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Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

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  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

    Danke euch beiden für eure Meinungen und Sichtweisen.
    Es hilft mir, mal wieder zu sehen, daß ich nicht der Einzige mit solchen Erfahrungen bin. Ist eben eine Sache, sowas in einem anonymen Ratgeber zu lesen oder ganz platt gesagt zu bekommen, daß es anderen genauso geht - oder eben sich mal wirklich mit anderen Betroffenen austauschen zu können

    Ansonsten glaube ich dass das vielen Eltern so geht und man eben nicht mehr frisch verliebt ist....die Zeit nur für sich knapp ist.
    Dann kuschelt man sehr viel mit den Kindern, so dass auch das Bedürfnis gedeckt ist.
    Und für Sex ist man bzw Frau dann zu müde. Die Aussicht auf Schlaf ist da zumindest bei mir, oft verlockender zur Zeit.
    Ja, das stimmt schon, geht Mann genauso - also zumindest mir Und nicht selten ist es dann auch eher eine Frage des schlechten Timings...

    Wobei ja Sex das eine ist, in Ruhe und gemütlich kuscheln etwas anderes.
    Daß meine Frau ihre Rückzugsmomente braucht, ist ja auch in Ordnung, geht mir ja auch so.
    Für mich wird es eben offenbar problematisch, wenn aus diesem Moment Tage werden...

    Ich sehne mich so sehr nach wenigstens 2-3 Monaten normaler Unbeschwertheit ohne irgendwelche Sorgen, Ängste und Streß. Mal wieder längere Zeit am Stück erleben und erfahren, daß das Leben einfach ganz normal und ruhig seinen Gang geht.

    Ich weiß - liegt teilweise an meinen überholten Einstellungen und Überzeugungen. Aber ich hab's heute Morgen noch bei Sohnemann gesehen, als er Schreiben geübt hat: Mit den ganzen Linien in seinem Schreibübheft hat er eine klare Kontrollmöglichkeit, ob er die Buchstaben richtig schreibt oder ob sie zu groß oder zu klein werden.
    Beim Umlernen von Gedanken und Überzeugungen fehlt mir gefühlt diese Kontrollmöglichkeit irgendwie: Es läuft mal ne Zeit lang ganz gut, ich bin optimistisch - und dann kommt nach längstens drei bis vier Wochen wieder der nächste Dämpfer. Ok - wenn ich in mein "Übungsheft" gucke, könnte ich sicher mehr üben... Aber wo ist der objektive Maßstab, die Linien, anhand derer ich erkennen kann, ob es endlich mal nachhaltig auf dem richtigen Weg ist...?

    Wie auch immer - ich wünsche euch auf jeden Fall ein schönes Wochenende

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    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

      Hi Alex,
      was lese ich da - deine Frau ist mit sich unzufrieden und möchte abnehmen? Du hast natürlich auch den Blues... und da komm ich schon wieder mit nem Tipp von der pragmatischen Sorte: meldet Euch in einem Fitnessstudio an und macht zusammen Sport!
      Depressionen sind hirnstoffwechselbedingt und dami hormonell beeinflussbar. Durch körperliche (anstrengende) Aktivität, die die Muskulatur stimuliert, ist wiederum die hormonlage günstig zu beeinflussen.
      Krafttraining ist da sehr empfehlenswert und wirkt nachhaltiger als reines ausdauertraining wie jogging, obwohl auch das bei der aktuellen Wetterlage gut fürs Gemüt wäre.
      Man sollte sich immer mal ne Herausforderung suchen und nicht bei dem bleiben, was man schon“kann“ , wie z.b. das Leben zergrübeln statt es zu leben.
      Übrigens,es gibt nicht DEN richtigen Weg! Aber es gibt Wege mit Herz! Die erkennt man instinktiv.
      wir sind eine Einheit aus Körper, Geist und Seele, und alle Anteile wollen gepflegt werden...

      LG, crash

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      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

        Hi Crash,

        danke für deinen Tipp.

        Aber wo ich zumindest noch immer mal wieder drüber nachdenke, eventuell doch mal ein Fitneßstudio auszuprobieren, ist meine Frau ein absoluter Sportmuffel in der Öffentlichkeit. Tiefsitzende Hänseleien zu Schulzeiten. Ehe ich sie zum gemeinsamen Fitneßstudio überredet bekomme, fließt Wasser bergauf

        Echt mal sehen, wie ich den Kopf über Wasser halte. Es geht zwar alles, aber etwas langsamer, mühsamer und mit viel eigener Überzeugungsarbeit an mir selbst. Ich betone mir selbst gegenüber schon immer, was ich alles gut mache, daß ich stolz auf mich sein kann, daß ich schon so viel erreicht habe, sowohl im Leben insgesamt als auch in den letzten drei Jahren. Aber der Sumpf zieht trotzdem. Im Augenblick wieder primär über die Sinnlosigkeitsmasche…

        Am Samstag Abend hab ich das erste Mal seit drei Wochen auch mal wieder mit meinem Vater telefoniert; ich wußte, warum ich das mal wieder rausgezögert hatte: Für ihn ist (auch) alles sinnlos, er will nicht mehr. Er behauptet zwar, er hätte keine Depri. Aber er hätte total resigniert, wüßte nicht mehr, was er hier noch sollte und sei froh, wenn es dann irgendwann vorbei ist. Da solche Aussagen bei mir derzeit eher Wasser auf die Mühlen ist, finde ich es relativ schwer, da einfach auf Durchzug zu schalten und solche Sätze zu ignorieren. Dazumal ich es bei ihm ja sogar noch nachvollziehen kann: Seine Frau / meine Mutter ist vor sechs Jahren gestorben, und getreu seiner Überzeugung, man hätte im Leben nur 1-2 Freunde, der Rest seien gute Bekannte, hat er schon seit bestimmt 20 Jahren nach und nach alle Kontakte einschlafen lassen und sich selbst aktiv zurückgezogen. Entweder sind die einen nur Idioten, oder er kann mit den anderen nicht mithalten… Seit der letzte Hund vor nem halben Jahr gestorben ist, geht er auch nur noch zum Einkaufen vor die Tür. Einen Umzug mehr in die Nähe zwischen mir und meinem Bruder lehnt er ab. Daß einem da irgendwann die Decke auf den Kopf fallen muß, kann ich irgendwo verstehen.
        Komischerweise kann er seine Situation und sein Denken da allerdings „symptomfrei“ und nüchtern beschreiben.

