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Was ist los mit mir?

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  • Re: Was ist los mit mir?

    Hallo tired,

    doch, hat mich sprachlos gemacht!

    Alles Liebe, VSV

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    • Re: Was ist los mit mir?


      doch, hat mich sprachlos gemacht!
      Hallo VSV,
      ich hoffe das ist zu überwinden.........

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      • Re: Was ist los mit mir?

        Hallo tired,

        mein Humorgen läuft offenbar zur Zeit auf Sparflamme. Ja, wie soll ich es sagen? Ich kam mir mit meinen Anliegen irgendwie nicht mehr ganz ernst genommen vor. Durch dich aber schon.

        Du hilfst mir sehr und wirst es nicht glauben, dass winzig kleine Erfolge sich bei Sohnemann abzeichnen. Der ältere Bruder, der zufällligerweise auch einmal telefonisch bei uns nachgefragt hat, er lebt in einer Entfernung von 600 km, dachte interessanterweise in die gleiche Richtung wie du.

        Jetzt muss ich mich noch nervlich erholen, heute Nacht habe ich wieder einmal durchgeschlafen, keine Albträume gehabt, usw. aber es gibt noch eine Menge Baustellen, vor allem die Psychosomatik, die ich langsam zu begreifen beginne.

        Tired, hast du noch keinen Verdienstorden bekomme?

        VSV





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        • Re: Was ist los mit mir?

          Ich bin es noch einmal. Gibt es hier eine Funktionstaste, mit der man das ursprüngliche Schreiben noch einmal zurückholen kann, weil sich Fehler eingeschlichen haben?

          VSV

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          • Re: Was ist los mit mir?

            Guten Morgen VSV,

            dieses Mal wieder in Deinem Thread
            Freut mich zu hören, daß Du die letzte Nacht wieder besser schlafen konntest und Dein Sohn Fortschritte macht.
            Dein Humorgen wirst Du wiederfinden. Ich kenne das Problem auch - es gibt einfach Tage, da schlägt selbst der beste Witz nicht an, von kleinen Flachsereien zwischen den Zeilen ganz zu schweigen.
            Kommt aber wieder


            Ja, Tired ist schon jemand ganz Besonderes. Ohne sie wäre ich wahrscheinlich auch schon das ein oder andere Mal mehr verzweifelt. Die Petition für den Verdienstorden unterschreibe ich *Daumen-hoch*


            Nein, eine Korrekturtaste und -funktion wie in anderen Foren gibt es leider nicht


            Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, daß Du Deine Ruhe wiederfindest.

            LG,
            Alex

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            • Re: Was ist los mit mir?

              Uiuiui, ich bin schon ganz rot.;-)

              VSV,
              manchmal ist jeder in seiner Welt und das was andere tun wird auch aus dieser Welt heraus beurteilt.
              Besonders wenn man selten miteinander redet, werden die Motivationen des anderen einseitig beurteilt, drum kann es manchmal sehr überraschen wenn es zum Gespräch kommt.

              Wir handeln doch alle aus unseren Ängsten, Befürchtungen und Erfahrungen heraus, ein böser Wille oder Egoismus muss nicht einmal dahinter stecken, wenn sich jemand zurückzieht.


              Das Forum geht sehr sparsam mit den Funktionen um, die für User möglich wären.
              Editieren geht leider nicht, wie ja auch Alex schon schrieb.

              Kommentar


              • Re: Was ist los mit mir?

                "Gibt es hier eine Funktionstaste, mit der man das ursprüngliche Schreiben noch einmal zurückholen kann, weil sich Fehler eingeschlichen haben?"

                Wenn Sie etwas geändert oder einen Beitrag gelöscht haben wollen, melden Sie sich einfach bei mir. An Werktagen macht das natürlich auch die Redaktion.


                Kommentar



                • Re: Was ist los mit mir?

                  Hallo,

                  Mein Sohn war heute morgen zur Magenspiegelung. Erwartungsgemäß war alles in Ordnung. Er ist mit dem Auto zum Arzt gefahren, hat das Auto dort abgestellt, mit dem Taxi zu mir, und abends wird er sein Auto dann wieder abholen. Gestern nacht ist er noch stundenlang durch die Wohnung getigert, er ist unruhig und wirkt gehetzt und schnauzt mich an und trinkt viel zu viel Kaffee.

                  Er ist so mit sich beschäftigt, so dass er gar nicht merkt, wie er mir zusetzt. Offenbar lässt er auch sein Studium schleifen, das er fast bis zum Ende durchgezogen hat. Ich bin unglaublich seelisch müde. Er hat aber zugesagt, dass er am 19.06. zum Sozialdiakon gehen wird. Hoffentlich kann man dort etwas ausrichten.

                  Zur Zeit ist er wieder zu gar nichts zu gebrauchen, auch auf meine Vorhaltung hin, dass für ihn, zumindest in finanzieller Hinsicht durch mich gesorgt sei. Wir sind, dadurch, dass der Staat, einen Großteil meiner Pension eingezogen hat, wir waren beide im öffentlichen Dienst, und wir mehr oder weniger von der Pension meines Mannes leben müssen, auch nicht gerade auf Rosen gebettet. Sozialhilfe für ihn dürfte daran scheitern, dass er eine Eigentumswohnung zur Hälfte besitzt, und die wahrscheinlich dann vorrangig herangezogen werden müsste.

