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Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

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  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

    Moin zusammen,

    mir geht's leider weiterhin extrem gemischt: Morgens bis mittags extreme Durchhänger, Angst, Unlust, ab nachmittags geht's dann langsam wieder aufwärts.
    Aber selbst abends ist meistens immer noch ne leichte Grundanspannung vorhanden.

    Ich hatte ja die Hoffnung, daß es mit der Erhöhung der Dosis bald wieder besser werden würde.

    Doch meine Frau hat sich am Wochenende - eigentlich ab Donnerstag herum schon - zunehmend wieder sehr zurückgezogen. Nachdem es monate- und wochenlang eigentlich konstant langsam aufwärts ging, ist sie jetzt wieder ziemlich abweisend, hat am Wochenende die meiste Zeit in ihrem Zimmer verbracht, viel geschlafen, und war auch ansonsten eher wortkarg.

    Ich kann nur vermuten, daß es mit mir und den wieder zugenommenen Symptomen zu tun hat:
    Ich hatte ihr ja Ostermontag gesagt, daß es mir nicht mehr so prickelnd ging, woraufhin sie mir ja abends ihrerseits ungefragt den Vorschlag gemacht hatte, die Dosis wieder zu erhöhen.

    Zum einen könnte ich mir nun vorstellen, daß sie Angst davor hat, wie unser Island-Urlaub nächste Woche verlaufen wird, wenn ich wacklig(er) sein sollte. Das war ja in dem Moment ihr Argument, warum ich erhöhen sollte.

    Zum anderen ist nicht ausgeschlossen, daß sie nun - nicht ganz unberechtigt - daran zweifelt, ob ich jemals von dem Fluoxetin runterkomme und ob es dadurch etwas mit dem zweiten Kind wird...

    Wahrscheinlich wird es von beidem etwas sein.
    Aber wenn ich sie gefragt habe, was los ist, hat sie praktisch dichtgemacht und lediglich gemeint, ich solle ihr ihre Ruhe lassen.

    Vielleicht kommt auch noch eine gewisse Frühjahrsmüdigkeit obendrauf; das ist das einzige, was sie letzte Woche Mittwoch oder Donnerstag schonmal selbst ausgesprochen hatte. Glaube aber nicht, daß das das einzige ist - der Zeitpunkt der gemeinsamen Abstimmung, die Dosis wieder zu erhöhen, und des bevorstehenden Urlaubs ist meines Erachtens nach kein Zufall.


    Heute Morgen hab ich ihr über's Handy nen Guten-Morgen-Gruß geschickt (war schon aus dem Haus, als sie aufstehen mußte), dachte, ich krieg ne halbwegs direkte Antwort oder eben auch gar keine.
    Stattdessen krieg ich nen ganzen Schwung an Antworten von meinem Sohn - Sprachnachrichten, Smilies, Emoticons, etc.; schreiben kann er ja noch nicht -, dazwischen grad mal an einer Stelle zwei Smilies, die eventuell von meiner Frau sein könnten.
    Wissen tu ich's nicht...


    Ich kann damit einfach immer noch nicht richtig umgehen. Diese Stimmungsschwankungen meiner Frau und vor allem dieses totale Zurückziehen verunsichern mich jedes Mal auf's Neue, ich fühle mich schuldig, hab das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben - die ganze Litanei eben...


    Und grad heute Morgen, aber auch gestern schon, kommen mir wieder verstärkt Zweifel, ob meine Frau und ich überhaupt noch miteinander zusammenleben können... Wir sind in einigen Punkten doch ziemlich verschieden, und mittlerweile habe ich den Eindruck, wir belasten uns gegenseitig mehr als daß wir uns noch unterstützen und lieben können.

    Aber erstens weiß ich nicht genau, wie ich selbst mit einer solchen Trennung umgehen könnte. Und zweitens will ich das unserem Sohn eigentlich nicht antun, ein Scheidungskind zu sein. Von dem ganzen Hickhack rund um das Sorgerecht etc. ganz zu schweigen.


    Weiß grad mal wieder nicht mehr weiter... Und dann kommt noch ne leichte Sorge obendrauf, daß ich dem ganzen Streß auf Dauer nicht mehr gewachsen sein könnte und wie viele anderen 30-40-jährige nen Herzinfarkt o.ä. bekommen könnte.


    Is das ein Mist...
    Mein Trauzeuge meinte gestern Nachmittag zwar, das ist genau das 'richtige' Alter für all diese Geschichten - 30-40/45 herum. Zusätzlich noch Mid-Life-Crisis, Hormonumstellungen, etc.
    Aber daß es soo heftig sein würde, mein lieber Schwan :-O

    Hoffe wirklich, ich überstehe das und kann irgendwann wieder ein zufriedenes und ruhiges Leben führen.

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    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

      Hört sich nach einer depressiven Gedankenspirale an.
      Du vermutest viel, weißt nichts, aber denkst trotzdem ständig drüber nach.
      In Wirklichkeit ist es vielleicht vollkommen anders und deine Frau hat ganz andere Gedanken, mit denen sie dich nur nicht belasten möchte, oder einen Stress und dadurch den Wunsch nach Ruhe.

      Klarheit gibt es vielleicht bei direkten Fragen, ob es wegen deiner Depression ist, dem Kinderwunsch, wegen dem Urlaub etc.

      Du solltest aber nicht zu viel Fragen und nachdenken, du weißt ja am Besten das man in depressiven Phasen auch Holzwege kontinuierlich verfolgt und erst das der Grund ist warum andere genervt sind.

      Ohne diese Phasen macht sich der Mensch weniger Gedanken, über die Feinheiten die er nicht erkennen kann, das schützt vor zu viel Mischmasch im Hirn.

      Das Medikament hast du ja auch noch nicht lange erhöht, hab noch etwas Geduld und fang an dich auf den Urlaub zu freuen, anstatt dir auszumalen was alles schief gehen kann.;-)

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      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

        Klarheit gibt es vielleicht bei direkten Fragen, ob es wegen deiner Depression ist, dem Kinderwunsch, wegen dem Urlaub etc.
        Habe zwischenzeitlich mal direkt gefragt, über's Handy, und da kaum auch ne Antwort:
        Sie ist wohl selbst arg verunsichert, weil ich aktuell wieder so wacklig bin, und nicht weiß, was das gibt.
        Zwar eine recht breit aufgestellte, pauschale Antwort, aber immerhin eine.

        So gesehen sind wir beide wahrscheinlich aufgrund unserer jeweiligen Erfahrungen und Verhaltensweisen gut darin, uns vom Verhalten oder den Aussagen des anderen verunsichern zu lassen.
        Ist das jetzt gut oder schlecht... .... ?!?