        Im Gegensatz zu mir: Zur Zeit reicht mal wieder der falsche Gedanke zum falschen Zeitpunkt…

        Dabei hänge ich an meinen sozialen Kontakten. Ich brauche meine Freunde, und ich bin froh, daß ich mehr als 1-2 habe, noch dazu eben gute, die auch allesamt über meine Situation Bescheid wissen. Allenorts Verständnis. Ich hänge auch an meinen Hobbies, bin durchaus immer noch für Neues zu begeistern, auch wenn es mal etwas länger dauert. Und ich lehne vieler seiner Gedanken und Sichtweisen ab, teils sogar aus tiefstem Herzen. Mir käme nie in den Sinn, Familie und Kindererziehung so distanziert und autorität-patriarchalisch zu sehen wie er es getan hat bzw. womöglich immer noch tut, und die Rolle des Familienvaters / Ehemannes auf die des Geldverdieners und Ernährers zu reduzieren.
        Auch ansonsten im Ganzen würde ich sagen, ist meine Sicht der Dinge und der Welt größtenteils positiver als seine.

        Trotzdem schlagen die Wellen bei mir höher als bei ihm…. *aaaargh*
        Was nicht heißen soll, daß ich ihm das wünsche, ganz im Gegenteil! Ich wäre nur froh, wenn meine Wellen angesichts dessen eben nicht so hoch schlagen würden wie sie es tun…


        Es geht alles. Irgendwie. Mal besser, mal schlechter. Und das wahrscheinlich auch noch sehr sehr lange, auch wenn ein inneres Stimmchen mir immer wieder mal flüstert „wie lange noch…??“.
        Aber wirklich erfüllend und zufriedenstellend ist anders…


        Vielleicht ist das mit dem Fitneßstudio wirklich mal nen Versuch wert

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        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

          PS: Eben endlich mal daran gedacht, bei meinem Psychiater nen Termin für die Blutwerte anzufragen. Hab's per E-Mail gemacht, damit da im Gespräch mit der Sprechstundenhilfe nix mißverstanden wird.
          Mal gespannt, ob und wann da ne Antwort kommt.

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          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

            "Vielleicht ist das mit dem Fitneßstudio wirklich mal nen Versuch wert"

            Das ist es ganz sicher.

            Es gibt dabei auch einen Sozialfaktor: Vielleicht treffen Sie dort nette, motivierende Leute.

            Kommentar


            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

              So, hab die Antwort meines Psychiaters:
              "Bitte wenden Sie sich wegen der Blutwerte an Ihren Hausarzt."
              Kurz und schmerzlos über die Sprechstundenhilfe. Keine Frage nach dem Warum, kein Aufklärungsgespräch, keinerlei Aussage darüber, ob er über die Ergebnisse informiert werden möchte, nix.

              Fast wie erwartet...

              Irgendwo traurig zu sehen, wie egal einem Arzt sowas sein kann :/

              Also werd' ich dann mal zum Hausarzt tigern.

              Kommentar


              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                Ja und wen du Pech hast sagt der HA, das er dafür keine Veranlassung sieht, da nicht sein Fachgebiet.

                Eine Sache über die ich mich schon seit Jahren aufrege, auch vom Psychiater angeordnete Kontrollen soll man dann beim HA machen lassen, der macht es nicht und man ist als Patient in der Verantwortung zu schauen wo man bleibt.
                Da ja auch Psychopharmaka NW haben können, die man so kontrolliert, brauch man einen großzügigen HA oder man hat ein Problem, das eigentlich nicht ein Problem des Patienten sein sollte.
                So vertreibt man jene die bereit sind ihre psychischen Probleme mit Medikamenten anzugehen, nötigt sie sogar zu der Entscheidung zwischen fehlender Kontrolle und Medikamentenabsetzung.

                Ich war da immer recht experimentierfreudig, mittlerweile versuche ich die Vorschläge des Psychiaters von vornherein abzulehnen (sehe da auch keinen großen Sinn mehr drin), auch weil es mir zu doof ist wieder als Bittsteller zum HA zu dackeln und mir eventuell eine unfreundliche abfuhr einzuhandeln, oder eine Blutentnahme mit Prolog.

                Dir wünsch ich viel Glück, das dein HA so etwas auch ohne Kommentare macht!

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                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                  Hm habe noch nie meine Blutwerte wegen Antidepressiva überprüfen lassen. Nehme es aber auch nicht durchgängig.

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                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                    Sonnenschein
                    Blauer Himmel
                    Kühle, klare Luft
                    Lebkuchen
                    Kokosmakronen
                    Gestern Abend mit nem Kumpel Lego gebaut und Whiskey getrunken
                    Drei Amazon-Schnäppchen gemacht in den letzten Tagen
                    Nen neuen, größeren Kleiderschrank aufgebaut
                    Mit meinem Sohn gelacht und ein "Anzieh-Wettrennen" gemacht
                    Mit meiner Frau im Fernsehen nen Film gesehen
                    Wechselseitig mit nem Arbeitskollegen den Kaffee "verwürzt" (ich erst seinen mit Zucker; er meinen dann mit Salz - ich denk noch: Was schmeckt der komisch... )
                    Am Wochenende Plätzchen-backen

                    Kurz: Das Leben ist grad einfach schön

                    (Das neuerliche, latente Mobbing im Büro, seit ich seit Mittwoch wieder gesund bin, blende ich mal einfach aus... können mich mal einfach gern haben )

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                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                      Moin zusammen

                      Ich bräuchte mal euren Rat:

                      Meine Frau und ich schenken uns seit Beginn unserer Beziehung selbstgemachte Adventskalender. Von meiner Frau habe ich in den ersten zehn, elf Jahren kleine, von selbstgenähte Beutelchen mit Kleinigkeiten bekommen – Süßigkeiten, Aftershave-Pröbchen, Schlüsselanhänger, kleine Kerzchen etc. Kleinigkeiten eben. Alles spitze, alles super.

