Mhh.
Du meinst also, ich hätte ihn ein bisschen zurecht stutzen sollen? Ihm mal sagen sollen, was er für ein Schwein ist?
Mhh.
Vielleicht hätte ich sowas sagen KÖNNEN, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, es würde etwas nützen - und vor allem, wenn ich ihn tatsächllich für ein Schwein halten würde.
Vero, ich bin auch hart im Austeilen - da fast noch härter als im Nehmen. Und ich stelle Ansprüche, auch was die Charakterfestigkeit angeht. Vielleicht will ich mich im Nachhinein dafür strafen, dass ich ganze 12 Jahre gebraucht habe, um zu erkennen, was mein Ex-Mann für ein Spiel mit mir spielt, aber ich denke, dass Pergamon auch deshalb Spiele mit den Frauen spielen kann, weil die Frauen mitspielen. Klar, sie sind auf der einen Seite Opfer. Wenn eine dieser Frauen hier in das Forum schauen würde, würde ich sie fragen, wie lange sie sich noch als Opfer fühlen möchte und was sie dafür tun möchte, sich besser zu fühlen. Ich würde - genau wie ich für Pergamon nicht die Täter-Rolle akzeptiere - ihre Opferrolle als etwas sehen, was sie jederzeit ablegen kann, WENN sie ihr nicht gefällt. Genau so habe ich mit Pergamon gesprochen. Seine Geschichten waren oberflächlich betrachtet Geschichten eines Täters, eines Machers, eines Machos - ich meine zwischen den Zeilen gelesen zu haben, dass er sich damit lediglich die aufkommenden Zweifel an der Richtigkeit seines Tuns schöngeredet hat. Und ich bin heute fest überzeugt, dass er weiter darüber nachdenkt, warum er sich plötzlich so unwohl fühlt in seiner Rolle, warum er sie sich bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit glorifizieren muss.
Vielleicht braucht er noch den Schmerz, gefällt sich noch eine Weile in der Rolle des Unverstandenen und Leidenden, ohne so recht zu wissen, wie er das denn machen soll mit dem Ändern seines Lebens - und wofür überhaupt, wenn man unter echter Liebe ja doch nur leidet...
Vielleicht werden wir in ein paar Wochen wieder die neuesten Geschichten über seine Ausschweifungen lesen. Und ich werde ihm weiter viel Spaß dabei wünschen und mir denken, dass er noch nicht viel weiter gekommen ist mit dem Nachdenken - und dass er das genau weiß, dass er immer noch im selben Hamsterrad läuft. Ich räume ein, dass ich mir meine Überlegenheit vielleicht nur einbilde, dass ich mich total täusche, aber ich glaube, er hat gemerkt, dass er mich nicht täuschen kann mit seiner Tour, dass ich zwischen den Zeilen gelesen und verstanden habe, wie es ihm geht. Er wird seinen Weg finden, früher oder später. Und wer ihm in der Zwischenzeit "auf den Leim geht", der hat eben eine Lektion zu lernen, die sicher für die eine oder andere Frau sehr schmerzlich, aber nicht unnütz sein wird. Ist das gemein? Vielleicht. Manchmal kann ich so richtig gönnerhaft sein und böse. Das ist nicht immer gerecht. Vielleicht sogar überheblich. So bin ich - manchmal...
Grüße
Anke
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