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vom Lebensgefährten vergewaltigt

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  • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


    "Ich bin momentan nicht in der Lage, über das Wochenende zu sprechen. "

    Das ist verständlich, aber es wäre ein Stück Selbsthilfe in Richtung Bewältigung, wenn Sie alles wach halten.

    Die Frage ist auch, ob Sie nicht Ihr "Kreuz" verbreitern und jemanden zum Tragen helfen fänden.
    In Sandras Film könnte es der Vater sein, wer bei Ihnen?

    Kommentar



    • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


      Hallo Steffi,

      das ist aber schön, dass Du Dich meldest! Man merkt Dir an, wie schwer Dir das fällt.

      Mir brauchst Du auch nicht erklären, wie Du Dich am Wochenende gefühlt hast. Wie man sich eben fühlt, wenn alle um einen herum lachen und tanzen und sich freuen, während man sich selbst hundeelend fühlt. Alles scheint wichtiger, der Geburtstag, dass es dieser Frau gut geht an ihrem Festtag, das Image Deines Partners, dass der sich wohlfühlen kann.

      Und wenn er einen in den Arm nimmt, lacht, vielleicht noch küßt, wie leer man sich fühlt, wie innerlich tot, weil man durch sein Lächeln hindurch das Gesicht sieht, das er an diesem Abend trug.
      Alles bestens mit seiner netten Freundin an der Seite, das auch ja alles normal wirkt - das alles scheint wichtiger als man selbst.

      Das Schlimme daran ist aber nicht, dass es für die anderen wichtiger ist, dass es für ihn wichtiger ist, sondern das Schlimme ist, dass man damit eine Botschaft an sich selbst gibt: Es ist okay so, die anderen sind wichtiger, dieser verdammte Geburtstag, alles das ist
      wichtiger als ICH, nein, ICH bin nichts WERT! Das ist die fatale Fortsetzung der verlorenen Achtung Deines Partners Dir gegenüber: Der Verlust der Achtung vor Dir selbst !!

      Das Dumme an der Sache ist, dass das auf einer Ebene geschieht, die einem gar nicht so bewusst ist. Vom Kopf her, von der Logik her, ist schon klar, dass man sich nicht zu schämen braucht. Dass er sich eher schämen sollte. Dass dieses Mädel in dem Film sich nicht zu schämen braucht, klar.

      Dennoch fühlen wir alle mit, dass sie das tut. Umso mehr aber, wenn dies nicht von einem Fremden sondern von einem Menschen, der uns doch vermeintlich liebt, geschieht, diese schlimme Missachtung unserer Person. Ein Partner (oder auch ein Vater) spiegelt mit seiner Liebe zu uns unsere Liebe zu uns selbst. Ein Liebender nimmt uns an so wie wir
      sind, mag oft dieselben Dinge, die wir an uns selbst mögen und vermag zu lächeln über unsere kleinen Schwächen, er liebt uns eben. Wir fühlen uns besser, wenn wir uns so geliebt fühlen, es wertet unseren Selbstwert unsere Eigenliebe auf.
      Und nun hat er das mit Füssen getreten, es ist einen Dreck wert. Wir sind einen Dreck wert. Diese Liebe ist nichts wert, nicht seine, und damit eben auch nicht Deine zu Dir selbst.
      Nur spüren wir das eben gar nicht so deutlich, was da mit uns geschieht, es passiert mehr unbewusst. Vielleicht würden wir mehr davon spüren, wenn wir auf uns selbst achten. Aber eben das ging ja mit verloren, die Selbstachtung.

      Ich hab das damals überhaupt nicht gemerkt - die Wandlung. Am Anfang meiner Pubertät war ich aktiv, wollte so viel gesellschaftlich verändert, ging auf Demos gegen Atomkraft :-), war total rebellisch gegen meine Eltern, versuchte mich an leichten Drogen, wie Joints oder Bier, hatte viele Freunde, ich war in drei verschiedenen Cliquen, ich war selbstbewusst, setzte mich allein auf die Strasse und spielte Gitarre (ich bin heute ganz erstaunt, wenn ich daran zurückdenke :-)
      Den Umbruch habe ich irgendwie gar nicht bemerkt. Ich fing eine Ausbildung an und versprach meinen Eltern, dass auch brav durchzuhalten, weil sie dabei vermittelt hatten. Deswegen fand ich das wohl alles ganz normal so. Dass sich die Kontakte auflösten, meine Aktivität verflog ...es fand so unmerklich statt.

      Ich verstehe es erst heute, dass damals ein kompletter Rückzug stattfand, nicht bewusst, sondern einige Schichten tiefer, wo ich gar nicht hinsehen konnte. Da hatte ein Beschluss stattgefunden, mich zurückzuziehen aus der Welt, nicht mehr an mich zu glauben, mich nicht mehr zu achten, meine Ziele nicht mehr zu achten, mir das nicht mehr wert zu sein, nicht mehr kämpfen zu wollen, Angst zu haben vor der Auseinandersetzung mit anderen
      mit der Welt, mich klein zu fühlen und schwach und nicht liebenswert ...

