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Komplett verzweifelt

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  • Re: Komplett verzweifelt

    Beim Niederschreiben wie beim Aussprechen gegenüber Zeugen gehen viele "Knöpfe" auf, man ist irgendwie konkreter am "Finden", nicht so diffus, als wenn man nur alleine für sich drüber nachdenkt- geht es dir nicht auch so pfl?

    Es ist bereits ein therapeutischer Prozess im Gange, wenn man mal sagt, was man so denkt und findet und meint und glaubt. Oft merkt man während des Aussprechens schon wo Widersprüche sind, wo der Fehler ist, wo es hakt.

    Mir hilft das wahnsinnig, wenn ich feststecke, mit wem darüber zu reden. Heimlichkeiten und insgeheimes sinnieren fördert Ängste und gar nicht selten wird aus einem feinen Gespinst dann ein Netz von Falschheit in das man sich verstrickt. Also- dein Gegenüber sind derzeit wir und im Laufe der Zeit wirst du klarer und immer klarer erkennen können, wo sich Nonsens verbirgt, oder Wahres.

    Ich sag immer zu meinen Kameraden, hört her, was so in mir herumgeistert, schauen wir es uns mal an und verwerfen wir, oder gehen wir näher hinschauen- was davon brauchbar ist, was net.

    Wie Läuse suchen im Fell. Bussi dawei

    bis nachher

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    • Re: Komplett verzweifelt

      Danke Dir. Ja, so ist es, man sieht manches plötzlich geordneter und bekommt Perspektiven aufgezeigt, die einem vorher nicht in den Sinn kamen. Dafür bin ich auch sehr dankbar. Wenn nur nicht auch immer und immer wieder die Dinge vor dem geistigen Auge auftauchten, die zu der Situation letztlich geführt haben... Momentan drängt sich mir ganz oft das Bild auf, wie er demnächst wohl wieder jede freie Minute in dem Lokal verbringen und den Eroberer spielen wird (eine Seite an ihm, die ich nie zu sehen bekam). Und das tut so weh. Und ich würde gern gemeinsam mit ihm die Schwierigkeiten aus der Welt schaffen, stehe aber alleine da und habe letztlich nur die Wahl zwischen einem Leben als Single oder einem ohne Nähe in einer "Partnerschaft".

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      • Re: Komplett verzweifelt

        Auch mich selbst kann ich inzwischen bisweilen nicht verstehen: dass ich mir noch nicht klar darüber bin, was ich tun soll....
        Du musst dir das vorstellen, als ob du im Nebel wanderst, du siehst nur, was direkt vor dir ist, nicht weiter- von Augenblick zu Augenblick lebst du- nicht voraus, nicht schneller, als jetzt, hier, heute, in diesem Moment.
        Ich mache mir auch oft Gedanken über die Zukunft, aber das sind Spekulationen, erfundene Geschichten und zu oft kommt es ganz anders, als gedacht.
        Es kann mit euch wieder sehr schön werden, es kann zu Ende sein, aber das erfährst du eh so nach und nach. Auf Grund von Spekulieren vorzeitig abspringen ist wider der Natur.
        Besser ist, schau, was daherkommt, sei wahr, aufrichtig und würdevoll zu dir, sei mutig genug spontan zu reagieren, fürchte dich nicht, ehrlich zu sein. Schäme dich nicht, verbieg dich nicht.

        Zum Beispiel: wenn dein Mann dir zwei Stunden über Flieger erzählt und du das aber langweilig findest, dann regle das mit ihm- klar, deutlich und ohne mit der Wimper zu zucken sag, stopp, mach solche Gespräche mit deinen Freunden, ich kann da nicht folgen, ist nicht halb so interessant für mich, wie wenn du mit mir über uns redest.

        Lenke zu DEINEN Zielen genau so. Du bist ebenso wichtig wie er. Wie soll er das wissen, wenn du immer ihm nachgibst?
        Das passiert unbewusst und ohne böse Absicht, dass man sich breit macht, wenn der andere das zulässt.

