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Psychotherapie - ja oder nein?

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  • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


    [quote Sandra_1989]Es war eben einfach nicht das erste Mal und dann weiß man irgendwann schon, dass es immer und immer und immer wieder kommen kann....
    Weiß nicht, ob diesen Rest dann noch eine Therapie bzw. ich werde ja wahrscheinlich "nur" zu einer Beratungsstelle gehen, ausgleichen kann????!!!!!
    [/quote]

    Das mit der Angst vor der Angst ist ja ein weit verbreitetes Problem und ich denke das ist durch Strategien und kleine Veränderungen der Denkmuster gut in den Griff zu bekommen. Ich bin sicher dass das auch eine Beratungsstelle gut leisten kann, der Weg zu den richtigen Strategien dürfte in Beratungsstellen genauso kompetent vermittelt werden wie in regulären Therapien.

    Ich weiß jetzt nicht worum es genau bei dieser Achtsamkeitssache geht, ich denke mal das es einfach gesagt darum geht sich selber mehr Aufmerksamkeit zu schenken, damit auch das Vertrauen in sich und seine Gesundheit wiederzufinden und die Angst vor den manchmal unangenehmen Reaktionen der Psyche zu nehmen.
    Wenn du lernst die Signale deiner Psyche zu verstehen, dann kannst du Problemen auch zeitig entgegenwirken. Ich glaube im Moment fehlt dir einfach das nötige Vertrauen in dich selber, wenn du dir das zurückholen kannst wird es dich sicher einen großen Schritt weiterbringen.

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    • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


      " Es kann genauso gut auch das Yoga, Tanzen, Joggen, was auch immer sein. Was meinen Sie???? "

      Das hatten Sie oben geschrieben und damit auch völlig Recht.
      Tired hat es ja auch schon formuliert. Auch ihrer Einschätzung der Medikamentenrolle bei Ihnen teile ich vollkommen.

      Wenn Sie weiter tanzen, joggen und außer Yoga sich auch noch mit Achtsamkeit befassen, kann Ihnen in psychischer Hinsicht ohne Grund gar nichts Schlimmes mehr passieren.

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      • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


        Hallo Herr Dr. Riecke, hallo ihr alle!

        Danke wieder für die vielen Ratschläge! Das hilft wirklich schon enorm.

        Nun gut, dann hat mir das die Entscheidungsfrage eigentlich schon sehr erleichtert. Ich muss zwar nächste Woche sowieso noch einmal zu meiner Hausärztin, um ein "ganzheitliches Gespräch" mit ihr zu führen, weil jetzt einfach so viele Untersuchungen gemacht wurden und ich selber schon völlig verwirrt bin. Der eine Arzt sagt "Nehmen Sie das Laif", der nächste sagt "Nehmen Sie die Pille und Folsäure wäre auch nicht schlecht.", Der nächste sagt "Nehmen Sie doch mal Vitamin D und Selen", der nächste sagt "Bauen Sie mal Ihre Darmflora auf" und die Apothekerin sagt "Nehmen Sie doch mal diese Globuli". Da wird man schon ganz wirr.... hoffe, meine Hausärztin bringt da jetzt noch etwas "Ordnung" rein.

        Es wäre super, wenn Herr Dr. Riecke und gerne auch die anderen mal noch zu der Aussage meines Frauenarztes Stellung nehmen könnte, was meine Hormonverschiebung und meine Nahrunsmittelunverträglichkeiten mit dem Ganzen zu tun haben, weil ich nach wie vor glaube, dass hier ein Zusammenhang besteht. Der Mensch ist ein Ganzes und besteht nicht aus lauter Einzelteilen! Ich versuche es so gut wie möglich so wiederzugeben, wie er es mir erklärt hat:

        Ich habe eine chronische Anovulation, d..h. es kommt selten zum Eisprung. Seine Erklärung: Wir haben alle einen Pulsgeber im Zwischenhirn, der wie ein Pulsgeber die Steuerungshormone freisetzt. Der scheint bei mir zu häufig in Aktion zu treten. Man sagt ja auch, das Herz schlägt einem bis zum Halse! Also wie der Pulsgeber am Herz, ist der Pulsgeber bei mir im Zwischenhirn "gestresst" (mein "Herz-Pulsgeber" ist ja auch gestresst, sonst hätte ich ja nicht trotz Sport einen so hohen Ruhepuls). Deshalb hält er es für sinnvoll eine Pille einnehmen zu lassen, weil dann der Pulsgeber seine Aktivität runter fährt. Das ist natürlich nur eine symptomatische Behandlung! Ich sollte deshalb von der Selbstüberforderung (das unterstellt er mir etwas, weil ich schon immer viel auf Achse bin und immer unter Strom stehe) runter und eine Methode der Stress-Verarbeitung lernen, die mich ruhiger werden lässt. Eine psychotherapeutische, vorübergehende Begleitung findet er sinnvoll.
        Vielleicht erklärt das auch meine häufige innere Unruhe, Nervosität, Herzrasen....???!!!
        Wenn ich ihn dann also richtig verstehe, meint er, ich hätte nicht zuerst eine Hormonverschiebung gehabt, sondern die Hormonverschiebung ist genauso wie meine ganzen Unverträglichkeiten letztendlich eine Folge von psychischer Belastung????!!!!!
        Dazu fällt mir ein Satz aus dem einen Buch ein, das mir meine Psychotherapeutin ausgeliehen hat:
        "Wir können davon ausgehen, dass psychologische Faktoren wie Angstanfälle, Katastrophendenken und Panikstörung akute und chronische Belastungen für die gesamte Person darstellen und Einfluss nehmen auf den Ausbruch und Verlauf von immunologischen Erkrankungen wie grippale Infekte, Allergien usw., genauso wie auf hormonelle Störungen (Menstruationsbeschwerden, Schilddrüsenstörung). Gesundheit setzt ein störungsfreies Zusammenspiel der psychischen, hormonellen und immunologischen Prozesse voraus."
        Was ist nun also die Henne und was das Ei??? Die Henne scheint wohl doch die "psychische Belastung" zu sein und die Eier meine Hormone, mein Herz und meine Darmflora?????!!!!! Was meinen Sie/was meint ihr??? Habe ich da richtig gefolgert? Und welche Bedeutung hätte das dann für eine Psychotherapie (oder eben psychologische Beratung)?

        Viele liebe Grüße und vielen herzlichen Dank an alle!!!

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        • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


          ".. ist der Pulsgeber bei mir im Zwischenhirn "gestresst".."

          Die Entscheidung, ob erst Henne oder Ei, ist generell , auf Sie bezogen und erst recht aus der Ferne betrachtet, hypothetisch.

          Richtig ist, dass es im unteren Hypothalamus einen Regelkreis gibt, der die Hypophyse (die "Hormonzentrale") mit einschließt und so eine Verbindung und Einflussnahme des Gehirns auf das endokrine System und den Körper allgemein besteht.

          Das erklärt auch, dass viele Frauen bei psychischen Erkrankungen oder sogar schon bei längeren Reisen Regelstörungen bekommen.
          Insofern hat Ihr Gynäkologe Recht.

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          • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


            Hallo Herr Dr. Riecke,

            zur Ergänzung: Mein FA meinte auch, dass mein Prolaktin so sehr hoch wäre, wäre auch ganz typisch für viel Stress und für dieses "Nicht-zur-Ruhe-kommen". Muss ja deshalb leider wahrscheinlich sogar im Juli noch ins MRT.
            Und er meinte auch, dass viele Frauen mit psychischen Erkrankungen typischerweise schmerzhaftere Regelblutungen hätten. Ich weiß nun natürlich nicht, woran das bei mir liegt, aber ich stehe da eigentlich grundsätzlich unter Schmerzmitteln und quäle mich dann trotzdem immer irgendwie noch zur Uni, auch wenn mir eigentlich nur nach Schlafen wäre.

            Ich verstehe nur eine Sache nicht: Man sagt doch immer, es ist besser, die Ursache zu bekämpfen als nur Symptome, was ja auch Sinn macht. Am besten natürlich beides. Nun mag die Pille in diesem Fall vielleicht die Symptome - nämlich die Regelstörung (meine Zyklen sind immer viel zu lang) - bekämpfen, aber wie soll man denn die Ursache bekämpfen, wenn keiner weiß, ob ich was Henne und was Ei ist? War zuerst das PCO-Syndrom, dann würde es ja reichen, dem entgegenzuwirken, weil dann ja z.B. auch die depressiven Stimmungen von alleine weggehen müssten. War aber zuerst psychische Belastung, Ängste, Stress, was auch immer, dann muss doch das zunächst "bekämpft" werden, damit dann in Folge z.B. auch der Zyklus von alleine wieder regelmäßiger wird und auch die ganzen Nahrungsmittelunverträglichkeiten vielleicht mal besser werden. Wäre das der Fall, ist es wahrscheinlich einfach ein "schlauer" Mechanismus des Körpers, der sagt "Momentan ist nicht genug Energie für eine Schwangerschaft da, wir verhindern besser den Eisprung", der natürlich erst wieder "richtig funktioniert", wenn auch die Psyche wieder "fit" ist.
            Verstehen Sie, was ich meine??? Ich denke nämlich, es wäre auch wichtig, das für eine Psychotherapie zu wissen, denn je nachdem muss der Therapeut erst einmal nach psychischen Ursachen suchen oder eben auch nicht und mir "nur" Verhaltensweisen beibringen, wie ich lerne, damit umzugehen, es rechtzeitig zu erkennen, gegenzusteuern usw.
            Oder sehen Sie das anders?