      Heute fühle ich das alles wieder. Die Trauer, die Wut - all die Gefühle, die ich damals mit unter den Teppich gekehrt habe, um das Image meines Vaters zu schützen. Und deshalb weiss ich heute auch, dass ich damals etwas hätte tun sollen. Etwas, irgendetwas, um mich zu wehren, um mir selbst zu zeigen, DAS MUSS ICH NICHT HINNEHMEN !! Das bin ich mir selbst wert, mich zu wehren. Das hätte keine Anzeige sein müssen, es gibt da eine grosse Bandbreite zwischen einer Anzeige und dem so tun, als ob nix gewesen wäre!

      Es ist, als ob mir damals ein Messer ins Herz gestossen wurde und die Klinge abbrach. Die Wunde verheilte und niemand bemerkte, dass die Klinge steckengeblieben war. Ich schon ein bisschen, aber ich war auch froh, dass die Wunde äußerlich verheilt und nicht mehr sichtbar war. Ich wollte sie nicht wieder aufreissen, es tat so weh.
      Aber mit dieser Klinge hat es sich schlecht gelebt. Sie hat da drinnen weitere grosse Schäden angerichtet. Ich wusste nicht, dass ich gar keine Chance hatte, mich wieder zu finden, solange sie da noch steckte.

      Heute heilt diese Wunde, die Klinge wurde entfernt. Mit viel Liebe heilen solche Wunden. Ja, dafür braucht es Liebe, damit wieder Selbstliebe, Selbstachtung und Selbstvertrauen wächst.

      Lass die Klinge da nicht stecken, Steffie, die Verletzung, die Vergewaltung kannst Du nicht ungeschehen machen, aber für die Heilung kannst Du etwas tun, indem Du Dir Hilfe suchst.

      Versuchs mit kleinen Schritten, wenn so schwerfällt, aber tu irgendwas. Sag nicht "Irgendwie ist alles wieder normal", so als seiest Du Zuschauer und nicht handlungsfähig, Du kannst etwas tun, damit nicht irgendwie alles wieder normal ist. Vielleicht magst Du nochmal beim Wildwasser anrufen (was hat eigentlich das Gespräch ergeben ?) oder bei einer alten Freundin? Oder Du fährst eben einfach mal so nach Hause, um nur die Geborgenheit bei Deinen Eltern wieder zu spüren. Oder ... mach halt kleine Schritte,
      wenns mit grossen nicht geht.

      Schön, dass Du immerhin hier in Kontakt bleibst, das ist auch ein kleiner Schritt! Vielleicht
      gelingt Dir bald ein weiterer, ich wünsch es Dir,

      liebe Grüsse
      Sandra

      Kommentar


      • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


        Hallo Sandra,
        hast du noch Kontakt zu deinem Vater?
        Ich habe die Erfahrung gemacht das man den heutigen Menschen durchaus tolerieren kann aber den von früher hundert prozentig erschlagen würde, wenn es so etwas wie Zeitreisen gäbe. Würde mich mal interessieren ob du mit ihm noch halbwegs zurecht kommst, oder den Kontakt vollkommen abgebrochen hast.
        L.G.

        Kommentar


        • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


          dr.riecke schrieb:

          > Das ist verständlich, aber es wäre ein Stück
          > Selbsthilfe in Richtung Bewältigung, wenn Sie
          > alles wach halten.

          Die Erinnerungen quälen mich. Inwieweit soll es mir helfen?

          > Die Frage ist auch, ob Sie nicht Ihr "Kreuz"
          > verbreitern und jemanden zum Tragen helfen
          > fänden.
          > In Sandras Film könnte es der Vater sein, wer bei
          > Ihnen?

          Niemand. ich schäme mich viel zu sehr. Ich habe auch Angst davor,
          dass ich anders behandelt werden könnte.

          Kommentar



          • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


            Tired schrieb:
            -------------------------------------------------------
            > Ich habe die Erfahrung gemacht das man den
            > heutigen Menschen durchaus tolerieren kann aber
            > den von früher hundert prozentig erschlagen würde,

            Das hängt doch wesentlich davon ab, ob sich der Mensch geändert hat!
            Meine Eltern (meine Mutter hat zwei Stunden lang in der Tür gestanden und geweint) habe ich vor 1,5 Jahren das letzte Mal gesehen. Ich wohne 800 km entfernt und dieser letzte Besuch bei ihnen wurde von mir abgebrochen u.a. auch deshalb, weil auch da wieder Gewalt ( rein verbal) nun gegenüber meiner Tochter stattfand.

            nun, nach 1,5 Jahren ist er bemüht. Er ist 63. Hat seine achtjährige Enkeltochter zuletzt vor ihrer Einschulung gesehen. Meine Eltern werden mich jetzt im April, besuchen. Auf meinem Terrain. Wo ich die Regeln aufstelle. Da - wo ich Grenzen setzen kann - meine Grenzen, was ein positives Miteinander angeht ... tja, so ist der Stand derzeit.

