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Der weitere Weg... wo geht's lang?

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  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

    Dafür erfahre ich dann heute Morgen, als ich ihn bei seiner Freundin für die Schule abgesetzt habe, von deren Mutter, woher diese unverhältnismäßig vielen Strafarbeiten in der Klasse rühren - denn er ist nicht der Einzige:

    An der Schule gibt es "Schüler kontrollieren Schüler"-System!!! (einen sogenannten "Ampeldienst")
    Darin geht es darum, daß jede Woche ein Schüler bestellt wird, für Ruhe und Ordnung in der Klasse zu sorgen, während der Lehrer Unterricht macht.
    8-Jährige, 9-Jährige...! Und in der 4. natürlich auch 10-Jährige...

    Ich dachte, ich höre nicht richtig...

    Wir haben uns sehr schwer damit getan unserem Sohn zu glauben, daß seine Ampel mehrfach auf "rot" gesetzt wurde, obwohl er teilweise nicht wußte, was er falsch gemacht haben sollte. Wenigstens einmal hatte er sich wohl selbst nur herumgedreht, um seinerseits für Ruhe hinter sich zu sorgen - und kriegt prompt ne rote Ampel und ne Strafarbeit!!!

    Nicht, daß wir uns falsch verstehen: Er kann auch unruhig und zappelig sein und ist manchmal etwas unbeherrscht, s.o. Aber prompt solche Verstöße gibt es praktisch kaum, das hat sich massiv gebessert. Und wenn die Lehrerin irgendwas festgestellt und gesagt hätte und er hätte nicht gehört, würde ich die Strafarbeit auch noch akzeptieren.

    Aber nur, weil ein anderer 8-Jähriger quasi nach Willkür die Ampel stellen kann...!?!

    Naja, wegen der Strafarbeiten hatten er und viele seiner Mitschüler heute Nachsitzen in der Schule (heißt offiziell beschönigend "Nachdenkzeit", wobei ich nicht weiß, worüber er nachdenken soll, wenn er sich keiner erwiesenen und erklärten Schuld bewußt ist). Daraufhin sollten wir ihn dann anschließend von der Schule abholen und ein kurzes Gespräch mit der Klassenlehrerin, die gleichzeitig auch die Schulleiterin ist, führen. Hat meine Frau gemacht und ihr auch unsere neuesten Erkenntnisse über den Ampeldienst dargelegt.
    => Die Schulleiterin findet den Ampeldienst toll und will ihn nicht abschaffen!!

    Ich... ich... ich... es ist nicht zu fassen...
    Da fällt es mir echt schwer, gewisse historische Parallelen nicht zu ziehen.

    Hinzu kommt, daß sein Zeugnis innerhalb eines halben Jahres von einem 1-2er Schnitt auf "befriedigend" abgerutscht ist - weil er sich mündlich nicht ausreichend beteiligt.
    Da fragen wir ihn schon vor ein paar Wochen, warum. Er sagt, er hätte sich mal gemeldet gehabt, sei auch drangenommen worden - aber als der Lehrerin die Antwort nicht schnell genug kam, hat sie ihn abgewürgt und einen anderen drangenommen.

    Darf doch alles nicht wahr sein...!!

    Und so will man Kinder motivieren?!?


    Tja, und zuguterletzt noch der zunehmende Druck im Projekt auf der Arbeit bei mir... da könnt' ich auch nur noch regelmäßig im Regenbogen ko**en.

    Kurz: Im Augenblick ist es grad richtig heftig.
    Mir geht's bescheiden bis beschissen - und ich wundere mich, daß es mir nicht sogar noch schlechter geht... Es fällt mir extrem schwer abzuschalten, die ganzen Probleme auszublenden und abzuwarten und runterzukommen. Und das fühlt sich richtig richtig schei**e an. Weil ich spüre, wie es mir die Kraft raubt. Ich würde mich gleich Zuhause am liebsten sofort wieder ins Bett legen und einfach nur meine Ruhe haben wollen. Von allem.


    Warum kann das Leben nicht einfach mal nur ganz einfach durchlaufen und -plätschern? Immer ist irgendwas - zumindest viel zu oft. Klar kommen auch wieder ruhigere Zeiten, aber da die stressigeren bei mir immer so übel durchschlagen, bin ich grad echt bedient, doppelt, dreifach und vierfach.


    Lieber Gott, bitte gibt mir die Kraft, das alles durchzustehen.
    Und bitte laß uns eine gute Lösung vor allem für das Problem mit der Schule finden.


    So...
    ... fertig.
    Erstmal

    Jetzt etwas Ruhe

    LG, und danke für's Lesen, wer's gelesen hat
    Alex

    Kommentar



    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

      Als erstes wünsche ich dir mal alles Gute und ganz viel Kraft. Den Weg den du genommen hast finde ich toll! Mach weiter so und du wirst schon was errecihen

      Kommentar


      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

        Habt ihr das mit der Schule denn jetzt gelöst?
        Es wird nicht das letzte Problem sein, ich kenne es auch dass Lehrer keinen Draht zu dem Kind bekommen, nicht gut den Stoff vermitteln können und wenn das Kind dann noch bei so merkwürdigen Sachen wie in deinem Fall logischerweise Probleme hat, dann wird schnell gesagt dass es am Kind liegt und die Schule zu schwer ist, ergo, es gibt schlechte Noten.

        Lass dich da nicht irritieren, wichtig ist dass dein Sohn weiß dass ihr hinter ihm steht und er alles richtig gemacht hat und dass ihr auch den Lehrern die Stirn bietet, euch an die Vorgesetzten wendet wenn die nicht darauf eingehen, euch mit den anderen Eltern zusammen schließt.
        Dann wird diese Erfahrung deinem Sohn durchaus auch viel bringen, wenn er sieht dass er kein Duckmäuser sein muss, wenn die Lehrer nicht fähig sind.

