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Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

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  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

    Hi Tired,

    ich hab mir Dein Argument durch den Kopf gehen lassen und gebe Dir recht: Vielleicht presche ich da doch etwas zu früh und zu schnell vor. Habe deshalb die 2. Tablettenhälfte eben nachgeschoben.

    Immerhin sind die Tropfen ja auch noch gar nicht bei mir eingetroffen, geschweige denn, daß ich die erste Dosis überhaupt schon eingenommen hätte. Und da ich ja auch keine Hoch-Dosierungs-Therapie durchführe – außer, mein HA würde mir da nächste Woche etwas anderes verordnen -, wird es sicher auch etwas länger dauern, bis die VD-Speicher aufgefüllt sind. Hast Du absolut recht mit.

    Ist wahrscheinlich wirklich die Euphorie darüber, endlich einen konkreten Stellhebel gefunden zu haben, mit dessen Hilfe sich etwas erreichen läßt.
    Aber es stimmt schon, daß ich es besser auch nicht überstürzen sollte.

    Thx

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    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

      Ich glaube das kennt jeder der mal mit einer psychischen Erkrankung und entsprechenden Medikamenten zu tun hatte.
      Ich selber bin auf diese Euphorie auch schon rein gefallen und habe reduziert und dann abgesetzt, ohne auch nur einmal dran zu denken was passieren könnte wenn die Euphorie und gute Stimmung von den Medis kommt und ein Absetzen genau das Gegenteil bewirkt.
      Ich glaube auf dem Ressort der Psychopharmaka wird wesentlich häufiger eigenmächtig abgesetzt, oder reduziert als auf allen anderen medizinischen Gebieten zusammen und ich denke alle die mit psychisch kranken zu tun haben können ein Lied davon singen. Liegt vielleicht auch daran das man eben nicht so sehr von einer psychischen Ursache überzeugt ist und jede Besserung allem zu misst, nur nicht den Medikamenten und ist dementsprechend auch vollkommen davon überzeugt das es nun so bleibt, auch wenn man die Medis absetzt, oder reduziert. Man kann es dann kaum erwarten die Dosis zu verringern, um endlich Erfolge auch ohne Chemie zu erkennen.
      Das kann aber sehr unangenehme Folgen haben, deshalb immer Zeit lassen und alles ganz langsam machen, in Absprache mit dem Arzt natürlich.

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      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

        So, bin eben nochmal in mich gegangen und hab mir überlegt, weshalb ich eigentlich noch ein paar Tage auf die Tropfen-Lieferung warten sollte…

        War deshalb eben fix bei DM und hab mir von Abtei zur Überbrückung schonmal die 800er Tabletten besorgt, 3 EUR für 42 Stück, ein Witz, wenn’s gut ist für die Gesundheit. Vor Mittag dann gleich drei Stück eingenommen; zusammen mit der Centrum von heute Morgen hab ich damit schonmal rund 2.600 intus. Ha’m als Trennmittel auch noch Magnesiumsalze (von Speisefettsäuren) – besser geht’s im ersten Schritt wohl kaum.
        Mal gespannt, ab wann auch in meinem Bauch die Sonne aufgeht und ich meinen Chef (statt Hinkelsteinen) durch die Gegend werfen kann

        Ansonsten natürlich wie schon geschrieben weiter die 20er Citalopram.
        Erstmal die Ruhe bewahren und abwarten

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        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

          Moin,

          hätte da fix mal ne Frage:
          Ich mach seit gestern Spät-Nachmittag / Abend mit erkältungsähnlichen Symptomen herum: Leichte Kopfschmerzen / -drücken, leichtes Kratzen im Hals, Ansätze von Gliederschmerzen. Jetzt nach dem Aufstehen auch noch, aber durch ne Grippostad mit Paracetamol etwas gedämpfter und erträglicher.

          Ohne meine Depri, das Citopramol und meine gestrige VD-Einnahme wär die Sache für mich klar. Aber so bin ich mir jetzt nicht ganz sicher:

          1. Liegt es an den Citopramol, die ich ja vorgestern vergessen hatte und erst gestern wieder eingenommen habe (20) ? Kann ich mir aber kaum vorstellen. Warum sollte so ne heftige Nebenwirkung erst auftreten, nachdem ich die Tabletten schon seit rund 2,5 Wochen nehme...

          2. Vertrag ich die Vitamin-D-Dosis nicht? Wär natürlich echt blöd: Erstens waren das "grad mal" 3x 800 + 200 = 2.600 IE; wir würd ich denn dann zweitens damit weitermachen, wenn jede Einnahme unterhalb von 2.000 IE grad mal das weitere Abrutschen unter 10 ng/ml aufhält...

          3. Oder ist die einfachste und naheliegendste Erklärung auch die richtige: Ich hab mir schlichtweg ne Erkältung eingefangen, und das ist jetzt einfach nur ein saublöder Zufall?


          Mag vielleicht was komisch erscheinen, daß ich so ne vergleichsweise Banalität hier nachfrage. Aber bevor ich mir jetzt noch tagelang Vitamin D um die 2.000 - 2.500 IE reinpfeife und hab damit nix als Ärger, wollte ich einfach mal bei euch nachfragen, die ihr mit Vitamin D-Einnahme vielleicht schon mehr Erfahrung habt, ob eine solche Nebenwirkung möglich wäre?
          Glaub's ja selbst fast nicht, aber manchmal sieht man ja bekanntlich Pferde vor der Apotheke ******

          Thx

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          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

            hi Alex,
            ich tippe auf erkältung.
            weder das citalopram noch vit. d hat die genannten nebenwirkungen.
            du hast ja gerade eine stressige phase hinter dir und es ist winter, viele menschen sind erkältet - da liegt diese erklärung auf der hand ("ockhams rasiermesser")
            gute besserung und mach dir keine sorgen!!
            lg, cras

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            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

              "weder das citalopram noch vit. d hat die genannten nebenwirkungen."

              Richtig, das Citalopram scheidet mit Sicherheit aus, die NW mit großer Wahrscheinlichkeit.
              Es bleibt die "Erkältung" mit sehr wahrscheinlich übrig.

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              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                Hi,

                melde mich mal wieder in meinem eigenen Thread:

                Mir geht’s soweit grundsätzlich gut. Samstag war ein Tag, an dem ich morgens mal wieder etwas schwerer aus den Federn gekommen und unruhiger gewesen bin; hab’s im Magen gespürt. Hat sich dann aber im Laufe des Tages gelegt, und das Wochenende war dann wirklich auch sehr schön (und) ruhig.
                Gestern Morgen hab ich mal wieder die Einnahme der Citalopram vergessen (wir saßen recht gemütlich bei einem späten Frühstück). Als es mir dann nachmittags/abends wieder einfiel, hab ich es über eine halbe Tablette (10 mg) kompensiert und heute um 9h00 wieder die normale Dosis (=1 Tablette) genommen. Auch hier also alles im grünen Bereich, denke ich

                Weiterhin hab ich meine Vitamin-D-Dosis seit ein paar Tagen auf 6.000 IE gesteigert. Und ich scheine das wohl auch gut zu vertragen, keine Komplikationen. Ob es schon wirkt, kann ich schwer einschätzen. Aber ich fühl mich auf jeden Fall nicht schlechter, eher minimal besser, und wahrscheinlich wirkt da eben auch viel im Verborgenen und braucht seine Zeit, bis man es spürt.
                (Die Erkältung war / ist übrigens wirklich nur eine Erkältung )

                Ansonsten hab ich eben das Ergebnis des Vitamin-D-Tests von unserem Kleinen erfahren: 13 ng/ml !!
                Also auch hier absolute Unterversorgung.
                Aber wenigstens scheint der Kinderarzt besser informiert zu sein: Der Kleine soll jetzt 3 Monate lang 1.000er Vigantoletten (1 pro Tag) nehmen – die gleiche Dosis, die mir mein HA am letzten Donnerstag beim Beratungsgespräch empfohlen hat (mein Mangel ließe sich in meinem Alter zügig beheben, und ansonsten Bewegung, Sport und Sonne… blablabla).
                Ersteres für den Kleinen scheint mir i.O. und angemessen (1.000 / Tag bei ca. 15 kg; 3,5 Jahre alt); zweiteres für mich (1.000 / Tag bei 70 kg) nach allem, was ich bisher weiß, ein absoluter Witz. Und darin scheint mich der Kinderarzt indirekt zu bestätigen: Er hatte sich wohl bei meiner Frau nach meinem Wert des Mangels erkundigt, und auf die Antwort „10“ meinte er dann wohl, da erschienen für einen ersten Zeitraum 40.000 IE in der Woche angemessen, um den Wert schnell anzuheben !
                Da frage ich mich doch jetzt: 7x 1.000 <> 40.000 – da sind ja schon ein paar Welten dazwischen.

                Echt der Hammer…
                Aber offenbar ist das wenigstens schon unser Kinderarzt entsprechend informiert und am Umdenken. Und er hat wohl in den letzten Monaten vermehrt Eltern, die sich nach den Vitamin-D-Werten erkundigen und dadurch erst einen Mangel feststellen. Zumindest er ist mit dem aktuellen Thema also schon deutlich in Berührung gekommen, ein gutes Zeichen für unseren Sohnemann

                Und mal sehen, daß ich vielleicht noch nen 2.000er Tropfen auf 8.000 draufleg für ne Woche oder so.


                Naja, wie dem auch sei.
                Bei mir ist wie gesagt sonst im Augenblick alles halbwegs im Lot. Hoffe, daß das so bleibt. Noch drei Tage arbeiten, dann hab ich bis Weihnachten auch erstmal Urlaub.
                Wird schon

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                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                  Danke für den Bericht und schönen Urlaub!

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                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Danke

                    Hab heute den letzten Arbeitstag erfolgreich hinter mich gebracht, wie üblich hätte ich noch locker ein paar weitere Stunden im Büro zubringen können - letzten Endes reißt es in einem Rund-um-die-Uhr-Produktionsbetrieb eben nie mit Aufgaben und Problemen ab. Aber "zum Glück" mußte ich los, den Kleinen abholen. Müssen sich eben meine Mitarbeiter und Kollegen ab morgen damit weiterbeschäftigen; ist ja umgekehrt nicht anders, wenn andere im Urlaub sind und ich vertretungsweise das ein oder andere übernehmen muß.