            Deine Formulierung finde ich aber aus einem anderen Aspekt heraus sehr
            interessant:

            ... das man den von früher hundert prozentig erschlagen würde

            So habe ich mal empfunden. Einen Wahnsinnshass. Den Wunsch, wenn er mal
            alt und gebrechlich sei, schwächer als ich, ihm das heimzualten, selbst
            dem alten Mann. Ich hatte soviel Hasse, soviel Wut, dass mich der Gedanke
            nicht störte, einen alten Mann halb totzuschlagen.

            ... das man den heutigen Menschen durchaus tolerieren kann

            vielmehr. Man kann so viel Verständnis aufbringen für seine Jugend, er
            war damals erst 35. Man kann soviel auch lesen und verstehen, was er
            selbst alles hat erdulden und durchleiden müssen in seiner Kindheit,

            eben diese Spaltung fällt mir auf. In Deiner Formulierung. Und ich meine
            mich zu erinnern, dass auch Du den Kontakt zu Deinen Eltern abgebrochen
            hast. Wohl deshalb möchte ich darauf eingehen.

            Für mich ist das heute eins geworden. Diese beiden Sichtweisen. Und das
            war nicht abhängig davon, ob sich die Person gewandelt hat. Es ist schwer
            zu beschreiben, was ich meine, aber ich bin sicher, dass ein Psychologe,
            wie Dr. Riecke beispielsweise, weiss, was passiert ist. Ich bin nicht
            mehr einerseits voller Verständnis und andererseits voller Wut.

            Scheint unerheblich, wenn es nur das Verhältnis zu den Eltern anginge.
            Das hat aber ganz viel mit mir selbst zu tun, denn auch das spiegelt mal
            wieder wider, es gibt zurück, wie ich andere sehe, die Welt sehe, und
            dann mich sehe.

            Und ich finde mich ganz toll, Tired :-)) Ich habe soviel Gefühl, so viel
            Empathie für andere, ich fühle so vieles. Das ist meine Mama :-) Und ich
            bin so klug, dieses Gefühl gepaart mit Intellekt, damit es zu durchschauen,
            zu rationalisieren - ich finde das ganz klasse, was dabei herausgekommen
            ist. :-)) Meine Eltern sind nicht nur für meine Schäden verantwortlich,
            sondern zunächst einmal für das: Für all das Positive, das ich bin !!!
            Ich bin ganz stolz auf sie, und auf mich, auf das, was sie mir da mitge
            geben haben.

            Aber klar, ich sehe auch nach wie vor die negativen Aspekte, sie haben
            mir Dinge zugemutet, mir weh getan, weil sie unzulänglich waren, versagt
            haben, das geht mal gar nicht, was da passiert ist.

            Nur, es ist eins geworden. ihre positiven udn ihre negativen Seiten.
            Und daraufhin sind es meine geworden. ICH.

            Kommentar


            • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


              Ne den Kontakt habe ich nicht abgebrochen, liegt wohl daran das man sich manchmal sehr spät damit auseinandersetzt und dann ist alles irgendwie immer noch normal, vielleicht ein bisschen wie bei Steffi.
              Bis zu einem gewissen Punkt Verständnis für so Menschen zu haben ist ja auch richtig, das ist ja im Grunde auch eine Krankheit, aber man weiß normalerweise das man Krank ist und macht etwas dagegen. Das Verhalten solcher Menschen erinnert mich sehr stark an Psychosen, keine Einsicht das etwas nicht stimmt und sich im recht fühlen, ein perfekter Selbstbetrug, wobei man den Psychotikern zugute halten muss das sie wirklich keine Kontrolle über ihre Wahrnehmung haben.
              Diese Ausreden, das man von seinen Kindern angemacht wurde und nichts dafür kann, wenn dann die Frau Jahre später mit der Nase drauf gestumpt wird, kommen dann wieder so Sachen das alle Kinder total auf ihn gestanden haben und er sich mit Mühe dagegen wehren konnte, nix passiert das muss wohl eine falsche Erinnerung sein. Dann versuchen die Mütterlis dieser Welt tatsächlich zu vermitteln, und das "Missverständnis" aus der Welt zu räumen.Ich frage mich ob das Vertrauen zu dem Mann wirklich so Grenzenlos ist und sie wirklich nichts mitbekommen haben, oder einfach auch eine Verdrängung zelebrieren?
              Ich habe durchaus Verständnis für solche Menschen, aber nicht wenn sie ihre Abbartigkeit leben, sie behaupten ihre Familie zu lieben und quälen sie. Wer seine Familie liebt der macht etwas gegen seine Veranlagung und holt sich Hilfe, es könnte natürlich auch so sein das sie meinen ihren Töchtern nur gutes zu tun, aber warum wird dann gelogen, da weiß er doch das es nicht richtig ist.
              Auf jeden Fall haben solche Menschen ein gutes Selbstbild und scheinen das so zu drehen das sie vor sich selber gut dastehen, mich würde interessieren ob die von Anfang an daran glauben oder sich selber einer Gehirnwäsche unterziehen um ihre Selbstachtung nicht zu verlieren. Das hieße für mich nichts anderes als das die Kinder ihn einen Dreck interessieren und er Liebe ganz schön schräg auslegt. Andererseits weiß ich das solche Menschen ihre Familien durchaus lieben, irgendwie scheint so was im Hirn des Täters getrennt abzulaufen, dort der Verlässliche und wenn man einmal etwas Vertrauen hat macht er es gnadenlos kaputt. Ich frage mich halt ob die wirklich nicht wissen was sie anrichten, oder diese Ignoranz auf einer Verdrängung beruht.
              Ich glaube auch nicht das so ziemlich jeder Täter eine schwere Kindheit oder sonst was hatte, das mag auf einige zutreffen, für andere ist es einfach nur eine billige Ausrede und wie gesagt jeder hat den freien Willen und Möglichkeit das Therapieren zu lassen, es zumindest zu versuchen, alles andere ist eine Abwertung der Menschen die seine Liebe voraussetzen und er benutzt sie nur zur Befriedigung seiner Triebe.
              Naja, ein bissl off topic bin ich jetzt schon, () danke für deine Antwort.
              L.G.

