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warum sind menschen monogam?

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  • warum sind menschen monogam?

    in schöner regelmäßigkeit wird hier im forum die frage gestellt "warum gehen menschen fremd?"

    (interessanterweise meistens in der form "warum gehen männer fremd?")

    nach zwei wochen in einem land, dessen "leitkultur" mit dem in unseren breiten gern als selbstverständlich angesehenen ideal der monogamie nicht viel anfangen kann, ist mir der gedanke gekommen, mal umgekehrt zu fragen:

    warum sind menschen monogam?


  • RE: warum sind menschen monogam?


    Hallo Petronius!
    So oft, wie die Frage hier auftaucht, warum Menschen fremd gehen, würde ich fast sagen: Menschen sind doch gar nicht monogam.

    Kommentar


    • Welcome back, Petronius!


      So, wie Du es auch immer tust, frage ich mal nach:
      Was verstehst Du unter monogam? Einen Sexualpartner zur Zeit? Die Einehe? Wo hört monogam sein auf und fängt der Gegensatz (Vielmännerei/Vielweiberei?) an?

      Grüße
      Anke

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      • RE: warum sind menschen monogam?


        da will ich dir gar nicht widersprechen

        fragen wir also anders: warum tun sie dann so?

        ;-)

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        • RE: warum sind menschen monogam?


          Weil bei der Liebe zwischen zwei Menschen nicht Sex der "Zweck" ist, sondern Bindung. Sex ist bloß ein Mittel, diesen Zweck zu erreichen.
          Juliane

          Kommentar


          • RE: warum sind menschen monogam?


            Weil die "westliche" Kirche das so vorschreibt,das muss so sein um der Unzucht Einhalt zu gebieten,wir würden ja alle enden wie weiland Soddom und Gomorrha.Und selbst die,die hingehen und sagen "Ne,mit der Kirche hab ich nix am Hut",die haben dieses Gedankengut,was jahrtausendelang in unsere Hirne eingepflanzt wurde auch in ihren Köpfchen.
            Hinzu kommt,würd ich sagen,ein gewisses "Besitzdenken","Du bist jetzt meins,an Dich darf keiner mehr ran"..und die ganz armen Schweine die dürfen nochnichtmal mehr jemand anderen angucken.

            Kommentar


            • Einspruch!


              Zweckgerichtet höre ich im Zusammenhang mit Partnerschaft nicht so sehr gerne. Und Sex als Mittel zum Zweck noch viel weniger. Der Nutzen, den jemand aus einer Partnerschaft zieht, kann sehr unterschiedlich sein und hängt vom jeweiligen Wertesystem ab. Und da wird das Ganze dann sehr individuell - und schwierig.
              Für Sex braucht heute niemand mehr eine Partnerschaft einzugehen.
              Warum Menschen andere Menschen an sich binden möchten (ob nun konkret eine Einzelperson oder mehrere), ist und bleibt ein sehr umfangreiches Thema. Mit Sex allein entsteht eine merkwürdige Form von Bindung (hat was von Prostitution) - ohne Sex kann eine Bindung zerbrechen. Wie gesagt: ziemlich komplex das Thema.

              Grüße
              Anke

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              • RE: warum sind menschen monogam?


                hi petronius,
                vielleicht tun sie so, weil sie sich erstens im grunde von ihrem parter wünschen, er möge bitte monogam sein; zweitens, sie selbst in einer monogamen beziehung im grunde am glücklichsten wären.
                paradoxerweise fragen sich das gerade die menschen, die mehr oder weniger gerne polygam sind, leben.

                lg
                xm

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                • Ist eigentlich...


                  ...Dein Chirurg verheiratet respektive gebunden?

                  <verschmitztlächel>
                  Anke

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                  • RE: Einspruch!


                    Zu schnell gebrüllt, Löwin. Zu flüchtig gelesen. Individuelle Reizwörter rausgepickt.
                    J.

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                    • RE: Ist eigentlich...


                      Gebunden,aber da hat er kein Problem mit.Ob die "Gebundene" damit ein Problem hat,entzieht sich meiner Kenntniss

                      Kommentar


                      • Toll.


                        Danke für den Hinweis.
                        Erläuterung wohl überflüssig, da Schuldfrage geklärt.
                        Nett.

                        Gruß
                        Anke

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                        • RE: Ist eigentlich...


                          und was ist mit den ganzen Swingern??? (mal das Wort so in die Runde wirft)...

