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Diagnose Schizophrenie

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  • Re: Diagnose Schizophrenie

    Vor allem interessiert mich, wie lange hast du die Tabletten genommen und wie hast du sie abgesetzt? Über welchen Zeitraum? In welchen Schritten? Und hast du das mit dem Arzt gemacht?

    Kommentar



    • Re: Diagnose Schizophrenie

      Hallo Sanny

      Was du erlebt und durchgemacht hast, das ist doch Grund, sich in höchstem Stress zu befinden, das ist doch wohl normal, dass du gekippt bist. Ich finde Menschen, die extremer reagieren ebenso koscher, wie welche, die halt anders reagieren. Es darf doch jeder antworten auf seine Erlebnisse, wie er gestaltet ist, wie er will, oder kann,
      da gibt es doch keine Vorschriften!

      Wo steht geschrieben, dass man immer cool sein darf und muss und bei wem dies nicht möglich ist, muss Medizin drauf geschüttet werden?

      Es gibt Kulturen, da ist man ganz anders im Umgang mit solchen Extremzuständen und wegen dem geht es auch mir wieder gut und wegen dem hat bei mir die Krise nicht lange gedauert, WEIL mir wer erzählt hat, hier bist du schizophren, in diesem Kulturkreis, wo anders bist du ein Seher ( bei Indianern hat man etwas eingenommen, sich Rituale eingezogen, um in solche Ausahmezustände zu verfallen, weil man da in anderen Dimensionen sehen und denken konnte.
      Was bei mir auch war, ich hatte unvorstellbare Angstzustände während der Krise mitgemacht, traute mich auch, wie du, in keiner Sekunde alleine sein, durchlebte eine richtige Hölle. Das war aber Teil dieses Umbruches und im Nachhinein betrachtet finde ich, auch das war gut, auch das war richtig, das hatte sicher Sinn. Es ist, wie wenn man eine Art Höchste Not aushalten muss, um überhaupt in diesen Level zu kommen, der anschließend einritt. Wie bei den Indiandern- die haben auch Rituale, wo zum Beispiel größter Schmerz zugefügt wird, über Tage, bis dieser erwünschte Exodus eintritt ( geistig, spirituell) . Sobald man über so eine Grenze geschritten ist, wird die frühere Welt relativiert. Man hat einen neuen Zustand erreicht, ist in eine neue Dimension eingetreten, hat Grenzen gesprengt und übertreten. Das kann sehr, sehr irritierend sein - aber, wenn man, ( wie ich zum Beispiel) anschließend wieder zurückkehrt, dann geht man wesentlich offener durch die Welt wie vorher. Man ist viel hellhöriger, bemerkt mehr, ist aufmerksamer, feinfühliger, als je vorher. Ich kann aus meinem Inneren unvorstellbar viel Schönes schöpfen seither, mein ganzes Leben ist zuträglicher, intensiver, besser als vor dieser Grenzerfahrung. Darum, erzähl ich dir das vorher, bevor ich dir beschreibe, wie das war mit den Tabletten.

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      • Re: Diagnose Schizophrenie

        Ich will niemanden beleidigen, hab nicht vor, die Mediziner in Frage zu stellen, weil auch sie das Ansinnen haben, zu helfen, wo nur geht und wie nur geht. Ohne Tabletten hätte ich diese Flut an neuen Eindrücken nicht durchgestanden, sie haben mir sehr geholfen. Ich hatte schreckliche Horrorzustände und bin nur mehr fertig gewesen, war dankbar, beruhigende Medizin und dämpfende Medikamente zu erhalten, ich war so froh, aufgehoben worden zu sein von Pflegern und Ärzten und Klinik. Vor dieser Horror"fahrt" habe auch ich extrem manische Zustände gehabt- ich denke, das war wie eine Überdosis Hormone mal in dieser Gegend im Kopf - dann in der "gegenüberliegenden Gegend" im Kopf. Ein Zuviel von dem, ein Zuviel dann in Folge vom anderen- wie auch immer, alles war wohl total aus dem Lot.
        Für das gibt es tolle Medikamente heute, ich würde niemanden abraten, sie zu nehmen.
        Nach drei Wochen sagte man mir, ich darf heim, aber muss täglich um die gleiche Uhrzeit Rispertal nehmen, ( in Österreich heißen die Tabletten so). Ich habe damals dreingeschaut wie ein Zombie sagten meine Freunde nachher, ich war extrem gedämpft, sehr unsicher auf den Beinen, hatte so eine Watte im Kopf, habe alles so starr empfunden, so verkrampft. Dann hatte ich nach ungefähr vierzehn Tagen eine vergessen und siehe da, schon am nächsten Morgen war mir klarer, war ich besser beinander- ich habe dann heimlich, ohne jemanden davon zu berichten die Dosis halbiert, dann geviertelt, dann nur mehr alle zwei Tage eingenommen, bis dann nach etwa einem Monat ( ich weiß nicht mehr wie lange genau) keine mehr. Jedenfalls habe ich mich immer besser gefühlt, war irgendwie wieder gesund und munter.
        Was ich keinesfalls verschweigen möchte, ich habe das Gefühl, auch das war richtig und wichtig- mein Sexleben habe ich wieder aktiviert, ich habe mich selbst befriedigt mal und wie Peng war das anschließend, weg war alles Zittrige, ich war wieder zurück. Als ob das auch mitspielen würde, als ob das auch erden würde, als ob das auch helfen würde, sich wieder einzufinden im Lot und im Zustand der Normalität- körperliche Höchstzustände zu machen, was ein richtig schöner Orgasmus ja ist.
        Ich persönlich meine immer, wir bringen so viel durcheinander durch falschen Umgang mit dem Körper, mit dem Leben, die Dosis machts, ob etwas gesund ist, oder krankmachend. Ich glaub unbedingt daran, auch Lustgefühl ist ein Medikament und sollte wohldosiert verabreicht sein. Hier war es ein echtes Belebensmittel, vom eigenen Körper ausgegegeben. Für mich war jedenfalls ab diesem Tag Ende mit Krankenstand.
        Dann, nach ungefähr einem weiterem halben Jahr bin ich rein aus Interesse zu einem Spezialisten gepilgert, quer durch Österreich, hab dem erzählt, ich bin frei von Medikamenten und fühle mich sehr wohl in meiner Haut, was er dazu sagt, dann hörte ich: nehmen sie die vierfache Dosis....ich war perplex...
        Sein Argument war, ich befinde mich in einer manischen Phase und nach dieser geht alles wieder von vorne los, daher soll ich unbedingt vorsorgen mit einer überhöhten Medikamentendosis. Ich habe mich nicht mehr darum gekümmert, dafür aber habe ich endlich meine längst fällige Scheidung durchgezogen, alles geordnet und sortiert und mich aufgehört zu plagen mit Extrawünschen, wie man sie so hat- größer, höher, besser, um ja viel zu gelten. Ich lebe bescheiden, hab alles reduziert, was Zuviel war und bin wie gesagt, frei von Menschen, Dingen, Werten, die eher gestresst haben, als gut für mich waren. Das ist jeder, das sind alle, die einfach nicht aufhören, an dir rumzuzupfen, nach dem Motto, ich ändere dich, bevor ich mich ändere.

