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Ich bin so verliebt - wie an ihn rankommen?

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  • Re: Hallo Darina


    Hallo Tired,

    Eine Bemerkung in Deiner Antwort hat mich wieder sehr zum Grübeln gebracht.
    Ich glaube, ich ticke doch ganz schön schräg!

    Im Ernst, ich denke oft, dass ich nicht bin wie andere.
    Ich bin einerseits ein sehr nachdenklicher und melancholischer Mensch, andererseits habe ich nie etwas so richtig ernst genommen. Habe mich oft wie ein Kind verhalten.

    Eben fiel mir ein, was ich mir am Arbeitsplatz für Eskapaden geleistet habe. Für eine Sache schäme ich mich besonders.
    Mein Vater hatte mir nach der Ausbildung einen Aushilfsjob in der Firma besorgt, in der er arbeitete. Leider hatte ich auf die Arbeit wenig Lust. Ich war auch zu sehr mit meinem ersten Freund beschäftigt. Ich arbeitete in einem Großraumbüro und hatte an einem Tag nichts besseres zu tun als ich mich an einen leeren Schreibtisch zu setzen und mit meiner Freundin zu telefonieren.
    Haarklein erzählte ich ihr von meinem ersten Sex und diskutierte mit ihr über das Schwangerschaftsrisiko.
    Und wunderte mich im nachhinein, warum die Angestellten nicht mehr so freundlich waren und teilweise auch so komisch grinsten.
    Als ich später meinen guten Job bei einem bekannten Unternehmen hatte, hatte ich nur meinen Bekannten aus der Türkei im Kopf, mit dem ich damals die Affäre hatte. Er rief oft im Büro an und als Wiener begrüßte er dann die Kolleginnen, die gerade ans Telefon gingen mit "Küss die Hand, gnädige Frau".
    Sie lachten sich tot über mich. Peinlich war es mir aber kein bißchen.

    Tja, und als ich heute von der ARGE nach Hause ging, dachte ich allerdings voller Scham an ein Erlebnis im Stadtpark, an dem ich vorbei kam.
    Ich hatte kurz nach dem Tod meiner lieben Oma einen Bekannten übers Internet. Wir telefonierten jeden Tag und er war in der schweren Zeit der einzige Ansprechpartner für mich.
    Ich freute mich total, als er mir vorschlug, mich im Sommer für eine Woche mit seiner Frau zu besuchen.
    Ich wollte nichts von ihm, sah das ganze rein freundschaftlich.
    An einem Nachmittag wollten wir beide allein in die Stadt, weil seine Frau müde war und bei mir auf der Couch eingeschlafen war.
    Unterwegs überkam es uns. Wir küssten uns immer wieder und suchten einen Ort, wo wir allein sein konnten.
    Wir landeten im Stadtpark und hatten Sex zwischen den Büschen. Toll war es nicht, da wir immer auf Spaziergänger achten mussten, aber ich wollte endlich mal wieder Liebe und Leidenschaft spüren.
    Nicht im Traum dachte ich auf dem Nachhauseweg an seine Frau, sondern war total beschwingt.
    Wir gingen noch in eine Bäckerei, weil wir bei mir Kaffee trinken wollten. Ausgerechnet da stand eine ehemalige Lehrerin hinter uns und musterte mich so komisch. Hinterher sah ich, warum. Meine Hose war voller Grasflecken und es hingen auch ein paar Zweigreste dran!
    Am nächsten Tag hatten wir noch mal Sex.
    Kurz vor der Abreise beichtete er seiner Frau, dass er mit mir geschlafen hatte. Erst da wurde mir bewusst, was ich getan hatte, als sie nur traurig und fassunglos zu mir sagte: Und ich dachte, Du wärst ein Kumpel!
    Zu dieser Zeit besuchte ich noch die Selbsthilfegruppe für Trauerbegleitung und erzählte dort ganz freimütig von meinem Besuch und dass der Mann und ich uns näher gekommen waren. Konnte nicht verstehen, warum eine Frau entsetzt fragte, warum ich denn mit ihm geschlafen habe.

    Tired, Du denkst jetzt bestimmt wieder, warum ich sowas hier rein schreibe.
    Ich habe niemanden zum Reden, und irgendwie gehört es ja auch zum Thema Partnerschaft.

    Ich habe viele Fehler gemacht.
    Deshalb mache ich mir ja auch soviele Gedanken, ob ich wirklich in der Lage wäre, ein Kind großzuziehen.
    Könnte ich ihm wirklich ein Vorbild sein?

