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Kennt jemand Trauer?

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  • Re: Kennt jemand Trauer?


    Ha, Rini,:-))) es reicht wahrscheinlich nie und nimmer nicht.()))()

    @Shushu,
    komme von einem anderen Stern.;-)

    Ne, ich bin ziemlich Verabredungsresistent.

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    • Re: Kennt jemand Trauer?


      i bin va da Steiamaak, red an wüdn Dialekt und i wett, wenn es mi treffn tatats, donn tatats mi unmegli vasteh, ganz bstimmt warad des a so...
      Hallo, i bin wieda online!
      Sämtliche Süchte habe ich hintenangestellt um meine Internetsucht zu fröhnen können - ach wie bin ich happy dass das ( nach einem Zwischenstopp) wieda möglich ist!
      Wie gehts weiter nun mit der Auflage Nummer zehn : tired wir trösten dich, wenn es sein muss hundertfach!!!!
      Du musst nua sagen wie du es haben möchtest dieses Trösten. Hab keine Scheu, finde mit uns zusammen heraus was du machen möchtest, tun willst und haben magst, damit du wieda strahlst wie neu geboren!

      Was deine Mamerl betrifft- ich kenne unzählige alte Leut. Nicht einer ist abgeneigt von meiner "Behandlungsmethode" wenn ich mit ihnen rede.
      Ich zolle ihnen größte Verwunderung über das alles, was sie vollbracht haben. Dann frage ich sie aus wie viel sie getan haben sonst noch um ihre Lieben glücklich zu machen, wie es ihnen dabei ergangen ist und wie und was sie gefühlt haben und irgendwann nach langem Zuhören will ich dann wissen was sie besonders erfreut hat immer und wenn davon dann die Rede ist, dann hake ich nach und bohre ich weiter und lenke ganz bewusst auf die netten Zeiten, die IMMER auch da gewesen sind, neben den schweren.
      Freude lasse ich mir bis ins Detail schildern und kenne kein Pardon bis mir gestanden worden ist welch Vergnügen dies bereitet hat und welche Heiterkeit jenes.
      Und dann wird herzhaft gelästert über die, die das vereiteln wollten und irgendwann gehts über in Kichern und letztendlich einem befriedigendem Abschluss des Gespräches- einer Feststellung was schön ist an jenem.
      Nicht einmal muss ich dabei lügen oder wem was vormachen, ist so. Man prüfe das einmal nach- jeder weiß wie viel er geleistet hat und jeder würde das gerne mal wem ganz genau und ausführlich beschreiben können ohne dass auch nur ein Satz überhört wird.
      Ein gewisser Stolz über sich, eine genugtuuende Geradestellung und schon gehts wieder weiter.
      Solchen Gesprächsverlauf lieben sie die Kinder jeden Alters.
      Wir dürfen einfach nicht vergessen, dass wir nie aufhören Kinder zu sein in unserem Innersten. Für Anerkennung und Lob sind wir immer zu haben, wenn es wirklich "fromm" rüberkommt und nicht als Phrase oder kurz nebenher.
      Auch "wilde" und "böse" Kids haben was Gutes geleistet und ich denke liebe tired, dein Väterchen ist lammfromm, wenn du ihn nicht erwachsen anschaust immer.
      Deine Tochter war auch wild und zudem bestimmt extra "verwerflich" Phasenweise- heute ist sie es nicht mehr. Das weißt du, das ist für dich ganz klar.
      Wieso weißt du nicht, dass selbst die unmöglichsten Eltern (shushu- meine...andere auch..) wirklich Gutes auch geleistet haben- hundertpro.
      Ich hätte nie was gegen ein Treffen, ganz im Gegenteil.
      Wann wollt ihr kommen? Das Ennstal ist leicht erreichbar...

      Gerade denke ich darüber nach, wenn es zu einem Treffen kommen würde mit meinen Eltern die schon lange nicht mehr leben.
      Es ist alleine schon schwierig sich das vorzustellen, wie wäre das in echt zum Handhaben..?

      Hab ganz schön lange im Archiv in meinem Kopf die schlimmen Akten durchgelesen und die guten links liegen lassen. Das würde man mir ansehen schon beim Begrüßen.
      Friedlich denken und reden glaube ich gelingt dann am besten, wenn man sich selber genau unter die Lupe nimmt und wenigstens ein paar kleine Eigenschaften der Erziehung der Eltern anrechnet, vor allem jene, die echt gut sind.
      Ich wünsche mir von meinen Kindern Nachsicht als erstes.
      Das heißt: Rücksicht drauf, dass auch ich erzogen worden bin...mehr oder minder begabt. Je nachdem, was deren Eltern mitgegeben haben einmal.
      Ich mache immer wieder darauf aufmerksam- ich bin ein "Produkt" aus einer Reihe von Maßnahmen. Rechnet nicht mir alle Fehler an, macht es wie ich es gemacht habe mittlerweile wenn ich an meine Eltern denke- unglückliche Leute sind unmögliche Erzieher.
      Glückliche die Besten.

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      • Re: Kennt jemand Trauer?


        ....ich aus dem Dreiländereck und Du Rin?
        Das müssen wir tatsächlich irgendwann mal hinkriegen! Bin neugierig auf meine "zweite, größere Schwester Elektraa", ja Tired Du eigentlich auch unbedingt und ich hab das Gefühl Du hast zu hohe Erwartungen an Dich und nur Angst, dass Du sie nicht erfüllen kannst (dabei ist das uns doch allen "egal", oder etwa nicht!) Und wir werden sowieso bei keinem das vor finden, was wir uns vorstellen...
        und Rin,auf Dein süßes,unwiderstehlich zu lesenes Deutsch kann ich gar nicht verzichten. Selbst in meinen traurigsten Momenten hast Du mich damit zum Grinsen gebracht und das immer wieder.

        Oh, ich mißbrauch hier das Forum für meine privaten Liebeserklärungen....sorry...:-))

        Du hast das wunderbar beschrieben Elektraa, das ist so eine wunderbare Sache. Ich war froh, als meine Mutter anfing sich zu engagieren vor paar Jahren, sogar noch eine Ausbildung anfangen wollte, bei Modenschauen mitgemacht hat usw. Ich dachte, sie hats endlich "begriffen" sich nicht mehr permanent in unser leben einzumischen etc.pp. letztendlich, ich weiß nicht ob es manische Phasen sind, gabs aber wieder viel zuviele "Fehltritte" milde ausgesrückt, dass der Kontakt unterbrochen werden mußte.

