirklich heftig – so kann ich mich durchaus noch dunkel, aber gut genug daran erinnern, daß ich gerade in der ersten Klasse teils wie in den Startlöchern zum Schulende losgerannt bin, eine Meute von wenigstens 4-6 johlenden 1-Klässern im Rücken, die mich drangsaliert haben. Ungelogen wirklich eine wahre Flucht! In den höheren Klassen war es dann nicht mehr so dramatisch, aber bis zur 9./10. Klasse hin auf verbaler Ebene phasenweise immer noch schlimm genug.
                                Hi Alex,
                                ja ähnliches kenne ich auch und das prägt durchaus.
                                Ich habe mir die Jungs einzeln geschnappt, aber dann immer Mitleid mit ihnen bekommen und sie nicht verdroschen.
                                Kinder sind brutal, besonders in einer Gruppe und das Mitgefühl wird dann vollkommen ausgeschaltet.
                                Ich denke das prägt insoweit dass du lernst, dass du nicht sicher bist und dem Stärkeren regelrecht ausgeliefert.

                                Mir kommen dazu auch einige Beiträge von dir in den Sinn, die viel mit befürchteter Ablehnung und der Angst davor zu tun haben, nach meinem Empfinden.
                                Ich denke da konntest du nicht auf eine gesunde Weise lernen, dass Ablehnung vollkommen ok ist.
                                Ich kann nicht jeden mögen und jeder kann mich nicht mögen.
                                Also was ist so schlimm daran, wenn man von jemanden abgelehnt wird?
                                Es ist egal, besonders wenn ich denjenigen nicht brauche um glücklich zu werden.
                                Natürlich wird dein Vertrauen in die Bezugspersonen auch etwas gelitten haben, niemand da der helfen kann, du warst alleine.

                                Das ist jetzt aber nicht mehr so und ich denke diese Sicherheit muss erst einmal verinnerlicht werden, auch die Sicherheit dass du klar kommen würdest, egal wer dich ablehnt und genug Menschen um dich hast die dich zu schätzen wissen.

                                Kommentar


                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                  Hallo Tired,

                                  Mir kommen dazu auch einige Beiträge von dir in den Sinn, die viel mit befürchteter Ablehnung und der Angst davor zu tun haben, nach meinem Empfinden.
                                  Ich denke da konntest du nicht auf eine gesunde Weise lernen, dass Ablehnung vollkommen ok ist.
                                  Ja, ich vermute auch schon seit längerem, daß über diese Erfahrungen damals viele Fäden zusammenlaufen. Sie waren zwar auch lange Zeit begraben, weil es ab der 12./13. Klasse für rund 15 Jahre ganz gut lief an der Front und Mobbing fast kein Thema war (von einer Ausnahme in meiner alten Firma abgesehen). Aber die ebenfalls schon mehrfach angesprochenen Ereignisse - mangelnde Anerkennung, persönliches Schlechtreden meiner Arbeitsleistung durch speziell einen Ar***, Mobbing - im jüngsten Job in den vergangenen Jahren haben das zwischenzeitlich aufgebaute Vertrauen offenbar wieder gehörig geschädigt bzw. komplett abgebaut. Weiterhin natürlich auch der allseits berufs-, umzugs- und familiengründungs-bedingte Rückgang an sozialen Aktivitäten mit Freunden - da fehlt dann für solche Situationen wahrscheinlich eben das erforderliche Auffangnetz.
                                  Von da an ist das nicht mehr weit bis zur allgemeinen Verunsicherung...

                                  Das Doofe ist nur:
                                  Kognitiv-rational mit dem Verstand weiß ich das ja alles. Auch, daß mich nicht jeder mögen muß, ebenso, wie ich ja auch nicht jeden mag. Ich weiß es. Ich weiß auch, daß meine Frau und mein Sohn mich über alles lieben, für mich da sind, meine Freunde - wenn auch weiter weg und seltener zu sehen / sprechen - genauso.

