Wir sind beide Mitte 40 und sind seit 4 Jahren zusammen. Ich bin Deutscher, meine Freundin kommt aus Ex-Jugoslawien und studiert hier in Deutschland und hat nur eine befristete Aufenthalterlaubnis in D zum zwecke des Studiums. Bis heute wohnen wir nicht zusammen. Rein menschlich passen wir gut zusammen, haben sehr viele geneinsame Interessen, mehrere Urlaube zusammen verbracht und ich kann bis heute sagen, daß wir uns beide wirklich mögen, auch wenn das ganze in letzter Zeit ziemlich abgeflaut ist.
Dies hat v.a. von meiner Seite aus handfeste Gründe:
Zwischen uns bestehen erhebliche Einkommens- und Vermögensverhältnisse. Seit Beginn der Beziehung trage ich einen immer mehr ansteigenden Teil der finanziellen Last. Dies hat mich - im bescheideneren Rahmen - anfangs nie besonders gestört. Doch nun will sie eine Entscheidung von mir: zusammenziehen und baldmöglichst heiraten. Vor ca. 1 Jahr hat sie von mir einen erheblichen Geldbetrag für einen Autokauf geliehen bekommen, den sie bis dato nur zu einem kleinen Teil zurückgezahlt hat. Nach einer Heirat und dem Studienabschluss, der kurz bevorsteht, möchte sie in ihrem Beruf wg. fehlender Perspeltive, eine weitere, allerdings kostenpflichtige, Ausbildung machen - und die würde erneut über Jahre gehen und viel Geld kosten, das sie alleine wohl kaum bezahlen könnte. Ich selbst strebe wenigstens halbwegs einen Ausgleich der Lasten an und möchte, daß sie nach einer Heirat baldmöglichst arbeiten geht (egal was) und eine weitere kostenpflichtige Ausbildung unterlässt. An diesem Punkt nun scheiden sich die Geister. Sie will dafür erneut Schulden machen und sieht alles total locker, während ich mir Sorgen mache, daß ich womöglich nacher - als letzter Rettungsanker - alles zahlen muss. Sie sagt mir zwar zu, daß sie das bestmögliche tun werde, um alles selbst finanziell zu schultern, doch habe ich erhebliche Zweifel. Ich selbst war auch immer jemand, der seine Finanzen geordnet hielt. Das schlimme ist, daß nun auch mein Arbeitsplatz nicht mehr sicher zu sein scheint.
Es kam schon mehrfach zu Krisen. Sie lief mir dann immer wieder hinterher und klammerte sich massiv an mich. Das Zusammenziehen habe ich bisher abgelehnt, da ich Angst hatte, daß sie keine Arbeit findet und sich stattdessen weiteres Geld leihen will. Anscheinend hat sie jetzt sogar jemanden gefunden.
Ich befürchte, daß ich in dieser Beziehung bald finanziell erhebliche Einbußen erleide.
Sie versteht meine Ängste nicht und meint, es ginge immer irgendwie weiter. (Allerdings auf mein Risiko.)
Nun eskalierte das ganze: sie wirft mir vor unehrlich zu sein: schließlich kenne ich seit 4 Jahren ihre Situation und hätte dort schon entscheiden müssen, ob ich eine solche Beziehung wolle oder nicht. Dies ist ja richtig. Allerdings hat sich das ganze gesteigert.
Ohne Heirat wird ihre Aufenthaltserlaubnis bald nicht mehr verlängert, weshalb sie besonders stinkig ist. Sie fühlt sich belogen und wirft mir vor, nur mit ihr ein Spiel getrieben zu haben.
Ich fühle mich moralisch verpflichtet zu ihr zu stehen, möchte jedoch die finanzielle Last nicht tragen, die sie mir aufbürden will.
Wie kann man mit einer solchen Situation umgehen? Hat jemand einen Rat oder eine Meinung dazu?
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