    Kommentar



    • Re: Ich bin so verliebt - wie an ihn rankommen?


      Ein Sprichwort für Dich :
      "Die einzigen Feinde des Menschen sind seine eigenen negativen Gedanken.Du kannst die Vergangenheit nicht mehr beeinflussen.Ändern kannst Du nur die Zukunft.Also ändere Deine Gedanken."

      Kommentar


      • Re: Ich bin so verliebt - wie an ihn rankommen?


        Danke.
        Das Sprichwort gefällt mir!
        Ich werde versuchen, an mir zu arbeiten und nicht immer nur als schwarz zu sehen.

        Kommentar


        • Re: Hallo Darina


          Hallo Tired,

          nach dem Müll, den ich heute geschrieben habe, auch noch etwas, das wirklich von Bedeutung ist:
          ich habe zum ersten Mal so richtig erkannt, wie krank ich bin.
          Psychisch krank.

          Ein Therapeut, bei dem ich kurze Zeit in Behandlung war, sprach bei mir von einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung.
          Ich habe mich heute genauer im Internet darüber informiert, was ich vorher nie getan habe, weil es sich für mich so furchtbar unsympathisch anhörte. Passiv sein, aber gleichzeitig aggressiv!
          Doch was ich gelesen habe, trifft auf mich genau zu.

          Ich habe begriffen, dass ich nie in der Lage sein werde, ein halbwegs normales Leben zu führen, wenn ich mich nicht in Therapie begebe.
          Vor allem da meine Aggressionen sich in den letzten Jahren so verstärkt haben. Mir macht es manchmal Angst, wenn ich einfach den Wunsch verspüre, auf jemanden einzuschlagen.
          Du kannst Dir nicht vorstellen, was ich mir erst neulich bei dem Zahnarzt ausgemalt habe, der mich aus der Behandlung geworfen hat. (:\\)
          Auf zwei Ex-Freunde habe ich ja auch schon mit Fäusten eingeschlagen. Das könnte ja auch mal böse enden...

          Damit steht auch für mich fest, dass ich das Baby nicht bekommen werde. In meiner psychischen Verfassung könnte ich keine Mutter sein.

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          • Re: Hallo Darina


            Hi Darina,
            nun lasse ich mich doch wieder drauf ein...

            Also erst mal, den Spruch von Ernestin finde ich klasse, der sagt eigentlich auch schon alles.

            Das du niemanden zum Reden hast ist auch klar, wahrscheinlich jedem der hier liest.

            Ich habe dir immer geantwortet weil es da gewisse Parallelen gibt und ich dachte das ich dich mit dem was mir geholfen hat auch etwas aufmuntern könnte, hat nicht funktioniert, es braucht auch manchmal sehr lange bis man so etwas annehmen und umsetzen kann, keine Frage, normal.

            Es ist aber so das es dein Leben ist, also mach was draus. Ok, Oma Tod, Aggressionen, Kind als Rettungsanker.........

            Aber hallo, du bist nicht alleine. Ich bin zwar nicht so der Erzähler in diesem Forum der viel von sich erzählt aber mal ein paar Anekdoten aus meinem Leben.

            Mir ist die halbe Familie weg gestorben und einige waren beileibe nicht alt geworden, ein Bruder der für mich wie ein Zwilling war, das ist heute noch unerträglich. Eine Schwester, Cousine, die besten Freunde, mein Ex, der einzige dem ich je Partnerschaftliche Gefühle entgegengebracht habe und die Oma die mich auch mit groß gezogen hat sowieso.
            Darina, ich könnte jetzt auch Geschichten vom AA und ALG2 noch und noch erzählen, Rentenkasse, alles was du willst. Bringts mir was...hm... solange ich das hier hin schreibe, also während ich es schreibe, ist es erleichternd und dann sende ich es ab und denke: Mei, das hättest du dir auch sparen können, es bringt nichts.

            OK, für dich sind echt gute Ratschläge raus gekommen und bessere wird es nicht geben, ich selber weiß was ich zu tun habe und du wirst es nicht glauben, mindestens dreiviertel davon schaffe ich nicht. Jeder Tag ist irgendwie sch..ße, aber immerhin schaffe ich jeden Tag ein viertel von dem was getan werden muss auch wenn es wahnsinnig schwer fällt und wenn ich die Nacht mit Panikattacken verbringe, ich versuche meinen Plan durch zuziehen, Tag für Tag ohne ihn je zu vollenden aber es gibt eben doch das ein oder andere Erfolgserlebnis.