                          die sagen ja, sie müssen nicht fremdgehen, weil sie kriegen ja alles in Gegenwart und mit Toleranz des Partners.............???!!!

                          also doch wieder Polygamie?

                          Kommentar


                          • RE: warum sind menschen monogam?


                            Wenn's die "westliche" Kirche nicht als Feind schon gäbe, man müßte sie glatt erfinden...
                            (Mir geht nicht aus dem Kopf, was Zoe dieser Tage über ihre 10jährige Tochter schrieb. Sinngemäß hieß es, jedes zweite Wort ist "habenwollen". Das ist der Grundtenor für vieles Tun vieler Erwachsener... etwa so: "Ich will etwas? Dann nehm ich's mir!" Reicht aber leider für ein gedeihliches Miteinander nicht aus.)
                            J.

                            Kommentar


                            • RE: Welcome back, Petronius!


                              hi anke

                              gut gefragt - ohne vernünftige begriffsdefinition wird die diskussion schwierig, da hast du völlig recht

                              laß es mich mal auf die "einehe" eingrenzen, egal, ob nun vertraglich vereinbart oder nicht

                              also: "monogam" gleich nur einen sexualpartner (für die dauer der beziehung)

                              Kommentar


                              • d'accord


                                bin ganz deiner meinung, juliane

                                es geht nicht um sex, sondern um bindung

                                warum ist es dann so wichtig, mit wem man sex hat? wenn doch etwas ganz anderes ("bindung") eine beziehung ausmacht?

                                Kommentar


                                • RE: warum sind menschen monogam?


                                  wie genau ihr das alle wisst....

                                  ich als einerseits schwerst eifersüchtiger mensch und andererseits wankelmütige wimpernklimperin kann diesen schützenden riegel vor die eskapaden gut brauchen, umgekehrt ist er ein preis für liebe, den ich gern zahle, wenn es denn liebe ist. eine freiwillige vereinbarung.

                                  grundsätzlich hat die etablierung dieses ideals etwas mit seßhaftigkeit und der sicherung von besitz zu tun.

                                  Kommentar


                                  • RE: Toll.


                                    Statt gleich loszubelfern und eine von mir nicht aufgeworfene Schuldfrage einzuführen (toller Trick übrigens, klappt aber trotzdem nicht), wär's vielleicht nicht schlecht gewesen, mal einen Moment zu überlegen, warum ich das Wort Zweck in Anführung gesetzt hab, oder? Könnte doch sein, als vorläufige Formulierung, weil ich's momentan nicht besser zu sagen weiß. Den Rest meiner Überlegung dann einfach umgedreht... na, wenn das nicht flüchtig ist!
                                    Glaubst du ernsthaft, ich wüßte nicht, wie komplex die Frage ist?
                                    J.

                                    Kommentar


                                    • RE: warum sind menschen monogam?


                                      Kommt darauf an, von welchem Standpunkt aus Du's betrachten willst.

                                      Vom traditionell kulturellen Standpunkt (wobei ich die Sicht der Kirche jetzt bewußt ausklammern möchte):
                                      Aus der Sicht des Mannes, weil er seine zeitlichen und finanziellen Ressourcen nicht an die Nachkommen anderer Männer verschwenden möchte, sondern lieber in die eigenen Kinder investiert.

                                      Aus der Sicht der Frau, weil sie bei nicht unendlichen Ressourcen an Zeit und Finanzen sicher stellen möchte, daß diese ihr und ihren Kindern zugute kommen und damit ausreichen, sie selbst und die eigenen Kinder zu versorgen. Das Bild der Frau hat sich in den letzten Jahrzehnten mit der zunehmenden Berufstätigkeit der Frau zwar sehr gewandelt, Frauen mit mehreren Kindern haben es aber nach wie vor sehr schwer daneben auch noch arbeiten zu gehen und sind dadurch noch immer finanziell von ihren Männern abhängig.

                                      Vom gesundheitlichen Standpunkt:
                                      Weil eine höhere Promiskuität zu einem höheren Risiko führt, sich eine sexuell übertragbare Krankheit zu holen. Man sollte glauben, daß das in Zeiten des Kondoms keine so große Rolle mehr spielt, die entsprechenden medizinischen Daten sprechen aber eine andere Sprache.