                      Vor ich glaube drei Jahren hat sie es geändert: 2013 gab’s von ihr kleine selbstgemachte Kühlschrankmagnete mit den Tageszahlen von 1-24 und dazu immer eine Postkarte mit einem schönen Sinnspruch. 2014 hat sie im Netz eine Star-Wars-Adventskalender-Geschichte ausgegraben, 2015 gab’s einen Schokokalender mit Adventsgeschichte. Und dieses Jahr hab ich heute Morgen ein kleines Adventskalender-Buch bekommen mit 24 Geschichten.

                      So weit, so gut.

                      Ich meinerseits habe zu Beginn einen kleinen Karton schön weihnachtlich verziert, und da packe ich ihr jedes Jahr kleine verpackte Geschenk-Kleinigkeiten rein – eben auch Süßigkeiten, Pröbchen, Badesalz, idR auch einen Gutschein für ne Thai-Massage, sowas eben. Und auch ein paar Dominosteine, die liebt sie nämlich – eigentlich… mehr dazu weiter unten.


                      So habe ich es auch dieses Jahr gemacht:

                      Ich bin gestern Abend noch ne halbe bis Dreiviertelstunde durch unser Einkaufszentrum, hab diverse Kleinigkeiten besorgt – kleine Kneipp-Badeöl-Fläschchen, eine Schutzengel-Kerze für ihr Büro, nen Mini-Kalender 2017 mit Pferden bzw. Fohlen, ein paar Lindt-Schokoladen, Nußprinten – das „übliche“ eben. Aber abseits der Süßigkeiten muß ich eben schon gucken; da greife ich natürlich nirgends blind in die Regale. Nachdem Sohnemann dann im Bett war, hab ich noch anderthalb Stunden am Schreibtisch gesessen und die Sachen verpackt, beschriftet und in ihr Adventsschächtelchen getan. Vor dem Ins-Bett-gehen auf ihren Frühstücksplatz gelegt; auf meinem lag ebenfalls schon sein Geschenk für den 01. heute.

                      Soviel zur Vorgeschichte.


                      Heute Morgen dann stehen wir alle drei auf und gehen an unsere Adventskalender. Unser Sohn freut sich natürlich riesig über den Milch-Schokoladen-Weihnachtsmann, hat ihn gleich verputzt. Ich packe mein Geschenk aus und sehe das Buch mit den Geschichten, ok.

                      Meine Frau sieht ihre Adventsschachtel, öffnet sie und verzieht leicht das Gesicht.

                      Ich frage, was los sei.

                      Und sie antwortet, sinngemäß, den genauen Wortlaut krieg ich nicht mehr zusammen: „Seit 14 Jahren bekomme ich eingepackte Dominosteine…“

                      Ich dachte, ich hör nicht richtig, bin grad vor nen Baum gelaufen, mich knutscht ein Elch…!!!

                      Ich sofort alles abgebrochen unten, hoch ins Schlafzimmer, mußte mich noch fertigmachen. Währenddessen kochen Ärger, Zorn und Wut weiter hoch.

                      Als ich fertig war, wieder runter. Meine Frau steht da, durchaus etwas geknickt. Ich schnapp mir die Schachtel und werfe sie in den Gelben Sack, sie läßt es geschehen. Hebt zwar an, etwas zu sagen, aber ich hab ihr erstmal nur gesagt, daß sie mich in Ruhe lassen soll. Sie könne nächstes Jahr sehen, mit wem sie Weihnachten feiern würde.

                      Mich noch von Sohnemann verabschiedet (da gab’s vorher auch etwas Knatsch, weil er vergessen hatte ein frisches Unterhemd anzuziehen und es nicht wechseln wollte…) und in den Hausflur. Meine Frau kommt noch hinterher, sagt, daß sie es so nicht gemeint hätte, nicht wüßte, wie sie es mir erklären sollte, sagt, ich solle vorsichtig fahren. Hab sie mehr oder minder stehen lassen, ihr lediglich mit leicht sarkastischem Unterton noch einen schönen Tag gewünscht und bin raus.

                      Unterwegs bekomme ich dann eine Nachricht übers Handy: Es täte ihr leid, daß sie mich verletzt hätte, sie würde mich lieben, und sie wollte mir heute Abend gern erklären, wie sie das mit dem Adventskalender meinte.

                      Nur ehrlich gesagt – und da köchelt sicher noch etwas Wut in mir:

                      Eigentlich interessiert es mich nicht!

                      Sie hat mich damit in der Tat verletzt. Ich renne durch die Stadt und verpacke abends in Kleinstarbeit 24 Geschenke, was in Summe eben gut und gern zwei Stunden Zeit gewesen sind, hoffe, daß ich ihr eine Freude damit mache – und bekomme heute Morgen prompt zu hören, daß ich mir nach 14 Jahren mal was anderes einfallen könnte…!! *schnaub* Noch dazu sind da grad mal vier Dominosteine drin! Lindt-Pralinchen hab ich da noch nie reingepackt, auch keine Schokomousse-Trüffel, und auch noch nie ein Schutzengel-Licht oder nen Einkaufswagen-Chip in Form eines vierblättrigen Glücksblatt-Klees. Auch so nen kleinen Pferdekalender hat sie noch nie bekommen – und ja, sie mag Pferde und reitet prinzipiell auch gern. Und über Gutscheine für ne Thai-Massage hat sie sich bis dato auch immer riesig gefreut.


                      Im Gegensatz dazu:
                      Ich hätte mich eigentlich über 24 kleine Schokolädchen und ähnliches in der Richtung mehr gefreut als über das Geschichtenbuch… Aber ich halte da meine Klappe, weil ich weiß, daß sie sich Gedanken gemacht hat, mir eine Freude machen will usw.

                      Letztlich:
                      Wir reden hier über einen ADVENTSKALENDER!
                      Nicht über das Weihnachtsgeschenk oder ein Geschenk zum 15. Hochzeitstag oder 40. Geburtstag etc.
                      Sondern über einen unter’m Strich simplen ADVENTSKALENDER mit 24 kleinen, lieb gemeinten Aufmerksamkeiten!