        Kommentar


        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

          olympus mons :
          Danke

          Tired :
          Schule ist mittlerweile in etwas ruhigeren Bahnen wieder, ja.
          Die Direktorin ist zwar absolut uneinsichtig und - wie ich mittlerweile von meiner Frau weiß - im ganzen Jugendamt berüchtigt... da wird also mit guten Worten nicht viel zu erreichen sein. Aber sie hatte letzte Woche auch ein längeres Telefonat mit der Sachkundelehrerin, und das war wohl recht konstruktiv.
          Ansonsten hat Sohnemann heute ne Sachkundearbeit und Mittwoch nen Mathetest, das Wochenende war also recht lernintensiv für ihn... Aber er hat gut mitgemacht, das ging halbwegs


          Tja, selbst hatte ich anderthalb erträglichere Wochen, seit gestern bröckelt es wieder ein wenig, und heute ist es auch nicht gerade prickelnd. Dabei geht's mir eigentlich gut, ich hab wie üblich keinen großen Grund zu jammern. Und trotzdem spuken mir wieder Angst und Depri durch den Kopf und den Körper, nicht schlimm, auszuhalten, aber sehr unangenehm. Immer so ne latente Grundanspannung und Unruhe im Körper, Unlust, Unzufriedenheit - das "übliche" eben bei diesem Mist...
          Dabei war ich gestern und vorgestern auch länger spazieren, hab also gut frische Luft und auch Sonnenlicht abbekommen.

          Ich sag mir immer wieder, daß ich es nicht verstehen muß - es ist eben so. Ruhig bleiben, atmen, mich in stoischer Gelassenheit üben und das emotionale "Schlecht-Wetter" durchziehen lassen.
          Trotzdem ka**e!

          Naja...

          Könnte schlimmer sein


          Wünsche euch einen guten Wochenstart

          Kommentar



          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

            Mir kam gerade ein Bild in den Kopf:


            Ich rolle ein mannsgroßes Wagenrad vor mir her, einen halbwegs gut befestigten und stabilen Weg entlang. Kleinere Schlaglöcher und Hubbel bringen das Rad mal zum Wanken, aber im Großen und Ganzen bekomme ich es auf Kurs gehalten und es rollt stetig vor mir her.
            Schleichend jedoch wird es schneller, ich bekomme es anfangs kaum mit. Irgendwann merke ich es zwar, aber auf eine gewisse Art und Weise habe ich mich an das schnellere Tempo gewöhnt und kann noch mithalten. Kein Grund, einzugreifen und das Rad anzuhalten.
            Als es noch schneller geworden ist, kommt es auf einem unebenen Teil des Weges plötzlich ins Taumeln, fängt zu eiern, und ehe ich reagieren kann, kippt es um. Ich versuche, das Rad wieder aufzurichten, doch es gelingt mir nur leidlich - mal rollt es noch für ein paar Meter, mal kippt es wieder um, und ich muß erkennen, daß das Rad schlicht auch einen Bruch hat, der es immer wieder aus dem Gleichgewicht bringt. Und jedes neue Aufrichten kostet mich Kraft, soviel, daß ich Zweifel daran habe, das Rad jemals wieder richtig zum Rollen zu bringen. Von einer Reparatur ganz zu schweigen, weit und breit sind keine Möglichkeiten in Sicht, den Schaden gänzlich zu beheben.

            Was mache ich jetzt also?
            Was mache ich mit dem Rad?
            Richte es immer wieder und immer wieder auf?
            Wie lange geht das gut, wieviel Kraft wird es mich kosten?
            Oder kann ich das Rad einfach liegen lassen?
            Aber wie soll ich das anstellen, wo ich es doch Zeit meines Lebens vor mir hergerollt habe und praktisch nichts anderes kenne?
            Wie beschreite ich den weiteren Weg, der eigentlich dazu gedacht ist, daß ich das Rad auf ihm rolle?
            Macht es Sinn, ohne das Rad weiterzugehen?
            Aber welchen Sinn macht es, das Rad immer wieder aufzurichten, wohlwissentlich, daß es mir in kurzer Zeit wieder umkippt...?

            Und: Habe ich versagt? Versage ich, wenn mir das Rad jedesmal wieder umkippt? Oder wenn es ich liegen- und zurücklasse? Wo doch praktisch alle um mich herum ihr Rad am Rollen halten...?


            Ich hab wohl grad mal wieder meine philosophischen fünf Minuten...

            Kommentar


            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

              Ich hab wohl grad mal wieder meine philosophischen fünf Minuten...
              Aber lohnende fünf Minuten, sehr treffend und schön bildlich vorstellbar.

              Bei mir stellt sich die Frage nicht, ob das Rad aufgerichtet wird oder nicht, es gibt Situationen da muss man es weiter rollen lassen wenn man nicht vor die Hunde gehen will und es gibt welche da bleibt es einfach liegen, die allerdings immer häufiger kommen je älter ich werde.
              Aufgerichtet wird es aber immer wieder, das ist unsere Arbeit und lassen wir es endgültig liegen, dann hat das Leben keine Inhalte mehr die es lohnt vor sich her rollen zu lassen.;-)

              Kommentar


              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                Dieses Rad...für was alles steht es für dich, was ist alles in diesem Rad? Und was ist wirklich wichtig an diesem Rad...was zählt wirklich im Leben? Zu schauen, dass andere auch dieses Rad haben...und (scheinbar) mit Leichtigkeit meistern...lädt man sich da nicht nur noch mehr in sein Rad auf? Was an diesem Rad lohnt sich wieder aufzurichten...und was für Teile dieses Rades sollten wir besser liegen lassen?