                                  Aber mein Inneres Kind - der "kleine Alex" - scheint bei sozialem Streß dieser Art immer getriggert zu werden und kommt dann verängstigt und heulend an die Oberfläche, so intensiv, daß ich ihn kaum gebändigt bzw. sinnvoll und nachhaltig getröstet bekomme. Dann bricht es in solchen Momenten aus mir heraus, ich hocke bzw. liege heulend auf dem Bett, die Welt geht unter. Das geht dann ein paar Minuten, dann reiße ich mich immer wieder irgendwie zusammen, ein Teil des Drucks ist auch draußen - aber Klein-Alex hat sich auch wieder in seinen Brunnenschacht zurückgezogen, und ich weiß nicht, wie ich ihn/mich/uns mal endlich etwas dauerhaft eben getröstet und beruhigt bekommen soll.
                                  Wie nehme ich ihm/mir/uns dauerhaft die (größtenteils wirklich absolut unbegründete) Angst vor Ablehnung und dem Alleinsein? Davor, etwas falsch zu machen und deswegen zurückgewiesen zu werden? Dabei gestehe ich mir das Fehler-machen einerseits durchaus zu! Trotzdem ist die andere Seite der Medaille "Klein-Alex", der verunsichert ist, was deswegen wohl als nächstes geschieht...

                                  Wie finde ich da den Zugang zu ihm/mir?
                                  Oder hab ich den Zugang vielleicht schon lange, allein schon, weil ich auch das Weinen zulasse, nur es dauert eben. Immer und immer wieder. ...?

                                  Kommentar


                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                    Trotzdem ist die andere Seite der Medaille "Klein-Alex", der verunsichert ist, was deswegen wohl als nächstes geschieht...

                                    Wie finde ich da den Zugang zu ihm/mir?
                                    Rede mit ihm.;-)
                                    Schnapp dir zwei Stühle, auf dem einen sitzt groß Alex, auf dem anderen klein Alex.

                                    Frag ihn was ihm Angst macht, setz dich dann auf den anderen Stuhl und überlege was klein Alex sagt und vor allem fühlt.
                                    Geh den Ängsten nach, versuche sie als großer Alex zu entkräften, hör zu was klein Alex sagt warum das nicht geht usw.

                                    Wenn er sich im Alltag zu Wort meldet, dann sag, komm klein Alex, das sehen wir uns mal genauer an.
                                    Nimm ihn an der Hand und untersuche mit ihm gemeinsam was da stört und frage ihn was man tun kann damit es nicht mehr stört.
                                    Wenn zuhause mit der Frau so Situationen kommen dann nimm es humoristisch: Schatz, klein Alex nervt, ich bring ihn mal kurz raus und sag ihm dass alles ok ist.;-)
                                    Oder, du stellst drei Stühle hin, du groß Alex, du klein Alex und deine Frau der Alex der Vernunft der etwas moderiert.

                                    OK, das ist wohl eher ein Rollenspiel für die Therapie, aber ich denke man kann sich da sicher auch Ansätze für den alltäglichen Umgang mit dem kleinen Quälgeist heraus ziehen.;-)

                                    Kommentar


                                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                      Danke Dir für Deine Antwort

                                      Ja, so in etwa werde ich es wohl angehen müssen.
                                      Das größte Problem wird eher das Timing sein, wenn Klein-Alex sich meldet: Tagsüber im Großraumbüro ist immer irgendwie Betrieb, oder ich sitze ja auch mal in Besprechungen. Da wird's ein bißchen schwierig, sich mal eben in sich zu kehren, um solchen Dingen nachzuspüren und (gedankliche) Selbstgespräche zu führen.
                                      Aber das muß ich dann wohl eben zu passender Zeit etwas später aufarbeiten.

                                      Ja, ne Moderation durch meine Frau wird da schwierig
                                      In Ansätzen gibt sie mir da ja durchaus entsprechende Impulse. Aber ne ausgesprochene "Therapie" kann ich ihr da kaum zumuten. Ich werde sehen, daß ich mir da nach dem Sommerurlaub nochmal professionelle Hilfe organisieren, auch, wenn ich sie selbst zahlen muß (kassenärztliches Kontingent ist für die nächsten zwei Jahre noch ausgereizt).


