Ich habe mir den Text jetzt zum zweiten Mal vorgelesen... das klingt alles so leicht, realistisch und machbar wie du es schreibst... und wenn ich mir so gutes einrede( ich stehe oft vor dem Spiegel und schaue mir dabei tief in die Augen und sage mir wie toll ich bin und dass ich nichts zu befürchten habe und dass das Leben immer für mich spricht) dann geht das auch. Aber dann gibt es diese Momente in denen ich ohne es zu bemerken in mein gedankenkarussel verfalle und die Angst und Panik hochkomme.. manchmal kann ich nachvollziehen aus welchem Gedanke die Panik grad entstanden ist. Aber manchmal bemerke ich es nicht und mir kommt es so vor als wäre die Panik einfach so gekommen ohne dass ich vorher an etwas bestimmtes gedacht habe ... ich fühle mich manchmal wie ein Kind ...dabei bin ich ein erwachsener Mann ....
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Den ganzen Tag Panik
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ich habe mir den Text jetzt zum zweiten Mal vorgelesen... das klingt alles so leicht, realistisch und machbar wie du es schreibst... und wenn ich mir so gutes einrede( ich stehe oft vor dem Spiegel und schaue mir dabei tief in die Augen und sage mir wie toll ich bin und dass ich nichts zu befürchten habe und dass das Leben immer für mich spricht) dann geht das auch. Aber dann gibt es diese Momente in denen ich ohne es zu bemerken in mein gedankenkarussel verfalle und die Angst und Panik hochkomme.. manchmal kann ich nachvollziehen aus welchem Gedanke die Panik grad entstanden ist. Aber manchmal bemerke ich es nicht und mir kommt es so vor als wäre die Panik einfach so gekommen ohne dass ich vorher an etwas bestimmtes gedacht habe ... ich fühle mich manchmal wie ein Kind ...dabei bin ich ein erwachsener Mann ....
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Re: Den ganzen Tag Panik
Naja, du hast das ja schon länger und Wunderheilungen gibt es nur äußerst selten.
Die Mechanismen sind da, die Angst kommt immer wieder durch, aber durch das Üben der positiven Sichtweise wird es immer besser werden.
Ich vergleiche das gerne mit Straßen, Autobahnen und Trampelpfaden, im Hirn gibt es Bahnen, die Verhalten speichern.
Deine Ängste sind auf den Autobahnen unterwegs, haben die volle Kontrolle und ihre Wege sind sehr gut ausgebaut.
Du beginnst gerade damit dem etwas entgegen zu setzen, das ist aber erst einmal nur ein Vorankommen mit der Machete durch den Dschungel.
Je öfter du das übst, desto häufiger wird dieser Pfad verwendet und immer aktiver, er wird zum Weg, zur Straße und dann selbst zur Autobahn.
Die Bahnen der Angst werden dadurch weniger aktiv, Unkraut macht sich breit, sie beginnen zu überwuchern, zu verrotten und werden wiederum zum Trampelpfad.
Das einzige Problem ist, die Pfade und Straßen die mal abgespeichert wurden werden niemals ganz verschwinden, die Ängste werden immer noch ihre Pfade haben und je öfter sie aktiv werden, werden sie auch wieder zu Straßen, also musst du schauen dass du immer dran bleibst.
Dann wird es irgendwann automatisch gehen, dass du der Angst etwas effektives entgegensetzt ohne groß drüber nachdenken zu müssen und wenn du dir dann auch weiter keinen Kopf machst falls es mal einen Rückfall gibt, das gehört meist einfach dazu, sondern weiter an deinen eigenen positiven Schnellstraßen baust, dann wirst du das schaffen, ganz bestimmt.
