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Kennt jemand Trauer?

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  • Re: Kennt jemand Trauer?


    Hallo Dr. Riecke,

    .....Liebe Tired, sicher überfordere ich Sie hier ein wenig......
    Nur ein wenig.;-)

    Im Grunde beschäftigt sich ja jeder Mensch mit der Frage was danach kommt, sobald er das erste mal vom Tod hört also spätestens wenn man die Hintergründe von Ostern kennt.:-)

    Das Leben als Geschenk zu betrachten und jeden Augenblick zu genießen muß ich wohl noch etwas üben, vielleicht ist das auch eines der Hauptprobleme.

    Ich habe mal für mich überlegt was am Tod das schlimmste ist, wenn man es rational sieht, eigentlich gar nichts. Entweder kommt tatsächlich noch etwas egal in welcher Form und das wäre absolut nicht schlimm, es sei denn man hängt einer Höllenvorstellung an, was bei mir ja nicht so ist. Oder man ist eben tot und dann merkt man ohnehin nichts mehr, was auch nicht schlimm wäre. Das Leben ansich hätte dann zwar einen Hauch der Sinnlosigkeit aber das muß einen ja nicht unbedingt am genießen hindern.
    Ich denke in meinem Fall ist es eher das was mit dem Körper passiert, verbuddelt zu werden (hat vielleicht etwas mit dem frühen Lesen von Edgar Ellen Poe zu tun), oder auch das Verbrennen.

    Es gibt eine Gruppierung bei den Buddhisten die verfüttern ihre Toten an die Geier, oder in vielen Kulturen wird man unter offenem Himmel verbrannt, das sind Bräuche die ich wesentlich beruhigender finde.
    Sehr interessant finde ich den Buddhismus in dem das erstrebte Nichts mit dem, wie ich finde, Fluß der Indianer vergleichbar ist. Das ist auch ein erst einmal etwas beängstigender Gedanke, gerade weil man als Individuum nicht mehr existiert, das ist ja etwas um das sich das eigene Leben vom Anfang bis zu Ende dreht und winziger Teil eines ganzen zu sein ist da unvorstellbar. Mittlerweile fände ich es aber besser, als eine Ewigkeit mit dem eigenen Ich zu verbringen.

    Um sich solchen Vorstellungen annähern zu können und sie auch als tröstlich zu empfinden, muß man wohl auch ein wenig in der Lage sein über das eigene Ich hinaus zu denken. Was meiner Meinung nach sehr erstrebenswert ist, aber schwierig zu bewerkstelligen. Ich versuche dran zu arbeiten, die mangelnde Vorstellungskraft steht mir da nur meist im Weg.;-)

    ......Etwas pointiert formuliert wäre Trauer dann nämlich auch nur eine Variante der Selbstbezogenheit: Ich vermisse den Verstorbenen, i c h habe ihn nicht mehr um mich..........

    Ja genau so ist es. Rein rational betrachtet dürfte am Tod nichts schlimmes sein, also für den Verstorbenen. Man selber ist der, der leidet nicht der andere. Eigentlich ist Trauer eine spezielle Form des Selbstmitleides, oder häufig auch ein schlechten Gewissen. Die Intensität wird durch die jeweilige Beziehung bestimmt. Das einzige was einem für den Verstorbenen Leid könnte wäre die Art des Sterbens, oder das er vielleicht kein gutes Leben hatte, aber auch das ist ja für ihn nach dem Sterben überhaupt nicht mehr relevant.

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    • Re: Kennt jemand Trauer?


      Zitat Tired:"Rein rational betrachtet dürfte am Tod nichts schlimmes sein, also für den Verstorbenen"

      Ja, aber warum rein rational betrachtet? Warum nicht mit Gefühl?

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      • Re: Kennt jemand Trauer?


        ......Ja, aber warum rein rational betrachtet? Warum nicht mit Gefühl?....

        Ich bin überzeugt davon, eher gesagt ich weiß das es auch bei uns Menschen gibt, die regelrecht befreit oder auch euphorisch aus dem Leben schreiten und es für denjenigen auch gut so ist.
        Z.B. welche die sich auf der Welt nie so zuause gefühlt haben, es eher eine Qual war, oder auch aus anderen Begebenheiten nicht mehr wollen und in einem solchen Fall würde ich die Frage ob er es verdient hat oder nicht mit einem ganz klaren: Er hat es sich redlich verdient" beantworten. In so einem Fall kommt das auch vom Gefühl her bei mir an, glaube ich, in den anderen Fällen nicht.

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        • Re: Kennt jemand Trauer?


          [quote Tired]Das ist etwas was mir immer leicht fiel, das Feiern.
          Kann mich an kaum eine Beerdigung erinnern die wirklich traurig war, ich muß sagen meist habe ich mich da gut unterhalten, sogar amüsiert.

          Spätestens wenn die alten Geschichten ausgegraben wurden war die Ernsthaftigkeit dahin, die Stimmung überhaupt nicht bedrückend.
          Meine Freundin pflegte dann immer zu sagen: Das war eine schöne Leich".
          Irgendwer hatte irgendwann mal irgendwo gesagt, das Beerdigungen von ihm häufig als lustig/unterhaltsam (im positiven Sinne) empfunden werden, was ja nichts schlechtes ist. Nur durch dieses traurig sein um jeden Preis und der Welt zeigen zu müssen das es eine ernsthafte Sache ist bekommt das Ganze oft sehr kuriose Züge.