                    Tja, die Citalopram hab ich gestern und heute wieder zu spät eingenommen, gestern vergessen, und heute dann erst im Büro festgestellt, daß ich vergessen hatte, die neue Packung mitzunehmen... :/ Also gestern und heute Abend wieder jeweils nur 10 mg. Sicher nicht optimal, aber ich denke mal, solange ich dann ab morgen wieder konstant auf 20 mg hochgehe, und in Anbetracht meiner aktuellen emotionalen Stabilität (jedenfalls zu 80-90%, sag ich mal), dürfte das jetzt kein Riesenproblem sein.
                    Und ganz generell sind dann am kommenden Sonntag fünf Wochen Citalopram rum. Ich hab mir vorgenommen, noch bis ca. Weihnachten mit der vollen 20er Dosis weiterzumachen und dann - nach den vom HA empfohlenen insgesamt 6-7 Wochen - mit dem Ausschleichen anzufangen. Wird sicher auch nochmal 2-3 Wochen dauern, vermute ich mal.
                    Und bis dahin dürfte sich auch mein Vitamin-D-Spiegel schon etwas erholt haben.

                    Mal sehen - und nichts überstürzen, auch klar


                    Ansonsten hatte ich im Laufe der Woche aber durchaus auch so den ein oder anderen Moment, wo mir die Selbstmotivation etwas schwerer gefallen ist. Irgendwie gibt es immer wieder Augenblicke, in denen mir mein Leben bzw. bestimmte Gedanken, Ideen, Zielsetzungen immer noch irgendwie leicht surreal erscheinen, durchaus so ein bißchen nach dem Motto "Wozu eigentlich...?" Jetzt schon nicht mit den ganz schweren und gravierenden Folgegedanken wie bei meinem Zusammenbruch vor viereinhalb Wochen, daß alles Mist ist, um Himmels Willen zum Glück nicht.
                    Aber irgendwie so eben der ansatzweise Hauch davon, kann es schwer beschreiben.
                    Denke allerdings, ich bin mir da im Augenblick auch bewußt genug drüber, um solchen Gedankenströmen zügig bewußt gegenzusteuern:
                    Mein Leben IST schön, und zwar genauso, wie es ist. Und ich lebe GERN, es gibt so viel schönes, was ich noch erleben MÖCHTE.

                    Trotzdem ist das manchmal irgendwie seltsam... Da ist immer noch etwas tiefer drin, dieses Grundgefühl, ich würde im Leben / in meinem Leben schon so viel kennen und erreicht haben, daß ich mit dem Rest meiner Lebenszeit irgendwie nicht so richtig weiß, womit und wozu ich sie verbringen sollte... Auch das Gefühl kann ich irgendwie nur schwer beschreiben... Vor allem gibt's nun wirklich noch massig Dinge auf dieser Welt, die ich eben NICHT kenne und eigentlich gern noch erleben möchte.

                    Unter'm Strich sicher keine vollwertige Depression mehr, und ich bin auch nicht deprimiert oder massiv melancholisch.
                    Aber... eben... einfach... etwas merkwürdig, schwer zu (be)greifen...


                    Vielleicht hängt's auch mit meinem gestörten Hormonhaushalt zusammen (Serotonin, Vitamin D, und wer weiß, was sonst noch), und über die Citalopram, die Vitamin-D-Tropfen, die Psychotherapie und zusammen mit einer positiveren, lebensbejahrenderen Einstellung gibt sich das dann im Laufe der nächste Wochen und Monate von selbst wieder. Nicht zu vergessen mehr Ruhe, Geduld und Gelassenheit


                    Soviel zu meinen aktuellen Gedanken. Die Familie ruft zum Abendessen, bin schon überfällig
                    Tschüß für den Moment, alex

                    Kommentar


                    • dr.riecke
                      dr.riecke kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Danke für den Bericht. Er klingt ja schon ganz anders als vor einigen Wochen.
                      Vielleicht noch ein Tipp zum Citalopram: Sie sollten etwas mehr Zeit zum Ausschleichen einplanen, als 2-3 Wochen. Es heißt nicht umsonst "Schleichen" ( und nicht "Rennen").

                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                    Hi Alex,

                    beim "Einschleichen" dauert es, wie du ja weißt, auch immer drei bis vier Wochen bis du volle Wirkung merkst.
                    Also wäre es bei jeder Reduzierung sinnvoll es auch erst mal so lange dabei zu belassen, bis du weiter reduzierst. Ich finde um ganz sicher zu sein kann man sich ruhig pro Reduzierung fünf bis sechs Wochen Zeit lassen, da bist weitestgehend auf der sicheren Seite und kannst dann die nächste Stufe in Angriff nehmen und wenn es sich negativ auswirkt kannst du auch ohne große Wirkungsverluste wieder auf die Ursprungsdosis zurückkehren und mit dem Ausschleichen noch etwas warten. Das Ausschleichen geht (meiner Erfahrung nach) meistens schneller von Statten als das Einschleichen, viele Ärzte setzen da pro runterdosierung nur eine Woche an, ich finde auch das ist viel zu kurz. Da man aber selber irgendwie heiß drauf ist das Medi wieder los zu werden findet man zwei Woche noch viel zu lang und lässt sich nur zu gerne auf eine recht zügige runter Dosierung ein, aber gerade da sollte man sich Zeit lassen um einen Rückfall zu vermeiden.

                    Ich finds klasse sie sich das bei dir entwickelt, man hört eh viel zu selten solch positive Berichte.

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                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      Hi,

                      zunächst mal danke für Antworten und die Ratschläge bzgl. des Ausschleichens.

                      Aber heute Morgen bin ich von dem Gedanken erstmal wieder weg - wie so oft im Leben, kommt unverhofft oft...

                      ... soll heißen, daß es mir heute Morgen doch wieder ziemlich bescheiden geht:

                      Das Aufstehen fiel mir relativ schwer, im Bad hatte ich dann wieder so eine spürbare Verzweiflungswelle, die durch meinen Oberkörper und die Arme gezogen ist, beim Frühstück eine zweite, und auch in der letzten Stunde habe ich immer noch und immer wieder negative Gedanken, Gefühle und damit einhergehende Körpersymptome (Unruhe, Anflug von Brennen auf der Haut, leichte Enge in der Brust). Durch den Frühstückstoast mußte ich mich ziemlich durchkämpfen, die Banane ne Stunde später fiel mir zwar leichter - aber ausgesprochener Appetit war das auch nicht.

                      Summa summarum beherrscht mich heute Morgen doch eine ziemliche Lust- und Antriebslosigkeit. Noch immer nicht so massiv wie vor Wochen, aber doch schon stärker, als noch gestern beschrieben, wie es die letzten Tage in manchen Momenten war.

                      Meine Frau ist heute krankgeschrieben wegen Erkältung, und wir haben uns auch schon darüber unterhalten. Ihre Vermutungen für diese Verschlechterung sind:

                      - Die ungewollte Unregelmäßigkeit, mit der ich das Citalopram seit Sonntag eingenommen habe: Sonntag früh vergessen, abends 10mg; Montag und Dienstag normal; Mittwoch & Donnerstag wieder vergessen, abends 10mg. Heute früh dann wieder normal 20mg. Sie meint, daß da wahrscheinlich wieder einiges durcheinander gekommen ist, dazumal mein Spiegel sich in Abhängigkeit meines vorherigen Mangels/Ungleichgewichts bis dahin vielleicht auch noch nicht vollständig ausgepegelt hatte. Wie sagte sie kurz dazu: "Chemie eben "

                      - Und meine bisherigen Bemühungen über positive Selbstbestätigung (seit 3-4 Wochen) und Vitamin-D (2,5 Wochen) zeigen wahrscheinlich einfach noch nicht genug Wirkung, um einen potentiellen Rückfall gut genug auffangen zu können.

                      - Viel zu wenig Bewegung und Sport

                      - Naja, und zuguterletzt bleibt da eben noch mein Job und der Streß... der ja auch nicht von selbst zwangsläufig besser wird...

                      Alles in allem also wahrscheinlich wie üblich im Leben eine Summe von Dingen, die für sich genommen eigentlich Banalitäten sind. Aber wenn ich da nicht genug dran bewege / sich nicht genug bewegt, mit potentiell unschönen Konsequenzen. :/
                      Ätzend... *seufz*

                      Soll heißen:
                      Ich habe heute früh schon wieder versucht, mich tiefenpsychologisch zu analysieren und herauszufinden, weshalb ich ausgerechnet an meinem ersten Urlaubstag wieder etwas drinhänge.
                      Aber womöglich sind die heutigen Auslöser wirklich relativ offensichtliche Banalitäten, die sich mit einer regelmäßigeren Medikamenten-Einnahme und einer Fortsetzung bzw. Anpacken der anderen Maßnahmen hoffentlich von selbst wieder etwas einrenken. Vor allem mehr Bewegung ist sicher ne gute Sache, werd mir gleich mal an der Sonne die Beine vertreten gehen.

                      Trotzdem empfinde ich das grad mal wieder als extrem irritierend.
                      Und ich hab echt etwas Schiß, daß das wieder richtig schlimm wird...
                      Kann man da mit ausreichend positiver Autosuggestion wirklich effektiv gegen angehen? (Jetzt mal abgesehen von allem übrigen; geht mir ja im ersten Schritt darum, so fix wie möglich das drohende Loch zu umgehen.)

                      Ich weiß, daß ich das mit der Autosuggestion hier im Forum die Tage selbst noch empfohlen habe - aber heute hab ich da grad selbst mal wieder meine Zweifel dran...

                      Kommentar


                      • alex_77
                        alex_77 kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Nachtrag:
                        Und überhaupt empfinde ich heute mal wieder alles als "müssen"...
                        Zum Beispiel bin ich morgen mit nem sehr guten Freund und meinem Bruder in Bonn verabredet, wollen nen größeren Spaziergang bzw. ne leichte, gemütliche Wanderung machen. Noch vor Tagen, als wir das ausgemacht haben, fand ich es ne gute Idee und hab mich darauf gefreut, die beiden wiederzusehen und mit ihnen was zu unternehmen.
                        Aber je näher der morgige Tag kommt, umso weniger Lust verspüre ich darauf - hat immer mehr was von nem Termin, den ich wahrnehmen muß, und nicht von ner schönen Freizeitbeschäftigung, die ich mir selbst mit ausgesucht habe...
                        Wie kann das?