        Das Ende des Handy-Chat-Gesprächs war dann, daß wir heute Abend mal miteinander sprechen wollen und ein gemeinsames "wir schaffen das".
        Bin mal gespannt, ob wir es hinkriegen, uns da gegenseitig Zuversicht zu verschaffen. Ich fühle mich auf jeden Fall immer noch gut durch den Wind, immer wieder Angstanflüge, Anspannung, Unruhe.

        Ein Kollege heute morgen meinte zu mir, Streß sei die Angst, etwas nicht zu schaffen.
        Mal wieder eine sehr schöne Ein-Satz-Zusammenfassung meiner Situation.
        Ich möchte nur echt mal wissen, woher diese geballte Unsicherheit permanent immer wieder kommt? Ist ja nun wirklich nicht so, als sei ich ein kompletter Versager. Ja, ich bin kein Überflieger, ich mache sicher Fehler. Aber ich bin kein Versager.


        Das Medikament hast du ja auch noch nicht lange erhöht, hab noch etwas Geduld
        Ich weiß... *seufz*
        Ist nur trotzdem zum Mäusemelken. Dachte echt, ich wär den Brunnenschacht mittlerweile ein gutes Stück hochgekrochen. Aber die Erfahrung der letzten ein bis zwei Wochen vermittelt mir mehr den Eindruck, wieder ein ganzes Stück abgerutscht zu sein...

        und fang an dich auf den Urlaub zu freuen, anstatt dir auszumalen was alles schief gehen kann.;-)
        Ich werd's versuchen. Danke
        Vielleicht geht's auch nach heute Abend noch etwas besser, wenn meine Frau und ich da wieder ein paar Hürden aus dem Weg geräumt haben.

        Ich wünschte, ich wäre bei 30 oder 40 mg geblieben... wenn ihr mich fragt: Der Unterschied zwischen 20 mg und Null ist marginal... Fühle mich um 1-2 Jahre zurückversetzt.

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        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

          Hallo zusammen,

          tja, leider noch keine nennenswerte Besserung gegenüber gestern spürbar.

          Hab gestern Abend endlich mal wieder mit dem Joggen begonnen - mein Schwan, bin ich aus der Kondition...! Und daß, obwohl ich auch jetzt im Herbst und Winter regelmäßig cachen gewesen bin. Aber meine Jogging-Fitness muß ich wohl erstmal langsam wieder aufbauen.

          Bin dann auch um neun im Bett gewesen, hab noch ne halbe Stunde Atemübungen gemacht, bin gut und einigermaßen zufrieden eingeschlafen - aber nach viereinhalb Stunden war ich dann im 1-2-Stunden-Takt immer wieder wach. Insgesamt keine ganz so erholsame Nacht, fühle mich doch noch etwas müde und bin immer wieder am Gähnen.
          Dazu dann wieder Angst in den Gliedern kurz vor dem Aufstehen... kann ich zwar prinzipiell gut aushalten, aber irgendwie lähmt es zusätzlich, wenn man eh schon Mühe hat, sich aus dem warmen, gemütlichen Bett aufzuraffen.

          Kaffee = Koffein will ich mir zur Zeit etwas sparen; hab den Eindruck, daß der mich zwar durchaus wacher macht, mich in meinem unruhigen Grundzustand aber durchaus auch zusätzlich nervöser.


          Meine Frau und ich haben gestern Abend hoffentlich die paar Steine wieder aus dem Weg geräumt bekommen. Ich hab ihr gesagt, daß ich das schon wieder hinkriegen werde, spätestens, wenn die Dosiserhöhung richtig anschlägt, und daß sie sich möglichst keine Gedanken machen soll. Am liebsten wäre es mir, wir würden versuchen, da weiterzumachen, wo wir in der Zwischenzeit wieder angekommen waren.
          Sie meinte, das wären auch bei ihr Automatismen, gegen die sie im ersten Schritt wenig tun könnte, war aber damit einverstanden, es weiter zu probieren.


          Ich hoffe so, daß die 30 mg anschlagen, spätestens 40. Die letzten Monate waren vergleichsweise (sehr) gut (eben auch nochmal hier nachgelesen ) - das im Augenblick ist ätzend.

          Und so sehr ich mich auch bemühe, es zu akzeptieren - ganz leicht fällt mir das grad nicht.

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          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

            Hab gestern Abend endlich mal wieder mit dem Joggen begonnen - mein Schwan, bin ich aus der Kondition...!
            Hihi, ich habs auch die Tage wieder mal in Angriff genommen und glaube das ich langsamer Jogge als ich normalerweise gehe.

            Du weißt ja, es ist eine Phase die vorüber geht.
            Meist gehen solche Phasen sogar von alleine wieder weg, ohne Behandlung, dann dauerts halt länger und ist mühsamer.
            Es ist aber ein Naturgesetz, nichts bleibst wie es ist auch nicht eine Depression.

            Kommentar


            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

              Ich weiß jetzt woran es liegt Alex, im Forum ist noch Winterzeit, da kann ja gar nichts sonniges bei rüber kommen.

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              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                Hihi, ich habs auch die Tage wieder mal in Angriff genommen und glaube das ich langsamer Jogge als ich normalerweise gehe.
                So ähnlich fühlte sich das bei mir auch an

                Du weißt ja, es ist eine Phase die vorüber geht.
                Meist gehen solche Phasen sogar von alleine wieder weg, ohne Behandlung, dann dauerts halt länger und ist mühsamer.
                Es ist aber ein Naturgesetz, nichts bleibst wie es ist auch nicht eine Depression.
                Ich hoffe es...
                Dieser blöde Kommentar von meinem Therapeuten (nicht dem Psychiater), daß das Fluoxetin nicht wieder anschlagen wird, verunsichert mich doch arg, vor allem, je länger es dauert. Ich komme ja ansonsten recht gut mit ihm klar, und er hat mir auch an einigen Stellen durchaus schon die Augen geöffnet und geholfen.

                Aber wie man - als Psychotherapeut! - derart unsensibel sein kann, einem Depressiv-Ängstlichen so einen Kommentar zu drücken... *Kopf-schüttel*

                Hab jetzt für morgen Früh erstmal einen kurzfristigen Termin bei meinem Psychiater. Hoffe, daß der es schafft, mir den Zahn wieder zu ziehen und etwas mehr Zuversicht in die Angelegenheit reinzubringen.