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        • Re: Komplett verzweifelt

          Na ja, eigentlich wirft er mir ja vor, seine Ziele zerstört zu haben, indem ich nicht heiraten und keine Kinder bekommen wollte. Aber damit habe ich ja von Anfang an nicht hinterm Berge gehalten. Er kennt auch meine Wünsche in anderen Belangen, und wenn es um Urlaub geht, respektiert er diese auch. Aber oft ist er dann vor Ort miesepetrig. Er wirft auch seinen Eltern immer wieder dieselben Dinge vor. Und aus diesem offenbar tiefsitzenden Groll heraus kommt dann sein Fazit, dass er niemanden mehr einbeziehen wird in das, was er tut. Wenn es ums Erzählen geht, lasse ich ihn meist gewähren, weil ich ihm gar nichts zu erzählen habe. Die Dinge und Menschen, die in meinem Leben eine Rolle spielen, ziehen ihn entweder runter oder interessieren ihn nicht. Ich weiß deshalb gar nicht, wie ich mit ihm wieder ins Gespräch kommen soll. Ich bleibe mit dem, was mich beschäftigt, in der Partnerschaft irgendwie allein zurück. Dadurch wiederum ist mir die Unbeschwertheit, die er jetzt wohl bei der Mexikanerin findet, abhanden gekommen. Ich sehe gar keinen Weg heraus und frage mich, macht es noch Sinn, auf die Beziehung zu hoffen?

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          • Re: Komplett verzweifelt

            Nun hat mich noch mal eine Freundin auf die Situation angesprochen und damit leider wieder neu verunsichert... Sie sieht einen krassen Gegensatz zwischen dem Sich-geschmeichelt-Fühlen, Anleiern des Ausflugs und Ausdrucken des pikanten Bildes auf der einen Seite und der gleichzeitigen Abwesenheit tieferer Empfindungen auf der anderen Seite. Das ist ja genau das, was mich auch hindert, das Ganze zu glauben... Was die Freundin natürlich nicht weiß, ist, dass es ein sexuelles Problem gibt. Wenn von seiner Seite tatsächlich eine vermeintliche Grenze da ist, beruht die dann ausschließlich auf eben diesem Problem...? Darauf wird es wohl keine Antwort geben.

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            • Re: Komplett verzweifelt

              Ich finde den krassen Gegensatz zwischen dir und deinem Partner viel bedenklicher.

              Er macht dir schwere Vorwürfe für vergangenes (Kein Kind), du machst ihm Vorwürfe für noch nicht geschehenes.

              Ehrlich, wenn man sich solche prophetischen Befürchtungen und verpasstes der Vergangenheit an den Kopf wirft, dann sitzt da einiges sehr tief und ist nicht mit dem verschwinden der Frau zu kitten.
              Die ist allerhöchstens ein Symptom, für ihn aber auch für dich, eure Beziehung scheint nicht wirklich eine gute Basis zu haben.
              Die Bestätigung für die Schuld des anderen scheint jeweils auch wichtiger zu sein, als das Bemühen um die Beziehung.
              Ich habe Zweifel dass die Beziehung noch so viel Wert für euch hat, dass jeder über seinen Schatten springen kann, einem Neubeginn zuliebe.
              Die eigenen Gedanken, Vermutungen und Vorwürfe sind wichtiger, als dass sie für ein neues Glück geopfert werden können.

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              • Re: Komplett verzweifelt

                Heute geht es mir so schlecht, dass ich absolut nicht weiter weiß. Ich habe wieder die ganze Nacht gegrübelt, habe immer wieder das Bild dieser anderen Frau vor mir und frage mich, was von seinen Aussagen stimmt und warum er es so weit kommen lassen hat. Ich kann gar keinen klaren Gedanken mehr fassen, bin tief verletzt und wäre heute am liebsten zum Arzt gegangen. Aber dann hätte es die nächsten Probleme gegeben, denn als ich im Jan. operiert werden musste und 6 Wo. ausfiel, warf mein Chef mir vor, ich würde seine Firma ruinieren. Ich weiß einfach keinen Ausweg aus dieser so belastenden Situation...

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                • Re: Komplett verzweifelt

                  Mehr Auswege fallen mir gerade auch nicht ein, zumal du dich vollkommen verbissen hast.

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                  • Re: Komplett verzweifelt

                    Es ist, wie wenn du in einer richtig engen, miefigen, kleinen Gerätehütte haust und dir sagst, wo soll ich denn wohnen, wenn ich hier ausziehen muss?

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                    • Re: Komplett verzweifelt

                      Was bitte ist außer Lieblosigkeit, Vorwürfe, Ekel, Impotenz, Kälte, Frust und Ausgrenzung noch nötig, damit du einsiehst, für ihn bist du echt kein Wonneproppen.

                      Wenn dieser Mann nicht mehr da ist, dann bist du befreit von zusätzlicher Beschäftigung in seinem Haushalt, von hinterherlaufen im Urlaub, um dich ständig dafür entschuldigen zu müssen, dass er es nicht gut hat. Du gehst ein bei so einem Milieu! Das ist ja fürchterlich deprimierend!