            Vielen, vielen Dank!

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            • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


              [quote Sandra_1989]Man sagt doch immer, es ist besser, die Ursache zu bekämpfen als nur Symptome, was ja auch Sinn macht. Am besten natürlich beides. Nun mag die Pille in diesem Fall vielleicht die Symptome - nämlich die Regelstörung (meine Zyklen sind immer viel zu lang) - bekämpfen, aber wie soll man denn die Ursache bekämpfen, wenn keiner weiß, ob ich was Henne und was Ei ist? [/quote]

              Hi Sandra,

              das ist dann der Segen der ganzheitlichen Betrachtung, es wird alles im Auge behalten.

              Sicher sollte immer die Ursache behandelt werden, aber nicht immer ist die klar. Gerade bei Psychotherapien muss dann häufig erst mal danach gesucht werden, was in Eigenregie oft nicht möglich ist und überhaupt erst in einer Therapie ans Licht kommen kann.
              Es kommt auch vor das eine Ursache nicht ganz klar ausgemacht werden kann, soweit ich weiß gibt es aber immer Auslöser, die sogenannten Trigger.
              Gerade da greifen dann Strategien und ein ändern der Verhaltensweisen und die zu erlernen schließt meist auch das Aufdecken von solchen Triggern mit ein, damit man sie bewusst umgehen und besser mit ihnen umgehen kann.
              Das ist auch oft vollkommen ausreichend, selbst ohne die definitive Ursache zu kennen kann das Vermeiden getriggert zu werden und das Wissen darum was zu tun ist wenn es doch passiert neue Episoden verhindern. Das man sozusagen die Beschwerde Null nicht ausmachen kann heißt nicht das eine Therapie nicht erfolgreich sein kann, denn die Strategien sind bei Ursache und Auslöser oft ähnlich bzw. vom Prinzip her gleich (zumindest soweit ich das bisher kenne).

              Dazu kommt noch das ein Therapeut oftmals durch seinen Blickwinkel relativ schnell Ursache und Auslöser ausmachen kann, während es sich für einen selber viel schwieriger gestaltet dahinter zu kommen.

              >>>Ich denke nämlich, es wäre auch wichtig, das für eine Psychotherapie zu wissen, denn je nachdem muss der Therapeut erst einmal nach psychischen Ursachen suchen oder eben auch nicht und mir "nur" Verhaltensweisen beibringen, wie ich lerne, damit umzugehen, es rechtzeitig zu erkennen, gegenzusteuern usw.<<<

              Ich denke das wird er ohnehin tun, es werden ja viele Gespräche geführt und die sind auch so aufgebaut das automatisch mögliche Ursachen beleuchtet werden. Ich denke auch nicht das Therapeuten eine physische Diagnose als gegeben nehmen und "nur" nach deren Auswirkung arbeiten. Sie schauen immer gerne selber, mit ihren Mitteln ob noch mehr dahinter steckt, was ja trotz anderer Diagnosen nicht automatisch ausgeschlossen ist.
              Es sind auch verschiedene Ursachen möglich, also muss auf jedem Gebiet genauer geschaut werden. Ich würde denken, wenn sich der Therapeut auf die mitgebrachte Diagnose vollkommen verlässt, dann ist das Ganzheitliche ja auch nicht mehr gegeben, sondern es ist wieder der eingeschränkte Blickwinkel aufgrund einer Diagnose die von jemandem ganz anderen kommt.

              Um die Erlernung der richtigen Strategien solltest du dir keine Sorgen machen, in der Umsetzung dürfte es gar nicht mal so ausschlaggebend sein welche Ursache dahinter steckt.
              Ich sehe es so das bei Strategien die Auswirkungen im Fokus stehen und die Ursache durch eine entsprechende Therapieform bearbeitet wird. Die Auswirkungen sind ja eigentlich das dem man durch ein verändertes Verhalten entgegenwirkt und der Strategie dürfte es egal sein, sie funktioniert bei verschiedensten Ursachen.

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              • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                "Oder sehen Sie das anders? "

                Nein, Ihre Argumentation ist plausibel.

                Zur Henne und dem Ei hatte ich schon Stellung genommen.
                Und nun habe ich wieder das Gefühl, dass das Forum an seine Grenzen stößt, auch weil immer neue Ergänzungen kommen und sei es auch nur ein hoher Prolaktinspiegel.

                Ich glaube, dass Ihnen nur ein ganzheitlicher Ansatz wirklich hilft.
                Damit ist aber das biotechnische Kranheitsmodell der modernen Medizin überfordert. Es kann eben nur Krankheitssymptome aus dem Weg räumen oder wenn kausal, dann sich nur im jeweiligen Spezialgebiet bewegen. Zum Glück genügt das oft.

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                • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                  Danke für die beiden Antworten (@ Tired und Dr. Riecke)!

                  Ich glaube, nicht nur das Forum stößt hier an seine Grenzen. Mir fällt in den letzten paar Wochen immer öfter auf, dass die ganze Medizin da an ihre Grenzen stößt. Dr. Riecke trifft es genau auf den Punkt: Es gibt lauter verschiedene Spezialgebiete, in denen sich die einzelnen Ärzte sicher gut auskennen, aber ganzheitlich mangelt es denn allermeisten. Vielleicht liegt es auch nicht an meinen Ärzten, sondern tatsächlich an der Medizin selbst. Sie weiß es einfach nicht besser?! Ich merke langsam schon, dass mir diesbezüglich wohl keiner sagen kann, was nun Auslöser und Folgen sind, dafür gibt es einfach zu viele Symptome und leider auch zu viele auffällige Befunde bei mir.
                  Ich sehe das genauso, meist reicht das jeweilige Spezialgebiet aus, manchmal aber eben nicht. Und weil das bei mir scheinbar der Fall ist, hilft mir nur ein ganzheitlicher Ansatz. Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich trotz der ganzen Mühen meiner Ärzte immer noch nicht so glücklich über die ganze Lage bin. Jeder verschreibt 1-2 Medikamente und gibt Ernährungstipps, Bewegungstipps usw. aber keiner stimmt alles aufeinander ab!!! Mein Internist meint "Essen Sie dies, das und jenes nicht mehr", der Kardiologe meint "Sie haben eben viel Stress", der Frauenarzt meint "Nehmen Sie die Pille und noch Folsäure dazu. Und Vitamin D wäre auch ganz toll.", die Apothekerin meint "Bauen Sie Ihre Darmflora auf und nehmen Sie Globuli", die Psychiaterin meint "Nehmen Sie das Laif bis Sommer und machen Sie eine Psychotherapie". Was soll ich denn nun machen???? Das macht einen echt kirre.... Wenn ich den ganzen Empfehlungen jetzt folgen würde, dann wäre ich ein Medizinschrank, der alle 2 Stunden irgendwas anderes schluckt.... Das geht doch auch nicht!!!
                  Ein bisschen mehr Hoffnung habe ich da nächsten Donnerstag noch in meine Hausärztin, weil sie mich wirklich schon lange und sehr gut kennt und alle Befunde hat, aber so ganz die perfekte Lösung wird sie sicher auch nicht finden. Ich denke, sie hatte da auch schon einfachere Fälle als meinen und ich möchte an ihrer Stelle auch nicht entscheiden, was von dem ganzen Zeugs mir jetzt gut tut und was nicht. Zu viel auf einmal nehmen ist doch auch nicht gut, am Ende weiß man gar nicht mehr, was jetzt geholfen hat und was nicht.
                  Sie schreiben, dass Sie glauben, dass mir nur ein ganzheitlicher Ansatz hilft, genau wie ich das auch sehe. Und wie meinen Sie lässt der sich jetzt dann umsetzen? Durch Psychotherapie bzw. eine psychologische Beratungsstelle und die Beschäftigung mit Achtsamkeit? Oder haben Sie dabei jetzt noch an was anderes gedacht? Wie soll ich an diesen "ganzheitlichen Ansatz" denn jetzt rankommen???
                  Tired meinte ja, dass dort Trigger aufgedeckt werden und Strategien erlernt werden.

                  Irgendwie finde ich mich schon langsam damit ab, dass die ganzen Arztbesuche eigentlich nur ein kleines Stück mehr Licht in die Sache gebracht haben, was aber natürlich irgendwie sehr frustrierend ist, wenn man eigentlich seit Januar - und das ist leider nicht übertrieben - wirklich jede Woche mindestens einmal bei irgendeinem Arzt war, weil jeder was gefunden hat und noch 100 Nachforschungen betreiben möchte. Ich glaube, ich war alleine 5 Mal zum Blutabnhemen, jedes Mal kamen noch einmal wichtige Werte dazu oder welche die nicht gepasst haben von den Hormonwerten mussten dann noch einmal gemessen werden usw. Bei so einer Odyssee erwartet man irgendwie dann eben mehr am Ende und nicht nur lauter Einzeldiagnosen wie Nahrungsmittelunverträglichkeiten, PCO-Syndrom, Hyperprolaktinämie, schlechtes Immunsystem, Darmflora und Scheidenflora und auf die Depression ist sowieso keiner wirklich eingegangen außer der Psychiaterin, aber Ihre Vorschläge waren ja auch nicht gerade der Hammer. Schade, dass die Medizin da so überfordert ist.

