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Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

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  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


    Ich glaube, das nennt man bekloppt.:-)
    Es gibt etwas ähnliches was sich EMDR nennt, aber dann doch etwas anders gehandhabt wird.;-)

    Eigentlich sollte man da nicht nur über Probleme reden und sie immer wiederholen, sondern Lösungen finden.

    Bei mir gings lange Zeit eher lustig zu, schwarzer Humor wurde ausgelebt, der Therapeut hatte schon ein ganz schlechtes Gewissen dass die Stunden verplempert werden, ich sah das natürlich ganz anders.
    War aber wohl auch ein drücken meinerseits, vor dem Beschäftigen mit bestimmten Themen, hat aber dennoch was gebracht;-).
    Egal, wie, Hauptsach, nicht mehr gleich wie gestern ... das stelle ich mir witzig vor, man lacht über seine "Kränkungen" und sein "Leiden" und hält sich den Bauch vor Vergnügen beim Therapeuten. Warum eigentlich net, käme mir am sinnvollsten vor.

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    • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


      Ich glaube, das nennt man bekloppt.:-)
      .
      I hau mi ab, i kriag mi neama ei, wia is dia des eingfoin

      Lasst euch bekloppen, seid bekloppt....und ihr seid raus. Ich werde mein Leben lang nicht mehr ernsthaft und echt in diese Löcher alle rutschen, das geht einfach nicht mehr. Grad zfleiß net, dafia leb i einfach zgern.

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      • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


        I hau mi ab, i kriag mi neama ei, wia is dia des eingfoin

        Lasst euch bekloppen, seid bekloppt....und ihr seid raus. Ich werde mein Leben lang nicht mehr ernsthaft und echt in diese Löcher alle rutschen, das geht einfach nicht mehr. Grad zfleiß net, dafia leb i einfach zgern.
        Guten Morgen!

        Das glaube ich dir, aber soweit muss man erst mal kommen und da spielen nicht auch die Umstände mit

        Kommentar


        • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

          man lacht über seine "Kränkungen" und sein "Leiden" und hält sich den Bauch vor Vergnügen beim Therapeuten.
          Genauso wars

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          • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

            Wie war das?

            Du hast Bauchweh......das ist ein Umstand. Der gehört rausgeworfen und eingetauscht gegen ein gutes Bauchgefühl. Der Grund für dein Bauchweh liegt vielleicht nur an einer Kleinigkeit, eine Unverträglichkeit?
            Selbst, wenn es an der ständigen Nervosität liegen sollte, da gibts was dagegen, oder dafür.

            Ich denke da eher nicht an ein großes Problem, wenn abgeklärt ist, dass ich keine Krankheit im Bauch habe. Ich würd da experimentieren mit Lebensmittel und zusätzlich ab und an Magenbitter nehmen, weil da sehr viele gesunde Kräuter drin sind. Haferflocken, Reis, mehr Süppchen essen, statt Belastendes...das mache ich zum Beispiel, wenn ich Bauchweh habe.



            Dir tut der Rücken weh...das bringt einem um, wenn man immer Schmerzen hat. Das macht nervös und unruhig und gut feeling geht da nicht. Reha, Rückenschule, gezielte Maßnahmen, Knie überprüfen, Haltung überdenken..ausrenken, einrenken, manchmal gehts schon besser, wenn man nicht mehr so schwer ist....und wieder, wenn man nervös ist, dann ziehen sich die Muskel zusammen...das ist eine Hauptursache von Rückenschmerz und ständige innere Anspannung macht auch müde, nicht bloß gepanzerte, verkrampfte Muskulatur und zusammengekrampfte Sehnen und Zellen...

            da steht auch Rehabilitieren an, wie auch immer. Nicht leiden, etwas dagegen machen. Massagen, Knötchen wegmachen, akkupunktieren lassen, YOGA?? Da braucht man keinem Club beitreten, da kann man während der Waldspaziergänge herumtüfteln und dehnen, strecken, beugen, entgegenarbeiten, ausloten, drehen, Balanceübungen machen etc... schwimmen gehen, im Wasser Übungen machen.. ich mach das zum Beispiel und finde intuitiv immer wieder neue Feinheiten beim Bewegen, die mich elastisch bleiben lassen und beweglich und locker.

            Ich hopse zum Beispiel im Wasser, trete sehr hart und fest auf und hüpfe hart und fest und merke, das stärkt meine Knie, ich spür regelrecht, da polstern sich die Bandscheiben, durch diese Erschütterungen lockert sich alles, es fühlt sich nachher sehr gut an und immer wieder deeeeehnen, streeeecken, weil das die Muskeln in die Länge zieht, es lösten sich Schlacken, es lockert sich alles und die Verkrampfungen sind egalisiert, aufgehoben.

            Hast du schon mal Männerturnen mitgemacht? Da treffen sich Freunde, da gehts entspannt zu, keine Weiber in der Nähe. Da wird gelacht und anschließend ein Feierabendbier getrunken und man fühlt sich inmitten eines vertrauten Rahmens. So ist es bei mir, ich habe immer wieder nötig, mich mit nur Mädels zu umgeben, Frauen, die sich untereinander "in ihrer Sprache" unterhalten.

            Du brauchst so was, du brauchst immer wieder Ausgleichsverfahren, Sachen, die dich entspannen, die dich freuen, wo du endlich mal Ruhe hast und ganz normal und ruhig dahinleben kannst.

            In geschäftlichen Dingen renne nicht, hetze dich nicht. Reg dich nicht auf, selbst wenn Geld bedroht ist, die Bank lebt von dir und die kannst du hinhalten und nötigenfalls bist du halt nicht reich, aber wohlhabend genug immer noch, hast ja Werte, die was wert sind. Nur die Ruhe, gut leben geht auch, wenn man kein dickes Geldbörsel hat. Ich habe keins, aber das ist gar nicht so übel. Da strecke ich mich wegen dem nicht mehr nach Käufen aller Art, ich hab mehr Zeit zu genießen.

            Das ist ein kleiner Auszug, wie ich diesen Problemen entgegentrete.

            Lieber schmeiß ich Leute raus, die mich nervös machen, als dass ich mich weiter plage mit wem. Oder lieber esse ich Hafersüppchen mit Karotten drin und Grünkohl, Fisch und viel Reis, statt mich bleiern zu fühlen.

            Du kannst vielleicht wirklich Weizen nicht vertragen, die meisten vertragen den nimmer, das hat man behauptet. Milchprodukte machen meiner Tochter schwerste Probleme und seit sie diese weggelassen hat, hat sie sehr viel abgenommen, fühlt sich koscher und ganz fit. Freundin xy hat mir erzählt, ihre Freundin hat zwanzig Kilo weg, weil sie auch auf ein bestimmtes Enzym verzichtet hat, das irgendwo drin war, ich weiß nicht mehr was. Gluten ??