                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                      hallo Alex,

                      an deiner stelle würde ich die wanderung mitmachen. wird dir gut tun.
                      es ist doch "normal", daß man sich manchmal erst etwas mühsam aufraffen muß im winter. das geht wirklich jedem mal so.
                      die gesellschaft deiner freunde wird dich hoffentlich von deinen grübeleien ablenken und du bekommst mal wieder etwas frische luft und bewegung.

                      bzgl. citalopram kann ich nur empfehlen, mal einen arzt zu konsultieren, der sich damit wirklich gut auskennt. ich bin - wie erwähnt - kein freund von verordnungen von psychopharmaka "auf verdacht" , schon wg. der nebenwirkungen.

                      außerdem ist das ohnehin nur symptombekämpfung, das ist dir selber auch klar. wie soll eigentlich der nächste schritt aussehen? verhaltenstherapie? (verzeih, falls du das schon irgendwo mitgeteilt hast, ich habe nicht mehr alle beiträge "auf dem schirm" ;o))

                      mach dich nicht verrückt + behalte die nerven!
                      deine "kleine krise" hat auch ne weile gebraucht, um sich zu entwickeln, der weg da heraus wird auch ein wenig dauern - geduld ist nötig.
                      laß dir nicht von unbegründeten ängsten die klare sicht vernebeln.


                      ich wünsch dir ein entspanntes WE und überhaupt alles gute!

                      lg, crash

                      Kommentar


                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                        Danke Dir

                        Denke schon, daß ich da morgen hinfahren werde. Hoffe nur, daß ich halbwegs gut aus dem Bett komme.
                        Is echt zum ko***en: Drei Wochen lang war ich jetzt wieder arbeiten, bin morgens zwischen 5h45 und 6h00 aufgestanden, und es klappte ganz gut. Auch tagsüber. Und jetzt, wo ich Urlaub hab, kommen die Probleme zurück.

                        Citalopram: Bin ja schon froh, daß mein HA so "mutig" war, mir die zu verordnen; ist mir zwischenzeitlich auch aus anderer Richtung bestätigt worden. Denn den Termin beim Psychiater hab ich erst Anfang Februar bekommen!! Vielleicht wäre ich auch ohne aus dem Loch wieder rausgekommen; vielleicht hätte es aber länger gedauert; vielleicht auch nicht...

                        Therapie: Ich bin schon seit letztem Dezember bei nem Psychotherapeuten. Aber wie schonmal beschrieben, hab ich nicht so das 100%ige Volltreffer-Gefühl bei ihm. Ist jetzt auch nicht grunddaneben, und die eigentliche Arbeit liegt natürlich bei mir. Aber irgendwie habe ich mir da etwas mehr Instrumente und Anregungen erhofft. Jetzt fehlt mir aber auch die Vergleichsmöglichkeit - vielleicht ist das vollkommen normal, so, wie es läuft.
                        Der Psychiater im Februar ist gleichzeitig auch PT - evtl. bekomme ich dann einen bessern Vergleich mit.


                        Ansonsten: Bin eben ne halbe Stunde draußen gewesen, spaziergehen und leichtes Joggen immer wieder zwischendurch.
                        Sehr viel besser fühle ich mich aber nicht. Fühle mich schlapp, etwas kraftlos, grad in dem Moment wieder so ne Welle des leichten Brennens im Oberkörper und dem Nacken.

                        Das gibt's doch echt nicht...

                        Wenn ich wenigstens nen konkreteren Ansatzpunkt hätte, wie ich da reingeraten bin - dann könnte ich versuchen, den gleichen Weg in umgekehrter Richtung zurückzugehen.
                        Aber wie Du schon geschrieben hast: Selbst dann hat der Weg eine gewisse Strecke und Zeit gekostet - die braucht's wahrscheinlich auch teilweise, um ihn zurückzugehen. Ne Abkürzung werd ich wahrscheinlich nirgends finden.

                        Und falls wirklich mein Job und meine Einstellung zu meinem Job immer und immer wieder der Auslöser für meine Krisen sind, ist das wahrscheinlich auch kein großes Wunder. Dr. Riecke hat ja schon ganz zu Anfang etwas von der 3-Drittel-Regel geschrieben.


                        Ich sag mir immer und immer wieder, daß mein Leben eigentlich schön und einfach ist - aber schon das Wort "eigentlich" ist wahrscheinlich schon wieder eine hörbare Einschränkung - in Wahrheit nimmt mein (Unter-)Bewußtsein das anders wahr - und grad heute ist mir schon ein paar Mal rausgeschlüpft, daß mein Leben schwer ist... :/
                        Nur wie schafft man / schaffe ich, das, was ich mir sage, halbwegs zweifelsfrei zu formulieren (ich meine jetzt auch nicht perfekt) und das dann auch noch selbst zu glauben?
                        Es kommt mir grad so vor, als wären meine ganzen alten, negativen Überzeugungen eine hohe Mauer, über die ich kaum hinwegkomme und die ich auch nicht vernünftig eingerissen bekomme.

                        Ist das wirklich alles nur ne Frage der Zeit und Einsicht?
                        Oder packe ich das von Grund auf falsch an? (Mal abgesehen davon, daß euch das Tempo vielleicht zu schnell erscheinen mag )

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                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                          Alex ich habs ja schon mal geschrieben, du verlangst zu schnell zu viel von dir und dann soll es auch noch konstant bleiben.
                          Es ist absolut normal das man immer mal wieder Hänger hat, da solltest du dich weniger darauf konzentrieren: Das wieder alles Mist ist und es bergab geht", sondern es als normal nehmen und dir sagen: Das es ja eine längere Zeit war in der es wieder ganz gut ging, Rückfälle sind normal aber die Abstände werden irgendwann immer länger".
                          Es ist wunderbar was du bis jetzt geleistet hast und das ist es was dich vor allem interessieren sollte, mach das was dir hilft weiter und versinke nicht in Grübeleien darüber warum es gerade wieder etwas schlechter geht, es ist halt so, Punkt.

                          Autosuggestion versuche ich bewusst schon seit einigen Jahren, dazu kann ich dir sagen das die Regelmäßigkeit eine Rolle spielt, die größte Rolle spielt jedoch die Zeit. Du versuchst ja quasi eingefahrene Pfade deiner Denkmuster umzuprogrammieren, die sind in vielen Jahren der Regelmäßigkeit entstanden und fest in deinem Denken verankert. Es braucht also auch eine längere Zeit bis das greift und diese eigefahrenen Muster werden auch nicht verschwinden, sie treten bei wirksamer Autosuggestion nur in den Hintergrund. Wenn du nicht aufpasst und wieder in alte Muster verfällst sind sie dofort wieder präsent.
                          Ich würde es mit einem trockenen Alkoholiker vergleichen, solange nichts getrunken wird und die Denkweise stimmt ist alles relativ gut, wird er aber nur einmal im Denken schwach, oder auch im Handeln indem er was trinkt, ist es als wäre er nie trocken gewesen, alles ist wieder wie zu vor.

                          Du wirst auch mit deiner Autosuggestion voran kommen, aber manchmal hilft halt alles nichts und man wähnt sich wieder am Anfang, das ist aber nicht so. Vorausgesetzt du machst weiter, wird es mit der Zeit auch besser und irgendwann geht es ganz automatisch. Wo deine persönlichen Stolperfallen liegen wirst du auch mit der Zeit herausfinden, du musst dich nicht hinsetzen und darüber nachdenken, grübeln, das macht nur noch mehr fertig. Du kommst da ganz von alleine drauf, weil du auch irgendwann ganz automatisch registrierst was dir gut tut und was nicht, ohne dein Hirn deshalb zermartern zu müssen. Solche Überlegungen würde ich ohnehin (zumindest für den Anfang) eher in der Therapie anstellen, zumindest mit dieser Intensität, denn die Art in der solche Überlegungen stattfinden sind manchmal den Gedankenspiralen bei Depressionen sehr ähnlich, ich weiß es nicht aber ich kann mir vorstellen das zu viel nachdenken eine Depression regelrecht herbeirufen kann.

                          Mach langsam, sieh das Ganze nicht so verbissen, das wichtigste ist das du weiterhin dran bleibst aber wenn es mal schlechter geht dann nimm es einfach hin ohne dich darüber zu grämen.
                          Psychische Erkrankungen sind oft eine Geduldsprobe, gerade Dinge zu verändern braucht viel Zeit und auch eine große Portion Gelassenheit um mit Rückschlägen besser umgehen zu können. Geduld ist also höchste Priorität, da scheinst du mir nicht die Idealbesetzung, also versuche doch erst mal daran zu arbeiten etwas mehr Ruhe und Gelassenheit dem Thema gegenüber zu finden und dem auch mehr Zeit zu lassen.
                          Denke nicht in Tagen: Gestern ging es mir gut heute nicht, woran liegts, was ist los..............Denk in größeren Abständen, mir ging es zwei Wochen gut, jetzt zwar nicht aber das wird vorbei gehen, genauso wie beim letzten mal........usw.

                          Mach dich locker!

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                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                            Hi Tired,

                            auch Dir danke für Deine ausführliche Antwort. Sie hilft mir sehr weiter, gerade auch, weil Du ein paar gute Erläuterungen zur Autosuggestion und den Rahmenbedingungen, unter denen sie wirkt, gibst (im Gegensatz zu meinem PT).

                            Geduld ist eigentlich lange Zeit eine Stärke von mir gewesen. Ich mache unter anderem viel Modellbau - Zinnfiguren anmalen, Szenerien bauen, etc. -, und da kommt man ohne Geduld nicht weit.
                            Es ist aber schon so, daß es in den letzten Monaten und Jahren immer mehr Gelegenheiten gegeben hat, wo mir die Geduld zunehmend abhanden gekommen ist. Vor Jahren, wenn ich krank war, bin ich zum Arzt, hab mich ins Bett gelegt und geschont, keine übermäßigen Gedanken dran verschwendet, und nach ein paar Tagen wars wieder gut.