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                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                        Zuguterletzt hat das Ganze aber auch insgesamt eine Vorgeschichte, sowas kommt nicht zum ersten Mal vor, sonst würde es mich nicht so auf die Palme bringen:

                        - Ziemlich zu Beginn unserer Beziehung, da waren wir vielleicht 2-3 Jahre zusammen, hat sie sich ein Handy gewünscht. Also hab ich ihr eines geschenkt, inkl. Vertrag – und ‚natürlich‘ prompt daneben gegriffen – sie hatte doch konkretere Vorstellungen… Ok, kann passieren.

                        - Vor zwei Jahren Weihnachten hab ich mir einen Scherz erlauben wollen und ihr vor dem Hauptgeschenk – zwei Karten für’s Ballett – erst ein kleines Wellness-Päckchen für’s Badezimmer geschenkt. Darüber war sie so enttäuscht, daß sie sich kaum noch über die Karten gefreut hat; anstatt über den Scherz mit mir gemeinsam zu lachen, hab ich das noch wochenlang vorgehalten bekommen…

                        - Letztes Jahr dann hatten wir ausgemacht, um keine Erwartungen zu enttäuschen, daß ich auf ihrem Amazon-Wunschzettel gucken soll, was sie sich wünscht, und ihr davon etwas schenken. Ok, guter Kompromiß, war ich mit einverstanden. Nun ja, ich konnte ja nun nicht wissen, daß sie auf ihrem Wunschzettel etwas stehen hatte, was sie nicht als Geschenk haben wollte: Wochenlang erzählt sie mir davon, daß sie für ihre Nähecke eine bessere Beleuchtung bräuchte. Ich sehe auf ihrem Wunschzettel eine Tageslichtleuchte, u.a. ganz genau für solche Tätigkeiten, und bestelle sie. Von ihrem eigenen Wunschzettel. Schenke sie ihr – und sie guckt sehr überrascht und sparsam… Sie könne sich gar nicht daran erinnern, die Lampe auf den öffentlichen Wunschzettel getan zu haben.


                        Vor dem Hintergrund solcher Ereignisse ist die Schose mit dem Adventskalender heute Morgen für irgendwo ein GAU:

                        Ich hab schlichtweg keine Ahnung was ich machen soll:

                        - Zum einen adventskalender-technisch: Ich könnte natürlich ihre Ideen der vergangenen Jahre kopieren. Aber im Ernst: Durch die Stadt zu gehen und in den Regalen zu stöbern, womit ich ihr eine liebevolle Freude machen könnte, finde ich persönlich nun wirklich nicht einfallslos.

                        - Zum anderen die Knatsch-Krach-Situation jetzt: Ich fühle mich zwar irgendwo Scheiße damit – aber ich hab dieses Mal echt keine Lust mehr, Klein beizugeben, so wie in der Vergangenheit, wo immer ich um des lieben Friedens Willen bei ihr angekrochen gekommen bin. In meinen Augen hat sie da (mal wieder) sehr unsensibel reagiert, und ich steh wie ein begossener Pudel da. Wenn ich wieder Klein beigebe und den ersten Schritt mache, bekommt sie wieder die Oberhand und drängt mich – gefühlt – mit ihrer Argumentation in die Ecke, aus der ich nicht weiß, wie ich heraus kommen soll. Natürlich will ich nicht unsachlich zurückschießen, und daß ich mich über einen Schoko-Kalender mehr gefreut hätte als über das Buch, braucht sie meiner Meinung nach auch nicht zu wissen – es ist ein Adventskalender, und da zählt in meinen Augen die Geste mehr.

                        Aber ich bin echt mal gespannt heute Nachmittag, wenn ich nach Hause komme, ob sie ihre Schachtel aus dem Gelben Sack wieder herausgeholt hat…


                        Bitte versteht mich nicht falsch:

                        Natürlich muß man in einer Beziehung auch über Erwartungen sprechen, um Mißverständnisse auszuräumen und zu vermeiden, keine Frage. Nur sprechenden Leuten kann geholfen werden.

                        Und ok – vielleicht war die Geschenkreihenfolge damals mit den Ballettkarten nicht optimal… Aber das ist in meinen Augen alles kein Grund, mir sowas tage- und wochenlang immer mal wieder vorzuhalten.

                        Die Absprache über Amazon-Wunschzettel zu gehen, finde ich auch super – natürlich habe ich auch Geschenkwünsche und Erwartungen, über die ich mich mehr freue als über anderes. Aber ich kann auch nichts dafür, wenn sie da was draufsetzt, was da eigentlich nicht draufgehört, gleichzeitig aber immer wieder davon redet, da sie sowas gern hätte. Sorry – aber da sind Mißverständnisse doch vorprogrammiert! Von wegen, ich würde ihr nicht zuhören…


                        Ich weiß – ne ganze riesige Menge Text, eigentlich für ne Lapalie irgendwo

                        Aber da’s irgendwo auch symptomatisch ist, bin ich mit meinem Latein dann doch so ein bißchen am Ende… *guck-ratlos-grübel-zweifel-hilflos*

                        (Und gerade bei der gefühlten Hilflosigkeit in dem Zusammenhang hab ich heute auf der Autofahrt ansatzweise wieder Angst und Depri verspürt…)


                        Ich bin für jeden Rat dankbar


                        PS: Als Weihnachtsgeschenk hab ich mir überlegt, ihr einen Tanzkurs für uns beide zu schenken. Wir haben uns über’s Tanzen kennengelernt, haben das auch jahrelang gern gemacht und reden seit Jahren davon, daß wir das doch mal wieder anfangen können sollen wollen. Den Tanzkurs natürlich ‚nur‘ als Überraschung zusätzlich zu etwas von ihrer Amazon-Wunschliste. Jetzt bin ich aber natürlich noch verunsicherter als zuvor… Ganz zu schweigen davon, daß ich auf ihrer Wunschliste auch nicht mehr durchblicke – hab sie vorgestern schon gebeten, da mal drüberzugucken und mir ne echte Auswahl zu nennen.

                        Aber vielleicht wäre ein 100€-Schein im Umschlag besser… da weiß ich wenigstens sicher, daß es nicht richtig ist, und trotzdem kann sie sich davon etwas kaufen, was ihren Erwartungen entspricht… *schnaub*

                        Mein Therapeut hat am Montag noch von der Möglichkeit einer Trennung gesprochen – heute Früh kam mir das mit einem Mal gar nicht mehr so abwegig vor…

                        Schei*e schei* schei*e!!!