Der Spiegel und die positiven Gedanken sind dein Trampelpfad, baue ihn aus, gehe immer wieder da lang, auch wenn die Ängste sich gegen das Überwuchern wehren, du bist stärker, du hast die Kraft und die Macht deine Bahnen so zu gestalten wie du es willst, wenn du nur dran bleibst und nicht nachgibst und falls du mal nachgibst nicht darüber grübelst, sondern es als Stolperer hinnimmst und weiter machst.
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Re: Den ganzen Tag Panik
So wird es sein, tired, das ist auch beim Klavierspielen so. Training macht zum Meister.
Da gab es einen gewissen Herrn Feldenkrais, google mal. Was körperlich möglich ist, das ist auch auf der psychisch, geistigen Ebene möglich. Was nicht richtig gerade ist, kann man gerade machen, durch Konsequenz und Ausdauer.
Die Feldenkraismethode ist nichts anderes, als sich zurückerinnern wieder, wie es richtig ist und das zu üben, bis es wieder geht.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Yab und jeder der Kinder hat oder sich an seine Lernzeiten erinnern kann, der weiß dass man Wiederholungen braucht damit das gelernte auch lange bleibt, sich verfestigen kann.
Auch wenn es manchmal mühsam und langweilig wird, durch das immer selbe Prozedere, wir brauchen das kontinuierliche Wiederholen.
Das Gehirn speichert ja die wichtigen Dinge automatisch ab, die unwichtigen werden aussortiert, erst das kontinuierliche Beschäftigen mit etwas, macht aus dem für das Hirn vermeintlich unwichtigen, etwas wichtiges und auch richtiges.
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Re: Den ganzen Tag PanikYab und jeder der Kinder hat oder sich an seine Lernzeiten erinnern kann, der weiß dass man Wiederholungen braucht damit das gelernte auch lange bleibt, sich verfestigen kann.
Auch wenn es manchmal mühsam und langweilig wird, durch das immer selbe Prozedere, wir brauchen das kontinuierliche Wiederholen.
Das Gehirn speichert ja die wichtigen Dinge automatisch ab, die unwichtigen werden aussortiert, erst das kontinuierliche Beschäftigen mit etwas, macht aus dem für das Hirn vermeintlich unwichtigen, etwas wichtiges und auch richtiges.
Um diese Zeit wendest du dich der Panik zu, also Zeit ist! Setz dich hin und schieb Panik....
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ich hatte richtig gute Phasen... die waren nicht perfekt. Ich habe immer noch Sachen gemieden. Aber auf Arbeit, hatte ich mich selbstbewusst und wohl
gefühlt. Und dann komm ich nach Hause , bin kaputt und am Wochenende genau so, um irgendwas zu unternehmen... vielleicht hat sich das auch so automatisiert dass ich denke dass ich kaputt bin und es ist eigentlich die Angst die mich nichts unternehmen lässt. Ich weis garnicht mehr so recht was ich hier schreiben soll. Ich finds so schön dass ihr euch Zeit für mich nehmt. Es klingt auch alles logisch was ihr sagt und das ganze ist mir auch bekannt aber manchmal fehlt einem die Kraft. Immer dieses üben üben üben.. dieses üben kostet Nerven und Kraft. Wie lang soll man denn noch üben ? Was stimmt denn mit mir nicht?
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Re: Den ganzen Tag PanikIlang soll man denn noch üben ? Was stimmt denn mit mir nicht?
Das Gesetz der Schwerkraft, das Trägheitsprinzip ist unser Gegner.
Es ist einfach leichter, sich hinzusetzen, als aufzustehen. Rastest du, rostest du.
Ich habe mir eine von diesen Uhren besorgt, weißt eh, eine von diesen Fitness-Uhren, die jeden Schritt mitzählt und zehn mal am Tag auffordert: steh auf, geh mal wieder...
Wenn ich mich umsehe und diese Leute sehe, die sich nur noch schleppend und mit großer Anstrengung und recht übergewichtig durch die Straßen plagen, dann steh ich gerne auf und geh meine zig Schritte, bück mich, streck mich, beug mich, weil ich nicht werden will wie diese Menschen.