                Zu deinem Sohn.,..unser Schulsystem zum gruseln, was Kindern da angetan wird, sie zu Objekten der Belehrung und Bewertung gemacht werden, die jede Kreativität und Eigeninitiative abwürgt, kein hinterfragen zulässt...wenn wundert es, wenn da immer mehr "aussteigen", nur noch anwesend sind? Und dann noch ein Ampelsystem wo Schüler einander be- und verurteilen...eher ein System der Stasi?

                Was wird an Schulen gelehrt...der heimliche Lehrplan? Konformes Verhalten wird belohnt...hinterfragen, auffallen bestraft? Deine Gedanken zu historischen Parallelen, ja die habe ich auch...ich glaube es kann wieder klappen, die Rattenfänger mit ihren einfachen Wahrheiten sind ja schon wieder unterwegs...

                Dein Stress mit dem Schulsystem...vielleicht hilft dir da (wie eigentlich überall bei Stress) ein Perspektivwechsel...aber gib nicht Menschen die Schuld (wie der uneinsichtigen Rektorin) sondern den überholten Meinungen...

                Schau dir mal auf YouTube Vorträge von Gerald Hüther oder Richard David Prech zu unserem Schulsystem an, der hier vielleicht als Beispiel:
                https://www.youtube.com/watch?v=rePVPlirR2o

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                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                  Tired
                  Ja, das ist sicher richtig bzw. irgendwo auch meine Sichtweise: Das Rad einfach liegenlassen geht irgendwie nicht. Zumindest fehlt mir irgendwo die Phantasie, wie der weitere Weg ohne Rad verlaufen sollte...

                  Hans Georg
                  Dieses Rad...für was alles steht es für dich, was ist alles in diesem Rad? Und was ist wirklich wichtig an diesem Rad...was zählt wirklich im Leben?
                  Gute Frage - die hab ich mir auch schon gestellt.
                  Ich war zwischenzeitlich auch schon am Überlegen, ob das Rad nicht eher ein Karren ist, der mittlerweile etwas überladen und altersschwächer geworden ist.
                  Gerade in dem Fall hätte darin grundsätzlich "alles" Platz, was sich im Verlauf meines Lebens so angesammelt hat
                  Die Beurteilung der Wichtigkeit einzelner Aspekte kriege ich da sicher sogar noch einigermaßen hin, insbesondere auf der rein kognitiven Ebene.
                  Sobald es aber um's konkrete Ausmisten geht, fängt es an schwierig zu werden, weil vieles miteinander verflochten ist. Ich hab da gerade das klassische Bild von diesen Lego-Aufroll-Seilzügen im Sinn, die früher oder später unaufgerollt in der Kiste landen und sich mit allem möglichen verheddern, so daß man erstmal minutenlang damit beschäftigt ist, alles voneinander zu lösen
                  Ähnlich erscheint es mir hier, und eigentlich ist es ja auch logisch: Bis zu jedem Punkt eines jeden von uns ist das Leben die Kumulation dessen, was man bisher erlebt und erfahren hat. Vieles davon hat aufeinander aufgebaut, war Vorbereitung für etwas anderes, Teil eines größeren bewußten (oder unbewußten) Planes. Da jetzt "einfach" etwas herauszulösen kann dazu führen, daß das ganze Gebilde auf dem Karren ins Rutschen kommt und der Wagen erst recht aus dem Gleichgewicht gerät. Mein Eindruck... wobei da sicher natürlich auch Unsicherheit und Angst mit reinspielen, klar.

                  Insgesamt ist es sicher richtig, daß ich aus meinem Karren das ein oder andere "über Bord" werfen könnte - wenn ich es denn mal endlich hinbekäme, einzelne Dinge da ordentlich herauszulösen. Womit ich allein schon meine, sie überhaupt richtig zu PACKEN zu kriegen - das bereitet mir bei vielem immer noch die größten Schwierigkeiten: Ich krieg die Essenz mancher Sachen einfach noch nicht richtig angepackt. Oder die Zweifel sind zu groß...

                  Wenn ich bei dem Bild mit dem einzelnen Rad bliebe, wird das Herauslösen einzelner Bestandteile bildlich gesehen etwas schwieriger - an einem einzelnen Rad ist selten etwas dran, was man weglassen könnte. Grundsätzlich braucht man da jedes Teil - die Radnabe, die Speichen, die Lauf-/Rollfläche. Es stellt sich höchstens noch die Frage, ob man evtl. zu viele Speichen drin hat - = zuviel Sicherheit gewissermaßen - aber bei einem ohnehin beschädigten Rad jetzt auch noch Speichen zu demontieren, erscheint mir nicht gerade vernünftig...
                  Einfach nur, um in diesem Bild zu bleiben - ich denke, Du verstehst, was ich da auch mit den Parallelen im Leben meine.


                  Ansonsten, was die Schule angeht, werden wir jetzt einfach mal abwarten und gucken. Die Wogen haben sich derzeit wie gesagt etwas beruhigt, und wenn die Rektorin = Klassenlehrerin eben etwas überzogene Maßstäbe hat, dann ist das zur Zeit eben so - solange unser Sohn sich an der Schule ansonsten (noch) wohlfühlt und selbst nicht wechseln möchte, sollten wir das Kind da nicht mit dem Bade ausschütten.
                  Ärgerlich bleibt es natürlich trotzdem. Aber ok...

                  Den YouTube-Link werde ich mir jetzt am Wochenende mal in Ruhe zu Gemüte führen, da war gestern keine Zeit zu. Hab den ganzen Tag Schulung gegeben und war abends platt wie ne Flunder

                  (BTW: Und hab wieder erstklassiges Feedback bekommen, dieses Mal auch von meinem Chef. Wenigstens drei Leute meinten, ich hätte meinen Beruf verfehlt...
                  Kann mir nur leider nix davon kaufen - das geschulte System ist ne firmeneigene Programmierung, die interessiert außerhalb unseres Werksgeländes niemanden... *seufz-schluchz-grins-gequält* )

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                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                    Teile aus einem Rad herauslösen...ja blöd, geht nicht, dann ist es kaputt...