                                      Ansonsten ging es mir gestern Nachmittag und Abend wieder ziemlich gut, heute Früh zunächst auch noch.
                                      Und dann hab ich mir im Auto auf dem Weg ins Büro Hape Kerkeling eingeschaltet ("Der Junge muß mal an die frische Luft"), und prompt erzählt er im zweiten und dritten Kapiteln von schicksalhaften Begegnungen mit totkranken Kindern und dem Elend, das er in Mosambique erlebt hat...
                                      Klar sind solche Geschichten immer heftig, auch für "Kerngesunde" - aber ich muß da grad echt wieder aufpassen, daß es mich nicht über die Maßen runterzieht.
                                      (Anm.: Was nichts daran ändert, daß ich solche Menschen bewundere. Es ist wirklich beeindruckend, wie manche sich engagieren können und trotzdem halbwegs bei sich bleiben können.)
                                      Wird schon...
                                      Hab mir im Büro als erstes alte Kalenderbilder von unserem Sohn aus den vergangenen Jahren angesehen - das hat etwas geholfen


                                      Dann werde ich mal sehen, wann ich mich mal mit Klein-Alex "zusammensetze"

                                      Und ansonsten mal gucken, wie unser anstehender Urlaub wird: Wir fahren nach Usedom, auf die "Sonneninsel Deutschlands", mitten im Sommer - und was sagt mir meine aktuelle Wettervorhersage für die nächste Woche...? => durchgängig kühl bis max. 20/21° und Regen... Na super *seufz* Vor allem auch, weil sich unser Sohn riesig darauf freut, mit mir schnorcheln zu gehen. Aber das kann man bei so einem Wetter eher vergessen.
                                      Hoffentlich kommt es noch anders

                                      Kommentar


                                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?


                                        Ja, ne Moderation durch meine Frau wird da schwierig
                                        Ne, die halt mal lieber raus, aber die Impulse von ihr kannst du in die Zwiegespräche mit aufnehmen, vielleicht als ruhenden Gedankenpol.

                                        Ja, wenn man das Elend auf der Welt sieht und wie viele einfach helfen ohne wenn und aber, unsereins bekäme die Bilder nie wieder aus dem Kopf und würde davon erdrückt werden.

                                        Ach was, Usedom wird heiß;-), der Wetterbericht ist nur für die nächsten drei Tage halbwegs sicher, was darüber hinaus geht ist reine Spekulation und Statistik der Wetterfrösche.:-)

                                        Kommentar


                                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                          Moin zusammen

                                          So, Urlaub vorbei. Das Wetter auf Usedom war sehr april-mäßig rein vom Sonne-Regen-Mix her, aber zum Glück grundsätzlich warm genug für den Strand, sobald die Sonne dann auch mal draußen war.
                                          Soweit also alles gut


                                          Aber ansonsten geht's mir leider arg bescheiden. Im Urlaub ging es noch so halbwegs, es gab bessere und schlechtere Tage bzw. Stunden.
                                          Aber gestern war übel, vor allem nachmittags und abends, und heute Morgen ist es auch nicht viel besser: Anspannung, leichte Angst, leichte Unruhe, am schlimmsten aber wirklich eine ziemlich deprimierte, hoffnungslose und unmotivierte - kurz: depressive - Stimmung, daß ich mich mal wieder nur von Augenblick zu Augenblick rette.
                                          Gestern Nachmittag an ner Angstattacke vorbeigeschrammt, abends dann auch wieder.

                                          Und ich bin wirklich einigermaßen verzweifelt, ob ich aus dem Mist und Sumpf jemals wieder vernünftig rauskomme. Das geht mittlerweile seit über drei Jahren, und mehr als maximal 2-3 halbwegs gute Wochen waren nie drin - dann kommt immer der nächste Hänger. Und ca. seit Jahresbeginn komme ich meist sogar kaum an ne beschwerdefreie Woche heran, geschweige denn 2-3.

