Guten Tag,
meine Freundin und ich sind seit ca. 1,5 Jahren zusammen. Wir liebten uns, lachten viel, stritten miteinander und vertrugen uns wieder. Ich war glücklich und Sie auch.
Sie sagte mehrfach zu mir, dass Sie ihre Liebe zu mir ganz tief in sich spüren kann
und dass ich ein fantastischer Mensch sei. Das hat mich jedesmal sehr berührt, da ich für sie ebenso empfunden habe.
Es gab natürlich auch Streitereien, aber insgesamt war unsere Beziehung wie im Flow.
Wir sind zusammen gezogen und beim Sex haben wir nicht mehr verhütet, denn wir beide wollten theoretisch Kinder und wenn es passiert wäre, dann wäre es eben passiert. Wir hatten beide vorher schon Beziehungen und fühlten uns reif genug für diese Verantwortung. Wir sind 31 bzw. 34 Jahre alt.
Im vergangenen Monat sind wir beide getrennt voneinander ins Ausland gereist. Sie berufsbedingt, ich war im Urlaub. In der Zeit vor der Reise gab es eine Phase (2-3 Wochen), in der wir viel Stress und demzufolge weniger Sex hatten. Das war uns in diesem Moment beiden bewusst. Denn Stress ist der Sexkiller schlechthin.
Der Abschied am Bahnhof erfolgte unter Tränen von beiden Seiten und während der Zeit im Ausland hatten wir täglich Kontakt miteinander.
Wir haben uns gegenseitig Urlaubsbilder geschickt, Witze gemacht und uns gesagt, dass wir uns lieben und vermissen. Es schien alles in Ordnung zu sein.
Am vergangenen Donnerstag kam ich aus dem Urlaub zurück und sie holte mich am Flughafen ab. Sie hat abends gekocht, wir haben gegessen, Souvenirs ausgetauscht und später hatten wir Sex miteinander.
Am nächsten Tag merkte ich aber dann, dass irgendwas an ihrem Verhalten nicht stimmte. Ich kann es nicht an konkreten Dingen festmachen, es wuchs einfach ein ungutes Gefühl in mir heran.
Ich fragte dann vorsichtig, ob im Urlaub etwas passiert sei, von dem sie mir noch nicht erzählt hatte. Sie wich der Frage etwas aus und sagte, ihr sei im Urlaub klar geworden, wie wichtig für sie der Kontakt und der fachliche Austausch mit ihren Kollegen sei. (Sie ist Künstlerin, ich bin Software Entwickler). Sie sagte auch, dass sie in unsere gemeinsamen Zukunft einige Dinge ändern möchte. Z.B. möchte Sie insgesamt weniger, dafür mehr Qualitätszeit mit mir verbringen.
Dafür sollen beide wieder mehr Zeit für persönliche Interessen bekommen, die wir im Laufe der Beziehung vernachlässigt hatten. (Sport, Hobbies, Freunde etc.).
Damit war ich voll und ganz einverstanden, denn diese Dinge kamen tatsächlich zu kurz.
Das ungute Gefühl verstärkte sich jedoch weiter. Ich fragte vorsichtig noch ein zweites und ein drittes Mal nach. Beim letzten Mal sagte sie, dass es in einer Beziehung manchmal besser sei, Dinge für sich zu behalten. Ich entgegnete, dass ich es in einer so offensichtlichen Situation schlimmer finde, den Partner weiter zu belügen.
Dann gestand Sie in Tränen, dass Sie einen Fehler gemacht hatte und im Urlaub ein anderer Mann im Spiel war.
Ich dachte in dem Moment, mein Kopf würde explodieren und bin vor die Tür gegangen.
Die Tatsache, dass die mich betrügt war einfach unvorstellbar für mich.
Nach einigen Stunden kam ich zurück und fand eine Nachricht auf dem Tisch, in der sie mir mitteilte, wie sehr es ihr leid täte, dass wir gemeinsam kämpfen können und dass ich mich melden solle.
