Hallo Werner:
"1) Seine Erkenntnisse hat er durch Tierversuche gewonnen, also nicht durch Selbstversuch. Tierversuche können nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragen werden."
Das ist totaler Quatsch. Das erste Kapitel hinter der Einleitung heißt: "Mein Selbstversuch".
Viel viel später hat er dann zusammen mit Prof. Jürgen Schole einen Tierversuch mit Hühnern gemacht, um die arteriosklerotischen Auswirkungen bei vorwiegend mit Getreide oder eher artgerecht mit reichlich tierischen Produkten (Hühner picken normalerweise sehr viele Würmer und Käfer) ernährten Hühnern zu beobachten. Dabei stellte sich heraus, dass die Getreidehühner mehr Körperfett und deutlich stärkere arteriosklerotische Auswirkungen hatten. Er sieht das nicht als Bestätigung seiner Theorie für Menschen, aber als ein weiteres Indiz.
"2) Er hält den Menschen für einen Carnivore, was jedoch nicht stimmt. Wie gesagt, es gibt insgesamt 15 Anhaltspunkte, die dagegen sprechen, Gebiss usw."
Er hält den Menschen entwicklungsgeschichtlich für einen Carnivore. Darin wird er von führenden Anthropologen bestätigt. Heute zweifelt das niemand mehr an.
Es ist interessant, dass du mal wieder das Gebiss nennst. Vom Gebiss her ist der Mensch vor allein eins: kein Körnerfresser. Getreide kann der Mensch nur durch eine erhebliche Vorverarbeitung genießen, nicht direkt, wie z. B. Vögel mit ihren robusten Schnäbeln. Ich verstehe nicht, wieso dann beim Fleisch diese Elle angelegt wird. Immer wieder bekommt man bei solch unsachlichen Argumenten den Eindruck, dass es gar nicht um die Sache geht. Der Mensch soll zwangsläufig zum Pflanzenfresser umgedacht werden, weil man es so will. Leider stimmt es aber nicht.
"3) Und dann nach Atkins-Art 70g KHs pro Tag. Das ist halt eine Guru-Meinung."
70g KH pro Tag ist erstens kein Atkins, zweitens kein Guru und drittens sehr natürlich. Wer in der Wildnis lebt, tut sich ggf. sehr schwer, auf deutlich mehr als 70g KH pro Tag zu kommen.
"4) In unbegrenzter Menge Fleisch und Fett ist wie schon ausgeführlich von mir dargestellt sehr problematisch."
Nun ja, was du bisher als ausführlich dargestellt bezeichnest, hat ja nicht den Schimmer einer konstenten Argumentation.
"5) "Es empfiehlt sich, diese Diät nur unter ärztlicher Kontrolle durchzuführen." Das wundert mich nicht."
Wieso? Ich führe diese Diät seit 20 Jahren ohne Arzt durch. Natürlich lasse auch ich gelegentlich mal meine Blutwerte checken. Lutz weist aber in seinem Buch darauf hin, dass es speziell bei sog. Autoimmunerkrankungen zu Anfangsverschlechterungen kommen kann, weil das sich durch die Protein-reiche Ernährung stärkende Immunsystem nun eventuell stärker reagiert. Er beschreibt genau, wie dann vorzugehen ist. In diesem Fall ist in der Tat die ständige ärztliche Kontrolle absolut zwingend erforderlich. Solche Menschen sind üblicherweise aber ohnehin in ärztlicher Behandlung und wer in ärztlicher Behandlung ist, sollte in jedem Fall vor Durchführung einer Diät - gleich welcher Art - seinen Arzt informieren.
Speziell deine eingangs gemachte Bemerkung: "Natürlich ist das ein Guru, was denn sonst. Ich habe mal eine einzige Seite zu dem aufgeschlagen..." zeigt deutlich, wie du mit Informationen umgehst: Du schlägst eine einzige Seite aus einem hervorragenden Buch auf, pickst dir irgendwelche Informationen aus dem Zusammenhang gerissen heraus die du dann zerpflücken kannst usw..
Das ist genau die Art wie Demagogen mit Information umgehen. Sorry, aber das ist mir absolut zu blöde. Da kann ich mit meinem Hund wesentlich sachlichere Gespräche führen.
Peter
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