                  Aber das ist alles nicht so schlimm, nur seine nicht fassbare, psychische Erkrankung ist sehr belastend. Man weiss nicht, ob man das richtige oder falsche sagt. Mal ist er feundlich, und dann wieder in sich gekehrt, aber nicht desorientiert. Ich versuche, mich abzuschotten so gut es eben geht.

                  Ach, das Leben könnte so schön sein !

                  VSV











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                  • Re: Was ist los mit mir?

                    Hi VSV,

                    ja das ist schwer und belastend.

                    Ich glaube man kann immer nur wieder raten, abgrenzen und Grenzen setzen, sei etwas egoistischer als bisher.
                    Auch wenn er meckert, er hat sein eigenes Leben, ist erwachsen, um seine Versorgung muss er sich kümmern, oder aber jemand vom sozialen Dienst.
                    Er muss auch irgendwann mal verstehen dass du ein eigenes Leben hast, ein Recht darauf hast deinen Ruhestand zu genießen, ein bisschen Mitgefühl für dich sollte doch drin sein und darüber kannst du ihn vielleicht zu mehr Eigeninitiative animieren.

                    Vielleicht hätte er Ansprüche beim Amt, das käme auf die Schwere der Erkrankung an und ob die Wohnung überhaupt komplett berechnet wird.
                    Es kann sein dass er dann kein Mietgeld erhält, vielleicht aber trotzdem noch ein paar Euro für sich.

                    Je nachdem wäre auch ein Antrag auf Erwebsminderungsrente möglich, die würde wohl nicht voll gezahlt werden, aber möglicherweise zum Teil, bis er selber genug verdient.
                    Allerdings hättest du dann wahrscheinlich auch viel Papierkram, müsstest deine finanziellen Verhältnisse offen legen.
                    All die Fragen wird dein Sohn vielleicht bei dem Termin stellen können, er sollte sich einen Spickzettel machen, damit der Termin auch wirklich produktiv verläuft.

                    Kommentar


                    • Re: Was ist los mit mir?

                      Hallo tired,

                      Langsam merke ich, wie dein Zuspruch Früchte trägt. Er ermöglicht er mir, mich mit meinen Problemen konstruktiv auseinanderzusetzen, was zuvor einfach aufgrund der realen Überforderung nicht möglich war. Mir geht es immer dann ein Stück weit besser, wenn ich analysieren kann, was die Ursache für meine Probleme ist, bin wohl auch ein sehr kopfgesteuerter Mensch.
                      Gestern hat mir auch mein Sohn eröffnet, dass er aufgrund seines hohen Kaffeekonsums, bis zu acht Tassen am Tag, Angst vor Magenkrebs bekommen habe. Das war also nicht nur reine Hypochondrie. Seit der Untersuchung scheint der Magen wieder vollkommen in Ordnung zu sein.

                      Nach wie vor habe ich Probleme mit der Abgrenzung. Ich reagiere übersensibel, wenn ich nur die geringste Veränderung an ihm bemerke aus der Angst heraus, dass wieder etwas schlimmes mit ihm sein könnte. Wahrscheinlich ist es so, dass ich wenig Vertrauen in den "Fluss des Lebens " infolge der vergangenen Ereignisse habe. Ich weiss, dass es keine absolute Sicherheit gibt, aber das ist offenbar noch nicht in meinem Unterbewusstsein angekommen.

                      Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll wegen des hohen Kaffeekonsums. Das ist gar nicht so eine gute Combi mit dem Risperdal.

                      Vielleicht sollte ich ihn auf die Gefahr hinweisen, ich denke mal, dass er das auch selber weiss, und ihm sagen, dass er für sein Leben selbst verantwortlich sei und nicht ich.

                      Er reagiert dann oft sehr angefressen, was für mich ein Zeichen dafür ist, dass er noch weit davon entfernt ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen.Und schon beginnt bei mir wieder die Angstspriale.

                      Dennoch geht es mir besser dadurch, dass ich mich mit diesen Dingen an das Forum, vor allem dich wenden kann, und nicht alles allein verarbeiten muss. Danke!

                      VSV

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                      • Re: Was ist los mit mir?

                        Hallo VSV,

                        Mir geht es immer dann ein Stück weit besser, wenn ich analysieren kann, was die Ursache für meine Probleme ist, bin wohl auch ein sehr kopfgesteuerter Mensch.
                        Das geht nicht nur Dir so - bin auch so ein Kandidat
                        Wünschte nur, die besser Stimmung würde nach so etwas mal richtig lange anhalten - bei mir ist sie da meist nur vorübergehend...

                        Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll wegen des hohen Kaffeekonsums. Das ist gar nicht so eine gute Combi mit dem Risperdal.
                        Laß ihn... zumindest erstmal.
                        So, wie Du ihn beschreibst, ist es extrem tages- und stimmungsabhängig, wie er reagiert.
                        Du kannst es ja irgendwann mal versuchen, wenn er guter Stimmung und ansprechbar für das Thema ist. Dann würde ich ihn allerdings auch lediglich darauf hinweisen, seinen Kaffeekonsum etwas zu reduzieren. Mehr nicht, einfach nur als Denkanregung.

