Natürlich wird sie nicht geschlagen und ihr Sohn auch nicht.
Aber sie kommt nicht mit dem Psychoterror gerade zurecht. Sie ist krank. Sie kann nicht normal, heiter, gelassen reagieren.
Er braucht nur zu erwähnen, übrigens die nette Kollegin wäre eine Alternative, und sie ist verzweifelt.
Grit, kannst Du Dich daran erinnern, was Du Dir gestern vorgenommen hast? Dass Du nicht die ganze Zeit etwas von ihn erwarten möchtest, dass Du auf Deine Gesundheit achten möchtest. Dass Du Dich wieder um Dich und Deine Wohnung kümmern möchtest.
Wenn niemand mit Dir für zwei, drei Tage in den Urlaub kann, Du niemanden findest, der sich derweil um Dein Kind kümmert, dann schaffe kleine Erholungsinseln für Dich:
Morgen gehst Du zum Friseur, übermorgen zur Massage, am Samstag auf den Weihnachtsmarkt, oder was Dir eben so einfällt. Das gehört dazu zur Autonomie und zur Unabhängigkeit. Das gehört dazu, wenn man sich wieder um sich selber kümmern möchte.
Verzweifeltes Klammern, schlimme Diskussionen sind im Moment nicht konstruktiv. das ist eine endlosschleife. Das Problem wird sich nicht morgen gleich lösen.
Das bedeutet natürlich nicht, dass Du nicht mehr mit ihm reden sollst.
Aber mehr Unabhängigkeit wäre angebracht. Das würde Dir guttum, und sich nach einer Weile wohl auch gut auf Deine beziehung auswirken.
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