Es ist gar nicht so viel nötig, um elastisch zu bleiben und gelenkig und aufrecht im Gang. Eigentlich brauchst du dafür bloß nur Achtsamkeit, also aufpassen, dass du dich nicht verschlamperst und gehen lässt, dich praktisch vom Trägheitsprinzip unterkriegen lässt.
Das ist ähnlich wie Fellpflege bei den Katzen, wenn der Mensch sich und sein Umfeld sauber hält. Sich bücken und strecken und beugen und gehen unterstützt den inneren Reinigungsprozess und ein paar mal am Tag hüpfen und sich auspowern bringt gute Laune.
Dir wird nichts anderes übrig bleiben, als "rein zu machen" bei dir, sonst wirds ja nicht gut, was grad schief ist bei dir.
Mach halt jeden Tag ein bissi von dem, was gesund ist, das ist doch eine gute Investition, die ja DIR am meisten dient und hilft.
Hol dich da raus aus deinem Kreislauf, in dem du grad steckst. Fang mit ganz kleinen Steps an, alles hilft, auch heftig und schnell atmen, statt flach und träge. Es wird dir schon viel besser gehen, wenn du die Arme ganz hoch hinaufstreckst und kreisen lässt, oder wenn du beim Sitzen deine Muskeln anspannst und wieder lockerst immer wieder, oder deine Wirbelsäule so richtig streckst. Nur nicht einschlafen, nur nicht "erfrieren", also rosten.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Wichtig ist vor allem dass du dran bleibst und auch überzeugt bist von dem was du tust/übst.
Es hat sicher Jahre gedauert bis sich die Probleme so verfestigt haben, da dauert es natürlich auch dementsprechend bis solche Gegenmaßnahmen greifen und man muss achtsam sein um zu bemerken dass sich was verändert, wenn auch im Kleinen und langsam und dies würdigen und in den Mittelpunkt stellen.
Also stolz auf dich sein, anstatt über Rückschläge zu verzweifeln.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ich sacke ja auch immer wieder ab, was ja nicht schlimm ist, ganz im Gegenteil, zusammengesackt sein ist wie tiefe Gemütlichkeit und total schlapp machen ist wie richtig, so richtig entspannt sein. Das gehört dazu zum Leben und das tut auch gut. Auf die Dosis kommts an.
Ich will dich jetzt nicht belehren und dir was vorschreiben, aber ich will dir berichten, wie ich gegen meine unguten Zustände ankommen gelernt habe.
Wenn du in deiner Küche alles vollgestellt hast, dann hilft auch nicht, dich hinzusetzen und nachzudenken und zu klagen und Angst zu haben, so weiter leben zu müssen, oder gar Tabletten zu holen.
Liebe es, irgendwen nachzuahmen, dem nichts fehlt. Was macht dieser?
Mein Freund zum Beispiel ist einer, der nie schlecht gelaunt ist, nie grantig und nie mürrisch ist. Er werkelt immer an irgendwas, er "spielt" also viel und gern und ist gern beschäftigt. Suche dir was, das sich nett anfühlt. Irgendwas und sei es bloß, die Küche in Bestform zu polieren, das ist auch spielen und auch turnen und helfen tuts gegen schlechte laune, wenn man sich sehr, sehr gemütlich gemacht hat überall.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ich verstehe was ihr mir versucht zu sagen und das macht auch alles Sinn und gebe euch vollkommen recht.