          Ich denke es kommt auch wirklich zum großen Teil darauf an was der Verstorbene glaubte und wollte. Bei jemandem der an etwas nach dem Tod glaubt und auch in diesem Wissen gestorben ist, fällt es sicher leichter hinterher zu feiern als wenn jemand bis zum Ende Angst hatte.[/quote]

          es drängt sich mir ein Witz auf bei deinem Beitrag hier...

          Eine Verwandte kommt zur Beerdigung einer Verwandten und fragt vorsichtshalber: wia hat man es bei eich ( was ist der Brauch bei euch - übersetzt ) plärrt man ba eich schon von Daheim weg oda erscht am Friedhof??...

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          • Re: Kennt jemand Trauer?


            ......Naturvölker hin und her: also ich glaube einfach nicht, dass es mit Rasseln und Tamtam schön ist geboren zu werden oder zu sterben......

            Kulturen können grundverschieden sein, gegenseitig verstehen sie sich selten und erst in den letzten Jahrzehnten versucht man es überhaupt erst. Tamtam ist sicher auch eine Form von Trauer oder sich verabschieden und in anderen Kulturen genauso würdevoll wie hier das Weinen oder wie man sonst damit umgeht.

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            • Re: Kennt jemand Trauer?


              Tired, du fragst wegen dem inneren Kind...

              Irgendwie sehe ich das so- ich bin die Mutter von diesem Kind, ich bin zuständig dafür dass es nicht ausgenutzt wird, dass es seinen gerechten Lohn erhält, dass es nicht überfordert wird, dass es leben kann wie es gerne möchte, dass es nicht bedrückt ist, dass es nicht beschämt wird, gequält oder schief und unrecht angesehen- ich wehre mich FÜR dieses Kind. Ich schaue auch unbedingt darauf, dass es alles hat was es braucht um fröhlich zu sein- das wäre spielen, malen, werken, sich einen Spass draus machen verschiedenste Rollen zu bekleiden und das wäre sicherlich auch auf keinen Fall ständig nur die traurigen Momente aufzuwärmen, sondern unbedingt daran erinnern: wir haben auch fröhliche erlebt und werden diese immer wieder herholen...

              Also ein klein wenig gespalten muss man schon sein- ich muss wenig Geld mitnehmen beim Einkaufen, denn ich kenne mittlerweile mein inneres "Wichtelmännchen"- es kauft gerne viel mehr als ich lagern kann...oder wehe ich betrete einen Spielsalon...das mache ich strengerweise nie...oder es isst schrecklich gerne und ich muss mich wieder mit den zu vielen Kilos auf den Hüften abplagen...
              Oder es wäre auch zu jenen nett, die mir hintenrücks mein Habe nehmen...würde ich nicht eisern wachen über seine Entscheidungen und Entschlüsse...dann wieder muss ich es trösten, immer wieder vertrösten...ihm begreiflich machen, diesem Kind in mir, dass jener gar nicht passt, dieser viel besser- auch wenn dieser so nett küssen konnte...
              Tja und dem Kind meiner Freundin die verlassen worden ist muss ich jetzt mühsam die Augen öffnen- was du da erzählst von jenem, das ist nur bedingt wahr...damit es nicht so arg schmollt muss ich trotzdem Listen ausdenken wie er wieder dazu zu bringen ist weiterhin zu kommen und so gut zu streicheln wie beschrieben...

              tired, weißt du was ich meine?

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              • Re: Kennt jemand Trauer?


                [quote Tired]......Naturvölker hin und her: also ich glaube einfach nicht, dass es mit Rasseln und Tamtam schön ist geboren zu werden oder zu sterben......

                Kulturen können grundverschieden sein, gegenseitig verstehen sie sich selten und erst in den letzten Jahrzehnten versucht man es überhaupt erst. Tamtam ist sicher auch eine Form von Trauer oder sich verabschieden und in anderen Kulturen genauso würdevoll wie hier das Weinen oder wie man sonst damit umgeht.[/quote]

                Schade einfach, dass wir so unbelehrbar sind.
                In manchen Kulturen werden die Kinder geboren während die Frau verrückt ist vor Lust. Bei einem bestimmten Training wird die Gebärmutter geschult sich regelrecht freudvollst zu öffnen- nicht zu verkrampfen und dadurch Schmerz zu haben.
                Mittels Tänze und Bewegungen lernen dort die kleinen Mädchen schon das Gespür für ihren Bauch zu entwickeln, ist doch nachahmenswert oder???
                Was das Sterben betrifft- ich bin überzeugt davon, dass ich selber während dem ich sterbe entzückt bin und entrückt- innen drin sicher, ob nach aussen hin sichtbar das muss mir egal sein.

