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Schule und AIDS

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  • RE: Schule und AIDS


    "Aber, mit Verlaub, im Alter von acht Jahren war es die Zigarette, nicht das Kondom. "

    Bei Dir. Da liegt der Hase im Pfeffer.

    Gruß
    Anke

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    • RE: Schule und AIDS


      das " du bist zu jung" führt schnell zu heimlichkeiten...

      ja eben, gerade deshalb sollte man auch sexuelle fragen nicht umgehen ("das erkläre ich dir später mal") sondern auf ganz natürliche art und weise erklären.
      wie anschaulich man dabei wird, sollte man nach eigenem ermessen entscheiden, aber zumindest aufklären sollte man die kinder möglichst bald.
      ich sehe nichts verwerfliches daran schon in der grundschule aufzuklären. wobei die wortwahl der lehrerin schon angemessen sein sollte. besser zu früh, als später eine 12-jährige schwangere tocher zu haben, die keinen blassen schimmer davon hat, woher das kind kommt.

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      • RE: Schule und Aufklärung


        Ich hab vor nicht allzulanger Zeit mit einer 17 jährigen über Sex geplaudert, und sie dabei noch ein bischen aufgeklärt.

        Wie es faktisch geht, und dass es Gummis gibt und woher die Kinder kommen, das wissen viele schon früh, aber wie sie mit ihrer eigenen Sexualität und die des anderen Geschlechts umgehen sollen, davon haben sie oft keine Ahnung.
        So liess sich die 17 jährige tiefer als ihre Gürtellinie begrabschen (nein, nicht von mir), ohne dass sie das wollte. Und wie weit sie bei Jungs gehen konnte ohne sich auf was einzulassen, wuste sie auch noch nicht.
        Und wobei sonstnoch die Gefahr einer Schwangerschaft besteht und wobei nicht, auch nur vages Wissen.
        Dass sie als 17 jährige gar nicht tun muss, was ein Junge von ihr will, ohne gleich abnormal zu gelten, das wusste sie auch noch nicht. Und dass die Jungs alles andere als so sicher sind wie sie tun, wusste sie auch nicht.
        Und vor allem dass sie selbst Grenzen bestimmen kann, die sie mit gutem Gewissen verteidigen kann, wusste sie nicht.

        Was wird denn in der Schule aufgeklärt? wie man Sex macht und wie man verhütet und woher Aids kommt?
        Aber der Umgang mit Sexualität, wird der erklärt?
        Warum kommt es, dass sich eine junge Frau mit 19 oder 21 schon als abnormal ansieht, nur weil sie noch jungfrau ist?
        In einer Medienlandschaft, in der es so dargestellt wird, dass man mit 14 spätestens seinen ersten Sex gehabt haben muss um als normal zu gelten, ist das auch kein Wunder.

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        • RE: Schule und AIDS


          Mit 4 Jahren konntest du dich schon sexuell soweit orientieren um dich diesbezüglich deine Gedanken zu machen ? In dem Alter ist doch alles und nicht logisch...





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          • RE: Schule und Aufklärung


            "Was wird denn in der Schule aufgeklärt?"

            In der Schule wird man über die "Technik" aufgeklärt, nicht aber über deren (möglichst optimalen) "Standort".

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            • RE: Schule und Aufklärung


              Wenn das Fach Sexualkunde heissen würde, dann wäre es aber dürftig, Sexualität nur aus der Sicht der Technik zu erklären.
              Das ist viel schlimmer, als würde man eine Brille nur mit einem Glas verschreiben.
              Die Technik lernen sie ja auch, wenn sie zwei Hunden zuschauen...