In diesem Moment war für mich jedoch klar, dass es vorbei ist. Ich war voller Wut, Trauer und Ratlosigkeit. In unserem Wohnzimmer hingen viele Bilder von uns, Erinnerungen und Geschenke, die wir uns gegenseitig gemacht haben. Ich musste alle diese Dinge in ein anderes Zimmer räumen, da sie mich förmlich erdrückt haben.
Am nächsten morgen (Samstag) teile ich ihr per SMS mit, dass ich ihr noch eine Gelegenheit geben würde, mir zu erzählen, was passiert war. Im Anschluss daran möge sie bitte ihre Sachen packen und ausziehen.
Am Sonntag vormittag haben wir uns dann kurz bei ihr getroffen und ich habe von ihr einige Fragen "eingefordert". Ich war sehr aufgebracht, jedoch nicht agressiv oder gar gewalttätig.
Fragen wie: Hattet ihr Sex? Habt ihr ein Kondom benutzt? Wer ist es? Habt ihr noch Kontakt?
Sie sagte, sie habe sich im Urlaub in einen ihrer Kollegen verliebt. Dass sie einmal Sex am letzten Abend vor der Rückreise und jetzt keinen Kontakt mehr hätten.
Ich war völlig fertig, als sie sagte, sie hätte sich verliebt. Einen besoffenen Ausrutscher hätte ich einfacher wegstecken können. Aber dadurch, dass Emotionen im Spiel sind, bekommt das Ganze ein anderes Gewicht in meinen Augen. Sie wollte mir auch seinen Namen nicht verraten.
Ich sagte ihr, wie verletzt ich sei und dass ich mich betrogen und verraten fühlte und auch, dass das Vertrauen zwischen uns zerstört sei.
In den letzten Tagen habe ich viel über dieses Thema gelesen und mit Freunden gesprochen und dabei unterschiedliche Meinungen zu hören bekommen.
Von "Mach sofort Schluss" über "Geh erstmal auf Distanz" bis hin zu "Wenn du sie noch liebst, versuch ihr zu vergeben".
Und ich habe mich entschieden, zu versuchen, für die Beziehung zu kämpfen und irgendwann wieder Vertrauen aufzubauen. Ich weiß, dass es weh tun wird und lange dauert, aber ich bin bereit mich darauf einzulassen.
Und sicherlich muss ich mich auch mit meinen eigenen Fehler auseinanderetzen, die ich evtl. unbewusst gemacht habe in unserer Beziehung.
Für mich ist das eine Flucht nach vorne, eine Art Befreiungsschlag, denn ich will ihr vergeben und nicht zulassen, dass in meinem Kopf Konstrukte entstehen, die meine Gedanken vergiften.
Ich habe ihr das vorhin mitgeteilt. Sie sagte sie freue sich, es flossen ein paar Tränen.
Sie sagte aber auch, dass sie nach allem ihre Gefühle für mich neu sortieren muss und dass sie sich unsicher fühlt. Das verstehe ich, denn auch für sie war es in den letzten Tagen schwierig.
Wir haben uns umarmt und kurz geküsst. Morgen abend werden wir uns wiedersehen und versuchen etwas zu reden.
Wenn jemand bis hierhin durchgehalten hat, dann möchte ich ihm gerne danken und die folgenden Fragen stellen.
Ist es für mich zu früh, um sich für das Verzeihen zu entscheiden? Ich will es versuchen, denn ich fühle noch Liebe zu ihr neben den ganzen negativen Emotionen, die in mir toben.
Oder handele ich immer noch zu emotional und impulsiv und sollte diese Entscheidung jetzt noch nicht treffen?
Macht es überhaupt Sinn, dafür zu kämpfen, wenn sie Gefühle für einen anderen Mann hat?
Im Moment fühle ich mich noch wie ein totales Wrack, aber es tut gut, diese Gedanken und Geschehnisse kanalisieren und aufschreiben zu können.