                    Dieses Rad dass du da vor dir herrollst...brauchst du das eigentlich? ist das dein Leben? Eine Summe von Lasten? Wo immer mehr zusammenkommen?

                    Kommentar


                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                      Aus einem Thread nebenan, ein tolles Gedicht von Jorge Luis Borges:

                      "Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
                      im nächsten Leben würde ich versuchen mehr Fehler zu machen.

                      Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen.

                      Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich gewesen es bin.
                      Ich würde viele weniger Dinge so ernst nehmen.
                      Ich würde nicht so gesund leben, würde mehr riskieren.
                      Ich würde mehr reisen, mehr Sonnenuntergänge betrachten,
                      mehr bergsteigen, mehr in Flüssen schwimmen.

                      Ich würde an mehr Orte gehen, wo ich vorher noch nie war.
                      Ich würde mehr Eis essen und weniger dicke Bohnen.
                      Ich würde mehr echte Probleme als eingebildete haben.
                      Ich war einer dieser klugen Menschen, die jede Minute ihres Lebens furchtbar verbrachten.
                      Freilich hatte ich auch Momente der Freude, aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
                      würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.

                      Ich war einer derjenigen, die nirgendwo hingingen
                      ohne ein Thermometer, eine Wärmeflasche, einen Regenschirm und Fallschirm.
                      Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich leichter reisen.

                      Wenn ich noch einmal leben könnte,
                      würde ich von Frühlingsbeginn an bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
                      Ich würde mehr Karussel fahren, mir mehr Sonnenaufgänge ansehen und mehr mit Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

                      Aber sehen Sie...ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben werde."

                      Er würde glaub ein anderes Rad vor sich herrollen...wenn er nochmal leben könnte?

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                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                        Ein Lied das mir sehr gut gefällt...das glaub alles beschreibt, woran wir so leiden...finde ich...weiß nicht ob es dir (oder anderen) auch was sagt, anspricht, gefällt...
                        https://www.youtube.com/watch?v=pBLJNe8hsKE

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                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                          Ja, das Lied kenne ich. Gefällt mir sehr gut, auch wenn es traurig ist, weil es leider der Wahrheit entspricht... *seufz*
                          Und blöderweise nehmen gerade Kinder den ganzen Murks um uns herum auf wie ein trockener Schwamm. Ich nehme mich ja von dem ein oder anderen auch nicht aus; damit bekommt er dann in mancherlei Hinsicht nicht unbedingt das beste Vorbild, wenn man danach geht...
                          Es anders zu machen, ist aber auch leichter gesagt als getan.

                          Dieses Rad dass du da vor dir herrollst...brauchst du das eigentlich? ist das dein Leben? Eine Summe von Lasten? Wo immer mehr zusammenkommen?
                          Schon irgendwo mein Leben inkl. der Summe von Lasten.
                          Bzw. eben so wie mit dem Bild vom Karren, daß vieles so miteinander verflochten ist, daß man eben nix davon vernünftig abwerfen kann, ohne Streß, Ärger und andere Formen des Leids zu riskieren.

                          Hab's ja schon mehrfach geschrieben:
                          Klar könnte ich meinen Job - beispielsweise - über Bord werfen und mich mit etwas, was mich mehr interessiert, selbständig machen.
                          Aber wenn man gleichzeitig Hauptverdiener für ne dreiköpfige und irgendwann vielleicht sogar vierköpfige Familie ist, geht das nicht mehr so leicht.
                          Wenn man für die Rente privat vorsorgen muß, weil man aus der Gesetzlichen in 20 oder 30 Jahren wahrscheinlich kaum nen adäquaten Gegenwert rausbekommen wird, geht das nicht mehr so leicht.
                          Und wenn man sich auch ansonsten einen gehobenen Lebensstil angewöhnt hat, wirft man auch den nicht mal eben über Nacht über Bord - vom Mitspracherecht meiner Frau und irgendwo auch meines Sohnes mal ganz abgesehen.

                          Gedichte wie das von Dir zitierte kenne ich natürlich auch.
                          Aber die spannende Frage ist ja immer: Wenn ich das alles nochmal neu machen könnte... - man übersieht dabei immer, daß man, wenn man nochmal 20 oder 30 Jahre jünger sein dürfte, zu diesem Zeitpunkt einfach bestimmte Lebensweisheiten noch nicht hat oder annimmt. In jüngeren Jahren wußte man schlicht manches noch nicht, was man erst über die Jahre gelernt und erfahren hat. Und gerade bestimmte emotionale Erfahrungen kann man nicht wissen - man muß sie gemacht haben - beispielsweise eben Krankheit, Tod und Verlust. Solange man nur auf der Sonnenseite des Lebens unterwegs ist/war, sieht man keinen Grund, sein Verhalten zu ändern oder auf schlechtere Zeiten hin anzupassen - welche "schlechteren Zeiten" außerdem...? - finanziell, beziehungstechnisch, gesundheitlich,... ?

                          Natürlich gibt's trotzdem Dinge, die man "auch so" anders machen könnte, klar.
                          Aber aus Kindheit und Jugend heraus muß man immer entsprechende Vorbilder gehabt haben, die einem so etwas in der Form, eine solche Lebens- und Denkweise, beigebracht haben. Wenn man beispielsweise in einem Umfeld groß wird, in dem Fehler-machen absolut nicht toleriert wird und man schon für die kleinste Kleinigkeit auf die Finger bekommt, kann man sich noch so sehr wünschen, mehr Fehler machen zu dürfen - man wird es trotzdem unterlassen, weil man dann Ärger bekommt. Und das geht irgendwann in Fleisch und Blut über, ob man will oder nicht.