                            Aber erst die Gastritis vor knapp zwei Jahren und jetzt die Depression - das sind irgendwie Kaliber, die meine Geduld schon ziemlich fordern.
                            Nicht zu vergessen mein Job, dem ich seit 2-3 Jahren sicher auch nicht mehr mit der erforderlichen Gelassenheit begegne.

                            So gesehen stimme ich Dir zu: Im Augenblick bin ich da echt nicht die Idealbesetzung... (und grad schleicht sich in meine Gedanken schon wieder ein "leider" ein, das ich beinahe getippt hätte - nur ist das Wort wenig hilfreich und schon wieder ne Art Wertung mit leicht negativem Touch so à la "wenn doch nur alles anders wäre...")

                            (PS: Zwischenbemerkung: Ich hab grad zufällig parallel die Simpsons mitlaufen, das erste Mal in meinem 36-jährigen Leben! Und auch, wenn das sicher nicht meine neue Lieblingssendung werden wird, find ich den Humor grad recht erfrischend *g*)


                            Aber um den Faden wieder aufzunehmen:
                            Was mich in Bezug auf die Depression (eigentlich - schon wieder so 'n einschränkendes Füllwort) aufbaut bzw. aufbauen müßte, ist daß meine Gastritis in den letzten 4-5 Monaten schon sehr viel besser geworden ist. Sie war zum Glück nie extrem, aber doch immer wieder sehr störend. Seit 4-5 Monaten ist's bis auf Ausnahmen (an denen ich durch falsches oder zuviel Essen meistens selbst Schuld bin) sehr erträglich geworden, und dabei muß ich mich noch nicht einmal besonders einschränken. Einzig die Weihnachtszeit grad ist ne ziemliche Probe - da esse ich schonmal ein paar Kekse und Schokoladen mehr, als ich es sonst tun würde. Und krieg über die Zeit so n bissel die Quittung.
                            Aber unterm Strich will ich da mit der Gastritis nicht groß meckern: Ich nehm die 20er Pantoprazol, hab mich damit abgefunden, sie nehmen zu müssen, mich offenbar auch irgendwie mit der Geschichte arrangiert, und mit etwas Glück werde ich sie irgendwann auch wieder ganz los

                            Nur irgendwie wirkt dieser Optimismus bei der Depression grad nur sehr schlecht...

                            Hab mich um 15h00 zu nem Nachmittagsschläfchen hingelegt, weil ich ziemlich platt war. Bis um vier, als meine Frau kurz reinkam, ging's auch gut, und ich hab etwas geschlafen. Aber danach, vor allem bis 16h30 hatte ich dann fast durchgängig Brennen in der Brust und den Armen, etwas Druck, und mir war auch ziemlich warm - Hitzewallungen. Um 17h00 rief dann der Freund an, mit dem ich morgen losziehen möchte, und seitdem hab ich mich dann wieder etwas berappelt.

                            Ich sag mir auch die ganze Zeit, daß ich eben einfach krank bin, das ganze kein Weltuntergang ist, heute eben einfach nur ein etwas schlechterer Tag ist, und morgen sicher schon alles wieder besser aussehen wird.
                            Wie Du schon sagtest: Es lief ja rund 4 Wochen richtig gut. Nicht perfekt - aber gut genug, oft sogar sehr gut, und es muß ja auch nicht immer perfekt sein (ihr sehr: Ich bemühe mich nach wie vor, an meinen Einstellungen zu arbeiten )


                            Aber zum Schluß nochmal ne Frage:
                            Wie gesagt, klar muß ich meine negativen Einstellungen überarbeiten, und das erfordert viel Zeit und Geduld. Und der Vergleich mit dem trockenen Alkoholiker gefällt mir.
                            Aber ist - nach allem, was ich hier geschrieben und ihr gelesen habt und von mir wißt - womöglich wirklich der Dauerstreß in meinem Job immer und immer ein Auslöser?
                            Und kann ich - um den Vergleich mit dem trockenen Alkoholiker zu bemühen, der am besten ein großen Bogen um die Spirituosen-Regale im Supermarkt macht - mein Problem vielleicht dadurch nachhaltiger lösen, indem ich mir wirklich einen neuen Job suche?

                            Natürlich nehme ich mich dorthin "mit" - ohne eine kontinuierliche, geduldige und konsequente Auseinandersetzung mit mir und meinen negativen Denkmustern geht's sicher nicht. Aber eventuell bekomme ich so temporär doch schonmal einen Trigger eliminiert und habe dann mehr Ruhe, mich auf den Rest zu konzentrieren?
                            (Wenn da nur nicht die Jobsuche und die anschließenden 6 Monate Kündigungsfrist wären - das ist auch noch so ein Faktor, der mich belastet - das ist echt ne verflixt lange Zeit.)

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                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                              Ich finde das mit dem Jobwechsel ist ein ganz schwieriges Thema. Ich habe in meinem Leben sehr häufig die Firmen gewechselt und mit todsicherer Regelmäßigkeit sind dann auch im neuen Job wieder die gleichen Probleme aufgetaucht wie im alten.

                              Du solltest dich also erst mal fragen was dich genau auf der Arbeit belastet, wenn es der Stress ist kann es natürlich passieren das dich eine ähnliche Situation auch in der neuen Firma erwarten kann, in der heutigen Zeit wird von vielen Arbeitgebern vorausgesetzt das du über deine Grenzen gehst.

                              Bei mir jedenfalls war es immer so das ich mich ziemlich rein hänge, mir auch angucke was die anderen machen, auch wenn es nicht meine Baustelle ist, so das ich am Ende immer und überall einsetzbar war. Das Ende vom Lied war dann oft, das du nur noch im Stress warst, viele Überstunden, oft den Freien Tag gestrichen bekommen und nicht nur einmal aus dem Urlaub geholt.
                              Mittlerweile bin ich natürlich dahinter gekommen das ich während der Arbeit einfach keinen Stillstand ab kann und mir dadurch selber zu viel Arbeit "heranziehe", der Arbeitgeber sagt natürlich nicht das du mal langsam machen sollst, sondern nimmt was er bekommen kann ohne Rücksicht auf Verluste. Andere machen Dienst nach Plan, alles ganz gemächlich und die kommen auch durch, ohne das die Welt untergeht, weil sie dieses Tempo vom ersten Tag an fahren.
                              Das kann ich nicht und genau diese Eigenschaft ist es die mich irgendwann fertig macht, ich kriegs nicht hin bei einem neuen Job einfach mal mit angezogener Handbremse zu arbeiten und nicht gleich in die Vollen zu gehen, so das nicht von allen Seiten noch mehr oben drauf kommst.
                              Ich will damit sagen, ich war oft genauso unzufrieden mit der Arbeit wie du im Moment und habe dementsprechend häufig gewechselt, es war aber eigentlich vollkommen sinnlos und hat das Problem nicht gelöst, da es in mir ist und solange ich nicht entspannter einen Job mache und nicht lerne auch mal was liegen zu lassen, hilft ein Wechsel auch nicht.

                              An deiner Stelle würde ich mich dort bewerben wo ich wirklich gerne anfangen würde und beim Vorstellungsgespräch genau hinhören, da erfährt man oft schon einiges über das Betriebsklima. Wenn dann Interesse besteht kannst du immer noch abwägen ob du es machst oder nicht. Du solltest halt wissen weshalb du wechseln möchtest, damit du bei der nächsten Firma darauf achten kannst das dieses Problem nicht mehr auftaucht, egal ob es an dir oder am Arbeitgeber liegt. Natürlich bist du in deiner jetzigen Firma eine feste Größe, wenn du etwas an dem Job ändern willst wird das dort nicht mehr gehen, oder nur mit viel Mühe, weil man weiterhin erwarten wird das du so funktionierst wie du immer funktioniert hast. In einer neuen Firma ist man noch gar nichts von deiner Arbeitsweise gewohnt und es gibt keine überzogenen Erwartungen, du könntest also von Anfang an schauen das du dich so präsentierst und organisierst wie es auch gut für dich ist und das ist verdammt schwer.
                              Also falls deine Probleme dort überhaupt in diese Richtung gehen.

                              Deine lange Kündigungsfrist hat auch einen Vorteil, eine Firma die ein halbes Jahr auf dich wartet hat echtes Interesse und das sind gute Voraussetzungen.

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                              • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                So in der Richtung sehe ich das mit Jobwechsel irgendwo auch.
                                Andererseits ist diese Sichtweise - abseits konkreter Erfahrungen - vielleicht aber auch wieder etwas zu negativ. Immerhin kann allein schon der Tapetenwechsel an der Stelle weiterhelfen, und für 1-2 Jahre hat man in einem neuen Job in der Regel doch etwas mehr Ruhe (wenn man nicht gerade in einen absouten Sauhaufen hineinwechselt), neue Aufgaben und Kollegen, so daß ich an der Front den Rücken vielleicht etwas freier hätte, um die tieferliegenden Probleme entspannter angehen zu können.

                                Ansonsten bin ich da durchaus ähnlich gepolt wie Du: Ich kann schwer nein sagen und hänge mich normalerweise auch ziemlich in meine Arbeit hinein. Das ist auch solange in Ordnung und positiv gewesen, wie etwas dabei herumkam, ich meine Entscheidungsfreiheiten hatte und überhaupt hier und da Freiräume bestanden.
                                Aber im Laufe der letzten 2-3 Jahre ist die Luft da in meiner Firma doch immer dünner geworden: Mein Chef mischt sich in jede Kleinigkeit ein, hört selten auf andere Sichtweisen, ist überhaupt ein mittleres A****loch (schlimmer geht sicher auch noch ); der Betrieb hat Leistungsdruck ohne Ende, die Kunden Termin- und Mengendruck, und das landet natürlich alles irgendwo auf meinem Schreibtisch (arbeite in der Auftragssteuerung). Kurz: Druck aus allen Richtungen.