                  Aber noch einmal die wichtige Frage für mich: Wie soll ich an diesen "ganzheitlichen Ansatz" rankommen? Außer dem bisschen Hoffnung in meine Hausärztin weiß ich echt niemanden, der sowohl Körperliches als auch Seelisches wirklich vereinen kann! Die Psychotherapeutin ist super, aber sie ist eben auf der seelischen Seite, was ja sicher auch wichtig ist, aber dafür kann sie das wieder nicht mit dem Körperlichen verbinden!

                  Viele Grüße von der etwas von der Medizin enttäuschten Sandra :-)

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                  • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                    [quote Sandra_1989]Vielleicht liegt es auch nicht an meinen Ärzten, sondern tatsächlich an der Medizin selbst. Sie weiß es einfach nicht besser?! [/quote]

                    Hi Sandra,

                    das sehe ich auch so. Es liegt aber nicht direkt an den Ärzten, sondern am System. Es hat nun mal jeder sein Fachgebiet, keiner möchte in dem des anderen herumdoktorn was aber auch richtig ist, da es dort auch mit dem jeweiligen Fachwissen mangelt.

                    Eigentlich ist der Hausarzt genau für diese Lücke da, er soll alles koordinieren und auf einen Nenner bringen, aber er ist nun mal auch ein Internist oder sonst einer Richtung angehörig und kann gar nicht leisten was da gefordert wird da auch ihm dazu die Nötigen Qualifikationen fehlen.

                    Man könnte schauen ob es eine Gemeinschaftspraxis mit verschiedenen Fachrichtungen gibt, die zusammenarbeiten und alles gemeinsam besprechen. Sicher gibt es auch Ärzte die den Patienten ganzheitlich betrachten, aber das geht auch nur so weit wie das Fachwissen ausreicht.

                    Am Ende ist es wohl der Patient der da gefordert ist sich schlau zu machen und das Beste draus zu machen.
                    Ein Weg wäre die verschiedenen Diagnosen zu behandeln und als Patient darauf zu achten das die empfohlenen Therapien zusammen passen und nichts verloren geht. Du kannst nicht viel mehr tut als jede Empfohlene Therapie für die einzelnen Punkte durchzuführen und wenn es dir über eine längere Zeit besser geht dich aus den Therapien wieder auszuschleichen, wenn du sie für abgeschlossen erachtest. Also z.B. nach einer Weile ganz langsam die Folsäure, oder das Globuli oder was auch immer absetzen, eins nach dem anderen und so langsam das du eine Verschlechterung zeitig bemerken würdest, um dann wieder auf dosieren zu können wenn sich doch wieder Symptome zeigen. So könntest du, wenn das Problem dann noch da sein sollte, doch noch dahinter kommen welche Therapie letztlich gewirkt hat und wo das Problem liegt. Natürlich immer in Absprache mit dem jeweiligen Arzt, Geduld ist da das oberste Gebot und die nicht medikamentösen Therapien, wie Sport, Yoga etc. solltest du in jedem Fall beibehalten.

                    Da muss man leider selber schauen ob man alles Therapien so weiter führen möchte weil es einem gut damit geht, oder eins nach dem anderen wieder wegfallen lässt, womit dann aber auch wieder ein gewisses Risiko eines Rückfalls besteht. Deshalb sollte man das nicht überstürzen, den Therapien ausreichend Zeit zum wirken geben und genau auf Rückfallsymptome achten.
                    Ob das alles medizinisch ratsam ist weiß ich natürlich nicht deshalb sollte, auch bei eigenen Entscheidung, immer noch der Arzt gefragt werden um Risiken möglichst klein zu halten.

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                    • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                      Hallo Herr Dr. Riecke, hallo Tired, hallo ihr alle!

                      Danke wieder allen für die Hilfe!

                      Natürlich kann ich jetzt jedes "Problem" einzeln behandeln, nur ob das so viel Sinn macht? Dr. Riecke meinte ja auch, nur der ganzheitliche Ansatz würde mir helfen und das sehe ich auch so. Deshalb habe ich viel Hoffnung in das Gespräch mit meiner Hausärztin am Donnerstag. Ich kann doch jetzt nicht alle Medikamente gleichzeitig schlucken, das halte ich für Unsinn.

                      Das Langzeit-EKG wurde jetzt auch ausgewertet, war ok, keine Aussetzer, Vorhofflimmern oder dergleichen, allerdings - wie nicht anders zu erwarten war - eine sehr hohe Herzfrequenz mit Durchschnittswert von 92 (in 23 Stunden). Deshalb möchte mein Internist jetzt noch einmal einen Ultraschall von der Schilddrüse machen, weil er meinte, mein TSH-Wert sei zwar ok, aber auch schon eher im Überfunktionsbereich gewesen (0,74). Vielleicht weiß Herr Dr. Riecke, ob eine Überfunktion auch zu depressiven Stimmungen führen kann? Dachte immer, das wäre nur für Unterfunktionen typisch? Nun gut, bei mir sind ja sowieso physische wie psychische Ursachen vertreten.... offensichtlich jedenfalls.

                      Dann war ich heute bei der psychologischen Beraterin unserer Uni. Nun, was soll ich sagen??!! An meine Psychotherapeutin von den fünf Probestunden kommt sie nicht ran. Sie ist mir zu aufdringlich, hat mich sofort bis ins Detail ausgefragt, obwohl ich sie das erste Mal gesehen habe. Und sie sucht glaube ich nicht nach Ursachen, sondern möchte mich nur mit ihr reden lassen. Das kann ich mit meiner besten Freundin aber auch. Sie meinte, man würde merken, dass es mir momentan ganz gut gehen würde und ich bräuchte sie vielleicht gar nicht. Hmmm.... ich glaube, ich brauche 1. einfach diese Begleitung, dass da jemand im Hintergrund ist, der mir sofort hilft, wenn es schlechter wird und 2. jemanden, der mal an Ursachen mit mir arbeitet. Yoga, Joggen, Tanzen, sich mit Achtsamkeit befassen (an Hr.Dr.Riecke: Das Buch habe ich schon bestellt!!!) mag alles gut sein und antidepressiv wirken, aber es klärt die Ursachen nicht auf, oder????
                      Habe aber ja noch bei einer anderen Beratungsstelle (nicht von der Uni) angerufen, die melden sich in ca. 2 Wochen, wenn ein Therapeut frei ist.

                      Liebe Grüße an alle!

                      Kommentar



                      • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                        [quote Sandra_1989]aber es klärt die Ursachen nicht auf, oder????
                        [/quote]

                        Hi Sandra,

                        wenn die Ursachen psychisch sind und du dich damit beschäftigst könnte es schon diesen Effekt haben.

                        Wichtig ist im Moment aber vor allem das es dir weiter immer besser geht und sich das auch stabilisiert. Solange es nicht möglich ist eine Therapie zu machen, solltest du dir vielleicht auch nicht über das "was wäre wenn" so viele Gedanken machen.
                        Nicht immer braucht es Ursachenaufklärung damit es dauerhaft besser geht, oft reicht schon die Akzeptanz das diese halt gerade nicht zu finden sind und die Sicherheit das das die Bekämpfung der Auswirkungen gut funktioniert.
                        Weniger Gedanken machen kann manchmal hilfreicher sein und schneller zum Ziel führen als sich zu sehr damit zu beschäftigen, ohne das die Möglichkeit besteht es richtig angehen zu können.

                        An die Ursache zu gehen, zu wissen worum es da tatsächlich geht ist sicher ein Weg, es gibt aber auch noch andere und eben auch welche bei denen man die Ursache nicht kennen muss.
                        Ursachen lassen sich auch durch Einstellung und Strategie bearbeiten, ohne das man sie wirklich kennt, der Umgang mit den Auswirkungen beeinflusst auch die Ursache, ganz gleich ob du nun genau weißt um welche es sich dabei handelt.

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                        • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                          " nur der ganzheitliche Ansatz würde mir helfen und das sehe ich auch so. Deshalb habe ich viel Hoffnung in das Gespräch mit meiner Hausärztin ..."

                          Die somatischen Fragmente aus der Feder der Fachärzte, sollte der Hausarzt zusammen fügen und das Ganze mit dem Patienten besprechen. So ist das medizinische Versorgungssystem gemeint und wird häufig auch genau so erfolgreich praktiziert.

                          Wenn einzelne Fragmente durch deren Erheber oder auch patientenseitig überbetontt werden, kommt das Gefüge ins Ungleichgewicht und erzeugt Unzufriedenheit, Verdruss, manchmal Depression oder Resignation.

                          Das ist nun wieder ein neues Symptom, das nach einer ordnenden Instanz ruft. Und die ist dann oft die Psychotherapie.