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                      • Re: Komplett verzweifelt

                        Du solltest happy sein, fröhlich, dich genüsslich und ohne fürchten dem widmen, was dir gut tut.

                        Was denkst du über Singles? Die schönste Zeit kann das sein, sich selbst mal nur zu haben und das uneingeschränkt und frei von Buhrufen. Mit dir schimpft keiner, wenn du auch noch so viele Eigenheiten hegst und pflegst, kommst und gehst, wie du willst, tust und machst, was dir Spass macht und zudem anreden kannst, wen immer du willst. Ohne jemanden dabei im Rücken zu haben, der nörgelt. Entweder richtig, oder falsch. Falls je wer mit dir zusammen ist, dann soll es sich für dich gut anfühlen, sonst ist die Begegnung nicht richtig, also falsch.
                        Wie bei der Anprobe in einem Kaufhaus- passt, passt so richtig gut, passt leider nicht, ist nicht bequem, ist schwer zu pflegen, ist nix für mich. Liebe zu dir selber ist: dich zu verwöhnen mit Gutem- das Schlechte von dir fernzuhalten. Punkt!

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                        • Re: Komplett verzweifelt

                          Zum Glück habt ihr getrennte Wohnungen, eine getrennte Miete, eine eigene finanzielle Kassa. Da hast du schon einmal diese Auseinanderdividierung nicht mehr vor dir. Warte nicht lange, geh aus. Triff dich mit genau jenen Menschen, denen du frei von Angst und Heuchelei einfach nur ein netter Mitmensch bist. Mach mal bis Mitte Juli auf Single und koste das aus, was da geboten ist.
                          Vergiss wenigstens vorübergehend, dass du wen mitschleppst, der eigentlich gar nicht mehr mitgeschleppt werden möchte, laut deiner Aussagen.
                          Auch wenn er dementiert, es ist deppert für ihn, mit einer Frau zusammen zu sein, die er abblockt wo nur geht, also so gar nicht treuherzig annehmen möchte.
                          Er schiebt die Verantwortung auf dich für sein Unglück. Leider ist es aber seine Bequemlichkeit, die schuld ist, dass er keine Familie hat, keine Kinder, keine normale Sexuelle Befindlichkeit.

                          Egoistisch wäre anders- da würde er grob fordern, was er will. Ich vermute, er ist feig, klein, mit dem, was er aufgebaut hat unzufrieden, aber zu faul, um das zu ändern.

                          Und du? Bist auch feig..da draußen sind keine Ungeheuer, die dich fressen, wenn du von ihm gehst. Da draußen wären unendlich dankbare, treuliebende hilfsbereite, unterhaltsame, nette Leut, musst sie nur "aktivieren", also dich aktiv um diese bemühen.

                          Oft reichts schon, wenn man ein Inserat setzt mit genau den Vorstellungen, die man hat. Gesucht, gefunden..

                          Probiers aus. Statt weinen, trau dich wegsehen vom Objekt deiner Wahl, und hinsehen zu wem Neuen und etwas Neuem.

                          Vergrab dich nicht zu Lebzeiten.

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                          • Re: Komplett verzweifelt

                            Eigentlich sagst du: liebe Leute, ich trau mich nicht springen, ich bin verzweifelt, weil ich so ängstlich bin.

                            Ich habe genügend Trennungen, Umzüge, Änderungen erlebt um für jede weitere Änderung gewappnet zu sein und angstfrei wieder alles herzugeben, wenn es sein muss. Da fehlt dir die Übung. Ein letzter Tag ist der Tag vor dem ersten Tag.
                            Wenn die Nacht am finstersten ist, dann wird es bald hell.
                            Eine Türe zu, die andere geht auf...
                            Bemühe dich nicht um Werte, die wertlos sind. Es ist wirklich so kurz, das Leben, als dass man sich lange aufhalten sollte auf Plätzen, die unheimlich sind und unsauber und schattig und kalt.

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                            • Re: Komplett verzweifelt

                              Ihr habt so recht. Danke. Und ja, er will von meinen Problemen nichts hören, seine eigenen vergräbt er und lässt den Groll wachsen. Er sagt ja selbst, dass er fremdgesteuert lebt, dass er gern ein Haus hätte, aber eigentlich kein Zuhause braucht, wenn er immer nur unterwegs ist, etc. pp. Aber er ändert auch nichts daran, nimmt alles so hin - und auch ich darf in der Folge davon mit allem zufrieden sein, zumindest aber nicht nörgeln.