                        Letzten Endes ist es so, wie Du es schreibst:
                        Er ist selbst für sein Leben verantwortlich.
                        Nicht Du.
                        Leider und zum Glück zugleich


                        Ansonsten kann ich Dich und Deine Reaktion bei solchen Reaktionen seinerseits gut verstehen. Mit meinem Sohn geht es mir ja ähnlich, wenn er heftig reagiert, und er ist nur sieben und noch ein Kind, das lernt... Bei Dir ist das ne ganze andere Sache, von daher denke ich, ist es erst recht nachvollziehbar.
                        Also sei nachsichtig mit Dir selbst

                        Ich muß (und will) diese Nachsicht derzeit auch in vielerlei Hinsicht bei mir erst lernen. Mir geht's seit Tagen schwankend mittelprächtig bis phasenweise gut, dann wieder schlechter. Mein Magen drückt seit Tagen, befürchte, die Gastritis ist nach zwei Jahren wieder zurück... Vorhin, nachdem ich Zuhause war, dann erstmal auf dem Bett ne Minute lang ein paar Tränchen vergossen.

                        Aber ich sage mir mittlerweile, daß ich das darf:
                        Ich darf krank sein.
                        Ich darf schwach sein.
                        Ich darf Magenbeschwerden haben.
                        Ich darf Angst haben.
                        Ich darf weinen.
                        usw.

                        Das hilft etwas, reduziert zumindest schonmal den zusätzlichen Druck etwas aufgrund von schlechtem Gewissen und verquerer, gesellschaftlicher Anerziehung.

                        Der Rest kommt hoffentlich mit der Zeit

                        Dennoch geht es mir besser dadurch, dass ich mich mit diesen Dingen an das Forum, vor allem dich wenden kann, und nicht alles allein verarbeiten muss. Danke!
                        Ich denke - auch um nochmal auf das zurückzukommen, was Deine Therapeutin mal zu Dir sagte: Wir sind eigentlich nicht allein!

                        Das sind unsere Gedanken, unsere Gefühle, unsere Urängste, die stark veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ohne Großfamilien, usw., die uns allein fühlen lassen.

                        Aber wenn man sich nur ein bißchen umguckt und ein klein wenig die Fühler ausstreckt und es zuläßt, stellt man fest, daß man so allein nicht ist, wie man sich manchmal fühlt.

                        Ja - wir können uns garantiert nicht auf jeden verlassen. Sicher wahrscheinlich sogar auf die meisten nicht.
                        Aber doch auf sehr viele, und wenn sie auch weiter weg sind. Es gibt sie, die Menschen, die einen nicht allein lassen


                        LG,
                        Alex

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                        • Re: Was ist los mit mir?

                          Hallo Alex, das hast du ganz toll geschrieben. Du hast mir damit eine große Freude gemacht.

                          Und jetzt schlaf, supergut!

                          VSV

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                          • Re: Was ist los mit mir?

                            Du auch

                            Kommentar


                            • Re: Was ist los mit mir?

                              Hallo VSV,

                              ich denke du bist so konditioniert das dein Sohn diese Reaktionen auslöst.
                              Das ist auch normal, einmal hast du dich viel um deinem Mann sorgen müssen, nun um deinen Sohn, so machen das Ehefrauen und Mütter.
                              Anders ist, das Söhne sich irgendwann abnabeln, worunter viele Mütter sehr leiden und nicht immer mehr drauf packen und sogar erwarten das Mutter Lösungen findet wenn man nur lange genug drauf drängt.
                              Wenn die Dinge in umgekehrter Reihenfolge ihren Gang gehen kann man sich nur abgrenzen, versuchen die Konditionierungen zu erkennen, mit viel Mühe aufzulösen und Gegenwehr zu leisten, an dem Punkt wo die eigene Gesundheit auf dem Spiel steht sowieso.

                              Es geht mir auch so, dass ich die Dinge verstehen muss um sie angehen zu können.
                              Wenn ich etwas mache ohne zu durchschauen was ich da mache, ist es nur sinnloses agieren.
                              Wahrscheinlich ist es mit der Psyche deshalb so schwierig, wenn sie mal aus dem Lot ist verstehen die wenigsten Menschen was da passiert ist und es wird oft ein langer Prozess es aufzuschlüsseln, oder aber einfach akzeptieren zu können.


                              Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll wegen des hohen Kaffeekonsums. Das ist gar nicht so eine gute Combi mit dem Risperdal.
                              Es ist seine Verantwortung und da er Angst vor Magenkrebs hat ist ihm das durchaus bewusst.
                              Viel mehr als mal nachzufragen warum er den Kaffeekonsum nicht zumindest reduzieren kann, wo es ihm damit doch so schlecht geht, kannst du nicht tun.
                              Für den Anfang könnte er kleinere Tassen Kaffee trinken, vielleicht auch einen bekömmlicheren, entkoffeinierten meine ich damit nicht denn der ist für den Magen auch nicht besser.
                              Er könnte auf Tee umsteigen, oder zumindest damit den Konsum reduzieren.

                              Das kannst du ihn fragen, ihm vorschlagen, danach wäre aber deine Pflicht mehr als erfüllt.

                              Ich wünsche euch ein schönes WE.