                          Liebe Sandra, das klingt etwas sarkastisch, ist es wohl auch. Aber ich habe den Eindruck, dass Sie in dem beschriebenen System fest stecken und als intelligente junge Frau mit einem ganz normalen und sehr plausiblen Lebensanspruch sich auf Ihre eigene Kraft besinnen sollten (sonst hätte ich nicht auf die Achtsamkeit hin gewiesen). Dann brauchen Sie das angesprochene Versorgungssystem nur noch gelegentlich und vielleicht sogar nur in seiner Funktion als Talismann.

                          Dr. Riecke

                          Kommentar


                          • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                            Hallo Hr.Dr.Riecke, hallo Tired, hallo ihr alle!

                            Danke für die Kommentare!

                            Ich habe versucht, mir die Kommentare zu Herzen zu nehmen und habe gerade auch lange darüber nachgedacht, was mir Tired und Hr.Dr.Riecke geschrieben haben.

                            Die Fragmente hat meine Hausärztin jetzt also zusammengefügt. Ich denke, sie ist dafür auch die Richtige, denn sie kennt mich schon wirklich sehr lange und auch die ganze Family. Sie sieht bei mir alles sehr hormonell bedingt, zumindest die depressiven Stimmungen, die Zyklusstörungen sowieso, aber auch das Herzrasen. Tatsache ist, dass ich mich ausgeglichener fühle seit ich die Pille nehme. Sie hält eine Psychotherapie nicht für nötig, meint, mein Umfeld wäre auch sehr stabil und würde das abfedern, besonders wo alles den Anschein macht, viel viel besser zu werden. ABER: Weil ich Hr.Dr.Riecke glaube ich schon verstanden habe, darf das Fragment "Hormone" auch nicht überbetont werden.
                            Deshalb setzt an dieser Stelle meine eigene Kraft ein (Zitat Dr.Riecke): Die sagt mir irgendwie momentan wirklich "Hey, das war ein Alarmzeichen, kümmer dich mal um dich selbst, achte auf dich", womit wir wieder bei der Achtsamkeit wären. Das Buch ist übrigens bestellt, müsste eigentlich schon da sein. Und auch das kann ich ja wieder mit dem Rat meiner mich wirklich gut kennenden Hausärztin zusammen bringen: Es mögen die Hormone sein, doch vielleicht gibt es auch dafür einen Grund, warum sie sich so verschoben haben?! Nun gut, der ganzheitliche Ansatz heißt also und damit zu Tired und Dr.Riecke zurück: "Pass auf, dass der Zustand nicht wieder schlechter wird" Ich denke Sport, Yoga und dieses Buch werden mich dabei unterstützen......

                            Nun brauche ich trotzdem noch einen Rat, was die Psychotherapie angeht: Ich habe mich jetzt entschieden, nach den 5 Probestunden mit meiner Psychotherapeutin aufzuhören. Der Entschluss ist mir nicht leicht gefallen, weil ich sie irgendwie in mein Herz geschlossen habe. Sie ist eine ganz Liebe, aber der Staat legt mir hier nun einmal Steine in den Weg und ich sollte mich vielleicht wirklich auf meine eigene Kraft besinnen. Ich bin bei einer psychologischen Beratungsstelle vorgemerkt, die werden sich in 1-2 Wochen bei mir melden. Soll ich das jetzt absagen? Bin mir so unsicher. Eine Freundin, die einmal eine Psychotherapie gemacht hat, hat mir da was gesagt, was vielleicht momentan auch gegen so eine "Aufarbeitung" sprechen könnte:

                            Der Nachteil einer Psychotherapie: Wenn du an die Ursache willst und da wirklich etwas belastendes ist dann wirds wirklich erst mal schlimmer, die Frage ist halt wie gut und schnell du das dann aufarbeiten kannst, also solltest du das vielleicht erst versuchen wenn du auch eine längere Therapie machen kannst. Viele Menschen kommen mit verdrängen besser zurecht als wenn sie es aufarbeiten würden, kommt halt immer drauf an wie stark sich das dann im Alltag auswirkt.
                            Da ist es vielleicht wirklich erst mal besser dich drum zu kümmern das du mit den momentanen Auswirkungen gut zurecht kommst und das erst anzugehen wenn du damit beruflich kein so großes Risiko mehr eingehst.

                            Welche Meinungen habt ihr/haben Sie dazu? Ich denke, wenn ich Dr.Riecke richtig verstanden habe, meint er, ich würde das alleine hinkriegen. Ich glaube es auch, habe nur die Angst, dass wenn ich dann im Hintergrund niemanden mehr habe, der das absichert, stabilisiert, immer da ist und es sofort abfängt, wenn es abwärts geht, es dann von vorne anfängt. Klar habe ich Freunde, Familie, einen Freund, sie kümmern sich auch echt um mich, aber sie sind eben auch keine Psychologen, die mir schlaue Ratschläge geben könnten. Ich denke, das auf die eigene Kraft verlassen klappt schon, aber es hat sowas von "alleine gelassen werden, alleine klar kommen" und das macht irgendwie wieder Angst. Ist das logisch, was ich meine?

                            Viele liebe Grüße

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                            • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                              [quote Sandra_1989]Ich denke, das auf die eigene Kraft verlassen klappt schon, aber es hat sowas von "alleine gelassen werden, alleine klar kommen" und das macht irgendwie wieder Angst. Ist das logisch, was ich meine?
                              [/quote]

                              Hi Sandra,

                              du könntest mit deiner Therapeutin besprechen das sie dich im Notfall wieder aufnimmt, so hast du ein beruhigendes Sicherheitsnetz im Hintergrund.

                              Den Termin bei der Beratungsstelle würde ich wahrnehmen, einfach um mal zu schauen welche Ansätze die haben, um somit auch dort im Notfall wieder anknüpfen zu können und schon mal zu wissen was dann auf einen zu käme.

                              Zu der Aufarbeitung von verdrängtem bin ich auch etwas zwiegespalten, ich denke nicht das es immer gut und richtig ist.
                              Wenn man weiß das da etwas gärt und demzufolge auch die Probleme damit zusammenhängen unter denen man leidet, ist es natürlich gut es mal anzugehen und sich sein Leben zurück zu holen.
                              Wie ich dich verstanden habe hattest du selber aber bisher keinerlei Zusammenhänge gesehen und bist erst im Gespräch mit der Therapeutin darauf gestoßen?
                              Da frage ich mich ob das Verdrängte wirklich so belastend und aufarbeitungswürdig ist, denn normalerweise dürfte man selber zumindest zum Teil, diese Verbindung bemerken da ein gewisser Leidensdruck vorhanden ist.
                              Es ist ja auch so das jeder Mensch schon mal was verdrängt und die meisten kommen damit sehr gut klar, auch Ängste hat jeder und meist werden auch diese so gut im Alltag berücksichtigt das sie kaum mehr eine Belastung darstellen.
                              Wieso also Verdrängtes aufspüren und mit aller Gewalt bearbeiten wenn es auch so geht und es mit ein paar Selbsthilfemethoden wieder in den Griff zu bekommen ist?
                              Natürlich wird es erst mal schlimmer wenn man etwas ausgräbt, was man verdrängt hatte weil man damit nicht so gut klar kam, es kommt alles wieder hoch und man kommt dann auch erst mal nicht so gut mit klar.
                              Die Frage ist auch ob es sinnvoll ist, ich denke am sinnvollsten ist es wenn man selber das Gefühl hat das es nicht anders geht und auch ahnt das dort etwas verdrängt wurde.
                              Wenn du da überhaupt keine Anzeichen für hast und die Vermutung nur von außen kommt, dann stellt sich auch noch die Frage ob man vielleicht mehr verdrängtes hervorholt als überhaupt jemals da war und vor allem welchen Nutzen das haben soll?
                              Wie gesagt, ich denke jeder Mensch lebt mit verdrängtem und auch einfach vergessenen, einen Grund für eine Therapie sehe ich aber alleine in diesem Umstand nicht. Erst wenn das Verdrängte zur Belastung wird und das Leben negativ beeinflusst sollte man sich darüber Gedanken machen und man muss halt auch aufpassen das man sich nicht in einer anfänglichen Vermutung verliert und Fantasie mit Wirklichkeit vermischt.

                              Du hörst dich ja eigentlich nicht so an als hättest du eine besonders belastende Altlast die unbedingt bearbeitet werden muss, Gründe für bestimmte Reaktionen und Stimmungen mögen in deiner Vergangenheit liegen, aber ist das nicht bei uns allen so?
                              Es gehört zum Leben dazu, Erfahrungen gemacht zu haben die einen prägen, nicht an alle erinnert man sich und manche hat man weggeschoben, aber deshalb müssen sie noch lange nicht schädlich sein.

                              Ich würde dieses Thema auf später verschieben und einfach mal schauen wie es dir in Zukunft geht, wenn du dich weiter stabilisierst ist doch alles in Butter und es gibt keinen Grund nach Dingen zu suchen die möglicherweise keine Rolle dabei spielen und damit evtl. noch mehr Irritationen zu provozieren.
                              Falls ein nicht aufgearbeitetes Erlebnis o.ä. dahinter stecken sollte kannst du das immer noch angehen, ich denke du würdest es dann auch merken wenn es so wäre und nicht alles was in einem verborgen ist muss und sollte hervor gezerrt werden.

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                              • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                                Hallo Tired, hallo Dr. Riecke, hallo ihr alle!

