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Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige

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  • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


    Hallo kahncool,
    vielleicht so aufkleben, dass er nicht dran kommt - z.B. zwischen die Schulterblätter. Ansonsten auf Tabletten umsteigen, aber dann die Einnahme kontrollieren! Gruß Leona

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    • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


      Hallo Flieder,
      Sie waren lange nicht im Forum und auch privat las ich nichts von Ihnen. Wie geht es Ihnen und Ihrem Vater? Läuft alles in erträglichen Bahnen? Ich würde mich freuen, Sie wieder mal hier anzutreffen.

      Alles Liebe
      Leona

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      • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


        Hallo Leona,

        vielen Dank der Nachfrage; bin natürlich schon immer mal wieder im Forum, aber gerade nicht so viel Zeit... es läuft aber ganz gut, mit den bekannten Problemen, d.h. es gab schon wieder eine kurze Zeit mit Stürzen in der Nacht (Myoklonien). Ich glaube das kam von einer kleinen Magen-Darm-Verstimmung/ Infekt durch den er mal einen Tag lang die Medis wohl nicht so aufgenommen hat, und prompt war er die Tage danach wieder leicht verändert, und die zweite Folge ist dann dass die weitere Gabe, normale Dosis, wieder wie eine leichte Level-Änderung wirkt, und da habe ich ja schon öfter festgestellt, dass da dann die Myoklonien stärker werden. An sich ist mein Vater gut drauf derzeit, aber wenn er diese starken Zuckungen hat, und das mitten in der Nacht, da schlafe ich natürlich schlecht, weil ich immer fürchte dass es ihn irgendwo "zerlegt" und er dann alleine da liegt, weil wir ihn nicht hören.
        Allgemein ist zu berichten, ich wiederhole mich vielleicht, dass diverse Therapien wie Kranken- aber auch Ergotherapie (einfache Übungen), bzw. vielleicht auch die intensive Aufmerksamkeit und die Herausforderung durch diese netten, jungen Therapeutinnen immer kleine Wunder bewirken, d.h. er redet danach mehr (oder überhaupt ein paar Worte) und ist auch viel beweglicher. Wir machen ja auch viel mit ihm, aber die Therapien wirken dann doch noch mal ganz anders
        Psychologisch hat er halt schon Probleme, klar, dass man ihm bei allem hilft, dass die Leute ihn anschauen weil ihm geholfen wird etc etc. Ich versuche ihn aufzubauen, und auch viel Normalität rein zu bringen; versuche ihm klar zu machen dass das gar nicht schlimm ist und ich finde, dass es ihm ganz gut geht; dafür liebt er mich...

        Soviel für heute
        Viele Grüße, Flieder

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        • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


          Ach Flieder, das hört sich ja alles noch recht menschlich an und je mehr ich darüber nachdenke, ist es sicher der einzig menschenwürdige Weg einen demenzkranken Familienangehörigen zu betreuen - nur die Familie selbst kann das...
          Ich bin heute so geschlagen, so am Boden. Vater geht es in diesem Pflegeheim immer schlechter. Er verliert nur noch an Gewicht, wiegt noch 58 Kilo. Er hat einen Dekubitus entwickelt, obwohl er ein mobiler Bewohner ist und weder im Rollstuhl sitzt noch im Bett liegt. Er hat verpilzte Nägel und ist meist ungewaschen, unrasiert und schmuddelig, wenn ich komme. Ich weiß momentan nicht mehr ein noch aus. Dabei wurden am Anfang so große Versprechungen gemacht - das Haus (der Träger) angeblich ganz vorne auf der Rangliste/Pflegebereich in Deutschland. Und nun das!Letzte Nacht hat man Vater dann offenbar auch noch mit Resperidon zugeschüttet, so dass er heute kaum ansprechbar war,völlig desorientiert auf dem Sessel hing und nur hin und wieder über starke Schmerzen beim Sitzen klagte.

          Ich versuchte ein Gespräch mit dem Personal - man ließ mich auflaufen. Das soll ich nächste Woche mit der Heimleitung tun.
          Das Personal rekrutiert sich überwiegend aus den neuen Bundesländern, spricht einen völlig anderen Dialekt als hier bei uns üblich, was für die alten Menschen eine weitere Herausforderung darstellt.

          Ich habe wirklich jetzt fast 6 Monate Wohlwollen gezeigt - immer wieder Geduld gehabt, gehofft, es wird besser. Ich bin enttäuscht und entsetzt und weiß momentan nicht, wie ich weiter vorgehen soll.

          Das Schlimme ist, dass die Pflegeheime hier im Ballungsgebiet alle voll sind und das es nicht einfach werden wird, etwas anderes - noch dazu besseres - zu finden.

          Und ich habe dieses Haus auch noch im Bekanntenkreis empfohlen! Wenn jemand Näheres wissen möchte, schreibe er mich bitte privat an. Ich gebe gerne Auskunft.