        Das war jetzt ein kleiner Roman- hab aber dennoch nichts weggelassen, nichts hinzugefügt...alles steht so, wie mir danach war. Was nichts anderes aussagen soll - liebe Sandy, trau dich so zu denken, reden, sein, wie es dir gerade gefällt. Da gibt es niemanden, der dir etwas vorschreiben darf, was dich betrifft.

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        • Re: Diagnose Schizophrenie

          Danke für deine Beiträge. Ich habe die Psychose als etwas sehr Schlimmes erlebt, weil ich massive Angstzustände hatte und keine Sekunde allein sein konnte. Aber ich habe die Psychose auch als etwas sehr Tolles erlebt, weil ich mich endlich als besonders wichtig empfunden habe. Ich dachte in meinem ersten Schub endlich die echt Liebe gefunden zu haben. Ich habe meinen Partner und ich als Licht gesehen, das in den Himmel aufsteigt und ich war dabei einfach unendlich glücklich. Wir sind in eine Dimension aufgestiegen, in der gab es keine Probleme mehr. Ich konnte mich damals nicht richtig von meinem Ex-Partner lösen, was uns beide sehr belastet hat und plötzlich war ich in einer Welt in der es diese Probleme nicht mehr gab und ich war einfach unendlich glücklich. Ich glaubte erst, dass das alles Nahtoderfahrungen sind. Vor allem beim ersten Mal. Weil ich auch immer total ausgelaugt und mich wie nicht mehr lebendig gefühlt habe. Ich glaube seitdem auch an höhere Mächte.

          Kurz vor meinem zweiten Schub habe ich meine beiden Omas fast zeitgleich verloren. Das war kurz nachdem ich die Tablette abgesetzt habe und zwar habe ich sie leider nicht so schön in kleinen Schritten abgesetzt wie du. Ich hatte dann eine Manie und habe das ganze Haus ausgemistet, weil ich dachte meine Großeltern wollen, dass ich meinen Eltern helfe und sie auch heile, weil mein Vater und meine Mutter nicht sehr fit sind.

          Ich habe dann die Tablette wieder genommen und heute habe ich keine Angst mehr, aber ich fühle mich irgendwie auch wie in Watte gepackt und leer. Ich bin einfach damit nicht der Mensch, der ich eigentlich bin und würde sie gerne so schnell wie möglich wieder los werden. Aber ohne Arzt traue ich mich das absetzen nicht. Ich habe schon die Krise bekommen, weil der Arzt meinte, dass ich eine kleine Dosis wahrscheinlich immer nehmen müsste. Klar ist das der sicherste Weg, aber die meisten wissen doch nicht, wie es mit diesen Tabletten ist. Man hat Nebenwirkungen und ist irgendwie nicht mehr man selbst. Naja Morgen habe ich einen Arzttermin und werde mal darüber sprechen. Ich überlege auch lange immer hin und her, ob ich einen Absetzversuch selbst nochmal durchführen sollte, aber ich habe mich letztendlich entschlossen, das nur noch mit den Ärzten zu machen und falls nötig muss ich eben einen finden, der das mit mir durchführen will.