                              Kommentar


                              • Re: Was ist los mit mir?

                                "Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll wegen des hohen Kaffeekonsums."

                                Wie bereitet er denn den Kaffee zu?

                                Es kann nämlich auch sein, dass er das Ritual braucht.
                                Da könnte man dann ansetzen.

                                Kommentar


                                • Re: Was ist los mit mir?

                                  Hallo Herr Dr. Riecke

                                  Ritual, ich verstehe nicht ganz? Meinen Sie, dass er das zu seinem Wohlfühlen braucht? Er sagt, dass er durch das Risperdal morgens so gerädert, bzw. verlangsamt ist, dass er den Kaffee einfach benötigt. Das ist ja irgendwie einzusehen.

                                  Aber warum es gleich acht Tassen am Tag sein müssen, verstehe ich nicht. Ich habe Bedenken wegen des hohen Konsums, weil er einerseits seinem durch die Krankheit bereits angeschlagenem Nervensystem keinen Gefallen damit erweist und andererseits vielleicht auch eine gewisse Suchtgefahr besteht. Das kann ich aber nur vermuten.

                                  Ich habe zu ihm gesagt, wie es denn wäre, wenn er etwas reduzieren könnte, er sagte darauf, na ja, mache ich schon! Wieviel das wert ist, weiss ich nicht. Kann sein oder auch nicht.

                                  VSV















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                                  • Re: Was ist los mit mir?

                                    Hallo tired,

                                    du hast mir wieder einmal die Augen geöffnet. Ich täte nichts lieber, als mir um meinen Sohn keine Gedanken mehr machen zu müssen. Aber das sind eben auch die eingefahrenen Gleise, die es abzubauen gilt. Auch von seiner Seite aus.

                                    Das Schlimme ist, dass sein letzter Auftritt mit dem "Magenkrebs" mich wieder weit zurückgeworfen hat. Nachdem ich keinen Führerschein habe, hat er mich zum Einkaufen gefahren, das geht nicht anders, weil wir außerhalb der Stadt wohnen. Mich hat in dem Einkaufszentrum eine solche panische Angst überfallen, dass ich mit Mühe und Not das wichtigste noch geschafft , aber diesen ganzen Abend wieder in diesem gräßlichen Angszustand verbracht habe.

                                    Ich weiss einfach nicht, was mich da überkommt, ich fühle mich in solchen Situationen vollkommen hilflos, ausgeliefert und bereit zur Flucht. Und ich habe auch Angst, dass dann mit meinem Nervenkostüm etwas nicht in Ordnung ist und mir jede weitere Aktivität schadet. Ein wahrer Teufelskreis!
                                    Und oft ist es so, dass der Vormittag noch ganz in Ordnung ist und gegen nachmittag die Stimmung dann vollkommen abfällt oder auch umgekehrt. Das fördert dann wohl auch noch mehr die Angst und Unsicherheit. Meine Psyche scheint irgendwie ständig auf der Lauer zu liegen, wie bei einem hungrigen Löwen.

                                    Du sagst, dass es ein langer Prozess sein kann, diese Ungereimtheiten zu erkennen und aufzuschlüsseln und vielleicht auch zu verbessen. Ja, genau so muss es sein! Wahrscheinlich kann eine Verbesserung nur schrittweise vor sich gehen, wenn überhaupt, indem man den Dingen eine andere Bedeutung zumisst oder auch neue Erfahrungen macht.

                                    Bei mir kamen diese Zustände punktgenau mit der Erkrankung meines Sohnes und haben sich dann in der Erkrankung meines Mannes fortgesetzt. Eigentlich könnten sie jetzt auch wieder verschwinden.!!!!!!!!!!!!!!!!

                                    Danke und alles Liebe,

                                    VSV





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                                    • Re: Was ist los mit mir?

                                      N' abend VSV,

                                      ich glaube etwas sehr wichtiges wird da oft vergessen.
                                      Eine Mutter entwickelt nach der Geburt einen Urinstinkt, des Beschützens und Behütens, die Kinder haben ihrerseits einen Urstinkt, nämlich sich blind darauf zu verlassen.

                                      Ihr beide seid noch tief in diesen Rollen drin, die Evolution hat wohl nicht mit den Nesthockern und kranken Kindern gerechnet, so dass sich dieser Instinkt anscheinend auch nicht abschwächt, solange er durch Bedürftigkeit genährt wird.
                                      Dazu kommt sicher auch noch eine große Portion Verantwortungsbewusstsein und eine diffuse Angst als Mutter zu versagen, obwohl das Kind schon flügge ist aber eben nicht fliegen mag.

                                      Vielleicht hat deine Psyche auch etwas gelernt was ihr nicht so zuträglich ist, nämlich auf den nächsten Hammer zu warten und ihn im Voraus zu befürchten.
                                      Zumindest hat sich bei mir so etwas eingestellt, selbst die besseren Zeiten können nicht genossen werden, weil eben darauf gewartet wird: Dass nächste Unglück, der nächste Dämpfer, irgendwann erlaubt man sich einfach nicht mehr zufrieden und auch mal glücklich zu sein.
                                      Zu sehr lauert man, wie du ja auch sagst, auf die nächste Gefahr, will vorbereitet sein um sie besser zu überstehen und wenn es dann Dauerzustand wird übernimmt die Angst von selber diesen Part, sie sorgt dafür dass du immer auf das Schlimmste vorbereitet bist.
                                      Normalerweise ein guter Schutzmechanismus, aber wenn es zu viele Hiobsbotschaften und Belastungen gab und gibt, dann wird die Angst zum schädlichen Dauerbrenner, der dir immer sagt: Pass auf, heute ist es ruhig, aber morgen, wehe wenn du nicht bereit bist."