          Liebe Flieder, ich habe Baldrian Hetterich besorgt - schreibst du mir noch einmal,wie du es dosierst und ob du es pur oder verdünnt gibst? Ich bin dankbar für jedes tröstende Wort und jeden Rat! Alles Liebe, Leona

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          • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


            Hallo Leona,
            ich kann Ihnen nachfühlen, wie Sie sich in fühlen müssen. Meine Mutter leidet an Alzheimer-Demenz - fortgeschrittenes Stadium und wir haben jetzt bald alle Möglichkeiten der Pflege durch.
            Als Sie im Sommer 2006 wirklich nicht mehr allein in Ihrer Wohnung leben konnte, weil sich die Nachbarn laufend beschwerten und sich durch ihr Dasein "gefährdet" sahen, ist meine Mutter auch in ein Pflegeheim gezogen. Das hat natürlich gar nicht gut funktioniert. Ein "normales Heim" ist auf die Bedürfnisse Demenzkranker einfach nicht eingerichtet, wenngleich so nach und nach in dieser Richtung immer mehr geschieht und eigene Bereiche für diese Erkrankung eingerichtet werden. Die anders Erkrankten Bewohner fühlten sich belästigt, weil meine Mutter ständig in deren Zimmer ging, weil sie sich ja jeden Tag aufs Neue immer wieder nicht auskannte. Ich muss dazu sagen, dass zu der Zeit mein Vater auch in diesem Heim war. Er war nach einem Schlaganfall schwer behindert. Es sind immer wieder
            Dinge vorgefallen, die ich einfach unerträglich fand. Ich habe mich pausenlos schriftlich bei der Heimleitung beschwert. Es gab da schon Resonanz und man hat versucht Dinge zu verbessern, aber so recht funktoniert hat trotzdem nicht. Ich denke dennoch, dass der einzige Weg wenigstens etwas zu ändern die Beschwerde bei der Heimleitung ist. Die können so etwas ja nicht einfach ignorieren oder bei der offiziellen Beschwerdestelle dieses Heims.
            Mein Vater ist dann nach einem halben Jahr gestorben. Meine Mutter habe ich ein paar Monate später aus dem Heim herausgenommen. Ich konnte da einfach nicht mehr hingehen.

            Dann haben wir zu Hause eine Rund-um-Betreuung organisiert. Das ist aber auch alles andere als einfach. Es dürfen ja keine Lücken in der Betreuung entstehen. Tag und Nacht. Jetzt nach einem Dreivierteljahr habe ich genug davon. Ich habe jetzt eine Wohngemeinschaft speziell für Demenzkranke gefunden. 8 Personen teilen sich eine große Wohnung und werden von einem Pflegedienst rund um die Uhr versorgt. Die Bewohner werden dort im Rahmen ihrer Möglichkeiten beschäftigt und alles hat auf mich einen sehr guten Eindruck gemacht. Meine Mutter wird dort in ein paar Wochen wohl einziehen und ich hoffe das Bestmögliche für sie gefunden zu haben, wenn es auch nicht gerade bei uns um die Ecke ist. Ich habe den Tipp von einer Bekannten bekommen, die auch ihre Mutter dort untergebracht hat und sie ist sehr zufrieden.
            Vielleicht gibt`s so was ja auch in ihrer Nähe. Damit angefangen hat wohl der "Verein Freunde alter Menschen e.V." in Berlin. Die findet man auch im Internet. Vielleicht kann man Ihnen ja da einen Hinweis auf ähnliche Wohnmöglichkeiten in ihrer Nähe geben.
            Also lassen sie sich nicht unterkriegen - liebe Grüße Adelheid

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            • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


              Liebe Adelheid,
              vielen Dank für Ihre einfühlsame und informative Nachricht.
              Alles, was Sie zur Heimerfahrung anführen, kann ich nur bejahen.
              Leider gibt es hier im Rhein-Main-Gebiet nur wenige dieser Dementen-WGs. Sehr gerne hätte ich meinen Vater in einer solchen Wohnform untergebracht, aber die private Zuzahlung (3.020,- Euro) ist so hoch, dass sie meinen finanziellen Rahmen sprengt.
              Ich habe einen ganzen Nachmittag in einer solchen Einrichtung verbracht und denke, dass ist die einzig menschwürdige Form der Unterbringung eines dementen Angehörigen.Aber so lange die Pflegekassen nicht bereit sind, auch hier den gleichen Anteil zu übernehmen wie im Heim, werden sich die meisten die WG nicht leisten können. Trotzdem danke für Ihre Nachricht.
              Mit herzlichem Gruß, Leona

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              • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                Liebe Leona,
                das tut mir sehr leid, dass es so schlecht läuft. Ich weiss, wie engagiert Du bist und trotzdem nicht die Möglichkeit hast Deinen Vater zu Dir zu nehmen. Das hast Du sicherlich schon geprüft, oder? Mit einer häuslichen Pflege etc.? Größere Wohnung und so? Es gibt auch nicht überall WGs, und geeignete Pflegeheime sind tatsächlich sehr rar, aber man hört schon von dem einen oder anderen, die sehr fortschrittlich sein sollen. Du hast doch die Betreuung, oder? Müssen die Dir dann nicht auf Verlangen genau mitteilen, weil akribisch notiert, was sie Deinem Vater verabreicht haben?? Und wieso? Wer ist der behandelnde Neurologe, ein externer? Wie laufen die Mahlzeiten ab? Was wird sonst dort mit den Patienten gemacht?
                Bzgl. des Baldrians, wir verbreichen morgens und mittags je 7 Tropfen und abends 9, allerdings ist das so entstanden, dass wir am Anfang der Verabreichung das Gefühl hatten, tagsüber ginge es den Nerven noch nicht gut genug usw., ich kann Dir nicht sagen, ob auch eine kleinere Dosis ausreicht und dies evtl. auf 2x oder so, da Baldrian nicht nur eine kurzfristige sondern sogar eher eine mittelfristige Wirkung hat, und da muss man eben erst zusehen, wie es wirkt. Was man bei meinem Vater zumindest überhaupt nicht machen darf ist eben eine Schwankung jeglicher Art, immer ganz konstant und ja nicht einen Tropfen mehr oder weniger, da bin ich auch streng, sogar die Tropfengröße ist auf Dauer entscheidend. Aber mein Vater neigt eben seit 2 Jahren sehr stark dazu psychotisch zu werden, deshalb kommen wir ohne Risperidon nicht aus...
                Ich schreibe Dir eine PN
                Und was soll ich sagen... liebe Grüße und trotzdem Kopf hoch, es wird sich hoffentlich eine bessere Lösung finden
                Flieder