            Glaube nicht das ich ein starker Mensch bin, mich zieht alles runter, jede Hürde stürzt mich in Depressionen und manchmal reicht schon eine Bemerkung oder ein schiefer Blick und ich denke in einer Intensität an gewisse Möglichkeiten für die man mich einsperren würde wenn es ein Fachmann mitbekommt.

            Der Tag heute ist Dreck, ich weiß auch schon das der Tag morgen auch Dreck sein wird aber der Tag nach dem Tag, nach dem Tag, nach dem Tag........das wird mein Tag sein. Und manchmal ist sogar ein Tag zwischen dem ganzen Mis,t der einem gute Laune beschert ohne das man darum kämpft, einfach so.

            Darina du bist nicht alleine, aber anscheinend mehr an einem Austausch über was auch immer im Forum interessiert als daran dein Leben zu ändern, du versuchst es nicht einmal, bisher.

            Das du heute erkannt hast wie krank du bist finde ich super, ein erster Schritt, aber es schockiert mich das du es erst jetzt erkannt hast, auch weil du es immer vorgegeben hast wohl um die Leute bei der Stange zu halten.

            Das mit dem Kind ist, logischerweise, deine Entscheidung. Ich habe mich immer darüber aufgeregt das du geschrieben hast das dieses Kind "dir" helfen wird "dein" Leben in den Griff zu bekommen, das ist keine Basis. Ich möchte aber nicht bezweifeln das du es mit etwas Hilfe schaffen könntest. Warst du bei pro Familia? (Hab jetzt nicht alles gelesen) Da gibt es auch Unterstützung, die geben dir Adressen wo du Hebammen findest die dich noch weit über die Geburt hinaus betreuen.
            Aber egal, deine Entscheidung ist wohl richtig, schließlich ist es deine Entscheidung.

            Was ich, mal wieder aus deinem Text lese ist: ich, ich, ich........
            Versuch doch mal ein wir, Vorschläge wie du Kontakte knüpfen kannst hattest du ohne ende. Und dann, wir machen morgen dies, wir tuen das und wenn nicht dann gehe ich los und versuche es anzupacken. Wenn es nicht klappt, Ok, dann gehst du halt wieder los. Es kommt nicht mehr darauf an das du wahnsinnige Erfolge hast, sondern darauf das du kleine Schritte schaffst und das du dir verzeihst wenn du sie nicht gehen kannst. Das du morgen aufstehst und einfach den letzten Schritt vom Vortag weiterführst, einen vor, zwei zurück, zwei vor, einen zurück, drei vor, zwei zurück das muss man schaffen sonst ist man verloren, immer dran bleiben und "machen".

            Darina, glaub mir, von deinem Zustand bin ich nicht so weit weg.
            Der Unterschied ist das ich etwas versuche, ich informiere mich, beschäftige mich (soweit es die Gedanken zulassen) versuche einfach mein Leben zu leben. Das kannst du nur selber in die Wege leiten, ich bin in Therapie, so einen super Therapeuten kannst du wie die Stecknadel im Heuhaufen suchen, ich habe ihn gefunden. Es hat Jahre gedauert bis ich ihm was erzählt habe, vorher haben wir festgestellt das wir früher in den selben Kneipen waren, die selben Läden besucht haben....es war ein besserer Kaffeeklatsch mit ein paar psychologischen Akzenten bis ich das Gefühl hatte das der in Ordnung ist. Jetzt ist die Therapie aus und ich kann trotzdem noch hingehen, auch mal schreiben, was auch immer. Was ich damit sagen will ist das ein guter Therapeut erkennt wie du tickst und sich da ein riesen Vertrauensverhältnis aufbauen kann, wenn du mitarbeitest und wirklich versuchst weiter zu kommen dann wird es sich lohnen.

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            • Re: Hallo Darina


              Und, ich finde es Mist das man seine Beiträge nicht mehr im nachhinein bearbeiten kann. Ich habe das schon einmal angeregt, bei der Red.,naja.
              Dr. Riecke, können Sie da nicht mal ein gutes Wort einlegen?B)()

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              • Re: Hallo Darina


                @tired..

                Jetzt ist es raus.
                Dass diese Welt einen doppelten Boden hat.

                Kann es nicht sein, dass wir zu Besuch fern der Heimat sind und unendlich traurig darüber sind insgeheim, weil wir fürchterliches Heimweh haben nach einem Leben wie WIR es uns vorstellen?
                Warum ist so oft zu erkennen, dass grad die, die unermüdlich Hände reichen, unendlich viel Mühe aufbringen zu retten, was zu retten möglich ist und nebenbei ausgebrannt sind bis zum geht nicht mehr- dass grad die eigentlich die Verzweifelsten sind.