                                Danke erst einmal für den sehr langen Kommentar (@ Tired!). Vielleicht sollte ich die Altlasten tatsächlich auch erst einmal ruhen lassen.

                                Übrigens wurde bei mir jetzt noch ein Vitamin-D-Mangel festgestellt, der ja auch sehr gut in ein "depressives Bild" passt. Es ist sicher nicht die einzige Ursache, aber trägt bestimmt dazu bei. Mein Wert liegt bei 13,2 µg/l und sollte zwischen 40 und 60 µg/l liegen. Laut Laborblatt hat man ab kleiner 20 µg/l einen schweren Mangel. Wer weiß, wie tief der Wert noch im Januar war, denn es geht mir ja schon deutlich besser.... Meine Hausärztin meinte, mit 2 Mal die Woche joggen werde ich den Mangel sicher nicht ausgleichen und nehme jetzt deshalb Dekristol 20.000 I.E. für 2 Wochen und dann nur noch einmal wöchentlich. Sie meinte, sie würde das an meiner Stelle für immer dann einmal wöchentlich weiter nehmen. Nimmt man das wirklich auch im Sommer weiter??? Vielleicht weiß das ja Dr. Riecke?!

                                Ich denke, bei mir spielt da aber noch etwas anderes ein bisschen mit rein. Eigentlich sind es 2 Dinge, wenn ich so darüber nachdenke:
                                Das erste ist die Angst vor der Fremde. Das mag doof klingen, aber nachdem ich das erste Mal in Amerika depressiv geworden bin, ist alles, was mit Urlaub, weit weg sein, keinen gewohnten Rhythmus mehr zu haben bei mir mit einem Angstgefühl verbunden, es könnte ja mal wieder so schlimm werden. Ich hatte jetzt die dritte von den fünf Probestunden bei meiner Psychotherapeutin und sie meint, ich muss mich dieser Angst stellen und es nicht vermeiden, wieder wegzufahren um meinem Gehirn zu beweisen "hey, es passiert nichts Böses, wenn wir wegfahren". Sie meint, es würde ja vielleicht schon helfen, wenn ich mir vorher einen gewissen Rhythmus, den es normalerweise ja auch im Urlaub gibt, überlege. Außerdem soll ich versuchen, meine Sichtweise zu ändern und an einem fremden Ort nicht dauernd denken, was hier alles anders ist, sondern denken, eigentlich sieht das doch so ähnlich wie zu Hause auch aus und die Gemeinsamkeiten suchen. Gut, das kann ich diesen Sommer in Schottland gleich mal üben.

                                Und das zweite Problem ist so ein bisschen, dass ich momentan so gar keine Lust mehr auf Studieren habe. Ich habe im letzten Semester erst Praktikum an einer Schule gemacht und wirklich jede Woche unterrichtet und es hat mir Spaß gemacht und ist auch das richtige für mich, aber ich will das endlich machen und nicht mehr dieses ewige Sitzen, lernen, Prüfungen, Hausarbeiten schreiben. Wenn das, was man an der Uni so alles lernt, wenigstens noch viel mit der Praxis zu tun hätte, aber dazu braucht die Menschheit noch einige Jahre, um zu kapieren, dass wissenschaftliches Denken und Arbeiten vielleicht zum Gebildetsein dazugehört, aber nicht entscheidend ist, um später ein guter Lehrer zu sein. Theoriewissen ist schön und gut, aber die Anwendung in der Praxis fehlt einfach. Es nervt langsam. Ich habe da im Moment so gar keine Motivation, obwohl meine Noten eigentlich nicht schlecht sind. Dann schreibe ich im nächsten Semester das erziehungswissenschaftliche Examen, das wird auch soooo viel Arbeit und Lernen. Dazu kommt noch, dass ich mit meinem Freund schon 6 Jahre zusammen bin, was für unser Alter eine sehr lange Zeit ist. So blöd das jetzt klingt, aber eigentlich wünschen wir uns beide ein Baby und wissen aber beide ganz genau, dass das jetzt nicht geht. Das Herz sagt mal wieder was anderes als der Kopf und immer dann wird es schwierig.... Wir haben tatsächlich schon überlegt, wie wir unsere Unistunden schieben könnten, damit das gehen würde, aber das ist einfach utopisch. Abgesehen davon möchte ich nicht hochschwanger Examen nächstes Semester schreiben müssen. Und dann kommt so der Gedanke, dass ich noch 2-3 Semester lang studiere, dann 2 Jahre Referendariat und dann wäre frühestens der Zeitpunkt für ein Baby, aber das dauert noch ewig. Und diese Situation im Moment, keine Lust mehr auf Studieren zu haben, endlich fertig sein zu wollen, eigentlich viel lieber gerade ein Baby haben zu wollen, macht irgendwie nicht so glücklich. Ich möchte natürlich einen schönen Beruf haben und nicht mein Leben lang Hausfrau sein, aber ich bin einfach nicht so karrieregeil. Familie ist mir einfach wichtiger. Ist es nicht "krank", wenn man schon auf einen "Verhütungsunfall" hofft? Und ich will auch eigentlich nicht so eine "alte" Mutter sein, wie es die meisten heute sind. Aber nach der Rechnung wäre ich frühestens mit 27 schwanger, eher später. Es gibt ja auch Menschen, die sagen, den optimalen Zeitpunkt für ein Kind gibt es sowieso nicht und im Studium ist man eher noch flexibler, als wenn man mal 40 Stunden die Woche arbeitet. Naja, das mag sein, aber mein Verstand sagt trotzdem, nicht jetzt. Und dann gibt es bei mir ja sowieso noch das Hormonstörungsproblem, das es mir mal etwas schwieriger machen wird, schwanger zu werden, was mich schon auch belastet um ehrlich zu sein.

                                Es ist einfach alles nicht so einfach. Vielleicht liegt ja tatsächlich auch mehr im jetzigen Unzufriedensein als in der Vergangenheit? Ich weiß es nicht....

                                @ Dr. Riecke: Das Buch "Achtsamkeit für Anfänger" ist angekommen. Ich habe auch schon angefangen zu lesen! Es ist sehr interessant, andere Blickwinkel kennenzulernen.

                                Wäre super, wenn ihr euch und Herr Dr. Riecke sich noch einmal äußern würden! Bin immer für alle Anmerkungen und Anregungen sehr dankbar und versuche sie auch wirklich mir zu Herzen zu nehmen.

                                Grüße!

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                                • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                                  ".. als wenn man mal 40 Stunden die Woche arbeitet."

                                  Wenn ein Lehrer 40 Stunden pro Woche arbeitet, dann tut er das nicht nur in der Schule. Bei Unterrichtsvorbereitungen, Arbeiten korrigieren etc wäre Babyversorgung sicher eine schöne Abwechslung.

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                                  • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                                    "..Ist es nicht "krank", wenn man schon auf einen "Verhütungsunfall" hofft? "

                                    Ist es nicht!
                                    Wenn Sie den Kinderwunsch rational verdrängen, weil es z.Z. nicht passt, manipuliert das Unbewusste Ihre Gedanken und es kommt zu derartigen Wünschen.

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                                    • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                                      [quote Sandra_1989]Und diese Situation im Moment, keine Lust mehr auf Studieren zu haben, endlich fertig sein zu wollen, eigentlich viel lieber gerade ein Baby haben zu wollen, macht irgendwie nicht so glücklich.[/quote]

                                      Vielleicht hast du auch einfach einen großen Wunsch nach Veränderung, einem anderen Leben und wenn der Kinderwunsch ohnehin da ist dann verbindest du vielleicht beides miteinander?

                                      >>>Und ich will auch eigentlich nicht so eine "alte" Mutter sein, wie es die meisten heute sind. Aber nach der Rechnung wäre ich frühestens mit 27 schwanger, eher später. Es gibt ja auch Menschen, die sagen, den optimalen Zeitpunkt für ein Kind gibt es sowieso nicht und im Studium ist man eher noch flexibler, als wenn man mal 40 Stunden die Woche arbeitet.<<<

                                      Nein, mit 27 bist du noch keine alte Mutter. Früher bekam man sehr früh Kinder, aber die Lebenserwartung war auch geringer, ich denke alles unter 30 fällt noch unter junge Mutter.;-)

                                      Ob du im Studium flexibler bist als im späteren Arbeitsleben wage ich auch etwas anzuzweifeln. Vielleicht, wenn die Betreuung gesichert ist, aber wenn das Kind mal krank ist leidet das Studium, alle Zeit die vom Studium für das Kind abgezweigt werden muss ist beruflich gesehen verlorene Zeit. Wenn du später eine Stelle hast bist du dahingehend abgesichert, ist das Kind krank kannst du ohne Probleme zuhause bleiben und es geht rein gar nichts verloren.

                                      Wenn der Kinderwunsch sehr groß ist dann lohnt es sich natürlich auch darüber nachzudenken ob es nicht schon früher ginge und das steht und fällt mit der Betreuungsfrage. Es gibt ja Möglichkeiten, wenn du lernen musst käme stundenweise eine Krippe in frage, eine Tagesmutter, die Verwandtschaft usw.
                                      Wenn du im Sommer in Urlaub gehst und du mal richtig abschalten kannst und einfach das Leben genießen wird sich dein Überdruss vielleicht auch wieder relativieren und die Kraft für das Studium wieder kommen und vielleicht auch eine umsetzbare Entscheidung für ein Kind bzw. die Geduld doch noch ohne Qual warten zu können.

