[quote shushu]*Soweit ich weiß war van Gogh bipolar, da kann es auch gut sein das der Drogenkonsum dadurch verursacht wurde.
Ist ja im Prinzip egal, ich finde nur das die Akzeptanz für solche Krankheiten höher wird wenn die Menschen sehen das auch Leute die sie bewundern solche Probleme haben, und es keine Krankheiten der Versager sind.
Ich glaube der Berühmte Knall der Künstlern nachgesagt wird, wird von der Gesellschaft vollkommen anders definiert als der Knall von jemandem der kein Künstler ist. Da kommt der Künstler besser weg, weil er dann als exzentrisch gilt, was nicht negativ sein muss und worum ihn sicher auch viele beneiden*
Die Gesellschaft schert sich nicht darum, ob Du Künstler bist oder nicht, wenn Du psychisch krank bist. Da macht sie keinen Unterschied-für sie ist man schlichtweg bekloppt...
Unter Künstlern (beispielsweise) selbst ist es etwas anderes-da erlebt man sich "normal" mit seinem "Knall". Da wird auch nicht drüber geredet, sondern schlichtweg die Kunst bewertet. Alles andere ist egal.[/quote]
Hallo sushu und alle hier wie ihr leibt und lebt...
Ich glaube es gibt zwei Lager- welche die die Vernunft ausleben, welche die sie nicht ausleben.
Die einen sind für die Gesellschaft unerlässlich, weil sie ansonsten zusammenbrechen würde und es gäbe keinen gut funktionierenden Staat, keine Wirtschaft, keine wirkliche Entwicklung- gäbe es sie nicht- die "Guten" sozial angepassten und hieb und stichfesten "Normalos". sie erhalten diese Welt...
Das sind für mich jene, die einen Beruf ergreifen, die Pläne machen und sich bemühen sie auch umzusetzen, die arbeiten gehen und akzeptieren, dass sie das müssen, wollen sie Sicherheit und Akzeptanz. Für mich sind das die "Erwachsenen".
Dann gibt es diese ewigen Kinder, sie wollen viel haben, bestimmt bemühen sie sich auch um sich was leisten zu können, sind sicherlich nicht schlecht- aber sie spielen eher, als dass sie ernsthaft teilhaben an den Normen und Regeln und Gesetzen.
Kunst so finde ich, setzt voraus, dass ein gewisser Spieltrieb da ist.
Tja und Unvernunft, und Neugierde die zum Experimentieren anregt, und ein Scheiß drum was ein anderer davon hält, es wird gemacht, was einem einfällt- was völlig NEUES- noch nie Gewesenes- Geldverdienen nicht als Ziel- sondern als Option..
Was ich halt meine, es ist eine Art "Besessenheit" in jedem Künstler, der ein echter ist..Spurenwechsel von dem was da ist zu ganz anderen Horizonten.
Viele zerbrechen an der auferlegten Begrenzung- oft wird Kunst mißverstanden, falsch interpretiert, eingestuft als krank, sogar als gefährlich- zumindestens oft als lachhaft- genau das was einem Kind beibringt schnell wieder normal zu werden und den Künstler in sich zu begraben und vergessen zu lassen.
Bei mir ist es halt so immer gewesen, dass ich zwar höchste Bewunderung erhalten habe wegen meiner guten Hand wenn es um Einfälle und dergleichen mehr gegangen ist, oder eben die Umsetzung in Farbe und Gestalt was ich mir da ausgedacht habe- aber zeitlebens habe ich mich "schämen" müssen, weil ich nicht und nicht zum Normalo zu erziehen war- acht Stunden Leistung für einen Monatslohn...
Mach was gscheits, geh arbeiten. Das habe ich immer wieder gehört- speziell innerhalb meines Freundeskreises, meiner Verwandtschaft. Diese aber sind beste Kunden von mir- nehmen mir alles aus meiner Hand was ich erzeuge- kaufen mir alles ab- noch bevor es wirklich reif ist möchten sie es haben.
Sie verdienen Geld diese "Erwachsenen" und geben es für Kinderkram wieder aus- schmücken damit ihre Wände und Wohnungen und handeln damit- aber zugleich spielen sie sich auf als wären sie auch ohne Künstlernaturen glücklich.
Umgekehrt ist es gleich- ein Künstler verdammt oft und oft die Normalos- dabei lebt er von ihnen, denn kaum ein Künstler kauft einem anderen was ab...er verdient von der zweiten Gruppe- die, die eben keine Zeit hat zum spielen und seinen Trieben zu folgen.
Bei einer Natur überwiegt diese Hirnhälfte, bei der anderen jene.
Doppelnaturen kommen immer wieder vor, aber sind eher selten.
Es ist leider so, dass eine "Hirnhälfte" zwar genial wäre im Erschaffen und Entdecken, aber sie ist nicht geeignet zum rechnen und zum Tabellen führen, oder immer vernünftig zu sein, also unglaubwürdig...
Mich nerft es wahnsinnig, dass ich zwar viel kann, es aber erst beweisen kann, wenn ich mich mit einem gewissen Wurschtigkeitsgefühl behafte- das fällt mir nicht immer leicht.
Mein Häuschen darf nicht auffallen, es muss sich einfügen im Dorf, propper sein, das kostet zeit, das kostet Mühe.
Meine Rechnungen müssen bezahlt werden, das kostet Überwindung nicht in Farben zu investieren, sondern in eben Banksachen und dergleichen- dann lebe ich nicht offiziell als Künstler- was ist das schon, man möchte Tatsachen sehen- einen Beruf muss man nennen können um sich nicht immer rechtfertigen zu müssen, dass man nichts tut, nur malen, nur formen- spielen halt..
Ich habe mir eine Sichtwand gebaut, zwei Meter hoch, möchte ungestört dasitzen können und meine Fantasietüre aufhalten- das sieht für einen Aussenstehenden ( erst recht den Dorfbewohnern) aus, als wäre ich faul...das ist verwerflichst, das ist streng untersagt- so einer wird vertrieben..
Zu guter letzt, das ist mein sicherer Tod hat sich wer in mich verliebt der Arbeit zu seinem Gesetz gemacht hat..und Tabellen und Normen und strikte Ordnung und Sauberkeit.
Eines braucht das andere- wie die linke Hand die Rechte.
Verrückte sind sie nicht- nur anders- an einem anderen Platz als Ausgangspunkt. Weggerückt vom üblichen Ort in dem eine Gesellschaft gut funktioniert.
Was ist das nur für eine Gesellschaft, die keine Bilder hat oder Dichtungen oder Lieder oder Skulpturen oder Mode oder ihre Truppe von Verrückten, die alles wieder verwirft was je da war um neues draus zu machen.
Ich hätte so gerne alles so wie es ist, aber niemand darf sich aufregen drüber.
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