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                • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                  Hallo Leona,
                  die Kosten für die WG,in die meine Mutter ziehen wird, halten sich in Grenzen. Sie betragen etwa 80% der üblichen Heimkosten. Ich habe ja den direkten Vergleich, da meine Eltern ja beide in einem Heim waren. Es scheint also machbar zu sein, die Kosten im Rahmen zu halten. Sicher wird noch das ein oder andere hinzu kommen - Friseur, Fußpflege usw., aber das hat man ja sonst auch noch zu tragen.
                  Hier bei uns in NRW bieten inzwischen auch immer mehr Heime eigene Wohnbereiche innerhalb des Heims für an Demenz Erkrankte an. Die sind dann von der Bewohneranzahl her kleiner - meist etwa 12 - 14 Personen. Die Bewohner sind nicht mehr an den üblichen Ablauf eines Heims gebunden: Frühstück um 8.00 h und abends um 8.00 h ins Bett usw., sondern stehen auf, wann sie wollen und gehen ins Bett, wenn sie das Bedürfnis zu schlafen verspüren. Und ich gehe davon aus, dass auch in der Nacht immer jemand da ist. Das ist in einem normalen Heim ja nicht unbedingt so. Da wo meine Eltern waren wurden auf der Station nächtlich immer nur zwei Rundgänge gemacht, was mir damals anfänglich gar nicht so klar war. So was ist unmöglich bei einem Demenzkranken, der nachts herumgeistert, finde ich.
                  Also ich würde an Ihrer Stelle die Augen offen halten - es scheint sich doch so allmählich etwas zu bewegen und ich habe auch gehört, dass die Krankenkassen anfangen auch andere Wohnformen anzuerkennen.
                  Werden Sie nicht mutlos - obwohl, ich bin das auch oft - aber im Moment voller Hoffnung.

                  Liebe Grüße
                  Adelheid

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                  • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                    Hallo Flieder,
                    unser "mittleres Stadium" Thread ruht derzeit ein wenig, ein Grund mehr einmal nachzufragen, wie es inzwischen bei Ihnen geht. Ich habe das Risperdal gerade gestern beim Neurologen von der Verordnungsliste nehmen lassen und es durch Baldrian Hetterich ersetzt. Der Wunsch nach Risperdal war ja vom Pflegepersonal - insbesondere dem Nachtdienst - ausgegangen und der Neurologe hatte es eher skeptisch und nur unter Vorbehalt verordnet und vor allem mit dem Hinweis, es nur im Notfall in niedriger Dosis einzusetzen. Es sollte keinesfalls zur Dauermedikation werden.

                    Im Heim wird man das nicht gut finden - ich habe das bereits an den Gesichtern gesehen, als ich die Veränderung ankündigte.
                    Es ist aber offensichtlich,dass es meinem Vater ohne dieses Mittel sehr viel besser geht, er ist wacher, aufnahmefähiger, kann wieder viel mehr und hat deutlich mehr Lebensfreude.

                    Sicher, in den Abendstunden wandert er oft umher, versucht sich zu orientieren, wo er denn eigentlich ist und man muss ihm Zeit und Aufmerksamkeit schenken, was angesichts des niedrigen Personalschlüssels ein Problem (für das Personal!) darstellt.

                    Wir werden sehen, wie Baldrian Hetterich anschlägt - wenn man sich im Heim denn die Mühe macht, die Tropfen auch für ihn zuzubereiten, das ist ja wieder eine "Extrawurst" - muss in einem separaten Becher gerichtet werden...pur wird er die Tropfen wohl eher wegen des intensiven Geruchs und Geschmacks verweigern - täten wir wohl auch!

                    Ich bin gesundheitlich derzeit sehr angeschlagen, entwickle alle möglich und unmöglichen Krankheiten, die ich hier im Detail nicht ausführen möchte. Die Dauerbelastung der letzten Jahre und der Vertrauensverlust das Heim betreffend wirken sich aus.