        Mein Beispiel, soll nur bestenfalls für die Schule machen, die eben falls noch unter den Eltern AKTUELL leiden....es gibt unlernfähige Eltern, die ihre Kinder ein Leben lang ausbeuten,beschimpfen etc. und davor MUSS man sich schützen. Da geht das Rezept von Dir nicht Elektraa, das würde auch gegen Deine ganzen Prinzipien verstossen und dem was Du Dir erarbeitet hast und in der Lage bist zu leben. Da kannst Du auch von großem Glück sprechen, weil es eine Versöhnung ist die Du mit Deinen Eltern leben kannst und das ist unbestritten schön!

        Und zu Tired, ja, ich finde Rins Vorschlag gut. Ich weiß nicht, ob dafür unbedingt ein kompletter zeitweiliger Rückzug nötig ist-die Gedanken sich über die Eltern machen, das Aufschreiben, was man ihnen am liebsten sagen würde, die Auseinandersetzung mit ihnen ohne sie quasi, nur für sich....ja, halte ich für eine sehr gute idee. Ich glaube, da passiert automatisch etwas mit einem...ein anderer Blickwinkel, ein anderer zukünftiger Umgang, mit dem man dann auch gut und zufrieden leben kann.

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        • Re: Kennt jemand Trauer?


          [quote Elektraa]
          Hallo, i bin wieda online!
          Sämtliche Süchte habe ich hintenangestellt um meine Internetsucht zu fröhnen können - ach wie bin ich happy dass das ( nach einem Zwischenstopp) wieda möglich ist![/quote]

          Hi Elektraa,
          Süchten im Wechsel frönen cool, ich fröne immer allen auf einmal.;-)

          [quote Elektraa]
          Wie gehts weiter nun mit der Auflage Nummer zehn : tired wir trösten dich, wenn es sein muss hundertfach!!!![/quote]

          Das macht ihr doch schon.

          [quote Elektraa]Hab keine Scheu, finde mit uns zusammen heraus was du machen möchtest, tun willst und haben magst, damit du wieda strahlst wie neu geboren![/quote]

          Schwierig, wie findet man etwas heraus mit dem man sich noch nie intensiv beschäftigt hat? Aber ich denke wir sind dem schon näher gekommen, "Akzeptanz" von dem was ich nicht ändern kann ist wohl einer der Schlüssel und der dürfte in´s erste Schloss passen, die Tür klemmt nur und muss noch geölt werden.;-)

          [quote Elektraa]Ich zolle ihnen größte Verwunderung über das alles, was sie vollbracht haben. Dann frage ich sie aus wie viel sie getan haben sonst noch um ihre Lieben glücklich zu machen, wie es ihnen dabei ergangen ist und wie und was sie gefühlt haben und irgendwann nach langem Zuhören will ich dann wissen was sie besonders erfreut hat immer und wenn davon dann die Rede ist, dann hake ich nach und bohre ich weiter und lenke ganz bewusst auf die netten Zeiten, die IMMER auch da gewesen sind, neben den schweren.
          Freude lasse ich mir bis ins Detail schildern und kenne kein Pardon bis mir gestanden worden ist welch Vergnügen dies bereitet hat und welche Heiterkeit jenes.
          Nicht einmal muss ich dabei lügen oder wem was vormachen, ist so. Man prüfe das einmal nach- jeder weiß wie viel er geleistet hat und jeder würde das gerne mal wem ganz genau und ausführlich beschreiben können ohne dass auch nur ein Satz überhört wird.
          Ein gewisser Stolz über sich, eine genugtuuende Geradestellung und schon gehts wieder weiter.[/quote]

          Da unterscheiden wir uns ganz erheblich.
          Man muss bei solchen Gesprächen eine gewisse Nähe haben. Die Emotionale Verbundenheit ist da, von beiden Seiten und das wissen wir auch beide, nur reden wir nicht viel darüber. Es gibt da aber noch eine Nähe die sich eher in Umarmungen oder eben solchen Gesprächen widerspiegelt, man kann vielleicht sagen eine extrovertierte Nähe, die ich nicht habe. In den letzten zwanzig Jahren hat kaum jemand mehr als einen Händedruck von mir bekommen, bei so intensiven Gesprächen reicht das aber nicht. Da passiert es schnell das man auch mal in den Arm nehmen muss und da müsste ich mich arg überwinden, was sicher offensichtlich wäre. Das hat aber rein gar nichts damit zu tun ob ich meine Mutter liebe, oder nicht und umgekehrt.
          Wenn ich mit solch einem Gespräch daher käme würde sie mich fragen ob ich in den nächsten Tagen mit ihrem Ableben rechne, oder ob ich Hilfe brauche, wahrscheinlich würde sie denken das ich etwas genommen habe.;-)

          [quote Elektraa]Auch "wilde" und "böse" Kids haben was Gutes geleistet und ich denke liebe tired, dein Väterchen ist lammfromm, wenn du ihn nicht erwachsen anschaust immer.[/quote]

          Wie meinst du das? Ich gebe mir Zeitlebens sehr viel Mühe ihn erwachsen anzuschauen und glaube das es so auch gut ist. Meinst du ich sollte ihn mit Kinderaugen betrachten?
          Ich stelle mir das gerade vor und denke das ich dann kotzen müsste.
          Ganz im ernst!

          [quote Elektraa]Deine Tochter war auch wild und zudem bestimmt extra "verwerflich" Phasenweise- heute ist sie es nicht mehr. Das weißt du, das ist für dich ganz klar.
          Wieso weißt du nicht, dass selbst die unmöglichsten Eltern (shushu- meine...andere auch..) wirklich Gutes auch geleistet haben- hundertpro.
          [/quote]

          Mit meiner Tochter habe ich wohl ein riesen Glück gehabt, sie war halt anstrengend, dickschädelig, ehrgeizig, ist es immer noch. Das ist auch gut so weil es im Leben hervorragend weiter hilft. Und etwas was ich für meinen Teil sehr lustig finde, sie hat meinen Alten unter ihrer absoluten Kontrolle. Opa spring und Opa springt, auch wenn er nicht mag und erst mal vor sich hin schimpft.:-)