                So ein Ar*** (also der Therapeut)... hätte es nicht gereicht zu sagen "Probieren Sie es aus mit dem Ausschleichen. Sie können ja jederzeit wieder hochgehen, wenn es nicht klappt." Punkt. Aus. Klappe zu. ??
                Würde es dann wirklich nicht geklappt haben, wäre es in dem Moment immer noch früh genug gewesen, mich darüber aufzuklären.


                Ich versuche mich u.a. auch dadurch zu beruhigen, daß ich mir sage, daß ich ja noch gar nicht komplett ausgeschlichen hatte. Ich war ja nach wie vor auf 20 mg. Das ist sicher anders zu bewerten, als wenn ich schon seit Wochen und Monaten davon weggewesen wäre.

                Oder?


                Ferner weiß ich ja irgendwo, daß die 20 mg mir schon damals nicht großartig geholfen haben und es durchaus auch ein Weg von dort durch die 30 hoch zu den 40 gewesen ist. Und zum Schluß dann viereinhalb Monate mehr oder minder konstant und erfolgreich 30.

                Trotzdem: Vor allem morgens - heute auch wieder - hab ich eine so permanente Angst in den Gliedern und im Bauch wie schon seit Urzeiten nicht mehr. Glücklicher!!weise geht es mir ab Mittag / Nachmittag herum immer besser und besser, und speziell gestern dann ab ca. 14/15 Uhr herum war alles fast wie weggeblasen. Nur so ein paar letzte Wolkenschleier am Horizont.

                Mir ist mittlerweile echt schon fast egal, mit welcher Methode, welchem Medikament oder wie auch immer ich das wegbekomme. Hauptsache, ich bekomme (m)ein halbwegs 'normales' Leben zurück. Ich bin ja irgendwo bereit zu akzeptieren, daß ich so bin wie ich bin und so denke und fühle wie ich denke und fühle. Aber ich habe schlichtweg keine Ahnung, wo ich die Kraft und die Energie und die Zuversicht hernehmen soll, es ohne Medikamente zu schaffen. Und offenbar bin ich ohne zu wacklig.


                Ja - man kann es sicher so sehen, daß es etwas mit 'funktionieren-müssen' zu tun hat. Ja.
                Andererseits: Welche Wahl habe ich denn?

                1. Meine Frau kriegt ihrerseits schon die Krise, wenn ich nur wacklig werde. Ich will definitiv keinen Rückfall in die Eiszeit, und erst Recht keine Trennung. Zum einen liebe ich sie, zum anderen wie gesagt unseres Sohnes wegen.

                2. Unser Sohn.

                3. Ich weiß ja selbst nicht so genau, wo der Schuh genau drückt und was ich alternativ gerne möchte. Aber gerade vor dem Hintergrund Familie habe ich ja nun wirklich nur wenig Gelegenheit, da viel und über Monate und Jahre hinweg auszuprobieren. Und mal eben 'alles' über Bord zu werfen und nachher ohne was dazustehen - das macht mir noch sehr viel mehr Angst.

                4. Ein Jobwechsel kommt sicher in Betracht. Aber auch für den muß ich mich erstmal wieder fangen.


                Sorry - der Text ist schon wieder länger geworden als gewollt

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                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                  Mein Therapeut sagt auch manchmal so Sachen.
                  Das aus seiner Erfahrung nur dies und das wirkt, aber auch eher minimal.
                  Wobei er auch immer für den Versuch ist und es ist auch klar das er aus der Erfahrung mit seinen Patienten heraus argumentiert und ich denke beim Therapeuten landen vor allem jene bei denen es Probleme mit den Medikamenten gibt.
                  Also zumindest mehr als der Psychiater sieht, der hat die ganze Palette vor Augen, weiß bei wie vielen seine Medikamente wirken und bei wie vielen nicht.


                  Vom Gefühl her würde ich sagen das die Reduzierung keinen Einfluss auf die Wirkung, bei erneuter Erhöhung, hat.
                  Es wirkt ja immer noch, wenn auch in geringerer Dosierung, ich denke dein Ausschleichversuch hat deshalb keinen Einfluss darauf.

                  Du versuchst auch krampfhaft aus dem Loch zu kommen, gerätst in Panik.
                  Möglicherweise ist es einfacher das tief zu akzeptieren, es einfach hinzunehmen und einer Besserung entgegen zu blicken, anstatt sie einfangen zu wollen.
                  Ich glaube es zieht zusätzlich runter, wenn man eine schnelle Besserung herausfordern will, es verleiht aber eine gewisse Gelassenheit wenn man in der Lage ist abzuwarten bis der Sturm vorbei ist und auch daran zu glauben das er wieder abzieht und das tut er ganz sicher.

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                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                    Danke Dir für Deine Antwort Baut mich ein bißchen auf, mich mit jemandem austauschen zu können, der das Dilemma kennt und nachvollziehen kann.

                    Was die Therapeuten angeht:
                    Klar können die nur aus ihrer Erfahrung heraus argumentieren. Aber nen Ticken mehr Sensibilität würde ich von so jemandem schon erwarten - ich hab ihn ja nicht danach gefragt, ob er glaubt, daß es wieder anschlägt, wenn ich es doch wieder bräuchte.

                    Das lief in etwa mehr so ab - sinngemäß:
                    Ich: "Ich habe mit meinem Psychiater am Montag besprochen, auszuschleichen, und mit ihm dem Plan abgesprochen."
                    Er: "Na da wird sich Ihr Psychiater aber die Hände reiben..."
                    Ich: "Wieso...?"
                    Er: "Weil er dann ein neues Medikament mit Ihnen ausprobieren muß."
                    Ich: "Warum... ich kann doch zurück auf das Fluoxetin."
                    Er: "Das wird beim zweiten Mal nicht mehr wirken."

                    So in etwa. Etwas verkürzt vielleicht, aber sinngemäß richtig.
                    Halte das für extrem unprofessionell, mit seiner Antwort so nen Ball hochzuwerfen - is doch klar, daß man da nachhakt, was er damit meint.

                    Egal.... Schwamm drüber.

                    Vom Gefühl her würde ich sagen das die Reduzierung keinen Einfluss auf die Wirkung, bei erneuter Erhöhung, hat.
                    Es wirkt ja immer noch, wenn auch in geringerer Dosierung, ich denke dein Ausschleichversuch hat deshalb keinen Einfluss darauf.
                    Danke.
                    Denke ich ja auch.