                    Liebe Flieder, berichten Sie auch einmal wieder, wie es Ihnen und Ihrer Familie geht! Gruß Leona

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                    • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                      Hallo Flieder!Habe soeben Ihren Bericht über Anfragen des "mittleren Stadiums" gelesen.Ja, ich denke mein Mann ist im mittlerem Stadium angekommen .Wenn ich seinen jetzigen Zustand mit dem vor 1/2 Jahr vergleiche,ist es erschreckend.Konnte er damals noch alleine Fahrrad fahren,so um die 20 Kilometer,so kann er heute nicht mehr alleine los, weil er nicht mehr nach Hause findet.Auch würden es seine Kräfte in diesem Umfang garnicht mehr zu lassen.In unserer Wohnung mußte ich die Türen beschildern,leider kommt er trotzdem durcheinander.Ich muß morgens Hilfestellung Beim Waschen leisten,er weiss nicht mehr welcher Tag ist und was mich ganz traurig macht ,wenn er mich fragt, ob ich weiss, wo seine Frau ist.Über die Medikamente wegen der Ängste hatte ich ja schon berichtet,habe einfach mit dem Bromazepam und dem Melperon langsam aufgehört.Leider hat es mit dem Baldrian,wegen des Geruches,nicht geklappt.Mein Mann bekommt jetzt nur Reminyl und Risperdal ganz gering dosiert.Ansonsten tut es mir in der Seele weh meinem Mann so hilflos gegenüber zustehen und seinen Zerfall mit ansehen zu müssen.Er sieht mich oft so traurig an und wir müssen dann beide weinen.Ich nehme ihn dann in meinen Arm und versuche uns zu trösten!Liebe Grüße Kondor

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                      • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                        Liebe Leona,

                        danke der Nachfrage, es geht schon ganz gut bei uns. Bis auf ein paar Stürze nachts und morgens (Myoklonien), und Streitigkeiten mit dem behandelnden Neurologen wegen verweigerter Verordnungen für die Therapien.
                        Schade, dass es Dir mehr schlecht als recht geht, aber abgesehen von Deiner belasteten Situation ist das Ende vom Winter oft eine Zeit in der sich einige Sachen, auch gesundheitliche, zuspitzen, erst recht wenn man psychisch angekratzt ist, dann bricht alles durch. D.h. hoffentlich geht es Dir bald besser.
                        In Eurem Fall verstehe ich ja sowieso immer noch nicht, warum überhaupt Risperdal gegeben wurde (wegen der Nachtunruhe wohl), aber das Absetzen ist für deinen Vater bestimmt nochmal ein komisches Gefühl; aber interessant dass auch du berichtest, wie viel besser er dann reagieren kann. Leider sind wir wie viele andere nicht in der Lage, auf das Risperdal verzichten zu können. Sollte es bei deinem Vater trotzdem notwendig werden, dann solltest du eben gemeinsam mit dem Neurologen sehen, ob eine kleine Dosis ausreicht.

                        Ich berichte dann mal in neuem Beitrag
                        Liebe Grüße, Flieder

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                        • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                          Hallo, liebe Flieder, habe ich war in deiner jetzigen Situation. Momentan bin ich nicht zu hause, schreibe dir aber sowie ich kann. Mein Mann ist seit April im Pflegeheim, ich schreibe dir meine Erfahrungen am Dienstag.
                          bis dahin alles Gute und ganz viel Kraft
                          Arielle

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                          • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                            Hallo kondor,

                            ja ich denke man kann bei Ihrem Mann vom mittleren Stadium sprechen, und so traurig es ist, finde ich es gut, wenn man wie Sie den Verlauf ein wenig schildert. Um einen Vergleich mit unserer Situation zu machen, auch wenn dies nicht immer möglich ist, würde ich sagen Ihr Mann ist in der Situation wie mein Vater vor ca. 4 Jahren, bloß doch nicht ganz so, da mein Vater immer wusste und weiss wer wir sind (ausser in den Psychosen). Wie gesagt, ein direkter Vergleich ist nie möglich, aber vielleicht ein Hinweis darauf, dass Ihnen noch einige zwar schwierige, aber auch hoffentlich schöne Jahre bevorstehen. Vorausgesetzt der psychische Zustand eines selber, als auch des Partners läßt dies zu und man kann sich kraft- und zeitmäßig arrangieren. Ich will nichts verschönern, die Traurigkeit, die Panik über die Unfreiheit, über die Verschlechterung und die Angst vor der Zukunft gehen nie ganz weg. Aber man muss zusehen, dass man sich der Situation jeweils, angepasst auf die Möglichkeiten, so angenehm wie möglich macht. Haben Sie denn jemanden, den Sie etwas miteinbeziehen können, d.h. eine weitere Bezugsperson auch für Ihren Mann? Freunde, Verwandte? Ggf. jemanden aus dem Ort in der Nähe, den Sie niederschwellig beschäftigen können und der damit auch die Entwicklung Ihres Mannes begleitet und ihn gut kennenlernt, und sie immer mal wieder für einige Stunden entlasten kann? Vielleicht auch Menschen in Ihrer Nähe in ähnlichen Situationen, so dass man sich gegenseitig aushelfen und beistehen kann?
                            Ich würde so gern zu etwas raten, wo ich mir bewußt bin, dass das nicht jedem möglich ist, aber wenn doch einfach allen Beteiligten in vielen Momenten hilft. Wenn man auch nur irgendwie kann, möglichst viel Humor entwickeln, zusammen mit dem erkrankten Partner, so dass man auch mit jemanden, dessen Fähigkeiten schwinden zusammen scherzen kann, und auch über Situationen, in denen man dem Partner helfen muss, weil er das durch seine Unfähigkeit nicht mehr kann, hinweg scherzen kann. Einfach eine Basis finden, auf der sich der Partner nicht veräppelt fühlt, aber doch nach seinen Fähigkeiten noch mitmachen kann. Ggf. singen, kitzeln, tanzen, Grimassen schneiden, mit dem Ball spielen, oder einfach Lächeln, ohne dass er sich ausgelacht fühlt. Ich merke oft, wie mein Vater mich insgeheim beobachtet, wenn ich etwas in Hilfestellung ausführe, und wenn ich dies mit all meiner Liebe und Geduld mache und dabei selber das Gefühl bewahre ich tue etwas "nicht Schlimmes", etwas was ihm nicht peinlich sein muss, dann ist es auch nicht so schlimm für ihn. Ich sage ihm manchmal mit ganz sanfter und freundlicher Stimme, nicht zu oft um nicht zuviel Gewicht auf die Sache zu legen, nur dann wenn ich merke er blockiert, dass das gar nichts schlimmes ist, und dass es doch super funktioniert. Und ich lobe ihn auch oft ganz unauffällig sage "Super", wenn er etwas gemacht hat, und merke wie gut ihm das tut.