                                          Ja, ich habe in all der Zeit eine ganze Menge gelernt. Keine Ahnung, wo ich stehen würde, wenn ich das alles nicht wüßte und ein bißchen geübt hätte.
                                          Aber Spaß macht es keinen, und los werde ich die Depri-Angst trotzdem (noch) nicht. Mir wird ganz anders, wenn ich mir vorstelle, daß das bis an mein Lebensende die nächsten 20, 30, 40 Jahre so weitergehen soll... Lebensfreude sieht anders aus, und die Zuversicht und Hoffnung, die ich zwischenzeitlich ja häufiger mal verspürt und auch hier kommuniziert hatte, ist grad irgendwie meilenweit weg.

                                          Seit gestern nehme ich wieder meine Fluoxetin in der Hoffnung, daß mir das in den nächsten Wochen helfen wird. Nach Vorgabe meines Psychiaters erstmal 3 Tage 10 mg, ab Freitag dann hoch auf 20. In ca. 6-8 Wochen dann hoch auf 30. Und dann mal sehen.

                                          Ansonsten unterstützt mich meine Frau aktuell massiv mit Zusprache und Mut-machen. Das hilft auch etwas. Aber es ist und bleibt trotzdem verflixt anstrengend.

                                          Und vor allem weiß ich immer noch nicht, wo es so genau herkommt. Ich dachte wirklich, nachdem ich nach und nach alle möglichen kleinen und großen Stolpersteine in meinem Leben aufgedeckt habe, würde es langsam mal besser. Stattdessen verspüre ich aktuell gerade mal wieder so einen Überdruß des Lebens und Lebens-Müdigkeit - ich will einfach nur, daß dieses Leid irgendwann irgendwie mal aufhört. Wenn's ein (echtes!) Wundermittel gäbe, das mich 1000 € im Jahr kosten würde oder mehr - ich würde sie zahlen.

                                          Am mangelnden Omega-3 (allein) liegt's bei mir jedenfalls nicht, sonst müßte das nach rund vier Wochen mal langsam Wirkung zeigen. Mangelnde Bewegung ist es sicher auch nicht - ich war im Urlaub viel cachen, viel spazieren (im Schnitt 10-12.000 Schritte / Tag), viel frische Luft und Sonne (soweit sie schien), auch ein paar Mal schwimmen. Das müßte nach den im TLC-Buch zitierten Studien eigentlich ausreichend sein; da genügen teils schon geringere Bewegungseinlagen für nachhaltige Besserungen. Von meinen Freunden und Familie ziehe ich mich auch nicht zurück, auch wenn es in den letzten Tagen ein bißchen ein Angang ist.

                                          Meine Lebensführung ist damit sicher auf einem besseren Weg als bei vielen anderen Betroffenen - und trotzdem reicht es (noch) nicht. Zum Verzweifeln...

                                          Ich versuche mich zwar, treu an Crashs Worte zu halten: "Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, sollte man den Kopf nicht hängenlassen". Aber Schei**e, ist das anstrengend zur Zeit...

                                          Klar - zwischendurch habe ich auch mal entspannte, richtig gute Momente, bspw. letzte Woche noch im Urlaub, als ich ne Stunde lang ganz entspannt in nem Freizeitpark in der prallen Sonne auf der Bank saß, Kaffee geschlürft und ein bißchen im Netz gesurft bin. Ist nicht so, daß ich das nicht sehen würde. Oder Sonntag Abend auf der Rückfahrt, als wir zum Abendessen bei einem der besten Chinesen waren, den ich seit sehr langem kennengelernt habe (nicht 08/15-Billig-Buffet, sondern wirklich richtig gutes Essen).
                                          Und noch viele Momente mehr. Hier einer, da einer.

                                          Aber eben leider alles nicht über Strecke.
                                          Dabei erwarte ich ja gar nicht, in jedem Moment wer-weiß-wie glücklich zu sein, sicher nicht.
                                          Aber "einfach" mal wieder über Stunde, Tage und Wochen(!) hinweg im Schnitt entspannt zu sein. Klar gehört hier und da ein bißchen Streß oder meinetwegen auch Angst zum Leben dazu - aber bei mir fühlt es sich gerade so an, als hätte sich das Verhältnis ins Gegenteil verkehrt: 90% Streß, Angst und Depri, 10% halbwegs entspannt und zufrieden. Statt irgendwie 30% Streß, Angst und Depri und 70% Entspannung und Zufriedenheit.