                Diese Form von Liebe, Trost, Zuspruch und Halt, die man hier besonders vermisst finde ICH im virtuellen Bereich, im Geiste ....hätt ich diese Liebe nicht, ich wäre ohne jeden Trost.

                Was ich meine ist- wir sind auf einer Art Durchreise durch ein Gebiet das unvorstellbare Not in sich birgt, wenn man genau hinsieht und wenn man hinter die Fassaden geht.
                Ich kenne nicht eine einzige Person, ( dabei lerne ich immer wieder sehr, sehr viele Menschen kennen) ich kenne nicht einen, der sich seines Glückes sicher ist- falls er es verspürt.
                Immer wieder tauchts auf, dieses "was soll das alles- ich dachte ich bin die Sorgen alle los.." Täglich türmt sich ein neuer Berg vor dir auf und es gleicht einer Syssifusmühe- ohne wirklichem Ende in Aussicht.
                Müde bin ich, will nur Ruh...mach vor allen meine Türe zu...
                Hör nicht mehr hin, geh stur zu mir- mir reicht ein einziger zu einem Wir... ICH zusammen mit MIR...

                Ich bin grad dabei mein Nest wieder einmal auszubauen, hab im Garten ein Paradies angefangen, genieße das jetzt und denke mir- ich alleine kann die Welt ohnehin nicht tragen, es ist besser, wenn ich bei Kräften bleibe und es mir nicht mehr zutraue wie sonst immer, dass ich eine rettende Funktion einnehmen muss immer und stets.

                Ich rette meine unmittelbare Umgebung vor Verdreckung, mich vor dem Exodus, meine Freunde und meine Familie vor dem Gefühl sie müssten auf mich schauen oder mich betreuen.

                Was immer ich von mir gebe ist: ich verlange nichts von dir.
                Und das gleiche Gefühl gebe ich mir auch selber: ich verlange nichts von mir, ausser, dass ich nur mache, was ich schaffe- keinen Deut mehr!
                Jede Handlung ist ein Zeitvertreib!!
                NICHTS ist wichtig!!!!
                Tust du nichts, ist es auch gut!
                Warum verlangen wir uns immer eine Leistung ab???
                Ist es ohne viel zu leisten müssen nicht auch egal???
                Was muss bewiesen werden liebe ehrsame tired???

                Das was wir uns immer wieder beweisen müssen gegenseitig ist: ich bin in der Lage zuzugeben, ich bin nicht so stark wie du mich einschätzt.
                Hab begrenzte Kraft und die vergeude ich nicht (mehr) indem ich mich als stark ausgebe.

                Ich glaube, ein winziger Teil in uns könnte alles, dieser aber rechnet nicht mit unserer begrenzten Zeit - auch nicht mit unserer begrenzten Kraft- vor allem nicht mit unserem kleinen Mut.

                Wie du bin ich auch immer wieder äusserst entmutigt, wenn ich dran denke, dass es so viel gäbe, was man tun könnte- was man nutzen könnte, was es alles so noch zu erreichen gäbe....
                dann besinne ich mich auf meinen Autounfall bei dem ich wiederbelebt worden bin anschließend und denke mir- wäre ich nicht zurückgekehrt, dann würde sich die Welt auch noch drehen- also- ich bin verzichtbar.

                Das heisst, niemand merkts, wenn ich mich ganz hinten anreihe und nicht mehr rufe: hier! ICH kann.

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                • Re: Hallo Darina


                  Kleiner Nachsatz-
                  Versprechen wir niemandem mehr was, machen wir auch uns kein Versprechen- dann wirds auf einmal gemütlich.

                  Schön sein will ich nicht, klug sein auch nicht, gut sein auch nicht, gesund sein auch nicht immer, oder gar total ordentlich, oder schlank, oder fleissig, das kann ich einfach nicht durchziehen dieses Versprechen an die Welt.
                  Sie muss mich hinnehmen so oder uf mich halt verzichten.

                  Kommentar


                  • Re: Hallo Darina


                    Hi Elektraa,
                    ich schätze mal das haben wir den Grundbedürfnissen des Menschen zu verdanken. Man will etwas leisten um von anderen etwas zurück zu bekommen. Liebe, Aufmerksamkeit, Dankbarkeit, Selbstverwirklichung, Selbstachtung/wert...