                Tired, ich kann steif wie ein Brett daliegen, die Augen verdreht und starr- stundenlang, weißt du was ich da empfinde? Nicht zu beschreiben so aussergewöhnlich ekstatisch ergeht es mir da- wie nie erreicht mittels eines Geschlechtverkehrs zum Beispiel. Apropos Geschlechtsverkehr....die völlige Lust muss wo anders herkommen, auf diesem Wege kann man sie nicht erreichen, es sei denn man ist tatsächlich mit seiner "HochHöchstLiebe" vereinigt..gabs auch..
                Rasseln oder trommeln befähigen den "Geist" sich in eine andere Wahrnehmung zu versetzen- zumindestens sind sie ein Mittel zum Zweck. Alle Bestrebungen gehen sicher in diese Richtung- man ahnt, traut sich dann doch nicht zu springen.
                Solche Gefühle beängstigen viele Menschen enorm. Man muss um sie zu erlangen sozusagen, wie gesagt von der Klippe springen- ohne zu sehen können wie tief es ist.
                Ich bin das erste Mal "begleitet" worden. Mir war, als würde ich das erste Mal in meinem Leben leben.

                Das ist es ja was ich immer meine- hinter diesem (LebenHier)Vorhang ist es so. Darum ist es bestimmt besser sich zu freuen wenn wer ins Meer fließt -( zurück dorthin woher die Sehnsucht stammt nach "Liebeswonnen total") als zu Tode betrübt zu sein.

                So viele Yogis wissen das. So wenig "Westler"...sterben musst du um das Leben zu spüren. So ein Sprung von der Klippe ist wie wenn du bereit bist alles herzugeben und nie wieder zurückzukommen. Das ist gleichzusetzen mit dem "Tod" in Kauf nehmen. Innen drin in uns will es- zugleich will es nicht- die Informationen bei uns über das Sterben sind zu schrecklich, da möchte natürlich niemand freiwillig hingehen.
                Wie sagte ein Indianer? Heute ist ein guter Tag zum sterben, legte sich hin und starb. Aborighines machen das auch so.
                Die Kelten haben ganz arg gelebt, ihre Religion war regelrecht Todesverachtend.
                Indianer haben Menschen wie deinen Bruder unbedingt geheiligt- tu das auch.

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                • Re: Kennt jemand Trauer?


                  Zitat Elektraa:
                  "Schade einfach, dass wir so unbelehrbar sind."

                  Du tätest gut daran, nicht so oft zu denken, zu wissen was richtig und was falsch ist. Es sind nicht alle Menschen gleich und deshalb hat das nichts mit "Belehrbarkeit" zu tun, sondern vielmehr damit, was man selbst gut findet, schön findet....

                  Ich habe die Geburt meiner Tochter als sehr schön erlebt (im Geburtshaus) und gar nicht mit all dem Schrecklichen, was andere erzählten. Wäre jemand mit Rasseln und Trommeln gekommen, den hätte ich zum Teufel gejagt...ich habe die Stille genossen.

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                  • Re: Kennt jemand Trauer?


                    Ich will das jetzt nicht hochschüren, aber in dem Zusammenhang fällt mir gerade ein als Günther Jauch in einer "wer wird millionär"-sendung zu einer schwangeren Kandidatin so etwas sagte wie: "....brauchen Sie auch das ganze Zeug, was heutzutage alles mit ins Krankenhaus geschleppt wird? Da bringen die einen ihren Teddybär mit und verteilen im Geburtsaal 100 Kerzen...die sind doch alle bekloppt,oder?....."

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                    • Re: Kennt jemand Trauer?


                      Zurück zur Trauer:

                      ich erinnere mich noch an das beklemmende Gefühl während des Beerdigungsaktes meiner Oma...als wir danach zum Kaffee im Garten auf der Terrasse saßen (meine Schwestern und ich mit verheulten Gesichtern), fingen plötzlich mein Schwager und mein Bruder an, Witze zu reissen...es war eine willkommene Ablenkung aus der Trauer, wir hatten Spaß und ich hatte nicht das Gefühl,dass es jemand von uns als verkehrt empfunden hat.

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                      • Re: Kennt jemand Trauer?


                        ......Eine Verwandte kommt zur Beerdigung einer Verwandten und fragt vorsichtshalber: wia hat man es bei eich ( was ist der Brauch bei euch - übersetzt ) plärrt man ba eich schon von Daheim weg oda erscht am Friedhof??........

                        ())), irgendwie ist es aber auch so.
                        Es heißt ja jeder trauert anders, aber läßt man das auch zu?
                        Wer weiß, vielleicht wäre es mein Ding auf Beerdigungen zu tanzen, oder auch erst gar nicht hin zu gehen und zuhause Musik zu hören.
                        Es wird ja schon zum Problem herauszufinden welche Form der Trauer die eigene ist. Sobald jemand gestorben ist wird ein festgelegtes Prozedere in Gang gesetzt, von der Planung bis zur Beerdigung und von Kindesbeinen an wird drauf bestanden das ein ernstes Gesicht zu machen ist, am besten ein paar Tränen und wehe du fängst an zu lachen.
                        Man ist so damit beschäftigt alles so zu machen wie es sich gehört das man in dieser Phase, wo man eigentlich den größten Zugang zur eigenen Trauer haben müßte, sich nur zusammenreißt um traurig zu wirken.
                        Es wird erwartet das du am Boden bist und sogar das du von nun an einen Kult pflegst, wie regelmäßige Friedhof besuche.
                        Ich gehe normalerweise zur Beerdigung und dann betrete ich den Friedhof nicht mehr. Bei einer Trauerfeier hat mich mal eine ehemalige Nachbarin gefragt auf welchem Feld mein Bruder liegt. Ich habe dann gesagt, C oder war es D? Also genau weiß ich es nicht mehr, ist ja auch schon etwas her die Beerdigung und ich kann mir solche Adressen nie merken". Die hat mich angeschaut als wäre ich der Sündenfall schlecht hin, wie kann man nur so herzlos sein und das nicht wissen?" Die Leute gestehen einem einfach nicht zu von der Norm abzuweichen, so wird es irgendwie zur eigenen Norm was die anderen tun.