Danke, dass ihr das Alles gelesen habt. Ich freue mich auch eure Meinungen.
meine Freundin und ich sind seit ca. 1,5 Jahren zusammen. Wir liebten uns, lachten viel, stritten miteinander und vertrugen uns wieder. Ich war glücklich und Sie auch.
Sie sagte mehrfach zu mir, dass Sie ihre Liebe zu mir ganz tief in sich spüren kann
und dass ich ein fantastischer Mensch sei. Das hat mich jedesmal sehr berührt, da ich für sie ebenso empfunden habe.
Es gab natürlich auch Streitereien, aber insgesamt war unsere Beziehung wie im Flow.
Wir sind zusammen gezogen und beim Sex haben wir nicht mehr verhütet, denn wir beide wollten theoretisch Kinder und wenn es passiert wäre, dann wäre es eben passiert. Wir hatten beide vorher schon Beziehungen und fühlten uns reif genug für diese Verantwortung. Wir sind 31 bzw. 34 Jahre alt.
Im vergangenen Monat sind wir beide getrennt voneinander ins Ausland gereist. Sie berufsbedingt, ich war im Urlaub. In der Zeit vor der Reise gab es eine Phase (2-3 Wochen), in der wir viel Stress und demzufolge weniger Sex hatten. Das war uns in diesem Moment beiden bewusst. Denn Stress ist der Sexkiller schlechthin.
Der Abschied am Bahnhof erfolgte unter Tränen von beiden Seiten und während der Zeit im Ausland hatten wir täglich Kontakt miteinander.
Wir haben uns gegenseitig Urlaubsbilder geschickt, Witze gemacht und uns gesagt, dass wir uns lieben und vermissen. Es schien alles in Ordnung zu sein.
Am vergangenen Donnerstag kam ich aus dem Urlaub zurück und sie holte mich am Flughafen ab. Sie hat abends gekocht, wir haben gegessen, Souvenirs ausgetauscht und später hatten wir Sex miteinander.
Am nächsten Tag merkte ich aber dann, dass irgendwas an ihrem Verhalten nicht stimmte. Ich kann es nicht an konkreten Dingen festmachen, es wuchs einfach ein ungutes Gefühl in mir heran.
Ich fragte dann vorsichtig, ob im Urlaub etwas passiert sei, von dem sie mir noch nicht erzählt hatte. Sie wich der Frage etwas aus und sagte, ihr sei im Urlaub klar geworden, wie wichtig für sie der Kontakt und der fachliche Austausch mit ihren Kollegen sei. (Sie ist Künstlerin, ich bin Software Entwickler). Sie sagte auch, dass sie in unsere gemeinsamen Zukunft einige Dinge ändern möchte. Z.B. möchte Sie insgesamt weniger, dafür mehr Qualitätszeit mit mir verbringen.
Dafür sollen beide wieder mehr Zeit für persönliche Interessen bekommen, die wir im Laufe der Beziehung vernachlässigt hatten. (Sport, Hobbies, Freunde etc.).
Damit war ich voll und ganz einverstanden, denn diese Dinge kamen tatsächlich zu kurz.
Das ungute Gefühl verstärkte sich jedoch weiter. Ich fragte vorsichtig noch ein zweites und ein drittes Mal nach. Beim letzten Mal sagte sie, dass es in einer Beziehung manchmal besser sei, Dinge für sich zu behalten. Ich entgegnete, dass ich es in einer so offensichtlichen Situation schlimmer finde, den Partner weiter zu belügen.
Dann gestand Sie in Tränen, dass Sie einen Fehler gemacht hatte und im Urlaub ein anderer Mann im Spiel war.
Ich dachte in dem Moment, mein Kopf würde explodieren und bin vor die Tür gegangen.
Die Tatsache, dass die mich betrügt war einfach unvorstellbar für mich.
Nach einigen Stunden kam ich zurück und fand eine Nachricht auf dem Tisch, in der sie mir mitteilte, wie sehr es ihr leid täte, dass wir gemeinsam kämpfen können und dass ich mich melden solle.