                          Nichtsdestoweniger sind solche Gedanken, Wünsche, Träume und Anregungen richtig und wichtig - denn nur so bewegt sich mit der Zeit etwas

                          Aber ich habe gerade gestern noch bzw. wieder in einem kurzen Text zur Achtsamkeit gelesen: Es braucht neurowissenschaftlichen Studien zufolge rund 30 Tage aufeinanderfolgende Tage, um ein Umdenken und eine neue Praxis in unserem Gehirn zu etablieren. 30! aufeinanderfolgende! Tage!
                          Muß man erstmal hinkriegen, solange man Vollzeit in immer irgendetwas involviert ist

                          Hatte mir zum Beispiel vorgenommen, ab letztem Freitag (01.03.) wieder alle zwei Tage joggen zu gehen. Und ich war Freitag Vormittag dazu auch noch voll motiviert. Tja... Pustekuchen... am frühen Nachmittag rief meine Frau an: Eileiterschwangerschaft, Krankenhaus, OP, 2 Tage KH-Aufenthalt...
                          Damit war der Plan für Freitag und auch Samstag direkt schon gelaufen. Sonntag war dann Karnevalsfeier Sohnemann zuliebe (hätte persönlich gern drauf verzichtet) inklusive Chili-Kochen zum Mitbringen zu den Freunden, bei denen wir gefeiert haben. Und so kam ich dann erst gestern mal in ner Regenpause dazu, 20 Minuten laufen zu gehen...

                          Ging alles, keine Frage. Also kein Jammern oder so

                          Oder:
                          Im "Familienrat" hatten wir drei vor etlichen Wochen gemeinsam beschlossen, in den Osterferien nach Norwegen zu fahren. Ich hab mir also extra die Mühe gemacht, nen kompletten Reiseplan auszuarbeiten, Hotels rauszusuchen etc.
                          Nur um dann vor zwei Wochen von meiner Frau zu erfahren, daß sie von Kälte genug hat und lieber in die Sonne möchte... sie hat noch nichtmal in meinen Reiseplan reingeguckt bisher... *seufz* :/
                          Meine ganze Vorarbeit für die Katz', großen Bock auf Urlaub hab ich jetzt auch nicht mehr. Und meine Frau ist seit Freitag und der OP - verständlicherweise! - für irgendwelche Urlaubsabsprachen natürlich gerade endgültig nicht mehr ansprechbar. Verständlicherweise, wie gesagt, ginge mir womöglich nicht anders.

                          Soll aber alles deutlich machen: Man kann sich immer irgendetwas vornehmen, oft klappt es, oft genug kommt aber auch etwas dazwischen.
                          Das macht es schwierig, "mehr gute Augenblicke" zu haben bzw. zu organisieren. Beziehungsweise man muß offenbar wirklich lernen, jedem aktuellen Augenblick etwas Gutes abzugewinnen - Vorplanungen wecken falsche Erwartungen und Hoffnungen, die nur allzu oft auch enttäuscht werden können.

                          Ich weiß - das klingt alles etwas resignierend und frustriert - ist es irgendwo natürlich auch; wäre gelogen, wenn ich sagen würde, daß alles in Ordnung ist

                          Andererseits bleibt mir nicht viel anderes übrig, als zu erkennen, daß es trotz allem irgendwo und irgendwie "gut" ist und das Beste aus den Situationen zu machen. Genau, wie meine Frau aus der ihren und alle anderen Menschen auf diesem Planeten auch

                          Kommentar


                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                            Ja, ein schönes Lied...und leider nur all zu wahr...und Kinder nehmen alles auf...aber wenn nicht die Erwachsenen anfangen zu hinterfragen, sich selbst, das Leben, die Hierarchien...wie sollen es dann die Kinder lernen, aus diesem Rad auszusteigen und der Gestalter des eigenen Lebens werden?

                            Sicher hast du Verantwortung als Ernährer für deine Familie...aber auch die Verantwortung für einen gehobenen Lebensstil? Mal mit der Familie zusammensitzen, ihnen sagen was du möchtest...und sie fragen was sie möchten?

                            Eileiterschwangerschaft...Mist...hoffentlich geht es deiner Frau wieder gut? Und wäre schön, wenn ihr eure Familie noch vergrößern könnt...

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                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                              Hi Hans Georg

                              danke für Deine Antwort. Ja, meiner Frau geht es zum Glück gut, war irgendwo in der 5. oder 6. Woche und damit noch unkritisch.

                              Mal mit der Familie zusammensitzen, ihnen sagen was du möchtest.
                              Tja, einerseits absolut richtig.
                              Andererseits bin ich mittlerweile seit Jahren in einem Fahrwasser, in dem ich nach wie vor nicht so richtig weiß, was ich eigentlich möchte.
                              Klar gibt's ein paar Dinge, die ich gern hätte und ein paar andere, die ich nicht (mehr) so gern hätte. Aber sobald ich intensiver in mich hineinhorche, kommen auch die Zweifel und Bedenken, ob das denn dann alles so der Befreiuungsschlag wäre. Da spreche ich jetzt noch nicht mal von großen Veränderungen wie Berufswechsel etc.

                              Was nicht heißen soll, daß mir Kleinigkeiten hier und da nicht guttäten - ich weiß die kleinen Freuden sehr wohl zu schätzen und liebe sie Eis essen, cachen gehen, mit der Familie einen gemütlichen Couch-Potatoe-Abend, mit Sohnemann etwas unternehmen...
                              ... aber das alles schlägt nicht immer gleich gut an. Oft genug ist meine Stimmung im besten Fall so indifferent, daß ich manches davon nur über mich "ergehen" lasse, und manchmal ist da einfach nur dieses unendliche Verlangen nach Ruhe und mich-ins-Bett-legen...

                              Dann wieder geht's mir für zwei drei Tage, ne Woche wieder ziemlich gut, so daß ich kaum klagen kann - bevor die nächste mehr oder minder sanfte Talfahrt kommt.