Ich hab heute mir mir eine kleine Aufgabe gegeben die für mich in meinem Fall eine große Aufgabe ist. Ich war mit meinem besten Kumpel in ein Einkaufsladen, eine Packung Pralinen kaufen für unsere gemeinsame Tante die wir haben. Vor uns eine etwas ältere Dame an der Kasse die viel eingekauft hat. Ich hatte mich überwunden und fragte sie ob sie so nett sei und uns vor lasse könnte da wir nur diese Schokolade hätten. Sie meinte ziemlich mürrisch „nein ich hab es eigentlich auch sehr eilig.“ das hat mir so ein Schlag ins Gesicht gegeben. Ich rege mich bis heute noch darüber auf. Und das war vor 3 Stunden. Das ist für jemanden der eine soziale Phobie hat echt ein Schlag in die fresse. Sorry meine Ausdrucksweise . Wisst ihr, ich bin vom Wesen ein sehr netter, sympathischer und sehr zuvorkommender Mann. Grade ich der eine soziale Phobie hat, versuche immer positiv bei anderen rüber zu kommen denn sonst hätten sie ja was zu reden, könnten mir ihre Meinung geigen und das wäre ja nicht gut für mich... habe heute wieder sehr unruhig geschlafen ... richtige innere Unruhe.. ich Versuch sie anzunehmen ... und denk mir so .. ok komm halt scheiss Unruhe ..(hab ne scheiss egal Einstellung) keine Ahnung.. manchmal weis man in den moment wie man am besten damit umgehen soll.. mit allem ...
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Re: Den ganzen Tag Panik
Du darfst das nicht an dich ran lassen, nicht persönlich nehmen.
Die Leute sind meist nicht zu jemanden persönlich mürrisch, sondern nutzen den nur um was raus zu lassen, was ihm zuvor über die Leber gelaufen ist.
Vielleicht wurde der zuvor von jemanden angemurrt und gibt es einfach weiter.
Versuch da einen Abstand zu bekommen, du kennst die Leute ja nicht und sie sind nun mal wie sie sind, das kann man ohne Groll akzeptieren.
Wichtig ist dass du dich weiter traust und vor allem in deinem Umfeld sympathischere Leute hast.
Wer ganz bei sich ist, den stört es nicht so sehr eine mürrische Antwort zu bekommen, reagiert im besten Fall mit einem guten Humor drauf und wer ganz bei sich ist, der macht sich über so etwas auch nicht weiter Gedanken.
Da hilft auch weiter üben und vor allem die Einstellung zu solchen Begebenheiten zu ändern.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ja das kann gut sein dass die Frau schon vorher schlecht gelaunt war ... aber erzähl das in diesem Moment einen sozialphobiker :-)
ich war vorher joggen mit en mit dem Freund meines besten Freundes. Haben auch noch paar Übungen gemacht.. waren zwar nur 20 min, aber ich bin an meine Grenzen gekommen und zuhause hab ich dann kalt geduscht, obwohl ich ein warmduscher bin. Jetzt geh ich zu meiner Cousine und werde dort mit dem Mann und den Kids Abendessen ...
morgen hab ich meinen Termin bei meinem Therapeuten. Der weis noch garnicht dass ich zwei Tage arbeiten war und dann wieder mich krankschreiben lassen hab. Bin gespannt was er dazu sagt.... und bin auch gespannt was er dazu sagt dass ich in eine Tagesklinik möchte und ich schon so Glück hatte und einen Termin zum Vorgespräch nächste Woche habe.. der Tag hat so blöd angefangen und es scheint so als endet er gut.... an so Tagen denk ich mir dann immer dass ich keine Therapie brauch und ich "geheilt" bin... aber der Wunsch auf eine Klinik ist diesmal irgendwie da .. und irgendwie so groß ... vielleicht hilft sie mir ja zum Beispiel um dann gewappnet zu sein wenn mal wieder Rückschläge vor der Tür anstehen...
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ich sehe eine Klinik eher als Hilfe zum Stabilisieren und Möglichkeit zu üben wie man in Akutsituationen besser damit umgehen kann, das Wesentliche findet aber in der ambulanten Therapie statt.
Du wirst da sicher einiges für dich raus ziehen können, natürlich ist es auch da wichtig dass was man gelernt hat durch Wiederholungen und Übungen zu vertiefen, das gehört immer dazu das Leben lang.