                                      Das sich ein Vitamin D Mangel auch auf die Psyche auswirkt kann ich mir gut vorstellen, aber wenn er keine organische Ursachen hat sondern einfach an mangelndem Sonnenlicht liegt dann wäre eine dauerhafte Einnahme von Vitamin D doch auch überflüssig. Oder?
                                      Wichtig ist halt das man sich jeden Tag mindestens ein halbes Stündchen draußen aufhält und wenn es wärmer ist auch möglichst viel Sonne an den Körper lässt, natürlich ohne Sonnenbrand. Im Winter könnte man auf diese Depressionslichter ausweichen, die soweit ich gehört habe durchaus sinnvoll sein sollen.
                                      Ich würde das Vitamin eine Weile nehmen, bis der Pegel wieder im Rahmen ist und dann probieren ob es ausreicht einfach mehr draußen zu sein.
                                      Ich kenne mich da natürlich nicht aus, denke aber das die natürlichen Vitamin D Spender eine wesentlich bessere Wirkung haben als ein Ausgleich durch ein Präparat, aber da wird deine Ärztin sicher ihre Gründe haben es dennoch auf Dauer zu empfehlen und so nehme ich an das es auch keine Nachteile bei Langzeiteinnahme bringt, von wegen zu hoher Spiegel (falls der überhaupt eine negative Wirkung haben kann).
                                      Der Mittelweg wäre da evtl. eine Lösung, das Vitamin nehmen und trotzten schauen das du noch möglichst viel natürliches Vitamin tankst. Ich denke es ist nicht nur das Vitamin das die Stimmung hebt, sondern auch das man draußen ist, sich bewegt oder auch nur in einem Straßencafé sitzt, alleine die Umgebung und das an der frischen Luft sein hebt die Lebenslust.

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                                      • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                                        Hallo Dr. Riecke, hallo Tired,

                                        danke wieder für die Hilfe. Ja, das mit dem Vitamin D mache ich jetzt mal so und spreche das dann im Sommer noch einmal mit meiner Ärztin ab, ob der Spiegel noch einmal kontrolliert werden sollte und ob ich das wirklich weiternehmen soll usw. Ich bin im Sommer eigentlich schon jeden Tag eine Zeit lang draußen.

                                        Herz gegen Verstand, das ist verdammt schwierig. Mein Freund stellt sich das alles so leicht vor. Das geht ja schon einmal damit los, dass er ja nicht schwanger ist und alleine dadurch mindestens 6 Wochen vor der Geburt Zeit im Studium verliert und das auch nur, wenn alles klappt. Eine Kommilitonin von mir war schwanger und ich kann nur sagen, sie hat viel gefehlt oder sie war da und hat dann gerade anfangs dauernd die Vorlesung verlassen, weil es ihr dauernd schlecht war und hat dann dadurch wieder nichts mitbekommen.
                                        Eine andere Freundin hat ein kleines Kind und sagt, dass sie froh war, dass sie nicht mehr studiert hat, als sie schwanger war, denn sie hätte das sehr anstrengend gefunden. Sie meint auch, dass ich mind. 1 Urlaubssemester einlegen müsste, wenn ich stillen wollen würde und dass das erste Jahr sehr hart ist, weil die Kinder da viel krank sind, zahnen, irgendwas ist immer, warum sie die Nacht durchschreien.
                                        Im Studium wäre das Ganze vielleicht sogar noch machbar, aber im Referendariat? Alle Referendare, mit denen ich mich bisher unterhalten habe, sagen, dass sie nachts um 1 ins Bett gekommen sind und früh um 6 aufgestanden sind und das fast immer und dass es die stressigste Zeit ihres ganzen Lebens war, weil sie jede einzelne Unterrichtsstunde ausformulieren mussten usw. Wann soll da Zeit für ein kleines Kind sein?
                                        Und woher kommt das Geld? Mein Freund studiert auch.... Keiner von uns bekommt Bafög und von dem bisschen Elterngeld erst einmal die ganze Einrichtung usw. kaufen???!!!
                                        Und dann kommt da noch die "gesellschaftliche Erwartung" dazu. Klingt doof, ist aber so. Meine Mutter wäre glaube ich mit den Nerven am Ende, wenn ich ihr erzählen würde, dass ich schwanger bin und das auch noch gewollt. Es ist einfach gesellschaftlich so "festgelegt". Man geht zur Schule, macht eine Ausbildung oder studiert, dann arbeitet man erst einmal 1-2 Jahre, dann heiratet man und dann bekommt man Kinder. Es ist verdammt schwierig, das anders zu machen, wenn man sich von den anderen nichts anhören möchte.
                                        Und noch dazu kommt, dass das bei uns von alleine wohl noch nicht einmal klappen würde, zumindest nicht im Moment. Laut meinem Frauenarzt bräuchte ich zumindest einen Prolaktinsenker und eigentlich wahrscheinlich auch noch ein Medikament, dass den Eisprung stimuliert und dann müsste das dauernd per Ultraschall überwacht werden, ob da ein Follikel reift oder nicht. Und diese "Strapazen" sollen wir jetzt während des Studiums auf uns nehmen?
                                        Das war jetzt das, was mein Kopf denkt.
                                        Mein Herz denkt: Ich liebe Kinder, ich will auch so ein kleines süßes Spätzchen haben und ich glaube, es würde auch gerade diesen Wunsch nach Veränderung erfüllen und mich dann indirekt vielleicht auch wieder mehr motivieren, dass aber auch das Studium noch wichtig ist, um einen guten Beruf zu bekommen. Dr. Riecke hat Recht. Ich verdränge diesen Wunsch, weil ich genau weiß, es geht jetzt einfach nicht, es sei denn, mein Studium ist mir völlig unwichtig. Aber der Gedanke kommt mir immer wieder, besonders wenn ich so kleine Kinder sehe oder meine eine Freundin, die gerade schwanger ist. Ich träume sogar nachts schon davon. Das macht mir langsam schon Angst.
                                        Jetzt bin ich gerade so bei dem Gedanken, möglichst schnell fertig zu studieren, dann die 2 Jahre Referendariat hinter mich bringen und dann sofort schwanger werden. Aber das ist auch noch so lang.
                                        Ja, ich glaube, es ist dieser Wunsch nach Veränderung. Das Studium war anfangs noch total spannend, irgendwann will man aber einfach mal fertig sein und endlich Geld verdienen. Und Babys sind einfach so süß. Und schwanger wäre ich auch gerne. Bin so neugierig auf das Gefühl was Lebendiges in sich zu spüren....
                                        Was sollen wir nur tun? Tired und Dr.Riecke geben immer so tolle Ratschläge. Die brauche ich noch einmal von euch/Ihnen. Ist es nicht etwas verantwortungslos, mit 23 ein Baby in die Welt zu setzen, für das man noch nicht einmal so viel Zeit hat? Was meinst du/was meinen Sie? Hier haben sicherlich alle mehr Lebenserfahrung als mein Freund und ich das mit 23 haben....

                                        Viele liebe Grüße!

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                                        • Re: Psychotherapie - ja oder nein?


                                          [quote Sandra_1989]Ist es nicht etwas verantwortungslos, mit 23 ein Baby in die Welt zu setzen, für das man noch nicht einmal so viel Zeit hat? [/quote]

                                          Das ist so eine Sache und auch abhängig von der subjektiven Interpretation.
                                          Man könnte bei dieser Frage auch beim Staat anfangen, der schreit nach Kindern und guter Bildung, legt aber jungen Müttern durch sein System Steine in den Weg. Er hat die Verantwortung für Betreuung und gleiche Bildungschancen zu sorgen, kann aber nicht die nötigen Betreuungsplätze schaffen und wenn eine Mutter zum Amt geht um Nachhilfe zu beantragen dann verdreht der Beamte die Augen und macht möglicherweise noch einen Spruch wenn sie jung oder Kinderreich ist. Nachhilfe gibts dann nur in großen Gruppen in denen viele Kinder nicht mitkommen und natürlich ist die Mutter Schuld, Kinder von Schwulen werden generell benachteiligt weil sie nicht den Systemstandard erfüllen und Schwule mit Kindern einfach nicht in das christliche Weltbild passen. Kinder braucht der Staat, aber bitte Freihaus und zum Schnäppchenpreis.

                                          Da frage ich mich ob man Mütter die einen so massiven Kinderwunsch haben das sie gesundheitlich darunter leiden wirklich als Verantwortungslos bezeichnen kann, wenn sie dem nachgeben. Zumal es von der Natur so angelegt ist und man das sicher nicht mit Verantwortung wegreden kann, selbst die Frauen die diesen starken Wunsch nicht kennen reden von Naivität und Verantwortungslosigkeit, aber wenn sie den Wunsch selber so unterdrücken das am Ende gar kein Kind dabei herauskommt werden sie auch scheel angeguckt, oder schlimmer die Zeit wird zu knapp, dann ändert sich die Meinung zu dem Thema um hundert Grad.

