vielleicht auch deshalb ist die gendertheorie in d nie so recht im öffentlichen diskurs angekommen. wir neigen dazu, geschlecht ausschließlich biologisch determiniert wahrzunehmen ("sex"), d.h., penisträger sind männlich, und wen die natur mit einer vagina ausgestattet hat, weiblich. tertium non datur
im gegensatz dazu begreift "gender" geschlecht als soziales konstrukt, welches sich auch nicht in den beiden alternativen "mann" und "frau" erschöpft. und dem individuum somit auch mehr freiraum bietet, wie es sich selbst (und sein geschlecht) definiert
als schönes beispiel für die gendertheorie sehe ich claudia und stefan. stefan, ein biologischer mann, der sich dennoch der prototypisch männlichen sexualität verweigert, sich schminkt und frauenkleider trägt. also weniger "male" als eher eine art "drag princess". claudia, biologisch eine frau, zelebriert eine geradezu phallische klitorissexualität, die den meisten biologischen frauen eher fremd ist, und demonstriert gemeinhin als eher "männlich" wahrgenommene verhaltensweisen. also eher eine art "kesser vater" für ihren stefan, weniger "female" als "butch"
ich finde dies interessant. und möchte die frage anschließen, ob ihr das als zukunftsmodell für unsere gesellschaft seht. mehr "gender" als "sex", mehr vielfalt in den geschlechterrollen statt die fixierung auf mann und frau. absurd? oder zukunftsträchtig?
ps: ich habe diesen beitrag nicht unabsichtlich in zwei foren gepostet. das sexforum bildet insofern den logischen bezug, als claudias beiträge sich hier konzentrieren. andererseits hat das thema wohl weniger mit (auf deutsch) "sex" zu tun, als es vielmehr den ausblick auf ungewöhnliche partnerschaftsmodelle eröffnet. in welchem forum sich momentan mehr trolle herumtreiben, wage ich nicht vorherzusagen ;-)
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