                                Jetzt kann man das Problem natürlich aus mehreren Richtungen angehen: Sich nicht jeden Schuh anziehen, die Dinge gelassen betrachten, den Chef einfach Chef sein lassen etc. Aber an diesen Einstellungen arbeite ich irgendwie schon seit rund einem Jahr mit mehr oder minder wenig Erfolg... Vielleicht hab ich's auch falsch angepackt (ohne daß jetzt wirklich negativ oder mit einer Schuldzuweisung werten zu wollen).
                                Aber es fällt mir eben auch recht schwer, Dinge, auf die ich keinen bis wenig Einfluß habe, einfach laufen zu lassen - mein Perfektionismus und mein Kontrollzwang. Paßt eigentlich gut für nen Planungsjob - vorausgesetzt, ich hab eben genug Freiräume.

                                Deswegen denke ich mir, daß ein neues Tätigkeitsfeld - vielleicht auch etwas weiter abseits der unmittelbaren, schnellebigeren Produktionsbetriebe - da etwas mehr Grundentspannung bringen könnte.


                                Mal von dem Thema abgesehen ne theoretische Frage zu Depressionen:
                                Nach allem, was ich gestern auch wieder hier auf onmeda auf den allgemeinen Krankheitsseiten zu Depressionen gelesen habe, liegt die (körperliche) Ursache offenbar in einem gestörten Gleichgewicht der ganzen Neurotransmitter (Serotonin, Noradrenalin, etc.). Und die negativ denkenden Gehirnareale sind aktiver als die positiv denkenden.

                                Wenn das die körperliche Ursache ist, stellt sich mir die Frage, ob das von "sich aus" so passieren kann, oder ob es ziemlich sicher "nur" eine Konsequenz bestimmter Verhaltensweisen ist? (Abgesehen von erblich bedingten Depressionen, aber so etwas würde ich bei mir mit 36 Jahren eher ausschließen.)

                                Wenn dem so ist, müßte es mit konsequenten Gegenmaßnahmen auch reversibel sein:

                                => Bekomme ich mit konsequenter, geduldiger Arbeit an mir und dem bewußten "Aufbau" von positiven, lebensbejahenden Einstellungen diese bio-chemischen Ungleichgewichte im Laufe der Zeit wieder stabil ins Lot? Aktiviere ich damit wirkungsvoll mehr und mehr die positiven Gehirnareale und schalte Teile der negativen ab? Natürlich auch mit Unterstützung durch den PT, klar, ohne geht's schwerer bzw. nicht vernünftig.
                                Denn Psychopharmaka können sollen ja nur temporär unterstützen - auf lange Sicht gesehen muß es ja auch ohne gehen. (Davon abgesehen reguliert mein Citalopram ja "nur" meinen Serotonin-Haushalt - was ist bei mir mit den anderen Botenstoffen... trial&error? Wobei - wenigstens Adrenalin dürfte durch den vergangenen Dauerstreß im Überfluß vorhanden sein, ziemlich sicher eher viel zu viel.)
                                Ansonsten spielt eben, wie schon mehrfach besprochen, Bewegung ne große Rolle, mein Vitamin-D-Haushalt; seit 2 Wochen genehmige ich mir auch im täglichen Wechel mit den Centrum-Vitamin-Tabletten Omega-3-Fischöl-Kapseln.

                                Aber sind das - jetzt mal ganz einfach nüchtern als Liste mit entsprechend langem Zeitstrahl - im Prinzip die Dinge, die mir auf Dauer helfen werden?
                                Reicht das aus, um meine Biochemie im Gehirn da wieder auf "normale" Verhältnisse zurückzubringen?

                                Anders ausgedrückt: Sind meine Neurotransmitter wieder korrekt reguliert, müßte die Depression doch auch verschwunden sein, korrekt?

                                Mögen vielleicht offensichtliche, überflüssige Fragen sein. Aber auch, wenn ich im Umgang mit meiner Krankheit sicher noch etwas lockerer werden muß, würde ich doch gern noch besser verstehen, was da eigentlich genau abläuft. Und wie ich es - im Laufe der Zeit! - beeinflussen kann.

                                Danke euch


                                PS: Heute Morgen geht's mir schonmal wieder deutlich besser. Hab zwar beim Aufstehen ein wenig kämpfen müssen, und von 2h bis zum Aufstehen bin ich auch locker 2-3x wach gewesen. Aber zumindest die Stimmung von gestern ist nicht mehr ganz so präsent. Freue mich schon auf den Besuch und die Wanderung mit meinem Bruder und dem Freund.

                                Wünsche euch allen ein schönes Wochenende

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                                • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                  Wenn das die körperliche Ursache ist, stellt sich mir die Frage, ob das von "sich aus" so passieren kann, oder ob es ziemlich sicher "nur" eine Konsequenz bestimmter Verhaltensweisen ist? (Abgesehen von erblich bedingten Depressionen, aber so etwas würde ich bei mir mit 36 Jahren eher ausschließen.)

                                  Wenn dem so ist, müßte es mit konsequenten Gegenmaßnahmen auch reversibel sein:

                                  Das ist ein weites Feld, es gibt etliche Ursachen für und Formen der Depressionen.
                                  Generell sind die durcheinander geratenen Prozesse im Gehirn umkehrbar, das kann ja schon regelmäßiger Sport bewirken, oder auch positive Gedankenspiele, dadurch werden auch die positiveren Hirnareale wieder aktiviert, es werden mehr Glückshormone ausgeschüttet, alles kommt wieder in Fluss und es findet sozusagen eine Umprogrammierung statt. Das kann die gleiche Wirkung haben wie ein Medikament und ganz sicher eine nachhaltigere, da man solche Veränderungen im Tagesablauf integrieren und beibehalten kann, immer und ohne NW.
                                  Ich habe noch nie aus erster Hand gehört das eine Depression einfach so kam, es gibt wohl fast immer einen Auslöser, ganz gleich welche Ursache dahinter steckt. Auch erblich bedingte Depressionen brauchen meiner Meinung nach einen Auslöser, ohne den erkrankt auch keiner daran der vorbelastet ist. Da es einen Auslöser braucht können auch erblich bedingte Depressionen erst in fortgeschrittenerem Alter zu Tage treten, man kann aber auch genauso gut sein ganze Leben lang davon verschont bleiben, wenn die Lebensumstände und Einstellung dementsprechend sind.
                                  Man kann auch nie genau sagen ob sie nun ein Erbe sind, oder aber eine davon unabhängige Erkrankung, das kann man meist nur aufgrund der Anamnese annehmen, durch Wahrscheinlichkeiten und Statistiken. Aber selbst eine vererbte Depression ist heilbar, besonders wenn man den Auslöser kennt. Wahrscheinlich wird man im medizinischen Sinne nicht als geheilt gelten, weil sie immer im Erbgut schlummert und wieder auftreten kann, das muss aber nicht sein und so kann man sie durchaus auch dauerhaft wieder los werden.

                                  Ich glaube auch nicht das man eine Depression auf das Ergebnis bestimmter Verhaltensweisen reduzieren kann, es gehören auch Denkweisen, Ängste, persönliche Erfahrungen dazu. Man kann sie sogar erlernen, besonders wenn Familienangehörige darunter leiden und man das von Klein auf "mit gelebt" hat.
                                  Sie sind oft ein Sammelsurium des bisherigen Lebens, das immer irgendwie verdrängt oder verarbeitet werden konnte aber irgendwann nur noch mehr und mehr wurde, so das es kein Platz mehr gibt wo man die ganzen Widrigkeiten des Lebens ablegen kann und sie sich dann aufgrund von Überforderung durch Depressionen ihren Weg suchen. Depressionen sind auch eine Aufforderung etwas zu ändern, zu bearbeiten um Platz zu schaffen, weil sich einfach im Laufe der Zeit zu viel angehäuft hat, was weg muss. Bevor man das nicht geschafft hat, kann man auch keine neuen Probleme verarbeiten und angehen, sie sind einfach zu viel auf dem Gemütskonto, das schon lange am Überlaufen ist.

                                  Wenn ein Rennpferd so gut ist das es jedes andere besiegt kann es das sein ganzes Rennpferdleben über durchhalten. Es läuft nicht bei jedem Rennen, hat Erholungspausen, bekommt Massagen und Kraftfutter und darf sich auch auf der grünen Weide amüsieren. Es hat für alles seine Zeit, genügend von allem was so ein Pferd braucht um ein anstrengendes Rennen wegzustecken und beim nächsten mal wieder in guter Form zu sein. Lässt man es bei jedem Rennen laufen, gibt ihm nur extra starkes Kraftfutter, aber keine Weide, keine Streicheleinheiten und keine Zeit, dann is es sehr schnell verbraucht und kommt zu einer Zeit zum Schlachter in der es unter anderen Voraussetzungen immer noch siegen würde.
                                  Bei uns ist es doch nicht anders, wenn du immer funktionierst und dich nur durch essen, schlafen und immer weniger werdende Ruhephasen und immer kargere Glücksmomente aufrecht hältst, dann brichst du irgendwann zusammen weil dem Körper die Erholung fehlt, er keine Glückshormone mehr produzieren kann und die Zufriedenheit ist auch nicht mehr da.
                                  Jeder muss für sich herausfinden was ihm Glücksmomente beschert, was ihn zufrieden macht, was er braucht um physische und psychisch fit zu bleiben. Wenn man das weiß was einem gut tut und auch seinen Lebenswandel so einstellt das von allem genug da ist (aber nicht zu viel) dann hat man seine Mitte gefunden und Depressionen haben es schwer die Oberhand zu gewinnen.
                                  Du solltest also als erstes mal darauf schauen was in dir selber los ist, was fehlt, was zu viel ist, was gut tut und dir dann dementsprechend Gegenmaßnahmen überlegen. Es gibt welche die helfen immer, so wie Sport, aber es gibt auch welche die helfen nicht jedem und das gilt es herauszufinden, dadurch das du dich selber besser einschätzen lernst, ohne dir dabei zu viel Stress zu machen.

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                                  • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                    Viel Spaß mit deinem Besuch und beim Wandern.