                              Und ich habe nach wie vor keine Ahnung, was für mich der Befreiungsschlag sein könnte, woraus ich dann endlich mal auf Dauer und auf Strecke Zufriedenheit und Ruhe schöpfen könnte.

                              ..und sie fragen was sie möchten?
                              Ich gestehe, daß ich nicht weiß, ob ich das im Detail wissen möchte. Nicht, weil ich es nicht wissen möchte, sondern weil ich befürchte, daß es Gewissensbisse bei mir auslösen wird, wenn ich höre, wo ich überall versagt habe oder versagen werde... Das geht ja schon mit dem zweiten Kinderwunsch los, dessen Erfüllung uns primär deshalb versagt geblieben ist bzw. jetzt zeitlich so knapp wird, weil mich die ersten akuten Depri-Phasen genau zum "richtigen" Zeitpunkt erwischt haben.
                              Und auch ansonsten gibt es da garantiert noch ein zwei "Baustellen" und Erwartungen meiner Frau an mich und unser gemeinsames Leben, von denen ich aufgrund meiner tief eingefahrenen Gewohnheiten nicht weiß, wie ich sie erfüllen soll (z.B. weniger Computer-spielen).
                              Ich gebe aber auch zu, daß ich garantiert einiges von dem, was meine Frau möchte, nicht weiß - selbst nach 17 Jahren nicht.
                              Aber ich fürchte mich vor den Antworten... weil sie mich wahrscheinlich da treffen werden, wo ich nicht genügen will oder seit meinen Depris und Ängsten gar nicht mehr genügen kann...

                              Naja, und unser Sohn ist 8-einhalb, bald 9. Natürlich hat auch er sicher schon Wünsche und Vorstellungen, aber davon ist vieles auch noch sehr impuls-getrieben und nicht unbedingt so handfest oder wegweisend, daß man darauf unser gemeinsames Leben neu ausrichten könnte. Wir verbringen schon sehr viel Zeit auch mit ihm zusammen, wir versuchen, ihn auch für gemeinsame Unternehmungen etc. zu begeistern - aber die Gedanken eines Kindes sind nicht minder sprunghaft als meine Heute hat er Böcke auf dieses, morgen wieder nicht...

                              Ich weiß:
                              Sind wieder viele viele Worte für eigentlich im Kern ganz einfache Dinge. Ein Teil von mir heult innerlich gerade vor Hilflosigkeit und Verzweiflung, daß ich so etwas eigentlich einfaches nicht auf die Kette bekomme und davor zurückscheue...


                              Ich komme zwar zurecht. Mal besser, mal schlechter, mal entspannter, mal angespannter, mal depressiver, mal ängstlicher, selten rundum zufrieden...

                              Manchmal glaube ich zu wissen, wer ich bin; dann fällt es mir auch leichter, alles um mich herum als gegeben zu akzeptieren und darauf zu vertrauen, daß der liebe Gott für alles seine Gründe haben wird. Oft genug weiche ich der Frage aber sicher auch aus.

                              Aber gerade heute und in diesem Augenblick stelle ich mal wieder fest: Ich weiß weder, wer ich bin noch was ich will... Ein nicht ganz unbedeutender Teil von mir weiß lediglich, was er nicht will - aber das ist nicht sonderlich konstruktiv und hilft mir leider absolut nicht weiter...

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                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                Hey Alex, wie geht's dir? Wir haben uns jetzt schon knapp ein 3/4 Jahr nicht mehr gehört!
                                Bist ja noch immer ein fleißiger Schreiber und ein Suchender.

                                Melde dich mal LG aus dem Ösiland

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                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                  Hi Natureboy78 ,

                                  naja, haste ja wahrscheinlich gelesen:
                                  Mal besser, mal schlechter...

                                  Eigentlich nicht soo schlimm, andererseits ätzend und gerade unter Druck und Streß grad so, daß ich manchmal wirklich nicht mehr weiß, wo mir der Kopf steht und einfach nur aufgeben möchte...

                                  Aber es wird schon immer wieder weitergehen, Schritt für Schritt, Stück für Stück. Geht's ja immer


                                  Gestern Morgen hat meine Frau mich in den Arm genommen und meinte ganz liebevoll: "Es wird auch wieder aufwärts gehen "

                                  Ich, etwas frustriert-resigniert-desillusioniert: "Ja, wird es. Und danach wieder abwärts, wieder aufwärts, wieder abwärts, wieder aufwärts, wieder abwärts, usw., so wie immer..."

                                  Sie: "Ja, aber Du stehst noch hier!"

                                  Womit sie unbestritten Recht hat Und das weiß ich sehr zu schätzen - ich bin stark und habe grundsätzlich sicher genug Kraft, das alles durchzustehen, immer wieder und immer wieder und solange es dauert.

                                  Ich weiß nur manchmal nicht, ob das die Art und Weise ist, in der ich mein Leben verbringen möchte... *seufz*


                                  Ich hab manchmal das Gefühl, mein Leben verläuft ein wenig nach dem Pareto-Prinzip: Die ersten 30-40% meines Lebens hab ich mit 20% Aufwand auf die Kette bekommen, für die restlichen 60-70% brauch ich 80% Aufwand... also irgendwie etwas ungleichgewichtig. Dabei bräuchte ich wahrscheinlich rein objektiv gar nicht so viel Kraft, vielleicht auch nur 20-30%, einfach nur halten und genießen. Aber irgendetwas in mir sabotiert sich selbst bzw. mich, und das kostet echt Kraft und Energie.
                                  Wenn ich derzeit abends nach Hause komme, hab ich Kopfdrücken, Verspannungen und Streßklingeln in den Ohren, daß mir die Lust zu irgendetwas anderem und schönem beinahe gänzlich abgeht... jedenfalls, wenn ich erstmal die Haustür drin bin. Mich direkt nach der Arbeit auf dem Heimweg noch für ne Stunde Cachen unterwegs irgendwo kann ich mich noch motivieren, und das tut auch unheimlich gut (zuletzt gestern Abend) - aber spätestens Zuhause ist der Akku dann irgendwo leer. Beziehungsweise: Ich bemühe mich, die Warnzeichen - Verspannungen, Kopfdrücken, Streßklingeln - durchaus Ernst zu nehmen und eben nicht einfach "normal" durchzuziehen (jetzt mal abseits von der Motivation, die mir dann teilweise auch fehlt), sondern eben vernünftig zu sein, mich nen Gang zurückzunehmen und eben mal nix aufregendes mehr zu unternehmen, was mich nur zusäzlich stressen könnte.