            Langer Text, kurzer Sinn, die Lebensqualität musst du wichtiger nehmen, als alles andere.

            Warum gehst du nicht zu einer lieben Maus, die für Geld Herren verwöhnt??? Was wär dabei??? Das musst du sehen, wie wenn du Sauna gehst. Es geht nicht um den Sex, es geht um das Körpergefühl, um das Auftanken von guten Hormonen und Entkrampfen und Loslassen und Hingeben an wichtige Zustände, Gefühle, die herrlich sind und gut tun.

            Du bist deiner Frau keine "Treue" schuldig, sondern deinem Körper, dir selbst. Entzieht sie dir diese Zustände, dann mach dir nichts draus, das lässt sich wo anders auch machen, nicht bloß im eigenen Revier. Und wenn es bloß sinnliche Massagen sind, die du dir holst wo. Du tust was für dich und deine Gesundheit und eine Natur!!!

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            • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

              Moin zusammen,

              Das glaube ich dir, aber soweit muss man erst mal kommen und da spielen nicht auch die Umstände mit
              Da kann ich heute Morgen ein Lied von singen... mir geht's beschissen:
              Mit Ach und Krach aus dem Bett gekommen, fertiggemacht, immer wieder Depri- und Unlust-Gedanken vom "Feinsten", dann für den Weg ins Büro knapp doppelt so lange gebraucht wie normal - +50 Minuten wegen Baustellenampelstaus -, und das wird sich auch bis Mitte Februar nicht ändern... Selbstzweifel wegen der Erziehung unseres Sohnes und vor allem in Bezug auf meine Vorbildfunktion. Das Gefühl, mal wieder hoffnungslos überfordert zu sein.
              Schon zweimal kurz vor knapp am Heulen gewesen (im Büro), zittrige Beine, würde irgendwo gern zusammenklappen, erlaube es mir aber hier im Büro natürlich nicht. Den Eindruck, daß das niemand wahrnimmt; würde gern um Hilfe schreien, weiß aber, daß es niemanden wirklich kümmert, und wirklich helfen kann mir eh niemand, usw.

              Die volle Palette also.

              Warum ich damit im Büro sitze bzw. daß ich es bis hierhin geschafft habe, erstaunt mich selbst irgendwo.

              Und ja:
              In den letzten Stunden (eigentlich schon schleichend zunehmend seit knapp einer Woche) fällt mir das ganze Konzept mit der Akzeptanz und Gelassenheit auch echt ziemlich schwer... Schon bei dem Gedanken daran, einfach nur mal tief durchzuatmen, lacht sich ein Teil von mir darüber einfach nur scheckig... ich will nicht durchatmen, ich will mich grad scheiße fühlen, ich will mich eigentlich gut fühlen, aber ich kann es nicht, weil ich mich gleichzeitig grad scheiße fühlen möchte, bzw. ein Teil von mir.

              Andererseits:
              Was ist die Alternative zu Akzeptanz und Gelassenheit?
              Kampf?
              Gegen wen?
              Gegen mich selbst?
              Da ist nichts und niemand, gegen das ich kämpfen könnte, außer gegen mich selbst, meine Gedanken und meine Einstellung zu allem möglichen, was mich gerade ankotzt.

              Also versuche ich mir trotz allem zu sagen, daß ich irgendwie ruhig bleiben kann und "muß".
              Ich hab da auch grad keine Alternative zu - ich sitz im Büro. Ich SITZE! Ich kann hier zwar 2 Minuten über den Flur auf und ab gehen - aber ob das nennenswert zum Streßabbau beiträgt, ist fraglich. Und ich kann mich grad nicht für zwei Stunden auf einen ausgedehnten Spaziergang begeben... was ich einerseits gern tun würde, weil ich weiß, daß es mir gut täte; andererseits will ich mich nur im Bett verkriechen und meine Ruhe haben, bis dieser scheiß Sturm wieder vorübergezogen ist.

              Immerhin:
              Wenn man so will, habe ich gewissermaßen ein Patt mit meiner Depri-Angst erreicht:
              Ich krieg sie zwar nicht weg. Aber sie kriegt mich auch nicht komplett platt.

              Immerhin

              Soviel zu mir und um Dir, lieber Naturefreak40 , zu verdeutlichen, daß es auch mir oft genug ziemlich scheiße schwerfällt, den Kopf über Wasser zu halten - trotz allem, was ich schreibe und was sich manchmal so vermeintlich "einfach" anhört

              Und irgendwie ist das alex_77 untergegangen. Also bitte Alex um deine Einschätzung
              Nö, untergegangen nicht - Du hast Deinen Beitrag erst danach gepostet

              Also, meine Einschätzung:
              Wie schon mehrfach festgestellt, denke ich, daß wir zwei von unseren Symptomen her nicht so verschieden sind. Die Ursachen sind unterschiedlich, die Nuancen sicherlich auch, aber in sehr vielen Dingen erkenne ich eindeutig Parallelen zwischen uns.

              Das hier zum Beispiel:
              Ein letztes Beispiel, gestern saßen wir bei unseren Freunden am Abend gemütlich beisammen. Eine von vielen Situationen, welche ich seit einiger Zeit nicht mehr so genießen kann.

              Meine Symptome

              unruhig
              • leicht nervös
              • angespannt
              verstopfte Nase
              • mir is heiß (hinter mir der Heizkörper)
              • das Gefühl nicht richtig durchatmen zu können
              • Fluchtgedanken
              müde unendlich müde

              Erst nach 2 Stunden und 2 kleinen Bierchen wurde es leichter sodass ich gegen 01.00 Uhr zufrieden nach Hause ging.
              könnte ich 1:1 für mich ziemlich exakt so unterschreiben in vielen ähnlichen Situationen:

              Einerseits freue ich mich im Vorfeld auf solche Treffen und darauf, mit netten Menschen zusammen zu sein.
              Andererseits wehrt sich ein Teil von mir oft genug mit genau solchen Symptomen, wie Du sie beschreibst. Okay - nicht richtig durchatmen weniger, und verstopfte Nase hab ich durch meine Allergien sowieso fast das ganze Jahr - aber Unruhe, Nervosität, Anspannung, Fluchtgedanken, Müdigkeit, extremes Ruhebedürfnis.