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                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Zunächst mal vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort

                                      Mir gehts gestern und heute "lala" bis gut. Die tiefe Depri ist weit weg, aber doch noch nah genug, daß ich sie im Hintergrund erahnen kann und auch manchmal dieses Brenn- und Druckgefühl im Körper habe, wenn auch nur leicht und erträglich. Tiefes Durchatmen, das Gefühl fließen lassen und an etwas anderes Denken hilft meistens. Und meist kommt das Gefühl als Folge bestimmter Gedanken = Gefühle, also nie ohne konkrete Ursache.

                                      Den Wandertag gestern haben wir aufgrund der Witterungsbedingungen in einen Thermentag umgewandelt, und es hat sehr gut getan. Ich hab zwar gut ne halbe Stunde gebraucht, um "aufzutauen" und die Planänderung locker zu akzeptieren, aber dann war es wirklich sehr gut. Sauna, Whirlpool, etwas schwimmen, dazwischen relaxen - das hatte schon was. Konnte zwar trotzdem nicht vor mir weglaufen, aber zumindest dem Alltag etwas
                                      Allerdings hab ich morgens nach meinem Post hier dann doch noch rund 2 Stunden Anlaufzeit Zuhause gebraucht, bis ich dann endlich losgefahren bin. Jedesmal, wenn ich mich aufraffen wollte, kam wieder akute Unlust auf gepaart mit erwähnten Gefühlen in Brust und Armen. Als ich dann gegen Mittag aber erstmal unterwegs war, gings einigermaßen.

                                      Heute Morgen ging es schon wieder etwas besser und zügiger, ist aber doch noch ein gutes Stück von dem Enthusiasmus und der Motivation der vergangenen vier Wochen entfernt gewesen. Mal gespannt, wie's morgen wird.
                                      Gut Ding will wohl Weile...

                                      Das ist ein weites Feld, es gibt etliche Ursachen für und Formen der Depressionen.
                                      Generell sind die durcheinander geratenen Prozesse im Gehirn umkehrbar, das kann ja schon regelmäßiger Sport bewirken, oder auch positive Gedankenspiele, dadurch werden auch die positiveren Hirnareale wieder aktiviert, es werden mehr Glückshormone ausgeschüttet, alles kommt
                                      Gestern das Thermen mit Schwimmen, heute Abend war ich 20min Laufen - ich kann nicht bestreiten, daß mir das - vor allem in dem Moment - grundsätzlich gut tut und ich mich auch noch etwas leichter tue, positiv zu denken und zu lächeln.
                                      Werde den Mangel in meinem Leben in Zukunft beheben. Denke, ich werde es mal mit schwimmen versuchen: Erstens ist es gut für den ganzen Körper und trainiert so ziemlich alle Muskelgruppen, zweitens kann ich meinen ganzen Frust ungestraft in das Wasser dreschen, und es stört sich keine Sau dran Glaube, viel einfacher und wirkungsvoller kann ich meinen Streß kaum abreagieren. Wenigstens 1x pro Woche, vielleicht auch ein 2. Mal - mal sehen.
                                      Ansonsten haben besagter Freund, mein Bruder und ich beschlossen, das Thermen in den Wintermonaten fortzusetzen, und ab Frühjahr hänge ich mich dann an deren Wandertouren an. Zumindest der Gedanke daran freut mich schonmal

                                      Ich glaube auch nicht das man eine Depression auf das Ergebnis bestimmter Verhaltensweisen reduzieren kann, es gehören auch Denkweisen, Ängste, persönliche Erfahrungen dazu. Man kann sie sogar erlernen, besonders wenn Familienangehörige darunter leiden und man das von Klein auf "mit gelebt" hat.
                                      Hatte mich da wohl auch etwas knapp ausgedrückt: Ich meinte schon die Summe, als Denkweise, Verhaltensweisen, Erfahrungen etc.

                                      Überforderung durch Depressionen ihren Weg suchen. Depressionen sind auch eine Aufforderung etwas zu ändern, zu bearbeiten um Platz zu schaffen, weil sich einfach im Laufe der Zeit zu viel angehäuft hat, was weg muss. Bevor man das nicht geschafft hat, kann man auch keine neuen Probleme verarbeiten und angehen, sie sind einfach zu viel auf dem Gemütskonto, das schon lange am Überlaufen ist.
                                      Das ist ein guter Gedanke. Wobei ich mich schwer tue einzuschätzen, was ausgemistet werden müßte... das ist bei ner Rumpelkammer oder nem Bücherkarton etwas einfacher

                                      Bei uns ist es doch nicht anders, wenn du immer funktionierst und dich nur durch Essen, schlafen und immer weniger werdende Ruhephasen und immer kargere Glücksmomente aufrecht hältst, dann brichst du irgendwann zusammen weil dem Körper die Erholung fehlt, er keine Glückshormone mehr produzieren kann und die Zufriedenheit ist auch nicht mehr da.
                                      [...]
                                      Du solltest also als erstes mal darauf schauen was in dir selber los ist, was fehlt, was zu viel ist, was gut tut und dir dann dementsprechend Gegenmaßnahmen überlegen. Es gibt welche die helfen immer, so wie Sport, aber es gibt auch welche die helfen nicht jedem und das gilt es herauszufinden, dadurch das du dich selber besser einschätzen lernst, ohne dir dabei zu viel Stress zu machen.
                                      Vorhin beim Laufen hatte ich eine richtige zündende Erkenntnis - passiert mir beim Laufen schonmal eher
                                      Und zwar die, daß ich - rein sachlich-nüchtern und so objektiv wie möglich betrachtet - mich in die Sch**** in den letzten 2-3 Jahren wahrscheinlich selbst reinmanövriert habe, mir den Auslöser unbewußt, aber nach und nach selbst aufgebaut habe - und offenbar schonmal ein "Meister" der negativ postulierten Affirmation bin:

                                      Seit 2-3 Jahren habe ich mir bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit immer und immer wieder gesagt:

                                      "Irgendwie ist mein Leben so, wie es ist, scheiße: Morgens um 5h30 aufstehen, den Kleinen fertigmachen, mich fertigmachen, ins Büro fahren, dort 8-10 Stunden arbeiten bzw. Frust schieben ohne Anerkennung, dann nach Hause, den Kleinen bespaßen, Abendessen, den Kleinen Bettchen-fertigmachen, dann vielleicht mit Ach und Krach noch ein Stündchen für mich, in dem ich aber schon mehr k.o. als fit bin, schlafen, und am nächsten Tag das gleiche von vorn... und das die nächsten 30 Jahre... Na 'super' - ist das alles zum Kot***!!! So macht das echt keinen Spaß."


                                      Als ich mir die Formulierungen beim Laufen so habe durch den Kopf gehen lassen, ist es mir irgendwie wie Schuppen von den Augen gefallen:
                                      Ganz im Sinne der Theorie der "positiv formulierten Autosuggestion" habe ich mir in den letzten Jahren mehr und mehr und immer automatischer immer wieder diese Gedanken "angetan". Ich hab sie auch teilweise laut ausgesprochen, wenn auch vielleicht weniger drastisch, beispielsweise im Gespräch mit Kollegen, Freunden oder meinem Psychotherapeuten.
                                      Einen solchen Satz ein- bis zweimal zu postulieren, dann aber abzuhaken und schöneren Gedanken nachzugehen, ist sicher nicht das Problem. Ihm aber immer wieder nachzuhängen, führt - auf negativer Ebene betrachtet - genau zu dem Ergebnis, das man ja mit der positiven Autosuggestion auf der positiven Ebene erreichen möchte: Ich habe mich und mein Selbstbewußtsein mehr und mehr davon überzeugt, daß dieser Satz der Wahrheit entspricht.

                                      So gesehen wundere ich mich plötzlich über nicht mehr viel...


                                      Vor allem:
                                      Das Leben mit dem Kleinen macht mir Spaß. Das Leben mit meiner Frau macht mir Spaß. essen tue ich auch gern, vor allem eben auch gemütliches Abendessen mit der Familie. Ich bring Sohnemann auch gern ins Bett (wobei es hier in der Tat Zeiten gab, wo ich ziemlich ungeduldig darauf gewartet habe, daß ich wieder aus seinem Zimmer raus konnte, um meine eigenen Sachen zu machen). Ich habe ein paar Hobbies, die mir ne Menge Spaß machen (bzw. gemacht haben). Und ich gehe abends eigentlich gern ins Bett und freue mich immer, wenn ich mich in meine Bettdecke schön einkuscheln kann.

                                      Aber was mir eben durchaus zu schaffen macht, ist mein Job. Und ich hab's über dieses Postulat wohl hinbekommen, daß mein Frust und meine Unlust über meinen Job auch mein Privatleben überschattet hat und ich das alles schlecht geredet habe.

                                      Besonders auffällig finde ich daran weiterhin:
                                      In Bezug auf positive Dinge formuliert man als Unbedarfter ja gern: "Ich hätte gern, ich möchte, ich will, ich würde gern, es wäre schön wenn, etc." - also herzlich konditionell und unbestimmt. Dabei habe ich jetzt schon mehrfach gelesen und auch erst kürzlich in einem beruflichen Seminar zu Zielsetzungen gehört, daß man Dinge, dann man erreichen möchte, in der Gegenwartsform postulieren soll: "Ich bin gesund, ich kann das xyz erreichen, ich schaffe das, ich habe ein schönes Leben, etc."

                                      Und genau das - das wirkungsvollere Postulieren in der Gegenwartsform - habe ich bei meinen negativen Gedanken quasi automatisch vorgenommen: Nicht "mein Leben wäre Sch****; wäre das alles zum Kot***" - nein ich "Vollhorst" hab's genau so formuliert, wie es maximalen "Schaden" anrichten konnte im Laufe der Zeit. Echt spitze! *lol*
                                      (Anm.: Das hat jetzt weniger was mit Selbstgeißelung zu tun - ich versuch's so nüchtern wie möglich mit etwas Galgenhumor auszudrücken.)