                    Möglicherweise ist es einfacher das tief zu akzeptieren, es einfach hinzunehmen und einer Besserung entgegen zu blicken, anstatt sie einfangen zu wollen.
                    Ja, ein altes und zentrales Thema
                    Käme es auf nichts an, müßte ich nicht arbeiten, stünde der Urlaub nicht vor der Tür, wäre meine Frau nicht ebenfalls wieder unsicher geworden, etc. - fiele mir das vielleicht auch etwas leichter.
                    Aber so... es ist eben "immer" irgendwas... dann einen Sturm abzuwarten und durchzuziehen zu lassen, von dem man nicht genau weiß, wie heftig er wird und wie lange er dauert, ist nicht ganz einfach...

                    Trotzdem beißt die Maus da keinen Faden ab... da nützen alle "hätte", "wenn" und "aber" nichts.

                    Ich werde also weiter an (m)einer gelasseneren Sichtweise arbeiten.

                    Geht auch ganz langsam wieder, früher als gestern schon, immerhin.

                    Trotzdem: Einfach nur ätzend!


                    Aber: Jede Depression geht vorüber! Auch meine!

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                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?


                      Er: "Na da wird sich Ihr Psychiater aber die Hände reiben..."
                      Das hört sich so an als könne dein Therapeut die Psychiater nicht wirklich leiden und annehmen das sie ihre Praxis als Versuchslabor nutzen.
                      Ja das ist unprofessionell, zumal die meisten Psychiater sich die Hände reiben wenn ein Mittel wirkt, oder erst gar keins verschrieben werden muss.
                      Die Kosten sind sicher höher wenn man verschiedenes versuchen muss, alleine durch die Kontrollen die häufiger anfallen und die wenigsten Psychiater können sich das auf Dauer leisten.
                      Ich würde auf diese Aussage gar nichts geben, da sie doch sehr überzogen und Vorurteilbelastet scheint.
                      Vielleicht hat er selber mal eine schlechte Erfahrungen gemacht, das kommt vor und da sind auch Psychotherapeuten vorm Pauschalisieren nicht gefeit, auch wenn sie nicht wirklich das medizinische Wissen haben.




                      Käme es auf nichts an, müßte ich nicht arbeiten, stünde der Urlaub nicht vor der Tür, wäre meine Frau nicht ebenfalls wieder unsicher geworden, etc. - fiele mir das vielleicht auch etwas leichter.
                      Würde ich nicht unbedingt sagen, gerade Arbeit, Urlaub, Frau, die Normalität hält oft von einem tieferen Rutsch ab, hindert daran sich noch mehr rein zu steigern.


                      Aber: Jede Depression geht vorüber! Auch meine!
                      EBEN und da ist nicht dran zu rütteln.;-)

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                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                        Moin zusammen,

                        so, gestern nen Ärztemarathon hinter mich gebracht wie noch nie zuvor in meinem Leben:
                        1. Um 9h30 Psychiater: Ich soll ab heute auf 40 mg Fluoxetin erhöhen.
                        2. Dann um 10h30 ne Medikamentenbescheinigung beim Kinderarzt für unseren Sohn abgeholt.
                        3. Um 12h00 zwei Überweisungen beim Hausarzt.
                        4. Um 12h20 beim Urologen gewesen.
                        5. Um 16h00 Psychotherapeut.
                        6. Danach nochmal fix beim Psychiater die zweite Überweisung abgegeben, die ich morgens noch nicht hatte.

                        Da wird einem nicht langweilig


                        Am interessantesten war das Gespräch beim PT:
                        Ich hab ihm natürlich alles aus den letzten drei Wochen erzählt, ebenso wie die Medikationsempfehlung des Psychiaters auf 40 mg. Dann kam es irgendwie dazu, daß ich ihm sagte, daß er mich mit meiner Äußerung vom letzten Termin (s.o.) verunsichert hätte. Woraufhin er meinte, das hätte er so nicht gesagt; er hätte gesagt, daß eine Medikamententherapie i.d.R. nicht zweimal mit dem gleichen Medikament durchgeführt würde. Woraus ich dann womöglich in meinem negativen Denken etwas anderes gemacht hätte...
                        Ich kann's allerdings nicht ausschließen.


                        Im weiteren Verlauf des Gesprächs war dann allerdings interessant, daß wir uns sehr viel stärker auf meine Angstsymptome konzentriert haben als auf die wiedergekehrte Antriebsschwäche und die eher depressiven Anteile. Er hat mir dann nochmal recht deutlich erläutert, wie die ganzen Gedankenmuster entstehen, wohl auch darüber, daß die entsprechenden Synapsen mit der Zeit und "Übung" eben größer würden und dadurch stabilere elektrische Verbindungen zwischen den Nervenzellen aufbauten.

                        Es ging dann weiter damit, daß er ebenfalls feststellte, daß man Streß- und Erregungspegel aktuell wieder sehr hoch sei, und dann würden eben schon kleinste Lapalien ausreichen, mich sofort wieder zu verunsichern und Angst zu erzeugen. Die Vermutung habe ich auch schon seit ein paar Tagen...

                        Was mich allerdings am Nachdenklichsten gemacht hat bzw. macht, ist seine Aussage / Vermutung, daß das Fluoxetin in den vergangenen Monaten weniger für meinen besseren Zustand verantwortlich gewesen sein soll, als vielmehr ein Placebo-Effekt! Da war ich doch einigermaßen überrascht. Ganz von der Hand weisen kann ich diese Vermutung allerdings auch nicht... ich hatte auch mit 30 und 40 mg schon meine ausgeprägteren Phasen, wenn auch nicht ganz so extrem.

                        In dem Zusammenhang gab er mir dann den eindringlichen (und auch begründeten) Rat, das Absetzen des Fluoxetin nach dem Urlaub auf jeden Fall fortzusetzen, weil das bei den letzten beiden Terminen mein festes Vorhaben gewesen sei. Ich würde mich damit nur wieder zusätzlich selbst verunsichern, wenn ich das in den Wind schlagen würde. Auch meinte er, falls wir das Kind unter Einnahme von Fluoxetin zeugen würden, würde ich bei jedem Ultraschall, jeder Untersuchung, jedem Husten des Kindes später jedesmal Sorge kriegen, ob das Fluoxetin 'damals' die Ursache gewesen wäre...
                        Hat er definitiv Recht mit... mein (schlechtes) Gewissen käme damit sicher nur schwer zurecht.


                        Abschließend hat mein PT mir dann dringend empfohlen, ab sofort (mehr) Sport zu machen. Er sagte, ich bräuchte weniger Entspannungsübungen, sondern definitiv mehr Sport und Bewegung, um den Streß abzubauen, der mich immer wieder an die Schwelle befördert. Und zwar nicht nur ein bißchen Spazieren- und Cachen-gehen.