                                      Ich schätze da muss man auch an die eigene Lebenseinstellung ran, an die Meinung sich selbst gegenüber und an das was du deinem Sohn (noch) nicht zutraust, wovor du ihn schützen willst.

                                      Schwerstarbeit, auch weil sie Ungemach verspricht, aber wie gesagt, in der Ferne gibt es einen Schimmer der bei Umsetzung Verbesserungen für alle verheißt.
                                      Es muss ja nicht alles sofort funktionieren, wie du auch schon sagtest, es braucht Zeit.
                                      Doch vor allem sollte sich die Geschwindigkeit nach dir und deinen Möglichkeiten richten, weniger mach deinem Sohn und seinen Befindlichkeiten, denn dann wirst du nicht wirklich weiter kommen.

                                      Hast du keine Rituale?
                                      Dinge die die Tagesabläufe markieren, was unbedingt sein muss um sich wohl zu fühlen, kleine Glücksbringer die für den Tag rüsten.
                                      Ohne Kaffee würde ich mich auch sehr unwohl fühlen und hatte früher auch einen sehr hohen Konsum, wenig ist es heute auch nicht, aber ich denke im Rahmen und unbedingt notwendig.;-)

                                      Bis denne

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                                      • Re: Was ist los mit mir?

                                        "Ritual, ich verstehe nicht ganz? Meinen Sie, dass er das zu seinem Wohlfühlen braucht?"

                                        Bei Teetrinkern ist bekannt, dass schon die Zubereitung - also das Ritual - ein wichtiges Moment der Befriedigung darstellt.

                                        Bei Kaffeetrinkern gibt es das aber auch: Das Zurechtmachen der Kaffeemaschine, den Filter befüllen, den Geruch des gemahlenen Kaffees wahrnehmen und dann auch den Duft, der durch die ganze Wohnung zieht.

                                        Das habe ich gemeint.

                                        Natürlich wird diese Bedeutung weniger wahrscheinlich, wenn Ihr Sohn lediglich Nescafe in heißes Wasser streut.

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                                        • Re: Was ist los mit mir?

                                          Hallo Herr Dr. Riecke,

                                          Nein, kein Ritual. Mein Sohn streut den Kaffee in kochendes Wasser. Ich muss aber für mich sagen, dass ich den Duft von Bohnenkaffe auch sehr liebe. Trinken kann ich ihn nicht, noch zu keiner Zeit, weil ich davon über die Maßen aufgedreht werde.

                                          Heute morgen bin ich wieder gegen 4.00 Uhr aufgewacht nach einem sehr lebhaften, aber keinem Albtraum. Ich habe mich für über eine Stunde gefühlt, als ob ich zehn Tassen Bohnenkaffee getrunken habe, das Herz schlug bis zum Hals und ich konnte überhaupt nicht mehr ruhig im Bett liegen, das ganze Nervensystem schien außer Takt. Tinnitus setzte ein.

                                          Nach etwa eine Stunde war der Spuk vorbei, auch der Tinnitus. Danach war ich ziemlich erschöpft. Natürlich mache ich mir Sorgen deswegen, weil ich diese Unruhezustände so gar nicht einordnen kann. Sollte es sich wirklich nur um eine heftige Angstreaktion handeln infolge eines lebhaften Traumes ? Wie kann ich den Körper wieder beruhigen und geht das wieder weg?

                                          Alles Psyche oder nur ein übererregbares Nervensystem?

                                          Sohnemann studiert wieder und hat auch den Kaffeekonsum reduziert. Soweit scheint alles im Lot zu sein.

                                          VSV




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                                          • Re: Was ist los mit mir?

                                            Hallo VSV,

                                            ich bin heute auch wieder seit halb fünf etwa wach - dank gekippten Fensters hat mich das beginnende Vogelgezwitscher wohl geweckt. Erstmal noch kein Drama - aber als wenig später der Gedanke durch meinen Kopf schoß "nicht schon wieder - jetzt ist die Nacht vorbei", war die Nacht auch vorbei... Immer wieder kamen leichte Angstwellen, ich wurde zunehmend wacher, und ich bekam die stetige Wiederholung dieser Gedanken, jetzt nicht wieder einschlafen zu können, nicht überzeugend gebremst...
                                            Ansonsten war's soweit nicht schlimm, hab noch zwei Stunden im Bett gelegen und gedöst, bin wohl auch 2-3x etwas weggedämmert, und trotzdem geht's mir heute etwas besser als die letzten Tage.

                                            Worauf ich damit aber hinauswill:
                                            Für uns Angeschlagene reicht ein falscher Gedanke im falschen Moment, und das Streßkarussell setzt sich in Gang. Und gerade ein lebhafter (Alb)Traum kann schonmal intensiver nachwirken. Mir geht es zumindest so, daß ich dann beim Wachwerden noch dran denke, dann muß ich mal auf Toilette, die Gedanken bleiben weiter an dem Traum haften, und zurück im Bett kann das Wieder-Einschlafen dann durchaus leichter oder schwerer sein.