                            Um nochmal auf das Baldrian zu kommen; Sie müssen es natürlich nicht geben, es ist ein Tipp von mir, übrigens soll es ggf. das Risperdal nicht ersetzen, dazu wissen wir nicht genug darüber- aber an den Geruch gewöhnt man sich ganz schnell. Wir geben deshalb auch Baldrian-Tropfen, da mein Vater anfangs noch in der total versteiften Phase war, in der er auch nicht einfach geschluckt hat, wenn man ihm etwas in den Mund getan hat, und dann haben diese Kapseln gestunken, und wie, und vor allem bestimmt grausam geschmeckt. Aber mit den Tropfen in ganz wenig Obstsaft (Kirsch-/ Johannisbeer-/ O-Saft) ist das überhaupt kein Problem mehr, er trinkt es sogar gerne und die roten Säfte sollen ja sehr gesund sein!

                            Wie schon berichtet, hatten wir das Gefühl, der Baldrian hat seine Nerven dann soweit beruhigt, dass er wieder seine Depressionen, seine Ängste etc. verloren hat und jetzt wieder funktionieren kann. Er ist jetzt ganz selten wirklich traurig, und damals hatte er von Ängsten über Panik über Hallus über Depris (er konnte damals schon nicht mehr gut reden, und sagte immer (ich geh runter,.. runter...Hilfe... Mama) und hat auch geweint, klar muss man sich da sehr beherrschen nicht mit zu weinen.

                            Das Risperdal ganz gering dosiert heißt wie viel wenn ich fragen darf? Am besten jetzt so beobachten, ggf. mit dem Arzt dann gaaanz langsam hochdosieren, aber mein nochmaliger Tipp, erst mit dem Baldrian einsteigen und wenn es dann nicht funktioniert oder die Nachtruhe ganz schlecht ist, dann höher mit Risperdal.

                            Bitte berichten Sie weiter, Kopf hoch, es wird bestimmt besser, und wenn nicht finden wir eine Lösung
                            Alles Gute, Flieder

                            Kommentar


                            • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                              Hallo Flieder!Vielen lieben Dank für die aufmunternden und hilfreichen Ratschläge.Im Moment ist meine Stimmung allerdings auf dem Nullpunkt angelangt.Mein Mann hatte gestern mal wieder das Gefühl,er müsse nach Hause!Ich konnte ihn nicht davon überzeugen,dass er doch zu Hause ist.So ging es über mehrere Stunden!Wenn ich dachte ihn beruhigt zu haben, ging das ganze Spiel wieder von vorne los.Da braucht man wirklich mehr als Geduld!!
                              Ich habe mir ihre Zeilen desöfteren durchgelesen und würde gerne,wie sie, mit mehr Frohsinn dabei sein.Sie gehen sicherlich einer Arbeit nach und haben dadurch Ablenkung und andere Aufgaben.Aber bei einer "rundum"Betreuung ist es nicht ganz so einfach.Unsere Söhne bieten mir ständig ihre Hilfe an doch mein Mann ist total auf mich fixiert.Er findet es oft als eine Belastung wenn sie bei uns sind.Das macht uns alle sehr traurig.Meine Schwiegertöchter sind auch ganz lieb zu meinem Mann,versuchen ihn zu sich zu holen, damit ich entlastet werde,doch ohne Erfolg.Mein Mann will einfach nicht,er möchte einfach seine Ruhe!
                              Übrigens bekommt mein Mann morgens und abends 1/2 Gr.Risperdal.Das Baldrian hat er ja leider abgelehnt.Ich werde es aber mit Drag.versuchen.Bis bald Kondor

                              Kommentar


                              • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                Hallo Kondor,

                                das Problem kenne ich - wenn auch z.Z. nur in etwas abgeschwächter Form. Wenn es schlimmer wird, habe ich folgenden Trick überlegt:

                                Vater will nach Hause, ist schon dabei, seinen Mantel anzuziehen. Also ziehen meine Mutter und/oder ich auch ihre Mäntel an und wir gehen ausser Haus. Wir gehen nur in eine Richtung, dann durch einige Straßen und kommen dann nach einer Weile von der anderen Seite zu unserem Haus zurück. "Schau Vater, jetzt sind wir zuhause!" Das könnte klappen - ist zunmindest einen Versuch wert. Meine Hoffnung richtet sich dabei auf Zugriffe auf das deklarative Gedächtnis (Großhirn), bessere Vergleichsmöglichkeiten durch die Annäherung an das Haus von aussen. Der Kranke erkennt unter geänderten Umständen (Spaziergang, geänderte Perspektiven) manchmal eher etwas wieder als unter der Stereotypie des Wohnzimmers, was ihm ja verfremdet erscheint, da er weg möchte. Außerdem gibt man ihm recht, was sein Selbstvertrauen stärkt udn Ängsten vorbeugt.

