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Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

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  • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

    In den letzten Tagen habe ich mich auch mal wieder ausführlich mit dem Krankheitsbild beschäftigt und dabei ist mir schon sehr stark aufgefallen, dass ganz große Ähnlichkeiten zur Borderline-Störung vorliegen, weshalb natürlich auch da die Frage ist, was behandlungsbedürftiger ist und welche Therapie, z.B. DBT dann eventuell angebrachter als eine Traumatherapie ist.

    Ich selbst sehe bei mir nicht diesen Schwerpunkt, der dies befürwortet.
    Klar suche ich ab und an mal das Risiko, das ist dann aber vergleichsweise harmlos zum Borderline-Patienten, denke ich.
    Ich mag es z.B. mal ab und an ganz gern eine Bundesstraße zu überqueren und nicht die dafür erbaute Ampel zu nehmen, es fühlt sich dann einfach gut und schön an, wenn die Autos so nah an einem vorbeifahren und man wartet damit man dann die Straße überqueren kann. Sowieso passiert dies eher selten, wenn überhaupt dann in Phasen, in denen es eher sehr herausfordernd ist. Die Grenze kenne ich aber sehr wohl, immerhin warte ich auch bis kein Auto entgegen kommt.

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    • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

      Ja, Ähnlichkeiten mit Borderlinern habe ich auch schon festgestellt.
      Wobei, wenn man sich noch mehr Klassifizierungen anschaut, dann ist es bei den meisten psychischen Erkrankungen so dass sie mit anderen Krankheitsbildern Berührungspunkte haben, sich auch teilweise stark überlappen.
      Klassifizierungen sind manchmal auch ähnlich, was wohl der Grund ist dass bestimmte Merkmale und auch mehrere, unbedingt erfüllt sein müssen.
      Wobei ich den Eindruck habe dass gerade aus einer PTBS heraus viele andere Störungen entstehen können, schließlich ist es ja bei sehr vielen so dass die Traumata in sehr jungen und Persönlichkeit prägenden Jahren passieren.
      Also nicht verwunderlich wenn sich dann auch jemand zusätzlich ein Borderline, oder irgendwelche anderen Persönlichkeitsstörungen einfängt, von Angststörungen, Neurosen u.ä. erst gar nicht zu reden, die gehören ja fast immer dazu.


      Wenn du ein sehr gutes Angebot von einer Therapeutin hast, dann schau doch mal was sich in der Nähe als Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten bietet.
      Vielleicht ist das ein Wink des Schicksals mit dem Zaunpfahl, schau in dieser Stadt wartet dein künftiger Beruf.;-)

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      • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

        Der Witz an der Sache ist, dass genau in dieser Stadt diese negative Erfahrung im Zusammenhang mit der Studie stattfand und ich deshalb auch dort das Studium nach einem Semester wegen der lebendigen Erinnerungen wieder abbrach.

        Aber zwischenzeitlich ist wieder Gras über die ganze Sache gewachsen.
        Aber trotzdem wäre das irgendwo schon urkomisch, wenn ich dann gerade an diesem Ort, in dieser Stadt doch etwas Positives finde.

        Das Leben ist eben echt merkwürdig.
        Ich probiere es einfach nochmal aus, ich bewerbe mich sowieso kreuz und quer, da ich irgendwo dann auch ein bisschen das Schicksal entscheiden lasse.

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        • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

          Wobei ich den Eindruck habe dass gerade aus einer PTBS heraus viele andere Störungen entstehen können, schließlich ist es ja bei sehr vielen so dass die Traumata in sehr jungen und Persönlichkeit prägenden Jahren passieren.
          Also nicht verwunderlich wenn sich dann auch jemand zusätzlich ein Borderline, oder irgendwelche anderen Persönlichkeitsstörungen einfängt, von Angststörungen, Neurosen u.ä. erst gar nicht zu reden, die gehören ja fast immer dazu.
          Dies ist mir auch schon aufgefallen.
          Wenn man so etwas nur irgendwie, zumindest in dieser empfindlichen Phase verhindern könnte.

          Wie oft mich dieser Gedanke doch quält…
          Aber besser erst gar nicht in diese Gedankeschleife geraten, die dann sowieso in Schuldgefühle, Selbsthass u.ä. endet.