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              • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                geht es um sexuellen missbrauch? eine auseinandersetzung ist meiner meinung nach nie zu spät. nie. und falls es um sexuellen missbrauch innerhalb der familie geht: ja, ich glaube, die mütter sind indirekt daran beteiligt, weil sie es nicht sehen wollen. weil nicht sein kann, was nicht sein darf. sie sind auch schuldig.
                der vater meines ersten freundes, seines zeichens oberkirchenrat, hat alle seine töchter (3) sexuell missbraucht. teilweise passierten begrapschungen mitten im wohnzimmer auf dem sofa. eine tochter war später psychisch schwer gestört und hat sich umgebracht. der missbrauch wurde erst von der jüngsten tochter in der familie thematisiert, als er schon gestorben war. die mutter findet bis heute, dass man das doch jetzt nicht mehr aufwirbeln muss - jetzt, wo er tot ist. aber es geht wohl eher um ihr eigenes leben, denn schließlich hat sie 40 jahre mit dem monster verbracht - wer will vor sich schon zugeben, dass man in der hinsicht schwerstens versagt hat? wer will die erinnerung von 40 jahren umkrempen müssen? die tochter hat es mittlerweile auch aufgegeben.
                eine schwere kindheit des täters kann nie eine entschuldigung sein, sondern nur einiges erklären. dennoch hat jeder auch eine wahl und spürt es in den momenten auch, dass er eine wahl hat. ich würde auch gern mal wissen, was in solchen männern vor sich geht. gibt es da keine literatur drüber?

                Kommentar



                • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                  "gibt es da keine literatur drüber?"

                  die gibt es als forensische Fachliteratur für psychiatrische Gutachter.

                  Ich würde Ihnen diesen Konsum aber nicht empfehlen, denn das Verständnis für die Täter wird dadurch nicht befördert.

                  Kommentar


                  • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                    vielleicht nicht im sinne von emphatie, aber im sinne von sachlichem verstehen und der kenntnis, was in solchen menschen abläuft. es erscheint einem ja unbegreiflich. es gibt auch von wildwasser literatur darüber, aber die ist sehr unsachlich. aber dort hatte ich z.b. mal gelesen, dass der täter sehr wohl weiß, wann er bei dem kind eine grenze überschreitet. daher gibt es dann ja auch diese "wir sagen der mama aber nichts"-pakte oder das "wenn du das der mama erzählst, passiert was schlimmes" etc.. ein einziges grauen.

                    Kommentar


                    • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                      ich denke das es auch Täter gibt die dem Kind vermitteln das es etwas besonderes ist und das Kind durchaus ein Gefühl des positiven entwickelt, also wenn es schon in oder vor der Pubertät steht. Manche haben ja kaum Probleme, obwohl sie missbraucht wurden, ich habe mal ein Opfer gefragt ob sie jemals Probleme damit hatte, in der Beziehung oder mit der Psyche allgemein, sie hat das verneint, das wird wohl auch so gewesen sein, verstehen kann ich das allerdings nicht. Da ich aber den Vater kenne und weiß das sie nicht mehr so klein war, kann ich mir gut vorstellen das sie das ganze irgendwie positiv vermittelt bekommen hat und sich dadurch vielleicht als etwas besonderes oder ewachsener gefühlt hat. Wobei sie viele Jahre schwerst Drogenabhängig war, vielleicht waren die Drogen eine unbewusste Reaktion auf das ganze, jedenfalls hat sie bewusst kein Problem damit gehabt und ein wohl ganz normales Leben geführt, außerhalb der Drogenzeit. Das geht mir nicht aus dem Kopf, wie so etwas funktioniert.