          Hast du die Tablette dann jemals wieder gebraucht? Bei mir war es ähnlich. Ich habe auch Risperdal genommen und meine Freunde meinten auch ich wäre wie ein Zombie und hatte eine Art Botoxgesicht. Keine Mimik mehr und keinen Ausdruck. Heute nehme ich Abilify. Da ist das zum Glück nicht mehr ganz so, aber die 10 mg finde ich einfach zu viel. Ich wäre gerne schon längst bei 5 mg. Ich denke letzendlich muss jeder selbst entscheiden, ob er die Tablette nimmt oder nicht. Ich kann jeden verstehen, der sie abgesetzt hat. Ich denke jeden Tag darüber nach, weil ich finde mit Tablette hat man nicht mehr das Gefühl Ich zu sein. Aber ohne Tablette geht es vielleicht auch nicht sofort, daher bin ich mittlerweile etwas vorsichtiger.

          Ich weiß nicht, was ich in meinem Leben "falsch" gemacht habe. Ich denke ich hatte wirklich die falschen Partner, die mich ändern und verbiegen wollten. Denke, dass ich darüber durchgedreht bin. Ich kannte das aus meinem früheren Leben nicht. Ich war in der Schule total beliebt und meine Freunde und alle haben mich immer sehr gemocht und auf einmal sollte nichts mehr bei mir stimmen. Mein vorheriger Ex-Partner meinte auch, dass er mal wollte, dass es mir auch mal schlecht geht. Mir würde es ja zu gut gehen. Ich bin immer noch heute zu tiefst schockiert darüber. Und ich denke auch noch zu viel über den ganzen Mist nach. Das ist glaube ich auch der Grund, warum ich sage, dass ich die Tablette nicht eigenständig und so schnell absetze. Weil ich denke durch das Nachdenken werde ich doch wieder getriggert und könnte einen Rückfall erleiden. Ich denke einfach, dass da noch etwas Zeit vergehen muss. Man hat mich als "krank" als "Unfall" etc. bezeichnet. Das vergesse ich nicht so schnell. Daher bin ich vorsichtiger mit der Tablettenreduktion geworden. Aber auf Dauer will ich nicht mit Tablette leben.

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          • Re: Diagnose Schizophrenie

            "Aber auf Dauer will ich nicht mit Tablette leben."

            Das ist verständlich und vielleicht auch möglich.
            Aber Sie müssen dazu auch Ihren Beitrag leisten - wie einen regelmäßigen Tagesrhythmus einhalten (und nicht in der Nacht gegen halb vier in Foren schreiben).

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            • Re: Diagnose Schizophrenie

              ja, das Problem ist , dass ich schon gegen 9 schlafe und dann wach ich immer so gegen 3 auf und kann erstmal nicht schlafen. Bin halt abends gegen 8 schon total müde. Aber denke das ist auch eine Nebenwirkung oder?

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              • Re: Diagnose Schizophrenie

                Guten Morgen alle !!!

                Das ist doch egal, wann man schläft, wann man isst, wann man trinkt! Das muss man eigentlich nur tun, wenn einem danach ist! So wäre es natürlich!
                Es ist aber so, dass das Natürliche nicht immer konform geht mit dem Umfeld, mit dem Tagesablauf des Gefüges, in dem man sich befindet. Ich find, glücklich der, der so sein kann, wie ihm gerade danach ist. Das ist Freiheit pur .


                Ich bin nicht mehr im Arbeitsprozess, bin Selbstständig und daher habe ich die Freiheit müde zu sein, wann ich mag, munter zu sein, wann ich will, grantig zu sein, heiter zu sein, wie mir beliebt. Ich lebe alleine meist und daher gibt's keine Grenzen und Auflagen. Sanny, den Luxus musst du dir leisten, nicht wie jeder zu machen, nicht wie jeder zu denken, nicht wie alle zu handeln und vor allem, zu fühlen. Mach dich doch frei von der Auflage, normal zu sein!

                Hab Verständnis für dich, Mitgefühl, Toleranz und Nachsicht. Es ist wohl natürlich, wenn du Schläge bekommst vom Schicksal, dass du da in die Knie gehst. Es geht doch alles Hand in Hand. Um einen Tiefschlag verkraften zu können, muss der Körper Gegenstoffe ins Blut schütten, also "die manischen Drüsen öffnen", um wieder gegenzusteuern.
                Das ist ein natürlicher und normaler Prozess im Körper, den machen sich die Vergnügungspark zunutze, sie versetzen Leute in Panik mit horrenden Achterbahnen und schrecklichen Zuständen auf Geräten, ( die man übrigens freiwillig besteigt), weil nachher, nach den Schocks vermehrt Glücksstoffe ausgeschüttet werden. Ich nehme zum Beispiel eiskalte Duschen, das wirkt ähnlich. Es regt Drüsen an, die ich angeregt haben möchte.

                Sag dir doch endlich, das war damals, da wo ich mich in Schrecken befunden habe, wo ich in einem Ausnahmezustand war, heute ist das anders, heute ist kein Leidensweg mehr, heute ist was anderes dran. Damals brauchtest du diese Medizin, heute …??? Probiers mal, sie zu reduzieren, was dann passiert.