          Doch, ich weiß das die Eltern viel gutes geleistet haben. Hatte ich schon mal geschrieben, das rechne ich auch hoch an.
          Meiner Mutter muss ich nichts nachtragen, das war eben so und mir wäre es wohl auch nicht besser gelungen.
          Meinem Vater rechne ich auch vieles hoch an, ich werfe ihm auch nicht gnadenlos alles vor und kann vieles nachvollziehen.
          Im Gegensatz zu anderen Geschwistern hat er mich auch nie verprügelt, soweit ich weiß. Das hätte ich ihm aber wohl auch noch verziehen, das kann ich aber nicht wirklich beurteilen. Es gibt aber auch Dinge im Leben die man nicht verzeihen kann oder zumindest niemals vergessen kann, um da einigermaßen reinen Tisch zu machen gehören zwei dazu. Es geht bei ihm also nicht darum das ich nicht weiß das ich ihm auch einiges positives zu verdanken habe, man kann das aber nicht gegeneinander aufwiegen, die negative Seite wird immer sehr viel schwerer sein. Ich laufe aber nicht hasserfüllt durch die Gegend und bin immer wenn ich ihn sehe wütend, ne. Er hat sich auch geändert, ich komme einigermaßen mit ihm klar und wir können halt ganz gut nebeneinander her leben, mehr muss ja auch nicht sein. Alles was darüber hinaus geht würde wahrscheinlich Übelkeit verursachen, aber genau genommen bin ich damit diejenige die runter schluckt, nicht er.

          [quote Elektraa]Friedlich denken und reden glaube ich gelingt dann am besten, wenn man sich selber genau unter die Lupe nimmt und wenigstens ein paar kleine Eigenschaften der Erziehung der Eltern anrechnet, vor allem jene, die echt gut sind.
          Ich wünsche mir von meinen Kindern Nachsicht als erstes.
          Das heißt: Rücksicht drauf, dass auch ich erzogen worden bin...mehr oder minder begabt. Je nachdem, was deren Eltern mitgegeben haben einmal.
          Ich mache immer wieder darauf aufmerksam- ich bin ein "Produkt" aus einer Reihe von Maßnahmen. Rechnet nicht mir alle Fehler an, macht es wie ich es gemacht habe mittlerweile wenn ich an meine Eltern denke- unglückliche Leute sind unmögliche Erzieher.
          Glückliche die Besten.[/quote]

          Da hast du wohl recht und genau das versuche ich auch und ich rechne nicht alle Fehler an und bekomme meine ganzen Fehler auch nicht angerechnet. Es gibt aber Grenzen und ehrlich gesagt wenn ich so eine überschreite dann würde ich auch nicht erwarten das meine Tochter mir das verzeihen würde. Wenn ich das dann auch noch verleugnen würde und ihr den schwarzen Peter zuschiebe, dann würde ich ihr recht geben wenn sie mir das sehr, sehr übel nimmt.
          Es ist aber alles auch immer eine individuelle Sache, der eine kann mehr verzeihen als der andere, ich für meinen Teil denke das ich in der Kategorie bin die mehr verzeiht.

          Nu habe ich dir aber ordentlich zu lesen gegeben, ich hoffe das ist keine Überdosis.;-)

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          • Re: Kennt jemand Trauer?


            .......Oh, ich mißbrauch hier das Forum für meine privaten Liebeserklärungen....sorry...:-)).......

            Missbrauch es nur, ich glaube Liebeserklärungen werden immer gern gelesen.;-)

            Stimmt, Rinis Vorschlag ist gut. Gedanklich habe ich mich ja schon länger damit auseinandergesetzt, teils erfolgreich, teils eher gescheitert.
            Schriftlich mache ich das nur wenn es auch jemand liest, oder eher gesagt wenn ich davon ausgehe das es jemand liest, was die Löschfunktion oft verhindert.:-) Ich brauche irgendwie den Gedanken das es ein Feedback gibt, außerdem schreibe ich dann auch für mich verständlicher wodurch dann erst etwas klar werden kann. Wie gesagt meistens wandert das dann in den Papierkorb, aber es bleibt ja trotzdem in meiner Erinnerung. Allerdings habe ich bisher noch nicht aufgeschrieben was ich am liebsten sagen würde, ich bin mir auch gar nicht so sicher ob da viel zusammen käme.

            ......Mein Beispiel, soll nur bestenfalls für die Schule machen, die eben falls noch unter den Eltern AKTUELL leiden....es gibt unlernfähige Eltern, die ihre Kinder ein Leben lang ausbeuten,beschimpfen etc. und davor MUSS man sich schützen. Da geht das Rezept von Dir nicht Elektraa, das würde auch gegen Deine ganzen Prinzipien verstossen und dem was Du Dir erarbeitet hast und in der Lage bist zu leben......

            Ich weiß nicht, man kann ja auch aktuell viel mehr als früher unter seinen Eltern leiden obwohl sie nichts mehr machen. Vielleicht weil einem erst vieles bewusst wird, etwas in der Richtung posttraumatisch. So das eigentlich alles gut war und erst mit den Jahren das Leiden beginnt, auch wenn in der Gegenwart alles gut läuft.
            Wahrscheinlich muss jeder für sich sehen wie er am besten klar kommt, manchmal bricht man den Kontakt auch nur nicht ab weil es eben die Eltern sind oder man sie doch noch braucht.
            Was das Beste ist merkt man ohnehin erst hinterher und davon weiß man noch lange nicht, ob man mit einer anderen Entscheidung glücklicher dran gewesen wäre. Man muss wohl auch erst mal lernen mit seiner Entscheidung glücklich zu sein, ganz egal ob sie richtig oder falsch war. Im Grunde weiß man das ohnehin nie zu 100% weil es ja meistens mehrere Möglichkeiten gibt.

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            • Re: Kennt jemand Trauer?


              Ja Tired,posttraumatische Angelegenheiten wollte ich nicht ausschliessen oder meinen, es gibt nur das oder das. Kommt manchmal so rüber und ich drücke mich wahrscheinlich auch so aus.

              Endgültigkeit ist auch so ein Wort...ich denke, man kann sich ein Leben lang umentscheiden...es gibt viele Möglichkeiten....

              Es ist mehr so, dass jeder seinen momentanen Weg beschreibt und der ein oder andere findet dies und jenes für sich wieder oder etwas ganz anderes und neues oder altes Vergessenes,Verdrängtes.

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              • Re: Kennt jemand Trauer?


                Ja, so ist das wohl.
                In jeder Lebensphase werden ja auch die Prioritäten neu gesetzt, was man früher gut fand sieht man später als Fehler an und umgekehrt.

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                • Re: Kennt jemand Trauer?