                                            Die Erschöpfung danach ist auch normal:
                                            Nach dem zweiten Buch von Frau Gauglitz geschieht ihrer Meinung nach folgendes: Wir (Angeschlagenen) denken einen falschen Gedanken ("ich kann nicht", "ich will nicht", "nicht schon wieder", "immer ich", usw.), rasend schnell, woraus unser Unterbewußtsein schließt, wir seien in irgendeiner Gefahr. Das Unterbewußtsein wiederum ist nun aber nicht unser Feind, sondern eher unser Freund und will uns retten - streng biologisch-evolutionär gesehen durch Kampf oder Flucht. Das klappt aber nur mit Energie - also stellt uns das Unterbewußtsein über das Anstoßen des Ausschüttens von Streßhormonen die benötigte Energie zur Verfügung.
                                            In der Natur im Angesicht einer realen Gefahr würden wir uns nun irgendwie bewegen - kämpfen oder weglaufen. Aber ganz sicher nicht einfach nur "blöd" stehen-, sitzen- oder liegenbleiben und ausharren Umso mehr spüren wir dadurch die körperlichen Symptome wie Herzklopfen, Unruhe und Tinnitus etc. Ganz einfach deshalb, weil unser Körper, unser Unterbewußtsein uns eigentlich zum Weglaufen (oder Kämpfen) vorbereitet hat.

                                            Wir tun aber nichts, sondern halten aus.

                                            Ob die aufgestaute Energie nun aber blitzartig über Bewegung (Kampf/Flucht) oder im Laufe einer Stunde durch Stillhalten wieder abgebaut ist, ist aus Sicht der Erschöpfung erstmal egal: Man war angespannt, man stand massiv unter Strom, das Denken war eingeengt auf die Situation, was zusätzlichen Streß erzeugt und Energie erzeugt bzw. verbraucht hat.
                                            Daß man danach platt und k.o. ist, ist für mich vor dem Hintergrund der ganzen Zusammenhänge absolut logisch. Auch Streß-Denken und Angst-haben benötigen und verbrauchen Energie, sehr viel mehr, als man denkt.


                                            Wie man das wieder wegbekommt, so weit bin ich im zweiten Buch noch nicht

                                            Es scheint aber schonmal soviel festzustehen, daß man da wohl bei seinen inneren Überzeugungen, Glauben und Wertvorstellungen ansetzen muß.

                                            Die Kette nach Frau Gauglitz eigenen Erkenntnissen ist:
                                            Überzeugen > Gedanken > Gefühle > Erfahrungen > Gedanken > Gefühle > Erfahrungen > usw.

                                            Bei den Erfahrungen direkt kann man nicht ansetzen, die macht man.
                                            Bei den Gefühlen kann man auch nicht ansetzen, sie sind eine Folge der Gedanken, und zwar blitzschnell.
                                            Bei den Gedanken kann man schon eher ansetzen. Das Problem besteht aber darin, daß Gedanken (aufgrund von neuen Erfahrungen) und Überzeugungen im Widerspruch zueinander stehen können: Die alte Überzeugung sagt "ich kann", der aktuelle Gedanken sagt "ich kann nicht", oder umgekehrt. Das Unterbewußtsein registriert nun auf diesen Widerspruch und reagiert darauf, und zwar in allen möglichen feinen Abstufungen von leichtem Unbehagen, Unwohlsein, Angst bis hin zur Panik. Je nachdem, worum es sich handelt und wie extrem der Widerspruch ist.

                                            Ihre eigene, persönliche Auflösung bestand nun darin, jede einzelne Situation, in der sie in Angst oder Panik geriet, entsprechend zu analysieren: Was habe ich gedacht; was glaubte ich, nicht zu können, nicht zu wollen etc.; und worin genau besteht der Widerspruch zu einer meiner Überzeugungen?


                                            Weiter bin ich noch nicht, und es ist auch nicht immer sofort und einfach zu verstehen.

                                            Aber ihre grundsätzliche kausale Kette kann ich durchaus nachvollziehen.

                                            Vielleicht hilft Dir das ja auch ein bißchen weiter


                                            LG,
                                            Alex

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                                            • Re: Was ist los mit mir?

                                              Hallo lieber Alex,

                                              Danke, für deine Erläuterungen. Ich denke, dass das bei uns Angeschlagenen wirklich etwas anders ist, als bei dem Rest der Welt. Was habe ich gelernt? Ich sollte bei den Gedanken ansetzen und die sind bei mir wirklich auf Flucht eingestellt. seit der schweren Erkrankung meines verstorbenen Mannes, den ich sehr vermisse.
                                              Immer wieder analysieren und neu bewerten, anders bewerten, das ging doch früher spielend. Eine Katastrophe war doch damals keine große Katastrophe und konnte gemeistert werden. Aber jetzt kommt der Flucht gedanke auf und hat sich dem Körper eingeprägt, er hat es gelernt, offenbar falsch gelernt. Ob es wohl auch Tagesschwankungen gibt oder ob nur alles die Gedanken sind? .