Besonders wichtig dürfte auch sein, dass du lernst dir alles nicht so zu Herzen zu nehmen, seien es nun Rückschläge oder das Murren anderer Leute, auch da kann man lernen und da hilft die Klinik sicher auch weiter.
Du bist ja auch mit anderen Patienten zusammen, also das ideale Feld zu Üben, zumal da jeder seine Macken hat und das dann auch besser toleriert wird und Unstimmigkeiten kann man da auch gut klären, außer bei Leuten deren Macke es ist immer zu meckern.:-)
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Re: Den ganzen Tag Panik
Danke dir! Würde danach auf jeden Fall, falls ich noch Anspruch auf Stunden habe, die Verhaltenstherapie weiter machen. Bin gespannt wie das Vorgespräch verläuft
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Re: Den ganzen Tag Panik
kairo, man hat das normalerweise als ganz Junges, als Kleines, diese soziale Phobie, du hast sie halt jetzt erst, diese Kinderkrankheit. Das ist doch alles bloß eine Grundstufe, auf der wir alle mal sind und waren und von der wir uns hocharbeiten müssen. Wenn es gut läuft, dann helfen da die Mamas und Papas dabei und das Junge lernt das früh, sich nicht mehr vor Mitmenschen zu fürchten, oder vor peinlichen "Vorne hingehen" und alle schauen her.
Das kennen wir doch alle! Ich finde übrigens scheue und schüchterne Leute zehnmal vertrauenswürdiger, als welche, die schnell eindringen in dein Privatfeld und so tun, als wären sie drei Meter hoch.
Ein Fuchs, der auf einen zuläuft, der hat die Tollwut, sagt man. Ein gesunder Fuchs versteckt sich und ist Leutscheu und schüchtern.
Ich habe mal in einem Spielzeugladen eingekauft und da ist ein Kind mit etwa zwei, drei Jahren (!!) bitterböse auf mich zu an der Kassa, """sie haben sich vorgedrängt, wir waren zuerst da!! """die Mutter hat mich verächtlich gemustert und auch da dachte ich mir, zum Fürchten solche Leut und klammheimlich aber habe ich sie bewundert, denn so wage ich nicht zu sein. Freundlichkeit ist eigentlich Unterwürfigkeit und den Kopf beugen und lieb dreinschauen ist zugleich, sich kleiner machen vor dem, der vor einem steht und das widerum sind soziale Gesten, die untereinander friedlich stimmen. Der Kluge und intelligente Homo Sapiens richtet sich vor niemanden zu voller Größe auf, denn dann läuft er nicht Gefahr gebissen und angegriffen zu werden. Keine Gefahr, du kannst an mir vorbeigehen... du attackierst mich nicht...Freundlichkeit ist: ich tu dir nichts, tu mir auch nichts.. und ich bin ein sehr freundlicher Mensch ( wurde schon ganz oft gebissen, daher). - ich bin jedenfalls schlau geworden mit der Zeit und zieh unbehelligt meine Wege, wegen dem, wie ich bin und wie ich mich benehmen und verhalten kann inzwischen.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ich Versuch mich kurz zu halten.
