Ich denke das du bei einem Psychiater besser aufgehoben wärst
Meiner Meinung nach geht es nicht nur darum etwas an der Dosierung zu verändern, was der HA natürlich ohne weiteres kann, sondern auch darum die Medikation zu überprüfen wo der Psychiater ganz klar den viel besseren Überblick hat.
Er hat auch mehr Erfahrungen mit solchen Erkrankungen, was zu einer ganz anderen Beurteilung der Therapie führen kann.
Ich finde es auch wichtig das wenn durch die Erkrankung auch die Arbeitsfähigkeit beeinflusst wird ein Psychiater hinzugezogen wird, nicht nur weil er möglicherweise noch ganz andere Vorschläge der Behandlung für dich hat, sondern weil es m.M. nach immer besser ist den zuständigen Facharzt mit im Boot zu haben. Du gehst ja auch mit einem Beinbruch zum Chirurgen und nicht zum HA, der sicher auch einen Gips anlegen könnte aber eben bei der genaueren Beurteilung des Bruches an seine Grenzen stoßen würde, für ihn gibt es bei allen Fachgebieten Grenzen, auch in der Psychiatrie.
Der Blick muss auch noch viel weiter gehen, nicht nur ob eine Dosis erhöht wird, sondern ob es überhaupt sinnvoll das zu tun oder ob es etwas erfolgversprechenderes gibt.
Im Notfall bzw. wenn es dir trotz allem eher schlechter als besser geht kann ein Fachmann auch besser beurteilen ob eine stationäre oder teilstationäre Therapie mehr Sinn machen würde und er hat natürlich auch da einen besseren Überblick was, wo gut für dich wäre.
Wenn du an einen Punkt kämst an dem es sinnvoller ist anstatt zur Arbeit zu gehen (um dein schlechtes Gewissen/Gefühl zu beruhigen) es mit einer Tagesklinik zu versuchen, oder einer Kur durch die du erst mal weg vom Schuss bist, wäre es gut einen Fachmann zu haben der das auch erkennt, dazu muss man dein Krankheitsbild gut einschätzen können wozu ein HA meist nur begrenzt in der Lage ist.
Ich will damit nicht sagen das du eine vollkommen andere Therapie bräuchtest oder in eine Klinik müsstest, sondern das du mit einem Psychiater einfach auf der sichereren Seite wärst, weil diese Fachrichtung ein sehr breites Feld ist das ein HA gar nicht vollkommen überblicken kann. Gerade weil du dir jetzt endlich Hilfe gesucht hast und es so eine Überwindung war, solltest du versuchen es auch ganz zu machen und ganz heißt auch zu dem Arzt zu gehen der zuständig ist, dem Psychiater.
So ersparst du dir vielleicht auch Zeit bis zur Wirkung eines Medikamentes, da der Psychiater möglicherweise etwas berücksichtigen kann wonach ein HA noch nicht einmal fragt und vielleicht auch von vornherein einen etwas anderen Blick auf Dosierung und Wirkung von entsprechenden Medikamenten hat.
Ich möchte da wirklich nichts schlecht reden, habe aber selber die Erfahrung gemacht das Hausärzte oft einfach Standerdpräparate verschreiben und dann ewig an der Dosierung und evtl. Zusatzpräparaten herumeiern, weil sie einfach viele Alternativen nicht kennen. Auch die Feinheiten der Anamnese werden oft nicht im Zusammenhang mit entsprechenden Medikamenten, oder auch anderen Therapieformen berücksichtigt, eben weil das Wissen auf diesem Feld begrenzt ist.
Jedenfalls würdest du nichts verlieren wenn du da einfach mal einen Termin machst und schaust was der Facharzt dazu sagt.
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