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                      • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                        ich denke, genausowenig wie man bei tätern verallgemeinern kann (wie z.b. schlechte kindheit=wird aggressiver täter), so wenig geht das bei den opfern. jeder mensch reagiert unterschiedlich. manchen zerstört schon ein einmaliger übergriff die beziehungs- und vertrauensfähigkeit, andere sind wiederum auch bei häufigen übergriffen in der lage, gute beziehungen zu führen. in der einen oder anderen weise wird aber jeder daran zu knacken haben. es ist aber auch ganz positiv zu wissen, finde ich, dass ein missbrauch nicht gleich heißt, dass das ganze leben nun verkorkst ist, sondern dass da noch sehr viele andere faktoren mit reinspielen.

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                        • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                          Wenn jemand damit gut klar kommt ist das sicher etwas positives, auf der anderen Seite könnte ein Opfer daraus schließen das es übertreibt, es einfach die eigene Schwäche ist das es nicht damit fertig wird und wenn dann noch die Scham dazu kommt, dürfte es schwierig werden da heraus zu finden. Die Schuld wird zum sehr großen Teil auf sich bezogen schließlich bekommt man das ja auch vom Täter und im schlechtesten Fall auch von anderen gesagt Vielleicht kommt es deshalb zu so irrationalen Reaktionen, wie ein Festhalten am Partner wenn er vergewaltigt hat, oder am Verwandten und der Liebesfaktor kommt dann auch noch dazu.

                          Kommentar


                          • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                            ja, das kann passieren - und um aus diesen fallen herauszukommen, würde ich immer therapeutische hilfe suchen. das eigene kleinreden der empfindungen gehört zu der falle dazu. wie gesagt, jeder mensch ist anders, ich glaube, KEINER kommt mit missbrauch gut klar. jeder hat verletzungen, die sind aber unterschiedlich und äußern sich auch sehr unterschiedlich und vielen ist es auch nicht bewusst. man kann das als außenstehender auch gar nicht wissen, auch wenn alles nach außen ganz super ausieht, kann es nach innen verheerend sein. wie gesagt, manche können damit nicht leben und bringen sich um - und da ist es doch tatsächlich gut, wenn man doch noch eine menge energie in sich hat und dies nicht getan hat. es ist aber im grunde auch vollkommen wurscht, wie andere damit klar kommen oder nicht, man muss sich um sich kümmern in erster linie. jede geschichte ist da einzigartig und man sollte damit beginnen, sich selber und seine geschichte zu respektieren. ich wollte damit nur sagen: auch wenn man damit nicht klar kommt (was wie gesagt keiner tut, da bin ich sicher), heißt das nicht, dass man bis an sein lebensende zerstört und gezeichnet ist, sondern dass es auch heilungsmöglichkeiten gibt.

                            Kommentar


                            • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                              Ich sehe das so das es nicht für jeden eine Aussicht auf Heilung gibt, vor allem nicht für jene die sich lieber selbst töten. Für die gab es nie eine Möglichkeit, weil sie nicht in ihrem Denken vorhanden war. Wenn ich jetzt höre das ein neun jähriges Kind vergewaltigt wurde und die Ärzte einen Schwangerschaftsabbruch vornahmen um ihr Leben zu schützen. woraufhin sich der Bischof hinstellt und sagt das alle exkommuniziert sind, dann wird es mir schlecht. Auch wenn das in Brasilien einem erzkatholischem Land passiert, ist das eine regelrechte Globale Verurteilung denn alle Katholiken dieser Welt hören einen Bischof und Kirchenmann und nicht die Einzelperson. Ein regelrechter Faustschlag ins Gesicht aller Opfer, die quasi Öffentlich abgemahnt werden die Folgen von einer Vergewaltigung zu tragen um ins Paradies zu kommen, weil´s da ja so schön ist fällt die Hölle auf erden nicht so in´s Gewicht und die Fanatiker blasen in das selbe Horn. Das passt jetzt wirklich nicht mehr so richtig zum Thema, aber es hat mich halt gerade tierisch aufgeregt.

                              Kommentar


                              • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                kann ich sehr gut verstehen, sowas regt mich auch sehr auf, da könnte ich kotzen. ich hab jetzt auch mehr unser land hier gemeint - hier gibt es krankenkassen, die therapien bezahlen, hier lebt man nicht im krieg , die gesellschaft verurteilt vergewaltigung und missbrauch einhellig usw.- also es sind sehr gute voraussetzungen zur heilung da. bei den meisten, sicher nicht bei allen, da hast du recht. wie gesagt, es spielen viele faktoren eine rolle etwa wie stabil man sonst als persönlichkeit werden konnte, wie die freunde sind, das umfeld. aber man sollte es auf jeden fall versuchen, es lohnt sich ungemein!! sndra d hat es ja schon sehr gut geschildert, dass das einem gradezu das leben rettet. wenn man das ganze leben lang mit dieser scham und schuld herumläuft, nimmt die seele noch mehr schaden und verkrustet. je länger die kruste wachsen kann, desto schwieriger wird es, sie wieder aufzubrechen. auch das hat sandra d mit dem bild vom messer sehr gut deutlich gemacht, so gut kann ich das gar nicht.
                                auch wenn ich auch so meine erfahrungen in diesem bereich habe, leider.