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          • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

            Was ich von der Ärztin in der Klinik fand, war das sie mir eine Zwangsstörung unterstellen wollte, bloss weil meine Hände so trocken und aufgekratzt waren. Bei mir handelt es sich viel mehr um eine Kontaktallergie mit bestimmten chemischen Substanzen und nicht den Drang zu waschen, auch wenn ich in der Klinik meine Hände weniger gewaschen habe und seitdem ich zu Hause bin wieder etwas häufiger. Das liegt aber daran, dass ich mich zuhause auch nicht wohl fühle.

            Keine Ahnung, aber bei einer Zwangsstörung müssen schon strengere Kriterien vorliegen, wie du schon sagtest.
            Was allerdings schon zutreffen könnte und was ich selbst recherchiert habe, ist das eine Dermatillomanie wohl vorliegt, aber passt auch wieder gut ins Krankheitsbild.
            Momentan macht mir auch viel mehr mein ausgemergeltes Aussehen zu schaffen, irgendwie hat es in letzter Zeit zugenommen…
            Da ist natürlich auch die Frage, wann eine Essstörung beginnt und wie sie genau definiert wird.

            Zusammengefasst würde ich allerdings nicht bestreiten, dass ich ein sehr ambivalentes Verhältnis zu meinem Körper habe und ihn größtenteils hasse und ablehne, womit das oben erwähnte dann auch Sinn ergibt.
            Allein dieser Aspekt ist auch schon wieder eine schlechte Voraussetzung. Da fragt man sich echt wo genau man überhaupt ansetzen soll.

            Ich hasse es selbst so sehr an mir und mache mir solche Vorwürfe, wenn ich andere ungewollt vor dem Kopf stoße.
            Bei meinem Abgang zum Beispiel habe ich mich von mir aus, einfach weil ich es richtig fand, von meinen Mitpatienten verabschiedet. Sie wollten mich umarmen und ich direkt, fast schon feindselig und angriffsbereit, dass sie das bitte lassen sollen, die Hand geben aber in Ordnung sei.
            Ich empfand meine Reaktion wohl gravierender als sie, denn irgendwie hatten sie trotzdem Verständnis.
            Keine Ahnung weshalb.

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            • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

              Naja, das jemand nicht umarmt werden möchte stößt bei Mitpatienten sicher auf wesentlich mehr Verständnis als im privaten Umfeld.
              Ich habe da auch so meine Probleme, der Nötigung von Freunden geschuldet ertrage ich mittlerweile auch mal eine Umarmung.
              Ich glaube meine Mutter habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr umarmt, körperliche Nähe ist nicht wirklich was für mich, aber wenn es unbedingt sein muss dann Augen zu und durch.
              Die Küsschenmenschen versuche ich generell zu meiden, eine Kollegin ist so eine, aber die kann ich schlecht großräumig umlaufen und ich kann auch schlecht sagen dass sie das lassen soll.
              In den Kliniken war es aber immer so dass die Toleranz für Macken sehr hoch war, die Menschen dort sind anders, genau wie man selber.
              Man selber geht ja auch mit dem Bewusstsein dorthin das die anderen wahrscheinlich Macken haben, toleriert diese genauso, ohne diesen Wunsch nach Distanz auf sich selber zu beziehen.
              Es ist dort normal und nichts beleidigendes.

              Das Problem nicht zu wissen wo am Besten angesetzt wird kenne ich auch gut, besonders wenn man nicht mehr ganz jung ist hat sich soviel aufgestaut, es ist unmöglich alles zu bearbeiten und dazu wird das Restleben wohl auch nicht mehr ausreichen.
              Dass hat dazu geführt das meist die aktuellen Sachen ein Thema waren, ist ja auch wichtig zumindest aktuell einigermaßen Ordnung zu schaffen.
              Die Altlasten wurden zwar immer mal wieder angegangen, aber nie konsequent bearbeitet, es kam ständig was anderes dazwischen.
              Oder man leidet gerade an den Folgen der einen Altlast, beim nächsten Mal ist es aber wieder eine andere die sich an die Front begeben hat.