                                      Das Gute daran - so, wie ich das sehe:

                                      Wenn ich diesen Treppenweg abwärts hinbekommen habe, dann muß es auch möglich sein, den gleichen Treppenweg auch wieder aufwärts zu gehen:

                                      "Mein Leben ist schön: Ich stehe morgens gern auf, ich frühstücke gern, und es macht mir Spaß, den Kleinen fertigzumachen, weil ich dabei auch morgens etwas Zeit mit ihm verbringen kann. Ich fahre gern in die Arbeit, es macht mir Spaß, meine Aufgaben zu erledigen und anderen bei der Erledigung ihrer Aufgaben zu helfen. Ich freue mich auf den Feierabend, weil ich das Zeit mit meiner Familie verbringen kann. Und ich finde es einfach unendlich schön, den Kleinen abends ins Bett zu bringen, weil er einfach süß und knuddelig und unheimlich lieb ist. Und dann nutze ich noch ein bißchen freie Zeit für mich und meine Hobbies und gehe dann entspannt und gut gelaunt ins Bett."

                                      Soweit die Theorie...
                                      Der "Haken" daran ist: Die negativen Gedanken erfüllen sich quasi von selbst: Zum einen ist meine Überzeugung in Bezug auf den Job mit meinen Gefühlen deckungsgleich, zum anderen passieren im Laufe eines Tages eben auch so viele negative Dinge, ich unterhale mich auch mit Kollegen fast nur über negatives (Chef, Job, Konkurrenz, Krisen, etc.), daß das Faß sich eben vergleichsweise schnell füllt. Vor allem ohne Ausgleich (s. Sport).
                                      Im Gegenzug dazu erscheint es mir etwas aufwendiger, das positive Postulat umzusetzen und sich erfüllen zu lassen, weil es eben deutlich weniger positiven Input im Verlauf eines Tages gibt, bzw. bei mir während meines Arbeitstages.

                                      Trotzdem habe ich mir vorhin vorgenommen, den Spieß rumzudrehen:
                                      Ich möchte, daß die positiven Aspekte aus meinem Privatleben, meiner Familie, meiner Hobbies stärker auf den Job ausstrahlen - was in der einen Richtung funktioniert, funktioniert vielleicht auch in der anderen.

                                      Zusammen mit mehr sportlichem Ausgleich, mehr angenehmen Unternehmungen und vor allem Gelassenheit (die ich noch lernen muß, keine Frage) könnte (schon wieder so ein unbestimmter Konditional ) das im Laufe der Zeit vielleicht der Schlüssel zum Erfolg für mich sein. Wobei hier eben wirklich, wie auch schon von euch geraten, die Betonung auf Gelassenheit bzw. Geduld und Zeit liegt - es hat mind. 2-3 Jahre gedauert, die Treppe zu bauen und runterzusteigen - ich werde es also wohl kaum mit ein paar Sätzen schaffen, da locker-flockig wieder hochzuhüpfen

                                      Muß ja auch nicht - das ist eben das Leben. Es dauert so lange, wie es dauert. Und wenn ich jetzt schonmal die Erkenntnis gewonnen habe, daß ich umdrehen und wieder hochgehen möchte, dann ist das für den Anfang ja schon etwas

                                      So. Genug für heute. Denke, der Text ist auch lang genug
                                      Danke euch allen für eure Unterstützung und daß ihr meine Ausführungen lest - das bedeutet mir echt viel, mich hier verstanden zu wissen und Ratschläge von euch zu bekommen

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                                      • dr.riecke
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                                        Nur kurz: Gratuliere, ein famoser Ansatz. Ich drücke die Daumen für das Durchhalten!

                                    • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                      Und genau das - das wirkungsvollere Postulieren in der Gegenwartsform - habe ich bei meinen negativen Gedanken quasi automatisch vorgenommen: Nicht "mein Leben wäre Sch****; wäre das alles zum Kot***" - nein ich "Vollhorst" hab's genau so formuliert, wie es maximalen "Schaden" anrichten konnte im Laufe der Zeit. Echt spitze! *lol*
                                      (Anm.: Das hat jetzt weniger was mit Selbstgeißelung zu tun - ich versuch's so nüchtern wie möglich mit etwas Galgenhumor auszudrücken.)
                                      Och, da bist du bei weitem nicht der einzige Vollhorst.;-)
                                      Die Neigung negatives als etwas alles beherrschendes und vor allem als die Gegenwart beherrschend, wahrzunehmen ist weit verbreitet und natürlich sind dann die Gedanken auch dementsprechend absolut und negativ.
                                      Das positive sieht man, wenn überhaupt, oft erst in der Ferne, also wird es auch nicht in der Gegenwart formuliert. Negatives macht auch viel mehr Eindruck, ist vereinnahmender, das positive wird hingegen häufig erst gar nicht wahrgenommen. Geht es einem jetzt im Moment gut dann wird das nicht registriert und genossen, sondern man denkt stattdessen schon an morgen, oder an gestern und auch nur an die unangenehmen Dinge die da waren oder kommen werden.
                                      Was nutzt es wenn es gerade gut geht, wenn ich genau weiß das es morgen wieder ziemlich übel wird?
                                      Darauf muss ich mich mental vorbereiten, alle Eventualitäten überdenken, es verinnerlichen um nicht kalt erwischt zu werden und wenn es morgen nicht schlecht wird dann spätestens wieder übermorgen. So hat man seine Achillesfersen, die man pflegt und hegt. Es ist dann gar nicht mehr möglich unbelastet in eine Situation zu gehen und sich zu sagen, schaun mer mal was der Tag bringt es kann sich ja alles noch sehr positiv entwickeln, stattdessen wartet man auf das was sonst auch immer eintritt (obwohl das oft eine Täuschung ist, man merkt sich halt nur die Reinfälle besser und selbst wenn das positive mal überwiegt bekommt es nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt um ins Langzeitgedächtnis zu wandern), wenn man dann erwartet und wartet tritt das natürlich auch irgendwann ein, es ist nur eine Frage der Zeit und schon hat man wieder die nächste Bestätigung im Gepäck, die natürlich genug Beachtung bekommt um direkt ins Langzeitgedächtnis zu wandern.
                                      Menschen die ähnliches erleben aber eher auf positiv gepolt sind sehen in denselben Situation eine ganz andere Sachlage, sie merken sich die guten Momente und erleben die Negativerscheinungen als Seltenheit, obwohl beide Kandidaten, Negativ und Positiv, die gleiche Anzahl von Gutem und Schlechten erlebt haben.
                                      ich denke das geht in den Bereich der "sich selbst erfüllender Prophezeiungen", einfach lange genug drauf warten und es geschieht, es muss auch geschehen, denn das Leben "von jedem" verläuft so das irgendwann etwas negatives passiert, nur das die meisten sich keine Gedanken drum machen und somit sich selber auch nichts suggerieren.

                                      Vielleicht hilft es dir wenn du jeden Abend den Tag nochmal durchgehst und ganz bewusst nur nach positiven Ereignissen suchst, sei es so etwas lapidares wie eine Kaffeepause die besonders schön war, oder etwas bedeutendes wie ein Lob vom Chef, egal, alles was einen Glücksmoment beschert hat wird genommen und es müssen mindestens fünf zusammen kommen. Dadurch lenkst du gezielt deinen Fokus auf das Positive, lässt die schlechten Dinge links liegen weil sie nicht das sind nach dem du suchst und so lernt deine Denke auch wieder sich mehr auf die schönen Dinge zu konzentrieren, sie bewusster wahrzunehmen. Das kannst du dir dann auch tagsüber immer mal wieder ins Gedächtnis rufen, die gesammelten Momente durchgehen und nachspüren.

                                      Ich finde es ziemlich spannend deinen Thread zu verfolgen, man kann sehr klar lesen wie sich das bei dir entwickelt und vor allem auch gut mit verfolgen was zu diesen Entwicklungen geführt hat. Das ist etwas was viele psychisch Kranke nicht hin bekommen und erst sehr lange dran arbeiten müssen, ich denke für solche Leute wäre es sehr hilfreich diese Entwicklung die sie anstreben an deinem Beispiel zu verfolgen, zu sehen das es geht und vieles dadurch womöglich auch besser verstehen, vielleicht auch eine Strategie für sich daraus mitnehmen können.

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                                      • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                        Danke für's Daumen-drücken, Hr. Dr. Riecke
                                        Bin optimistisch, daß es mit der Zeit klappen wird.

                                        Was nutzt es wenn es gerade gut geht, wenn ich genau weiß das es morgen wieder ziemlich übel wird?
                                        Darauf muss ich mich mental vorbereiten, alle Eventualitäten überdenken, es verinnerlichen um nicht kalt erwischt zu werden und wenn es morgen nicht schlecht wird dann spätestens wieder übermorgen. So hat man seine Achillesfersen, die man pflegt und hegt. Es ist dann gar nicht mehr
                                        Da ist was wahres dran:
                                        Eines meiner bisherigen Lebensmottos war irgendwo: Ich gehe lieber vom schlimmsten aus - alles andere kann mich dann nur positiv überraschen.
                                        Rückblickend betrachtet muß ich sagen: Gar nicht gut... :/
                                        Das kann man vielleicht auch mal bei einzelnen, gezielten Gelegenheiten denken, sollte aber sicher nicht zu nem unbewußten Dauergedanken werden.

                                        schaun mer mal was der Tag bringt es kann sich ja alles noch sehr positiv entwickeln,
                                        Genau den Gedanken möchte ich ab sofort stärker aufbauen und pflegen. "Wird sicher nicht leicht", schoß es mir gerade durch den Kopf. Und schon wieder so ein Gedanke, der mich behindern würde, wenn ich ihn nicht bemerkt hätte - denn daß das Gehirn Negationen nicht verarbeiten kann, daran glaube ich nicht so recht. (Habe eher das Gefühl, unser / mein Hirn nimmt sich das mal so, mal so, wie es gerade paßt. Mal wird die Negation ignoriert, mal wird sie angenommen - und sehr wahrscheinlich immer so, wie es das gesamte gelernte Denkverhalten im Hintergrund grad gern hätte.)
                                        Richtiger sage ich mir daher gerade bewußt: "Das schaffe ich, aber es wird eben seine Zeit erfordern. Der Weg ist das Ziel. Es wird schon klappen."