                                Kommentar


                                • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                  Als ich ca. 10 1/2 war sind wir umgezogen. Ich habe noch einen 2 Jahre älteren Bruder. Mein Vater war im Außendienst tätig und immer nur an den Wochenenden zu Hause. Meine Mutter war es leid, immer nur zu Hause zu sein und suchte sich nach wenigen Monaten eine Vollzeitstelle.


                                  Tired schrieb:
                                  -------------------------------------------------------
                                  > ich denke das es auch Täter gibt die dem Kind
                                  > vermitteln das es etwas besonderes ist und das
                                  > Kind durchaus ein Gefühl des positiven entwickelt,
                                  > also wenn es schon in oder vor der Pubertät steht.


                                  Ich war gut entwickelt und da wir immer alleine zu Hause waren (oder warum auch immer), fing mein Bruder nach kurzer Zeit an, sich für mich zu "interessieren". Nach Schulschluss hat er sich monatelang regelmäßig an mir vergangen und mir immer wieder eingeredet, dass das normal sei und das man das eben macht. Es hörte erst auf, als ich meine Mens bekam. Er hat mir immer wieder eingeredet, dass "es" was besonderes ist, das jeder macht. Positive Gefühle/Gedanken habe ich nicht entwickelt und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Kind positive Gefühle entwickeln kann. Ich wußte in dem Alter, dass es nicht richtig ist.


                                  > Manche haben ja kaum Probleme, obwohl sie
                                  > missbraucht wurden, ich habe mal ein Opfer gefragt
                                  > ob sie jemals Probleme damit hatte, in der
                                  > Beziehung oder mit der Psyche allgemein, sie hat
                                  > das verneint, das wird wohl auch so gewesen sein,
                                  > verstehen kann ich das allerdings nicht.

                                  Ich halt es für absolut unwahrscheinlich, dass man keine psych. Probleme erleidet.

                                  Kommentar


                                  • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                    oh steffi, ich bin echt sprachlos, was du erleiden musstest in deinem leben. ich fass es einfach nicht. sicher bin ich nur bei einem: es hat nichts damit zu tun, dass ihr alleine zu hause ward! das hat nur begünstigt, dass das keiner mitbekommen hat (wenn er /sienicht wollte), aber es ist nicht normal, dass das ein bruder tut, nur weil er grad mal mit seiner schwester allein ist. wissen deine eltern davon? bitte, such dir hilfe und erleichtere dich ein wenig. es tut wirklich gut, unterstützung zu finden, grad wenn man sich so schwach fühlt, glaub mir.

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                                    • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                      Ich habe nicht mehr so viele Erinnerungen an diese Zeit, aber ich habe zweimal versucht, mit meiner Mutter zu sprechen, als wir einen "Frauenabend" hatten und alleine zu Hause waren. Da war ich so um die 12 denke ich. Meine Mutter fragte mich, was mit mir los sei. Ich weiß nicht, ob ich mich anders verhalten habe, schlecht aussah oder was auch immer. Ich hätte es ihr so gerne gesagt, aber ich konnte es nicht aussprechen.

                                      Meine Eltern wissen nichts davon. Interessanterweise werde ich recht häufig von meinen Ärzten (Orthopäde/Gyn./Internist/Hautarzt) darauf angesprochen, ob ich Gewalterfahrungen gemacht habe. Ich verneine aber stets.

                                      Mit Wildwasser komme ich nicht wirklich weiter. Irgendwie stimmt die "Chemie" zwischen der Bearbeiterin und mir nicht. Ich habe mich daher an den Weissen Ring gewandt und hatte bereits ein Telefonat mit dem Geschäftsstellenleiter. Ich muss mal schauen, ob ich dort einen Termine vereinbare.

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                                      • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                        Da schließe ich mich Abendvogel an,
                                        viele glauben ja das es unter anderem das Ziel einer Therapie ist sich direkt mit Familie und Täter auseinanderzusetzen, soweit ich weiß spielt das aber keine Rolle, es geht da alleine um Aufarbeitung, nicht um Konfrontation.
                                        Nur für den Fall das du Befürchtungen hast zu so etwas genötigt zu werden, das mit dem weissen Ring finde ich klasse, die sind sehr kompetent.