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              • RE: Schule und Aufklärung


                lieber andras,

                was willst du denn noch alles der schule aufdrücken?

                meinst du nicht, daß für so was auch ein wenig die eltern zuständig sind? du warst ja zu dieser 17jährigen wohl auch eher väterlich als lehrerhaft

                "Warum kommt es, dass sich eine junge Frau mit 19 oder 21 schon als abnormal ansieht, nur weil sie noch jungfrau ist?
                In einer Medienlandschaft, in der es so dargestellt wird..."

                sehr richtig. wenn ich mir da so ansehe, wie in unserer konkreten medienlandschaft hier manche den eindruck erwecken, als würde sich bei ihnen nonstop alles nur um sex drehen (kein thema zu ernst, als daß nicht irgendein spruch unter der gürtellinie dazu abgelassen würde...)

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                • RE: Schule und Aufklärung


                  wer hunden zuschaut, lernt für die "technik" menschlichen sex' überhaupt nichts. jedenfalls nichts brauchbares

                  daß die schule sich auf die rein biologischen aspekte beschränkt, ist nur natürlich. alles darüber hinausgehende ist nämlich eine recht individuelle "moral"-frage

                  wehe dem lehrer, der etwa einer 17jährigen schülerin sagt, daß es völlig ok ist, mit hrem freund zu schlafen, wenn sie das auch möchte, und auf verhütung geachtet wird. ich kann mir dutzende von vätern vorstellen, die diesem lehrer daraufhin einen scheitel mit der harke ziehen wollen

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                  • RE: Schule und AIDS


                    Ja. Ob man das Ganze eine sexuelle Orientierung nennen kann, ist eine andere Frage.
                    Ich wurde weiterhin im Ungewissen gelassen, warum / wie genau die Babies im Bauch entstehen, bzw. dieser Teil des Themas wurde von meinen Eltern trickreich umschifft :-))...

                    Aber der Rest der Geschichte mußte erstmal für eine Weile verdaut bzw. in meinem, (über den Haufen geworfenes) Weltbild eingepaßt und das Ganze kartenhausgleich neu aufgebaut werden.

                    Und das mir dieser Sachverhalt (Frau - Babies) nicht logisch erschien, daran erinnere ich mich überdeutlich, da dieser Widerspruch (Frau - kleiner, zarter etc., aber ist diejenige, die die Babys bekommt / im Körper trägt und zur Welt bringt) der zentrale Kern meiner folgenden Überlegungen darstellte.

                    PS: Das kleine Kinder nur noch unzureichend über einen passablen Wortschatz verfügen, ändert nichts an der Tatsache, dass sie denken, analysieren, fühlen und ihre eigenen Schlußfolgerungen, ihr eigenes, am entstehen befindliches Weltbild haben - das geschieht im Kopf, gänzlich ohne großartigen Worte, sondern rein vom Verstand, Kombinationsvermögen und inneren Bildern her.

                    Ich habe beispielsweise erst viel später die konkreten Worte für manche Gefühle, Denkprozesse etc. zu benennen gelernt... wie du jedoch siehst, hat das aber nichts daran geändert, dass ich in all der Zeit genau das gleiche gefühlt und gedacht habe (zahlreiche Erinnerungen hierbei reichen bis zum Alter von 2Jahren zurück).

                    Es ist irrelevant ob man eine Sache genau benennen kann oder nicht, z.B. *Logik* - diese Sache / diesen Sachverhalt fühlt sie ganz einfach.

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                    • RE: Schule und Aufklärung


                      Mit Technik meinte ich nicht alleine den Akt, sondern alles was dazugehört, Wissen über den Hormonhaushalt und dessen Rolle/ Zusammenspiels / Funktion, über primäre und sekundäre Geschlechtsorgena, deren Funktion, deren Aussehen, über Verhütung (Arten, Wirkung, Sicherheit) und vieles mehr.
                      Das ist die Technik.

                      Was du jedoch z.B. dem 17jährigen Mädchen schildertest, das war der Standort :-).
                      Und diesen Standort bekommt man dann dank Medien (z.B. Bravo), Eltern, Bücher etc. doch noch mehr oder weniger mit auf dem Wege geschenkt.
                      Die Wirksamkeit und Intensität dieses Umstandes ist natürlich eng gekoppelt mit der individuellen Persönlichkeit des Betreffenden.