                                Bei einem "Black-Out" bei meinem Vater kam ihm die Erinnerung, doch in seinem eigenen Haus zu wohnen, wieder, als er aus dem Obergeschoß aus dem Fenster blickte.

                                (Jetzt muss ich mich auf meine Reise zu meinen Eltern vorbereiten und werde dann in zwei bis drei Wochen hier wieder schreiben.)

                                Gruß und viel Mut und Geduld
                                wünscht
                                Egon-Martin

                                Kommentar


                                • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                  Guten Abend Kondor,
                                  ich kann die Erfahrungen von EgonMartin bestätigen. Oft genügt das Annehmen der Orientierungsprobleme - eine Runde um den Block drehen oder ein Stück mit dem Auto fahren und von einer anderen Warte "nach Hause" kommen. Sicher, manchmal hält es nur kurze Zeit an - aber einen Versuch ist es Wert.

                                  Oft behauptet mein Vater auch, wir seien bei mir - nicht bei ihm. Manchmal stimme ich zu und erkläre ihm, er könne aber getrost hier bei mir übernachten - oder andere Variante, denn ich muss ja wieder gehen: Sei so gut und pass auf alles auf, während ich weg bin. Er hat dann das gute Gefühl gebraucht zu werden und eine Verantwortung zu tragen. Bisher klappt das meist ganz gut.

                                  Viel Geduld und eine erfolgreiche Hand im Umgang mit diesen Phänomenen wünscht Leona

                                  Kommentar


                                  • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                    Hallo EgonMartin,
                                    falls Sie noch mal hier vorbei schauen, so wünsche ich Ihnen eine fruchtbare Zeit und einige schöne Momente mit Ihren Eltern. Ich freue mich bereits jetzt auf Ihre Rückkehr und Ihre neuen Beiträge hier im Forum!
                                    Gute Reise und ein wenig Sonne wünscht

                                    Leona

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                                    • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                      Liebe kondor,

                                      ist klar, momentan sind Sie nicht in der Phase, in der Sie auch nur ein wenig Entspannung sehen. Dazu muss sich wohl noch etwas ändern, und ich bin mir (fast) sicher, dass man das hinbekommen kann, zumindest die Stimmungslage Ihres Mannes und damit auch ein wenig Ihre eigene. Ich nehme an, dass Ihr Mann "heim" möchte, bedeutet auch dass er sich sehr unwohl fühlt in seiner Haut. Ist die Stimmung Ihres Mannes den ganzen Tag über gleich, oder beobachten Sie regelmäßige Veränderungen über den Tag? Dass er momentan nur Sie bei sich haben will hat sicherlich den gleichen Hintergrund, er ist zu schwach neben seinen anderen starken Gefühlen auch noch auf etwas anderes einzugehen. Aber schon sehr beruhigend, dass es da jemanden gibt, der Sie theoretisch etwas entlasten könnte. Das wird auch noch irgendwann klappen. Ein weiterer Tipp bzgl. dem Baldrian, vielleicht fangen Sie an mit 2 Tropfen auf ca. 50ml Saft, das schmeckt man wirklich fast nicht; er wird sich sehr schnell daran gewöhnen, wie gesagt bei den Dragees besteht die Gefahr, dass er auf die Idee kommt diese zu zerbeissen, und dann schmeckt es wirklich heftig. Sie können ja dann langsam steigern mit dem Baldrian (3x täglich) und über 2-3 Wochen sehen, ob es einen leichten Erfolg gibt. Sollte dies auch nicht wirken, dann würde ich an Ihrer Stelle mit dem (neuen?) Arzt über eine andere Medikation nachdenken.
                                      Ich persönlich gehe arbeiten, meine Mutter auch für einige Stunden. Klar ist es furchtbar anstrengend, den ganzen Tag mit jemanden zusammen zu sein, der vor allem so schlecht drauf ist, ich kann das sehr nachvollziehen.
                                      Liebe Grüße, Flieder

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                                      • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                        Hallo Flieder,
                                        mein heutiger Besuch bei Vater im Pflegeheim war einmal mehr niederschmetternd. Seit Tagen betreuen in der Nachmittags- und Spätschicht nur 2 Pflegekräfte (davon eine ungelernte Hilfskraft) ca. 40 schwerst pflegebedürftige alte Menschen. Davon sind mindestens 50% Demenzpatienten. Angeblich liegt es am Krankenstand und daran, dass neu eingestelltes Personal nach wenigen Tagen wieder fristlos kündigte.


                                        Tatsache ist, dass ich meinen Vater heute wieder völlig somnolent und sediert vorfand. Er konnte weder laufen, noch gerade sitzen, noch einen vernünftigen Satz formulieren. Den geplanten Spaziergang konnte ich unter diesen Umständen vergessen, ich war vielmehr viele Stunden damit beschäftigt, meinem Vater Flüssigkeit und Nahrung einzuflößen. Gegen Abend konnte er dann an meinem Arm wieder langsam die Gänge entlang laufen und erkannte mich auch.