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                        • Re: Kennt jemand Trauer?


                          Ja, die Norm.....dazu fällt mir noch ein,dass ich nie und zu keiner Beerdigung das Gefühl hatte SCHWARZ mich anziehen zu wollen. Nein, mir war nach lustig buntem Kleid, etwas in dem ich mich wohl fühle. Aber was hab ich immer getan, natürlich schwarz getragen. Die Sprüche:"wie kannst Du nur...."....ja,kenne ich auch gut(()

                          Desweiteren die Vorstellung, ich liege irgendwann mal auf einem nächstgelegenem Friedhof im Grab Nr. 10045,reihe xy....grauenvoll. Grabpflege die betrieben werden soll, am besten noch mit teurem gravierten Marmorstein drauf....nein,danke.
                          Ich habe mir auch schon gedanken gemacht, was mein Wunsch wäre und dachte, meine Asche verstreut an meinem Lieblingsplatz, das wäre schön.

                          Vor einiger zeit bekam ich die Anmoderation im Fernsehen mit von: "Billigbestattungen in Holland-das Geschäft mit ...." oder so ähnlich. Hab den Beitrag nicht gesehen, aber warum muß denn eine Beerdigung teuer sein?! Zu Lebzeiten darauf sparen, dass ich die 10.000€ zusammenkriege, um "ordentlich" bestattet zu werden? Find ich komplett daneben.

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                          • Re: Kennt jemand Trauer?


                            Verstreuen lassen darf man sich nicht, soweit ich weiß, bei Seebestattungen könnte eine Ausnahme sein, dafür kann man in Holland so einiges machen was hier nicht erlaubt ist.
                            Ich jedenfalls will es halb anonym (aber auch nur wegen meiner Tochter), ne kleine Messingtafel und fertig.
                            Die Armenbestattungen sind mir sogar noch sympathischer, irgendwo auf ner Wiese die Urne vergraben und das war es, kostet auch nicht die Welt und Hauptsache verbrannt.
                            Am schwachsinnigsten finde ich das selbst bei Verbrennungen ein Sarg sein muß und selbst das lassen sich die Leute das etwas kosten, um dann alles durch den Schornstein zu jagen.

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                            • Re: Kennt jemand Trauer?


                              .......Indianer haben Menschen wie deinen Bruder unbedingt geheiligt- tu das auch........

                              Das ginge mir dann doch etwas weit.;-) Wenn ich seine Lebensweise anerkennen würde, dann wäre gar niemand mehr da der gegen hält und das Thema Arzt immer wieder auf den Tisch bringt. Da ist es glaube ich besser ihn sich selber zu überlassen, als es gut zu heißen, er selber ist ja auch sehr unglücklich mit seinem Leben. Da hilft meiner Meinung nach nur ihn nicht mehr zu unterstütze und die kalte Schulter zu zeigen, bis er in einem Zustand ist der weitere Maßnahmen möglich macht.

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                              • Re: Kennt jemand Trauer?


                                ......tired, weißt du was ich meine?......

                                Yab.

                                Kommentar


                                • Re: Kennt jemand Trauer?


                                  [quote shushu] Da bringen die einen ihren Teddybär mit und verteilen im Geburtsaal 100 Kerzen...die sind doch alle bekloppt,oder?....."[/quote]
                                  Naja, wenn es hilft und niemanden stört, im Gebutssaal finde ich es aber auch übertrieben, schon alleine das andere vielleicht Bedenken wegen der Hygiene haben, oder sich halt doch gestört fühlen, also wenn sollte das schon ein geschlossener Raum sein.

                                  Kommentar


                                  • Re: Kennt jemand Trauer?


                                    [quote MissJackie]......das wir den Tod als eines unser letzten großen Abenteuer sehen sollten, als etwas ganz Spannendes ...[/quote]

                                    Das wäre schön, wenn man das verinnerlichen könnte.

                                    Kommentar


                                    • Re: Kennt jemand Trauer?


                                      Hi Shushu,

                                      über diesen kurzen Beitrag habe ich jetzt sehr lange meditiert.;-) Der hat irgendwie ein paar Erinnerungen wach gerufen die mir vielleicht bei der Spuren suche etwas helfen können, das sind Begebenheiten die ich auch nicht verdrängt sondern wohl nur vergessen habe.
                                      Wahrscheinlich wird sich das jetzt auch etwas verrückt anhören, aber Kindheitserinnerungen sind ja oft verrückt.