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                      • RE: Schule und AIDS


                        "Das kleine Kinder nur noch unzureichend über einen passablen Wortschatz verfügen, ändert nichts an der Tatsache, dass sie denken, analysieren, fühlen und ihre eigenen Schlußfolgerungen, ihr eigenes, am entstehen befindliches Weltbild haben "

                        .................................................. ..................................

                        das Weltbild, welches du mit 4 Jahren bereits hattest, ist ja im Wesentlichen von komplexen Vorgängen abhängig, die dir gestatten jenes Wissen zu einem gewissen Zeitpunkt in deiner Frühkindheit zu analysieren um es gegebenenfalls überhaupt zurecht rücken zu können.
                        Und jenes Wissen, dass du zur damaligen Zeit hattest, hast du dir angeeignet, bzw so vorgestellt oder einfach nur empfunden. Dazu braucht am keine Worte, du fühltest es intuitiv - mußtest also nicht auf Worte basierend logisch analysieren.
                        Aber allein schon wegen der verschiedenen Affinitäten, die du zu diesem Zeitpunkt bereits hattest ist doch schon aussergewöhnlich. Du mußt sehr tallentiert gewesen sein, um solche logischen Verknüpfungen in diesem Alter herleiten zu können, in dem manche Kinder nicht mal ihr eigenes Geschlecht exakt als soches zu erkennen imstande sind.
                        Alle Achtung






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                        • RE: :-)))) ganz genau. o.w.T.


                          Ich glaube, du hast ein grösseres Problemchen, stimmt's?

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                          • sie lebt noch!


                            hallo femidomilein,

                            dich gibts ja doch noch

                            möchtest du nicht auf meine frage im eigens eröffneten thread "femidom und frauenfrage" eingehen? hier paßts schlecht, kannst auch gern einen eigenen eröffnen, denn der von mir zitierte ist inzwischen ja auch schon ganz schön aus dem ruder gelaufen

                            mich würde ehrlich interessieren, in welchen gesellschaftspolitischen zusammenhang du das femidom stellst

                            Kommentar


                            • Aufklärung im Biounterricht


                              Die Situation:
                              Eine gemischte Klasse von 20 Jungs und 10 Mädchen, Alter 11 (plus minus 1) Jahre, unterschiedlich stark ausgeprägtes "Geschlechtsbewusstsein" auf allen Seiten (Lolita mit Barbie spielend z.B. sowie auf Rapper getrimmte Herzensbrecher, die im Dom zu Essen im Knabenchor singen).

                              Die Lehrkraft in Bio: ein Mittfuffziger, als "Weichei" verschriener, optisch fast schon ungepflegt aussehender Lehrer, Junggeselle, zu Sexualkunde "verdammt" (so gibt er sich jedenfalls, als er die Eltern über die anstehende Thematik unterrichtet im Rahmen des Elternabends). Frage einer Mutter, ob in irgendeiner Weise neben Verhütungsmethoden, Veränderung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale und dem Geschlechtsakt an sich vielleicht etwas über die Auswirkungen von Hormonen auf die Psyche und das Thema Liebe (Liebeskummer, sexuelle Neigungen, Gefühlswelt etc.) eingegangen wird. Antwort des Lehrers: dafür sei zum einen das Elternhaus und zum anderen die kompetenten Sexualpädagogen von Pro Familia zuständig, die die Klasse bei EINEM Besuch mit Fragen löchern könne.