                                        Auf Nachfrage beim Pfleger erhielt ich die Antwort, man habe ihn nicht sediert, das seien die Auswirkungen der Baldrian Hetterich-Tropfen, die ich neu mitgebracht hätte. Ich glaube das nicht. Kann eine solche Benommenheit und Gangunsicherheit wirklich durch ein rezeptfreies Baldrianprodukt hervorgerufen werden? - Ich habe die Tropfen mitgenommen, um sie in den nächsten Tagen an mir selbst zu testen.


                                        Sie haben doch schon längere Zeit Erfahrung damit - haben Sie jemals eine solche Wirkung gesehen?


                                        Ich denke, man hat aus der Not heraus - 2 Pfleger für 40 sehr kranke Menschen - die Weglaufgefährdeten einfach mit einem Neuroleptikum ruhig gestellt.


                                        Ich bin außer mir und habe noch in der Nacht sowohl an die Leitung des Hauses, als auch an Pflege-Charta, Alzheimer Gesellschaft Rüsselsheim und Netzwerk Demenz des MainTaunusKreises geschrieben. Ich habe auch eine Meldung an die Presse der Region vorbereitet, will aber damit noch bis zur Stellungnahme der Heimleitung warten.


                                        Ich habe momentan noch keine Alternative für meinen Vater, deshalb weiß ich nicht, wie weit ich gehen kann. Ich befürchte, man wirft ihn vielleicht einfach raus, wenn wir zu unbequem werden.


                                        Ich verstehe nicht, wie Menschen sich so etwas antun können.
                                        Jedem Tier im Tierheim gesteht man mehr Lebensqualität zu.
                                        Es ist ohne Worte.


                                        Gruß Leona

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                                        • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                          Liebe Leona, schläfst du irgendwann auch einmal? Sehe dich sooft nachtaktiv.
                                          Das Pflegeheim kann deinen Vater nicht einfach herausschmeißen aber ich habe es erlebt, es kann auf eine ganz andere Art und Weise passieren, das Bewohner, die zuviel Zeit zur Pflege in Anspruch nehmen viel raffinierter wegkatapultiert werden. Das unterbesetzte Pflegepersonal bringt nicht die zustehende Geduld auf, versucht in Kürze zu füttern oder auch nicht? Mein Mann wurde bei so einer Prozedur ungeduldig und wehrte sich, mit Worten war es ja nicht mehr möglich also kann es ein Kranker nur mit Mitteln, die ihm noch zur Verfügung stehen...mein Mann hielt den Arm der Pflegerin fest...daraufhin wurde er in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen, als 'aggressiver' Mensch 12 Tage fixiert. Ein Anruf von der Sozialstation der Klinik gab mir dann zu wissen, das Heim sei mit meinem Mann überfordert. Nun frage ich mal, wie kann das sein...überfordert. Dieses Heim plädiert als ein Heim speziell für Alzheimerkranke und sind unfähig damit umzugehen bei der kleinsten Gegenwehr eines Bewohners. Es gibt einfach zu viel ungeschultes Personal, zuviele Hilfskräfte, die Magensonde hätte meinen Mann zu einem perfekten Pflegefall gemacht. Pumpers wechseln, Säftchen in den Bauch und das war es....dafür Pflegestufe III. Was ich ausserdem im Internet noch ausfindig gemacht habe und was mich sehr bewegt und nachdenken läßt, ist, dass es Pflegeheime gibt, die damit werben....'Kleiner Tropfen mit großer Wirkung'. Die also für eine künstliche Ernährung 'werben', wenn man von werben überhaupt reden darf....ich kann deshalb nur raten! Vorsicht!!!!...bei der Heimauswahl!!!!!!!!!!!!
                                          liebe Grüße
                                          Arielle

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                                          • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                            Hallo Leona,

                                            das ist ja mal wieder super... Du musst mal ausrechnen, was ein solches Heim "einnimmt", 40 Personen a´2800 Euro (sag ich jetzt mal so im Schnitt) sind 112.000 Euro monatlich. Mag man schon meinen, dass davon etwas mehr für Personal übrig bleiben sollte auf solch einer Station.
                                            Soso, und dann behaupten die, dass der haltlose Zustand deines Vaters von Baldrian kommen sollte - tut mir leid, das ist eine Frechheit. Ich weiss zwar nicht, wie es einem ergeht, wenn man davon eine halbe Flasche trinkt, aber nach normaler Verabreichung KANN das nicht sein.
                                            Hast du gefragt, wieviel sie ihm (angeblich) gegeben haben? Und was noch dazu? Wird in dem Heim überhaupt notiert, was verabreicht wird? Ich möchte ja nichts unterstellen, aber das war nicht das Baldrian, oder wenn dann in Kombination mit etwas härterem. Auch wenn ein geschädigtes Gehirn anders oder intensiver auf Wirkstoffe reagiert, dann müsstest du beim Selbstversuch mal probieren, ca. 1,5x soviel zu nehmen, und du wirst sehen, dass es dir nicht so ergeht.
                                            Wie schon gesagt, mein Vater erhält 2x7 und einmal 9 Tropfen, zusätzlich zum Risperdal und dem anderen. Das ist, soweit ich es verstehe, eine Dosis, die noch nicht mal unmittelbar sehr beruhigend wirkt, sondern man sollte auf den längerfristigen Effekt von Baldrian setzen. D.h. ist nicht geeignet bei solch schwerwiegenden akuten nervlich-bedingten Symptomen, sondern um die Nerven längerfristig zu beruhigen. Es sollte in gleicher Dosis erstmal über 5-14 Tage verabreicht werden um zu sehen ob es eine positive Auswirkung hat. Wenn die im Heim das so verstanden haben, dass sie es ihm immer mal wieder wenn sie seine Unruhe dämpfen wollen nur geben, dann ist das nicht das richtige Mittel. Übrigens kann Baldrian anfangs in einer kleineren Dosis sogar eher aufputschend wirken, der Effekt muss sich erst einstellen. Also regelmäßig und kontrolliert, oder gar nicht. Es ist schade, dass die meisten keine Geduld haben, um das Mittel anzuwenden; zumal ich in sehr vielen Beiträgen immer mehr verfolge, dass sehr viele Patienten das gleiche Problem mit absoluter Nervenüberreizung haben wie es auch bei meinem Vater war, die armen sind wahrlich auf einem richtigen "Psychotrip".
                                            Mal sehen, wie es bei dir wirkt, ich sollte den Versuch auch mal machen, ich habe nur mal ein paar Tage lang Kapseln genommen, als ich in einer Krisensituation war. Hatte selber das Gefühl, dass es langsam zu wirken angefangen hat.
                                            Es tut mir jedenfalls sehr leid zu lesen, wenn es deinem Vater da so schlecht ergeht. Hattest du schon Zeit dich weiter umzuhören bezüglich einer Alternative, auch wenn dies den Haken hätte, dass du weiter fahren musst, und deshalb weniger oft hin könntest?
                                            Liebe Grüße, Flieder