                  "Akzeptanz" von dem was ich nicht ändern kann ist wohl einer der Schlüssel und der dürfte in´s erste Schloss passen, die Tür klemmt nur und muss noch geölt werden.;-)


                  Hallo Tired,

                  ja - ich glaube, genau das ist das Ding. Akzeptanz - wo du etwas ändern kannst (was du bei deiner Tochter zB getan hast, indem du einen Kreis durchbrochen hast und nicht so reagiert hast, wie deine Eltern oder dein Vater irgendwann) solltest du das versuchen. Wo das nicht geht, muss man es akzeptieren lernen. In gewisser Hinsicht (nicht falsch verstehen) habe ich Glück gehabt, dass mein Vater verstarb. Denn so war klar, dass ich mit ihm gemeinsam nicht würde lösen können - also für mich lösen musste, was zu lösen ist und akzeptieren musste, was übrig blieb. Das war letzten Endes garnicht mal so viel. Ich glaube nicht, dass es grundsätzlich möglich ist, mit Familienmitgliedern (grade die Eltern betreffend) alles regeln zu können. Ich bin zB mit meiner Mutter und meiner Schwester übereingekommen, dass wir uns lieb haben, leben lassen und uns bei dem anderen nicht einmischen, während ich mit meinem Bruder lange und gute Gespräche führen kann. Es muss nicht immer eine mustergültige Lösung sein - das ist Familienindividuell. Manchmal reicht es, wenn jeder weiß, dass man einander lieb hat. Ausserdem scheinst du unter deinem Vater nicht wirklich wenig gelitten zu haben und, entschuldige bitte, Gewalt in der Familie ist Gewalt an allen Mitgliedern, selbst wenn du nicht direkt geschlagen wurdest (was du nicht weisst), denn es schliesst eine angstfreie Entwicklung aus...



                  Man muss bei solchen Gesprächen eine gewisse Nähe haben. Die Emotionale Verbundenheit ist da, von beiden Seiten und das wissen wir auch beide, nur reden wir nicht viel darüber. Es gibt da aber noch eine Nähe die sich eher in Umarmungen oder eben solchen Gesprächen widerspiegelt, man kann vielleicht sagen eine extrovertierte Nähe, die ich nicht habe. In den letzten zwanzig Jahren hat kaum jemand mehr als einen Händedruck von mir bekommen, bei so intensiven Gesprächen reicht das aber nicht.

                  Nähe zu zulassen, wenn man in der Familie soviel erlebt hat, ist sehr schwer und : kleine Wunder erledigt man gleich, große dauern etwas länger...
                  Was erwartest du von dir? Du kannst nicht übers Wasser gehen... Lieber Schritt für Schritt mit der Arbeit an Deiner Vergangenheit, die ja gleichzeitig Arbeit an der Zukunft ist, beginnen und festigen, wie ständig drei zurückmachen müssen. Finde ich.



                  Mit meiner Tochter habe ich wohl ein riesen Glück gehabt, sie war halt anstrengend, dickschädelig, ehrgeizig, ist es immer noch. Das ist auch gut so weil es im Leben hervorragend weiter hilft.

                  Bin (aufgrund von dem, was du hier bisher beschrieben hast (auch einige Beiträge vorher)) der Meinung, dass das kein unverdientes Glück ist, sondern Arbeit. Du hast Deine Sache (zusammen mit deiner Frau?) eben einfach schon gut gemacht und hast selbst eingesehen und getan (zB die Gespräche und das aufeinander zugehen)

                  Letzten Endes gibt es einfach Dinge, die man akzeptieren muss - nicht ändern kann! Wenn der Kontakt, auch zu deinem Vater) gewollt ist, dann kannst du deine Tochter im Umgang mit ihm als kleines Schmankerl werten und ansonsten versuchen, für dich abzuschliessen. So wie du ihn beschrieben hast und mit dem, was du im Moment selbst leisten könntest (in Gesprächen), denke ich nicht, dass du deine Kraft auf ihn verschwenden solltest, sondern auf dich und die Deinen...

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                  • Re: Kennt jemand Trauer?


                    So - ich schreib mal hier unten weiter, weils doch recht unübersichtlich ist.

                    Auch deshalb weil ich einerseits einen großen Unterschied sehe bei Deiner Auseinandersetzung mit Deinen Eltern und den meinigen. Ich aber andererseits wieder die Übereinstimmung empfinde, was das Ursprungsthema - den möglichen Tod - angeht.

                    Bei mir ist es eigentlich nicht so, dass ich noch besonders wütend bin oder eine Aussprache suche bezüglich meiner Kindheit. Da ist auch Schlimmes passiert. Aber genauso wie Du kann ich die Situation meiner Mutter verstehen, aber sogar die meines gewalttätigen Vaters.

                    Ich sehe mein Problem mit meinen Eltern absolut in der Gegenwart. Sie haben nicht akzeptieren gelernt, dass ich anders bin als sie, andere Ansichten vertrete etc. - das führt dazu, dass sie mich regelmässig nur runtermachen, abwerten. Darauf kann ich gut verzichten, nachdem ich mich jetzt zunächst mal zum kompletten Abbruch entschlossen habe, fühle ich mich sauwohl. Das hat mich jahrzehntelang nur fertig gemacht, diese ewige Runtermacherei. Nach dem anfänglichen schlechten Gewissen gegenüber meiner Mutter (die ja genau daran mit ihrem Brief appelliert hat) bin ich bis dato erstmal mit meiner Entscheidung superzufrieden.

                    So weit, so gut. Trotzdem ärgert mich, dass sich die Situation nicht einfach klären lässt. Und wir dieses "Ungeklärte" eventuell mit in den Tod hineinnehmen müssten. Denn auch wenn "pain-aux-chocolate" meint, sie habe mir den Abbruch nur vorübergehend empfohlen, so kann ja der Tod trotzdem recht unvermittelt, plötzlich vor der Tür stehen.

                    Und die Dinge sind aus meiner Sicht so unbefriedigend geklärt!

                    Eben darin sehe ich wieder unsere Gemeinsamkeit im Empfinden, Tired, vielleicht... auch wenn es sich darin unterscheidet, ob Du vielleicht mehr über das Früher und ich mehr über das Jetzt sprechen möchte - ich fühl mich so ohnmächtig, so gehandicapt, weil sie mir keine Chance bieten, das Thema zu klären. Sie verweigern das Gespräch - jeder auf seine ganz eigene Art. Aber es kann kein Gespräch, keine Klärung stattfinden.