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                              • Re: Komplett verzweifelt

                                Hört sich ein bisschen so an als hättest du dich (in deinem Denken) für ihn aufgeopfert und die Währung die es dafür gab was die sichere Treue, sonst nichts.
                                Jetzt wird die in Zweifel gezogen, was bleibt? Nur das ach so große Opfer, für einen Egomanen.
                                Wenn er ein Egoist ist, ein Feigling, ein Duckdichweg, dann war er das auch schon von Anfang an.
                                Der Fehler war dass dir die Treue anscheinend gereicht hat, da kann einer treu sein wie er will, wenn es kein Fundament gibt kracht irgendwann alles zusammen und daran Schuld ist gewiss nicht die Untreue.

                                Ihr passt nicht zusammen, aus Bequemlichkeit und Sicherheitsdenken hat sich nur keiner getraut es auszusprechen.
                                Ihr habt euch stattdessen auf oberflächliche Werte konzentriert, die aber auch nicht zusammen passen.

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                                • Re: Komplett verzweifelt

                                  z Die Dinge und Menschen, die in meinem Leben eine Rolle spielen, ziehen ihn entweder runter oder interessieren ihn nicht...
                                  Zufällig bist DU die Dinge und das, was in deinem Leben eine Rolle spielt. Das bist alles du. Du bist ein Gesamtpaket.

                                  Er interessiert sich nicht für dich, du ziehst ihn runter bedeutet das eigentlich.

                                  Aber das tut auch seine Firma, das machen auch seine Eltern, das ist allgemein sein Problem. Er fühlt sich alleine gegen alle und falsch beschenkt. Hab das Gefühl, er kommt mit seinem Leben ohne dich nicht klar, mit dir auch nicht- wie bei der Firma, wie bei seinen Mitmenschen. Ich kann nicht verzichten auf euch, aber mögen tu ich euch auch net...das fühlt er wohl so.

                                  Gut möglich, dass diese Mexikanerin so etwas darstellt wie eine Zeitbombe- die mithilft, diese unglückliche Zeit in der steckt zu beenden, in die Luft zu sprengen. Mangelnder Selbstwert ade, Hass auf die Gegenwart vorbei, das Leben ist doch nicht nur öde.
                                  Du bist bisher nur Opfer SEINES Widerwillens, das hat aber nicht mit deiner Art zu tun, sondern mit seiner Einstellung auf die ganze Welt, einschließlich seiner Person.

                                  Alles ist doof, weil ICH doof bin- so ungefähr. Wenn die zusammenkriegt, dass er sich besser fühlt, dann könnte das eine Genesung bedeuten auch für eure Beziehung. Diese Frau kann ihn dazu bringen, dass er sich wieder im richtigen Licht sieht vielleicht. Nein, sicher- weil er ja wieder zum Friseur geht und sich bessert ( siehe Abwasch..) ist er nicht mehr im Verliererhemd.

                                  Rein nur hypothetisch- wenn er zu dir wieder richtig freundlich wär, wieder reiner, schöner, moderner- wäre es da nicht egal, wie das zuwege gebracht wurde? Das dürfte dir ja wurscht sein. Das Ergebnis zählt. Er war wie auf einer kosmetischen Operation in Mexiko- könntest du das so auch annehmen? Ich meine sehen lernen, ohne Groll?




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                                  • Re: Komplett verzweifelt

                                    Gerade habe ich mir gedacht, mha, so beneidenswert. Du bist so rührend, so treu und immer wieder zur Versöhnung bereit, wie wenn du sagen würdest: du bist meine Bezugsperson, ich habe nur dich, ich warte, bis es und wieder besser geht..

                                    Kommentar


                                    • Re: Komplett verzweifelt

                                      Wie bei einem lieben Kind, auch wenn es noch so schlecht gepflegt wird, nicht gut betreut und versorgt wird, wenig geliebt wird, es würde seine Familie nie verlassen, nimmt alles hin- kann nicht anders- so kommst du mir vor.