              Weiterhin ist meine persönliche Erfahrung, daß aus andauerndem Streß und Angst Depressionen entstehen können, ebenso, wie aus andauernden Depris Ängste entstehen können.
              Ich erkläre mir das so, daß Streß und Angst ja häufig mit einer großen Adrenalin-Ausschüttung einhergehen. Mitunter wühlt es sogar richtig in einem, man ist wütend, zornig, will sich irgendwie abreagieren, mal seine Meinung sagen, vielleicht auch irgendwas zerdeppern. Kann man das nicht (und wer kann das heutzutage schon noch...), frustriert das zunehmend, man fühlt sich zunehmend hilfloser, "ich kann ja eh nix tun..." - und schon beginnt die Deprispirale.
              Hängst du dann erstmal in der Deprispirale mit all ihren unschönen Symptomen, verunsichert Dich das noch zusätzlich: Du hast endgültig keine Ahnung mehr, was mit dir los ist, du suchst Ursachen und findest keine, was dich zusätzlich frustriert... du kriegst Angst, daß dieser Zustand nie wieder aufhört, und je länger es dauert, umso mehr fühlst du dich in dieser Annahme bestätigt.

              Kurz, lieber Naturefreak40 :

              Du hast ziemlich sicher beides!

              Wenn es sich ähnlich verhält wie bei mir, dann hast du Phasen, in denen das Ängstliche überwiegt, dann wieder Phasen, in denen das Depressive überwiegt. Dann gibt's noch die Phasen, in denen beides zusammenkommt.
              Und ab und zu hast Du mal gar nix davon

              Es tut mir leid, daß ich keine zufriedenstellendere Antwort für Dich habe. Aber der einzige Fakt ist, daß diese ganze Scheiße einfach ziemlich scheiße, komplex und undurchsichtig ist :-/


              Ich werde jetzt mal gucken, wie ich den Tag und meine aktuelle Phase mit einer Mischung aus Frust, Selbstbemitleidung, Akzeptanz, Augen-zu-und-durch, Selbstliebe, Mantren etc. durchgestanden bekomme.

              LG

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              • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


                Genauso wars
                Ich finde, aufstehen und was dagegen machen ist schon mal ein Ansatz. Wo hin gehen und sagen, mir gehts mies, was kann man da tun?
                Ein Versuch war mal bei mir, in eine Beratungsstelle zu gehen. Da saß auch eine Frau, die hat mich zum lachen gebracht, sicher nicht beabsichtigt- weil sie so komisch geredet hat mit mir, darum. Sie hat so bemitleidend geredet, so seufzend, so geheuchelt mitfühlend, so gestellt. Da kam ich mir lächerlich vor und vor allem sie.
                So war es auch mal im Krankenhaus bei einer Gesundenuntersuchung über vier Tage, ich habe erwähnt, dass ich Krebsangst habe ( in meiner Verwandschaft waren grad etliche Fälle) und man hat mir den Klinikpsychiater geschickt. Der hat so leidend dreingeschaut und so ziehend gesprochen, so ganz bemüht, da hab ich zu ihm gesagt, wieso reden sie so komisch, warum dieser Tonfall?? Ich komm mir vor, wie verarscht. Bin ich drei Jahre alt?? Das hat geholfen, ab da hat er geräuspert und ganz sachlich und normal gesprochen und war schnell wieder weg.

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                • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                  Tired, für mich sind das alles Glücksfälle gewesen, ich habe die übertriebene Variante kennengelernt, die verzerrte, die überspitzte und das brachte mich ja auch weg vom Gedusle, das in mir war damals. Ich habe das Gefühl bekommen, ich bin nicht arm, die sind arm. Ich habe wieder zurückgefunden in die Eigenverantwortung.

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                  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                    Ja, es ist manchmal grotesk, wenn Leute bewusst versuchen Mitgefühl zu transportieren, ohne dass welches vorhanden ist.

                    Du hast aber anscheinend ausschließlich die merkwürdigsten Vertreter ihrer Zunft kennen gelernt, das ging mir zwar auch so, aber zu gleichen Teilen waren auch die guten dabei.;-)

                    Sind halt auch nur Menschen.
                    Ich denke, die Ambitionen weshalb jemand diesen Beruf erlernt und inwieweit Therapeuten auch bei den "Kranken" Individualität und eben dass sie selber nicht alles wissen und kein Rezept haben das auf alle passt, zulassen können, spielen eine ganz wichtige Rolle dabei wie sie später auf ihre Patienten/Klienten wirken.
                    Natürlich wird eine Therapeutin die bekloppt kloppt und sich respektlos dir gegenüber die Nägel macht, das nicht so gelernt haben, sondern einfach so sein und sich woanders auch nicht besser verhalten.

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                    • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                      Moin zusammen,


                      Da kann ich heute Morgen ein Lied von singen... mir geht's beschissen:
                      Mit Ach und Krach aus dem Bett gekommen, fertiggemacht, immer wieder Depri- und Unlust-Gedanken vom "Feinsten", dann für den Weg ins Büro knapp doppelt so lange gebraucht wie normal - +50 Minuten wegen Baustellenampelstaus -, und das wird sich auch bis Mitte Februar nicht ändern... Selbstzweifel wegen der Erziehung unseres Sohnes und vor allem in Bezug auf meine Vorbildfunktion. Das Gefühl, mal wieder hoffnungslos überfordert zu sein.
                      Schon zweimal kurz vor knapp am Heulen gewesen (im Büro), zittrige Beine, würde irgendwo gern zusammenklappen, erlaube es mir aber hier im Büro natürlich nicht. Den Eindruck, daß das niemand wahrnimmt; würde gern um Hilfe schreien, weiß aber, daß es niemanden wirklich kümmert, und wirklich helfen kann mir eh niemand, usw.



                      Es tut mir leid, daß ich keine zufriedenstellendere Antwort für Dich habe. Aber der einzige Fakt ist, daß diese ganze Scheiße einfach ziemlich scheiße, komplex und undurchsichtig ist :-/


                      Ich werde jetzt mal gucken, wie ich den Tag und meine aktuelle Phase mit einer Mischung aus Frust, Selbstbemitleidung, Akzeptanz, Augen-zu-und-durch, Selbstliebe, Mantren etc. durchgestanden bekomme.

                      LG
                      Ich hau mich ab, Alex!!!!! Spinnst du????

                      Wieso machst du da mit???

                      Akzeptiere nicht so ein Benehmen von dir!!!! Das muss unter deiner Würde sein!!! Sei dir zu stolz, so rumzuhängen und dich so ein Theater mitmachen zu lassen!!