                                          Ich denke wenn die Eltern die Zukunft relativ abgesichert sehen, selbst wenn ein Elternteil ausfällt und das Kind voraussichtlich gut versorgt ist, die Zukunft relativ gesichert scheint dann ist es nicht verantwortungslos. Man kann das nur an der momentanen Situation und dem wahrscheinlichen weiteren Verlauf festmachen, aber eine Garantie das der voraussichtliche Gutverdiener auch einer bleibt gibt es nicht, egal wann und wofür du dich entscheidest, wie es dann tatsächlich läuft ist nie sicher.
                                          Es ist natürlich verantwortungsvoller wenn man solange wartet bis man einigermaßen fest im Leben steht, aber das sehe ich vor allem bei den Leuten so, die auch ohne Not so planen können. Wenn eben jemand krank und kirre wird und das über längere Zeit weil der Kinderwunsch noch Jahre warten muss, dann ist es nicht mehr nur eine Frage der Verantwortung, eine Schwangerschaft kann sich auch zu einem "Muss" entwickeln, weil man gegen den Mächtigen Ruf der Natur gar nicht anders an kann.

                                          Es sollte aber immer so sein das die Zukunft für das Kind relativ sicher ist und man sich als werdende Mutter nicht im Armenhaus sieht, wenn der Vater auch sein Schärflein dazu beitragen kann, dann wirds schon klappen.

                                          Mir würde sich aber eher die Frage stellen ob du es nicht irgendwann mal bereuen würdest, das System ist nun mal so das du immer mehr Probleme mit dem Erlernen eines Berufes hast je älter du bist und wenn dann ein Kind da ist wird es auch schwerer einen Job zu finden. Möglicherweise musst du einen anderen Beruf ausüben, zumindest vorübergehend, oder ganz aussetzen was auf Dauer auch nicht glücklich macht und mit viel Pech kommst du dann aus dieser Situation gar nicht mehr heraus und haderst sehr mit deiner damaligen Entscheidung und dem geringerem Status.

                                          Die Frage nach Verantwortungsbewusstsein geht eigentlich mit der persönlichen Lebensphilosophie und der eigenen Vorstellung von der Zukunft des Kindes einher, solange man nicht "aufgrund" einer solchen Entscheidung gesellschaftlich hinten runter plumpst ist es eine die nur du und dein Freund beurteilen könnt. Ihr könnt alle Faktoren, eure Einstellung dazu und auch den Leidensdruck ein Kind zu wollen am besten beurteilen und abwägen, sonst niemand.
                                          Wenn ihr euchgenug Zeit mit der Entscheidung lasst, euch einig seid und nicht von jetzt auf gleich Nägel mit Köpfen macht, dann wird es auch eine Verantwortungsbewusste Entscheidung, ganz egal wie das andere sehen.

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                                          • An Tired und Dr. Riecke!!!!


                                            Hallo Tired, hallo Herr Dr. Riecke,

                                            danke immer für die langen Kommentare. Sie regen mich immer wieder zum Nachdenken an. Das ist gut! Ich brauche noch einmal deine/Ihre Hilfe! Sorry für die lange Nachricht!

                                            Mein Freund und ich haben gestern noch einmal über den Kinderwunsch gesprochen. Wir möchten beide sehr gerne, aber der Zeitpunkt passt einfach nicht. Ich schreibe im Frühjahr 2014 erziehungswissenschaftliches Examen und im Sommer 2014 fächerspezifisches Examen. Alleine eine Schwangerschaft würde da schon nur funktionieren, wenn alles "glatt" läuft, oft "krank" sein dürfte ich da schon einmal nicht, wenn ich nicht alles nach hinten verschieben will. Da braucht es nur irgendwelche Komplikationen geben und schon läuft alles nicht mehr. Und dann soll ich mit einem Baby, das ein paar Wochen alt ist, Examen schreiben? Klar, vielleicht wäre ich bis zum Examen auch noch gar nicht schwanger, weil das ja auch nicht von heute auf morgen geht und mit meiner Hormonstörung schon gleich doppelt nicht. Aber während des Referendariats geht das auch nicht. Wir werden uns also noch 3-5 Jahre gedulden müssen und weiterhin nachts davon träumen :-) Leider...

                                            Überhaupt habe ich mir noch einmal Gedanken gemacht. Ich glaube, es ist wirklich dieser Wunsch nach Veränderung, der in mir "brennt" und gleichzeitig aber auch die Angst, die Veränderung immer erst einmal mit sich bringt. Wenn ich so nachdenke, wurde ich das erste Mal depressiv, als ich relativ neu mit meinem Freund zusammen war. Ich war glücklich mit ihm, aber es war einfach so eine große Erwartung an mich selbst, vielleicht auch, weil ich vorher noch überhaupt keine sexuellen Erfahrungen hatte. Die zweite Phase folgte dann kurz vor dem Abitur. Auch das war eine Phase, in der ich wusste, das Leben ändert sich jetzt dann, du musst dich entscheiden, was du danach machen willst, das "behütete Schülersein" ist zu Ende. Und die Phase jetzt, die aber ja nun schon wieder viel besser ist - dank Laif 900, dank meine Therapeutin, dank meiner Umstellung auf Sport, das Leben anders zu betrachten, vielleicht auch dank der Regelung meiner Hormonstörung - diese Phase, hat glaube ich damit begonnen, dass mir bewusst wurde, wie nah das Ende des Studiums ist. In einem guten Jahr bin ich fertig und der Gedanke macht einfach Angst, weil es alles so schnell ging... ich habe doch gerade erst angefangen zu studieren und schon ist alles vorbei. Und dann noch dieser Gedanke, dass ich teilweise noch das Gefühl habe, das Examensniveau noch nicht zu haben. Meine Noten sind gut, aber an der Uni findet leider mittlerweile auch oft Bulimielernen statt und kurz vor dem Examen fehlt es dann so an diesem und jenem. Das beunruhigt einfach. Und dann wieder der Gedanke, danach erfährst du 4 Wochen vor dem Referendariat, an welchen Ort sie dich schicken, an dem du das nächste Jahr verbringen musst. Und das, wonach ich mich eigentlich sehne, ist vielmehr die Veränderung zu einem "geregelten" Leben. Einen Beruf haben und dann ein Kind zu haben, aber ohne diese ganzen Hürden vorher noch zu nehmen - also ohne das Examen, das Referendariat, den Umzug (ich werde dann erst mit meinem Freund zusammenziehen), die Aufregung und Ängste, die man als werdende Mutter so hat. Das würde ich gerne alles auslassen :-)

                                            Ich denke, es ist auch genau das, was mir im Moment zu schaffen macht: Ich weiß, dass ich das alles nicht umgehen kann und die nächsten 3-5 Jahre diesbezüglich noch eine harte Probe werden, bis das Leben endlich einen geregelten Lauf geht....

                                            Und dann ist da noch das Problem, dass ich mich auch oft frage, was die Beziehung zwischen meinem Freund und mir angeht: Gewöhnt man sich in 6 Jahren nicht zu sehr aneinander? Sicher ist es ganz toll, sich so gut zu kennen. Keiner kennt mich so gut wie er mich kennt und ich hätte als 13-14-jähriges Mädel vorher auch nie gedacht, dass "frau" mit einem Mann so vertraut werden kann und mit ihm wirklich über alles reden kann, seien es nun Dinge aus unserer Vergangenheit, die sonst keiner weiß oder meine depressiven "Problemchen". Ich dachte früher auch immer, bestimmte Dinge werden dir peinlich sein vor einem Mann, aber selbst das legt sich nach so langer Zeit. Das mag jetzt dumm klingen, aber ich hatte schon immer sehr heftige Regelschmerzen, bei denen ohne stärkere Schmerzmittel gar nichts geht, und habe das anfangs immer versucht, für mich zu behalten, es war mir irgendwie peinlich vor ihm, wollte auch keine "Jammerliese" sein. Und jetzt macht es mir einfach nichts mehr aus, wenn er es mitbekommt. Es ist ok, wir reden sogar darüber. Unser Vertrauen zueinander ist sehr groß. Überhaupt weiß ich, dass mein Freund ehrlich gesagt eine große Ausnahme ist - ich bin überzeugt, die meisten Männer würden nicht annähernd so viel für ihre Frauen tun: Ich bekomme immer noch so oft eine rote Rose, einfach so, er hilft mir sogar bei mir die Wohnung zu putzen, obwohl er das in seiner selbst ja auch muss und der größte Liebesbeweis war eigentlich, dass er sich wirklich sehr lange geduldet hat, um mit mir zu schlafen, weil ich diesbezüglich sehr lange gebraucht habe, um mich "reif" genug dafür zu fühlen - ich glaube, da wären viele Jungs in seinem Alter damals schon abgehauen. Und das waren nur einige wenige Beispiele. Aber das Verliebtsein, die Schmetterlinge, die sind irgendwann weg und es macht mir irgendwie etwas Angst, dass wir irgendwann vielleicht nur noch wie "beste Freunde" sind und das schon mit 23????!!!!! Oder macht das genau den Unterschied vom Verliebtsein zur Liebe? Puuuh....
                                            Ist das normal???? Bei uns ist das ein bisschen was besonderes. Mein jetziger Freund war und ist mein erster und einziger Freund gewesen und wir sind eben zusammen seit wir beide 16 sind....