                                              Das ist ja fast zum Lachen, was ich geträumt habe und mich verschreckt hat. Nämlich, eine frühere Nachbarin war zum Nachmittagsbesuch bei mir und ich hatte nichts anderes anzuziehen, als einen braunen Jutesack. Ihr seltsamer Blick hat mir wohl diese Panik eingebracht. Das ist schon seltsam, wenn der Körper einem solche Streiche spielt.

                                              Das Buch von Gauglitz habe ich mir bestellt, leider auf den falschen button gedrückt, und jetzt steht es mir offenbar nur im Netz zur Verfügung. Mal sehen, wie sich das anlässt.

                                              Ich glaube, wenn man langsam die Zusammenhänge dieser Körperreaktionen erkennen kann, müssten sie doch eigentlich ihren Schrecken verlieren. Meinst du nicht auch?

                                              Alles Liebe dir, hast du auch dein Zimmer schön abgedunkelt?

                                              Mein älterer Sohn, der in deinem Alter sein dürfte, hasst solche inquisitatorischen Fragen, aber du wirst sie schon verzeihen.

                                              VSV







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                                              • Re: Was ist los mit mir?

                                                Ob es wohl auch Tagesschwankungen gibt oder ob nur alles die Gedanken sind? .´
                                                Tagesschwankungen spielen sicher mit rein, ebenso wie bspw. die Schlafqualität, Ernährung und eben Bewegung/Sport. Die beiden ersteren helfen, die Streßresilienz zu erhöhen bzw. den Streßpegel zu senken, Bewegung und Sport tragen unter anderem eben auch dazu bei, die überschüssige Energie abzubauen und sinnvoll zu verwerten und senken somit auch den Streßpegel.
                                                So erkläre ich es mir zumindest
                                                Muß nicht ganz richtig sein

                                                Ich glaube, wenn man langsam die Zusammenhänge dieser Körperreaktionen erkennen kann, müssten sie doch eigentlich ihren Schrecken verlieren. Meinst du nicht auch?
                                                Bei mir zumindest ist das so, ja.
                                                Ich habe in dem Sinne keine Angst mehr vor den Körperreaktionen selbst - sind sie da, sie gehen wieder.
                                                Wovor ich in der Tat noch immer wieder Angst habe, ist das Vertrauen und die Zuversicht dahinein, daß sie auch wirklich wieder gehen... Da die aktuelle Phase schon recht lange anhält, hab ich echt Sorge vor nem richtigen Abrutsch und davor, daß es nicht wieder aufhören könnte.

                                                Soll heißen: Mit den zeitlich gut begrenzten Beeinträchtigungen nur für sich genommen kann ich mittlerweile gut umgehen, eben weil ich das Wissen habe und die Mechanismen verstehe. Mit der Befürchtung / Angst davor, daß ich jetzt 10, 20 oder 30 Jahre auf diesem Level oder darunter herumdümpele, derzeit noch nicht so gut...

                                                Dabei weiß ich eigentlich, daß es so weit nicht kommen muß und wird - erst recht nicht, wenn ich daran glaube. Aber da sind wir dann wieder bei den Überzeugungen... und so Angst- und Depressionserfahrung ist schon ein ziemlich einschneidendes Lebensereignis - quasi ein kleines Trauma für sich *seufz*

                                                Alles Liebe dir, hast du auch dein Zimmer schön abgedunkelt?

                                                Mein älterer Sohn, der in deinem Alter sein dürfte, hasst solche inquisitatorischen Fragen, aber du wirst sie schon verzeihen.
                                                Quatsch, natürlich - da gibt's nix zu verzeihen

                                                Zimmer ist dunkel, Rolladen davor.
                                                Aber da ich spätestens seit Sohnemanns Geburt einen recht leichten Schlaf habe, und 4 / 4:30 Uhr morgens offenbar auch so eine natürlich-biologische Weckzeit zu sein scheint, wenn ich mir die Natur so ansehe , reicht bei gekipptem Fenster im Sommer eben teilweise das Vogelgezwitscher aus, um mich zu wecken.
                                                Wenn es nicht zu heiß und stickig ist und ich daran denke, mache ich es meist zu, wenn ich vorher mal kurz raus muß...
                                                Heute hab ich nicht dran gedacht
                                                Allerdings war das Fenster die Nacht davor auch offen, und da ging's...

                                                Soviel also zur Tagesform

                                                Ich denke, bzgl. der Tagesform ist eben auch viel mit abhängig davon, was einem so im Schlaf sonst noch durch den Kopf spukt. Wenn man es am Abend nicht richtig schafft, rechtzeitig abzuschalten, beschäftigt einen das im Schlaf, und das kann sich sicher auch auswirken.


                                                LG,
                                                Alex

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                                                • Re: Was ist los mit mir?

                                                  Hallo,

                                                  Eure Beiträge lese ich mir immer wieder einmal durch, zur Gedächtnisauffrischung, Ic h entdecke immer wieder neues, was ich beim ersten Mal nicht so behalten habe.
                                                  Mein Sohn war beim Sozialdiakon und hat Gott sei Dank, einen guten Draht zu ihm gefunden.Zur Zeit geht es ihm recht gut und er unterstützt mich weit mehr als früher, aber perfekt ist das noch nicht. Aber ich bin froh, dass es jetzt so ist, wie es ist.