                      Das redet dir dein innerer Schweinehund ein, schau, der Tag ist so scheiße, schau nur, wie schlecht es dir geht, ist es nicht furchtbar, weißt eh, du bist ein mieser Vater und dann, erinnere dich, weißt du noch, die Arbeit, nein schrecklich, sooo faaade, die Baustelle, du hast echt nur Pech, ohh, wie schlimm..... jaja, du bist krank, sehr, sehr krank, ein Looser, ja das stimmt, und nichts ist gut, jaja, und überhaupt und sowieso dein Leben ist grausig, null wert...

                      Worüber hast du dich gestern so geärgert, dass du heute so mürrisch streikst??


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                      • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                        Ist das köstlich
                        Dieses Forum ist nicht mit Geld aufzuwiegen

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                        • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                          Und ich lach mich weg:
                          Bist Du nicht auch diejenige, die bei anderen Gelegenheiten sagt, daß solche Phasen eben auch mal sein müssen

                          Ich find's nicht toll - aber es ist eben gerade so.

                          Und nein:
                          Mir geht's zwar nicht gut - aber es könnte mir definitiv wesentlich schlechter noch gehen. Hab ich damals vor Jahren 1x erlebt, muß nicht wieder sein...
                          Und sicher bin ich kein mieser Vater, ich bin sicherlich ein ganz guter Vater - aber trotzdem macht mir da vieles an der Erziehung und eben meiner Vorbildfunktion Sorgen: Bekanntermaßen zocke ich ja nun auch ganz gern mal am Computer. Und sicherlich auch vergleichsweise viel; wenn man meine Frau fragt, könnte es jedenfalls definitiv wesentlich weniger sein
                          Naja, und wie die Jugend mit Smartphone, Tablets und Computern so rund um die Uhr hantiert, brauche ich niemandem zu erzählen - wißt ihr alle selbst.
                          Unser Sohn ist da keine Ausnahme - Medienzeit (TV, YouTube, Tablet/Smartphone, ein bißchen PC) bedeutet ihm praktisch alles.

                          Der Unterschied zwischen ihm und mir ist:
                          Mir wird das Zocken schon auch öfter mal zuviel (wahrscheinlich auch depri-bedingt), und ich weiß auch, daß ich mal spaziergehen sollte/müßte; ich hab mit dem Cachen angefangen, ich hab mit dem Cello angefangen, ich gebe mir Mühe, auch abseits des PC's einiges zu machen - auch, wenn's mir eben nicht immer leicht fällt. Was eben auch nicht heißt, daß ich nur PC-spielen will - wie eingangs des Absatzes beschrieben, ist auch das mir oft genug zuviel.

                          Aber unser Sohn kennt da praktisch kein Ende... absolut Kind-typisch kann er sich da stundenlang so rein vertiefen, wenn man ihm keine feste Dauer vorgibt.

                          Und das macht mir eben Sorgen.
                          Dabei gibt es genug, für das er sich ansonsten interessiert - Dinos, Lego, Lego Mindstorms, ein bißchen Geige spielen, Fußball, Handball...
                          Aber wenn er die Wahl zwischen irgendwas davon und Medienzeit hat, nimmt er praktisch immer die Medienzeit.
                          Und er wünscht sich immer wieder alles mögliche an Spielzeug - aber das meiste davon bleibt nach längstens ein paar Tagen dann unberührt in ner Ecke liegen. Stattdessen: Medienzeit. Ist fast schon so, als taktete er seinen Tag danach, wann er die nächste Medienzeit bekommt.

                          Und ich frag mich (und geißel mich deswegen auch immer mal wieder etwas), ob ich ihm da das richtige Vorbild bin... andererseits krieg ich eben den "Spagat" hin, zwischen PC einerseits und den anderen Dingen andererseits. Aber ich krieg's eben auch nicht komplett hin.

                          Da spielt bei mir sicher mit rein, daß ich mir "meinen" idealen Tag mittlerweile gar nicht mehr vorstellen kann. Ich kenne meinen idealen Tag nicht mehr.
                          Früher war das einfacher - wenn ich da frei und nen kompletten Tag zur Verfügung hatte, hab ich mir hier und da Kleinigkeiten oder auch mal etwas großes vorgenommen und die Zeit dazwischen vor mich hingelebt, bin raus gegangen, hab ein bißchen gezockt, gebastelt, usw., hab mir einfach insgesamt nen ruhigen und entspannten Tag gemacht mit Dingen, die ich gern gemacht habe. Total easy also

                          Ist praktisch alles weg.

                          Früher hatte ich Böcke auf was, also hab ich's gemacht. Oder ich hatte keinen Bock drauf, dann hab ich's gelassen.
                          Heute hab ich entweder von vorneherein keinen Bock auf irgendwas, oder ich hab Böcke, dann ist aber immer noch die Frage wie lange. Manchmal fange ich was an, und der Spaß kommt; manchmal geht er auch wieder oder kommt gar nicht erst auf.

                          Wie will ich mit so einer Einstellung zu allem möglichen meinem Kind ein Vorbild sein?

                          Klar - knapp die Hälfte der Zeit hab ich auch gute und weitestgehend beschwerdefreie Zeiten, da läuft es etwas besser, ich mache mir weniger Sorgen und Gedanken. Aber Tatsache ist und bleibt trotzdem: Ich bin mit Computern groß geworden, sie haben mich schon immer begeistert, ich mag gerade auch das Spielen am PC - aber gleichzeitig hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich soviel Zeit davor verbringe.

                          Aber frage ich meinen Sohn, ob er Lust hat, mit mir was draußen zu unternehmen - cachen gehen, radfahren -, hat er meistens keine Lust dazu. Und dann ziehe ich entweder etwas resigniert allein los, oder ich bleib doch auch Zuhause.

                          Sorry - es sind einfach so viele Gedanken, die mir auch schon da durch den Kopf gehen, ich dreh mich im Kreis, ich find keine Lösung, und ich hab einfach eine tierische Angst davor, daß mein Sohn sich von mir zuviel schlechtes abguckt, gerade auch in Bezug auf meine Depri und die Stimmungsschwankungen bzw. Tiefpunkte.

                          Akzeptiere nicht so ein Benehmen von dir!!!! Das muss unter deiner Würde sein!!! Sei dir zu stolz, so rumzuhängen und dich so ein Theater mitmachen zu lassen!!
                          Umgekehrt hab ich echt keinen Bock und keine Kraft dazu, mich permanent 365 Tage im Jahr am Riemen zu reißen.
                          Verstehst Du ein bißchen, was ich meine?