                        Hat er sehr sehr wahrscheinlich auch Recht mit. Hat mein Hausarzt mir ja schon vor Jahren gesagt.

                        Schön wär's, wenn das die Lösung wäre. Auf ne Art und Weise freue ich mich durchaus darauf.
                        Wenn da nur nicht immer dieses (verunsicherte) Teufelchen im Hinterkopf wäre...

                        Vor Island jetzt am Sonntag schaffe ich auf jeden Fall noch 2-3x Laufen. Muß es ja nicht gleich übertreiben.
                        Hab auch nochmal nachgelesen, daß man auch beim Sport für ne Langzeitwirkung nen langen Atem haben muß - für nen dauerhaften Effekt auf Serotonin- und Endorphin-Haushalt rund 8-12 Wochen regelmäßig...

                        Naja, vielleicht geht's auch etwas fixer.


                        Zu Verabschiedung sagte mein PT dann zweimal sehr nachdrücklich "Sie schaffen das!". Die Worte versuche ich mir jetzt als Leitfaden aufrechtzuerhalten.


                        Wird vorbeigehen, alles gut.

                        Trotzdem: Wünschte, ich wäre da schon etwas weiter - wie immer

                        Kommentar


                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                          Moin, Moin,

                          das hört sich doch ganz gut an.

                          Um den Placeboeffekt solltest du dir keine Gedanken machen, deshalb gibt es in den Studien ja auch Vergleichsgruppen und der Placeboeffekt ist doch fast immer der Begleiter eines Medikaments und das ist auch gut so, besser als der Non-Placeboeffekt.:-)

                          Ich habe mal gelesen das eine bestimmte Knieoperation bei einer Gruppe gemacht wurde, bei der anderen wurde sie nur vorgegaukelt, die Heilungsquote war identisch.
                          Oder eine Gruppe wusste das sie ein Placebo bekommt und es hat trotzdem angeschlagen, alleine durch das Ritual der Einnahme und die Betreuung eines Fachmenschen.
                          Ich glaube die Wissenschaft entdeckt erst gerade die Vorteile dieses Effekts und irgendwann wird er sicher eine große Rolle bei Behandlungen und Medikamentendosierungen spielen.

                          Es ist also vollkommen normal, sollte dir eher Aufschwung geben, als Bedenken.
                          Denn das zeigt es ist in dir.;-)
                          Die Dosierung wird aber trotzdem eine Rolle spielen, alleine um den Effekt möglich zu machen.

                          Ja, nach einigen Wochen Sport mag der Effekt lang anhaltender sein, aber du merkst trotzdem schon am Anfang Verbesserungen.

                          So, da geht es schon am Sonntag los...........Der Urlaub wird sicher toll, ist ja auch ein sehr spannendes Land, da hast du gar keine Zeit für trübe Gedanken.;-)

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                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                            Hallo Alex,

                            nach Ihrem Bericht ist mir Ihr Psychotherapeut richtig sympathisch geworden. Tolle Ansichten!
                            Ich konnte mich fast allem identifizieren.

                            Besonders zustimmen möchte ich seiner Meinung, dass Sport wesentlich besser gegen Ängste wirkt, als Entspannungsübungen. Und Sie machen den Eindruck, dass Sie das auch umsetzen.

                            Ebenso bin ich der Meinung, dass Sie - perspektivisch - das Fluoxetin reduzieren und später ganz absetzen können.

                            Was Sie ganz allein entscheiden müssen, ist die Rolle Ihres Berufseinsatzes. Ist es das Richtige, brauchen Sie nicht mehr Erfüllung?

                            Alles Gute und schönen Urlaub ...

                            Dr. Riecke

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                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                              Ich danke Ihnen, Hr Dr. Riecke, und Dir, Tired, mal wieder sehr für die aufmunternden Worte

                              Heute war ein vergleichsweise blendender Tag, leichte Symptome am Vormittag, aber kein Vergleich zu den letzten Tagen.
                              Ob es jetzt daran liegt, daß ich die nächsten zwei Wochen nicht ins Büro muß; ob die Dosiserhöhung langsam ihre Wirkung zeigt; oder daran, daß ich gestern Abend und heute Mittag rund ne Stunde locker joggen gewesen bin - keine Ahnung. Ist mir aber einerseits auch egal , zum anderen denke ich durchaus, daß die Wiederaufnahme des Joggens wirklich der richtige Weg ist.

                              Heute Mittag dann noch in der Stadt gewesen, mit der Familie lecker im Freien gegessen, danach ein Eis und ein bißchen Stadtbummel bei strahlendem Sonnenschein - könnte kaum besser sein

                              Jetzt gerade haben wir dann mal langsam mit dem Kofferpacken angefangen, damit wir da morgen nicht mehr den großen Streß mit haben. Die Maschine geht dann abends.

                              Nochmals danke Und ein schönes weiteres Wochenende

                              Alex

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                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                Ich bin sicher der Urlaub wird dir gut tun und du kannst es dir gut gehen lassen.

                                Viel Spaß dabei und vergiss nicht deine Laufschuhe einzupacken.;-)

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                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                  Danke

                                  Heute ist es wieder etwas mittelprächtiger als gestern. Hab eben versucht, ne Stunde Mittagsschlaf zu machen, weil der Flieger erst um ein Uhr in Reykjavik landet (Ortszeit 23 Uhr). Alle fünf bis zehn Minuten leicht hochgeschreckt... mein Nervenkostüm ist immer noch angeschlagen.

                                  Klar, jetzt sind solche Urlaubsvorbereitungen auch nicht immer ohne. Und meine Frau ist auch ganz ordentlich im Streß und reagiert häufiger wieder sehr zurückhaltend bis abweisend.

                                  Hoffe, daß sich das mit den ersten 1-2 Urlaubstagen regelt. Am besten schon morgen Früh, wenn wir wohlbehalten angekommen sind und alles gutgegangen ist

                                  Dann mal bis in zwei Wochen etwa, und Dir und allen anderen hier alles Gute

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                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                    "und allen anderen hier alles Gute"

                                    Danke!

                                    Guten Flug und wenig Gepäckverlust ...

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                                    • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                      Guten Morgen zusammen

                                      Es hört leider irgendwie nicht auf... :
                                      Die Woche direkt nach dem Urlaub ging so (genau, wie der Urlaub selbst auch), die vergangene Woche war unter'm Strich ok. Vor allem Donnerstag und Freitag waren eigentlich sehr schön und beschwerdefrei. Samstag naja, ok, und seit Sonntag bin ich wieder langsam am Abrutschen.