                                            Wäre super, wenn ich mal die Meinung von Erfahrenen bekommen könnte. Tired? Dr. Riecke?

                                            Viele liebe Grüße von Sandra!

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                                            • Re: An Tired und Dr. Riecke!!!!


                                              [quote Sandra_1989]aber das Verliebtsein, die Schmetterlinge, die sind irgendwann weg und es macht mir irgendwie etwas Angst, dass wir irgendwann vielleicht nur noch wie "beste Freunde" sind und das schon mit 23????!!!!! Oder macht das genau den Unterschied vom Verliebtsein zur Liebe? Puuuh....
                                              [/quote]

                                              Hi Sandra,

                                              das Verliebt sein ist bei jedem irgendwann weg, aber das was zählt ist ja die Tiefe der Beziehung und die Liebe. Ein elementarer Baustein für eine glückliche Beziehung ist die Freundschaft, wenn du also eines Tages aufwachst und erkennst das ihr nur noch wie Freunde seid dann ist das die beste Grundlage um die Beziehung als Paar wieder aufleben zu lassen, sofern das Interesse daran beidseitig ist.
                                              Man muss halt beständig an der Beziehung arbeiten, gemeinsame Inseln schaffen in der man seine Liebe leben kann, der Alltag keine Rolle spielt und vielleicht auch das Verliebt sein wieder Aufflackern kann, wenn man ansonsten auch aufmerksam ist kann man Probleme frühzeitig erkennen und gegensteuern.

                                              Dein Beitrag bringt mich jetzt aber in eine ganz andere Richtung als bisher. Hast du Zukunftsängste? Macht es dir Angst nicht alles vorhersehen zu können und das die Zukunft nicht sicher ist?
                                              Du hast ja gerade eine Zeit des Umbruchs, es wird mehr erwartet und nicht alles ist so klar, du hast nicht in der Hand was noch auf dich zukommt.
                                              Ist da das Bild von der Familie vielleicht eine Art gesicherte Zukunft, alles ist klar, du hast ein Kind, einen Mann, weißt was auf dich zukommt.
                                              Natürlich ist das nicht so, wenn dann erst mal ein Kind da ist beginnen neue Unsicherheiten, Ängste und Befürchtungen, man ist nie sicher.
                                              Du kannst deine Zukunft jetzt gestalten, aber ob es sich auch so entwickelt wie du es gerne hättest kann dir niemand garantieren, die Zukunft wird immer ungewiss sein.

                                              Dein Beitrag hört sich etwas an als hättest du dich noch nicht gefunden, suchst noch nach deiner Mitte und dem Vertrauen in dich und die Zukunft die du dir bauen kannst.
                                              Vielleicht ist das Kernproblem deine Angst vor möglichen Begebenheiten die du nicht beeinflussen kannst, dagegen hilft nur zu akzeptieren auf was du keinen Einfluss hast und das Schöne einfach solange zu genießen wie es dauert.

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                                              • Re: An Tired und Dr. Riecke!!!!


                                                "Aber das Verliebtsein, die Schmetterlinge, die sind irgendwann weg "

                                                Es ist ihre Funktion, irgendwann weg zu fliegen.
                                                Die Neurowissenschaften haben längst bewiesen, dass Verliebtheit ein neurophysiologischer Ausnahmezustand ist, der immer vorübergehenden Charakter hat. Der statistische Mittelwert liegt bei eineinhalb Jahren. Verlängert sich diese Zeit bei einem Paar, bedeutet das aber nicht, dass automatisch dann eine stabile Liebesbeziehung entsteht. Dazu ist mehr nötig. s.Beitrag von Tired

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                                                • Re: An Tired und Dr. Riecke!!!!


                                                  Hallo Tired, hallo Herr Dr.Riecke,

                                                  danke für beide Antworten.

                                                  Ja, wahrscheinlich habe ich tatsächlich auch Angst vor der Zukunft. Es ist einfach gerade eine Lebensphase, in der sich alle 1-2 Jahre irgendetwas Gravierendes ändert. Ich wäre so gerne schon 5 Jahre älter gerade...... fester Beruf, eigenes Haus, vielleicht schon Kinder, ein Leben auf eigenen Füßen....

                                                  Das stimmt schon. Ich denke auch, dass man anfangs, wenn man frisch verliebt ist, nicht von Liebe reden kann. Die Liebe löst das Verlietsein im Idealfall vielleicht ab?! Das ist natürlich ein Prozess, der langsam geschieht, nicht von heute auf Morgen.

                                                  Ich denke, das ist bei uns schon der Fall, das ist irgendwie so ein Band, man kennt sich ganz genau, teilt eigentlich alles miteinander. Mir macht es nur ein bisschen Angst irgendwie, dass es wirklich einer besten Freundschaft so nahe ist - so empfinde ich das jedenfalls. Und man wird sich wirklich immer ähnlicher, wir haben manchmal schon die gleichen Gedankengänge, wie Seelenverwandte irgendwie. Das ist toll, aber der "Reiz" ist dann auch irgendwie weg.

                                                  Das klingt total hart, aber ich frage mich da schon manchmal "Liebst du ihn noch?". Wenn ich mir dann vorstelle, ohne ihn zu sein, geht es aber auch nicht.
                                                  Aber warum mache ich mir diese Gedanken überhaupt? Ich bin mir ziemlich sicher - wie gesagt, wir kennen uns ziemlich gut - dass mein Freund sich solche Gedanken nie machen würde. Liegt vielleicht tatsächlich daran, dass - das klingt gleich noch blöder - seine Liebe zu mir von Anfang an größer war als andersherum, glaube ich, bin mir eigentlich ziemlich sicher. Das soll jetzt wirklich nicht arrogant klingen, aber ich weiß ganz sicher, dass ich seine große Liebe bin, was vielleicht auch daran liegt, dass er sehr lange um mich "gekämpft" hat (über 3 Monate!!!!), weil ich immer wieder gezogen habe und dann doch wieder einen Rückzieher gemacht habe, weil ich mir anfangs so unsicher war, ob ich verliebt bin oder nicht. Es war im Nachhinein ganz schön fies, wie ich ihn zappeln habe lassen. Ich glaube dieses Kämpfen - das liegt schon einfach immer noch in der "Steinzeit des Mannes" - hat in ihm diese "große Liebe" geweckt. Ich bin (war?) auch verliebt und ich liebe ihn auch, aber ich habe auch immer das Gefühl, dass ich ihm nicht so viel Liebe geben kann, wie er mir gibt. Habe da oft so ein schlechtes Gefühl dann dabei. Er würde mich am liebsten auch sofort heiraten, aber so weit bin ich noch gar nicht. Und trotzdem weiß ich, wir passen so gut zusammen, wir ergänzen uns so super - er der Geduldige, ich die Ungeduldige (ja, da bin ich ehrlich), er der Verpeilte, ich die Organisatorin, wir beide die Kinderlieben, die Musiker, die Tänzer - uns verbindet eigentlich so viel. Unsere Einstellungen sind sehr ähnlich - teilweise auch ähnlicher geworden durch die lange Zeit, die wir schon zusammen sind. Ohne ihn wäre alles halb so schön und trotzdem ist alles so "alltäglich" geworden. Diese Vertrautheit und das Vertrauen, wirklich über alles - ja, ich meine das eigentlich ohne Einschränkung - reden zu können, ist trotzdem was Besonderes.

                                                  Speziell an Dr. Riecke: Sie schreiben von der stabilen Liebesbeziehung. Wie entsteht die denn dann, wenn sie mit der Dauer der Verliebtheit/der "Schmetterlinge" nichts zu tun hat??? Haben wir denn das, was "mehr" nötig ist?

                                                  Grüße und ich freue mich immer über Antworten :-)

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                                                  • Re: An Tired und Dr. Riecke!!!!


                                                    "Und man wird sich wirklich immer ähnlicher, wir haben manchmal schon die gleichen Gedankengänge, wie Seelenverwandte irgendwie. Das ist toll, aber der "Reiz" ist dann auch irgendwie weg. "

                                                    Das ist eine wichtige Feststellung, denn sie enthält schon die Begründung, warum es so gekommen ist.

                                                    Sie führen eine ausgeprägte symbiotische Beziehung, die typisch für ganz junge Paare ist und solche, die keine Vorerfahrungen haben und lange zusammen sind.

                                                    Beim symbiotischen Beziehungsstil wird die Verschmelzung des Ichs zum Wir angestrebt, individuelle Anteile werden damit unbewusst aufgegeben, Autonomes versandet.
                                                    Es gibt Paare, die im Alter sogar gleich aussehen.

                                                    Es ist ganz logisch, dass im Zuge der "Verschmelzung" besonders die erotische Spannung immer weniger wird. Man kennt den Anderen so genau, dass sogar seine Handlungen vorhersehbar sind.

                                                    Wenn ein Paar Bilanz zieht und Rückschau hält (in der Praxis ist das meist nur einer, den das Symbiotische irgendwann stört), stellt es oft fest, dass ein Geschwisterpaar aus ihnen geworden ist.
                                                    Dann müssen behutsam Elemente installiert werden, die mehr Autonomie des Einzelnen bedeuten.

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