                                      Vom emotionalen Standpunkt:
                                      Aus der Sicht der Frau:
                                      Weil Sex für viele Frauen erst dann wirklich erfüllend ist, wenn sie eine emotionale Basis zu ihrem Partner haben. Gar nicht so wenige Frauen verlieben sich in Männer mit denen sie ursprünglich ein rein sexuelles Verhältnis geplant hatten. An dieser Verknüpfung von Sexualität und Emotionalität gehen viele bereits bestehende Beziehungen zugrunde wenn einer der Partner fremd geht, vor allem dann wenn der Partner zu überlegen beginnt, ob der neue Sexualpartner nicht doch der bessere Deal wäre.
                                      Was dabei massiv zum Tragen kommt sind die Urängste verlassen zu werden und alleine da zu stehen.

                                      Aus der Sicht des Mannes:
                                      Kann ich als Frau nicht wirklich beantworten. Ich sehe aber in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, daß viele Männer sehr große emotionale Probleme haben wenn ihre Frauen fremd gehen.

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                                      • RE: warum sind menschen monogam?


                                        Weil man Angst davor hat, den Partner zu verlieren. Den Partner, mit dem es nicht nur um Sex geht, sondern auch um tiefgründigere Dinge.Weil man in gewissem Sinne von jemanden "Besitz ergreift" und meist für eine Partnerschaft gegenseitige Treue bindend ist. Weil man Sicherheit/Vertrautheit sucht (auch beim Sex), weil es zu anstrengend wäre, sich um mehrere Partner zu kümmern. Weil der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Vielleicht ist es auch einfach nur Bequemlichkeit oder,oder,oder...:-(

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                                        • RE: Toll.


                                          Gut gekontert.
                                          Die Anführungszeichen habe ich sehr wohl gesehen. Ich fand, sie machten das Ganze trotzdem nicht besser. Die rhetorische Frage, was ich glaube, was Du glaubst, ist sehr schön. Sie erklärt mehr als der Vorwurf der Flüchtigkeit. Danke.

                                          Gruß
                                          Anke

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                                          • RE: warum sind menschen monogam?


                                            was ja auch ruhig mal erwähnt werden sollte, ist, dass sex in wirklichkeit keine sache ist, die grundsätzlich und immer toll ist.
                                            es gibt alle möglichen variationen von sexuellen begegnungen und darunter auch die , die keinen spaß machen, nach denen man sich schlecht fühlt, die man bereut, wo es bei einem von beiden nicht richtig hingehauen hat, man sich plötzlich fremd und falsch plaziert vorkommt, usw.
                                            manche leute finden es auch einfach schön, da nicht mehr mitmischen zu müssen.

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                                            • RE: d'accord @ Petronius


                                              Weil das Gefühl der Bindung sich nicht mit jedem einstellt. Es ist ja regelrecht ein Glücksfall, wenn es zwischen zwei Menschen entsteht, z.B. durch Sex.
                                              Außerdem kommt aber das Sich-binden-Wollen hinzu, und da sind wir auf der Ebene des Menschenbilds und der Werteentscheidung. Und heute entscheiden sich eben immer mehr Menschen gegen Bindung, teils sogar vehement (mit den verschiedensten Begründungen, Rationalisierungen, Ideologisierungen).
                                              Sex ist der Moment, jedenfalls im Ideal, wo Bindung am innigsten erlebt werden kann. Das hat seine körperliche Entsprechung, wenn man - unter glücklichen Umständen kommt das vor - an der "Kontaktstelle" die eigene Körpergrenze nicht mehr wahrnimmt.
                                              J.

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                                              • Die Menschen


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                                                Mann und Frau in einer Person. Als Strafe für ihren Hochmut haben die Götter sie in der Mitte zerteilt. Seitdem sind die Menschen auf der Suche nach ihrer anderen Hälfte. So kam die Liebe in die Welt. Sie ist Sehnsucht und Streben nach der ursprünglichen Einheit, die jeder Mensch nur zu zweit finden kann.

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                                                • RE: d'accord @ Petronius


                                                  "Sex ist der Moment, jedenfalls im Ideal, wo Bindung am innigsten erlebt werden kann."

                                                  Nee, jetzt wird mir regelrecht übel. Muss an mir liegen, ich weiß schon. Hier klinke ich mich aus. Die Diskussion läuft für mich in eine Ecke, in der ich mich nicht wiederfinde.

                                                  Grüße
                                                  Anke

                                                  Kommentar

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