                    Was macht wohl ein Mensch der einsam auf einer Insel sitzt, er wird wahnsinnig oder geht ins Wasser, sobald da noch jemand ist geht es besser, schon alleine das Wissen das jemand mitbekommt was man tut gibt Lebenskraft und so versucht man es gut zu tun.
                    Der Mensch ist ein Herdentier und in Herden gibt es Rangordnungen, jeder versucht seinen Rang zu halten oder zu verbessern, wer nicht mithalten kann verliert an Selbstwert. Die einzige Möglichkeit dem zu entfliehen ist ein Umfeld in dem man sein kann was und wer man ist, das brauchen die anderen nicht einmal zu verstehen. Wenn es toleriert und "respektiert" wird, man trotzdem angenommen und geliebt wird dann kann man auch mit den eigenen Macken ganz gut zurecht kommen. Sich dort um Besserung bemühen wo es einem gut tut und wie du sagst Besserung ist manchmal auch die Erkenntnis das man sich nicht zuviel um das Treiben und Denken der anderen scheren sollte.

                    Ja sicher, die Welt wird sich ohne uns weiterdrehen und bald wird es keine Spuren mehr von uns geben aber das ist auch etwas traurig, eigentlich die Sinnfrage schlecht hin.

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                    • Re: Hallo Darina


                      Hallo liebe Tired,

                      ich weiß gar nicht so recht, wo ich beginnen soll.
                      Also ich versuche es einfach mal, Dir zu antworten. Sei mir nicht böse, wenn meine Antwort etwas verwirrend ausfallen sollte.

                      Erst einmal bedanke ich mich bei Dir, dass Du Dich trotzdem noch mal so ausführlich mit meiner Problematik auseinandergesetzt hast!
                      Auch wenn ich wohl über sehr wenig emotionale Intelligenz verfüge, so war mir doch schon sehr früh hier klar, dass Du ein ganz besonderer Mensch bist!

                      Es tut mir sehr leid, dass Du so viele Dir sehr nahestehenden Personen durch Tod verloren hast. Manchen Verlust verschmerzt man nie und irgendwie bleiben da immer seelische Narben zurück.

                      Zum anderen muss ich Dir sagen, dass ich sehr überrascht war, als Du Dich heute so offen selbst beschrieben hast!
                      Tired, ich hätte nie geglaubt, dass Du auch so ein problembeladener Mensch bist!
                      Deinen Antworten nach hätte ich Dich echt als Person eingeschätzt, die sehr stark ist und tough ihr Leben meistert.
                      Nie hätte ich gedacht, dass wir einander nur annähernd ähnlich sein könnten, auf unsere Probleme bezogen. Dass auch Du mit Panikattacken zu kämpfen hast und jede Hürde Dich in Depressionen stürzt.

                      Doch ich sehe natürlich auch den großen Unterschied zwischen uns. Nämlich dass DU im Gegensatz zu mir nie aufgibst und trotzdem Dein Leben lebst.
                      Trotz allem schätze ich es so ein, dass Du das meiste gut schaffst und auch für Deine Tochter ein Vorbild bist.
                      Auch wenn Du schreibst, dass Du vielleicht nur ein Viertel von dem schaffst, was getan werden muss.

                      Deine heutige Offenheit macht Dich für mich noch viel sympathischer, obwohl es mir natürlich leid tut, dass auch Du unter psychischen Problemen leidest.

                      Du hast geschrieben, dass Du schockiert warst zu lesen, dass ich erst jetzt erkannt habe, wie krank ich wirklich bin.
                      Ja, aber so ist es in der Tat. Das Ausmaß meiner Erkrankung war mir wirklich bis gestern nicht bewusst.
                      Ich habe mein Verhalten eigentlich immer darauf geschoben, dass ich halt ein bißchen unreifer und kindischer bin als andere in meinem Alter.
                      Habe es darauf geschoben, dass ich halt das Temperament und die impulsive Art meiner Mutter und die Unbekümmertheit von meinem Vater geerbt habe.

                      Es ist wirklich dringend notwendig, einen guten Therapeuten zu finden.
                      Es freut mich für Dich, dass Du so positive Erfahrungen mit Deinem Therapeuten gemacht hast.
                      Ich weiß, wenn ich nicht endlich anfange, an mir zu arbeiten, werde ich mich weiterhin immer nur im Kreis drehen. Wie seit vielen Jahren schon.
                      Wahrscheinlich immer arbeitslos zu Hause sitzen, im Internet surfen und sinnlosen Männerbekanntschaften hinterher jagen.
                      Und von meinem süßen Zahnarzt träumen, den ich nie haben werde...

