wie ich hier schon mehrfach gelesen habe, scheint mein Schicksal gar nicht so einzigartig oder besonders zu sein, dennoch will ich es Euch gerne erzählen.
Meine Frau 38 und ich 44 sind seit 13 Jahren ein Paar und seit 10 Jahren verheiratet. Wir haben drei Jungs im Alter von 8, 6 und 4 Jahren. Beide haben wir gute Jobs - sie halbtags, ich Vollzeit.
Wir haben ein großes soziales Umfeld mit Freunden, Familie, Nachbarn, etc. - sind ehrenamtlich im Stadtteil tätig und gelten schon als so eine Art Vorzeigefamilie.
Natürlich ist bei uns wie bei vielen anderen auch in den letzten Monaten (vielleicht auch Jahren) das Schmetterlingsgefühl nicht mehr so präsent, wie am Anfang einer Beziehung, dennoch können und müssen wir sagen, dass wir in einer nicht unglücklichen und gut funktionieren Beziehung gelebt haben.
Mitte Februar dann bekam meine Frau eine fehlgeleitete Freundschaftsanzeige über Facebook. Hieraus hat sich im Laufe von wenigen Wochen eine virtuelle Beziehung entwickelt(SMS, WhatsApp, ein paar Telefonate). Vielleicht wurden auch ein paar Bilder hin und hergeschickt.
Meine Frau muss in diesem Mann wohl die Erfüllung Ihrer geheimen Träume sehen. Er lebt ca. 200 km entfernt an der See ist wohl Kapitän eines Personenschiffes. Dieser Mann lebt in Trennung von seiner Frau und hat zwei erwachsene Kinder.
Das irgendetwas mit meiner Frau nicht stimmte, habe ich Anfang März von Ihr erfahren, als sie ganz unvermittelt das Gespräch mit mir suchte und meinte, dass wohl irgendetwas z.Z. zwischen uns nicht stimmen würde. Es kamen ein paar kleinere Vorwürfe, die mich zwar schon irgendwie getroffen haben, denen ich aber dennoch nicht wirklich viel beigemessen habe. Meine Frau hatte zu der Zeit ihre Regel, was bei ihr immer zu starken emotionalen Gefühlsschwankungen führt.
Leider wurde die Situation aber nicht wirklich besser - ein zweites Mal suchte sie Mitte März das Gespräch. Wieder kamen eher kleinere Vorhaltungen, wieder begleitet von einem unguten Gefühl, welches sie z.Z. bei unserer Beziehung habe.
Nachdem wir dann über die Osterfeiertage mit den Kindern bei Schwiegereltern waren und sich die Situation weiterhin nicht gebessert hat, habe ich vor rund drei Wochen die Initiative ergriffen und wollte die wahren Gründe ihres Verhaltens erfahren. Ich dachte wirklich zunächst, dass sie an einer depressiven Verstimmung leidet. Darauf angesprochen lächelte sie nur in sich hinein und sagte, nein, das ist es nicht - sie wüsste aber genau woran es liegt. Sie habe da einen anderen Mann im Internet kennengelernt. Natürlich bin ich zunächst aus allen Wolken gefallen, hatte mich aber dann wieder irgendwie gefangen, weil ja eigentlich außer ein paar "harmlosen" Mails bzw. Telefonaten nichts passiert war. Die wahre Tragweite wurde mir erst in den darauffolgenden 2-3 Tagen klar:
Sie hat für sich den Entschluss gefasst mich zu verlassen! Sie ist nicht bereit mir oder uns auch nur eine weitere Chance für unsere Beziehung einzuräumen. Wohlgemerkt das Alles ohne den Mann bis zu diesem Zeitpunkt persönlich kenngelernt zu haben! Da sie mit mir quasi keine Gespräche über unsere Krise führen möchte, habe ich sie wenigstens von einer Paartherapie überzeugen können, auch wenn sie hierzu nur sagte, dass sie nicht wisse ob und was das bringen solle. Nach unseren ersten Sitzungen musste ich von unserer Therapeutin die Erkenntnis aufnehmen, dass ich ein Treffen zwischen ihr und dem Mann nicht dauerhaft verhindern kann. Also willigte ich schließlich vor einer Woche ein und sie fuhr an einem Sonntagnachmittag zu ihm. Als sie abends zurückkehrte, war sie natürlich - wie zu erwarten - total begeistert von ihm. Ich glaube, dass einzige, was sie z.Z. tatsächlich von einer Trennung abhält sind unsere Kinder. Ich habe ihr hier schon recht deutlich zu verstehen gegeben, dass im Falle einer Trennung ich darauf bestehe, dass sie auszieht und nicht ich und dass ich mich um die Kinder kümmern werde. Das soll keine Erpressung sein - aber da ich meine Frau noch immer liebe und es einfach nicht verstehen kann, von ihr auch nicht den Hauch einer Chance zu bekommen, so klammere ich mich doch wenigstens noch an unsere Kinder. Die kann ich nicht auch noch verlieren. Natürlich ist die Hoffnung immer noch da, dass ihr irgendwann die Augen aufgehen - ich erkenne meine Frau einfach nicht wieder.
Als nächstes will sich meine Frau auf Geheiß unserer Paartherapeutin eine einwöchiger Auszeit ohne Kontakt zu mir, den Kindern und ihm nehmen, um über alles nachzudenken.
Ob es was hilft ......?
Schönen Abend an alle!
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