                Ich habe ein ganz genaues und sorgfältiges Auge darauf, wie ich handle. Ich messe meine Gesundheit nach meinen Taten und Handlungen und ziehe alles durch, was mir wichtig ist, unabhängig davon, wie meine Gefühle gerade sind.
                Ich kann keine Schulden brauchen, also hüte ich mich vor "Taten", Handlungen, die Schulden mit sich bringen. Das war ein Punkt, der mich früher total aus dem Häuschen gebracht hat, als ich noch mit meinem Ex zusammen war, diese ewige finanzielle Notlage. heute sorge ich für mich selbst und da wird aufgepasst, dass mir so etwas nicht mehr passiert- Schulden haben ist auch gegeben, wenn man sich zu viel auferlegt an "Freundschaftsverpflichtungen"- man muss nein sagen lernen, statt gefällig zu sein immer. Sich selbst zuliebe aushalten lernen, nicht jedem gefallen zu können und immer beliebt zu sein, das musst du zuerst mal lernen. Der Manische sieht sich in Dauerkraft, der neigt dazu, sich alles zu leisten, auch die Verantwortung über andere zu übernehmen ist das.
                Du musst zugeben lernen, Grenzen zu haben. Das wurde dir doch nun gezeigt!!!

                Du hast doch jetzt erfahren, dass du NICHT der Retter bist. Das ist doch eine irre wichtige Klarstellung gewesen, die dein "Ego" gebraucht hat!!! Wie wenn man erfährt: es gibt Gott, aber ICH bin nicht er. GOTT ist groß, ich nicht- ich bin nur ein Mensch. Während eines manischen Freudetaumels ist man Gott sehr nahe- aber man kann ja dann einkalkulieren, dass das nur ein Stadium ist, kein Dauerzustand.

                Sanny, mach doch den Versuch, vernünftig auf dich zu achten, auch ohne dass wer zuschaut. Sag dir, deine Schübe waren Ausflüge, um etwas zu sehen, jetzt bist du wieder daheim und weißt, wie es dort aussieht.
                Jetzt bist du wieder normal...nicht größer, nicht kleiner, als du in Wahrheit bist.
                Dich unglücklich und erbärmlich fühlen, das ist auch nur ein Ausflug, dich überglücklich und allmächtig zu fühlen, das ist ebenso nur ein Trip und ein Ausflug.

                Ich schaffe es locker und leicht, ohne Zusatzstoffe ein ganz koscheres und einträgliches Dasein zu führen. Meine Grenzen kenne ich jetzt und vor meinen Besäufnissen kann ich mich gut hüten- das heißt, ich gehe vernünftig mit mir um. Gesund leben ist für mich, vernünftig leben.

                Das bedeutet, man muss ausreichend ruhen, ausreichend durchblutet sein, also Bewegung machen, ausreichend sauber essen, trinken, sich einfügen im sozialem Umfeld, dann kann man gemütlich dahinleben. Mach es dir leicht liebe Sann, hab nicht zu viel vor, sei freundlich zu dir und gib dir ausreichend Zeit, dich einzukriegen wieder in deiner alten Form- bevor du diese Wackelei durchmachen musstest.

                Du leidest noch an den Nachschocks, aber die sind hinter dir!!!

                Was fürchtest du noch?

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                • Re: Diagnose Schizophrenie

                  Ich fürchte, dass ich wieder einen Rückfall erleide, wenn jemand in meinem Umfeld stirbt oder irgendetwas passiert. Daher habe ich die Tablette noch zum Schutz. Aber morgen möchte ich mit dem Arzt besprechen, dass ich sie reduzieren will. Ich hoffe nur, dass er das okay gibt und ich das gemeinsam mit dem Arzt machen kann, weil es ist ja schon mal schief gegangen. Mir wird immer ans Herz gelegt von meinem Umfeld, dass ich nicht selbst reduzieren soll. Und da will ich mich auch erstmal dran halten. Aber wenn nicht bald was passiert, werde ich denke ich unzufrieden. Also befinde ich mich doch in einem Zwiespalt. Es könnte eben etwas passieren, wenn ich reduziere, aber so müde und träge wie ich jetzt bin, ist es auch keine Lösung auf Dauer.

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                  • Re: Diagnose Schizophrenie

                    Du meinst ich soll das reduzieren einfach ausprobieren? Aber ist das nicht zu gefährlich?

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                    • Re: Diagnose Schizophrenie