                                      Ich kann mich noch genau erinnern das mein Vater immer ein sehr großes Vorbild war, nicht nur für uns Geschwister, seltsamerweise haben all unsere Freunde ihm große Bewunderung und Respekt entgegengebracht. Mein Bruder hat ihn regelrecht auf einen Podest gestellt und ich wollte ihm nacheifern, wurde aber nie wirklich für voll genommen, tja, die Nachteile eines Nesthäkchens.;-)

                                      Mein Vater war damals sehr rational, überlegt, in extrem Situationen besonnen, sehr klug, photographisches Gedächtnis, Väterlicher Mentor und absolut. Alle haben sich drum gerissen mal gegen ihn Schach spielen zu dürfen (war natürlich auch ein regulärer Meister), jeder wollte ein wenig wie er sein und das bezog sich auch auf meine Freunde. Er war einfach bewundernswert, nicht zuletzt weil er wie man heute sagt sehr cool war, auch im Umgang mit den eigenen Kids, wir hatten verdammt viele Freiheiten, aber trotzdem war er das Gesetz.

                                      Jetzt wird es schwierig zu beschreiben. Mein Vater war der Typ den alle einfach gut fanden, er hat viele Liebschaften gehabt, alles was nicht bei drei auf dem Baum war hat er erlegt (was meine Mutter hätte auf den Plan rufen müssen, aber wer weiß vielleicht war es damals genau das was ihr gut tat, Ruhe), er brachte sogar seine Flammen mit nach hause bzw. nahm uns kleinen mit dorthin, gerafft haben wir das ja noch nicht, erst später.
                                      Naja, egal, der Punkt ist das ich und auch andere es sehr anziehend fanden das keine Gefühle gezeigt wurden. Hundeerziehung: Ignoriere ihn, sei gefühlskalt und er kommt angewedelt." Bei Kindern ist es ähnlich, besonders wenn eine tiefe Beziehung besteht.
                                      Ich kann mich zwar nicht mehr daran erinnern wann ich das letzte mal getrauert habe, aber ich kann mich daran erinnern, das ich mich bewußt dazu entschieden habe Gefühle wegzulassen.
                                      Das mein Vater sein Unvermögen dadurch kompensierte zu hause zu herrschen und jeden der sich dagegen auflehnte attackierte, sogar so aus dem Haus komplimentierte das alle nichts merkten hat keiner wirklich gerafft. Welcher 14Jährige möchte nicht gerne in einer selbst erwählten WG leben, echt cool, das der einzige Grund für diese Freiheit war das der Junge dem alten Bock an´s Bein gepisst hatte und zur körperlichen Gefahr wurde hat natürlich keiner in Erwägung gezogen. Voller Anerkennung sei angemerkt das dieser Bruder tatsächlich mit 14 ausgezogen ist, sich trotzdem um seine kleinen Geschwister gesorgt und wenn es nicht anders ging gekümmert hat und der Zufriedenste von uns allen wurde.;-)
                                      Oje, ich habe den Faden verloren......

                                      Also: Sicher muß mal etwas passiert sein, keine Ahnung. Ich weiß aber noch genau das ich irgendwann beschloß das Gefühle scheiße sind, natürlich nicht vom Wortlaut her. Ich habe halt meinen Vater zum Vorbild genommen, der war ja auch das höchste Glied.
                                      Das mein Bruder aus zog weil Gewalt im Spiel war, habe ich erst gar nicht mit bekommen, auch nicht das mein Bruder mit Kampfsport begann um sich überhaupt behaupten zu können (Auf deutsch, er machte das um meinem Alten was auf´s Maul hauen zu können, Gegenwehr)mda war es natürlich ein super strategischer Zug den Junior eine WG zu finanzieren. Er passte aber trotzdem noch auf uns auf, also mein Bruder, was ich ihm nie vergessen werde.

                                      Um mal auf den Punkt zu kommen.;-) Ich habe meinen Alten bewundert und er wurde fast verherrlicht (vielleicht war er ein wenig narzistisch angehaucht) und die Grundlage für sein Charisma war wohl seine Fähigkeit keine Gefühle zu zeigen.
                                      Ich weiß noch wie heute das ich nichts lieber gehabt hätte als diese Coolnes in allen Lebens lagen, womit ich nicht die einzige war.
                                      Ich bin mir recht sicher das ich irgendwann anfing dem nachzuahmen, immer cool und alles ist gut. Die Nebensächlichkeiten z.B. das er seine Gefühle in Gewalt oder keine Ahnung was ausgelebt hat, habe ich gar nicht realisiert, obwohl es mein Leben sicher auf Dauer beeinflußt hat. Ich wurde in der Hinsicht Cholerisch genauso.
                                      Ich bin immer noch nicht beim Punkt.:-)
                                      Ich denke es hat meine Persönlichkeit sehr geprägt das auch mein Vater sehr distanziert von mir war, was es vielleicht noch verstärkt hat war das ich gerne, genauso gerne von ihm distanziert gewesen wäre.
                                      Irgendwann habe ich die erste Star-Trek Folge gesehen, ich war total hin und weg von Mr. Spok, genau der Typ des Papas aber nie eskalierend. Genauso wollte ich sein, ohne Gefühle, rational und ohne emotionalen Krücken.