                                          => Ich erwarte gar nicht unbedingt, daß ich es jemals wieder ganz komplett loswerde. Wenn ich mit Depri-Angst erstmal geplagt bin, ist das so, und in einem erträglichen Maß könnte ich es auch (besser) akzeptieren. Aber so, wie es in der letzten Zeit ist, ist es einfach nur mühsam und schei**e. Und wie meine Frau es gestern auch schon erkannt und gesagt hat: Etwas schei**e zu finden und es gleichzeitig wohlmeinend zu akzeptieren, schließt sich irgendwie gegenseitig aus Etwas "Schei**e" zu finden impliziert immer auch einen gewissen Widerstand gegen die Sache, und den spüre ich auch in mir. Ein nicht unerheblicher Teil von mir lehnt sich immer noch gegen die Krankheit oder was-auch-immer es ist auf, und zwar umso stärker, je schlechter es mir geht. Also genau dann, wenn mir Akzeptanz wahrscheinlich am meisten nützen würde - etwas in entspanntem Zustand, wenn man keine oder nur wenige Symptome hat, zu akzeptieren, ist nicht unbedingt ein Kunststück


                                          Scheibenhonig

                                          Kommentar


                                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                            Und ewig grüßt das Murmeltier..........

                                            Moin Alex,
                                            schön dass der Urlaub wettertechnisch ganz gut hin gehauen hat.

                                            Tja, es gibt wohl keine allgemeingültige Vorgehensweise, oder gar Antwort.
                                            Ich glaube wie man mit den Stimmungen umgeht hängt stark von der inneren Einstellung ab, es dürfte viel Gelassenheit nötig sein.
                                            Das Ziel mehr als zwei, drei Wochen gute Stimmung ohne Probleme zu haben, ist vielleicht etwas hoch gesteckt.
                                            Es geht nur in kleinen Schritten, den Blick weniger auf das Endergebnis richten, als auf die kleinen Dinge die sich schon gebessert haben und da weiter machen.

                                            Gut, ich rede auch immer schlau daher und dabei geht es mir nicht viel anders als dir.
                                            Gerade dieses Jahr nervt mich ungemein dass das erwartete Sommerhoch so gar nicht vorhanden ist, ganz im Gegenteil, aber da scheine ich ja nicht die einzige zu sein.;-)
                                            Also schieben wir es mal einfach aufs Wetter.:-)))

                                            Bei dir habe ich auch oft den Eindruck dass dir neue Impulse fehlen, sicher hat es einen Grund dass du dich nach einem neuen Job umsehen wolltest, die Euphorie der Veränderung wäre dann wieder spürbar.
                                            Vielleicht liegt der Stillstand einmal an deinen hohen Ansprüchen die Stimmung betreffend und zum anderen dass dein Leben gerade wirklich einen für dich unbekannten Stillstand erfährt, den du "noch" nicht zu schätzen weißt.
                                            Alles läuft in geregelten Bahnen, ist irgendwie für die nächsten Jahre vorgezeichnet, Familie ist da, Job ist sicher, Herausforderungen Fehlanzeige.
                                            Alles läuft in einem seichten Fluss, was andere sicher gut genießen können und es als das Einfahren ihrer wohlverdienten Ernte betrachten, andere kommen damit nicht so gut klar.
                                            Es macht einem aber auch bewusst dass man älter wird, nicht mehr so viele Möglichkeiten hat wie als junger Mensch, Träume und die Energie für die Umsetzung dieser werden weniger, das Sicherheitsbedürfnis wird wichtiger.

                                            Vielleicht würde es helfen wenn du eine Aufgabe findest die ein wenig idealistisch ist, bei der du dich als Mensch einbringen kannst, ein wenig Visionär unterwegs bist, oder unterstützend für jene die auf andere angewiesen sind.

                                            Vielleicht braucht es einfach eine Veränderung, die deinen Glückshormonen auf die Sprünge helfen kann.
                                            Manchmal habe ich das Gefühl dass die Maslow Pyramide extrem gut auf dich passt, du einfach an dem Punkt bist wo das Meiste geschafft ist und Herausforderungen fehlen, die könntest du dir aber suchen.
                                            Dazu braucht es auch keinen neuen Job, sondern einfach eine sinnvolle und erfüllende Aufgabe/Herausforderung, außerhalb des Jobs und der Familie.