                      Du hast geschrieben, dass wir alle nach Liebe, Achtung und Aufmerksamkeit streben, um Selbstachtung haben zu können.
                      Wie wahr, denn ohne das alles ist das Leben sinnlos!
                      Auch ein Grund, warum ich zu meinem Bekannten aus der Türkei keinen Kontakt mehr möchte.
                      Er hat mir immer versichert, dass es doch kein Problem sei, von Hartz IV zu leben, da seiner Ansicht nach doch schon fast jeder zweite in Deutschland davon lebe!
                      Klar, es war ihm doch egal, wie ich lebe und ob ich noch etwas aus meinem Leben mache. Hauptsache, er wäre zu einer Abwechslung beim Sex gekommen!

                      Weißt Du, Tired, was für mich zur Zeit der einzige Trost ist, wenn ich mich mal wieder als Versagerin und Null in dieser Gesellschaft sehe?
                      Dass irgendwann für jeden alles vorbei ist. Dass es dann keine Rolle mehr spielt, was er im Leben gemacht hat.
                      Ob er Leiter eines Implantatzentrums, Politiker, Würstchenverkäufer oder Hartz IV Emfpänger war.
                      Auch wir, die dann nicht mehr sind, haben keine Erinnerung mehr daran, wie wir das vergängliche gemeistert haben.
                      Zwar meinen Wissenschaftler herausgefunden zu haben, dass tatsächlich beim Tod nur der Körper stirbt, das Bewusstsein aber fortbesteht.
                      Ich halte nichts von solchen Theorien.
                      Wir werden dann nichts mehr wissen, empfinden, nicht verlorenen Chancen nachtrauern.
                      Für mich sind wir nach dem Tod auch in keinem anderen Zustand als ein Regenwurm, der achtlos auf der Straße zertreten wird.
                      Du oder Elektraa hat geschrieben, dass er keine Spuren von unserem Leben mehr geben wird.
                      Die Spuren, die wir hinterlassen, sind unsere Kinder...

                      Ich habe übrigens morgen den Termin bei pro familia.
                      Inzwischen tendiere ich doch wieder dahin, das Baby doch zu bekommen.

                      Tired, ich wünsche Dir auf jeden Fall, dass Du noch glücklich wirst im Leben. Du hast es verdient.

                      Kommentar



                      • Re: Hallo Darina


                        Hallo Darina - ich wünsch dir heut ein gutes Gespräch
                        bei Pro Familia und hoffe, daß du auch wirklich hin gehst !!!

                        Grüße

                        christalll

                        Kommentar


                        • Re: Hallo Darina


                          Hallo Darina,

                          naja, vieles von mir habe ich hier ja schon mal geschrieben nur nicht in Form eines Prologes.;-)

                          Der Grund ist auch nicht das ich sagen möchte: Schau mal wie schlecht es auch anderen geht, sondern das du nicht alleine mit solchen Problemen da bist. Wenn du das begriffen hast fällt es dir vielleicht leichter dich so zu nehmen wie du bist und daran mit Menschen (Selbsthilfegruppe, Fachleuten) zu arbeiten, eben weil es einigen so geht und das nicht peinlich sein muss mit Hilfe dagegen zu halten.

                          Ich wollte damit einzig und alleine sagen das es hier Menschen gibt die einen "Teil" deiner Probleme nachvollziehen können und die Verständnis für dich haben solange du den Bogen nicht über die Maßen überspannst und das machst du recht häufig.

                          Es gibt Menschen die haben ein kleines Päckchen zu tragen und zerbrechen daran und es gibt welche die haben ein großes und man hat den Eindruck als würden sie trotzdem die glücklicheren sein. Im Prinzip ist es ganz einfach (theoretisch gesehen), viele Menschen kommen aus einem zu hause in dem sie geborgen und geliebt waren. In dem sie eine riesen Portion Selbstbewusstsein mit bekommen haben und wo sie glücklich sein konnten. Sie haben von Anfang an gelernt wie man mit Problemen umgeht auch wenn es ganz dicke kommt und das man mit allem irgendwie zurecht kommen kann. Sie haben gelernt das, was sie nicht ändern können anzunehmen und das Beste daraus zu machen und es war die Unterstützung von anderen da, sie wurden nach Misserfolgen liebevoll aufgefangen. Die Eltern haben das alles vorgelebt und die Kinder haben es von ihnen gelernt/übernommen.

