Ich habe sehr schlimme Zeiten hinter mir, seit der zehnjährigen Leidenszeit meines Mannes, der letztes Jahr an Darmkrebs verstarb. Unser bei mir im Hause lebender Sohn, ein liebenwerter Mensch, leidet an paranoider Schizophrenie, die fast zeitgleich mit der Erkrankung meines Mannes aufgetreten ist. Durch Medikamente kann die Krankheit eingedämmt werden.Mein Mann , ein sehr wertvoller Mensch, hat während seiner Erkrankung, wahrscheinlich bedingt durch die vielen Operationen, sein Wesen total verändert. Ich durfte ihm nicht widersprechen, wagte ich einmal eine Widerrede, so verlor er sofort die Beherrschung. So zog ich mich immer mehr in mich zurück und meine Gefühle starben mit der Zeit ab.
Sieben Jahre nahm ich Antidepressiva, (Venlafaxin und Mirtazipin, Niedrigdosis) die ich wegen Ohnmachtsanfällen, Nasenbluten, Kniegelenkschmerzen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten schließlich auf eigene Faust langsam absetzte. Der Psychiater stritt die Nebenwirkungen allesamt ab, aber nach dem Absetzen hatte ich keines dieser Symptome mehr.
Ich bin nun vier Jahre medikamentenfrei, aber mir geht es nicht gut. . Die Thera stützt mich, so gut sie eben kann, ich leide unter Angstzuständen (Versagensängsten, Platzangst) traue mir nichts mehr zu, und bin depressiv, nur mit Mühe kann ich meinen Alltag mit Hilfe des Sohnes aufrechterhalten. Und ja, ich bin ganz allein, nach und nach hat sich der Bekanntenkreis verabschiedet, Verwandte gibt es keine. Mittlerweile bin ich über 70 Jahre alt geworden, und bin nur noch ein Schatten dessen was ich einmal war. Lebenslustig, erfolgreich im Beruf und einfach ganz normal.
Nun habe ich ein neues Problem, neben vielen anderen, zu dem sich auch meine Thera nicht recht äußern will. Ich wache sehr oft so gegen 4.00 Uhr morgens auf, bin knallwach, das Nervensystem rast, so als hätte ich 10 Tassen Bohnenkaffee getrunken, Tinnitus setzt ein, ich bin schweissgebadet, was ich erinnere, sind, lebhafte Träume, aber keine Albträume. Bis sich das ganze wieder beruhigt, dauert es Stunden. Das Ganze macht mich mit der Zeit fertig.
Ich frage mich, ob ich durch die Medikamente einen dauerhaften Hirnschaden davongetragen habe, oder was es ansonsten für eine Bewandtnis damit haben könnte, Cortisolausschüttung?
Psyche?
Großes Blutbild war in Ordnung, EEG, die allerdings schon etwas zurückliegen, haben keinen Auffälligkeiten ergeben.
Ich wäre sehr glücklich, wenn mir jemand helfen könnte.
VSV
Kommentar