                                      Gestern dann fast den ganzen Tag immer wieder Angst im Körper gehabt, wurde erst am Nachmittag etwas besser. Abends ging es dann wieder los, und auch in der Nacht kam sie 2x angekrochen...
                                      Heute Morgen dann unverändert immer wieder Angst, Unruhe, Angespanntheit.

                                      Ich weiß - es wird vorübergehen. Aber trotzdem: Ich könnt ausrasten und hab langsam echt wieder keinen Bock auf den Mist. Bekomme die negative Gedankenspirale nur schwer eingebremst.

                                      Klar, kommt wieder vieles zusammen:
                                      - 4. Woche Ausschleichen des Fluoxetin (20 mg). Wobei mein Therapeut ja meint, es wäre primär ein Placebo-Effekt gewesen…

                                      - Gestern um 16 Uhr erst den letzten Termin beim Therapeuten gehabt. So richtig weitergebracht hat es mich nicht, obwohl er mal wieder viel Wahres erkannt und gesagt hat. Unter anderem, daß ich wie ein Hase mit permanent aufgestellten Ohren herumlaufen würde, weil ich andauernd von irgendwoher irgendetwas befürchten würde. Ja, hat er Recht mit… war schon vor zwei Jahren so…
                                      Was denn an meiner Angst so schlimm wäre? – „Daß ich mich scheiße fühle.“ – „Und warum fühlen Sie nicht die anderen scheiße?“ – Auch, wenn ich ansatzweise verstehe, was er mir damit sagen will, kann ich mit der Gegenfrage irgendwie wenig anfangen.
                                      Weiterhin erklärte er mir, daß es mit dem Aushalten der Angst darum ginge zu lernen, daß der eigene Wille stärker ist als die Angst. Also nicht darum, die Angst abzustellen – das ginge nicht -, sondern eben, daß man selbst es aushalten kann und der Stärkere ist. Klingt gut – wenn da nicht noch der depressive Anteil wäre, der zur Zeit mal wieder versucht, meinen Willen zu untergraben.
                                      Ansonsten haben wir ein wenig in der Vergangenheit gegraben und festgestellt, daß ich viele Dinge sehr distanziert, fast wissenschaftlich betrachte, als wäre ich nicht direkt beteiligt. Also auch bspw. was das Urteil über meinen tendenziell recht cholerischen Vater angeht: Ich sage, mein Vater sähe das mittlerweile auch, und ich äußere damit ein gewisses Verständnis – mein Therapeut sagt (sinngemäß), ein cholerischer Vater sei ein *********, daß seinen Kindern die Hölle bereiten würde. Ich ahne, worauf er damit hinauswill: Er versucht wohl, mir eine emotionale Reaktion in der Hinsicht zu entlocken, welche auch immer – Zorn, Wut, Traurigkeit…
                                      Aber außer etwas Frust, Resignation und ein bißchen Selbstmitleid zündet da bei mir nicht viel, und selbst das trage ich nicht nach außen. Warum auch – ich kann an der Vergangenheit doch eh nichts mehr ändern. Oder?

                                      Unter’m Strich bleibt von der Sitzung mehr Verwirrung zurück als daß es weitergeholfen hat… zumindest bis jetzt… vielleicht gibt sich das noch.

                                      - Danach dann Termin beim Psychiater, der recht zweifelnd war, ob ich das Ausschleichen packen würde und dann monatelang ohne Medikament… Vor dem Hintergrund des Kinderwunschs hat er mir nun empfohlen, auf 10-20 mg zu bleiben und in Abstimmung mit dem Frauenarzt meiner Frau und ihrem Zyklus immer eine Woche vor den empfängnisstärksten Tagen abzusetzen. Fluoxetin würde ca. eine Woche im Körper bleiben, und so könnte ich also quasi für den Kinderwunsch immer mal kurz absetzen und danach Fluoxetin wieder einnehmen, um dann anschließend, wenn es geklappt hat, wieder normal hochzugehen.
                                      Daran irritiert mich nur zweierlei:
                                      Erstens ist Fluoxetin ja ein Spiegelmedikament, das vor allem dann optimal wirkt, wenn der Spiegel gehalten wird. Ein mehrwöchiges oder gar mehrmonatiges Auf und Ab stelle ich mir da nicht ganz unproblematisch vor…
                                      Zweitens meine ich in Erinnerung zu haben, daß er beim letzten Mal sagte, nach der letzten Einnahme dauerte es etwa sechs Wochen, bis das Fluoxetin aus dem Körper draußen sei. Jetzt soll eine Woche reichen…?!?

                                      @Dr. Riecke: Es wäre schön, wenn Sie da für mich aus ärztlicher Sicht etwas mehr Klarheit hineinbringen könnten


                                      Echt zum Mäusemelken…
                                      Und ich bekomme beim besten Willen noch nicht heraus, warum es mir manchmal besser oder sogar gut geht und dann wieder solche Phasen folgen, in denen ich am liebsten wirklich alles hinschmeißen möchte… :/

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                                      • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                        Ich frage mich ob es deinem Arzt gerade um einen stabilen Spiegel geht.
                                        Vielleicht will er einfach nicht das du absetzt, weil auf diese Weise das Medikament bei Hochdosierung schneller wirken würde, als nach einem kompletten absetzen.

                                        Bei vielen Antidepressiva kannst du nach ein, zwei Wochen auf ein neues Medikament umsteigen, das sich damit nicht verträgt, bei anderen wieder dauert es länger.
                                        Ich glaube deines wird zu der Gruppe gehören, die relativ zügig den Körper verlässt, vielleicht nicht komplett was dann erst nach sechs Wochen der Fall wäre, aber wohl doch so das es kaum relevant ist.
                                        Ok, reine Spekulation von mir.;-)

                                        Nein, es ändert nichts am Geschehenen, wenn du über deine Kindheits und Jugenderinnerungen redest.
                                        Es gibt dir aber die Chance unverarbeitetes zu beackern, Dinge die du vielleicht tief in deinem Herzen sehr übel nimmst abzuschließen, ein Feedback zu deiner eigenen Meinung dazu zu bekommen und vielleicht auch zu verzeihen was bis jetzt nur verdrängt wurde.
                                        Nicht umsonst hilft vielen eine solche Aufarbeitung, es ist eben doch nicht so lapidar, das es nichts ändern würde, zwar nicht an der Sache, aber bei dir kann es vieles verändern.
                                        Ich glaube gerade das du nicht gerne drüber sprichst, zeigt das du es doch vielleicht versuchen solltest.

                                        Dinge mit denen man durch ist und die man gut verarbeitet hat, die kann man auch problemlos in einer Therapie erzählen, schwierig wird es erst wenn es um Sachen geht die ganz tief drin vor sich hin moggern und von da aus alles andere mit verpesten.