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                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                          Moin Alex,

                          für mich als Außenstehende hat deine Geschichte durchaus Potenzial als Grundlage zur Komödie.
                          Auf den ersten Blick so Lapidar das Lacher sicher sind, auf den zweiten so viel Tiefe und typisches für langjährige Beziehungen, das es beim aufmerksamen Zuschauer klick machen muss.

                          Die Reaktionen deiner Frau solltest du nicht persönlich nehmen, sie wollte dich ganz sicher nicht verletzen, ich kann mir sogar vorstellen das es ein Hinweis war, der sich nur in der Situation widerspiegelte.
                          Nimm ihre Reaktion nicht als persönlichen Affront, sondern als einen Moment ihrer Unbeherrschtheit, eine glückliche Fügung die es erlaubt dem eigentlichen Problem auf den Grund zu gehen, wofür das anstehende Gespräch eine ideale Ausgangsposition ist.

                          Natürlich reden wir hier nur von einem Adventskalender, dieser könnte aber für Unzufriedenheiten in der ganzen Beziehung stehen, für Wünsche deiner Frau Leben und Leidenschaft zurückzubringen und durch einen lapidaren Dominostein (der die Ist Situation symbolisieren könnte), wird mit einem Schlag bewusst was alles vermisst wird.
                          Ich glaube nicht das deine Frau so kleinlich ist dir mangelnde Inspiration oder zu wenig Mühe beim Aussuchen vorzuwerfen.
                          Ich kann mir vorstellen das schon lange etwas an ihr nagt, was in dem Moment des Beschenkens die Maske fallen ließ, nicht Enttäuschung über das Geschenk wurde kund getan, sondern viel mehr die Ohnmacht dem gesamten Schauspiel gegenüber, das auch dazu dient die eigentlichen Probleme zu übertünchen.

                          Wenn ihr miteinander redet, dann versuche erst einmal deine Wut und Enttäuschung hinten an zu stellen, platze nicht damit heraus und verlange Rechtfertigungen für diesen Fauxpas.
                          Lass sie reden, hör ihr zu und hör genau hin was wirklich hinter dem Verlust ihrer Contenance steht.
                          Denn es wird sicher nicht das Adventsgeschenk sein das so eine Reaktion hervorrief, es löste sie nur aus, der Tropfen auf das volle Fass.
                          Also, bleib gelassen, nimm dich zurück und vor allem, nimm es nicht persönlich sondern nur als Ausdruck eines Schmerzes dem nachgespürt werden will.

                          Dein Scherz mit dem Geschenk war sicher lustig, für dich.
                          Du vergisst aber das in deiner Frau Dinge vorgehen können von denen du nichts weißt und wodurch so ein Scherz sehr schmerzlich werden kann.
                          In deinen Augen war sie erst enttäuscht, damit hast du gerechnet und es war ein wichtiger Teil damit der Scherz überhaupt funktioniert, das ging soweit gut, nur die Erleichterung und Freude bei der Übergabe des echten Geschenkes bliebt aus.

                          Warum nur?

                          Nun, es kann sein das ihr Gefühl der Enttäuschung zu mächtig war, um den Platz für Freude wieder freizugeben.
                          Es kann aber auch sein das sie selber über ihre Reaktion erschrocken war, sich entlarvt fühlte, ihre materielle Begierde und die Reaktion nichts wertiges zu erhalten, ist nun mal nichts was man unter gute Charaktereigenschaft versteht.
                          Die viel gerühmte Bescheidenheit hat sie fahren lassen, ihre Reaktion war im Grunde sehr peinlich und vielsagend (wenn auch durchaus normal) und auch wenn du es nicht so gesehen hast, sie hat es möglicherweise so registriert.
                          Du hast ihr mit deinem Scherz einen Spiegel vorgehalten und was sie darin gesehen hat war nicht schön, hat sie eventuell auch sehr erschreckt und sehr unangenehm berührt.

                          An eurer Stelle würde ich ausmachen das ihr beide darauf verzichtet euch zu beschenken, wenn es denn dazu gehört, könntet ihr einen gemeinsamen Topf einrichten und euch gemeinsam beschenken.
                          Ein Utensil das euch beiden zugute kommt, was ihr euch beide wünscht und gemeinsam bezahlt.

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                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                            Hallo Alex,

                            Tireds Sätze kann ich allesamt unterschreiben!

                            Ohne ihren Beitrag hätte ich vermutlich etwas sarkastisch reagiert.

                            Wie wäre es denn mit ein bisschen Humor auf beiden Seiten? Dann bekäme die ganze Sache ihren richtigen Stellenwert.

                            Beste Grüße

                            Dr. Riecke

                            P.S. Das "frohe Adventszeit" verkneife ich mir besser



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                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                              Hallo Alex,
                              geht es dir gut?
                              Wie war das Gespräch mit deiner Frau?

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                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                Hi Alex!
                                Ich denke auch, dass Deine Frau einfach etwas enttäuscht war, dass seit Jahren besagte Dominosteine drin sind und sie extrem kreativ zu sein scheint. Nimm das nicht persönlich. Sie denkt deswegen nicht, dass es wenig Arbeit war. Es war halt ihr ehrlicher Gedanke.
                                Ich würde sagen, das ist eine typische Mann/Frau- Geschichte und ihr solltet es nicht so hoch kochen bzw nun drüber lachen können.

                                Bei uns gibt es deswegen immer den gleichen Adventskalender und wir schenken uns nichts zu Weihnachten, sondern kaufen etwas gemeinsam was wir haben möchten z.B. Kamera, Tv, Krippe etc.

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                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                  Hallo zusammen,

                                  danke für eure Antworten.

                                  Die Wogen haben sich Donnerstag Abend während des Gesprächs direkt schon beruhigt, für's Erste alles geklärt und ok
                                  Es ist am Ende eben wohl wirklich ne klassische Männer-Frauen-Geschichte.