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                                        • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                          deine mutter hat es bestimmt gespürt. interessant, dass die ärzte auch so eine genaue wahrnehmung haben. ja, die chemie muss auf jeden fall stimmen, grad in einem solchen moment. ich wünsche dir, dass es beim weißen ring klappt und du den termin auch wahrnehmen kannst.
                                          wusste dein (ex?)-freund eigentlich von deinen erfahrungen als kleines mädchen? und war es tatsächlich die erste gewalterfahrung mit ihm? es ist so komisch, dass das aus heiterem himmel kam.
                                          ach, du musst auch nicht antworten, natürlich. es ist sicher noch zu früh. ich wünsche dir ganz viel kraft und dass du da rausfindest. wenn du wüsstest, mit wieviel mitgefühl ich grad meinen bildschirm angucke und dich damit meine.

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                                          • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                            Ich hatte und habe immer noch ein schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter. Ich war und bin ihr gegenüber immer sehr aggressiv gewesen. Ich wußte all die Jahre nicht, warum das so ist. Ich glaube inzwischen, dass ich ihr eine Mitschuld gegeben habe und noch gebe, weil sie nichts gesehen und gemacht hat. Abends war sie schließlich immer zu Hause. Mein Vater hingegen war nur am Wochenende zu Hause und teilweise auch nur alle 2 Wochen. Zu ihm hatte und habe ich ein gutes Verhältnis. Ihm gegenüber war ich nie aggressiv. Ich mache ihm auch keine Vorwürfe. Er arbeitet viel, um alles für seine Familie zu ermöglichen.

                                            Der Weisse Ring ist sehr professionell und ich fühle mich dort, auch wenn es erst ein Telefonat mit dem Außenstellenleiter war, ganz gut aufgehoben.

                                            Zum Anfang der Beziehung zu meinem jetzigen "Partner" habe ich Andeutungen gemacht, dass ich in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht habe. Ich habe aber nicht erzählt, wie alt ich war und wer es war. Er hat mich auch nie danach gefragt.

                                            Er hat mich vorher wirklich keine Gewalt angetan. Er hat mir nach Jahren aber einmal erzählt, dass er als Jugendlicher kriminell war und das er im Alter von 17 Jahren wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung angeklagt war. Er wurde zu Sozialstunden verurteilt. Er ist aber nicht vorbestraft sagt er. Vor ein paar Jahren hat er (meines Erachtens wegen einer Lapalie; ich will aber nicht näher darauf eingehen) zusammen mit zwei Kumpels einen Bekannten verprügelt. Als ich davon erfuhr, war ich schockiert und habe überlegt, mich deswegen von ihm zu trennen. Er sagte aber, dass er Frauen keine Gewalt antut. Er ist an sich ruhig und ausgeglichen, aber ab und an rastet er für kurze Zeit aus. Im Grunde genommen nur wegen Kleinigkeiten, wenn etwas nicht so funktioniert, wie er es möchte usw. Er brüllt dann und zerstört ab und an Gegenstände.

                                            Wenn ich über die Zeit mit ihm nachdenke finde ich schon, dass es eine schöne Zeit war. Jeder von uns hat seine Macken. Ich bestimmt mehr als er. Ich bin sehr launisch und leider auch häufig aggressiv, obwohl es mir im nächsten Moment wieder leid tut. Ich hatte in all den Jahren wenig Selbstbewußtsein und war immer sehr schüchtern. Erst in den letzten Jahren ist es mir gelungen, mein Selbstbewußtsein aufzubauen und mich nicht immer schlecht zu fühlen. Ich habe endlich angefangen zu leben und habe Dinge nachgeholt, die ich in meiner Jugend nicht ausleben konnte. Ich fühlte mich endlich wohler in meinem Körper fing an, auf mein Äußeres zu achten und mich zu pflegen. Früher habe ich nur schwarz und grau getragen und habe keinen bisschen Haut gezeigt. Jetzt bin ich wieder ins alte Muster verfallen. Er hat das zerstört.

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                                            • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                              Was mich seit Jahren quält ist, dass ich an diese Zeit nicht mehr so viele Erinnerungen habe. Ich kann nicht mal sagen, ob ich mich dagegen körperlich gewehrt habe. Ich weiß nur, dass ich einmal gesagt habe, dass es nicht richtig ist. Ob er mir gedroht hat, weiß ich auch nicht. Ich durfte es unseren Eltern nicht sagen. War es tatsächlich Missbrauch/Vergewaltigung? Er war schließlich doch nur 2 Jahre älter als ich, also auch ein Kind. Mich belastet das.

                                              Ich war zwar schon als Kind ein wenig schüchtern und zurückhaltend, hatte aber immer Freunde und meine Hobbys. "Danach" habe ich mich geändert. Ich habe mich zurückgezogen und meine Hobbys vernachlässigt/aufgegeben. Ich bekam Essstörungen (Fresssucht), habe mich selber verletzt und unauffällig in schwarz gekleidet. Mit Anfang 20 hatte ich eine Phase, in der ich sogar gestottert habe. Meine Mutter denkt bis heute, dass ich mich so verändert habe, weil ich in die Pubertät kam.