                          Bei uns gab es da wohl ein paar Mängel, besonders im Umgang mit der Liebe zu Leben, Probleme erscheinen uns übermächtig, gerade wenn sich einiges ansammelt stecken wir den Kopf in den Sand und verzweifeln daran, ohhhhh warum immer ich. Während die oben erwähnten Menschen es einfach angehen, zwar auch darunter leiden aber nicht verzweifeln weil sie an sich glauben.

                          Du kannst in jedem schlechten was dir widerfährt auch ein funken gutes finden, du kannst fast alles so beeinflussen das es dir nicht mehr so schlimm erscheint. Irgendwann kannst du trotz schlimmer Ereignisse wieder die schönen Dinge um dich herum wahrnehmen. Der Trick ist dem Negativen einen positiven Touch zu geben, beides zu verbinden. Etwas negatives angehen und das positive Ergebnis genießen ohne zu denken, oje die nächste Katastrophe kommt bestimmt. Kleine Erfolge genießen, das ist das Rezept und das ist ein Verhalten das man erlernen kann, eben in Verbindung mit Positivem was man selber gar nicht mehr wahrnimmt. Ein Therapeut nimmt es wahr, stupst dich mit der Nase drauf und entwickelt mit dir Strategien für Verhaltensweisen die das Leben wieder etwas besser machen.

                          Du oder ich werden dadurch sicher keine super glücklichen Menschen werden, es wird noch oft genug passieren das ich in ein Loch falle und ich glaube nicht das ich das jemals los werde. Ich werde immer negativer Denken, Fühlen als andere und auch immer an mir zweifeln. Es ist aber so das man sozusagen 10 Probleme hat die einen fertig machen, durch eine Therapie lernst du sie anders zu sehen und auch anzunehmen, irgendwann sind es von den zehn Probleme nur noch fünf die dich runter ziehen. Du hast dann aber dazu gelernt und kannst zwei, drei lösen ohne das du sie nur anstarrst wie das Kaninchen die Schlange. Der Rest ist dann zuviel, trotzdem kann man lernen das zu akzeptieren und damit zu leben, auch wenn es einem immer mal wieder den Boden unter den Füßen wegreißt. Dadurch das du die anderen Dinge wieder schaffst, erscheint auch das vermeintlich unlösbare in einem positiveren Licht und du kommst dann auch irgendwie damit klar.
                          Ich hoffe ich habe das so ausgedrückt das du mir folgen kannst, du musst nur erst mal den Schritt zu einer Therapie machen und regelmäßig hingehen, beim Rest hilft dir der Therapeut. Wenn du dich reinhängst, die Strategien anwendest dann wird es auch besser. Niemand wird dir Vorwürfe machen wenn es mal nicht klappt oder etwas länger dauert bis du es schaffst das umzusetzen, solange du es versuchst. Sobald du dich hinsetzt und sagst: Hey du, Therapeut, mach mal, erzähl mir was und heile meine Seele und dann nach hause gehst ohne dich weiter mit dem was in der Therapie war zu beschäftigen, nicht mitarbeitest weil du denkst der Therapeut muss dir einen Weg zeigen der einfach ist und wie von selber geht (Maßgeschneidert, so das es nicht weh tut), dann brauchst du erst gar nicht hin zu gehen.

                          So, jetzt habe ich aber wirklich genug an dich appelliert damit du in die Pötte kommst, mehr geht nicht.

                          Falls du das Kind bekommst denke daran das es genauso verkorkst und unglücklich werden wird wie du, wenn du nichts an deinem Leben änderst. Es schaut sich viel von dir ab und gerne zu leben, zu wissen wie das geht ist zum Teil auch ein erlerntes Verhalten.

                          Ich wünsch dir das der Termin heute eine gute Entscheidungshilfe für dich ist und denke bei dieser Entscheidung nicht an dich und was ein Kind in deinem Leben verbessern könnte, sondern an das Kind und ob du in der Lage bist dein Leben für es zu verbessern, so das es glücklich und unbeschwert sein kann.

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                          • Re: Hallo Darina


                            @Tired - ich mag deine Beiträge (8))



                            ---

                            Na Darina - wie wars denn nun bei Pro Familia - oder warst du gar nicht da ???