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                                        • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                          "Es wäre schön, wenn Sie da für mich aus ärztlicher Sicht etwas mehr Klarheit hineinbringen könnten"

                                          Hallo Alex,

                                          es klingt vielleicht etwas verworren, was Ihre therapeutischen Herren zu dem Thema Fluoxetin sagten, aber es ist auch tatsächlich etwas kompliziert.

                                          Das Fluoxetin hat eine Halbwertszeit von etwa 6 Tagen. Allerdings entsteht beim Abbau ein recht aktiver Metabolit, der in der dreifachen Zeit nach Ansetzen noch nachweisbar ist - also nach ca 16 - 18 Tagen.

                                          Der ist es aber, der besonders für die Interaktionen mit anderen Mitteln verantwortlich ist. Seine Wirkung auf die Fertilität ist bisher nicht untersucht.

                                          Am meisten weiß man über die Wirkung auf die Fertilität (defrakmentierte DNA) beim Paroxetin.
                                          Fluoxetin kommt vermutlich etwas besser weg.

                                          Fazit: Als besonders gewissenhafter Mensch werden Sie gewiss den sicheren Weg wählen.
                                          Selbst wenn Sie etwas mehr Unwohlsein, ängstliche Anspannung und Sorge erfahren könnten, sind Sie mit all Ihrer Erfahrung und positiven Einstellung bald wieder auf einem guten Weg, wenn der gewünschte Erfolg eingetreten ist und Sie wieder alles einnehmen können, was nötig ist.

                                          Noch ein Tipp: Lassen Sie Ihre Frau aus dem Spiel. Sie sollte sich nicht indirekt unter Druck gesetzt fühlen, dann verschlechtern sich die Aussichten auf eine erfolgreiche Nidation deutlich.

                                          Beste Grüße und alles Gute

                                          Dr. Riecke

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                                          • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                            Danke für die Antworten

                                            Ich fühle mich jetzt den dritten Tag in Folge ziemlich neben der Spur. Komme kaum von den Gedanken an die Ängste, die Ursachen und den Befürchtungen, daß das nicht besser wird, weg.

                                            Die Angst kriecht schon morgens im Bett mit dem Aufstehen langsam hoch, und ich fühle mich lustlos, unmotiviert und hab Bock auf praktisch gar nichts. Vorbei die zwischenzeitliche Motivation der vergangenen Monate, in denen mir alles etwas leichter von der Hand gegangen ist. Zwischendurch kommt zwar immer mal wieder für nen Augenblick ein bißchen Interesse und Motivation für ein Thema durch - verpufft aber meistens Sekunden später schon wieder. Ich sitze im Prinzip nur da und versuche den Tag rumzukriegen...

                                            Leider habe ich Ihre Antwort, Hr. Dr. Riecke, erst zu spät gelesen:
                                            Hatte gestern Abend noch mit meiner Frau gesprochen und ihr gesagt, daß es mir wieder arg kippliger geht. Ich hatte ihr dann natürlich auch von dem Vorschlag meines Psychiaters erzählt, das alles zu versuchen zu timen. Sie meinte daraufhin auch, daß ihr das eigentlich nicht recht wäre, weil es sie unter Streß setzen würde.
                                            Allerdings zeigte sie ansonsten sehr viel Verständnis und Liebe für meine Situation und meinte mehrfach, ich solle mir Zeit lassen. Es ginge hier nicht darum, einen Spurt bis zu irgendeiner Ziellinie durchzuhalten - andere Dinge im Leben wären (ihr) wichtiger. Das hört sich schonmal gut an und besser als von mir zunächst befürchtet.
                                            Auch heute Morgen war ihre Stimmung gut und liebevoll

                                            Trotzdem - die anfängliche, leichte Erleichterung von gestern Abend ist mittlerweile wieder verschwunden; ich krieg dieses Gefühl einfach nicht aufrechterhalten.

                                            Und was meine positive Einstellung angeht:
                                            Jetzt, wo ich sie selbst am nötigsten gebrauchen könnte, krieg ich sie mal wieder kaum zu packen. Ich halte zwar kognitiv dagegen, so gut es geht. Aber es ist wieder so mühsam wie seit Urzeiten nicht mehr.


                                            Ich weiß einfach nicht mehr, was ich noch tun soll:
                                            Mein Therapeut sagt, das Fluoxetin sei nur Placebo gewesen und ich solle es aushalten lernen. Mein Arzt hat seine Zweifel daran, daß ich es schaffen werde. Meine Frau sagt, ich würde es auch ohne Medikament schaffen - sie hätten mich nur gedämpft. Ich sei stark, ich hätte schon so viel allein geschafft, ich sei auf dem richtigen Weg, und ich würde das packen.
                                            Ich selbst will mich nur einfach wieder "normal" fühlen, wenigstens so, wie die meiste Zeit in den vergangenen Monaten. "Ich kann damit nicht umgehen", sagt der verzweifelte Teil in mir. "Natürlich kann ich damit umgehen", antwortet der kognitive Teil, und ich spüre einen Hoffnungsschimmer. "Ich schaffe das nicht", resigniert der verzweifelte Teil - und der Hoffnungsschimmer ist wieder futsch.

                                            Es war auch mit 30-40 mg Fluoxetin sicher nicht optimal "wie früher" - aber wenigstens um einiges besser als jetzt.

                                            Ich bin mal wieder zutiefst verunsichert und zweifle permanent an mir selbst.


                                            Meine Frau meinte gestern Abend - nicht zum ersten Mal -, es wäre die Schuld meiner Eltern gewesen:
                                            Auf der einen Seite ein häufig genug cholerischer Vater, der mich zwar liebt und immer geliebt hat, dem ich es aber nie so 100% recht machen konnte - immer sollte ich noch ne Schippe draufpacken; selbst bei ner 1 in der Schule gab's maximal ne sehr knappe verbale Anerkennung mit nem Lächeln.
                                            Auf der anderen Seite eine Mutter, die mit der Zeit zunehmend manipulativ uns Kindern gegenüber wurde, um von uns die Aufmerksamkeit und Liebe zu bekommen, die sie von meinem Vater irgendwann nicht mehr bekam. Dann das rebellische Aufbegehren meines einen Bruders, das heftigsten Krach in der Familie provozierte, meinen Vater und meine Mutter entzweite, so daß ich wohl mit den Jahren gelernt habe, daß so ein Verhalten nur Ärger einbringt.
                                            Im Ergebnis, sagt sie, stünde dann ein Mensch, der nie gelernt habe richtig selbständig zu sein und seinen Weg zu behaupten und stattdessen überangepaßt ist.