                                      Ich habe nur einmal erlebt das mein Vater die Fassung verloren hat, das ist eingebrannt und ich werde das niemals vergessen, aber es war nur eine einzige Sekunde in einem ganzen Leben und ich habe es nur bemerkt weil ich meine Gefühle besser unterdrücken konnte als er seine.

                                      Naja, ich sende das jetzt mal ab. Es ist für mich eine sehr unangenehme Schilderung die ich im realen nie von mir geben würde und morgen bereue ich es sicher wieder;-).

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                                      • Re: Kennt jemand Trauer?


                                        Du schilderst eine Wahrnehmung tired, das ist alles, mehr nicht.
                                        Ich habe auch einmal zu meinen Schwestern gesagt- diese zwei Leut, (meine Eltern) haben sich "deppert" verhalten, warum soll ich sie sentimental anschauen wie sie das getan haben und noch immer tun - oder gar verklären und sie als toll und super bezeichnen, wenn sie es nicht gewesen sind für mich.

                                        Also wenn du sagst du bist gefühlskalt, ich weiß nicht, stimmt das?
                                        Vielleicht bist du nicht so schnell in die Zustände zu bringen die wie du ja sehen kannst hier einem jede Menge Ärger einbringen. Damit meine ich diese Gefühlswallungen und deren Begleiterscheinungen wie AchSeufzHerzSchmerz...
                                        Also ich sehe das eher als Vorteil, nicht als Nachteil nüchtern bleiben zu können und sich nicht vom Dauersuff benebeln zu lassen.
                                        Weißt eh: ich bin soooo einsam, ich lieb den, kann ihn nicht vergessen, hab soooo Sehnsucht, (bin so blöde und fall immer wieder auf diese Verschleuderung von Kräften rein)..
                                        Sag ehrlich, hättest du lieber diese Wallungen? Heiß, Kalt, wieder heiß, dann wieder bitterkalt..leidest du drunter, dass du nicht mitmachst beim nicht mehr einkriegen vor schööön und dann wieder heulen wie ein Hund?
                                        Sag ehrlich..
                                        Ich bin froh, dass ich diese Zeiten verlassen habe.
                                        Was nicht heißt dass ich nicht heulen kann oder seufzen vor schön- nur in Krisen bringen lass ich mich deshalb noch lange nicht (mehr).

                                        Was war eigentlich das eigentliche Problem?
                                        Wie hättest du es gerne?
                                        Was wäre dir lieber als das was ist?
                                        Kannst du das noch einmal sagen bitte?

                                        Kommentar


                                        • Re: Kennt jemand Trauer?


                                          Hallo Tired,
                                          hm, warum bereust Du das, vielleicht heute, geschrieben zu haben?
                                          Mir kommt wieder der Gedanke, dass ist nicht die Tired, die ich in den Foren sonst lese.

                                          Ich habe eine Frage an Dich: War nicht in irgendeinem Thread mal die Rede davon, dass sich Dein Bruder das Leben genommen hat? Ich weiß jetzt nicht, ob ich hier was vertausche...

                                          Ich find es total nicht verkehrt,dass Du das alles geschrieben hast!
                                          Weisst Du, ich denke gerade darüber nach, warum Du Deinen Vater so verinnerlicht hast und im Gegensatz ich, die ich mit einer Mutter als "Herrscherin" aufgewachsen bin, sie nicht verinnerlichen konnte und auch nicht wollte bis heute, soweit, dass ich mittlerweile den Kontakt zu meiner Herkunftfamilie abgebrochen habe.

                                          Ich dachte, liegt vielleicht der Schlüssel darin, dass Deine Mutter Deinen Vater so akzeptiert/toleriert hat, wie er ist und was er macht.

                                          Früher saßen oft meine Geschwister und ich am Küchentisch und wir haben über unsere Eltern gesprochen. Dabei hatte ich viele Erinnerungen und von meinen Geschwistern kam oft der Satz: "Woran Du Dich noch alles erinnern kannst-da weiß ich ja gar nichts von?" Und ich war immer erstaunt darüber, dass sie das alles nicht erinnern konnten.
                                          Aber Sätze wie: "Die Mama ist krank und der Papa weiss nicht was er tun soll usw." sind ständig gefallen.
                                          Ja, ich würde sagen, wir haben unter uns Geschwistern beschlossen, unsere Eltern sind krank und man kann ihnen nicht helfen.

                                          Da Du von Freiheiten sprichst, würde ich es bei uns eher so beschreiben, wir waren auf uns allein gestellt.
                                          Regeln waren: gute Noten,keine Probleme machen.
                                          Mutter hat den Haushalt geschmissen, auch gearbeitet, Vater der Hauptverdiener....aber Familienleben....hm,konnten wir uns selber basteln.
                                          Mit 14 Jahren bin ich mitten in der Nacht auf eine Silvesterparty gegangen, kam betrunken irgendwann morgens mit dem Taxi nach Hause und meine Eltern: kein Kommentar, als wäre es das normalste der Welt.