                    Wobei ich das in meinem Fall noch abstruser - echt haarsträubend/kopfschüttelnd - finde als in Deinem. Dass man seine Kindheit gemeinsam mit den Eltern aufarbeitet/bespricht, ist wirklich schwierig ... Aber darüber zu sprechen, warum heute das Miteinander nicht funktioniert, ist doch viel greifbarer. Und trotzdem geht es nicht!

                    Mein Vater reagiert nach wie vor aggressiv, spricht auch deutlich aus, dass er mit mir gar nicht erst reden will ?!!
                    Und meine Mutter reagiert mit Tränen und mit ihrem Appell aus ihrem Brief, dass sie doch immer eine gute Mutter gewesen sei. Sie bricht dann ebenfalls das Gespräch ab - heulenderweise.
                    Dabei bezieht sich das Gespräch gar nicht auf die Frage, ob sie eine gute Mutter war, sondern darum, dass sie mich heute-hier-jetzt wie den letzten Dreck behandelt.
                    Fazit: Ich kann nichts klären.

                    Ja - und das würd mich tierisch nerven - wenn sie sterben würden, ohne dass sie mir eine Chance gegeben hätten, das zu klären. Es ist das Normalste von der Welt, dass ich von einem meiner Beziehungspartner erwarte, dass er mich nicht nur runterkanzelt, - aber allein das darf ich nicht sagen, darf nicht ausgesprochen werden.

                    So werden wir uns dann sehr wahrscheinlich so voneinander verabschieden müssen. Ja - das ist ärgerlich und sehr traurig!

                    Kommentar


                    • Re: Kennt jemand Trauer?


                      Hi Jackie,
                      ich glaube nicht das es so ein riesen Unterschied ist.
                      Ja stimmt, ich hänge noch ganz schön in der Vergangenheit fest und das ist mir auch erst seit wenigen Jahren richtig bewusst, obwohl es wohl schon immer so war. Ich möchte das zur Seite legen indem ich es verbal klären was mein Vater nicht will, es ginge auch anders aber das hat bisher nicht richtig funktioniert.
                      Es ist auch ein Unterschied zwischen uns das ich in der Gegenwart mit ihm ganz gut klar komme allerdings auf rein sachlicher Ebene, aber solange das Vergangene nicht geklärt ist wird es auch niemals besser werden. Also, es wird für mich nicht besser werden, ich werde mit dem Vergangenen nicht abschließen können solange da nicht mal was von ihm kommt.

                      Zusammengefasst, ich habe das Vergangenheitsproblem, mein Vater ist nur für die Gegenwart zu haben, wo es leidlich funktioniert.

                      Bei dir ist es wohl anders herum, du willst die Gegenwart aber deine Mutter assoziiert ein Gespräch mit dir vielleicht mit der Vergangenheit. Weil alles was mit dir zu tun hat, auch der Kontaktabbruch, die Folge der Vergangenheit ist. Sie hat vielleicht einfach nur schiss das du da doch was klären willst, weil sie sich selber nicht von dem was war freimachen kann.

                      Im Grunde sind die beiden Probleme doch ähnlich, finde ich.

                      Kommentar



                      • Re: Kennt jemand Trauer?


                        [quote Tired]Weil alles was mit dir zu tun hat, auch der Kontaktabbruch, die Folge der Vergangenheit ist. Sie hat vielleicht einfach nur schiss das du da doch was klären willst, weil sie sich selber nicht von dem was war freimachen kann.

                        Im Grunde sind die beiden Probleme doch ähnlich, finde ich.[/quote]

                        Ja sicher, diese Ähnlichkeit sehe ich auch. Das Gespräch mit meinen Eltern ist deshalb nicht möglich/wird verweigert, weil es eben Konsequenzen hätte, obwohl auch gar nicht von mir verlangt, doch einen Blick auf die Vergangenheit mit sich bringen würde - irgendwie ein unvermeidlicher Blick, eine Konsequenz daraus, auf der nicht ich bestehe,
                        aber sie selbst wissen, welcher tragische Rattenschwanz an diesem simplen Gespräch, an dem simplen Einfordern von "seid doch einfach mal nett- und nicht so unfreundlich zu mir" - welcher also dadran hängt.

                        Sicher, da stimme ich absolut mit Dir überein - es scheint sich nur zu unterscheiden.

                        In der Konsequenz bleibt aber das, was ich einfach nochmal hervorheben möchte, auch weil es Dein Ursprungsthema war - ist doch dumm, ist doch ärgerlich, ja - mich macht das wütend -

                        ich hätte so viel zu klären, zu sagen und würds auch gern bereinigen wollen. Ja - und umso mehr ich jetzt grad darüber schreibe, desto wütender werde ich, dass man mir dafür gar nicht erst die Möglichkeit einräumt.

                        Sondern mich ggfs. mit Schuldgefühlen zurücklässt, mit der Anklage, dass es an mir gelegen habe, diese Beziehung nicht aufrichtig miteinander zu führen.

                        Kommentar


                        • Re: Kennt jemand Trauer?


                          Hi Calvin,

                          bin alleinerziehend und weiblich, ich glaube ich muss mir doch mal einen anderen Nick zulegen.:-)

                          Ich denke mit ein Grund das ich mit meinem Vater nie gebrochen habe ist, das eine gewisse Abhängigkeit bestand, meine Mutter hat sich halt gekümmert wenn ich arbeiten war. Es ist trotz allem auch ganz nett und hilfreich, wenn das Kind von Opa unterstützt wird. Ich habe mir immer gesagt sie holt sich das was ich nie bekommen habe. Ich habe ihn eigentlich als meine Tochter ausgenutzt und tue das auch noch heute, moralisch nicht ganz vertretbar, aber was solls. Es war gut für meine Tochter (auch für mich). So kann ich damit leben das es nicht die feine Art ist, die Hilfe von jemanden anzunehmen obwohl sich die Sympathie in Grenzen hält (nur auf meinen Vater bezogen), gezwungen habe ich ihn ja auch nicht.

                          Ich sollte wirklich mal die Vergangenheit endgültig begraben, nur irgendwie buddelt sie sich immer wieder aus.;-)
                          Ist schon verrückt wie einen Sachen nachhängen, sogar im Alltag manchmal lähmen, die schon ewig her sind. Das Verrückteste ist, das es anscheinend mit dem älter werden immer schlimmer wird, aber man sagt ja je älter man wird desto öfter lebt man in der Vergangenheit.:-) Kleiner Scherz.