              Ich glaube da bräuchte man eine wahnsinnig intensive Anamnese und einen sehr erfahrenen Therapeuten, der dann die Funktion eines Kompasses übernimmt.
              Der sagt wo man dran bleiben muss, dass zwar auch mal was Aktuelles dazu kommen kann, aber danach wieder konsequent der Faden der drückendsten Altlast aufgenommen wird.
              Man selber kann das nicht wirklich, zu schnell geht der Überblick verloren wenn zu vieles durch den Kopf geht.
              Aber, wer soll eine solche Therapie bewerkstelligen können, unendlich viele Stunden und sicher auch hohe Kosten würden anfallen.
              Es wäre sicher auch extrem anstrengend, für den Therapeuten den Klienten immer wieder auf Kurs zu halten und den Klienten dem Kurs zu folgen.

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              • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                Ich glaube meine Mutter habe ich seit Jahrzehnten nicht mehr umarmt, körperliche Nähe ist nicht wirklich was für mich, aber wenn es unbedingt sein muss dann Augen zu und durch.
                Genauso ist es auch bei mir. Unter anderem liegt es aber auch an dem völlig zerrütteten Verhältnis zu ihr. Einerseits gebe ich ihr die Schuld, andererseits war sie selbst ein Opfer aber ganz genauso dann eben auch Täterin. Nichts desto trotz aber auch der Mensch, der mich zur Welt gebracht hat…ganz, ganz schwierig.



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                • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                  Aber, wer soll eine solche Therapie bewerkstelligen können, unendlich viele Stunden und sicher auch hohe Kosten würden anfallen.
                  Es wäre sicher auch extrem anstrengend, für den Therapeuten den Klienten immer wieder auf Kurs zu halten und den Klienten dem Kurs zu folgen.
                  Und genau deshalb möchte ich auch etwas auf dem Weg bringen, damit schon in der Jugend jemand über die Entwicklung des Kindes wacht…


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                  • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden


                    Und genau deshalb möchte ich auch etwas auf dem Weg bringen, damit schon in der Jugend jemand über die Entwicklung des Kindes wacht…
                    Ein kniffliges Projekt, einerseits muss die Privatsphäre gewahrt bleiben, anderseits würde sie bei intensiver Kontrolle verletzt, aber ohne Intensität bleibt vieles verborgen.
                    Selbst wenn es eine gute Lösung gäbe, der Staat wäre nicht in der Lage diese so anzuwenden dass sie auch wirklich hilft.

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                    • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden


                      Selbst wenn es eine gute Lösung gäbe, der Staat wäre nicht in der Lage diese so anzuwenden dass sie auch wirklich hilft.
                      Solange ich den Atem und die Motivation für das Leben besitze, möchte ich zumindest das Bestmöglichste versuchen.
                      Vor einigen Tagen habe ich ein Interview mit Deborah Ziegler gesehen, das einen echt berührt hat. Bei ihrer Tochter wurde ein aggressiver Hirntumor festgestellt, sodass sie mit nur 29 Jahren starb. In ihren letzten Monaten hat sie auf ihr Schicksal aufmerksam gemacht und das Thema Sterbehilfe in die Medien gebracht, da sie selbst entscheiden wollte zu welchem Zeitpunkt sie stirbt, der Tod wäre so oder so eingetroffen. Aber sie wollte eben noch die Gesichter ihrer Angehörigen und ihres Mannes erkennen, daher sind sie dann in einen Bundesstaat gezogen in dem Sterbehilfe erlaubt war und so konnte sie Einfluss auf die letzten sechs Monate ihres Lebens nehmen.
                      So ein Schicksal stimmt einen natürlich nachdenklich, worauf ich aber hinaus möchte ist, dass sich ihre Mutter seitdem für das Selbstbestimmungsrecht eines Menschen einsetzt und auch vor dem Senat ihre Geschichte vorgetragen hat, woraufhin das Gesetz in Kalifornien dann geändert wurde und Sterbehilfe in solchen schweren Fällen erlaubt ist.
                      Eventuell wäre es einfach einmal an der Zeit solche Schicksale aktiv an die Öffentlichkeit zu tragen um den Mitmenschen, die sehr oft gewisse Verhaltensweisen und vieles mehr nicht nachvollziehen können um ihnen ein Bewusstsein dafür zu geben, wie es ist in diesen Schuhen Tag ein Tag aus zu laufen.
                      Daher halte ich es nicht für ausgeschlossen Zeit meines Lebens irgendwann auch einmal vor Politikern meine Geschichte zu erzählen und sie in gewisser Weise wachzurütteln und einen Denkanstoß zu geben.

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                      • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                        Schweigen im Walde hat noch nie Früchte getragen.

