Aber ich habe Schwierigkeiten, das auf meine Situation zu beziehen, und vielleicht kann mir jemand mit ein paar Gedankenanstössen helfen..?
Mein Partner und ich haben zwei Kinder, 6 und 10. Die Kinder waren ganz klar mein Wunsch, mein Partner hat quasi "mitgemacht", und die Halbherzigkeit, die zieht sich wie ein roter Faden durch unsere gemeinsame Zeit bis heute. Ich habe von Anfang an die Hauptrolle für die Kinder gespielt, der Pappa ist zwar da, aber immer mit seinen eigenen Dingen beschäftigt. Er hat uns gerne um sich, liebt die Kinder, aber er ist nicht interessiert an Gemeinsamkeit, immer mit seinen eigenen Interessen beschäftigt. Die Kinder richten alle Fragen an mich, selbst wenn der Pappa da ist, weil sie einfach so daran gewöhnt sind.
So haben also meine Kinder "Familie" kennengelernt.
Die Grosse sieht das Verhalten von ihrem Pappa schon etwas kritischer, ist manchmal verletzt, dass der Pappa nie mal hilft oder Zeit hat - aber unser Pappa ist eben ziemlich "eigen", und alle leben damit gewissermassen.
In der letzten Zeit habe ich allerdings mehr und mehr Probleme mit diesem Familienleben. Ich habe ständig Phasen der inneren Wut auf meinen Partner, wenn ein Streit mal wieder in der üblichen Sackgasse geendet hat, ich mag nicht mehr akzeptieren, dass er sich so wenig bemüht, so selbstbezogen ist, und ganz abgesehen davon mich ständig in Frage stellt und kritisiert. Zahlreiche verzweifelte Diskussionen ohne Resultat...., dann kommt mal wieder eine ruhigere Phase, wo alles seinen Gang geht, und irgendwann gibts wieder Probleme.
Wären da nicht die Kinder, dann würde ich dieses mental so zermürbende Miteinander sicher nicht mehr mitmachen.
Aber in Gesprächen mit den Kindern merke ich immer wieder, dass allein die Tatsache, dass wir als Familie unter einem Dach zusammenleben (wie eine richtige Familie) für die Kinder eine grosse Bedeutung hat. Und dass sie an die Kühle, die Ignoranz, und die gelegentlichen Streits vielleicht einfach so gewöhnt sind, dass sie auch gewissermassen gut damit leben können.
Ich will den Kindern nicht ihr "Familienleben" nehmen, und sie zwingen, aus dem schönen Haus auszuziehen und mit mir in eine kleine Wohnung... Die Kinder sind das wichtigste in meinem Leben, und ich bin mir überhaupt nicht sicher, dass sie es als Erleichterung empfinden würden, wenn wir nicht mehr mit Pappa zusammenleben. Sie sind es ja nicht anders gewöhnt...!
Nur ich gehe mental mit dieser Beziehung ziemlich auf dem Zahnfleisch, fühle mich unfähig, bin frustriert und niedergeschlagen über das Leben/den Partner, den ich gewählt habe und meine Unsicherheit, was ich jetzt tun soll - es raubt mir täglich so viel Energie und Lebensfreude. Das überträgt sich sicher auch auf die Kinder.
In welche Richtung soll ich gehen...?
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