                          Ich sollte wirklich mehr daran arbeiten im hier und jetzt zu sein und meinen Vater als das zu sehen was er ist, ein Tiger der seine Zähne verliert und es nicht wert ist weiter drüber nachzudenken. Er hat schon genug versaut und so versaut er immer weiter einen Teil meines Lebens, ohne das er selber etwas dazu tut.

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                          • Re: Kennt jemand Trauer?


                            [quote MissJackie]
                            Sondern mich ggfs. mit Schuldgefühlen zurücklässt, mit der Anklage, dass es an mir gelegen habe, diese Beziehung nicht aufrichtig miteinander zu führen.[/quote]

                            Ja genau das ist dass gemeine. Es scheint mir das gerade Menschen die ihrer Familie viel angetan haben, die Schuld dafür auch auf diese abwälzen nur um nicht in den Spiegel schauen zu müssen. Es ist eine Selbstlüge das die Kinder eine Schuld haben, bzw. es ist das Kind in uns das sich selber auch noch die Schuldgefühle zu eigen macht.

                            Wo ist eigentlich unser Problem, wir können nichts für diese Situation und fühlen uns trotzdem schuldig dafür, deine Mutter und mein Vater fühlen sich hingegen eher belästigt.

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                            • Re: Kennt jemand Trauer?


                              [quote Tired]sich selber auch noch die Schuldgefühle zu eigen macht.

                              Wo ist eigentlich unser Problem, wir können nichts für diese Situation und fühlen uns trotzdem schuldig dafür, deine Mutter und mein Vater fühlen sich hingegen eher belästigt.[/quote]

                              Wow, Tired, ist sie nicht genau dieWut? Ich spür sie grad jetzt bei Deinen Worten: Reicht es denn nicht, dass ich verziehen habe? Dass man mich geschlagen, gedemütigt, runtergemacht hat??
                              in der Kidnheit ...

                              hab ich verstanden, verziehen, angenommen -

                              aber dann: mir auch noch die Schuld aufzuladen ?????
                              Daran, dass das alles nicht so funktioniert hat wie erhofft,
                              war das meine Schuld, dass heute nix mehr geht, dass diese Beziehung auf Müll und auf Lügen aufgebaut ist ???

                              Sicherlich nicht - udn ich bin grad sehr sehr wütend. Im Gegensatz zu Dir hab ich sogar all das entschudligt, was mir angtan wurde, aber auch das reicht nicht:

                              Die Anklage bleibt bestehen:

                              Meine Mutter formuliert das selbst heute noch sehr deutlich: Wie grausam - brutal - gemein - ich ihr gegenüber gewesen sei in der Pubertät,
                              ich war gemein, ich war schuld. (Weil ich eigene Wege gehen wollte, mich nicht mehr beugen wollte).
                              SCHULD.

                              All die Schläge, all die Demütigungen eingesteckt und trotzdem noch immer Schuld.

                              Es ist das, was hier im Raum steht.

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                              • Re: Kennt jemand Trauer?


                                Ich kann gar nicht sagen ob ich das von früher verziehen habe oder nicht, manchmal denke ich ich hätte es verziehen, aber dann auch wieder nicht. Irgendwie fehlt da etwas ganz entscheidendes um abschließen zu können, aber ich weiß nicht was. Ich bin ja auch der Meinung das ich meiner Mutter nichts nachtrage, da würde ich auch Stein und Bein schwören das es so ist, aber manchmal ertappe ich mich doch dabei das ich mich frage weshalb sie nichts gerafft hat, dass das doch gar nicht sein kann, aber andererseits weiß ich auch genau das sie wirklich nichts gerafft hat. Ich glaube das wäre auch noch so ein Punkt der mich über den Tod der Mutter hinaus begleiten würde, der ganz leise Zweifel an dem was sie wusste. Ich habe sie auch mal darauf angesprochen und so wie sie reagierte ist es eigentlich sehr klar das sie so einiges nicht mitbekam Ich habe aber auch in ihren Augen gesehen das ihr im Nachhinein ein Licht aufging auch wenn es immer noch auf Sparflamme ist, da möchte ich aber nicht den Feuerteufel spielen, kann mir aber vorstellen das mein zweites ich geradezu danach schreit Pyromane zu sein.:-).

                                Ich denke das du da doch ähnlich tickst wie ich, irgendwie verzeiht man aber irgendwie auch nicht, es nagt ja auch immer noch.
                                Du nimmst deiner Mutter ja auch noch ein paar Dinge übel, zumindest aber das du dich so fühlst wie du dich fühlst. Vielleicht will man einfach verzeihen und vergessen damit alles einigermaßen normal wird, aber im Grunde des Herzens geht es dann doch nicht. Sich selber von dieser Schuld und den Schuldgefühlen freizusprechen bekommt man alleine wahrscheinlich gar nicht mehr hin, schließlich ist das alles schon so lange in uns.......Es fällt immer schwer sich zu trennen, auch von Schuld. Selbst wenn es eigentlich gar keine gibt, wir haben gelernt so zu ticken und das über eine sehr lange Zeit und schon in frühen Jahren, in denen man am auch noch lernfähigsten ist.

                                Ich denke der beste Weg wäre irgendwie genauer in sich selbst zu ergründen wo denn nun die Schuld liegen soll und sich selber das zu verzeihen was verziehen werden muss und dem die Schuld zurückzugeben der sie hatte.
                                Ist nur nicht so einfach das in den Kopf zu bekommen.;-)

                                Kommentar


                                • Re: Kennt jemand Trauer?


                                  [quote Tired]
                                  Ich denke der beste Weg wäre irgendwie genauer in sich selbst zu ergründen wo denn nun die Schuld liegen soll und sich selber das zu verzeihen was verziehen werden muss und dem die Schuld zurückzugeben der sie hatte.
                                  Ist nur nicht so einfach das in den Kopf zu bekommen.;-)[/quote]

                                  In meinem Fall ist es einfach eine Erleichtung, dieser Gehirnwäsche zu entkommen, dieser ständigen Schuldzuweisung.
                                  Das allein hilft mir sicherlich, meinen Kopf davon frei zu bekommen.
                                  Mein Problem ist -- wie gesagt -- eher die gegenwärtige Schuldzuweisung. und im Moment bn ich eher sehr wütend und sehr frei davon.

                                  Aber ehrlich: Im Moment spür ich auch sehr viel Traurigkeit, man, hat mich jemand gefragt, ob ich mit Schuldbewußtsein geboren werden möchte - ich bin die allerletzte, die sich de Situation so ausgesucht hat, wie sie ist.