                                            Kommentar


                                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                              Und ewig grüßt das Murmeltier..........
                                              Jepp

                                              Ist einfach eine echt beschi**ene Stimmungslage. Es ist ja wirklich nicht so, daß ich jetzt komplett versacken und versumpfen wollte, ganz im Gegenteil. Ich halte dagegen. Aber die Art und Weise des Dagegenhaltens frißt irgendwie soviel Energie, da bleibt kaum welche für was Konstruktives.

                                              Von daher habe ich mich im Moment auch von dem Gedanken an einen Jobwechsel erstmal wieder etwas zurückgezogen. Sicher - ein neuer Job könnte neue Impulse liefern, für Abwechslung und Veränderung sorgen.
                                              Aber wie Du schreibst, ist das Sicherheitsbedürfnis mittlerweile auch ausgeprägter, und hier habe ich wenigstens ein "gemachtes Nest". Solange ich kontinuierlich meine Leistung bringe und kein Tafelsilber klaue, kann mir nicht viel passieren.
                                              Dagegen habe ich bei aller eventuell anfänglichen Euphorie echt meine Zweifel daran, ob ich mit meinen derzeit wankelmütigen Stimmungen woanders lange zurechtkäme. Hier kann ich auch mal nen Tag nicht so gut drauf sein, und es stört niemanden. Bringe ich das gerade in der Probezeit in ner neuen Firma, kann das schon problematisch werden. Von stimmungsbedingter Leistungsschwäche, solange man unter Beobachtung steht, und dem Streß, den das wiederum nach sich zieht, ganz zu schweigen.

                                              Was auch nicht heißt, daß ich den Jobwechsel komplett an den Nagel gehängt hätte. Vielleicht ergibt sich ja durch Zufall wirklich was.
                                              Aber erstmal wieder ein bißchen auf die Füße kommen

                                              Vielleicht würde es helfen wenn du eine Aufgabe findest die ein wenig idealistisch ist, bei der du dich als Mensch einbringen kannst, ein wenig Visionär unterwegs bist, oder unterstützend für jene die auf andere angewiesen sind.
                                              Ja, hatte ich auch schon mehrfach drüber nachgedacht.
                                              Allerdings fehlt mir auch da momentan so ein bißchen der Drive. Das Problem ist ja auch da, daß es bei solchen Themen selten Licht ohne Schatten gibt. Mich mal hier und da für ne halbe Stunde auf ein schweres Thema einzulassen um jemandem zu helfen, wie hier im Forum, ist eine Sache. Auch mal ne Stunde, wenn's mir gut genug geht. Mich irgendwo zu verpflichten und dann jede Woche meine vereinbarte Zeit einzubringen, auch wenn es mir mies geht, ne andere. Ich hoffe, Du verstehst, was ich meine. Das berührt so ein bißchen das Thema, was wir weiter oben hatten, und manche Probleme gehen mir persönlich einfach zu nahe, als daß sie mich unberührt ließen.

                                              Naturschutz wäre zum Beispiel ein Thema, das mich interessiert und das ich für sehr wichtig halte.
                                              Ich bringe es aber teilweise noch nicht mal fertig, die Quartalsinfo vom WWF zu lesen, ohne daß mich die Berichte über Wilderei & Co. runterziehen.

                                              Von noch brisanteren Themen wie Kinderschicksale bei UNICEF ganz zu schweigen, obwohl ich auch deren Arbeit für unumstritten absolut wichtig und unerläßlich finde.

                                              Aber sobald ich mich mit solchen Themen beschäftige, die einen Bezug zur (in meinen Augen zunehmenden) Schlechtigkeit dieser Welt haben, fühle ich mich erst Recht hilf- und hoffnungslos. Und leider sehe ich auch von diesen Themen irgendwie immer mehr in den letzten Jahren.

                                              Keine Ahnung, ob das (nur) Symptom meiner Depression ist.