                      Ich denke nicht daran, mir Tabletten zuzuführen, die mir nicht gut tun. Lieber gebe ich eine Gewohnheit auf, die mir nicht gut tut. Es kommt bei mir wie automatisch zu Freudlosigkeit, zu Grübeleien, zu schlechter Laune, wenn ich übertreibe in irgendwelcher Tätigkeit. Zum Beispiel zu lange am PC sitze...oder zu viel auf einmal vorhabe. Für mich sind üble Befindlichkeiten Warnsignale, auf die ich höre. Einseitigkeit ist nie gut. Würdest du täglich die Nacht durch machen, dann würdest du wohl Tabletten nehmen müssen, um den Tag zu schaffen...würdest du in einem Büro arbeiten, obwohl du als Kinderbetreuung geboren bist, dann wundere dich nicht, dass die Freudlosigkeit dich überwältigt, würdest du mit wem zusammenleben, der dich dauernd schief anschaut, dann bräuchtest du auch Dämpfer und Beruhigungsmittel, um das ertragen zu können. Man muss solange suchen, bis man gefunden hat, was man will und braucht für sich. Ich habe jetzt eingesehen, ich brauche eher Stille, als Geräusche um mich. Ich brauche eher Natur, als Häuser um mich, eher wenig, als viel Gesellschaft. Anderen wär das ein Graus, mir gefällts. Du brauchst deinen Klang, deinen Rhythmus, deinen Ton, deine Leute, deine Dinge, die DIR behagen, deinen Beruf und deine Tätigkeiten, die DIR Freude machen, dann geht es dir gut. "Zieh lieber um", als dass du fortwährend Pieksen spürst.
                      Ich finde, es ist nicht richtig, gegen das Pieksen vorzugehen, ( mit Medikamenten oder Ausflügen in die Manie, oder ins Nichts)- ich finde es besser, sich die Mühe zu machen und sein Plätzchen weiter zu suchen, statt im Kummer zu bleiben, weil man am falschen Platz ist und eben Tabletten zu schlürfen, statt Milch und Honig. Milch und Honig fließen im Paradies. Mein Paradies hat mir meine Seele gezeigt. Ich komme nicht mehr heraus aus dem Staunen, wie leicht alles geht , seit ich aufgehört habe, mich zu sorgen wegen morgen. Geh das machen, was heute dran ist. In diesem Sinne, viel Freude am Lernen. Ich halte dir die Daumen, dass du jede Prüfung schaffst.
                      Meine Prüfung ist heute, mich mal endlich wieder zu frisieren, wie damals, als ich noch eitel war...merks endlich Sanny, man kann in jede Rolle schlüpfen, ganz nach Belieben. Fokkusiere dein Leben jetzt mal auf Schule und lernen. Meines richte ich heute mal wieder auf feine Dame. Ist auch lustig. Kostüme dafür sind eingekauft. Zieh du das Kostüm der Kranken aus, die war gestern dran.

                      Alles erdenklich Liebe dir


                      Ich geh mal schauen, was die Knödel machen, die werden schon verkocht sein...

                      Servus daweil

                      Elektraa

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                      • Re: Diagnose Schizophrenie

                        "Du meinst ich soll das reduzieren einfach ausprobieren?"

                        Das wird Ihnen niemand raten, der etwas von der Materie versteht!

                        Ich kenne einen jungen Patienten, der war auch so ungeduldig wie Sie, Sanny.
                        Ihm war 7,5 mg Abilify zu viel, obwohl die NW nach etwa 3 Monaten deutlich nachgelassen hatten.
                        So reduzierte er selbst auf 5 mg, seine Wunschdosis, obwohl ihm sein behandelnder Arzt abgeraten hatte.

                        Nach einem halben Jahr bekam er wieder eine produktive Symptomatik, die aber erst seinem Umfeld auffiel. Er wollte es vermutlich nicht wahrhaben.

                        Dann wurde es so akut, dass er ein paar Tage stationär behandelt werden musste.

                        Nun ist er aktuell bei 10 mg, wird aber nach ein paar Wochen sicher wieder nur 7,5 mg zu nehmen brauchen.

                        Dies nur als Beispiel - mit dem Rat, drängen Sie nicht zu sehr!

                        Kommentar


                        • Re: Diagnose Schizophrenie

                          Du meinst ich soll das reduzieren einfach ausprobieren? Aber ist das nicht zu gefährlich?
                          Erzähle mir, was dir passieren kann im schlimmsten Fall, wenn du sie reduzierst.
                          Würdest du dann Müll rausräumen? Anderen die Schuhe stehlen? Dir nichts mehr kochen? Ich würde das mal testen.

                          Du hattest Nöte!!! Du hast damals etwas unerträglich gefunden, du hattest eine Lösung, du bist gekippt. Mir war dieses Kippen die größte Lebenshilfe überhaupt!

                          Nie wäre ich da, wo ich heute bin, wäre diese Krise nicht gekommen. Ich würde mich immer noch mit dem abgeben, was damals angeblich wichtig war.

                          Beschreibe mir bitte, wovor du dich fürchtest.

                          Kommentar


                          • Re: Diagnose Schizophrenie

                            Danke du bist sehr mutig. Ja, ich hoffe ich bringe den nötigen Mut auf, um die Tablette dann doch zu reduzieren. Ich möchte auch nicht mehr krank sein. Aber viele sagen, dass es mir jetzt so gut geht, weil ich die Tablette nehme, aber eigentlich geht es mir ja nicht gut.
                            Naja ich warte erstmal den Arzttermin morgen ab und hoffe einfach auf das Beste.

                            Kommentar


                            • Re: Diagnose Schizophrenie

                              Danke Dr. Riecke. Nein, ich werde auf meine Arzttermin warten und das reduzieren mit dem Arzt besprechen. Ich bin ja einmal damit schon nicht zurecht gekommen, als ich es selbst alleine ausprobiert habe. Das möchte ich eigentlich nicht mehr. Vielleicht erlaubt sie mir Morgen auf 7,5 mg zu gehen anstatt auf die heutigen 10 mg. Wenn nicht, werde ich den Zustand jetzt wohl noch aushalten müssen.