                        Mir persönlich ist die Entwicklung einfach viel zu schleichend. Wenn überhaupt werden psychische Krankheiten nur in den Medien thematisiert wenn ein prominentes Opfer dabei ist bzw. es öffentlich macht. Alles schön und gut, bei Angststörungen und Depressionen funktioniert es schon aber bei vielen anderen Krankheiten herrschen doch Mythen und Vorurteile.

                        Und weshalb sollte diese Menschen, die nun wirklich nichts dafür können, auch noch den Rest ihres Lebens bestraft werden und anders behandelt werden?

                        Schlimm genug wenn man sich ohnehin schon entfremdet von sich selbst und der Umwelt fühlt, das muss allerdings nicht noch tatsächlich bestätigt werden.

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                        • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                          Ja, das Interview habe ich auch gesehen und auch vor langer zeit mal einen Bericht mit und über die Tochter, als sie noch lebte.

                          Ich erkläre mir das so, es funktioniert besser bei Angststörungen und Depressionen weil die meisten Menschen ähnliche Gefühle kennen und sich etwas darunter vorstellen können.
                          Die meisten verstehen es aber trotzdem nicht wirklich und wenn sie mit Depressiven oder Angstpatienten konfrontiert sind merkt man das auch sehr deutlich.
                          Bei PTBS Symptomen, oder Psychosen, wird dann kaum noch was nachgefühlt, also auch nicht verstanden.
                          Vielleicht kann man die Akzeptanz in der Bevölkerung verbessern, aber wohl auch nur solange die Leute nicht selber damit konfrontiert sind, denn da kommt dann schnell die Forderung dass sich derjenige doch bitte zusammen reißen soll.

                          Bei jedem erweiterten Suizid, Amoklauf und ähnlichen Verbrechen, wird in den Medien als erstes die Depressive oder psychotische Erkrankung des Täters diskutiert.
                          Das ist wie bei den Terroristen, alle die aus diesen Gegenden kommen beginnen den Leuten Angst zu machen, obwohl die Gefährdung und Wahrscheinlichkeiten das einer ein Terrorist ist eher sehr gering sind.
                          Die häufig negative Berichterstattung, ohne einen positiven Ausgleich, bewirkt auch dass alle psychisch Kranken in eine Schublade gesteckt werden.
                          Der Co-Pilot war depressiv, also sind Depressive allgemein ein Risiko.........Das bleibt in den Köpfen hängen. Dass es wesentlich mehr Persönlichkeiten gab und gibt die herausragendes und für Gesellschaft elementares geschaffen haben, obwohl sie psychisch krank waren, daran denkt kaum jemand, bzw, es wissen auch nicht so viele.
                          Warum nicht mal eine Reportagereihe über jene Köpfe machen, da wird es einfach zu wenig Interesse geben und bei Themen mit wenig Interessenpotenzial gibt es maximal zu nachtschlafender Zeit nur ein ein halbes Stündchen Information.

                          Die Menschen können gar nicht Verständnis aufbringen, weil sie es nicht verstehen und weil es auch nicht nachhaltig und oft genug erklärt wird, das will auch keiner hören.
                          Selbst Leute die ganz nah dran sind, in der Familie solche Fälle haben, können in den seltensten Fällen das nötige Verständnis aufbringen, weil es außerhalb ihres Vorstellungsvermögens liegt.

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                          • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden


                            Die Menschen können gar nicht Verständnis aufbringen, weil sie es nicht verstehen und weil es auch nicht nachhaltig und oft genug erklärt wird, das will auch keiner hören.
                            Selbst Leute die ganz nah dran sind, in der Familie solche Fälle haben, können in den seltensten Fällen das nötige Verständnis aufbringen, weil es außerhalb ihres Vorstellungsvermögens liegt.

                            Eventuell schwingt im Idealismus auch immer ein Stück weit Naivität mit, aber ich bin der Ansicht, das solche Krankheiten Gehör verdienen.
                            Schon alleine aus dem Grund, den du oben angesprochen hast, dass beispielsweise auch viele gute Dinge vollbracht wurden von Menschen, die psychisch krank waren.
                            Als erstes fällt mir da z.B. Erik Erikson ein, er litt Zeit seines Lebens auch unter Depressionen und hat trotzdem etwas so wichtiges auf dem Weg gebracht.

