Ja, aber jetzt:
Manchmal kann man gar nicht sagen, warum es zur Thrombose kommt, es gibt also sogar Thrombosen ohne (erkennbaren) Grund. Wenn jemand die Pille nimmt und / oder schwanger ist, dann gibt es wenigstens diese (Mit-)Schuldigen. Es ist also nicht ganz richtig, was der Kollege sagt. Andererseits ist seine Anregung durchaus wichtig. Wenn sonst keine Risikofaktoren vorliegen, macht eine Untersuchung der Gerinnung durchaus Sinn.
Allerdings hat Quehl auch recht. Auch bei nachgewiesener Gerinnungsstörung muss es nicht zur Thrombose kommen.
Was machen wir nun aus der ganzen Verwirrung?
1. Gerinnung untersuchen lassen, macht Sinn.
2. Den Rest des Lebens in Panik leben macht keinen Sinn.
3. Sie sollten aber wissen, dass Sie für den Rest des Lebens ein erhöhtes Risiko für neue Thrombosen haben, einfach weil Sie schon mal eine TVT hatten, also auch bei normaler Gerinnung. Sollte sich ein Gerinnungsdefekt zeigen, bedeutet das ein höheres Risiko.
Die Konsequenzen:
In jedem Fall bei Risikosituationen Strumpf tragen, z.B. Autofahrt nach Italien.
Bei hohem Risiko, z.B. Langstreckenflug, evtl zusätzlich Heparin spritzen - Hausarzt vorher befragen.
Zum Strumpf:
Er kann tatsächlich eine Schwellung vermeiden, das ist sein Job. Wenn Sie wissen wollen, ob das Bein ohne Strumpf anschwellen würde, müssen Sie das ausprobieren. Nur bitte erst, wenn der Stress vorbei ist. Zunächst stundenweise am Wochenende, dann länger und zum Schluss dann auch beim Sitzen mal den Strumpf weglassen und schauen was passiert. Dann können Sie auch einschätzen, ob und wieviel Sie den Strumpf jetzt noch brauchen.
Noch Fragen?
(Am besten immer neuen Beitrag schreiben, wenn der letzte schon eine Weile zurückliegt..)
Dr. Schaaf
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