                                  Ich bin ein Kind meiner Eltern, und sie können froh sein, mich als Kompensator für ihre verkorksten Gefühle mißbraucht habne zu können,

                                  drum gebeten habe ich nicht, sauer - wie es dann gelaufen ist, bin ich auch nicht-

                                  aber damit ist es auch mal gut. Damit hab ich genug MißbrauchNettsein angenommen -

                                  GENUG DER SCHULDIGKEIT!

                                  Sie werden bald gehen und es ist an der Zeit, mich aus dieser dämlichen Bürde zu entlassen. Sie war von Anfang an ungerechtfertigt.

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                                  • Re: Kennt jemand Trauer?


                                    [quote MissJackie]
                                    Sie werden bald gehen und es ist an der Zeit, mich aus dieser dämlichen Bürde zu entlassen. [/quote]

                                    Das kannst du nur selber tun, deine Mutter wird wahrscheinlich nicht einmal begreifen was dein Problem ist.

                                    Kommentar


                                    • Re: Kennt jemand Trauer?


                                      ".mein Vater ist nur für die Gegenwart zu haben, wo es leidlich funktioniert."

                                      Das ist häufig ein unbewusstes Eingeständnis, dass das Verhalten früher kritikwürdig war.

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                                      • Re: Kennt jemand Trauer?


                                        Na immerhin, unbewusstes Eingeständnis ist schon mal etwas menschlicher als gar nicht.

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                                        • Re: Kennt jemand Trauer?


                                          [quote Tired]Hi Calvin,

                                          bin alleinerziehend und weiblich, ich glaube ich muss mir doch mal einen anderen Nick zulegen.:-)

                                          Hi Tired... In diesem Falle verstehe ich den Namen sehr gut... Behalt ihn bloss... :-) Bin ebenfalls allein erziehend und weiblich. Kann Dich also recht gut verstehen...


                                          Ich habe mir immer gesagt sie holt sich das was ich nie bekommen habe. Ich habe ihn eigentlich als meine Tochter ausgenutzt und tue das auch noch heute, moralisch nicht ganz vertretbar, aber was solls. Es war gut für meine Tochter (auch für mich). So kann ich damit leben das es nicht die feine Art ist, die Hilfe von jemanden anzunehmen obwohl sich die Sympathie in Grenzen hält (nur auf meinen Vater bezogen), gezwungen habe ich ihn ja auch nicht.

                                          Ich finde das moralisch voll vertretbar und sag Dir auch, warum: indem er mit Dir und Euch als Kinder umging, wie er es tat, hat er sich geholt, was er in dem Moment brauchte. Emotionalen Ausgleich zu ´weiss der Geier´was... Er hat Dich und Euch genutzt, um sich abzureagieren... Wo ist die Position deiner Tochter oder Deiner eigenen Person also nicht zu vertreten???
                                          Diese Sätze lassen sich leichter schreiben, wie erleben. Ich kenne das. Ausserdem hat die Sympathie zwischen Dir und deinem Dad nichts mit der Sympathie zwischen deiner Tochter und deinem Dad zu tun. Es ist nicht immer leicht, das zu unterscheiden, finde ich. Ich finde eher gut, was du leistest. Nach allem, was war und dich verletzt hat, schaffst du es immer noch, für deine Tochter den Kontakt zu den Großeltern zu halten... Ist schwer - aber klopf dir doch trotzdem dafür mal auf die Schulter...

                                          Ich sollte wirklich mal die Vergangenheit endgültig begraben, nur irgendwie buddelt sie sich immer wieder aus.;-)

                                          Das hat sie so an sich... Begraben ist nicht und vergessen ebensowenig - zurechtkommen damit ... Ja - das dauert, aber trotzdem lohnt sich die Auseinandersetzung ...
                                          Ist schon verrückt wie einen Sachen nachhängen, sogar im Alltag manchmal lähmen, die schon ewig her sind.

                                          Auch das ist völlig normal... Wir leben in Verhaltensmustern, die wir uns im Lauf unseres Lebens angewöhnt haben... Es ist nicht leicht, diese zu durchbrechen. Aber auch das hast du ja bereits geschafft (siehe deine Tochter und die Auseinandersetzung mit ihr, um eure Beziehung zu bessern)

                                          Das Verrückteste ist, das es anscheinend mit dem älter werden immer schlimmer wird, aber man sagt ja je älter man wird desto öfter lebt man in der Vergangenheit.:-) Kleiner Scherz.

                                          Eigentlich steigen mit dem Alter die Chancen einfach nur, weil mit mehr Selbstständigkeit der Kids auf einmal Zeit da ist, sich auch mal mit sich selbst auseinander zu setzen... Vielleicht ist das auch bei Dir der Grund... Ich finde es übrigens Klasse, älter zu werden... Endlich mal ein wenig emotionale und geistige Reife (Lach) - Hoffentlich... Grummel - zumindest in einigen Lebensbereichen...

                                          Ich sollte wirklich mehr daran arbeiten im hier und jetzt zu sein und meinen Vater als das zu sehen was er ist, ein Tiger der seine Zähne verliert und es nicht wert ist weiter drüber nachzudenken.

                                          Solange er dich emotional beschäftigt, ist es nicht verkehrt, das Thema so lange durchzukauen, bis du einen Punkt erreicht hast, an dem du merkst, dass du damit leben kannst. Du solltest nicht in Dich reinfressen, weil (wie du oben weiter selbst schreibst) es doch immer wieder hochkommen wird. Dass du dich damit auseinandersetzen kannst heisst für mich, dass du eine starke Person bist. Du wirst irgendwann am Ende des Weges mit dieser Geschichte sein und Du wirst die Möglichkeit haben, zufriedener zu werden und deinen Weg zu gehen... Bei ihm sehe ich dafür wenig Chancen...

                                          Er hat schon genug versaut und so versaut er immer weiter einen Teil meines Lebens, ohne das er selber etwas dazu tut.

                                          Auch hier bin ich nicht deiner Meinung. Änderung bedeutet, sich mit den Dingen beschäftigen zu müssen. Ich glaube, das, was wir tief in uns vergraben und was uns zu einem bestimmten Verhalten nötigt (zB keine engen Kontakte knüpfen können usw) richtet viel mehr Schaden an, wie die Auseinandersetzung. Die macht dich im Moment zwar fertig und man fühlt sich oft, wie gegessen und wieder ausgespuckt - aber irgendwann, wie geschrieben, kommst du an einen Punkt, an dem du merkst, dass es nicht mehr ganz so schlimm ist und dann geht es bergauf...