                          Klar ist das irgendwo unter meiner Würde, und klar bin ich mir etwas zu stolz dazu, ich versteh Dich schon.
                          Aber ich hab grad die Kraft nicht...
                          Ich weiß grad mal wieder nicht, von welcher Seite ich meine Situation anpacken muß, damit ich sie wieder in den Griff bekomme und sie mir nicht ein zwei Minuten später wieder aus der Hand rutscht. Ist ein bißchen, als suchte ich den Eingang zu einem Haus (oder Ausgang aus einem?), und immer sieht's so aus, als wäre hinter der Ecke die Tür. Und dann geh ich rum, und es ist wieder ne Mauer ohne Ein- oder Ausgang.

                          So gesehen kann ich Buddha und seinem Sitz unter dem Bodhi-Baum echt was abgewinnen - er hatte irgendwann auch keinen Bock mehr, dieses permanente Katz-und-Maus-Spiel, innerlich wie äußerlich, mitzuspielen.

                          Kann ich mir nur leider nicht so richtig erlauben, ich bin kein freier Wanderer auf seiner Reise zu Weisen und Philosophen.

                          Und schon wieder ein Riesentext... sorry... die Gedanken sprudeln nur so.

                          Abschließend nur:
                          Nein, ich hab definitiv nicht nur Pech, ich hab auch ganz viel Glück, und das weiß ich nach wie vor, und das ist mir auch voll bewußt. Jederzeit.
                          Trotzdem überwiegt gefühlt gerade mal wieder die negative Seite der Dinge

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                          • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                            Mein Tagesablauf war Folgender:

                            Gegen zwei Uhr nachts habe ich gedacht, ich probier mal die Nudelmaschine aus, die ich am Flohmarkt erstanden habe um zehn Euro und von der ich weiß, die kostete früher um die achthundert Euro. Nach vielen Fehlversuchen habe ich beschlossen, die Kinder kriegen sie für ihre Knete, zum Spielen, weil so viele verschiedene Aufsätze drauf sind.

                            Es war gegen vier, bis ich alles wieder sauber hatte und verstaut. Dann gabs Schlaf, Hund im Arm und das Fenster über meinem Kopf leicht offen, wegen der guten Zugluft, die so frisch reinströmte..

                            Dann am Morgen war ich gut ausgeschlafen, Sonne, mha, zum Kaffee, ganz zuerst, dann Klo.. Zettel her und Stift, mitschreiben, was an Denke da ist..

                            Zettel weglegen und Alex zuhören und Freaky und tired...nebenher Karotten schälen, Kartoffel, Linseneintopf ist dran, mit Würstchen.. und Zupfnudel, weil gestern so viel Teig angefallen ist, der musste ja verbraucht werden..

                            Was ist heut sonst noch dran? Alles zurückstellen an seine Plätze und Duftigkeit, Glanz und gemütliche Ordnung machen, wieder überall nachjustieren, falls was schief steht und liegt. Nachher kommt Geld machen dran, Aufträge sind reingeschneit, hab gestern schon vorbereitet dafür und zwischendrin ist Zeit zum Wandern und so nach und nach gibts zwischendrin immer wieder Studium, hier im Forum.

                            Ist euch fade??

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                            • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                              Habt ihr wirklich nie Bock auf eure Tage? Sind die für euch wirklich so hässlich?? Ich find einen Tag kürzer als den anderen. Immer wieder ist was dran, das wert ist, dass man sich damit befasst. Es reichen die Stunden oft nicht, drum bin ich manchmal ganz überrascht, weil es schon gegen spät am Nachmittag ist, wie gestern zum Beispiel. Ich vergess die Zeit vor lauter Spielen, Lernen, Experimentieren, Tüfteln, Werken, Hausaufgaben machen aller Art. Dazu gehört auch Geschenke herstellen für die anstehende Hochzeit am Wochendende und Brief verfassen, oder ich sag einfach nichts und schwindle mich ohne Geschenke ins Fest, merkt eh keiner gleich und später dann reiche ich es nach.

                              Frage: warum seid ihr so viel sauer?? Warum bin ich das nicht???

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                              • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


                                Trotzdem überwiegt gefühlt gerade mal wieder die negative Seite der Dinge
                                Nein, du steigerst dich in die negativen Befindlichkeiten hinein, du hegst diese und bauscht diese auf. Haa, Baustelle, wie ärgerlich!!! Ich komm an eine Baustelle, stehe und nutze die Zeit zum rumschauen, was um mich herum so steht und geht, da rührt sich nichts, kein bissi Ärger. Baustellen sind spannend, was wird da gebaut? Was gibts nachher Neues??

                                Du bist halt wer, der sich gern aufregt und mürrisch ist und in jeder Suppe ein Haar findet im Moment, wo du der negative Alex bist. Der Runterzieher und Bockige und Leidende.
                                Du hast Gottseidank auch eine andere Seite und bei dir gehts dir eh anders.

                                Zum Glück lebt dieser andere Alex nicht jeden Tag rund um die Uhr und Gottseidank kannst du den auch mal weglegen. Aber ist der nicht lächerlich?? Ist der nicht komisch??

                                Verkehrt rum ist da alles, wie wenn man alles ins Gegenteil stellt. Krass, dieser Unterschied.

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                                • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                  Wieso hat der so viel zu bestimmen in deinem Haus, wieso hörst du auf den so viel? Der zieht dich doch nur runter! Bestimmt der über dich, oder was??

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                                  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                    Aber wenn er die Wahl zwischen irgendwas davon und Medienzeit hat, nimmt er praktisch immer die Medienzeit.
                                    Das ist doch normal.
                                    Die Medienzeit ist das was früher die gute Stube und die teuren Spielzeuge waren.
                                    Die Stube wurde einmal im Jahr geöffnet, an Weihnachten, das Spielzeug gab es an Weihnachten, manchmal über Jahre dasselbe, Spielzeit bis Februar und dann wurde es wieder für das nächste Fest verstaut.
                                    Jedes Kind hätte diese Zeit allen anderen Aktivitäten vorgezogen.
                                    Medienzeit ist limitiert und damit etwas besonderes, also wird sie auch abgegriffen sobald dein Sohn die Wahl hat, denn alles andere steht immer zur Verfügung, wenn er Lust und Zeit dafür hat.
                                    Gerade dass er nicht immer am PC sein darf, macht dies auch zu etwas besonders begehrenswerten und etwas das er immer den Dingen die frei zugänglich sind vorziehen wird.

                                    Vielleicht mal versuchen das womit er nicht spielt weg zu packen und dann alle paar Wochen darf er sich davon etwas aussuchen womit er eine Woche spielen darf, dann landet es wieder in der Versenkung, bis zum nächsten Wahltag.