                              Kommentar


                              • Re: Diagnose Schizophrenie

                                "Du meinst ich soll das reduzieren einfach ausprobieren?"

                                Das wird Ihnen niemand raten, der etwas von der Materie versteht!

                                Ich kenne einen jungen Patienten, der war auch so ungeduldig wie Sie, Sanny.
                                Ihm war 7,5 mg Abilify zu viel, obwohl die NW nach etwa 3 Monaten deutlich nachgelassen hatten.
                                So reduzierte er selbst auf 5 mg, seine Wunschdosis, obwohl ihm sein behandelnder Arzt abgeraten hatte.

                                Nach einem halben Jahr bekam er wieder eine produktive Symptomatik, die aber erst seinem Umfeld auffiel. Er wollte es vermutlich nicht wahrhaben.

                                Dann wurde es so akut, dass er ein paar Tage stationär behandelt werden musste.

                                Nun ist er aktuell bei 10 mg, wird aber nach ein paar Wochen sicher wieder nur 7,5 mg zu nehmen brauchen.

                                Dies nur als Beispiel - mit dem Rat, drängen Sie nicht zu sehr!
                                Bitte erklären sie mir, wieso ich keine Tabletten einnehme und dennoch lebe... sehr gut sogar.

                                Kommentar


                                • Re: Diagnose Schizophrenie

                                  "Bitte erklären sie mir, wieso ich keine Tabletten einnehme und dennoch lebe... sehr gut sogar."

                                  Elektraa, Sie kluge, weise Frau,

                                  Sie hatten zwar schon mal Halluzinationen (hatten Sie berichtet), aber sicher keine schizophrene Psychose, bei der eine Transmitterdysregulation vorliegt, die ein bestimmtes Mittel wieder harmonsieren kann. Das schaffen keine Tätigkeiten (auch kein Müll rausbringen...).

                                  Ich freue mich über Ihre Stabilität und dass Sie keine Medikamente brauchen, aber man kann keine zwei Individuen im Fall einer psychotischen Erkrankung miteinander vergleichen - auch wenn es immer wieder passiert.

                                  Beste Grüße

                                  B.R.

                                  Kommentar


                                  • Re: Diagnose Schizophrenie

                                    Danke Herr Dr. Riecke. Ich vertraue mittlerweile auch der Diagnose, auch wenn ich es anfangs nicht wahr haben wollte und die Tablette leider abgesetzt habe.
                                    Aber noch einmal werde ich das nicht machen, dafür haben Sie und Tired mich zu sehr überzeugt. Ich brauche die Hilfe über das Medikament.

                                    Kommentar


                                    • Re: Diagnose Schizophrenie

                                      Was mich relativ heil sein lässt, das ist meine Überzeugung. Wäre ich überzeugt, mich besser orientieren zu können mit Medizin, dann wärs blöd, keine zu nehmen.
                                      Ich richte mich nach vielen Anhaltspunkten, die so überall zu sehen sind. Ist ein Kind am Weinen, dann fragt man nach den Gründen, oder man lenkt es ab, oder man versorgt es, tröstet es, beruhigt es. Lässt es sich nicht beruhigen, dann sucht man ja auch einen Arzt auf. Man ruht nicht, bis rausgefunden ist, woran es liegt.

                                      Hauptsache, liebe Sunny, du ruhst nicht, bis du herausgefunden hast, was dir am besten hilft. Dazu gehört auch, Medizinern zu vertrauen.

                                      Ich geb zu, da bin ich mehr als skeptisch, weil nach ärztlichem Rat ein normales Leben für mich passée wäre. Nicht auszudenken, wär ich jenen gefolgt, die mir gesagt haben, nur mittels dieser oder jener Medizin geht's. Ich habe bewiesen, nein, es geht auch anders!
                                      Lieber Herr Dr. Riecke, gut ist es trotzdem, dass es Risperdal und Co gibt. Ich persönlich mache mir keine Sorgen, eventuell mal auszurasten wieder, weil das einmal in meinem Leben passiert ist. Wegen dieser Gefahr nehme ich nicht lebenslang Stoffe zu mir, damit ich da nie wieder hinkomme.
                                      Sannys Omas sind bereits beerdigt, noch einmal sterben sie nicht. Ich erlebe auch nicht noch einmal so stressige Leut und Situationen, die mich überfordern. Also brauche ich auch nicht mehr fürchten auszurasten.

                                      Ich warte seit sechzehn Jahren auf die Erfüllung der Prophezeiung meiner Ärzte. Nix ist passiert. Darum ist mein Zweifel sehr wohl berechtigt.

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                                      • Re: Diagnose Schizophrenie

                                        das ist ja schön, dass du stabil bist. Dennoch denke ich kann man deinen Fall nicht mit meinen vergleichen. Ich hatte mit 17 schon mal einen Schub und vor kurzem schon den 3. Ich habe gedacht ich schaffe es ohne Medikamenten. Aber leider wurde ich eines besseren belehrt. Ich habe aber auch nicht blind Tabletten geschluckt, sondern lange nachgedacht, ob ich sie brauche. Und ich glaube ich brauche sie. Aber eben in der richtigen Dosierung. Und dass mir kein normales Leben möglich ist, hat mir auch keiner gesagt. Eher das Gegenteil.