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                                            • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                              Liebe Arielle,
                                              ich hatte deinem Tipp folgend nach einem Marseille-Haus im Internet gesucht. Leider ist das für mich Nächstgelegene in Montabaur - 150 km weit weg. Das ist einfach zu weit. Ich wünsche mir ein Haus in der Nähe, wo ich schnell da sein kann. Da ich Vaters wichtigste und eigentlich einzige Bezugsperson bin, ist es wichtig, das ich regelmäßig da bin. Auch das Pflegepersonal überlegt sich eher, was es tut, wenn regelmäßig Angehörige kommen. Sobald ich wieder ein bisschen zu Kräften gekommen bin, mache ich mich wieder intensiv auf die Suche.

                                              Inzwischen habe ich eine weitere Angehörige kennengelernt, die ihre Mutter in dem gleichen Haus hat. Sie ist genauso unzufrieden wie ich, hat aber finanziell bessere Möglichkeiten. Wir tauschen uns jetzt regelmäßig aus. Die im Januar angesetzten Angehörigenabende - wo man noch mehr Angehörige hätte kennenlernen können - haben weder im Februar noch im März statt gefunden. Das hat auch Methode...so trifft man kaum mal auf jemand anderen, zumal man im Heim alle Hände mit dem eigenen Angehörigen zu tun hat.

                                              Wir überlegen jetzt, wie wir an andere herankommen könnten, um zu hören, wie sie zufrieden sind. Wenn wir eine ganze Gruppe wären, hätten unsere Beschwerden mehr Nachhaltigkeit. Unser Plan ist, uns gemeinsam an den Träger in Sottrum zu wenden.

                                              Wie geht es bei dir inzwischen?
                                              Ich wünsche schöne - nicht zu frostige - Ostertage!
                                              Leona

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                                              • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                                Hallo Flieder,
                                                danke für die Antwort zum Thema Baldrian Hetterich. Da ich momentan an einem Stressekzem herumdoktere, will ich mit der Test einnahme von B.H. noch abwarten. Ich reagiere momentan auf alles und jedes allergisch. Wenn ich gesundheitlich wieder etwas besser drauf bin, mache ich mich weiter auf die Suche nach einer besseren Lösung für Vater.
                                                Lieben Gruß und schöne Ostertage
                                                Leona

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                                                • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                                  Liebe Leona, das mit dem Stressfaktoren kenne ich aus eigener Erfahrung. Hatte/habe Asthma, enormen Husten (kann manchmal kaum einen Satz ohne zu husten bilden) und Schnupfen, dass die Nase nur so läuft....von meiner Ärztin bekam ich 'Singulair', alle anderen Allergiepillen halfen nicht mehr. Diese hat geholfen...versuch es mal damit.
                                                  liebe Grüße
                                                  Arielle

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                                                  • Re: Demenzen "mittleres Stadium" - Angehörige


                                                    Liebe Leona, ich habe dir geschrieben, dass du dir mal von deinem Arzt 'Singulair' verschreiben lassen solltest. Bei mir hat es geholfen.
                                                    Ansonsten geht es mir nicht gut, am Freitag haben wir unseren 22. Hochzeitstag, das erübrigt alle anderen Worte...mir schieseen die Tränen ins Gesicht, kann sein, dass ich jetzt Quatsch schreibe, ich sehe nichts mehr.
                                                    Ich darf nicht daran denken..ich werde zu meinem Mann fahren und kann ihn nur drücken, streicheln, sein Lieblingsrasierwasser mache ich ihm an (mache ich immer, es erinnert an vergangene Zeiten und ich habe das Gefühl, er merkt es)...mehr kann ich nicht mehr machen...dieses verdammte machtlose zusehen-müssen treibt einen in die Verzweiflung!
                                                    Hier schneit es, meine Stiefmütterchen stehen im Schnee...an unserem Hochzeitstag schien damals die Sonne....
                                                    liebe Grüße
                                                    Arielle

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