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                                    • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                      Eigentlich ist das ja auch ein Problem dass wir hier auch haben, was Depressionen fördert.
                                      Jeden Tag alles tun zu können und zu müssen, keine Qualität mehr in dem womit wir uns beschäftigen, nichts besonderes, nichts was uns in Verzücken versetzt, immer dasselbe und meist noch geprägt von Zielen und Erwartungen, die der anderen aber vor allem die eigenen Erwartungen machen einiges kaputt, was die Stimmung ansonsten heben könnte.

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                                      • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                        Und ich lach mich weg:
                                        Bist Du nicht auch diejenige, die bei anderen Gelegenheiten sagt, daß solche Phasen eben auch mal sein müssen

                                        Ich find's nicht toll - aber es ist eben gerade so.

                                        Und nein:
                                        Mir geht's zwar nicht gut - aber es könnte mir definitiv wesentlich schlechter noch gehen. Hab ich damals vor Jahren 1x erlebt, muß nicht wieder sein...
                                        Und sicher bin ich kein mieser Vater, ich bin sicherlich ein ganz guter Vater - aber trotzdem macht mir da vieles an der Erziehung und eben meiner Vorbildfunktion Sorgen: Bekanntermaßen zocke ich ja nun auch ganz gern mal am Computer. Und sicherlich auch vergleichsweise viel; wenn man meine Frau fragt, könnte es jedenfalls definitiv wesentlich weniger sein
                                        Naja, und wie die Jugend mit Smartphone, Tablets und Computern so rund um die Uhr hantiert, brauche ich niemandem zu erzählen - wißt ihr alle selbst.
                                        Unser Sohn ist da keine Ausnahme - Medienzeit (TV, YouTube, Tablet/Smartphone, ein bißchen PC) bedeutet ihm praktisch alles.

                                        Der Unterschied zwischen ihm und mir ist:
                                        Mir wird das Zocken schon auch öfter mal zuviel (wahrscheinlich auch depri-bedingt), und ich weiß auch, daß ich mal spaziergehen sollte/müßte; ich hab mit dem Cachen angefangen, ich hab mit dem Cello angefangen, ich gebe mir Mühe, auch abseits des PC's einiges zu machen - auch, wenn's mir eben nicht immer leicht fällt. Was eben auch nicht heißt, daß ich nur PC-spielen will - wie eingangs des Absatzes beschrieben, ist auch das mir oft genug zuviel.

                                        Aber unser Sohn kennt da praktisch kein Ende... absolut Kind-typisch kann er sich da stundenlang so rein vertiefen, wenn man ihm keine feste Dauer vorgibt.

                                        Und das macht mir eben Sorgen.
                                        Dabei gibt es genug, für das er sich ansonsten interessiert - Dinos, Lego, Lego Mindstorms, ein bißchen Geige spielen, Fußball, Handball...
                                        Aber wenn er die Wahl zwischen irgendwas davon und Medienzeit hat, nimmt er praktisch immer die Medienzeit.
                                        Und er wünscht sich immer wieder alles mögliche an Spielzeug - aber das meiste davon bleibt nach längstens ein paar Tagen dann unberührt in ner Ecke liegen. Stattdessen: Medienzeit. Ist fast schon so, als taktete er seinen Tag danach, wann er die nächste Medienzeit bekommt.

                                        Und ich frag mich (und geißel mich deswegen auch immer mal wieder etwas), ob ich ihm da das richtige Vorbild bin... andererseits krieg ich eben den "Spagat" hin, zwischen PC einerseits und den anderen Dingen andererseits. Aber ich krieg's eben auch nicht komplett hin.

                                        Da spielt bei mir sicher mit rein, daß ich mir "meinen" idealen Tag mittlerweile gar nicht mehr vorstellen kann. Ich kenne meinen idealen Tag nicht mehr.
                                        Früher war das einfacher - wenn ich da frei und nen kompletten Tag zur Verfügung hatte, hab ich mir hier und da Kleinigkeiten oder auch mal etwas großes vorgenommen und die Zeit dazwischen vor mich hingelebt, bin raus gegangen, hab ein bißchen gezockt, gebastelt, usw., hab mir einfach insgesamt nen ruhigen und entspannten Tag gemacht mit Dingen, die ich gern gemacht habe. Total easy also

                                        Ist praktisch alles weg.

                                        Früher hatte ich Böcke auf was, also hab ich's gemacht. Oder ich hatte keinen Bock drauf, dann hab ich's gelassen.
                                        Heute hab ich entweder von vorneherein keinen Bock auf irgendwas, oder ich hab Böcke, dann ist aber immer noch die Frage wie lange. Manchmal fange ich was an, und der Spaß kommt; manchmal geht er auch wieder oder kommt gar nicht erst auf.

                                        Wie will ich mit so einer Einstellung zu allem möglichen meinem Kind ein Vorbild sein?

                                        Klar - knapp die Hälfte der Zeit hab ich auch gute und weitestgehend beschwerdefreie Zeiten, da läuft es etwas besser, ich mache mir weniger Sorgen und Gedanken. Aber Tatsache ist und bleibt trotzdem: Ich bin mit Computern groß geworden, sie haben mich schon immer begeistert, ich mag gerade auch das Spielen am PC - aber gleichzeitig hab ich ein schlechtes Gewissen, weil ich soviel Zeit davor verbringe.

                                        Aber frage ich meinen Sohn, ob er Lust hat, mit mir was draußen zu unternehmen - cachen gehen, radfahren -, hat er meistens keine Lust dazu. Und dann ziehe ich entweder etwas resigniert allein los, oder ich bleib doch auch Zuhause.

                                        Sorry - es sind einfach so viele Gedanken, die mir auch schon da durch den Kopf gehen, ich dreh mich im Kreis, ich find keine Lösung, und ich hab einfach eine tierische Angst davor, daß mein Sohn sich von mir zuviel schlechtes abguckt, gerade auch in Bezug auf meine Depri und die Stimmungsschwankungen bzw. Tiefpunkte.


                                        Umgekehrt hab ich echt keinen Bock und keine Kraft dazu, mich permanent 365 Tage im Jahr am Riemen zu reißen.
                                        Verstehst Du ein bißchen, was ich meine?

                                        Klar ist das irgendwo unter meiner Würde, und klar bin ich mir etwas zu stolz dazu, ich versteh Dich schon.
                                        Aber ich hab grad die Kraft nicht...
                                        Ich weiß grad mal wieder nicht, von welcher Seite ich meine Situation anpacken muß, damit ich sie wieder in den Griff bekomme und sie mir nicht ein zwei Minuten später wieder aus der Hand rutscht. Ist ein bißchen, als suchte ich den Eingang zu einem Haus (oder Ausgang aus einem?), und immer sieht's so aus, als wäre hinter der Ecke die Tür. Und dann geh ich rum, und es ist wieder ne Mauer ohne Ein- oder Ausgang.