                                              Mit Mitte 20 habe ich darüber nachgedacht, mal einen Psychologen aufzusuchen, habe es aber wieder verworfen, weil ich nicht als "bescheuert" abgestempelt werden wollte. Inzwischen denke ich, dass es unumgänglich ist, weil ich nicht wieder ein Jahrzehnt warten will, bis ich mich ein wenig aufgerappelt habe.

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                                              • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                                Das kann ich gut verstehen, es macht einen wahnsinnig wenn man Erinnerungslücken hat.
                                                Es ist klar das etwas war, man weiß auch was, aber wenn man sich bruchstückweise Erinnert traut man dem nicht weil man eben nicht weiß ob die Erinnerungen stimmen, oder das was man vermutet einem etwas vorgaukelt.
                                                Das ist auch ein teil meines Problems mit einer Therapie woher soll man wissen was wahr ist, aber vielleicht ist das auch egal es ist ja klar das es passiert ist, nur die konkrete Erinnerung fehlt und wenn man sich dann an etwas erinnert spielt es ja auch keine Rolle ob es genauso gewesen ist. Sobald es im Kopf ist, ist es für einen auch wahr und therapierenswert. Wobei ich mich da frage wie so eine Therapie helfen soll, nur indem man drüber redet und vielleicht bestimmte Strategien erlernt, aber es scheint ja zu funktionieren.
                                                Was mich auch etwas abschreckt ist das mit der Therapie ja auch die Erinnerungen zurück kommen, zumindest dürfte das eines der Ziele sein, da ist die Frage ob man das aushält, schließlich ist so ein Therapeut ja nicht jederzeit erreichbar und man muss schauen wie man dann damit klar kommt. Trotzdem, die Erfolge sprechen da wohl für sich und es scheint sich wirklich zu lohnen, man bestimmt ja auch selber in welchem Tempo man sich damit beschäftigt und weil es eher in kleinen als in großen schritten angegangen wird kommt man vielleicht besser damit klar als ich mir das ausmale. Du solltest das angehen, gerade wenn du es in Erwägung ziehst solltest du das Eisen schmieden solange es heiß ist.
                                                L.G.

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                                                • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                                  Ich persönlich denke, dass du nicht von ungefähr aggressiv gegenüber deiner Mutter bist, du hast sie wahrscheinlich durchschaut; aber weil sie deine Mutter ist, hast du künstlich am Leben gehaltene Zweifel, ob und überhaupt sie etwas wußte etc.

                                                  Ich bin der Meinung, sie hat das vermeintlich Unmögliche wenigstens geahnt, aber da ihr Beide ihre Kinder seid, konnte oder wollte sie sich nicht wirklich näher damit befassen, die häßliche Wahrheit konfrontieren, geschweige als Erste mit dem Finger auf die Missstände zeigen und gezielt nachhaken.

                                                  Das "Mutigste" von ihr war, dich zu fragen, was los ist und dir somit fast Unmögliches abzuverlangen, sich später gar einreden die schlimme, schlimme Pubertät war Schuld. Wenn du es ihr hättest erzählen können, wäre das schon davor passiert. Die Augen verschließen und von dir die ganze Arbeit abverlangen, während sie die Dumme / gänzlich Unwissende spielt, war unfair und feige von ihr.
                                                  Das ist aber lediglich meine Meinung.

                                                  Mache auf alle Fälle eine Therapie. Und gewinne Abstand von deinem Noch-Freund. Wenn es den Ärzten aufgefallen ist, dass du ein Gewaltopfer sein könntest, dann haben gewalttätige Menschen erst recht ein Auge für Menschen mit erlittenen Gewalterfahrungen in ihrer Vergangenheit und picken sich die ehemaligen Opfer mehr oder weniger gezielt heraus.

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                                                  • Re: vom Lebensgefährten vergewaltigt


                                                    ja, das schoss mir auch durch den kopf - dass der noch-freund unbewusst vielleicht gespürt hat, dass ähnliches schonmal passiert ist.
                                                    zu einer frage, steffi, ob das bei deinem bruder missbrauch war: ja, für mich zumindest eindeutig. erstmal ist man mit 14 kein kleines kind mehr und zweitens solltest du nichts davon den eltern erzählen. das ist typisch für täter, die geheimhaltung von ihren opfern zu verlangen oder zu erpressen.
                                                    es ist, denke ich, auch normal, dass man ganz schlimme erinnerungen verdrängt, um erstmal überleben zu können. aber gerade die geschützte situation der therapie lässt es zu, sich wieder erinnern zu dürfen, denn man wird ja aufgefangen. natürlich kann dann vieles erstmal schlimmer werden, wenn die erinnerungen wieder kommen. aber das ist ein notwendiger teil des prozesses, um das messer herauszuziehen, das bereits eingwachsen war, um nochmal mit sandraDs bild zu sprechen. dafür kann sich die wunde dann viel besser schließen und reißt nicht ständig wieder auf. vielleicht kann herr riecke ja nochmal was zu tireds fragen sagen.

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