                                  Das ein solches Vorgehen einerseits vernünftig ist, denke ich schon - inwieweit das allerdings auch Sinnerfüllung und Lebenssinn gibt, steht auf einem anderen Blatt...


                                  Naja...
                                  wird auch wieder besser, irgendwann

                                  Alles geht vorüber, auch meine Depressionen


                                  Wie geht's Dir denn?

                                  LG,
                                  Alex

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                                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                    Ich muss sagen dass es mir seit der letzten Woche schlechter geht als den Wochen davor.

                                    Ich habe das Gefühl, dass alles wieder fast zuviel wird.

                                    •Krankheit meiner Mama (Demenz) und die damit verbundenen Ängste meines Vaters (2x Notarzt wegen Mama, immer Fehlalarme aber trotzdem Stress)

                                    •Der Tod meiner Lieblingstante letzte Woche und Begräbnis diese Woche.

                                    •Beruflicher Stress durch Probleme eines Liegenschaftsverkauf wo es um sehr viel Geld für uns geht

                                    •Das Verhalten unserer ältesten Tochter zu uns.

                                    •Heute sagt meine Frau ich muss abnehmen sonst werde ich irgendwann wirklich Probleme mit dem Herz bekommen. Sie glaubt mir irgendwie nicht dass an der Gewichtszunahme die Tabletten schuld sind. Solche Aussagen, das Sie sich Sorgen um meine Gesundheit macht, sind wenig hilfreich. 120kg auf 1.90 und ich bin wirklich viel in Bewegung es will halt nicht, nur dann wenn ich einen Tag Esse und dann wieder nicht.


                                    Gestern wollte meine Frau sich die Haare machen lassen von der ältesten Tochter. Sie kam aber rasch heim und hatte Tränen in den Augen. Wieder mal kriegten Sie sich in die Haare und meine Tochter lies Worte und Ausdrücke fallen die einfach so nicht gehen gegenüber der eigenen Mutter. Sie ist sooft unüberlegt in ihren Aussagen und hat null Respekt im Verhalten gegenüber ihren Eltern.

                                    Wies mir geht? Ich brauche ein Ventil zum Druck ablassen. Heute ging ich eine große Runde spazieren. Ich merkte, dass ich mich nicht wohl fühle, Unwohlsein, Anspannung als Ausdruck der Gesamtsituation.

                                    Diese Momente der Unruhe und Anspannung sind die letzten 14 Tage vermehrt aufgetreten.

                                    Es ist meines Erachtens auch keine auftretende Angst vorm Wandern da ich ansonsten das Wandern Liebe und keine Beschwerden habe. Vielmehr scheint es wieder so zu sein, dass aufgrund der aktuellen Umstände die Seele durch den Körper spricht.

                                    Herzklopfen
                                    Innere Unruhe
                                    Nervösität
                                    Magendrücken
                                    Anspannung
                                    Verspannung
                                    Kribbeln in den Armen

                                    Dadurch wieder diese dummen Anflüge aufgrund der ganzen Symptome das

                                    von Angst zu sterben
                                    Angst vor Herzinfarkt.
                                    Was wäre wenn's jetzt passiert.

                                    Ich arbeite wirklich an mir und versuche Selbstvertrauen in mich zu stärken. Aber es fällt schon schwer das immer wieder zu erleben.




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                                    • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                      Hi Natureboy78

                                      Ich habe das Gefühl, dass alles wieder fast zuviel wird.
                                      Nach dem, was Du schreibst, kann ich Dir das sehr gut nachfühlen.

                                      Du tust es ja bereits: Halte Dir einfach mal wirklich bewußt vor Augen, was bei Dir derzeit gerade wieder los ist - das würde den Stärksten mitnehmen und/oder umhauen.

                                      Geh also nicht zu sehr mit Dir ins Gericht

                                      Ich kann da ja aus der vergangenen Woche auch wieder ein Lied von singen, wenn einem / mir alles über den Kopf zu wachsen scheint.
                                      Und manchmal sitzt die Anspannung da so tief, daß auch Bewegung und Sport das nicht unbedingt kompensieren können. Man darf ja nicht vergessen, daß es in der Tat mentaler, emotionaler und seelischer Streß sind - die Auswirkungen auf den Körper selbst sind zwar auch Adrenalin und Cortisol, die Ursache aber eben weniger greifbar als bei einer direkten Gefahren- und isolierten Streßsituation.

                                      Auch bei mir löst das die von Dir beschriebenen Symptome aus - nicht unbedingt alle immer gleichzeitig, aber durchaus so im Wechsel, daß es nicht langweilig wird

                                      Ich arbeite wirklich an mir und versuche Selbstvertrauen in mich zu stärken. Aber es fällt schon schwer das immer wieder zu erleben.
                                      Ging mir letzte Woche ganz exakt genauso. 100%.

                                      Aber mit jedem Mal, wo ich da durchgehe, wächst meine Überzeugung ein kleines Stückchen mehr, daß es immer nur vorübergehende Phasen sind und es danach auch wieder besser wird.