                            Egal wieviel Widerstand auch herrscht, ich werde mich immer für meine Mitmenschen und die Schicksale einsetzen. Vielleicht manchmal zu sehr, sodass ich dann die Leidtragende bin, aber dann ist dem eben so.
                            Im Prinzip ist mein Leben sowieso schon total verkorkst. Es lohnt sich sowieso nur noch dahingehend, dass andere irgendwie geschützt werden.

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                            • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                              Ohne Idealismus verändert sich auch kaum etwas.
                              Es wäre ja schon ein Erfolg wenn in den höheren Ebenen die psychisch Kranken anerkannter und geschützter wären, es muss ja nicht gleich das ganze Volk umdenken.
                              Kleine Dinge setzen sich fort und werden auch irgendwann so groß, dass sie zur Normalität werden.

                              Z.B. regt mich beim Thema Sterbehilfe regelmäßig auf, das psychisch Kranke selbstverständlich ausgeschlossen sind, zu ihrem eigenen Wohle und um die Gesellschaft zu beruhigen.
                              Woanders sind sie nicht ausgeschlossen, zu recht wie ich finde, denn auch da gibt es Krankheitsbilder die so großes Leid verursachen dass ein Leben nicht mehr lebenswert ist sondern eine durchgängige Tortour, ohne Aussicht auf Besserung.
                              Dieses Bestimmen über die Betroffenen hinweg, ohne das die Bestimmer auch nur erahnen was dies bedeuten kann.
                              Was ist wenn ein psychisch Kranker auch physisch schwer krank wird, wird er dann immer noch ausgeschlossen weil man ihm nicht zutraut die Entscheidung ohne suizidale Tendenzen zu treffen, die der Depression geschuldet sein könnten?

                              Aber das ist eine Meinung die hierzulande wohl wenig Chancen auf Verständnis hat, denn die Meinung dass ein schwer Depressiver vor sich selber geschützt werden muss ist ja auch weit verbreitet.
                              Das es nur in Akthutphasen so ist und zwischen drin auch noch ganz viel an Leid anfällt, der Geist aber trotzdem klar und Mündig ist, das wird gerne von vielen übersehen und das ist vielleicht auch der Punkt des Unwissens der zu Vorurteilen führt.

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                              • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                PS, es erscheint mir oft so das psychisch Kranke so geschützt werden, das sie der Gesellschaft in vielem Unfähig erscheinen und unberechenbar wenn sie ihre Medikamente nicht nehmen.
                                Gleichzeitig werden sie gerade deshalb nicht für voll genommen.
                                Nicht wenige assoziieren alleine nur die Erwähnung von einer kranken Psyche, mit einer Geisteskrankheit.
                                Nur der Burnout macht da eine Ausnahme, die Krankheit der Macher, dabei gibt es diese offiziell nicht einmal und ist auch nichts anderes als es früher die Hausfrauendepression war.
                                Die Dinge umbenennen und mit einer bestimmten Personengruppe in Verbindung zu bringen, kann also mehr Verständnis und Interesse an dem Thema wecken als die schlichte Wahrheit.

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                                • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                  Dieses Bestimmen über die Betroffenen hinweg, ohne das die Bestimmer auch nur erahnen was dies bedeuten kann.
                                  Irgendwie sehe ich das Thema 'Sterbehilfe' bei psychisch Kranken von zwei Seiten.
                                  Einerseits gebe ich dir Recht, dass Außenstehende oftmals den tatsächlichen Leidensdruck verkennen, aber andererseits frage ich mich an dem Punkt auch wieder ob es für den Betroffenen nicht doch noch Hoffnung gibt.
                                  Die Psyche des Menschen ist äußerst komplex und leider, leider habe ich weder ein abgeschlossenes Medizinstudium noch eine entsprechende Ausbildung in Psychiatrie und Psychotherapie, dies erwähne ich deshalb, weil man dann eventuell als Leidender nachvollziehen könnte, wo die Wurzel des Übels liegt und man eventuell einfach in den falschen Händen war und einen spezialisierteren und erfahrenen Therapeuten evtl. auch Psychoanalytiker benötigt. Natürlich spielt dabei auch die Ausdauer und Motivation des Patienten eine Rolle und inwiefern er es immer wieder von vorne versuchen möchte.