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                                        • Re: Diagnose Schizophrenie

                                          Hallo Sanny, ich habe dir nicht erzählt, dass ich nachts und auch tagsüber Halluzinationen habe, nicht immer, aber meist. Für mich ist das inzwischen so normal, dass ich ganz vergesse, dass das ja eine Krankheit ist. Weil ich diese Krankheit habe, nehme ich Papier und Farben und Leinwände und male nieder, schreibe nieder, was ich so sehe, höre, wahrnehme. ( so wie es aussieht, mit gutem Erfolg. Bei meiner letzten Ausstellung habe ich 33!!! Gemaltes von mir binnen ein paar Momente verkauft. Also ich finds klasse, schizophren zu sein, was man ja ist, wenn man halluziniert.
                                          Würde ich Mittel dagegen nehmen ( müssen), ich wäre unvorstellbar viel ärmer, sogar finanziell gesehen. . aber psychisch, geistig noch viel mehr. Hätte ich dieses Empfinden nicht, ich würde keine Freude mehr haben am Leben. Sie würden mir unendlich abgehen.
                                          Aber angefangen hat das Ganze mit hohem Stress. Wohl wegen dem, weil ich es nicht einordnen konnte oder mochte.

                                          Ich möchte nicht mehr zurück gehen in den Modus, in dem ich mal war, der vor dieser Krise gewesen ist. Ich sehe nur Gutes darin, weil es so gekommen ist. Das habe ich aber zu Beginn nicht so erkannt.
                                          Ich komme mir vor, als wäre ich früher eine Raupe gewesen und heute bin ich ein Schmetterling. Es wird schon stimmen, weil ich mich sehr wohl fühle. Wäre es nicht so, dann wäre Handlungsbedarf.

                                          Ich halte mich an den Spruch: fürchte dich nicht...der Herr ist bei dir...

                                          Davon bin ich jedenfalls überzeugt, dass es eine geistige Unterstützung gibt für uns Menschen, nicht sichtbar, aber dennoch, da.


                                          Lieben Gruß

                                          Elektraa

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                                          • Re: Diagnose Schizophrenie

                                            das ist ja schön, dass du stabil bist. Dennoch denke ich kann man deinen Fall nicht mit meinen vergleichen. Ich hatte mit 17 schon mal einen Schub und vor kurzem schon den 3. Ich habe gedacht ich schaffe es ohne Medikamenten. Aber leider wurde ich eines besseren belehrt. Ich habe aber auch nicht blind Tabletten geschluckt, sondern lange nachgedacht, ob ich sie brauche. Und ich glaube ich brauche sie. Aber eben in der richtigen Dosierung. Und dass mir kein normales Leben möglich ist, hat mir auch keiner gesagt. Eher das Gegenteil.
                                            Ja dann sieh das doch als Hilfe, dann nimm sie doch. Ich sagte ja, du musst dir zu helfen wissen. Damals war mir diese Medizin extrem hilfreich und käme es wieder so weit, dann würde ich auch lieber Tabletten nehmen, als leiden. Es ist nur bei mir nie wieder so weit gekommen, dass ich mich verloren gefühlt hätte. Die schwachen Nerven von gestern gibt's nicht mehr.

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                                            • Re: Diagnose Schizophrenie

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                                              • Re: Diagnose Schizophrenie

                                                Geht es dir damit jetzt besser oder willst du den Zustand irgendwann ändern?

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                                                • Re: Diagnose Schizophrenie