In diesem Moment war für mich jedoch klar, dass es vorbei ist. Ich war voller Wut, Trauer und Ratlosigkeit. In unserem Wohnzimmer hingen viele Bilder von uns, Erinnerungen und Geschenke, die wir uns gegenseitig gemacht haben. Ich musste alle diese Dinge in ein anderes Zimmer räumen, da sie mich förmlich erdrückt haben.
Am nächsten morgen (Samstag) teile ich ihr per SMS mit, dass ich ihr noch eine Gelegenheit geben würde, mir zu erzählen, was passiert war. Im Anschluss daran möge sie bitte ihre Sachen packen und ausziehen.
Am Sonntag vormittag haben wir uns dann kurz bei ihr getroffen und ich habe von ihr einige Fragen "eingefordert". Ich war sehr aufgebracht, jedoch nicht agressiv oder gar gewalttätig.
Fragen wie: Hattet ihr Sex? Habt ihr ein Kondom benutzt? Wer ist es? Habt ihr noch Kontakt?
Sie sagte, sie habe sich im Urlaub in einen ihrer Kollegen verliebt. Dass sie einmal Sex am letzten Abend vor der Rückreise und jetzt keinen Kontakt mehr hätten.
Ich war völlig fertig, als sie sagte, sie hätte sich verliebt. Einen besoffenen Ausrutscher hätte ich einfacher wegstecken können. Aber dadurch, dass Emotionen im Spiel sind, bekommt das Ganze ein anderes Gewicht in meinen Augen. Sie wollte mir auch seinen Namen nicht verraten.
Ich sagte ihr, wie verletzt ich sei und dass ich mich betrogen und verraten fühlte und auch, dass das Vertrauen zwischen uns zerstört sei.
In den letzten Tagen habe ich viel über dieses Thema gelesen und mit Freunden gesprochen und dabei unterschiedliche Meinungen zu hören bekommen.
Von "Mach sofort Schluss" über "Geh erstmal auf Distanz" bis hin zu "Wenn du sie noch liebst, versuch ihr zu vergeben".
Und ich habe mich entschieden, zu versuchen, für die Beziehung zu kämpfen und irgendwann wieder Vertrauen aufzubauen. Ich weiß, dass es weh tun wird und lange dauert, aber ich bin bereit mich darauf einzulassen.
Und sicherlich muss ich mich auch mit meinen eigenen Fehler auseinanderetzen, die ich evtl. unbewusst gemacht habe in unserer Beziehung.
Für mich ist das eine Flucht nach vorne, eine Art Befreiungsschlag, denn ich will ihr vergeben und nicht zulassen, dass in meinem Kopf Konstrukte entstehen, die meine Gedanken vergiften.
Ich habe ihr das vorhin mitgeteilt. Sie sagte sie freue sich, es flossen ein paar Tränen.
Sie sagte aber auch, dass sie nach allem ihre Gefühle für mich neu sortieren muss und dass sie sich unsicher fühlt. Das verstehe ich, denn auch für sie war es in den letzten Tagen schwierig.
Wir haben uns umarmt und kurz geküsst. Morgen abend werden wir uns wiedersehen und versuchen etwas zu reden.
Wenn jemand bis hierhin durchgehalten hat, dann möchte ich ihm gerne danken und die folgenden Fragen stellen.
Ist es für mich zu früh, um sich für das Verzeihen zu entscheiden? Ich will es versuchen, denn ich fühle noch Liebe zu ihr neben den ganzen negativen Emotionen, die in mir toben.
Oder handele ich immer noch zu emotional und impulsiv und sollte diese Entscheidung jetzt noch nicht treffen?
Macht es überhaupt Sinn, dafür zu kämpfen, wenn sie Gefühle für einen anderen Mann hat?
Im Moment fühle ich mich noch wie ein totales Wrack, aber es tut gut, diese Gedanken und Geschehnisse kanalisieren und aufschreiben zu können.
Danke, dass ihr das Alles gelesen habt. Ich freue mich auch eure Meinungen.
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