                                        So gesehen kann ich Buddha und seinem Sitz unter dem Bodhi-Baum echt was abgewinnen - er hatte irgendwann auch keinen Bock mehr, dieses permanente Katz-und-Maus-Spiel, innerlich wie äußerlich, mitzuspielen.

                                        Kann ich mir nur leider nicht so richtig erlauben, ich bin kein freier Wanderer auf seiner Reise zu Weisen und Philosophen.

                                        Und schon wieder ein Riesentext... sorry... die Gedanken sprudeln nur so.

                                        Abschließend nur:
                                        Nein, ich hab definitiv nicht nur Pech, ich hab auch ganz viel Glück, und das weiß ich nach wie vor, und das ist mir auch voll bewußt. Jederzeit.
                                        Trotzdem überwiegt gefühlt gerade mal wieder die negative Seite der Dinge
                                        Das alles ist dieser Saubeutel, der sich einfach nicht bemühen mag und die leichteste Spur nehmen mag. Nur nicht anstrengen..nur immer eine Ausrede finden, warum etwas nicht geht..
                                        Dumm, faul, träge...
                                        Den haben wir doch alle in uns!

                                        Dein Sohn vergisst alle Medien, wenn er herumtoben darf mit Gleichaltrigen und wenn er mehr Übung wieder drin hat beim spazieren gehen, oder schwimmen gehen und so weiter. Diese Gewohnheit hat er halt mehr antrainiert, als andere Gewöhnungen, derzeit.

                                        Er wirds überleben, dass er mal etwas einseitig ist und so kleinweise lock ihn da halt raus ohne zu schimpfen, so dass er das gar nicht erst kapiert, drück ihm andere "Werte" rein und zugleich sind die alten vergessen. Ohh, heut streikt der PC, bis das Programm wieder läuft gehen wir Schritte zählen, wer hat die meisten...??
                                        Anders gehts nicht, da muss man wirklich Tricks anwenden.
                                        Ich trickse mich aus, indem ich Gebote habe. PC ja, sobald die Schublade neu einsortiert ist...in Alex Seite sehen..?? Ja gern, sobald staubgesaugt ist.... und so kannst du auch mit deinem Kleinen machen, oh ja, aber vorher ist das dran.
                                        Ohne Konzept und Vorgabe verlieren wir uns ins Bodenlose. Der leichteste Weg ist nun mal der Weg nach unten.
                                        Du tust nichts mehr, wenn du nicht aufpasst auf dich. Ich habe null schlechtes Gewissen, weil ich wirklich sehr gewissenhaft meine Pläne einhalte. Plan A- ich brauch einen gesunden Bewegungsapparat, da gehört nun mal dazu, dass ich mich gern rühre und einsehe, dass das sein muss. Ich habe es gern ordentlich, da gehört nun mal dazu, dass ich wirklich dran bleibe und so gut ist es, weil ich mir das angewöhnt habe. Ich habe früher immer in die Hose gemacht, wenn es geläutet hat an meiner Tür, weil ich gern alles sein lassen habe und nicht recht wichtig genommen habe, immer wieder alles zu ordnen. Ich sehe das heute ein, das war Umerziehen meiner Selbst.
                                        Sehr zu meinem Vorteil habe ich mich dazu erzogen, nur nicht grantig sein, nur nicht schnippisch sein, nur nicht respektlos reden mit meinen Leuten. Friedlich bleiben und Freund, nicht Feind.

                                        Eigentlich, wenn man es so sieht, dann bin ich das Fiese und nun nicht mehr so fies, ich habe mich gebessert. , ich bin das gekränkte und leidende Etwas und hab mich auch da gebessert....ich bin sehr faul und nun nicht mehr so leicht, weil ich sehe, das bringt so viel, wenn man sich was antut, statt alles verkommen zu lassen....ich glaub, ich bin das Negative, das sich zum Positiven hin geändert hat, NUR zu meinem Glück und Vorteil. Wo ich hinsehe, ich sehe die Früchte dieses andersseins.
                                        Ob das nun in der Beziehung ist, oder im Alltag, es lohnt sich so sehr, sich nicht gehen zu lassen.

                                        Lieber Alexilein, hab Geduld mit dir und falls du wieder abrutscht, wie heute, dann auch nicht schlimm. Du hast noch nicht den ganzen Tag versaut, du bist halt dann am Abend nett und bist halt dann den Rest des Tages nicht mehr verdrießlich, acht Stunden also gehen sich noch aus, es dir nett zu machen, bis du umfällst.

                                        ggg.... ich umarme dich!! Es ist einfach herrlich, wie es läuft.

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                                        • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                          Frage: warum seid ihr so viel sauer?? Warum bin ich das nicht???
                                          Gegenfrage:
                                          Wie lange hast Du gebraucht, um an den Punkt zu kommen, an dem Du jetzt bist?

                                          Und noch um Weihnachten herum, meine ich mich zu erinnern, ging's auch Dir mal ein zwei Tage ziemlich mies. Du hast aber offensichtlich sehr viel mehr Übung und Erfahrung darin, schneller und nachhaltiger wieder auf "positiv" umzuschalten.
                                          Das hast Du aber sicher auch nicht von heute auf morgen gelernt.
                                          Dafür hat's auch bei Dir sicher etwas an innerer Arbeit und Veränderungen (ggfs. auch im Außen) gebraucht. Richtig?

                                          Wann war der Zeitpunkt, ab dem Du Dich dauerhaft "frei" bzw. freier gefühlt hast und es Dir nachhaltig gelungen ist, Dich mehr und mehr von diesem ganzen Mist zu lösen?


                                          Und ja, ansonsten hab ich Geduld mit mir. Wie schon beschrieben - trotz all des ganzen Gedankenchaos: Geduld und immer zu versuchen, die Ruhe zu bewahren, sind quasi meine Anker.
                                          Klar steigert sich ein Teil von mir in den Mist rein - aber ich gehe trotzdem dagegen an, es nicht ins komplett Unkontrollierbare eskalieren zu lassen. Klingt schon wieder eher nach Kampf... ist es wahrscheinlich auch...


                                          Ach - "ziemlich viel Scheiße (aber nicht alles), deine Ellie"

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                                          • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                            Das ist doch normal.
                                            [...]
                                            Die Medienzeit ist das was früher die gute Stube und die teuren Spielzeuge waren.
                                            [...]
                                            Jedes Kind hätte diese Zeit allen anderen Aktivitäten vorgezogen.
                                            Medienzeit ist limitiert und damit etwas besonderes, also wird sie auch abgegriffen sobald dein Sohn die Wahl hat, denn alles andere steht immer zur Verfügung, wenn er Lust und Zeit dafür hat.
                                            Gerade dass er nicht immer am PC sein darf, macht dies auch zu etwas besonders begehrenswerten und etwas das er immer den Dingen die frei zugänglich sind vorziehen wird.