                                              Ich denke mittlerweile immer öfter, daß die Welt für den einzelnen Geist einfach zu groß und unüberschaubar geworden ist.

                                              Aber im Prinzip führen diese schweren Gedanken schon wieder von Deiner Idee ab.
                                              Vielleicht habe ich auch einfach noch ein Betätigungsfeld übersehen

                                              Das Ziel mehr als zwei, drei Wochen gute Stimmung ohne Probleme zu haben, ist vielleicht etwas hoch gesteckt.
                                              Naja, ausgehend erstens von der Tatsache, daß ich 35 bzw. ca. 20-25 bewußte Jahre lang solche extremen Stimmungen, geschweige denn Depressionen und Ängste, in der Form nicht kannte und ich zweitens in 2016 durchaus ein paar Mal das Glück hatte, für bis zu drei Wochen von größeren Phasen verschont zu bleiben, finde ich, mittelfristig zwei bis drei Wochen gute Stimmung zu haben, jetzt nicht zu hoch gesteckt. Wobei ich mit "gut" wirklich nicht "himmelhochjauchzend" und "super-glücklich" meine. Sondern einfach nur symptomfrei, weitestgehend entspannt und einigermaßen zufrieden. Einfach irgendwo stimmig "bei mir selbst" sein.
                                              Aber so ist das eben mit den Vergleichsmaßstäben. Die wiederum aus Bewertungen resultieren und Bewertungen nach sich ziehen. Das sollte ich im Rahmen meiner bisherigen buddhistischen Erkenntnisse bereits begriffen haben, daß das wenig bringt und man es besser unterlassen sollte. Mal wieder leichter gesagt als getan


                                              Ich habe mich am Wochenende für Ende des Monats auf jeden Fall schonmal für den 4. Patientenkongreß Depression in Leipzig angemeldet (26.+27.). Ich hoffe, daß mir das vielleicht noch ein paar neue Impulse gibt, und wenn es nur sei, daß man sich mit anderen langjährigen Betroffenen darüber austauschen kann, wie man sich halbwegs gut über Wasser hält.

                                              Kommentar


                                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                Moin,

                                                gestern Nachmittag und Abend habe ich nochmal in einem neuen Buch gelesen (Medical Food von Anthony Williams). Man mag über seinen esoterisch-spirituellen Ansatz mit dem "Geist" und den Engeln denken, was man möchte - aber ich denke, mit den meisten seiner Aussagen trifft er dennoch voll ins Schwarze.

                                                Unter anderem geht er im einleitenden Kapitel auch auf Streß und Adrenalin ein. Mit dem, was er schreibt, bestätigt er ein bißchen eine ältere Vermutung von mir:
                                                Ich denke, auf körperlicher Ebene ist mein Adrenalin- und Streßhaushalt spätestens durch den Dauerstreß zwischen 2010 und 2013/14 massiv aus dem Gleichgewicht geraten. Williams behauptet beispielsweise, daß der Körper und das Gehirn sich an erhöhte Adrenalinausschüttungen gewöhnen und mit der Zeit nach immer höheren Dosen verlangen; es entsteht also eine Art Abhängigkeit und Sucht nach dem Adrenalin"kick". Da ich etwas ähnliches schon einmal vor Jahren in einem anderen Buch aus dem buddhistischen Umfeld gelesen habe und mir schon damals so meinen Teil dachte, erscheint mir das spätestens jetzt recht plausibel. Dazumal es den Begriff des "Adrenalinjunkies" ja auch nicht von ungefähr gibt, auch, wenn ihn die meisten, denke ich, nicht so konsequent zu Ende gedachte haben.

                                                Das würde erklären, warum ich mich in manchen Phasen besser fühle - nämlich immer dann, wenn ich ein bißchen was interessantes unternehmen kann. Und warum ich mich in anderen Phasen schlechter fühle - nämlich meistens dann, wenn ich Leerlauf bzw. scheinbar nichts sinnvolles zu tun habe.

                                                Wahrscheinlich ist das System auch noch wesentlich komplexer, und es spielen auch noch Endorphine & Co. da mit rein.