                              Ich finde es nach wie vor beschämend, wie zusammenhanglos, rein wissenschaftlich mit dem Thema Sexualität in dieser Altersklasse umgegangen wird. Es ist mir durchaus klar, dass nicht jede Lehrkraft mit einer Horde pubertierender Mädels und Jungs locker über SB oder den ersten Erguss reden kann. Warum so ein sich als Opfer des Lehrplans präsentierender "armer Mensch" es sein muss, der das ganze "einfach nur hinter sich bringen" will, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben.

                              Während an der betreffenden Schule "der unterschiedliche Zugang von Mädchen und Jungen zum Fach Physik" (so wörtlich aus dem Schulprogramm) in nach Geschlechtern getrennten Unterricht mündet, wird gleiches im Fach Sexualkunde gar nicht erst versucht. Merkwürdig finde ich sowohl die Abwendung von koedukativem Unterricht in Naturwissenschaft als auch die Inkosequenz, dies eben NUR für die Naturwissenschaft Physik als aussichtsreich anzunehmen.

                              Es hängt - wie in so vielen anderen Dingen - vom Glück des Kindes ab, ob es neben rein praktischen Verfahrenstipps auch noch das seelische Rüstzeug bekommt, die eigene Sexualität als natürlichen Vorgang zu begreifen, die eigenen Gefühle anzunehmen und sich aus eigener Kraft im Kampf mit sich selbst und mit dem, was sich andere von ihm vorstellen, vom Kind zum Heranwachsenden zu entwickeln. Blöderweise bringt uns Eltern niemand bei, wie genau wir unseren Kids dieses Rüstzeug mitzugeben haben. Das wurde in keiner Schule gelehrt und wird das wohl auch weiter nicht.

                              Kann man das überhaupt erwarten? Kaum. Aber dass so ein Biolehrer mehr an die Hand gibt als kostenlose Probepackungen von Ob, Serena oder Kondomi, das hatte ich persönlich zumindest erhofft. Naja. Wieder eine Enttäuschung mehr. Ich werd's überleben. Und meine Tochter auch.

                              Grüße
                              Anke

                              PS: nach Ansicht aller Lehrer ist die gesamte Klasse derzeit total neben der Spur - hormonbedingt. Na immerhin eine Erkenntnis, die Verständnis für die Kids erahnen lässt. Theoretisch. Praktisch schützt alles Verständnis nicht vor enttäuschten Erwartungshaltungen bis hin zur Versetzungsgefährdungen. Ich bin der lebende Beweis dafür, dass nicht alle Kids in dieser Ausnahmephase (mit dem Einbruch im Notenspiegel und dem ätzenden Rebellentum im Sprachgebrauch und Tonfall) auf Verständnis im Elternhaus stoßen. Passt nicht zum Thema? Ich finde schon.

                              Kommentar


                              • RE: sie lebt noch!


                                Petronius schrieb:
                                -------------------------------
                                -mich würde ehrlich interessieren, in welchen gesellschaftspolitischen zusammenhang du das femidom stellst-