                                                  Ich habe bei meinem letzten Besuch beim Sozialpsychiatrischen Dienst einen rechten Einbruch erlitten. Die ursprüngliche kompente Sozialarbeiterin hat gewechselt und ich musste bei einer anderen völlig neu beginnen. Das erste war, dass die mir mitgeteilt hat, dass sie nicht viel Zeit habe und mich auch nicht therapieren könne. Das wollte ich ja auch gar nicht. Ich habe dann meine story von meinem Mann und Sohn noch einmal erzählt, worauf sie sagte, nun gut, ihr Mann ist tot, und jetzt haben sie eben noch ihren Sohn. Damit müssen sie zurechtkommen.
                                                  Auf meinen Vorhalt, dass es mir psychisch nicht gut gehe und ich Ängste hätte, meinte sie lapidar, dass mir nichts anderes übrig bliebe, als auch damit zurechtzukommen. Klare Worte ja, aber von Veständnis keine Spur..Ich war danach so daneben, dass ich nicht einmal mehr wusste, um welche Uhrzeit mein Bus nach Hause fährt.

                                                  Außerdem: Jeder hätte eben nur ein bestimmtes Kontngent an Nervenkraft und in meinem Alter, hätte sich dies eben erschöpft und würde sich auch nicht mehr regenerieren. Also, das war starker Tobak und hat mich in mein Angstloch ganz schnell zurückbefördert. Ich bin mir vorgekommen, wie ein zurechtgewiesenes Schulmädchen. Und das nennt sich Beratungsstelle für seelische Gesundheit.

                                                  Und in dem sitze ich jetzt, weil es meine Urängste, nämlich, dass die Nervenkraft im Eimer ist und ich nicht mehr handlungsfähig sein könnte, genau getroffen hat. Ich bin wieder vollkommen verunsichert und habe wieder Angst vor jeder Herausforderung. Diese Schockmethode war wirklich schlimm für mich, obwohl ich mich anonsten selbst auch nicht in Watte packe

                                                  Jetzt heisse es wieder einmal, hinfallen, aufstehen Krönchen richten. Ich weiss gar nicht, woher ich die Kraft dazu nehmen soll.

                                                  VSV

                                                  .

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                                                    Hallo VSV,
                                                    ich nenne es nicht klare Worte, sondern eine bodenlose Frechheit.
                                                    Haben die dir die Praktikantin geschickt?
                                                    Oder eine verkleidete Patientin?

                                                    Du solltest dir die Worte nicht zu Herzen nehmen und auch nicht davon ausgehen dass diese Frau recht hat und aus Erfahrung scheint sie schon gar nicht zu sprechen.

                                                    Das mit der Nervenkaft ist vollkommener Blödsinn, natürlich kann diese wieder aufgefüllt werden, auch in höherem und hohen Alter und es ist ja auch gar nicht nötig das Fass der Nervenkraft wieder bis oben hin voll zu bekommen.
                                                    Sicher mag es länger dauern, anstrengender sein da Veränderungen halt kraft kosten, aber es geht.
                                                    Ist doch logisch das wenn sich die Situation entspannt, sich auch wieder die Nerven regenerieren, sicher wirst du Ängste und Befürchtungen nicht ganz abschütteln können, aber du kannst regenerieren und es genießen.
                                                    Es wäre mir auch vollkommen neu, dass jeder Mensch nur ein bestimmtes Kontingent an Nervenkraft hätte und im Laufe des Lebens ab trägt, ohne es wieder auffüllen zu können, das ist kompletter Unsinn, auch da viel von der inneren Einstellung abhängt.
                                                    Das Problem ist doch eher, je länger negative Erfahrungen andauern, desto schwerer ist es sich zu entspannen wenn es wieder gut läuft und abzuhaken. Je länger und öfter so etwas passiert, desto stärker begibt man sich in eine abwartende Haltung, das Warten auf den nächsten Knall und die Angst davor.
                                                    Das haben aber genauso junge Leute, das Alter mag es schwerer machen da wieder raus zu kommen, ich denke aber nicht dass das Alter das Hauptproblem ist, sondern die Zeitspanne in der man alles ertragen musste vertieft die nervliche Abgespanntheit.
                                                    Die Aufarbeitung ist bei älteren Menschen natürlich nicht in Gänze möglich, da meist zu viel aufgelaufen ist, aber der Schlüssel ist doch das Umdenken und das heraus zu picken was bearbeitet werden kann um wieder eine gute Lebensqualität zu erreichen (halt das dringliche und das machbare), das ist in jedem Alter möglich und natürlich auch schwierig.

                                                    Über solche Fachleute könnte ich mich endlos aufregen, keinen Bock sich mit anderen zu beschäftigen und einfach sagen, tja Pech gehabt alles normal in dem Alter.
                                                    Die hat nur keine Lust sich öfter mit dir zu beschäftigen, hat sicher wichtigeres zu tun, z.B. unliebsame und Ratsuchende abzuwehren.
                                                    Boa, manchmal sind es dann doch die Fachleute, die erst einmal das Umdenken lernen müssen.
                                                    Die Dame war sicher noch sehr jung?

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