                                  für mich als Außenstehende hat deine Geschichte durchaus Potenzial als Grundlage zur Komödie.
                                  Wie wäre es denn mit ein bisschen Humor auf beiden Seiten?
                                  Ja, kann ich verstehen. Als ich den Satz von Dir gelesen hab, Tired, konnte ich mir ein Grinsen auch nicht verkneifen

                                  Ist ja auch nicht so, als ob ich nicht versuchen wollte, das alles mit mehr Humor zu nehmen.
                                  Aber wie ja schon die Sache mit dem verpatzten Scherz bei den Ballettkarten gezeigt hat, ist das Ganze ein Thema, über das meine Frau nicht so sehr lachen kann... leider.
                                  Haben uns da auch am Donnerstag drüber unterhalten, und ihr ist das alles doch recht wichtig. Wohl weniger vom Materiellen her, sondern ich vermute da insgesamt wieder ne psychische Altlast aus ihrer Kindheit dahinter. Nach allem, was ich so weiß, glaube ich, daß ihr Stiefvater ihr auch da als Kind ein bißchen das Leben schwer gemacht hat, und ich kann mir schon vorstellen, das sowas nachwirkt und man schnell verletzt ist, wenn man da als Kind nicht Ernst genommen wurde.
                                  Irgendwie sowas in der Art, denke ich, steckt da dahinter...

                                  Auf jeden Fall ist für den Moment erstmal alles in Ordnung, und für's nächste Jahr habe ich ihr schon mehr Kreativität versprochen. Hab auch schon so 1-2 Ideen, mal sehen

                                  So, muß mich jetzt auch schon fertigmachen. Geht gleich auf den Weihnachtsmarkt ins Freilichtmuseum Grefrath am schönen Niederrhein

                                  Wünsche euch einen schönen zweiten Advent, und danke nochmal

                                  LG,
                                  Alex

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                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                    Moin Alex,
                                    das freut mich für euch.
                                    Ich habe schon befürchtet das ihr euch im Kleinklein der vor weihnachtlichen Tücken verliert.

                                    Seid trotzdem wachsam, aber mit einer großen Portion Frohsinn!

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                                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                      Moin zusammen,

                                      zunächst mal ein Frohes Neues Jahr
                                      Hoffe, ihr seid halbwegs gut reingerutscht


                                      Tja,
                                      wünschte mein neues Jahr würde so gut beginnen, wie das alte grundsätzlich aufgehört hat:

                                      Jetzt habe ich unterm Strich bestimmt fast zwei Monate größtenteils Ruhe gehabt, von sporadischen Anflügen für maximal 1-2 Stunden einmal abgesehen. Aber seit 2-3 Tagen hat sich da wieder verstärkt ein bißchen was aufgebaut – Sinnlosigkeitsgedanken, das Gefühl, es nicht zu packen, und leichte Angst

                                      Es ging am 30. und 31. schon in Ansätzen los, gestern war es fast den ganzen Tag relativ ausgeprägt. Auch zwei Stunden Fahrrad fahren und cachen mit Sohnemann haben das nur geringfügig gebremst – als wir nach Hause kamen, hab ich mich erstmal für ne Stunde ins Bett gelegt und bin nur mühsam wieder hochgekommen… :/

                                      Und heute Morgen, als der Wecker klingelte, ging es noch halbwegs. Aber seit gut anderhalb Stunden kämpfe ich massiv gegen Müdigkeit, Lustlosigkeit und leichte Angst an.

                                      So ein Mist… ich dachte wirklich, ich wäre diesen Schei* langsam quitt!


                                      Wenn ich so die letzten vier fünf Wochen zurückgucke, glaube ich aber, daß da wieder verstärkt der gedankliche Schlendrian bei mir Einzug gehalten hat: Meine Affirmationsübungen waren sicher nie auf einem superhohen Niveau, sind aber in den letzten Wochen doch wieder ziemlich eingeschlafen. Meine schlauen Hörbücher zum Üben und Beruhigen hatten ihren Höhepunkt im Oktober, als ich damit angefangen habe, bis Mitte November – im Dezember nur noch 1-2x die Woche höchstens… Dazu weniger Bewegung, das ganze Jahreswechsel-Psycho-Gedöns…


                                      Denke, der Jahreswechsel spielt da sicher mit rein. Ging mir die letzten zwei Jahre Anfang Januar auch relativ bescheiden.

                                      Im Gegenteil – wenn ich es recht und mit etwas Abstand betrachte, geht es mir im Vergleich zu den letzten beiden Jahren sogar noch relativ gut. Die Weihnachts- und Jahreswechselzeit 2014/2015 war ziemlich trübe, 2015/2016 schon besser, aber auch da begann die Trübsinnigkeit bereits mit den Weihnachtstagen und zog sich dann bis zur ersten, zweiten Januarwoche.

                                      Dieses Mal war es Weihnachten und bis zum 30./31. herum eigentlich richtig gut, gemessen an der Vergangenheit fast schon perfekt

                                      Umso dümmer, daß es jetzt wieder so nen leichten Dämpfer gibt… *hrmpf* :/


                                      Habe mein Affirmationsprogramm seit gestern jetzt wieder intensiviert. War etwas mühsam, sich da am Anfang wieder an alles zu erinnern – schon erstaunlich, wie schnell das wieder aus dem Bewußtsein verschwindet, solange man es noch nicht ausreichend geübt hat :-O Hat echt ein Weilchen gedauert, bis ich mich an mein Mantra „Ich denke jetzt und heute nur an schöne Dinge.“ erinnert habe.

                                      Es ist wohl wirklich so, wie man es überall lesen und hören kann: Viele Depressionen und Angststörungen, die scheinbar mit einem Knall erschienen sind, – eben auch meine – basieren wohl auf jahre- und jahrzehntelanger, gedanklicher, unbewußter „Konditionierung“. Ab dem Moment ist es wirklich kontinuierliche, geduldige, aber auch hartnäckige Arbeit an sich selbst und seinen Gedanken, die „Umprogrammierung“ zu erreichen – über Wochen, Monate und Jahre hinweg. So viele Gedanken, so viele Grübeleien, so viele Zweifel, und wenn man nicht achtgibt, können weiterhin tagtäglich neue hinzukommen, die ja auf grundsätzlich fruchtbaren Boden fallen. Sich davon zu emanzipieren, ist echt ne Aufgabe!