                                Hallo Petronius,
                                ich bin zeitbedingt nur sporadisch im Netz und schaue nur in bestimmten Abständen hier hinein. Deshalb antworte ich auch oft zeitversetzt.
                                Zum Thema: Generell habe ich den Verdacht, dass es bei der Aidspräventionsarbeit sehr verlogen zugeht. Es geschieht dort in gewissem Sinne vieles aus einer angeblichen "political correctness" heraus, hinter der sich unglaublich viel Verklemmtheit von Frauen offenbart oder besser : verbirgt. Das Thema Aids lässt sich sehr gut für eine Frau dazu gebrauchen, über Sex zu reden und sich gleichzeitig zu verstecken. Es wird dann vorgeschoben, dass der Mann die Pflicht habe, die Frau und sich selbst zu schützen. Es gäbe eben nur diese eine Möglichkeit und praktiziere man nicht diese Form von "safer sex", handele man unmoralisch. Dabei weiss man heute, dass z.B. in Afrika viel Leid hätte vermieden werden können, wenn den Frauen viel eher die heute oft praktizierte Möglichkeit des Femidomgebrauchs erklärt worden wäre. Das ist auch der Grund für die Entwicklung dieser "Vaginal-Gels".
                                Es schwingt in der Aufklärungsarbeit allgemein und in Deutschland im Besonderen dieser moralinsaure Belehrungsaspekt mit, von dem ich weiss, dass Männer im Allgemeinen darauf überhaupt nicht anspringen und letztendlich entweder auf stur stellen oder sich einfach abwenden, eben weil es als Forderung geschieht. Jeder weiss einfach, dass auf Forderungen immer erst einmal mit Ablehnung reagiert wird. Stelle ich aber etwas in einen allgemeingültigen Kontext, wird sich jeder freiwillig für das entscheiden, was im Augenblick am Günstigsten ist. Wären Frauen im Allgemeinen in der Lage, öffentlich über ihren Schlitz zu sprechen, hätten wir in den StoppAids-Kampagnen immer beides angeboten, Femidome wie Kondome. Natürlich waren und sind Frauen auch heute zum grössten Teil für die Verhütung zuständig. Aber es entwickelt sich vieles und nicht mehr lange wird es dauern bis zur Pille für den Mann.
                                In der neuesten Aids-Kampagne "Mädchen, Frauen, HIV und Aids" mit diesen drei Frauen Schäfer, Elstner und Sandy (heisst sie, glaub ich), wird ausdrücklich herausgehoben, dass wir Frauen in der Sexualität meistens das schwächere Geschlecht seien. Hinter dieser Herabsetzung verbirgt sich ganz deutlich der versteckte und scheinheilige Hinweis auf die Frau in ihrer "Opferrolle". Wenn diese Frauen wirklich im gesunden Sinne selbstbewusst wären, würden sie ihre eigene Verantwortung in den Mittelpunkt stellen. Mir würde das Achtung einflössen und mit Sicherheit auch der Männerwelt. Diese wären dann wahrscheinlich auch noch viel eher und öfter bereit, ihre Verantwortung zu übernehmen. Stattdessen werden in einigen Jahren diese aufgestellten Forderungskataloge der vielen plötzlich ach so aufgeklärten "Scheinaufgeklärten" mit ganz schöner Heftigkeit auf die Frauen zurückpendeln. Bei so manchem Mann wird dann manche Frau kein grosses Verständnis für ihre eigene "Zurückhaltung" vorfinden. Woher auch?
                                Grüsse

                                Kommentar


                                • RE: Aufklärung im Biounterricht


                                  Naja Anke, meiner Meinung nach wird mitunter auch eine feste, aber notwendige Grenze überschritten, sobald ein Lehrer der Schule sich auf die von dir gewünschten Themen bezüglich des Kapitels Sexualität mit der Klasse einläßt. Das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler würde sich verändert, ich gehe soweit zu behaupten, dass sie oder er fortan einen Tick Autoritätsverlust bei den Kids eingebußt hätte.

                                  Man kann nicht mit den Teenies Chemie, Physik, Englisch pauken und 50min später ausführlich über derartig intime und private Dinge wie Gefühle, Anschauungen, Auffassungen, Reaktionen, Liebe etc. diskutieren. In der nächsten Englisch-Stunde würde der notwendige schulische Ernst, die Distanz zwischen Schüler und Lehrer fehlen.

                                  Was ich aber für einen sehr guten Ansatz eines Kompromisses halte, ist dieser Pro-Familia Ausflug (wenn auch leider nur einmalig stattfindend), mir schwebt eine Erweiterung dieser Idee vor, indem man eine Art Lehrbeauftragter diese Thematik betreffend, an der Schule beschäftigen würde und sei es nur ein halbes Jahr lang, für eine bestimmte Klasse (z.B. 7. Klasse)...
                                  Aber diese Idee dürfte dann leider an die oftmals unzureichenden, finanziellen Mitteln der Schule scheitern, oder falls pro bono, dann an der Organisation, machem Unwillen seitens eines konservativen Elternpaares etc. pp. - irgendwas(!) wird sich immer querstellen und aufbocken.