                                      Kommentar


                                      • Re: Komplett verzweifelt

                                        Mehr Auswege fallen mir gerade auch nicht ein, zumal du dich vollkommen verbissen hast.
                                        Das ist auch genau das, worunter ich mit am meisten leide. Auf der einen Seite bin ich so dankbar für Anregungen von außen und versuche auch, das zu verinnerlichen, meinen eigenen Horizont zu erweitern. Doch dann steht plötzlich wieder das Bild von der Frau vor mir... Wenn ich quasi "von außen" auf die Sache blicke und mir vorstelle, jemand anders hätte mir das alles erzählt, dann wäre für mich die Lage sonnenklar: Es gäbe für mich keinen Zweifel, dass der Mann seiner Lebensgefährtin einen Bären aufgebunden hat. Aber dann höre ich auch Eure Einwände, dass man anhand dieser (eigentlich so klaren) Indizien niemanden verurteilen kann. Und ich kann mir irgendwie auch nicht vorstellen, dass er inzwischen so brutal geworden sein soll. Aber...

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                                        • Re: Komplett verzweifelt

                                          Es ist, wie wenn du in einer richtig engen, miefigen, kleinen Gerätehütte haust und dir sagst, wo soll ich denn wohnen, wenn ich hier ausziehen muss?
                                          Ich weiß, was Du meinst. Bestimmt hätten viele andere Frauen das schon lange nicht mehr mitgemacht. Aber wenn man so lange zusammen ist, dann sieht man ja auch die Einflüsse von außen und besinnt sich darauf, dass man nicht nur in guten Tagen zueinander stehen sollte. Man bringt dann für vieles Verständnis auf, versucht, dem anderen zur Seite zu stehen und ihn nicht noch zu belasten. Aber wo bleibt man selbst dabei...?

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                                          • Re: Komplett verzweifelt


                                            Aber...
                                            .......aber du hast ihn längst verurteilt, seine Unschuld kann er nicht beweisen.

                                            Du solltest den Fokus mehr auf die anderen Gedanken lenken, eure Beziehung und grundsätzliches betreffend.

                                            Was wäre denn wenn du ihm glauben könntest?
                                            Dadurch wir eure Beziehung auch nicht besser, außer dass es dir wahrscheinlich die Motivation gäbe weiterhin still vor dich hin zu leiden und alles zu tun, die Währung würde ja wieder stimmen: Treue.

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                                            • Re: Komplett verzweifelt

                                              Hört sich ein bisschen so an als hättest du dich (in deinem Denken) für ihn aufgeopfert und die Währung die es dafür gab was die sichere Treue, sonst nichts.
                                              Jetzt wird die in Zweifel gezogen, was bleibt? Nur das ach so große Opfer, für einen Egomanen.
                                              Ich habe jetzt auch viel überlegt, warum wir nun vor einer derart ausweglosen Situation stehen, nur weil plötzlich ein Vorfall kam, mit dem niemand gerechnet hat. Habe nachgedacht, was früher anders war. Manche seiner Eigenschaften haben mich von Anfang an gestört, aber wie es im Leben so ist, ich nahm sie als liebenswerte Schrullen hin, als das, was uns halt unterscheidet. Dann kam die Zeit, in der er viel beruflich Reisen musste. Ich empfand das damals schon als belastend, zumal die eh schon kurze gemeinsame Zeit noch weiter reduziert wurde. Oft fehlte er an Geburts- und Feiertagen, und es störte mich, dass auch dann, wenn er nicht weg war, nicht sicher war, dass man sich entspannt zurücklehnen konnte, denn es hätte ja ein Anruf kommen können, mit dem der Chef ihn wegzitiert hätte. Ich war froh, als er selbst erkannte, dass es so nicht weitergeht, und kündigte. Dann kehrte sich ja wieder alles um, ihm wurde versprochen, dass er keine Dienstreisen mehr zu machen braucht, und er sollte eine Kur bekommen, die aber abgelehnt wurde. Tja, und seitdem ist es eigentlich nur noch schlimmer geworden, sprich: die Reisen nahmen zu. Obwohl meine eigenen Bedürfnisse immer kürzer kamen, sah ich ein, dass er gar keine andere Wahl hatte. Trotzdem vermisste ich Rückgrat bei ihm, das Eintreten für unsere Beziehung. Wie gesagt, ich habe ihm nie bewusst Treue abverlangt. Nie habe ich in unserer Partnerschaft über Treue nachgedacht - das war gar kein Thema. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, dass es mal ein Thema werden könnte.