                                      Ätzend ist es trotzdem, außer Frage


                                      Bin jetzt seit Samstag auf 5 mg runter. Mal gespannt. Will den Level jetzt ein halbes Jahr halten, bis Oktober/November herum. Dann über den Winter hinweg 2,5 mg bis zum nächsten Frühjahr. Und danach von meiner Tablette wahrscheinlich nur noch undosier- und undefinierbare Brösel übrigblieben, will ich dann nächstes Jahr um die Zeit ganz absetzen. Entspricht zwar nicht der 10%-Regel, dürfte aber gemessen am sonst üblichen Ausschleichtempo (nach 10 mg ist Schluß) doch nochmal ein gutes Stück sanfter sein.

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                                      • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                        Ich habe jetzt ein paar Beiträge mitgelesen und hör raus: liebe Leut, was ich auch mach, was ich auch tu, ich finde einfach keine Ruh...

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                                        • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                          Aus einem Thread nebenan, ein tolles Gedicht von Jorge Luis Borges:

                                          "Wenn ich mein Leben noch einmal leben könnte,
                                          im nächsten Leben würde ich versuchen mehr Fehler zu machen.

                                          Ich würde nicht so perfekt sein wollen, ich würde mich mehr entspannen.

                                          Ich wäre ein bisschen verrückter, als ich gewesen es bin.
                                          Ich würde viele weniger Dinge so ernst nehmen.
                                          Ich würde nicht so gesund leben, würde mehr riskieren.
                                          Ich würde mehr reisen, mehr Sonnenuntergänge betrachten,
                                          mehr bergsteigen, mehr in Flüssen schwimmen.

                                          Ich würde an mehr Orte gehen, wo ich vorher noch nie war.
                                          Ich würde mehr Eis essen und weniger dicke Bohnen.
                                          Ich würde mehr echte Probleme als eingebildete haben.
                                          Ich war einer dieser klugen Menschen, die jede Minute ihres Lebens furchtbar verbrachten.
                                          Freilich hatte ich auch Momente der Freude, aber wenn ich noch einmal anfangen könnte,
                                          würde ich versuchen, nur mehr gute Augenblicke zu haben.

                                          Ich war einer derjenigen, die nirgendwo hingingen
                                          ohne ein Thermometer, eine Wärmeflasche, einen Regenschirm und Fallschirm.
                                          Wenn ich noch einmal leben könnte, würde ich leichter reisen.

                                          Wenn ich noch einmal leben könnte,
                                          würde ich von Frühlingsbeginn an bis in den Spätherbst hinein barfuß gehen.
                                          Ich würde mehr Karussel fahren, mir mehr Sonnenaufgänge ansehen und mehr mit Kindern spielen, wenn ich das Leben noch vor mir hätte.

                                          Aber sehen Sie...ich bin 85 Jahre alt und weiß, dass ich bald sterben werde."

                                          Er würde glaub ein anderes Rad vor sich herrollen...wenn er nochmal leben könnte?
                                          Hallo Hans Georg

                                          Wie ist das bei dir, wenn du noch mal leben könntest, was würdest du anders machen?





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                                          • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?


                                            Hallo Hans Georg

                                            Wie ist das bei dir, wenn du noch mal leben könntest, was würdest du anders machen?




                                            Wenn ich noch mal leben könnte...möchte ich das, müsste ich?

                                            Wenn ich noch mal leben könnte...müsste ich all die mühsamen und schmerzhaften Erfahrung noch mal durchmachen...durchleiden? Müsste ich alles schöne, was ich daraus erlernt und gesehen...wieder so schwer erlernen? Müsste ich all das Schöne, was ich jetzt habe (meine Erfahrungen)...aufgeben?

                                            Was "würde", gibt es für mich nicht...ich müsste wieder alles so machen, um der sein, der ich nun bin...was werde ich noch machen, aus dem was ich nun bin...?

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                                            • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                              Wenn ich noch einmal leben müsste...möchte ich in einer Welt leben, in der Menschen einander nicht mehr als Objekte behandeln...

                                              Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

                                              Dalai Lama

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                                              • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                "Menschen wurden erschaffen um geliebt zu werden. Dinge wurden geschaffen um benutzt zu werden. Der Grund warum sich die Welt im Chaos befindet, ist weil Dinge geliebt und Menschen benutzt werden.

                                                Dalai Lama"


                                                Danke, Hans Georg, den Ausspruch kannte ich noch nicht.





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                                                • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                  Seltsamerweise überleben aber die Dinge über hunderte von Jahren und nicht die Menschen- die sterben weg, oder wenden sich ab, was man von Dingen nicht behaupten kann- die kriegste auch irgendwie nicht mehr los, wenn sie mal da sind.

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                                                  • Re: Der weitere Weg... wo geht's lang?

                                                    Ich habe heute mit zwei Lebensgefährtinnen, (die ich schon seit über dreißig Jahre an meiner Seite habe), eine Wanderung gemacht, von meiner Haustür weg, ungefähr zwei-dreitausend Schritte weg von mir, in eine Klamm, bei der um diese Zeit aus den Felswänden hunderte Quellen strömen, plätschernde Wasserfälle, wohin man schaut, dann ein See, fast schwarz, tief, ganz, ganz tief. genau wegen dem habe ich gelebt. Wegen diesem Tag heute. Ist der Tag vorbei, dann habe ich den nächsten vor mir.
                                                    Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
                                                    Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
                                                    Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
                                                    Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
                                                    Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
                                                    Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
                                                    Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
                                                    In andre, neue Bindungen zu geben.
                                                    Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
                                                    Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
                                                    Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
                                                    An keinem wie an einer Heimat hängen,
                                                    Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
                                                    Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
                                                    Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
                                                    Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
                                                    Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
                                                    Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
                                                    Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
                                                    Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
                                                    Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
                                                    Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
                                                    Hermann Hesse..

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