                                          Letztendlich bin ich "froh", dass meine Eltern mir auch nichts verboten haben, denn ich weiß nicht, wenn ich mir hätte vorstellen müssen mit ihnen "im Käfig" sitzen zu müssen, wäre ich wohl auch nicht mehr am Leben.

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                                          • Re: Kennt jemand Trauer?


                                            Ich habe den ersten Beitrag noch einmal gelesen, die Mutter..ja..sie leidet, du würdest dem gerne was Zusetzen..was..??

                                            Willst du sie zum Lachen bringen wo sie lieber leidet?
                                            Möchtest du sie umprogrammieren damit sie dir besser gefällt?
                                            Probiers, es wird dir nicht gelingen.
                                            Ich habe heute eine grausige Nachricht erhalten. Jemand, der sich abgestrampelt hat sein Leben lang um ja so zu sein wie erwünscht und von jedermann als gut befunden ist trotz aller Bestrebungen ins völlige Aus geraten. Nichts geht mehr- ein Wrack steht vor dem Nichts, wieder einmal, wie so oft.
                                            Von aussen betrachtet erkenne ich den Hauptfehler.
                                            Diese Person hat ihre Wünsche und Bedürfnisse hintenangestellt, weil es "charaktervoller" ist zu geben - nicht zu nehmen.
                                            Wer programmiert uns so?
                                            Gib, gib, gib und halte dich zurück für dich was zu erbeten...
                                            Ich weiß mittlerweile, man kriegt KEINEN Preis für dauernd da sein für andere ohne Lohn und ohne Gehalt.
                                            Wenn du das machst, dann stoppt dich das Leben und lässt dich pleite dastehen und einsehen irgendwann: auch du zählst...fordere endlich zurück was du gibst- anstatt dir ein schlechtes Gewissen einreden zu lassen falls du aufheulst und vermeldest: das geht über meine Kräfte, deine Kräfte dauernd zu speisen und nichts dafür zu kriegen ausser den Titel du bist aber gut zu mir.
                                            Oder?
                                            Deine Mutter hat nicht heulen gelernt- aufheulen... sie entspricht dem Bild lieber: tapfer sein, durchhalten, geben...lebenslang.
                                            Vielleicht schämst du dich tired, weil du dich da ein wenig tolpatschig anstellst und lieber nicht die klassische Mutter sein willst sondern eher das Vorbild Vater eingenommen hast.
                                            Im Sinne von: was etrifft es mich...ich bin nicht wie du der Aufopferer.
                                            Da haben wir es wieder- die größten Aufopferer haben Mitleid, lassen sich zu gerne in die Gefühlsstrudel reissen - Egoisten eher nicht.
                                            Hab auf alle Fälle kein schlechtes Gewissen, wenn du dich abgrenzen kannst.
                                            Das ist weit gesünder als wenn du in diesen Klagereigen einstimmen würdest.

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                                            • Re: Kennt jemand Trauer?


                                              Hi Elektraa,

                                              ........Vielleicht schämst du dich tired, weil du dich da ein wenig tolpatschig anstellst und lieber nicht die klassische Mutter sein willst sondern eher das Vorbild Vater eingenommen hast.......

                                              Also hier im Forum so etwas zu schreiben empfinde ich wohl als peinlich oder auch unangenehm weil ich mich sonst nie so sehr damit auseinandersetze, im Realen behalte ich solche Dinge eher für mich. Es kommt mir etwas übertrieben und eigentlich gar nicht so relevant vor. Bei so Beiträgen wie dem letzten beschäftige ich mit Familiären Gegebenheiten die eigentlich schon erledigt sind, die ich auch als ganz gut verarbeitet betrachte(te) und da bereue ich es hinterher dem ganzen wieder neues Leben eingehaucht zu haben.

                                              Meiner Mutter gegenüber habe ich eher ein schlechtes Gewissen, sie wurde immer ausgenutzt, nicht zuletzt auch von mir und sie hat nie wirklich etwas zurückbekommen. Im Gegenteil, jahrelang haben sich ihre Kinder so egomanisch benommen wie ihr Mann.

                                              Und selbst jetzt wo ich mich mal durchgerungen habe mich mit ihr und dem was sie gerade durchmacht zu beschäftigen nutze ich die Gelegenheit um das Thema wieder zu entschärfen. Ich schreibe etwas wo es vor allem um mich geht und richte meinen Fokus auf mein Leben. Gehe auf Spurensuche danach wo die Ursache für meine sehr widersprüchlichen Gefühle ist, anstatt mich weiter mit dem auseinanderzusetzen was ich begonnen habe.
                                              Es ist ja gar nicht das Thema weshalb ich alles von mir weg schiebe, sondern wie ich das ändern kann und dazu muß ich nicht über mein Leben philosophieren, was ja wieder egoistisch ist und vor allem ein Ablenkungsmanöver vor mir selber.
                                              Das was ich dann auch bereue ist das ich mich damit in eine Richtung begebe die ich immer einschlage, die Mutter rückt wieder an den Rand und ich erteile mir die Absolution dafür, indem ich mich mit meiner eigenen Entwicklung befasse. Was zwar wichtig erscheint, aber genaugenommen im Moment überhaupt nicht wichtig ist.