                                  Was ist wenn ein psychisch Kranker auch physisch schwer krank wird, wird er dann immer noch ausgeschlossen weil man ihm nicht zutraut die Entscheidung ohne suizidale Tendenzen zu treffen, die der Depression geschuldet sein könnten?
                                  In solch einem Fall würde ich individuell abwägen und einen Psychiater in zweifacher Ausführung hinzuziehen und dementsprechend dann entscheiden und nicht von Grund auf diesen Wunsch verweigern.

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                                  • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                    Deine Zeilen haben mich vor allem deshalb sehr nachdenklich gestimmt, weil heute der Brief der anderen Klinik ankam und das was darin formuliert ist, klingt echt übel!

                                    Schon irgendwie komisch, da wollte man die ganze Zeit eine Diagnose und nun hat man sie zu 95 % bestätigt und will sie gar nicht mehr.
                                    Zwar habe ich mich schon sehr intensiv über dieses Krankheitsbild informiert und es wurde auch nirgendwo geschont, dass es sich um eine schwer psychische Störung handelt, aber in dem Brief liest es sich so, als ob man nur noch ein einziger Trümmerhaufen wäre, wo einzig die inneren Organe noch intakt sind.

                                    Die erste Jahreshälfte ist zwar sehr schlecht verlaufen und irgendwo ist man gesättigt, aber man muss man dann doch dran bleiben. Es wird echt einfach Zeit, dass ich eine sehr, sehr gute Traumatherapeutin finde. Wenn nur nicht diese Wartezeit wäre...

                                    Kommentar


                                    • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                      D aber in dem Brief liest es sich so, als ob man nur noch ein einziger Trümmerhaufen wäre, wo einzig die inneren Organe noch intakt sind.
                                      Das haben solche Briefe ein Stück weit an sich, weil alles aufgeführt wird und das kann eine Menge sein.
                                      Es sagt aber nichts über die Prognose aus, wie die Therapie wirken wird.
                                      Jede psychische Erkrankung hat zwar einen Namen, aber in sich ist sie bei jedem nochmal anders als beim anderen.
                                      Durch den Brief solltest du dich nicht deprimieren lassen, sieh die Diagnose als Oberbegriff, die wichtigen Infos zu Lösungen bekommst du in der Therapie, nicht durch das was im Brief steht, es ist zweitrangig.

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                                      • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden


                                        aber andererseits frage ich mich an dem Punkt auch wieder ob es für den Betroffenen nicht doch noch Hoffnung gibt.
                                        Das müsste aber der Betroffene selber entscheiden dürfen, andernfalls geht er eben den anderen Weg und der ist brutal.
                                        Sicher kann die Abgrenzung schwierig sein, aber es gibt viele die haben auch psychisch eine unheilbare Diagnose und alle Therapien durch, die leben dann Jahrzehnte damit im Bewusstsein dass es immer wieder in den Keller geht.

                                        Aus den Ländern die psychisch Kranke nicht ausschließen hört man auch immer wieder, dass die Betroffenen sogar länger durchhalten und keinen Suizid machen, auch keine Sterbehilfe in Anspruch nehmen, gerade weil sie wissen dass sie könnten wenn sie wollten.

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                                        • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden


                                          Durch den Brief solltest du dich nicht deprimieren lassen, sieh die Diagnose als Oberbegriff, die wichtigen Infos zu Lösungen bekommst du in der Therapie, nicht durch das was im Brief steht, es ist zweitrangig.
                                          Fragt sich nur ob ich aufgrund meines ausgeprägten Misstrauen und diese Empfindlichkeiten, die durch kleinste Dinge wie ein Grinsen ausgelöst werden, überhaupt in der Lage bin eine Therapie konstant durchzuhalten...

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                                          • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                            Aus den Ländern die psychisch Kranke nicht ausschließen hört man auch immer wieder, dass die Betroffenen sogar länger durchhalten und keinen Suizid machen, auch keine Sterbehilfe in Anspruch nehmen, gerade weil sie wissen dass sie könnten wenn sie wollten.
                                            Genau das sagte doch auch Deborah Ziegler.
                                            Das fremden Menschen auf sie zukamen und ihre Dankbarkeit aussprachen, dass sie einfach wissen, das sie im Fall der Fälle, die Möglichkeit hätten.

                                            Vor ein paar Stunden las ich in einem Betrag einer Traumatherapeutin, dass diejenigen die Suizidgedanken gar nicht an sich den Tod möchten, sondern dass dieser Zustand, der meist eine Folge eines oder mehreren Traumata ist, beendet werden möchte und nicht das Leben an sich.