                                                Ich habe aber seit gestern die Vermutung, daß ein Teil meiner depressiv-ängstlichen Symptome womöglich auf Adrenalin-Entzugserscheinungen oder etwas vergleichbares zurückzuführen sein könnten: Mein Körper / Gehirn ist es nach den Jahren im Dauerstreß schlicht nicht mehr gewöhnt, über Zeit im Leerlauf vernünftig zu entspannen - da setzt dann irgendwann Angst ein. Zusätzlich zum schlechten Gewissen, daß ich sicher eigentlich irgendwas zu erledigen hätte. Umgekehrt dürfte der Level aber auch ziemlich am oberen Anschlag sein - unendlich viel Adrenalin geht nämlich auch nicht, sondern führt irgendwann zur Überreizung, Schädigung von anderen körperlichen Stoffwechsel- und Neurotransmitterfunktionen und damit zur "Notabschaltung".

                                                Ich pendele also womöglich seit Jahren zwischen Streß-/Adrenalin-Überdosis und -Entzug hin und her.
                                                Könnte erklären, warum ich - wie viele andere Betroffene auch - auch immer wieder von dem psychischen Mist eingeholt werden und keine Erklärung dafür finden.


                                                Die Frage ist jetzt nur:
                                                Wie kommt man da raus?
                                                Dauerstreß ist schädlich, außer Frage. Und irgendwann ist der Akku eben auch wieder leer, dann geht gar nix mehr. Also trotz dieser Erkenntnis / Vermutung einfach weitermachen, wird auf Dauer wahrscheinlich nicht funktionieren.

                                                Den "Entzug" auszuhalten ist aber auch nicht so einfach, einfach, weil der Geist trotzdem weiter nach Anregungen sucht, um seinen Befriedigungskick zu bekommen. Noch dazu ist Adrenalin ein körpereigener Stoff, an den man "drankommt", sobald der Körper ihn produziert und ausschüttet.

                                                Und zuguterletzt ist es auch nicht einfach herauszufinden, warum es einem gerade gut geht: Sind Serotonin-, Dopamin- und Endorphin-Level deshalb im grünen Bereich, weil dem ein Adrenalinkick vorausging, und bricht das alles wieder zusammen, sobald das Adrenalin verbraucht ist? Oder sind die Werte von sich aus ok...?


                                                Meine ganzen anderen Selbsterkenntnisse der letzten Monate und Jahre sind damit nicht falsch oder hinfällig. Ich glaube aber mittlerweile nicht mehr, daß sie wirklich die einzigen und ausschließlichen Kernursachen sind. Ich denke eher, daß diese teils uralten Themen im Zuge des Dauerstresses, der Depression und meiner Ursachenforschung mit an die Oberfläche gekommen sind und einfach ihren Teil dazu beitragen. Oder anders ausgedrückt: Auch mein ausgeprägter Wunsch nach Anerkennung und die Angst vor Ablehnung und dem Verlassenwerden ist wahrscheinlich eine Form von Sucht, die ihrerseits Streß erzeugt und den Teufelskreislauf damit weiter antreibt.


                                                Wie also komme ich wieder auf einen dauerhaft vernünftigen Streßlevel bzw. Entspannungslevel? Wie bekomme ich den Spagat zwischen "Überforderung vermeiden" und "Entzug aushalten / ausgleichen" hin?

                                                Ist echt ein schwieriges System, dazumal es eben ganz sicher auch nicht nur eindimensional ist.

                                                Kommentar


                                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                  Hallöchen Alex,
                                                  das hört sich nach interessanter Literatur an. Lies einfach mal weiter und fang an, die Rezepte nachzukochen, das wird dir besser tun als Grübeln, was mit deinem Hormonstoffwechsel nicht stimmt. Ich beschäftige mich auch schon seit vielen Jahren mit gesunder Ernährung und hatte schon einige “Aha-Erlebnisse“. Es ist immer sinnvoll, sich zu pflegen, erst recht, wenn man sich nicht wohl fühlt. Ernährung, Bewegung(Krafttraining

                                                  Kommentar


                                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                    ...boah, die Hälfte meines Textes ist verschwunden!

                                                    Kommentar

                                                    Lädt...
                                                    X