                                      Aber es baut mich gerade etwas auf, mir das mal wieder bewußt zu machen, daß es zu schaffen ist

                                      Nur doof, daß es nicht wenigstens etwas schneller und nachhaltiger geht… :/

                                      Aber gut… wird schon… es ging mir 2015 schon besser als 2013/2014, 2016 besser als 2015, und 2017 wird ebenfalls ein tolles Jahr, in dem ich weitere, große Fortschritte machen werde.


                                      In diesem Sinne:

                                      Ich denke jetzt und heute nur an schöne Dinge!

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                                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                        Hi Alex, dir auch ein gutes Neues!

                                        Vielleicht ist es auch leichter erträglich wenn du dir bewusst machst, das solche Phasen immer mal wieder kommen können und besonders gerne bestimmte Jahreszeiten oder besondere Tage als Einladung betrachten.
                                        Gerade dann weiß man es geht wieder vorüber, da sich ein Muster ergibt und wenn man das erkennt ist man das nächste Mal besser vorbereitet, gelassener.

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                                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                          Hi Tired,

                                          ja, so versuche ich es auch zu sehen. Klappt auch.
                                          Ist nur trotzdem ätzend - da läuft es wieder halbwegs und im Großen und Ganzen gut, und dann kriegt man irgendwann doch wieder die Bremse zu spüren...

                                          Aber wahrscheinlich wird es daran liegen.

                                          Und wahrscheinlich spielt auch irgendwie mein Vater da mit rein. Er läßt sich in den letzten Wochen verstärkt gehen bzw. kapselt sich immer weiter ab. Es geht ihm zwar soweit gut, und er ist auch gesund. Aber bei fast jedem Telefonat bekomme ich zu hören, daß er keine Lust mehr auf sein restliches Leben hat. Das nimmt mich irgendwie doch mit: Zum einen tut es mir sehr leid für ihn, zum anderen will ich mich von seiner Weltuntergangsstimmung nicht anstecken lassen. Aber Blut ist dicker als Wasser... Ich hab nur auch keine Ahnung, wie ich ihm da noch helfen kann und soll. Er ist erwachsen, lebt sein eigenes Leben, und sämtliche Vorschläge, die ich im Laufe der letzten Jahre gemacht habe, hat er abgelehnt. Also muß er es selbst wissen.
                                          Tut mir nur trotzdem weh. Und bei so Anlässen wie Weihnachten oder Neujahr kann man ja nun auch schwer nen Bogen um's Telefon machen - auch, wenn ich immer derjenige bin, der anruft.

                                          Am 20. hat er Geburtstag... mal gespannt... Normalerweise besuchen wir ihn am Wochenende drauf immer sonntags zum Mittagessen (auf mehr hat er idR keine Lust). Kann ganz nett werden, bisher hat er sich immer wieder gefangen. Aber in den letzten Monaten ist er noch mehr zum Einsiedler mutiert als er es zuvor eh schon war. Sagt, er geht maximal noch einmal die Woche raus, um einzukaufen...

                                          Wie auch immer: Das setzt mir schon ziemlich zu. Und wahrscheinlich auch in Form eines ordentlichen Brockens schlechten Gewissens, weil ich vielleicht mehr tun könnte, es aber nicht tue. Aber 140km Entfernung = 280 Hin/Rück habe ich keine Lust alle 1-2 Wochen zu fahren, ganz zu schweigen von den teils recht schwermütigen Gesprächsthemen, zu denen ich bisher nur mühsam die Distanz wahren kann. Da reicht mir schon das Telefon einmal die Woche...

                                          Wird sich auch alles wieder ein bißchen fangen. Aber mit dann bald 67 und seiner an den Tag gelegten Lebenseinstellung und Weltanschauung wird er sich sicher nicht mehr groß ändern... dazu fehlen ihm Einsicht und Antrieb...

                                          Wenn's mich nur nicht so betroffen machen würde. Ich hab ihn lieb, er ist mein Vater, und bei allen Fehlern, die er gemacht hat, und aller Strenge früher, als wir Kinder waren, ist es mir eben nicht egal.
                                          Wünschte, sein Leben (und das meiner Mutter) würde weiter wie im Bilderbuch verlaufen. Tut's aber leider nicht...

                                          Jemand ne Idee, wie man mit sowas (psychisch-verträglich ) umgeht - sowohl mit sich selbst gegenüber als auch eben im Dialog mit meinem Vater?

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                                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                            Ja, die Väter.
                                            Psychisch verträglich geht wahrscheinlich nur durch etwas mehr emotionalen Abstand, Gelassenheit und die Kunst sich nicht den Schuh der Verantwortung anzuziehen.
                                            Du machst Vorschläge, kümmerst dich also, er lehnt ab und damit hast du deine Verantwortung erfüllt und es ist alleine seine Verantwortung wie es weiter gehen soll.

                                            Bedenke aber, auch für deinen Vater war Weihnachtszeit und Jahreswechsel, was sein Stimmungstief erklären könnte.
                                            Er wird mit ähnlichen Erinnerungen und Dämonen zu kämpfen haben wie du, er geht damit nur um wie es die alte Schule gelehrt hat, er macht es mit sich selber aus.
                                            Nicht die beste Möglichkeit, aber seiner Generation entsprechend.

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                                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                              Danke Dir.
                                              Es hilft mir etwas, daß es offenbar wirklich nicht so ganz einfach ist.

                                              Schade, daß Weihnachten und der Jahreswechsel offenbar im Laufe des Lebens eine solche Färbung annehmen können - mein Vater bzw. unsere Familie ist da ja kein Einzelfall; hört man ja durchaus häufiger, wie viele Erwachsene ab einem bestimmten Alter mit Weihnachten nicht mehr viel am Hut haben. Irgendwann ist der weihnachtliche Zauber endgültig abgeblättert...