                                                  Geht es dir damit jetzt besser oder willst du den Zustand irgendwann ändern?
                                                  Wie es angefangen hat, da könnte man meinen, man ist in der Hölle gelandet. Ich habe meine Katze damals als Teufel gesehen, ich dachte, wenn die Glühbirne aufhört zu leuchten, dann muss ich sterben, dann falle ich ins Koma, daher habe ich ständig in die Glühbirne gestarrt, dann dachte ich, ich darf mich nicht auf den Rücken legen, weil auch dann sterbe ich, also saß ich die ganze Nacht, fünf Tage lang hintereinander habe ich nicht eine Minute geschlafen, nichts gegessen (glaube ich) , ich war total irre vor Angst und hörte ständig zu, wie Stimmen aus mir sprachen, die irgendwann damals, als ich so lange wach war aufgetaucht sind, diese Stimme war laut, wie aus einem Lautsprecher, sie hat mir gesagt, mein Mann ( der neben mir schlief) hat Schuhe hergerichtet unterm Bett, er will jetzt zur Freundin gehen, mit der er ein heimliches Verhätnis hat, er tut nur so, als ob er schläft und dann gabs den größten Horror, als ich die Katze rausgesperrt habe ( weil sie ja der Teufel ist) weil kurz drauf die Terrassentüre gekleppert hat, als ob wer gegenschlägt wie wild, hach, das war gruselig, gruseliger geht net. Zwischendurch habe ich selige Phasen gehabt, hab unvorstellbare Liebesgefühle gespürt, dann wieder geredet, als ob ich alles wüsste, alles wär, alles könnte, mehr als jeder anderer auf der Erde. Ich war da auf einer Ausstellung , in der mysteriöse Gegenstände gezeigt wurden, ich hörte meine Stimme kommentieren, was das alles war, meine Freundinnen hörten zu, wir waren fasziniert, dann wieder hielt ich mich für einen Wunderheiler, der ebenfalls alles weiß und kann- hab Dinge gesagt, die sogar zugetroffen haben, also "Diagnosen" gestellt, die gestimmt haben- zum Beispiel sprach ich einen Mann an, er sollte gegen seine Prostatabeschwerden das gelbe Wandelröschen einnehmen - dabei, ich kannte weder das Wort Wandelröschen vorher, noch diesen Mann. Der lief mir dann nach und sagte, ich habe seit dreißig Jahren Prostataprobleme, woher wissen sie das? Dann meinte ich zu wissen, dass ein kleines Mädchen unter seinem Pullover einen Ausschlag hat, es stimmte...ich habe eine Frau auf der anderen Straßenseite auf ihren Hund angesprochen, die weinte dann und erzählte mir, wieso ich das weiß, er ist gestern gestorben... dann habe ich einen Friseur aufgesucht, auf Geheiß der Stimme und als ich gerade bei ihr saß, fiel sie um und war tot. Ich habe aber vorher mit ihr übers sterben geredet, über den Tod, über alles mögliche- also ich glaub, wer das erlebt, der hat echt die Meinung, man befindet sich in einem Roman, in einem Film. Das mit dem Friseur war vorher, das mit der Katze nachher, später. Wie das mit der Glühbirne war, da habe ich einen Arzt angerufen und weil zugleich in unserer Region ein Fall von FSME gewesen ist, ist gleich eine Gruppe von neun Menschen eingetroffen, Rettung, Notarzt, Arzt, es war die Wohnung voll von Menschen, ich mittendrin und dirigierend, sie müssen die Glühbirne auf mich gerichtet halten, und dass ich bald ins Koma falle und sie sollten mich dann auf dem Balkon rausfahren, ich werden in etwa drei Jahren wieder wach.....
                                                  Im Rettungsauto ( der ganze Hof war voller Blaulicht) habe ich mit dem Notarzt geflirtet und ihm den neuesten Witz erzählt, auf Fahrt nach Salzburg in die Nervenklinik.
                                                  Dann dachte ich, wieder ganz ruhig und klar, habe geschildert, dass ich mich wieder eingekriegt habe, dann ging es von vorne los. Ich meinte, man bringt mich um. Hab dementsprechend getobt und mich grün und blau geschlagen, um zu verhindern, dass ich wegtrete. Dann war eine Woche still, man hat mich an Flaschen gehängt und mich ausschlafen lassen.
                                                  Von da weg ging es wieder bergauf. Dort fand ich nach einer Woche raus, dass es eine Ergo-Therapie-Werkstatt gibt und von da weg war ich in meinem Element. Ich habe für mich gefunden, was ich brauchte. Ständig wurde ich gefragt, haben sie das wirklich nirgendwo vorher gemacht? Ich habe Kunstwerke geschaffen, die mir die Leute aus der Hand gerissen haben, so gelungen waren die. Zum Beispiel formte ich aus Ton ein Gesicht, einen Kopf und eine Frau weinte bitterlich und sagte, das ist ihr verstobener Junge, die Ärzte kamen ins Zimmer und fragten, ob sie den Kopf sehen dürfen, sie haben davon gehört und Bilder habe ich gezeichnet, Seide bemalt, Holz geschnitzt, wie von selbst.
                                                  Ich denke, das war alles schon okay so, weil es heute ganz in dieser Richtung weitergeht- ich höre keinen Horror mehr, wenn, dann macht mich der nicht nervös, ich höre hin und überlege, welch feiner Stoff für einen Roman oder so, aber aufwühlen geht nicht mehr, dafür kann ich mich viel zu gut distanzieren von dieser Geschichtenkiste die da abläuft. Für mich ist das heute, wie wenn ich Radio höre, Fernsehe, nicht anders. Ich kann, aber ich muss nicht meine Aufmerksamkeit darauf richten , ich habe gelernt, mitzuhören, aber dennoch ganz normal auszufiltern, was mir gefällt, das nehme ich , was nicht, das ignoriere ich . Also gruselig geht's nach wie vor, wenn man vor sich die Idee hat, jemand aus meinem Kreis wird krank, dem geht es schlecht. Ich habe auch Unsicherheiten und Zweifel, aber weitaus keine echten, starken Ängste. Ich sag mir heute, wovor soll ich Angst haben? Mir geht es gut und wenn es mir mal schlecht gehen sollte, dann weiß ich, wo Hilfe ist.

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                                                    Okay, das hört sich auch nach einer krassen Geschichte an. Ich finde es erstaunlich, wie du das alles so positiv sehen kannst, auch wenn du jetzt noch Halluzinationen hast. Wie gesagt mich würde das eher sehr beängstigen. Ich könnte daraus wenig Positives ziehen. Das ist auch der Grund, warum ich Medikamente nehmen möchte. Ich möchte nicht mehr in solche Zustände geraten.

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