                                  Was die getrennten Unterrichtseinheiten von Physik und ähnlichen naturwissenschaftlichen Fächern anbelangt - also offen gesagt, ich hätte das zu meiner Schulzeit mehr als begrüßt. In der Oberstufe waren wir eine Handvoll Mädchen und ein einziger Junge, es hat Riesenspaß gemacht :-))!
                                  Dagegen waren die Unterrichtsstunden der vorgehenden Jahren nie sehr prickelnd für mich gewesen... und das obwohl ich im ersten Physik-Jahr, die einzige Person der Klasse war, die Arbeiten mit 1er schrieb :-).
                                  Während der Stunden jedoch beteiligten sich vieleher Jungs am mündlichen, machten Jux oder was weiß ich... die Mädchen waren leider meistens still oder sagten nur dann etwas, falls aufgerufen.

                                  Zwischen uns gesagt, ich hätte mich sicherlich sehr wohl dabei gefühlt, Physik, Chemie etc. ohne Jungs haben zu dürfen. Nicht weil meine(!) Leistungen besser gewesen wäre (war ja ohnehin das(!) Phänomen in Physik *lacht*, zum einen weil die Einzige konstant auch nur in der Nähe einer glatten 1 und dann - man möge es kaum glauben...- auch noch weiblich), sondern weil der Unterricht viel entspannter abgelaufen und man selber ebenfalls lockerer gewesen wäre. Und ich gebe dir absolut Recht, dieses aufkeimende Schema der Geschlechtertrennung bezüglich mancher Fächer, könnte man sehr gut ebenso auf die Sexualkunde übertragen.

                                  Auch in meiner ehemaligen Klasse gab es hochrote Köpfe und veschämte Blicke auf die aufgeschlagenen Unterlagen... die Präsenz des anderen Geschlechts im gleichen Zimmer war plötzlich übermächtig und total peinlich :-).
                                  Auf der anderen Seite, gab es natürlich auch Mädels, die während einer Stunde, doch glatt ihre Pillenpackung ihrer Schultasche entnahmen (das war ca. 9.Klasse), anschließend stolz und laut aus dem Beipackzettel der gesamten Klasse und Biolehrerin vorlasen :-)))). Manchen Mädchen blieb dabei regelrecht der Mund offen (sowohl wortwörtlich, als auch im übertragenem Sinne) :-))))), den meisten Jungs sowieso :-D.

                                  Du erwähntest deine Ratlosigkeit bezüglich der Mitgabe eines Rüstzeuges. Meiner Meinung nach, ist jedes noch so kleine und gute Gespräch mit seinem Sprößling von großem Vorteil, damit sie oder er von dem Wissen der Eltern profitieren mag. Nicht peinlich rumstottert, keine großartigen Einleitungen ansetzen, sondern von Mensch zu Mensch ernsthaft, eindringlich und aufklärend berichten bzw. beisammensitzen und erzählen. Ansonsten gibt ist ebenfalls genug gute Literatur in der Bibliothek vorzufinden - ich wette mit dir, diese(!) Bücher werden von den Kids in drei, vier Tagen verschlungen werden :-)).