                                              Nur gut, daß ich eine eigene Familie mit Kind habe - das erhält den Zauber etwas.
                                              Aber wenn ich mir meinen Vater so ansehe, habe ich zugegebenermaßen durchaus etwas Schiss davor, wie Weihnachten bei mir in 15 oder 20 Jahren aussehen könnte, wenn Sohnemann aus dem Haus ist... Kindliche Weihnachtsfreude und -Begeisterung sind schon etwas sehr ansteckendes

                                              Aber zum Glück bin ich mir dieser weniger schönen Möglichkeiten jetzt schon bewußt, wo ich noch genug Zeit habe, etwas an mir, meinem Denken und meinen Bewertungen zu ändern. Soll jetzt nicht heißen, daß ich da gedanklich zu viele Zukunftsängste in der Richtung habe, geschweige denn pausenlos. Aber ich denke, eine kleine Portion Bewußtheit dafür und achtsames Herangehen kann nicht schaden, eben auch, weil auch hier sich ein Umdenken sicher nicht von einem Tag auf den nächsten erreichen lassen wird.


                                              Ansonsten hast Du sicher auch Recht damit, daß da der Generationenunterschied mit reinspielt; hab ich so klar und deutlich auch noch nicht gesehen.


                                              Warten wir's mal ab.
                                              Erstmal sehen, daß ich für mich an meiner Gelassenheit und Zufriedenheit weiterarbeite.

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                                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                So ganz langsam geht's wieder aufwärts, allerdings lauern negative Gedanken und Angst doch noch spürbar im Hintergrund. Hab mein Mentaltraining und die Affirmationen wieder intensiviert, aber der Abstand zu Unlust, Angst und Sinnlosigkeitsgedanken wächst mal wieder nur langsam.

                                                Das ist echt ein Murks mit der Psyche:
                                                Aus Sicht der natürlichen Selbsterhaltung ist es absolut unlogisch, daß der menschliche Körper / die Natur so etwas ausgeprägtes wie jahrelange Ängste und Depressionen zuläßt, jedenfalls dann, wenn damit eben Lebens-Unlust, -Müdigkeit und -Sinnlosigkeitsempfinden einhergehen.

                                                Aber ist nun mal leider so... :/

                                                Schritt für Schritt
                                                Eins nach dem anderen
                                                Ganz in Ruhe
                                                Ich denke jetzt und heute nur an schöne Dinge.
                                                Ich liebe mich und erkenne mich selbst an.

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                                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                  Moin

                                                  Gemessen am Anfang der Woche geht es mir heute schon wieder ziemlich gut. Noch nicht ganz wieder weg - vor allem seit zehn Minuten grummelt es wieder etwas mulmig in der Magengrube. Aber doch ein sehr viel besseres Niveau als Montag oder Dienstag noch.


                                                  Ich habe gestern Nachmittag endlich mal daran gedacht, mich nach den Ergebnissen meiner Blutuntersuchung von vor Weihnachten zu erkundigen:
                                                  Nach telefonischer Auskunft der Sprechstundenhilfe alles im Norm-Bereich. Was auch immer das genau heißen mag...
                                                  Ich werde mir die genauen Werte nächste Woche Dienstag mal abholen, oder ich rufe da später nochmal an und lasse sie mir durchgeben, mal sehen.


                                                  Ansonsten habe ich gestern ein eBook gelesen (Link), in dem die Autorin nach jahrelangem Ärzte- und Therapiemarathon und Qualen ohne Ende schließlich eine Form des Eisenmangels als Ursache ihrer Depressionen festgestellt hat. Dabei war der üblicherweise ermittelte Eisenwert wohl immer i.O., weshalb da niemand drauf kam. Erst nach Jahren stieß sie durch Zufall darauf, daß ein nicht standardmäßig ermittelter Eisenwert / Indikator - die Transferrin-Sättigung nämlich - die Ursache gewesen ist. Der soll laut eBook und Wikipedia (hab dann mal kurz nachgelesen) normalerweise zwischen 16 und 45% liegen, der Transferrin-Wert selbst zwischen 25 und 30% (keine Ahnung, ob das jetzt synonym ist oder nicht). Im Falle der Autorin lag er bei <3%!
                                                  Ob das alles so stimmt, ist natürlich die Frage.


                                                  Aber daher auch meine Fragen jetzt - evtl. speziell an Hr. Dr. Riecke -, bevor ich da wieder ne neue Blutuntersuchung anstoße:

                                                  Macht es grundsätzlich Sinn, daß ich auch mal ein "komplettes Eisenblutbild" u.a. mit diesen Transferrin-Werten ermitteln lasse?

                                                  Wie wahrscheinlich ist es, daß dieser Wert auch bei mir eventuell latent zu niedrig ist?

                                                  Ich gehe jetzt mal nicht von 3% oder weniger aus - aber ich hab ja auch nicht dauerhaft die tiefe Krise. Eventuell liegt der Wert bei mir einfach "nur" latent leicht unterhalb der Norm - 10%, 13%, keine Ahnung. Vielleicht auch bei 16, sollte aber vielleicht aufgrund meiner Persönlichkeitsstruktur und persönlichen Belastungen besser Richtung 25 oder 30 liegen...

                                                  Ich könnte mir da auch insofern einen gewissen Sinn vorstellen, als ich seit Jahren eigentlich immer wieder sehr ausgeprägten Appetit auf Salat und Gemüse habe, wovon ja tendenziell viele Sorten vergleichsweise eisenhaltig sind. Abends esse ich i.d.R. auch immer Salat - hatte ich ja aufgrund meiner Gastritis begonnen. Nur zwischen Weihnachten und Neujahr war da durchaus auch irgendwo "Ausnahmezustand"...

                                                  In jedem Fall kann man allerdings seine Eisenvorräte - auch hier mal wieder - wohl nur zu 10-15% über die Nahrung auffüllen...


                                                  Wäre super, falls Sie, Hr. Dr. Riecke, oder auch jemand anders vielleicht noch ein paar mehr Informationen und Hintergründe wüßte


                                                  Danke schonmal, und allen einen schönen Start ins Wochenende

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                                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                    So, fix nochmal beim Arzt angerufen. Hier meine Ergebnisse:

                                                    Testosteron: 5,06 ng/ml (Norm 3 - 8,3) - iO
                                                    TSH: 0,61 mU/l (Norm 0,4 - 4,5) - iO

                                                    Ansonsten wurden noch Cholesterin und Zucker bestimmt, 303 und 95.

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