                                            Vielleicht mal versuchen das womit er nicht spielt weg zu packen und dann alle paar Wochen darf er sich davon etwas aussuchen womit er eine Woche spielen darf, dann landet es wieder in der Versenkung, bis zum nächsten Wahltag.
                                            Ja, an der Sichtweise ist was wahres dran +1

                                            Der Mist ist einfach, daß meine Frau mein Verhalten - also meine PC-"Sucht", wie sie es tituliert - schon seit Jahren kritisiert - und das, obwohl ich durchaus Hobbies nebendran habe, wenngleich eben die PC-Spielerei annähernd das Größte ist. Aber eben beileibe nicht das einzige. Ausgesprochenes Suchtverhalten würde ich definitiv anders definieren.

                                            Trotzdem haftet dieser "Makel" seitdem an mir, und damit dann eben auch in der Verbindung zu unserem Sohn, der eben auch gern spielt: Meine Frau hat sein medien-affines Verhalten durchaus schon ganz klar und deutlich mir angelastet.
                                            Dabei ist er - wie Du sagst bzw. bestätigst - heutzutage eben wirklich in bester Gesellschaft mit alldem.
                                            Ganz im Gegenteil dürften wir und auch ich(!) sogar noch zu den Eltern gehören, die da eben durchaus zeitliche Grenzen setzen. Soll da ja gerüchteweise ganz andere Fälle geben...


                                            Aber wahrscheinlich ist der gesamte Fluch eben, daß ich auch hier schon seit Jahren das Gefühl vermittelt bekomme, nicht zu genügen. Sowohl in Bezug auf mich selbst bzw. die Erwartung, die meine Frau an mich hat, als auch in Bezug auf meine Vorbildfunktion, welche sich wiederum wahrscheinlich primär aus der Erwartung meiner Frau speist.


                                            Ich krieg's mit all dem einfach nicht hin, mir auch nur mal ordentlich "lmaa" zu denken, geschweige denn, daß so ein Gedanke Wirkung hätte. In mir drin nagt's dann doch daran, daß meine Frau bzw. ganz allgemein andere (ist ja nicht nur auf die häusliche Situation beschränkt) mich kritisieren und mich nicht mich sein lassen. Gleichzeitig kann ich viel zu oft so ein Fähnchen im Wind sein, daß ich mitunter eben selbst nicht mehr weiß, wer ich eigentlich bin und was ich selbst eigentlich möchte. Ich lasse mich auf viele Pferde setzen, bin schnell zu verunsichern, erfülle wieder irgendjemandes Erwartungen nicht und weiß am Ende kaum noch, was richtig und was falsch ist.

                                            Worte treffen dieses Gefühl nicht ganz exakt, aber ich hoffe, es kommt rüber, was ich meine.

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                                            • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                              Sorry Naturefreak40 , hab gerade das Gefühl, ich hijacke Deinen Thread
                                              Wenn's Dir zuviel wird, sag's bitte. Ergibt sich nur grad irgendwie eins zum anderen.

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                                              • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                                Ja genau, dir wird unterstellt für die Affinität deines Sohnes die Verantwortung zu haben, auch wenn es wohl nicht so ist, so sieht man das automatisch mit anderen Augen und Ängsten.
                                                Mal angenommen er würde in vielen Jahren Süchtig, zu ahnen dass es dann für andere der Papa war, das ist schon hart und hat rein gar nichts mit dem was wirklich ist zu tun.
                                                Man kann niemanden dafür verantwortlich machen, dass ein Kind das gerne tut was fast alle Kinder gerne tun, zu lieben was limitiert ist und es auszunutzen wenn die Schranken fallen würden.

                                                Wir waren da auch nicht anders, da ging es halt um Fernsehzeit, aber wesentlich weniger Sendungen wie heute, um Sammelobjekte, um die Zeit zu der man zuhause sein musste usw. uns ging es genauso nur wurden wir nicht überall damit konfrontiert und es waren Regeln die meist auch auf alle Freunde zutrafen.
                                                Heute ist das anders, heute wird schon im Kindergarten von Shooterspielen berichtet, von einem WE vor dem PC, da braucht es keinen Papa der auch gerne mal selber spielt, um das auch haben zu wollen.
                                                Im Gegenteil, mal mit Papa spielen und zu sehen dass er es auch nicht dauernd macht obwohl er es mag, ist da sicher bessere Prävention als immer nur das Schlechte hervorzuheben und sich Sorgen zu machen.

                                                Gerade das fehlt uns doch als Erwachsene, Dinge die etwas besonderes sind, die wir machen wollen aber nicht so oft machen dürfen/können, das ist das kleine Glück, Spaßzeit ohne sich einen Kopf zu machen.

                                                Wer von euch hat denn so etwas noch als Erwachsener, besondere Dinge auf die ihr euch länger freuen könnt und die auch dauerhaft etwas besonderes bleiben und dadurch die Freude darüber am Leben erhalten.
                                                Man freut sich auf was und wenn das Paket ankommt beginnt die Freude zu schwinden, ist nicht halb so schön wie die Vorfreude.
                                                Kinder haben das noch und wenns denn der PC ist, naja, besser als nix.:-)

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                                                • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?

                                                  Sorry Naturefreak40 , hab gerade das Gefühl, ich hijacke Deinen Thread
                                                  Wenn's Dir zuviel wird, sag's bitte. Ergibt sich nur grad irgendwie eins zum anderen.
                                                  Hallo, ja irgendwie schon, besser wäre es da einen Hinweis zu geben in deinem Tread zu schreiben. Ich bin unterwegs aber bitte die anderen 2 zu meiner letzten Frage nur zu antworten.

                                                  PS: macht es euch etwas aus mit Hallo und Tschüss zu antworten?

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                                                  • Re: Trotz 2J Therapie und ausschleichen v. Citalopram wieder Einbruch - Depression?


                                                    Hallo, ja irgendwie schon, besser wäre es da einen Hinweis zu geben in deinem Tread zu schreiben. Ich bin unterwegs aber bitte die anderen 2 zu meiner letzten Frage nur zu antworten.

                                                    PS: macht es euch etwas aus mit Hallo und Tschüss zu antworten?
                                                    Also:
                                                    Alles weitere zu mir dann bei mir weiter

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