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                                              • Re: Komplett verzweifelt

                                                Was wäre denn wenn du ihm glauben könntest?
                                                Wenn ich ihm glauben könnte, dann wäre die innere Nähe wieder da, ich würde ihn wieder entspannt gedanklich begleiten. Statt dessen ist es nun so, dass ich gar nicht mehr fragen mag, wann seine Freizeit in Mexiko beginnt und was er vorhat. Er könnte alles als Kontrolle missdeuten. Ich hätte es so schön gefunden, wenn wir uns vor seiner Reise zusammen hätten hinsetzen und schauen können, was es noch für ihn zu sehen gibt, wenn wir gemeinsam Hotels ausgesucht hätten.
                                                Ich erinnere mich noch an eine Spanien-Reise im letzten September. Damals musste er mit dem Firmenwagen fahren. Er rief mich an mit der Bitte um Hilfe, weil er kein Französisch spricht. Es war ganz klar, dass ich ihm bei der Hotelsuche und einigen Sätzen für die Verständigung unterwegs helfe. Doch jetzt, durch das Auftauchen der Frau, von der ich nichts wissen sollte, habe ich das Gefühl, ganz ausgesperrt zu sein. Er macht seine Sache, ich stehe nicht nur wegen der räumlichen Entfernung ganz weit von ihm entfernt, sondern auch wegen innerer Entfernung. Und wenn er dann in einen Redeschwall gerät, dann ist jedes zweite Wort "Mexiko"...



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                                                • Re: Komplett verzweifelt

                                                  .......aber du hast ihn längst verurteilt, seine Unschuld kann er nicht beweisen.
                                                  Das ist das Schlimme: Er kann seine Unschuld nicht beweisen, und ich kann nicht beweisen, dass er schuldig ist.

                                                  Tatsache ist, dass ich ihm bedingt glaube. Ich glaube, dass noch nicht das volle Programm mit der Mexikanerin gelaufen ist. Dass ich ihm das glaube, weiß er auch. Und er weiß, dass ich ihn nicht für einen notorischen Fremdgänger halte, der schon länger und überall irgendwelche Frauen hat.

                                                  Es geht nur um diese eine Frau. Mir geht es darum, dass ich es nicht richtig finde, dass er den Ausflug initiiert hat, nachdem er sich von ihrem Interesse geschmeichelt gefühlt hat, und dass er das Bild ausgedruckt hat, das ein Kompliment für ihn darstellt. Aus meiner Sicht hätte er merken müssen, dass diese Frau sich darüber, dass er eine Beziehung hat, hinwegsetzt. Wo war seine Loyalität mir gegenüber? Er hat sich schon von ihrer Ansprache geschmeichelt gefühlt, ihr Interesse also sehr wohl gespürt, aber mir monatelang weismachen wollen, dass er keine Ahnung hat, was bei dem Bild in ihr vorging. Ist es nicht verständlich, dass ich das Gefühl habe, er wolle mir Hörner aufsetzen? Und er hatte vor, alles zu verschweigen, damit ich "nichts hineininterpretiere". Ist eine Handlung besser, weil man sie vor dem anderen geheimhält? Wenn man sich schon der möglichen Auswirkung bewusst ist, sollte man dann nicht insbesondere überlegen, von vornherein von einer solchen Handlung Abstand zu nehmen? Sich eines Handelns, in das ich meinen Partner nicht einweihen kann, bewusst zu sein, es aber trotzdem durchzuziehen, ist für meine Begriffe nichts, wozu man hinterher sagen kann: "Ich habe nichts gemacht, mein Gewissen ist rein."

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                                                  • Re: Komplett verzweifelt

                                                    Normalerweise ist Offenheit nur da leicht, wo Offenheit nicht bestraft wird.

                                                    Du willst ja auch nicht nachvollziehen, wie er tickt und leben möchte.

                                                    Ich habe während meiner Arbeit jetzt noch einmal nachgedacht und wieder etwas Neues gesehen: warum hast du zu einer Ehe nein gesagt vehement, zu Familienleben, zu einer wirklichen Entscheidung zum WIR? Wieso ist dieses ICH- und DU getrennt, aber irgendwie doch zusammen bei dir so wichtig? Die Konsequenz ist das, was du jetzt hast. Halbheit, nicht Einheit.

                                                    Da ist weit leichter möglich, dass etwas zwischen rutscht, wenn man nicht geschlossen ist.
                                                    Als ob DU ihn dir vom Leib halten willst, nicht er. Ob Männer nicht doch auch Frauen ähneln?
                                                    Er ist deine Affäre, soll sich zufrieden geben mit dem, was du hast und pasta, mehr ist nicht drin. Karriere ist wichtiger. Umgekehrt würde eine Frau leiden, wieso ein Mann nicht auch?

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