Moin zusammen,
mir geht's leider weiterhin extrem gemischt: Morgens bis mittags extreme Durchhänger, Angst, Unlust, ab nachmittags geht's dann langsam wieder aufwärts.
Aber selbst abends ist meistens immer noch ne leichte Grundanspannung vorhanden.
Ich hatte ja die Hoffnung, daß es mit der Erhöhung der Dosis bald wieder besser werden würde.
Doch meine Frau hat sich am Wochenende - eigentlich ab Donnerstag herum schon - zunehmend wieder sehr zurückgezogen. Nachdem es monate- und wochenlang eigentlich konstant langsam aufwärts ging, ist sie jetzt wieder ziemlich abweisend, hat am Wochenende die meiste Zeit in ihrem Zimmer verbracht, viel geschlafen, und war auch ansonsten eher wortkarg.
Ich kann nur vermuten, daß es mit mir und den wieder zugenommenen Symptomen zu tun hat:
Ich hatte ihr ja Ostermontag gesagt, daß es mir nicht mehr so prickelnd ging, woraufhin sie mir ja abends ihrerseits ungefragt den Vorschlag gemacht hatte, die Dosis wieder zu erhöhen.
Zum einen könnte ich mir nun vorstellen, daß sie Angst davor hat, wie unser Island-Urlaub nächste Woche verlaufen wird, wenn ich wacklig(er) sein sollte. Das war ja in dem Moment ihr Argument, warum ich erhöhen sollte.
Zum anderen ist nicht ausgeschlossen, daß sie nun - nicht ganz unberechtigt - daran zweifelt, ob ich jemals von dem Fluoxetin runterkomme und ob es dadurch etwas mit dem zweiten Kind wird...
Wahrscheinlich wird es von beidem etwas sein.
Aber wenn ich sie gefragt habe, was los ist, hat sie praktisch dichtgemacht und lediglich gemeint, ich solle ihr ihre Ruhe lassen.
Vielleicht kommt auch noch eine gewisse Frühjahrsmüdigkeit obendrauf; das ist das einzige, was sie letzte Woche Mittwoch oder Donnerstag schonmal selbst ausgesprochen hatte. Glaube aber nicht, daß das das einzige ist - der Zeitpunkt der gemeinsamen Abstimmung, die Dosis wieder zu erhöhen, und des bevorstehenden Urlaubs ist meines Erachtens nach kein Zufall.
Heute Morgen hab ich ihr über's Handy nen Guten-Morgen-Gruß geschickt (war schon aus dem Haus, als sie aufstehen mußte), dachte, ich krieg ne halbwegs direkte Antwort oder eben auch gar keine.
Stattdessen krieg ich nen ganzen Schwung an Antworten von meinem Sohn - Sprachnachrichten, Smilies, Emoticons, etc.; schreiben kann er ja noch nicht -, dazwischen grad mal an einer Stelle zwei Smilies, die eventuell von meiner Frau sein könnten.
Wissen tu ich's nicht...
Ich kann damit einfach immer noch nicht richtig umgehen. Diese Stimmungsschwankungen meiner Frau und vor allem dieses totale Zurückziehen verunsichern mich jedes Mal auf's Neue, ich fühle mich schuldig, hab das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben - die ganze Litanei eben...
Und grad heute Morgen, aber auch gestern schon, kommen mir wieder verstärkt Zweifel, ob meine Frau und ich überhaupt noch miteinander zusammenleben können... Wir sind in einigen Punkten doch ziemlich verschieden, und mittlerweile habe ich den Eindruck, wir belasten uns gegenseitig mehr als daß wir uns noch unterstützen und lieben können.
Aber erstens weiß ich nicht genau, wie ich selbst mit einer solchen Trennung umgehen könnte. Und zweitens will ich das unserem Sohn eigentlich nicht antun, ein Scheidungskind zu sein. Von dem ganzen Hickhack rund um das Sorgerecht etc. ganz zu schweigen.
Weiß grad mal wieder nicht mehr weiter... Und dann kommt noch ne leichte Sorge obendrauf, daß ich dem ganzen Streß auf Dauer nicht mehr gewachsen sein könnte und wie viele anderen 30-40-jährige nen Herzinfarkt o.ä. bekommen könnte.
Is das ein Mist...
Mein Trauzeuge meinte gestern Nachmittag zwar, das ist genau das 'richtige' Alter für all diese Geschichten - 30-40/45 herum. Zusätzlich noch Mid-Life-Crisis, Hormonumstellungen, etc.
Aber daß es soo heftig sein würde, mein lieber Schwan :-O
Hoffe wirklich, ich überstehe das und kann irgendwann wieder ein zufriedenes und ruhiges Leben führen.
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