                                  Kommentar


                                  • RE: Aufklärung im Biounterricht


                                    Hallo Komet,

                                    danke für diese sehr lange Schilderung.
                                    Du wirst lachen: in der naheliegenden Hauptschule gibt es diesen von Dir angeregten Unterricht einer mit Sexualkunde befassten externen Person, damit die eigentlichen Lehrer sich dieser Thematik nicht stellen müssen und in die von Dir schon angesprochene Konfliktsituation kommen. Die Nachbarstochter (die mit dem Knutschfleck) hatte ihren Eltern brühwarm erzählt, was die Dame (ich glaube, von einer städtischen Beratungsstelle, bin mir aber nicht sicher) ihr und ihren KlassenkameradInnen demonstriert und erzählt hat. Daraufhin hat der Vater völlig aus dem Häuschen gemeint, das ginge ihm zu weit. Die Tochter war da in der 6. oder 7. Klasse, also ungefähr im Alter meiner Tochter (12). Ich persönlich fand es sehr gut, dass so ein praxisnaher Aufklärungsunterricht (teils im Jugendjargon abgehalten, der wiederum nicht jedem gefallen muss) stattfindet. Ich hätte es begrüßt, wenn die Klasse meiner Tochter nicht ledigliche ein einziges Mal zu dieser Fragestunde bei Pro Familia erschienen wäre. Und selbstverständlich gibt es in diesem Haushalt hier zusätzliche Gespräche, die hoffentlich als hilfreich empfunden werden.

                                    Zu Deinen naturwissenschaftlichen Begabungen gratulliere ich Dir! Physik war in meiner Schulzeit neben Erdkunde eins der am meisten ausgefallenen Fächer. Da ist mir der Zugang leider irgendwie verwehrt geblieben. Dafür hatte ich ja meinen Ausgleich in Chemie, wo ich allerdings ebenfalls nach Einsetzen des koedukativen Unterrichts leistungsmäßig ziemlich eingebrochen bin. Mit einer Vornote von 1 bin ich in meinen Leistungskurs gestartet (wir waren bis dahin ein reines Mädchengymnasium) und hatte prompt meine unliebsamen Erfahrungen mit den Jungs in meinem Kurs, die vom Nachbargymnasium (Jungsgymnasium) stammten und die für mich eine einzige Streberbande waren. Mein Abi habe ich dann mit einer 5+ gemacht. Traurig aber wahr. :-(

                                    Noch ne Anekdote aus meinem Kunstunterricht:
                                    Jahrgangsstufe 8 oder 9 - wir waren so um die 14. Der Lehrer: ein dunkler Lockenkopf (kraushaarige Löwenmähne), eigentlich Künstler von Beruf, Anfang 30 und mit den rund 40(!) Mädels mehr als einmal überfordert. Das Thema ist prädestiniert für blöde Bemerkungen, denn wir pusten Tinte zu punktierten Kunstwerken auf die weißen Blätter vor uns (mir ist jetzt entfallen, wie die Technik genau heißt, aber sie funktioniert mit einem geknickten Edelstahl-Pusterohr, aus dessen Knick ein Sprühnebel entweicht, wenn es mit dem einen Ende in ein entsprechend gefülltes Fläschchen gehalten und vom anderen Ende her hineingeblasen wird). Mitten in die Stille hinein ruft eine unvermittelt: "Da fällt mir ein, hat eine von euch vielleicht Patentex dabei, ich habe gleich noch was vor?!" Ich antworte: "Das nicht, aber ich hab da noch nen Apfel, den kann man soweit ich weiß auch zu Verhütungszwecken nehmen. Heißt doch: Apfel essen anstatt, oder?!" Der Lehrer ist inzwischen unter seinem Bart deutlich rot angelaufen, die Klasse liegt teils lachend unter'm Tisch oder vertieft sich verschämt weiter in die künstlerische Gestaltung. Pubertierende Mädchen waren auch zu meiner Zeit für Lehrer nicht einfach zu handhaben. ;-)

                                    Viele Grüße
                                    Anke

                                    PS: in unserer Klasse hatte die erste mit 13 die Pille. Ich fühlte mich mit 18 schon zur Jungfrauenschaft verdammt und wollte letztlich endlich diesen "Makel" loswerden. Das war der Beginn einer leidvollen Entwicklung...