Mit 14 hab ich schon gewusst dass ich schwul bin. Ich hatte totale Angst davor und hatte immer Panikattacken. Damals wusste ich nicht dass es Panikattacken sind. Meine Eltern sind ziemlich religiös und sind der Meinung dass es eine Krankheit ist. Das wusste ich damals schon. Jeden Tag musste ich spucken und hatte Durchfall. 8 Wochen hab ich in der 8 klasse gefehlt. Ich war im Krankenhaus aber sie konnten nichts finden. Meine Eltern riefen ständig irgendwelche Pfarrer die für mich beteten. Mir machte das alles ziemlich Angst. Ich konnte nicht mal mehr vor die Tür. Irgendwann ging es wieder, aber diese angstschübe haben mich bei neuen Lebensabschnitten immer wieder eingeholt. Ich hatte mich immer mehr und mehr unwohl gefühlt unter menschen. Ich nahm an keine Familienfeier mehr Teil. Meine Freunde wussten dass ich schwul bin. Als ich mit 21 meinen ersten Freund hatte; habe ich mich bei mein Geschwister und bei meinen Cousins geoutet. Aber man hat nie viel drüber geredet, weil ich mich damit einfach unwohl gefühlt habe. 3,5 Jahre später trennte sich mein Freund von mir, ich verfiel
in Depressionen denn er verließ mich zu einer Zeit an der es mir schlecht ging und ich ständig Panikattacken hatte. Er konnte nichts großes mit mir unternehmen und er war im Gegensatz zu mir sehr unternehmungslustig. Damals gab ich mir Die schuld und sagte mir dass ich an seiner Stelle mich auch verlassen hätte... immer wieder ging es mir schlecht... seit 2013 oder 2015 ( bin mir nicht mehr sicher) bin ich Verhaltenstherapie... letztes Jahr bin ich ausgezogen.. ein Haus neben mein Eltern.. kann gut oder schlecht sein, aber ich bin eh immer allein und so habe ich wenigstens Gesellschaft. Nächsten Monat ziehen noch zwei Cousinen mit denen ich sehr gut bin in das Haus ein. Das freut mich sehr da ich sehr eng mit Ihnen bin und ich ein Familienmensch bin.
Letztes Jahr im November fühlte ich irgendwas in mir das mir sagte dass ich mich bei mein Eltern outen soll und dass das meine Befreiung von allem sei. Ich dachte ich erlöse mich durch mein outing da ich mir damit Beweise dass ich zu mir stehe.. gesagt, getan. Meine Eltern haben es nicht gut aufgenommen. Sie haben mich nicht verstoßen aber sie haben sehr darunter gelitten und sie waren auf alle sauer die es schon wussten und es ihnen nicht vorher gesagt hatten oder mich nicht dazu gebracht hatten es eher meinen Eltern zu sagen. Es war eine sehr schwierige Zeit. Meine mom meinte zwar dass sie trotzdem für mich da ist und es sich nichts ändern wird aber dass sie keinen Freund von mir bei sich zuhause haben will.. wer weiß.. war alles frisch .. vllt ändert sich ihre Meinung irgendwann darüber ... auf Arbeit bin ich nicht geoutet und selbst mit meiner Familie mit der ich geoutet bin fällt es mir schwer irgendwas zu erwähnen was mit dem schwul sein zu tun hat. Ich Trau mich nicht mal zu sagen „hey ich find den Mann hübsch“ oder „ich hatte gestern ein Date“ wisst ihr was ich meine ? Ich weis es nicht. Aber ich denke dass meine soziale Phobie daher kommt. Jahre lang dachte ich immer das was nicht mit mir stimmt ... und ich denke es heute noch wenn ich mit anderen bin. Vor allem mit heteros ...
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Re: Den ganzen Tag Panik
Also da ist es kein Wunder dass du eine Sozialphobie entwickelt hast, wenn die eigenen Eltern nicht zu dem stehen was und wer du bist, wer soll es dann tun?
Und wenn die schon so extrem drauf sind, dann fällt es natürlich umso schwerer zu fremden Leuten irgendeine Form von Vertrauen aufzubauen und so ist vielleicht die Befürchtung da dass du abgelehnt wirst (obwohl du die Leute gar nicht kennst reicht ein Muffel an der Kasse aus).
Der Glaube daran gerade weil du so bist wie du bist gemocht zu werden, kann da schon schwer fallen.
Eltern genießen Urvertrauen, wenn das ins Wanken gerät, dann stürzt zuerst das Vertrauen in sich selber und in Leute die einem nicht so nahe sind ein.