                                          Schön wäre, wenn du eine wirklich gute Freundin zum durchkauen hättest... Nicht alles immer allein... Weisst du, hier zu schreiben und Anstöße und Anregungen; Zuspruch und vielleicht sogar ein wenig Trost zu bekommen, ist schön - aber eine spontane Umarmung wirkt oft Wunder...
                                          Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Kraft und hoffe, du kommst da gut durch... Lass dich nicht unterkriegen und halt die Ohren steif...
                                          Liebe Grüße calvin

                                          Kommentar


                                          • Re: Kennt jemand Trauer?


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                                            Bin platt und sprachlos.....habe so gut wie fast alles hinter einander gelesen.....
                                            Tired, es hat mich SEHR berührt und gerührt....!!!!! Auch die Beiträge der anderen Fraune hier!!!!

                                            Hätte selber einiges dazu zu schreiben....bin aber eben sprachlos....
                                            Gerade auch beschäftigt mit alternden, schwächer werdendem, ehemals dominantem Vater......
                                            Schon längere Begleitung einer schwer krebskranken Freundin....und eines engen Freundes, der eine neue Krebsdiagnose hat und sich total zurückzieht ("Kontaktpause" seinerseits.....sehen uns wieder...weiß nicht wann und ob es ihm gut geht oder nicht.....)
                                            Die Nächte zur Zeit unruhig und mit "Angstträumen" besetzt...oder auch "Verlustträumen"....

                                            Im Gegensatz zu Dir kann ich Gefühle sehr gut zulassen....aber die Trauer und Angst sind noch eher mit Aggressionen überdeckt....

                                            Dir weiter alles Liebe und Gute


                                            P.S. meine Therapie (VT) tut sehr gut...auch wenn ich da viiiiel heule..... :-)

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                                            • Re: Kennt jemand Trauer?


                                              Hi Calvin,

                                              ......Eigentlich steigen mit dem Alter die Chancen einfach nur, weil mit mehr Selbstständigkeit der Kids auf einmal Zeit da ist, sich auch mal mit sich selbst auseinander zu setzen...

                                              Mich beschäftigt das schon sehr lange, meine Erinnerungslücken schon als junger Mensch, aber erst jetzt ziemlich intensiv. Wahrscheinlich hast du Recht jetzt ist einfach mehr Zeit da um länger drüber nachzudenken, dazu kam wohl noch ein Trigger.

                                              ......Du wirst irgendwann am Ende des Weges mit dieser Geschichte sein und Du wirst die Möglichkeit haben, zufriedener zu werden und deinen Weg zu gehen... Bei ihm sehe ich dafür wenig Chancen...

                                              Dein Wort in Gottes Gehörgang;-), ich denke "er" ist relativ zufrieden, zumindest mit sich selber.

                                              .......Änderung bedeutet, sich mit den Dingen beschäftigen zu müssen. Ich glaube, das, was wir tief in uns vergraben und was uns zu einem bestimmten Verhalten nötigt (zB keine engen Kontakte knüpfen können usw) richtet viel mehr Schaden an, wie die Auseinandersetzung. Die macht dich im Moment zwar fertig und man fühlt sich oft, wie gegessen und wieder ausgespuckt - aber irgendwann, wie geschrieben, kommst du an einen Punkt, an dem du merkst, dass es nicht mehr ganz so schlimm ist und dann geht es bergauf......

                                              Da hast du sicher auch recht, ich finde es nur schwierig eine Form der Auseinandersetzung zu finden die auch etwas bewirkt. Darüber nachzudenken und auch sich bis zu einem gewissen Punkt verbal damit auseinanderzusetzen reicht da irgendwie nicht ganz aus, vielleicht auch weil die emotionale Seite nicht so daran beteiligt ist wie es nötig wäre.

                                              ......
                                              Schön wäre, wenn du eine wirklich gute Freundin zum durchkauen hättest...

                                              Hätte ich schon, allerdings gibt es da auch Grenzen von beiden Seiten aus. Die größere Grenze kommt wohl von meiner Seite, ich lasse mich nicht so gerne auf solche Gespräche ein, zumindest nicht auf emotionaler Ebene. Ich habe meiner Freundin einiges erzählt was mich beschäftigt aber meist nur sachlich, ich schätze mal das Sachlichkeit nicht ausreicht um durch Gespräche etwas zu erreichen. Ich denke es wäre auch nicht gut Freunde über die Maßen vollzuquatschen, zumindest solange ich nicht auf einer anderen Ebene drüber reden kann (was nicht mit wollen gleichzusetzen ist).

                                              .....Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Kraft und hoffe, du kommst da gut durch... Lass dich nicht unterkriegen und halt die Ohren steif.....

                                              Danke dir, ich tu mein bestes.;-)

                                              Liebe Grüße

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                                              • Re: Kennt jemand Trauer?


                                                Hallo Atheba,
                                                es ist auch schlimm das bei diesem Thema einige mitreden können. Ich habe mal eine Studie gelesen nach der jedes vierte bis fünfte Kind Gewalt/Missbrauch erlebt hat und das es noch eine sehr hohe Dunkelziffer gibt, die nicht berücksichtigt wurde. Ich habe es gar nicht glauben können und bin davon ausgegangen das die eher unseriös ist, aber so langsam glaube ich das sie doch nicht so falsch ist. Erschreckend.

                                                Im Umgang mit Menschen die nicht mehr lange zu leben haben bin ich nicht besonders gut, ist ja auch schwierig da offen mit umzugehen, vor allem die Hemmschwelle zu überwinden. Die meisten Leute die ich kenne/kannte lassen das Thema sterben nur selten aufkommen und so ist halt jeder immer für sich gewesen mit seinen Ängsten und was da noch so eine Rolle spielt. Es ist halt ein recht intimes Thema das erst eine Rolle spielt wenn es soweit ist und dann meist auch nicht so wie es sein sollte, da verliert man kostbare Zeit weil erst einmal mühselig gelernt werden muss wie damit umzugehen ist, wenn man es überhaupt hin bekommt.

                                                Aggressionen kenne ich auch, ich denke fast immer stehen die im Zusammenhang mit Überforderung und wenn die Ängste vor was auch immer, nicht auf anderem Wege verarbeitet werden können.

                                                Die VT tut dir vielleicht gerade gut weil du da viel heulst, das ist ja auch ein guter Katalysator und ich kann mir vorstellen das dadurch oft erst der Blick auf die Seele frei werden kann.

                                                Liebe Grüße

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