                                    Kommentar


                                    • RE: Schule und AIDS


                                      Stimme dir zu, was die Aufklärung über das Femidom betrifft. In den letzten fünfzehn Jahren spreche ich das Femidom in den entsprechenden Situationen immer an. Es kennen scheinbar wirklich noch zu wenige.
                                      Die Frau, die darüber nicht reden wollte, würde ich einfach über die Bettkante schubsen.
                                      Grüssle

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                                      • Hunde?


                                        Sorry, Andras

                                        Dazu kommt mir ein Kinderwitz in den Sinn:

                                        8jähriger fragt seinen Papa, was die zwei Hunde auf dem Gehweg wohl tun. Papa antwortet, dass die beiden damit beschäftigt sind, junge Hündchen zu machen.

                                        Ein paar Nächte später, schleicht sich der Kleine ins Schlafzimmer der Eltern. Mama und Papa sind gerade beim Sex. Klar fragt der Kleine nach, was sie da wohl tun würden. Der Vater antwortet seelenruhig, dass sie eben versuchen ein kleines Geschwisterchen zu machen.

                                        Sagt der Kleine: "Ach Papa, kannst du nicht bitte die Mama mal umdrehen? Ich möchte viel lieber einen kleinen Hund!"

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                                        • RE: Aufklärung im Biounterricht


                                          Das mit der ähnlichen Angelegenheit in der benachbarten Hauptschule ist wirklich witzig :-)).
                                          Wenn man deinen und meinen Gedanken weiterspinnen würde, wäre es nicht denkbar, dass du auf den Plan trittst und bspw. während eines Elternbesprechungsabends diesen Punkt, bezüglich eines Lehrbeauftragten, erwähnst?

                                          Möglicherweise könnte die Schulorganisation jene Stunden auf den Nachmittag legen (oftmals verhält es sich genauso mit Sport oder zahlreiche AGs die von den Schulen ebenfalls angeboten werden).

                                          Ich bin mir ziemlich sicher, dass ein solch interessantes und ansprechendes Thema für und bei den Kids großen Anklang finden würde, so dass die zusätzlichen Mittagsstunden (welche den regulären Vormittagsunterricht wohl kaum stören dürften) fleißig und vollzählig besucht wären.

                                          "in unserer Klasse hatte die erste mit 13 die Pille. Ich fühlte mich mit 18 schon zur Jungfrauenschaft verdammt und wollte letztlich endlich diesen "Makel" loswerden. Das war der Beginn einer leidvollen Entwicklung..."

                                          So ziemlich ähnlich verhielt es sich bei uns ebenfalls... da kam schon mal der 18jährige Freund einer 14jährigen in die Schule, damit sich beide möglichst filmreif, engumschlungen und intensiv (zungen-)küssend in den Pausen, unmittelbar vor dem Klassenzimmer postieren zu können ;-))).

                                          Dein ehemaliger Gedanke eines Makels hinsichtlich der damaligen, bestehenden Jungfräulichkeit, das tut mir leid zu vernehmen. Und obwohl diese leidvolle Entwicklung langsam und sehr lange vonstatten ging - bis du endlich den Absprung schafftest - so hat sie dir im Endeffekt an dieser Stelle im Leben verholfen, die du im Augenblick inne hast.

                                          Und ich möchte meinen, aus deinen zahlreichen, liebevoll detailierten und pure lebenserfahrung-strotzenden Erzählungen schlußfolgernd :-), diese heutige "Stelle" ist ein äußerst erstrebenswertes und wunderschönes Happy End in jeglicher Beziehung (Kind, Arbeit, Mann, sowie Zufriedenheit & Lebensqualität).

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                                          • RE: Aufklärung im Biounterricht


                                            Liebe Komet,

                                            vielen lieben Dank für Deine Anregungen und insbesondere für den letzten Absatz! Du hast - wie so oft - Recht! :-)

                                            Drück Dich
                                            Anke

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                                            • :">


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                                              Auch *Drück* und liebe Grüße,

                                              Komet.

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