So wurden es nun doch nicht einmal zwei Wochen. Schade...
...dennoch: ich habe sehr viel gelernt mit Euch:
- wie schön es ist, meine Kleine abends ins Bett zu bringen und sie in den Schlaf zu begleiten, anstatt sie mehr oder weniger allein ins Bett zu schicken,
- was ich überhaupt für tolle Kinder habe, deren Eigenschaften ich gar nicht mehr so wahrnehmen konnte,
- wie schön das Leben sein kann, wenn ich meine Persönlichkeit selbstbewußt ausleben kann,
- wieviel ich anderen geben kann und wieviel ich zurückbekommen kann, wenn ich mich nur ICH sein lasse und mein ICH nicht wegtrinke...
Das sind unglaubliche Erfahrungen gewesen, die ich mitnehme, und derentwegen ich mir auch sicher bin, daß ich morgen wieder von vorn anfange. Das lasse ich mir nicht wieder nehmen, dieses neue Leben! Ich wünschte, Ihr könntet die Sicherheit spüren, mit der ich das fühle...
...tja, was ich heute so passiert, habe ich mich gefragt, schon als ich dieses scheiß-unwiderstehliche Verlangen spürte, schwer zu beschreiben, vielleicht fang ich mal mit dem Anruf von gestern an:
Der Vater meiner Kleinen hatte angerufen, er habe einen Job für mich, bei dem ich mir was nebenbei verdienen könnte. Wie immer verfiel er dabei dermaßen in Eigenlob, daß ich schon wieder das Kotzen kriegte. Wie viele Connections er hätte, Geld zu verdienen, usw. (nur ist er nicht mal in der Lage, für sein Kind den Mindestunterhalt zu zahlen, weil er so wenig offizielle Einkünfte hat), aber wenn ich erst einmal mit seinen tollen Kreisen zu tun hätte, und nun habe er einen Job, einem seiner besten Freunde könnte ich helfen, derzeit hätte der zwar wenig Kohle, aber vielleicht könnte man sich arrangieren - da er im Computerbereich tätig wäre, könnte er mir statt Barbezahlung vielleicht Hardware anbieten.
Na ja ... heute morgen bin ich jedenfalls dahin zu dem besten Freund meines Freundes (denn so bezeichne ich den Vater meiner Tochter denn doch), und der hat mich denn erstmal zugetextet, daß er mir ja helfen könnte, mein berufliches Ding umzusetzen, sprich Werbung für mich zu machen, das Wichtigste sei, daß wir uns gegenseitig helfen, er ansonsten die totale Flaute erlebe, nie lief sein Laden schlechter denn jetzt....
Nebenbei durfte ich mir noch anhören, was fürn toller typ der Vater meiner Tochter ist, wie süß meine Tochter und wie toll meine Website ist...
naja und ich hab brav gelächelt und nicht rüberbringen können, daß ich selbst Kohle brauche, und die Arbeit nicht umsonst machen kann...Brav gelächelt, Verständnis gehabt, und wieder auf mich selbst geschissen...
So ist es. Aus Selbsthass, aus Wut auf sich selbst trinkt man vielleicht.
Ich habs aber irgendwie gar nicht gemerkt.
Die ganze Zeit über dachte ich, daß es für mich o.k. wäre, daß ich wirklich gern dem Freund des Freundes helfen wollte. Erst jetzt, wo ich mich frage, warum ich trinken muß, spüre ich dieses verdrängte Gefühl von Wut, wie konnte ich mich nur so unterbuttern lassen...
Dass da mein Problem liegt, gegen meine Erziehungsstruktur anzukämpfen (von wegen immer nett sein, immer schauen, was die anderen denken), habe ich schon lange erkannt. Und schon relativ erfolgreich bekämpft, aber
wenn ich`s doch mal wieder nicht hinkriege, ist das - glaub ich - das Gefühl, das mich so umhaut, mich so wütend auf mich selbst werden läßt.
Während ich diesen Satz geschrieben habe, schossen mir die Tränen in die Augen, oh ja, ich bin wütend auf mich selbst!!!! - nur komisch, daß ich das in dem Moment gar nicht so merke, das wundert mich wirklich (?!)
Na ja, eigentlich hab ich morgen noch ne Chance, der Job ist noch nicht fertig... Und bisher habe ich nur brav gelächelt - das hindert insoweit nicht daran, morgen meine Position noch mal richtig darzustellen, damit ich mich nicht noch mal so beschissen fühle.
Zu mir selbst aufschauen können - bzw. das nicht zu können - das ist das Problem..
Ich hab so viele Fallen erkannt, die mich in dieses Gefühl bringen könnten, meine Kinder, Einkäufe, Streß ... dennoch ich bin klüger geworden.
Hoffe, ich krieg das morgen hin, das war sehr sehr wichtig (nur daß ich die Tücke nicht erkannt habe), und wieder
anfangen - durchstarten mit neuen Erkenntnissen...
sorry...
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