                                              Du hast schon recht damit, das ich eigentlich ganz froh sein kann das ich in vielen Dingen recht kühl bin (was aber eigentlich gar nicht stimmt, sonst würde es mich nicht beschäftigen), ich bin damit meist gut gefahren, wahrscheinlich besser als andersherum. Es ist ja auch nicht so das ich solche Gefühle gar nicht habe, aber meist bei Sachen die im Vergleich gar nicht so tragisch sind. Bei den schlimmen Ereignissen schalte ich einfach ab, was dann auch wieder ziemlich fies ist, weil Menschen wie meine Mutter das einfach nicht verdient haben.

                                              Andererseits ist es wohl auch gut das ich hier vom Kern der Sache zu dem eher egoistischen Beitrag geswitcht bin. Ich habe jetzt die Vermutung das nicht alleine der Gesundheitszustand meiner Mutter das Problem ist, sondern zum Großteil das ich in der Haltung verharre die ich schon immer eingenommen habe wenn es kritisch wird, obwohl ich es in der Hand hätte das zu ändern. Ich schiebe das einfach mal wieder beiseite und sage mir es wird sich schon alles richten wenn ich nur lange genug drauf warte, obwohl ich weiß das es nicht so ist. Meine Vogelstrauß Politik und das Abwälzen von zu sehr belastenden Situationen auf andere, in dem Fall auf den der eigentlich dringend entlastet werden sollte, macht mir wohl am meisten zu schaffen. Ich bekomme es nicht hin meinen Antrieb zu aktivieren, obwohl das meine eigene Moral verlangt. Da fällt mir dann nur egoistische Feigheit und Unfähigkeit zu ein.

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                                              • Re: Kennt jemand Trauer?


                                                Hi Shushu,
                                                zu dem Bereuen habe ich etwas in dem Beitrag an Elektraa geschrieben.

                                                ......Ich habe eine Frage an Dich: War nicht in irgendeinem Thread mal die Rede davon, dass sich Dein Bruder das Leben genommen hat? Ich weiß jetzt nicht, ob ich hier was vertausche.......

                                                Da trügt dich dein Gedächtnis nicht, wir waren fünf und drei davon Jungs.

                                                .....Weisst Du, ich denke gerade darüber nach, warum Du Deinen Vater so verinnerlicht hast......

                                                Wohl weil es am einfachsten war, dabei konnte ich ihn über weite Strecken absolut nicht leiden.:-) Ich bin eigentlich ein sehr schüchterner, zurückhaltender Mensch und kann mich auch nicht besonders gut durchsetzen. Das ich meinen Vater in der ein oder anderen Eigenschaft kopiert habe hat da einiges vereinfacht, gefühlsmäßig und auch im Auftreten. Ich habe regelrecht einstudiert wie ich mich wo verhalte um keinen verwundbaren Punkt zu offenbaren.:-)

                                                .....Und ich war immer erstaunt darüber, dass sie das alles nicht erinnern konnten.......
                                                Ja das kenne ich auch und im Gegenzug erinnern sich dann andere an Sachen von denen man selber nichts mehr weiß. Da fragt man sich doch manchmal ob man überhaupt zusammen gewohnt hatte, oder ob man selber eine falsche Wahrnehmung der Vergangenheit hat.

                                                ......Regeln waren: gute Noten,keine Probleme machen
                                                Mutter hat den Haushalt geschmissen, auch gearbeitet, Vater der Hauptverdiener....aber Familienleben....hm,konnten wir uns selber basteln.
                                                Mit 14 Jahren bin ich mitten in der Nacht auf eine Silvesterparty gegangen, kam betrunken irgendwann morgens mit dem Taxi nach Hause und meine Eltern: kein Kommentar, als wäre es das normalste der Welt......

                                                Ja so in der Art war das auch bei uns, wir haben unseren Alkohol sogar direkt zuhause im Partykeller vernichtet.;-) Gute Noten waren bei uns aber nicht so das Thema, Hauptsache die Regentschaft des Vaters nicht anfechten das meiste andere wurde nicht so eng gesehen. Es gab aber auch positives was vermittelt wurde, so ist das nicht, auf die gute Kinderstube wurde schon geachtet.:-) Der Umgang mit anderen Lebensweisen, noch so schrägen Randgrupen und kaputten Persönlichkeiten war auch sehr tolerant. Das ist etwas worum ich auch froh bin und als sehr positiv empfinde.

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                                                • Re: Kennt jemand Trauer?


                                                  ".....Alkohol sogar direkt zuhause im Partykeller vernichtet.;-) .."

                                                  Ich stand mal sonntags morgens mit meinen Schwestern an der Wohnzimmerbar und wir haben die Eierlikörflasche reihum geleert...Als unsere Eltern das gemerkt haben, haben Sie komplett die Bar geräumt.

                                                  Aber dann ganz schizo: meine Mutter gab uns Kindern, wenn wir nicht einschlafen konnten ein Glas Rotwein mit Zucker und Eigelb verquirlt....Hammer, oder?!

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                                                  • Re: Kennt jemand Trauer?


                                                    Das sagst du was. Mir hat mal eine Frau empfohlen etwas Cognac ins Babyfläschen zu mischen, altes Hausrezept, total daneben.

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