Gut dass du anscheinend einen recht stabilen Freundeskreis hast.
Vielleicht ist es im Moment so schwierig weil die Cousinen einziehen?
Schließlich hast du erfahren dass enge Verwandte nicht unbedingt zu einem stehen, oder Dinge tun die einen ängstigen und umso mehr hast du vielleicht Befürchtungen die WG betreffend.
Da kann auch die Klarheit dass ihr euch nahe seid nicht unbedingt das mulmige Gefühl verdrängen, da du auch mit anderen sehr nahe bist und es trotzdem Probleme um deine Person gibt.
Ich für meinen Teil habe mit meinem Vater immer Probleme gehabt und das hat auch zu merkwürdigen Empfindungen andere Menschen betreffend geführt, bin auch nicht unbedingt gerne unter Leuten und traue eigentlich jedem zu dass er zu bösem im Stande ist, wenn es sich nur ausreichend lohnt für jenen, oder für sein Empfinden.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Hab mich glaub falsch ausgedrückt.
Mit meinen cousinen bin ich super. Hab ein sehr sehr enges Verhältnis zu Ihnen. Und wir ziehen nicht in eine wg. Eine Cousine in das selbe Haus und die andere im Haus neben dran, aber jeder in seiner eigenen Wohnung. Das sind Mehrfamilienhäuser.
Weist du .. mir geht seit einiger Zeit etwas durch den Kopf.
Muss ich denn wirklich jedem sagen dass ich schwul bin ? Müssen meine Kollegen und die neuen Kontakte die knüpfe wirklich wissen auf was ich stehe ? Nein! Die laufen ja auch nicht rum und sagen „hey ich bin hetero!“ aber ich hab immer das Gefühl dass wenn die Leute nicht wissen dass ich schwul bin, ich anders bin als sonst. Ich wäre nicht weiblicher oder sonst was die klishees über schwule behaupten. Aber ich hab immer das Gefühl ich kann dann nicht offen sein. Innerlich so zurück gezogen.
Und dann immer die Angst dass die mich fragen könnten ob ich eine Freundin habe ... da könnte ich doch einfach mit einem nein antworten. Aber so wurde ich lügen und ich kann nicht lügen.. vor allem nicht bei diesem thema.. ich laufe sofort rot an und fühle mich unwohl und will die Flucht ergreifen. Oder ständig hab ich Angst dass wenn ich in einer Gruppe hocke das Thema homosexualität auf den Tisch kommt und die irgendwelche Bemerkungen machen die mich verletzen könnten...
wisst ihr was ich meine? Es fällt mir immer so schwer alles in Worte zu fassen ...
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Re: Den ganzen Tag Panik
Und zu meinen Verwandten ... die stehen alle hinter mir... Onkel, Tanten, Cousinen .... meine Eltern auch... halt aus Respekt gegenüber weil ich ihr Sohn bin. Und das ist auch kein Thema mehr dass ich schwul bin... klar, die haben es schwer aufgenommen ... aber sie lassen mich nicht hängen... meine mom weis seit Jahren dass mein bester Freund schwul ist.. und ich spreche von 15 Jahren. Die Mutter von ihm und meine mom sind befreundet. Ich habe mich nie getraut über das Thema mit meiner mom zu reden... gestern hab ich das erste mal erwähnt und ihr gesagt „ich war mit meinem besten Freund und seinem Freund..“ das fiel mir so schwer .. aber ich wollt es unbedingt sagen, weis nicht warum... vielleicht um etwas lockerer zu werden mit diesem Thema ?
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ja, aber es ist ja dennoch so, wenn die Eltern Probleme mit dem Schwul sein haben, dann macht es etwas mit dir.
Natürlich muss man das nicht jedem sagen, mit "nein" zu antworten wenn jemand frag ob es eine Freundin gibt ist vollkommen okay und auch keine Lüge, man kann auch erwidern, nein, ich habe gerade niemanden. Egal, was dir halt leichter von Lippen kommt.
