Hallo Dr. Riecke,
.....Liebe Tired, sicher überfordere ich Sie hier ein wenig......
Nur ein wenig.;-)
Im Grunde beschäftigt sich ja jeder Mensch mit der Frage was danach kommt, sobald er das erste mal vom Tod hört also spätestens wenn man die Hintergründe von Ostern kennt.:-)
Das Leben als Geschenk zu betrachten und jeden Augenblick zu genießen muß ich wohl noch etwas üben, vielleicht ist das auch eines der Hauptprobleme.
Ich habe mal für mich überlegt was am Tod das schlimmste ist, wenn man es rational sieht, eigentlich gar nichts. Entweder kommt tatsächlich noch etwas egal in welcher Form und das wäre absolut nicht schlimm, es sei denn man hängt einer Höllenvorstellung an, was bei mir ja nicht so ist. Oder man ist eben tot und dann merkt man ohnehin nichts mehr, was auch nicht schlimm wäre. Das Leben ansich hätte dann zwar einen Hauch der Sinnlosigkeit aber das muß einen ja nicht unbedingt am genießen hindern.
Ich denke in meinem Fall ist es eher das was mit dem Körper passiert, verbuddelt zu werden (hat vielleicht etwas mit dem frühen Lesen von Edgar Ellen Poe zu tun), oder auch das Verbrennen.
Es gibt eine Gruppierung bei den Buddhisten die verfüttern ihre Toten an die Geier, oder in vielen Kulturen wird man unter offenem Himmel verbrannt, das sind Bräuche die ich wesentlich beruhigender finde.
Sehr interessant finde ich den Buddhismus in dem das erstrebte Nichts mit dem, wie ich finde, Fluß der Indianer vergleichbar ist. Das ist auch ein erst einmal etwas beängstigender Gedanke, gerade weil man als Individuum nicht mehr existiert, das ist ja etwas um das sich das eigene Leben vom Anfang bis zu Ende dreht und winziger Teil eines ganzen zu sein ist da unvorstellbar. Mittlerweile fände ich es aber besser, als eine Ewigkeit mit dem eigenen Ich zu verbringen.
Um sich solchen Vorstellungen annähern zu können und sie auch als tröstlich zu empfinden, muß man wohl auch ein wenig in der Lage sein über das eigene Ich hinaus zu denken. Was meiner Meinung nach sehr erstrebenswert ist, aber schwierig zu bewerkstelligen. Ich versuche dran zu arbeiten, die mangelnde Vorstellungskraft steht mir da nur meist im Weg.;-)
......Etwas pointiert formuliert wäre Trauer dann nämlich auch nur eine Variante der Selbstbezogenheit: Ich vermisse den Verstorbenen, i c h habe ihn nicht mehr um mich..........
Ja genau so ist es. Rein rational betrachtet dürfte am Tod nichts schlimmes sein, also für den Verstorbenen. Man selber ist der, der leidet nicht der andere. Eigentlich ist Trauer eine spezielle Form des Selbstmitleides, oder häufig auch ein schlechten Gewissen. Die Intensität wird durch die jeweilige Beziehung bestimmt. Das einzige was einem für den Verstorbenen Leid könnte wäre die Art des Sterbens, oder das er vielleicht kein gutes Leben hatte, aber auch das ist ja für ihn nach dem Sterben überhaupt nicht mehr relevant.
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