Danke wieder für eure letzten Beiträge.
"Viel schlimmer als das mangelnde soziale Netz sind der Verlust der eigenen/der Ich-Anteile, bei so einer Verschmelzung mit dem anderen ist die ja zwangsläufig."
--> Ich glaube an dieser Stelle muss ich nochmal verdeutlichen,
dass bei uns ja gerade das erfüllende Moment darin besteht,
dass wir unter uns so sein können, wie wir uns wohl fühlen und
uns ungezwungen unmaskiert fühlen.
--> Wir haben beide in der Vergangenheit mit vielen anderen
Menschen die Erfahrung gemacht, uns nicht richtig öffnen zu
können, weil wir mit der Art vieler Menschen nicht
zurechtkamen. Ich persönlich beispielsweise durch
Kränkungen und ewigem Missverstandenwerden, da ich seit
meiner Kindheit immer wieder aufs Neue mit Menschen in
Kontakt gekommen bin, die mich die Hoffnung haben aufgeben
lassen, so angenommen werden zu können wie ich bin. Mit
meiner Freundin habe ich hingegen dieses befreiende Gefühl,
so sein zu können wie ich bin und fühle, dass es aufrichtig ist
und nicht aus Angst.
--> Ängste spielen jedoch insofern eine Rolle, dass Verlustängste
eine Rolle spielen, jedoch hat dies nichts mit mangelndem
Vertrauen zu tun. Wir vertrauen einander und sind sozial
ähnlich eingestellt und haben keinen inneren Drang, am
Wochenende getrennter Wege zu gehen oder dergleichen, oder
sich irgendwie auszutoben.
--> Wir haben Spaß miteinander, erleben sehr viel, verschließen
nicht die Augen vor der Schönheit des Lebens. Das Problem besteht darin, dass wir eben uns beide schnell verletzt fühlen, da wir eben ein Verlustgefühl bzw. ein Gefühl des Teilens des Partners empfinden, so irrational es sein mag: der Schmerz ist da, ich kann es momentan scheinbar unter Kontrolle halten, bei meiner Freundin ist es leider in Bezug auf meine Schwester scheinbar nicht durch eigenen Willen allein möglich.
Ich kann ihr dann nicht einfach sagen: ach komm, es ist halb so schlimm, selbst wenn ich es mit bedachten Worten gut gemeint ausführen will, wie ich zu ihr stehe und dass meine Schwester keine Bedrohung ist, geht es nicht.
Darum erscheint mir auch nur professionelle Hilfe als letzte Möglichkeit, da stimme ich ja zu, aber unter Druck setze ich sie nicht, wenn sie die Möglichkeit dazu bekommt, wird sie selbst sehen, wie weit sie gehen kann und ob es ihr hilft.
Meine gutgemeinten Ratschläge helfen ihr nicht, ich habe es sehr oft versucht und es tat mir auch jedesmal sehr Leid.
Wir sind im Übrigen über ein Jahr schon zusammen.
Gruß,
Anonymus
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