                                            Ich selbst habe in den letzten Tagen, insbesondere im Gestaltungsraum der Klinik auch viel über dieses Dasein nachgedacht und dabei dachte ich auch immer wieder, rein bildlich gesehen wie man es ausdrücken könnte.

                                            NIE, NIE, NIE würde ich mir selbst schaden oder gar mein Leben beenden!
                                            ABER innerlich wünscht man sich einfach, dass man seinen Körper wie ein Kleidungsstück ablegen und an einen Kleiderbügel hängen könnte. Und von einem selbst nur noch das Gerüst übrig ist und man dann die Chance hat, eine ganze neue Haut, die nicht von Berührungen befleckt ist, über sich wachsen zu lassen und somit endlich einen Zugang zu sich hat und das was man im Spiegel sieht nicht verachtet sondern akzeptiert.

                                            Genau ist es doch auch bei der gynäkologischen Untersuchung. Man windet sich und verkrümmt sich so sehr in sich selbst zurück wie ein Hund, der einfach nur aus dem Hundehalsband, das ihn fesselt, raus möchte, weil man diese Situation, aus der man nicht entkommen kann, einfach nicht ertragen kann.

                                            Und eben weil man innerlich diesen extremen Widerstand spürt, fühlt man sich im Nachhinein so angeekelt und entfremdet, weil man es schon wieder zugelassen hat und der Körper einen schon wieder im Stich gelassen hat.

                                            Wenn man mich fragen würde, welchen Teil meines Körpers ich schön finde, würde mir spontan keine Antwort einfallen. Wenn überhaupt nur die Augen, aber selbst die lösen seelische Schmerzen aus, weil man in ihnen das Leid der letzten Jahrzehnte unverkennbar sieht.
                                            Ansonsten vielleicht die Finger, mein Vater konnte sich immer vorstellen, dass ich eines Tages Pianistin bin.

                                            Wenn es wieder besser läuft, wer weiß, dann traut man sich vielleicht auch mal wieder verborgene Wünsche, wie Balletten und Klavier spielen aufzunehmen.

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                                            • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                              In dem Brief wurde übrigens die Diagnose 'Depersonalisations-/Derealisationssyndrom' angegeben.
                                              So dumm scheine ich also gar nicht zu sein. Mittlerweile habe ich wohl einen besseren Überblick als manch fremde Person, die mich zum ersten Mal kennenlernt.
                                              Aber es sei entschuldigt. Diese Störung ist nunmal sehr komplex.

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                                              • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                                Ja und man selber kennt sich eben bei sich selber immer noch Besten aus, sofern man auch die nötigen Informationen hat.

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                                                • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                                  Ja und man selber kennt sich eben bei sich selber immer noch Besten aus, sofern man auch die nötigen Informationen hat.
                                                  Im Laufe der Jahre wird mein sein eigener Experte...

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                                                  • Re: Auffällige Zunahme von dissoziativen Episoden

                                                    Welchen Aspekt ich grundlegend auch immer schwierig finde, ist die Einordnung bzw. das Bedürfnis das Gespräch zu jemanden zu suchen und die Notwendigkeit abzuleiten.

                                                    An welcher Stelle macht man da einen Unterschied?
                                                    Sei es mal angenommen, dass sich in der Notaufnahme ein Patient meldet, der aufgrund einer Panikattacke Herzrasen hat. Demgegenüber stellt sich ein Patient, der sich mit einer Tachykardie an der Pforte meldet.
                                                    Im Prinzip dasselbe Symptom, verstehst du was ich meine?

                                                    Mein Psychiater hat sich nämlich doch heute bei mir gemeldet und mir wieder mal auf dem Weg gegeben, falls vorher irgendetwas sein sollte, dass ich mich dann melden solle.
                                                    Bisher ist das aber nur einmal geschehen und das war echt eine Extremsituation, eben diese irre Nebenwirkung vom Citalopram.

                                                    So rein vom Prinzip her würde ich wohl immer alles mit mir selbst ausmachen, bevor ich einen Außenstehenden hinzuziehe, aber das ist wohl auch etwas das sich hoffentlich wieder normalisieren wird, wenn man das Vertrauen wieder etwas zurück erlangt hat.

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