                                            Daß es dann früher oder später immer stärker in mir rebellieren und kochen würde, sei absolut verständlich...

                                            Sie hat sich darüber wohl auch mit ihrer Therapeutin unterhalten, die das ganz genauso sieht.


                                            Ich solle das Thema mal mit meinem Therapeuten besprechen.
                                            Hab ich ja hier und da auch schon in Ansätzen gemacht... nur scheine ich meinen Groll über all das und alles übrige so dermaßen tief in mir zu vergraben, daß ich da nicht vernünftig drankomme. Jedenfalls nicht auf normalem Weg, sondern maximal indirekt über Nervenzusammenbrüche und extreme Ausraster alle Jubel Ostern einmal, die dann natürlich meine Umwelt komplett schockieren. Und mich wieder verunsichern und darin bestätigen, daß so ein Verhalten nicht richtig sei...


                                            Ich will's mal dabei belassen für den Moment. Werde mir jetzt mal nen kleinen Kaffee kochen und nen Apfel essen; wird bestimmt auch langsam wieder besser im Verlauf des Tages. Auch, wenn meine Gedanken sich in der letzten halben Stunde hier auch wieder mit dem Thema beschäftigt haben, so hilft das Schreiben doch, sie ein wenig zu konzentrieren.

                                            .... und schon kommt wieder die Angst hoch, etwas falsch gemacht zu haben ...

                                            So ein MIST!!!

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                                            • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                              Moin

                                              So, es geht gaaanz langsam wieder...
                                              Gestern war bereits wieder halbwegs passabel - zwar fast den ganzen Tag ein mulmiges Gefühl im Magen, aber schon etwas besser als die Tage davor. Und heute Früh war's zwar zunächst noch zäh, aus dem Bett und pünktlich aus dem Haus zu kommen, aber mittlerweile ist es gut.

                                              Ich stelle mal wieder fest:
                                              Sobald ich mich mit irgendetwas Neuem, was mich interessiert, beschäftigen kann, ist eigentlich alles i.O. Das Thema absorbiert mich dann, und die ganzen Sorgen und Ängste treten immer mehr in den Hintergrund.
                                              Jetzt hat man dummerweise ja nur nicht jeden Tag und rund um die Uhr nur spannende und neue Themen vor der Nase...

                                              Hoffe auf jeden Fall, daß ich die aktuelle Talsohle durchschritten habe und es jetzt erstmal wieder eine Zeitlang aufwärts geht. Ist mir nur nach wie vor etwas unerklärlich, was diesen Dämpfer jetzt genau ausgelöst bzw. verstärkt hat - da ist weit und breit kein besonderes Ereignis im Vorfeld gewesen, was negativ(er) zu bewerten gewesen wäre... Wie es ja sonst schon manchmal der Fall ist, wenn ich genauer nachdenke (Besuch/Telefonat mit Vater, massiver Streß im Büro, Ärger mit Frau, Erkältung im Anmarsch...). Aber dieses Mal wüßte ich wirklich nicht, was da großartig gewesen sein sollte...

                                              Ganz im Gegenteil: Vergangene Woche Mittwoch 3.000m Ausdauerlauf auf Silber quasi "aus dem Stand", Standweitsprung Bronze; Donnerstag die Caching-Tour im Freundeskreis; Samstag lecker Hähnchen-Grillen mit Freunden; Sonntag Mittelalter- und Schottenmarkt... alles super.

                                              Am Ende wirklich "nur" die Dosisreduzierung und hieraus resultierende zunehmende Verunsicherung...? Ist das einzige, was mir konkret einfallen würde.


                                              Jede Depression geht vorüber

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                                              • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                PS:
                                                Heute Nachmittag hab ich hoffentlich meine Fitneßuhr mit dem Brustgurt. Das motiviert mich hoffentlich noch etwas mehr, sportlich regelmäßiger am Ball zu bleiben

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                                                • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                  Ich stelle mal wieder fest:
                                                  Sobald ich mich mit irgendetwas Neuem, was mich interessiert, beschäftigen kann, ist eigentlich alles i.O. Das Thema absorbiert mich dann, und die ganzen Sorgen und Ängste treten immer mehr in den Hintergrund.
                                                  Jetzt hat man dummerweise ja nur nicht jeden Tag und rund um die Uhr nur spannende und neue Themen vor der Nase...
                                                  Hallo Alex,

                                                  vielleicht war das schon immer so und wird dir jetzt erst bewusst?
                                                  Wenn man jung ist gibt es ständig neues, man ist immer abgelenkt und kann was entdecken, lernen.
                                                  Je älter man wird, desto weniger neues gibt es im eigenen Umfeld, also muss man sich mit dem Alltag mehr auseinandersetzen als in jungen Jahren und sich aufmachen um immer wieder neues zu suchen ist nun auch nicht jedermanns Sache.

                                                  Ähnliches kenne ich von mir.
                                                  Wenn ich einen neuen Job hatte verging die Zeit am Anfang immer sehr schnell, so nach einem Jahr begann immer der Blues.
                                                  Routine, kennt man schon alles, kein neuer Input mehr, der Spaß lässt nach, der positive Stress wird immer weniger da man immer seltener in diesen speziellen Stress gerät und ich habe gerade den immer gebraucht.
                                                  Meine Vita ist deshalb doch etwas länger, als die meiner Bekannten und Freunde, irgendwann hielt ich es einfach nicht mehr aus und streckte meine Fühler nach etwas neuem aus und wenn der Job noch so gut war, ich fands irgendwann unerträglich.

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                                                  • Re: Depri/Angst: Wie fühlt ihr euch morgens?

                                                    Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme
                                                    Hallo, seit 9 Monaten ist mir von morgens bis abends vom Magen her übel.Ich bin total durchuntersucht und kerngesund( bin 61). Habe auch schon Citalopram genommen, was ich garnicht vertragen habe, es wurde schlimmer. Inzwischen mache ich eine Psychotherapie, was bis jetzt auch nicht hilft. Ich kann nicht mehr richtig essen, muss mich zu jedem Bissen zwingen und nehme dadurch ab. Meine Familie ist am Verzweifeln. Was kann ich bloß noch machen, damit ich mich wieder richtig gut fühle? 9 Monate ist schon sehr lang, es hat alles mit einer Überfunktion der Schilddruese und Entfernung der ganzen Schilddruese im Oktober 2015 angefangen, kann das eine Ursache sein? Seitdem bin ich ein anderer Mensch!

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