                                        Vielleicht hilft es dir wenn du jeden Abend den Tag nochmal durchgehst und ganz bewusst nur nach positiven Ereignissen suchst, sei es so etwas lapidares wie eine Kaffeepause die besonders schön war, oder etwas bedeutendes wie ein Lob vom Chef, egal, alles was einen Glücksmoment beschert hat wird genommen und es müssen mindestens fünf zusammen kommen. Dadurch lenkst du gezielt deinen Fokus auf das Positive, lässt die schlechten Dinge links liegen weil sie nicht das sind nach dem du suchst und so lernt deine Denke auch wieder sich mehr auf die schönen Dinge zu konzentrieren, sie bewusster wahrzunehmen. Das kannst du dir dann auch tagsüber immer mal wieder ins Gedächtnis rufen, die gesammelten Momente durchgehen und nachspüren.
                                        Ich hab in den letzten anderthalb Jahren immer mal wieder für ein paar Tage etwas ähnliches gemacht gehabt:
                                        Ne Tabelle mit
                                        - "was war schlecht"
                                        - "was war neutral"
                                        - "was war gut/schön"
                                        - "was habe ich gut gemacht"

                                        Dabei habe ich ziemlich schnell festgestellt, daß in meinem Alltag - rein anzahlmäßig - teils deutlich mehr gute und schöne Dinge vorhanden waren als schlechte. Und da hab ich auch Kleinigkeiten eingetragen, vor allem auf der "positiv"-Seite. War etwas überraschend, aber dann wiederum auch nicht: So schlimm, wie ich dachte, ist das Leben eben - zum Glück - nicht.

                                        Ich hab die Übung nur - leider - nicht konsequenter durchgezogen. Immer mal wieder 3-4 Tage, dann ne längere Pause, dann mal wieder ein paar Tage, dann wieder wochenlang nix... is immer wieder eingeschlafen.

                                        So gesehen ne gute Idee von Dir, denke, ich werde das in der komprimierten Form, die Du vorgeschlagen hast, mal neu und regelmäßiger aufsetzen. So läßt sich das vielleicht auch zeitlich besser einrichten.
                                        Immerhin reichen ja die positiven Dinge auch - die negativen passieren von "allein"

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                                        • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                          Eines meiner bisherigen Lebensmottos war irgendwo: Ich gehe lieber vom schlimmsten aus - alles andere kann mich dann nur positiv überraschen.
                                          Das ist auch mein Motto, nur den den letzten Teil habe ich mit der Zeit ersatzlos gestrichen.;-)

                                          >>>denke, ich werde das in der komprimierten Form, die Du vorgeschlagen hast, mal neu und regelmäßiger aufsetzen. So läßt sich das vielleicht auch zeitlich besser einrichten.<<<

                                          Genau darum geht es auch, es soll nicht kompliziert sein und auch nicht zur unliebsamen Pflichtübung mutieren, für die man sich extra hinsetzen muss, aufschreiben muss, sich bewusst Zeit nehmen muss, ausarten.
                                          Man kann das ohne Vorbereitung machen, einfach mal so wenn man schon im Bett liegt, oder sich die Zähne putzt. Durch das Ausklammern der negativen Erlebnisse gewinnen die positiven mehr an Bedeutung und negative Dinge über die man immer weniger nachdenkt, möglichst ausklammert, die verlieren auch immer mehr an Bedeutung.

                                          >>>Immerhin reichen ja die positiven Dinge auch - die negativen passieren von "allein" <<<

                                          Vor allem ist manch eins dieser Negativerlebnisse überhaupt keins.
                                          Wenn du dich darauf konzentrierst ist es sehr einnehmend, aber mit etwas Abstand betrachtet ist es oft nur eine Momentaufnahme die dich zwar kurzzeitig aus dem Tritt bringt, sehr ärgert, vielleicht sogar deprimiert, aber eigentlich handelt es sich auch nur um einen Moment der schnell wieder vorbei geht. Nach kurzer Zeit spielt das meist keine Rolle mehr bei dem was du tust, am nächsten Tag haben die meisten Leute solch ein Ärgernis schon fast vergessen. Leute wie wir halten es aber fest, denken sogar das ist der Lerneffekt damit es nicht mehr passiert, es ist aber schon eine Suggestion die genau dafür sorgt, dass das nächste Negative noch tiefer und schlimmer empfunden wird, obwohl es eigentlich zum Leben dazu gehört und es nicht wert ist ständig überdacht zu werden.

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                                          • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                            Hi,

                                            so, habe mir gestern dann mal einen Taschenkalender im A5-Format für 2014 gekauft, den ich als Positiv- / Smilie-Tagebuch verwenden werde.
                                            Fängt leider erst am 30.12. so richtig an, so daß ich bis dahin etwas improvisieren muß.
                                            Ich hab gestern dann schonmal für den gestrigen Tag die ersten Eintragungen vorgenommen, und da sind echt ne positive Sachen zusammengekommen:
                                            • Zunächst einmal war ich weitestgehend beschwerde-frei - schonmal ein ganz dicker Smilie
                                            • Dann Müsli-Frühstücken mit dem Kleinen (wir sind die "Müslikumpels" )
                                            • Am PC Skyrim und WoT gespielt, hat auch Spaß gemacht
                                            • Dann nen leckeren Thunfisch-Mozzarella-Salat zum Mittagessen
                                            • Anschließend in Ruhe meine Sachen zum Tennis-Spielen gepackt - allein schon, daß ich das in Ruhe und überlegt gemacht, war sehr entspannend und deswegen schon quasi schön
                                            • Dann noch 20 Minuten ausgeruht, Yoga-Atmung gemacht und ein wenig "positive meditative Autosuggestion", wie ich das mal bezeichnen möchte
                                            • Das Tennis-spielen selbst
                                            • Auf der Rückfahrt der Sonnenuntergang, schöne Farben
                                            • Den Kleinen von der Kita abgeholt und mit ihm in die Stadt gegangen, dort u.a. zum Abendessen einen großen Döner-Teller und Ayran mit ihm geteilt
                                            • Abends dann fand ich den Vollmond sehr schön und stimmungsvoll, vor allem mit der leichten Schleierbewölkung - hatte echt etwas sehr atmosphärisches
                                            • Zum Tagesabschluß mit meiner Frau auf dem Sofa entspannen und ausruhen, etwas TV gucken
                                            • Und schließlich das wohlverdiente "Ins-Bett-gehen" und einkuscheln in meine Bettdecke
                                            Auch der Tag heute ist so gesehen durchweg schön und positiv gewesen:
                                            • Zwar etwas verspätet aufgestanden (Wecker vergessen zu stellen), aber beim Wachwerden noch Quatsch mit dem Kleinen gemacht
                                            • 2 Nutella-Toasts zum Frühstück, waren sehr lecker (auch, wenn es wegen des Zeitdrucks etwas hektisch war)
                                            • Später am Vormittag mit nem Freund ne Stunde PC über Internet gespielt
                                            • Um elf zu gleichem Freund gefahren, um gemeinsam zu basteln (Modellbau) - wobei aus dem Basteln selbst wenig wurde, weil wir viel über alls mögliche gefachsimpelt haben - aber das war auch gut und schön
                                            • Zu Mittag nen Gyros-Pita (mag ich persönlich ja sogar noch etwas liebe als Döner)
                                            • Nachmittags dann endlich wirklich etwas bemalt bekommen
                                            • Den Kleinen abgeholt; der wollte dann Zuhause, daß wir zusammen joggen gehen (er ist 3,5 und hatte sein Laufrad in der Hand) - einfach süß
                                            • Danach mit ihm einen Kakao getrunken und den Rest einer Nußecke aufgegessen
                                            • und ich freue mich schon darauf, daß ich ihn nachher wieder ins Bett bringen und ihm eine Adventsgeschichte vorlesen darf - aber ok, das ist auch noch etwas "Zukunftsmusik"
                                            Keine Sorge - ich werde euch jetzt nicht jeden Tag alle meine positiven Groß- und Kleinigkeiten bis ins kleinste Detail auflisten - dafür hab ich ja mein Büchlein.
                                            Aber allein schon die zwei Tage bestätigen wieder so ein bißchen das, was ich von meinen vereinzelten Aufschreibungen aus der Vergangenheit her schon wußte: Mein Leben ist wirklich nicht schlecht, ganz im Gegenteil. Das meiste, was mir im Laufe eines Tages "passiert", ist positiv.
                                            Aber offenbar ist es wirklich so, wie wir schon diskutiert haben: Ich habe es trotz alledem "zugelassen", daß negative Ereignisse mir - aufgrund meiner eingefahrenen Denkmuster - doch stärker im Gedächtnis haften bleiben... und darüber total übersehen habe, wie gut es mir doch eigentlich geht.
                                            Bin irgendwie echt ein wenig entsetzt darüber - als einen so "negativ" eingestellten und denkenden Menschen habe ich mich bisher eigentlich nicht gesehen. Aber meine neu gewonnenen Erkenntnisse kann ich auch nicht so einfach wegdiskutieren... dazumal mir durchaus einige Leute in meinem Umkreis bestätigt haben, daß ich mein Glas stets eher als halb leer denn als halb voll betrachten würde.
                                            (Ich mach deswegen aber jetzt auch kein neues Negativ-Faß auf, klar )

                                            Hoffe daher mal, daß mir mein neues Smilie-Tagebuch dabei hilft, die Sichtweise hier wieder in ein besseres Licht zu rücken

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                                            • Re: Streß, innere Unruhe, (kleinere) Zusammenbrüche - wie komm ich da raus?

                                              Hi Alex,
                                              der anfang deines textes brachte mich zum lächeln, am ende angekommen denke ich wieder "er ist viel zu hart gegen sich selber"!

                                              JEDER mensch hat die tendenz, als "negativ" empfundene situationen länger + besser in erinnerung zu behalten.

                                              deshalb ist ja dein "positiv"-tagebuch so ne gute idee. glaub mir, viele menschen bleiben im "negativ" total hängen und machen sich ihre gesamtsituation nie bewußt ( -> immer sind die anderen an allem schuld etc.). denen bist du lichtjahre voraus! (nicht, daß es hier um einen wettbewerb ginge, ich wollte das nur mal "positiv" hervorheben ;o))

                                              sei ein bißchen nachsichtig mit dir, perfektionisten haben damit ja echte schwierigkeiten, stimmt's?

                                              weiterhin alles gute
                                              crash

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