                            Kommentar


                            • Re: Hallo Darina


                              Dankeschön.B)

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                              • Re: Hallo Darina


                                Unsere Darina ist verschollen ...(|8))

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                                • Re: Hallo Darina


                                  Hallo liebe Tired und christalll,

                                  ich schreibe jetzt nicht so ausführlich, weil ich heute sehr erschöpft bin. Habe letzte Nacht vor lauter Grübeln kaum geschlafen.
                                  Ich muss zugeben, dass ich heute morgen drauf und dran war, doch nicht zu pro familia zu gehen. Dann habe ich es glücklicherweise geschafft, mich in den Allerwertesten zu treten.

                                  Die Dame, die das Beratungsgespräch mit mir geführt hat, war sehr nett und einfühlsam. Denn ich habe ich mich schon sehr geschämt zu sagen, dass ich keinen Partner an meiner Seite habe und von einem one-night stand schwanger geworden bin.

                                  Sie hat mich über die finanziellen Hilfen informiert, die mir zustehen.
                                  Als ich sagte, dass ich Angst habe, es wegen mangelnder Unterstützung von Eltern und das Fehlen von Freunden nicht zu schaffen, klärte sie mich über die mögliche Unterstützung durch eine Hebamme nach der Geburt auf.
                                  Nachdem ich meinen psychischen Zustand geschildert hatte, meinte sie, so labil und depressiv würde ich gar nicht erscheinen.
                                  Doch wenn ich es für nötig befinde, sollte ich jetzt in der Schwangerschaft eine Therapie in Angriff nehmen, da mir nach der Geburt sicherlich erst mal die Zeit und die Kraft fehlen würde.
                                  Sie sagte mir, ich solle mir ruhig mal etwas zutrauen und nicht immer glauben, dass in meinem Leben immer alles zum Scheitern verurteilt sei. Der Mensch wachse auch an seinen Aufgaben.
                                  Außerdem riet sie mir, Geburtsvorbereitungskurse zu besuchen, auch um neue Kontakte knüpfen zu können.

                                  Ich habe mich also entschieden. Ich werde das Baby behalten!
                                  Es ist sicher das beste so. So wird immer jemand da sein, der mich vorantreiben wird. Jemand, der mich zwingt, endlich mal aus meiner passiven Lebensweise und meiner Lethargie herauszukommen.

                                  Tired, ich danke Dir für Deine lange, ausführliche Antwort.
                                  Ich werde mich spätestens morgen noch mal genauer damit beschäftigen.

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                                  • Re: Hallo Darina


                                    Ach weißt du, ich denke wenn sie bei pro Famila so richtig losgelegt hat, dann müssen die Überstunden machen.:-)

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                                    • Re: Hallo Darina


                                      Tired, Du bist unmöglich! ()

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                                      • Re: Hallo Darina


                                        Tataaaaaaa, Tusch..Tusch...Tusch.

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                                        • Re: Hallo Darina


                                          (8p)(8p)(8p)(8p)(8p)(8p)

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                                          • Re: Hallo Darina


                                            .....Du bist unmöglich!.....

                                            Das einzige woran ich noch so richtig Spaß habe.()))()))

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                                            • Re: Hallo Darina


                                              Na ja, es sei Dir gegönnt! ()

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                                              • Re: Hallo Darina


                                                hihi ()))()(|8))

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                                                • Re: Hallo Darina


                                                  Da bist du ja Darina - ich hab dich grad nicht gesehen, weil deine Antwort auf der vorhergehenden Seite war.


                                                  Gut, daß du dich nun entschieden hast. Ich hatte bei meiner ersten Schwangerschaft (hab 3 Kinder) übrigens in der Frühschwangerschaft auch Depressionen und dachte, ich schaff das alles nciht ...das sind die Hormone

                                                  >>sollte ich jetzt in der Schwangerschaft eine Therapie in Angriff nehmen<<

                                                  Das halte ich für eine ausgesprochen gute Idee !!! (nicht, daß es dir von uns hier nciht auch schon geraten wurde) also fang am Besten gleich am Montag mit der Therapeutensuche an !!! Du schaffst das !!!

                                                  Schwangerschaftskurse und Selbsthilfegruppe stehen ja auch immer noch auf dem Programm - vor allem, wenn es mit der Therapie nicht gleich klappen sollte. Hier bei mir z.B. gibt es sehr lange Wartezeiten. Was auch eine Idee wäre - eine Tagesklinik.

                                                  na jedenfalls wünsch ich dir erst mal ein schönes Wochenende

                                                  Grüße

                                                  christalll

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                                                  • Re: Hallo Darina


                                                    Danke für Deine lieben Worte, christalll. (8))
                                                    Ja, ich werde alles dransetzen, jetzt das beste aus der Situation zu machen und an mir zu arbeiten! Allein schon für mein Mäuschen...

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