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Vom Bärchen auf Hölzchen

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  • @vero


    meins ganz unten (scroll, scroll) dürfte Dir wohl näher kommen...

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    • RE: @vero




      Ninja schrieb:
      -------------------------------
      meins ganz unten (scroll, scroll) dürfte Dir wohl näher kommen...

      Ich habe es nicht verstande.

      Kommentar


      • RE: @vero


        habe gaaanz unten einen beitrag eingestellt, der dir sympatischer sein sollte. ist aufgrund der länge dieser threads aber so weit nach unten gerutscht, dass du ihn möglicherweise nicht gesehen hast.
        der einfachheit halber hier die kopie:
        also, je älter man in eine partnerschaft eintritt, umso mehr hat man doch vom leben des anderen verpasst. da sind solche reliquien in meinen augen nichts unangenehmes, sondern auch ein anlass/hilfsmittel, diese lücken mit einer geschichte zu stopfen.
        ich für meinen teil höre gerne zu, wenn mein partner von früher erzählt und dazu gehören eben auch frauen. umgekehrt ist es genauso.
        oder soll ich plötzlich alle fotos vernichten, geschenkte klamotten zu den altkleidern tragen, schmuck verscherbeln....so, als ob ich keine vergangenheit gehabt hätte????
        nö. alles bleibt an seinem platz, kinder werden auch behalten und wenn ich mal ausmiste, dann nur, weil ich das zeug nicht mehr haben will, aber nicht aus pietätsgründen

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        • Intimität


          Nun ja. Unsere Generation ist vielleicht lockerer im Umgang mit ihren eigenen Gefühlen. Ich versuche zu respektieren, dass meine Eltern noch einer anderen Denkweise unterliegen. Da gehörte es nicht dazu, in der Öffentlichkeit (und auch in der Familie vor den eigenen Kindern!) Zärtlichkeiten auszutauschen, wie es Liebesgeflüster in Liebesbriefen ja auch ist.
          Meine Mutter ist gefühlsbetont. Mein Vater eher der Hartmann. Jedenfalls nach Außen. Dass er verletzlich ist, hat er vor uns Kindern weitestgehend versteckt. Es gehörte sich nicht, vor anderen zu weinen. Wenn überhaupt, dann wurden Gefühle von Wut und Agression gezeigt. Das nahm man einem Mann ab. Weinen? Dahinschmelzen? Dichter oder Schauspieler, die tun sowas. Der typische Mann in der deutschen Nachkriegsfamilie tat sowas eben nicht. Der war noch von Vätern erzogen, die preussische Disziplin gelehrt haben (inklusive dem Vertrimmen mit dem Rohrstock oder schlimmerem). Jedenfalls kenne ich diese Seite meines Vaters. Ich weiß, dass er Hemmungen hat und es wäre beiden, meiner Mutter und meinem Vater, äußerst unangenehm, wenn jemand anderer in ihre Privatspäre eindringt.
          Vielleicht wird meine Mutter mir einmal zeigen, was mein Vater ihr schrieb als sie jung und frisch verliebt waren. Es würde mich sehr interessieren. Oder mein Vater hat irgendwann das Bedürfnis, mich wissen zu lassen, wie sehr er meine Mutter wirklich geliebt hat (weil ich da hin und wieder Zweifel angemeldet habe - kein Wunder bei der Hartmann-Phase, die ich so mitbekommen habe im Elternhaus). Ich werde mich in Geduld fassen. Interessieren tut es mich auch. Aber ich werde keine Geheimnisse lüften, von denen ich weiß, dass sie meinen Eltern allein gehören.
          Die Liebe meiner Eltern ist die Liebe meiner Eltern. Ich habe kein Recht, in ihre Vergangenheit einzudringen und offenzulegen, was da einmal war und zu recherchieren, wieviel davon noch übrig ist. Es ist ihr Ding. Privatangelegenheit. Intimspäre.

          Vielleicht, wenn einer von beiden nicht mehr ist, will der andere diese Vergangenheit mit mir teilen. Ich werde sehen, wie es dann ist. Bis dahin werde ich den Teufel tun, in ihren Erinnerungen zu kramen. So sehe ich das.

          Grüße
          Anke

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          • RE: Privatanmerkung


            Ich habe kein Recht, in ihre Vergangenheit einzudringen und offenzulegen, was da einmal war und zu recherchieren...

            Anke, ich mache mal einen kühnen Sprung in ein ganz anderes Thema... nur weil ich plötzlich diese Assoziation habe... In anderen Zusammenhängen war das gang und gäbe: die gesamte politische Entwicklung dieses Landes ist davon geprägt, daß die nächste Generation sich daran gemacht hat, in der Vergangenheit ihrer Vorfahren zu recherchieren... mit den bekannten Ergebnissen.
            (Unter uns, vieles an der in dem Zusammenhang kultivierten Haltung der Jüngeren finde ich extrem selbstgerecht. Aber, wie gesagt: es ist ein anderes Thema, und ich denke, du weißt, worauf ich hinauswill.)

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            • RE: Privatanmerkung II


              Ach, es ist ein Dilemma... ich denke so oft: So könnte es sein - aber auch ganz anders.
              Unsere (verglichen mit früher) größere "Lockerheit" im Umgang im Gefühlen, steht ihr nicht an anderer Stelle das Gebot gegenüber, sich nicht immer anmerken zu lassen, wie es um einen bestellt ist? Wir leben doch auch in einer Welt menschlicher Fassaden und Masken... Wie oft liest man hier als Rat, der anderen gegeben wird: Laß dir nichts anmerken...
              Genauso gut ist vieles "Lockere" einfach nur ein Sich-Gehenlassen. Davon haben wir Formen um uns, die man manchmal schier unerträglich findet.
              Wie gesagt, es ist mal so und mal so...
              Grüße! J.

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              • RE: Privatanmerkung


                Wenn meine Eltern mal nicht mehr sind habe ich hoffentlich vorher geklärt, was sie gern mit den "Schätzen der Vergangenheit" gemacht haben möchten. So wie ich geklärt haben möchte, wie sie sich ihre Bestattung/Bestattungsfeier wünschen.

                Ich möchte nicht in den Überbleibseln ihrer Existenz wühlen. Ich möchte die Menschen in meinem Herzen behalten, die ich zu Lebzeiten geschätzt und gekannt habe. Habe ich Angst vor ihrer Vergangenheit? Vielleicht. Vielleicht aber auch nur Ehrfurcht davor, was sie von sich preisgegeben haben wollten und was nicht. Ich möchte nicht in alten Briefen lesen, wohlwissend, dass sie mir zu Lebzeiten jeden Blick dort hinein untersagt hätten, nur um meine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen. Irgendwann werde ich meine Eltern bitten, mir nicht zuviel zu hinterlassen, was mich in Konflikte bringen könnte. Die Briefe gehören mit Sicherheit dazu.

                Grüße
                Anke

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                • RE: Vom Bärchen auf Hölzchen


                  Naja, Véro hat's ja gesagt: Die Kids werfen wir auch nicht weg, wegen der neuen Beziehung!

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