Kannst auch sagen: Doofes Thema", da kann sich dann jeder denken was er will und die meisten werden an eine noch frische Trennung denken.
Das es dir auch im engeren Kreis unangenehm ist, ist natürlich etwas blöd, nicht weil man das da zum Thema machen sollte, sondern weil die es natürlich mitbekommen werden wenn du mal einen Freund hast und dann musst du dich dem stellen und es wäre gut wenn das Vertrauen groß genug wäre um damit nicht anders umzugehen als wäre es eine Freundin.
Und die Ängste haben sicher etwas mit mangelndem Vertrauen zu tun, das irgendwann verloren ging, komische Reaktionen zu befürchten ist auch eine Form des mangelnden Vertrauens bei einem bestimmten Thema und davor hast du ja auch Angst..
Ich glaube da ist etwas an deiner Einstellung dazu etwas quer, zu viele Gedanken die Reaktionen anderer betreffend.
Du wirst aber sicher noch die Einstellung dazu finden, die es dir leichter macht und ich bin auch sicher die Klinik und die Therapie werden dir dabei gut helfen können.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Ich fürchte, das geht am Thema vorbei.
Womit verbringe ich meinen Tag?
Ich hole Probleme, seziere diese und untersuche diese und grab in deren Eingeweiden herum, damit vergeude ich meinen ganzen Tag, viele Jahre meines Lebens. Es ginge auch anders.
Ich lerne Kroatisch, oder Englisch, oder lerne zeichnen, so lange, bis ich es kann, ich frag meine Eltern aus, wer sie sind, was sie als Kinder gern gespielt haben, oder ich zieh meine Schuhe aus und probiere Barfusslaufen auf Kies usw.
Kiario, du musst einfach kapieren und durchschauen, dass diese ständige Problembeschau eigentlich eine Ablenkung ist.
Niemand denkt über dich nach, jeder ist mit sich selbst viel zu beschäftigt und keinem würde auffallen, wenn du heimlich für dich Fertigkeiten übst, die deine Geschicklichkeit verbessern, oder deine Lebensqualität erhöhen.
Jetzt denkst du noch nach, was andere nicht wissen dürfen über dich und von dir und irgendwann denkst du darüber nach, wieso du nur so dumm sein konntest, zig Menschen, die dich gar nichts angehen und du ihnen nichts, zu fragen, ob sie dich mögen.
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Re: Den ganzen Tag Panik
Es gibt diese Schrittzähleruhren bereits zum Schnäppchenpreis. Besorge dir so eine und messe dich mit dir selbst. Was schaffe ich heute, schaffe ich morgen mehr..?? Mal schauen...
Dann google Videos- zum Beispiel welche von Vera Birkenbiehl, die hör dir mal an. Es wär sicher komplett gut und hilfreich, wenn du vorerst mal keine Fragen stellst, wie es dir geht, sondern, dass du dich fragst, wo du die Zutaten für eine selbstgemachte Lasagne oder Pizza einkaufst und wie so was geht. Oder backe einen Kuchen für deine Mama und fertig, dein Tag und der Tag deiner Mutter wird lustig und ein Highligt. Lerne auf einem Bein richtig lange Balance zu halten, oder schwimm achtzehn mal auf und ab im Freibad, sieh dir aufmerksam an, wie man Bonsai züchtet, oder leg dir eine kleine liebe Katze zu, die mit dir kuschelt. Es gibt viel mehr, als Sorgen studieren. Das muss dir einfach zu fade sein und zu blöde, dich ständig so einseitig zu beschäftigen, wo es so viel mehr gäbe.
Nimm dir mal eine Auszeit und klebe dir überall Zettel hin mit einem Smiley. DAS hast du vor, alles andere ist unwichtig.
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