aus gegebenem Anlass möchte ich einen Thread zum Thema "Angemessene Unterbringung Demenzkranker" eröffnen.
Ich mache derzeit solch niederschmetternde Erfahrungen in einem neu eröffneten Seniorenheim in das mein Vater vor 5 Monaten eingezogen ist.
Am Anfang schien alles ganz gut zu laufen, doch nun, nachdem inzwischen 50 Bewohner eingezogen sind, ist der Personalschlüssel, gemessen an den Pflegebedürfnissen der Bewohner, viel zu niedrig. Das Personal ist überfordert und zunehmend gefrustet.
Auch beobachte ich bereits jetzt - nach 6 Monaten Eröffnung - eine hohe Fluktuation beim Personal, sogar in der Küche.
Gerade die Demenzkranken, die noch nicht auf einer speziellen Station betreut werden (dies ist geplant...), bleiben auf der Strecke. Nachdem auch mein Vater mehrmals weggelaufen ist und polizeilich gesucht werden musste, habe ich den Eindruck, dass die Leute sediert werden.
Der Träger des Hauses hat Einrichtungen in der gesamten BRD und zeitnahe Entscheidungen (z.B Einrichtung eines modernen Alarmsystems)sind nicht möglich, weil angeblich "alles immer in allen Häusern gleich sein muss".
Ich bin unsagbar enttäuscht, denn am Anfang wurden Versprechungen gemacht (Demenzabteilung, Ergotherapeutinnen, die sich speziell um die Demenzkranken kümmern, Berücksichtigung der Eigenarten und Gewohnheiten des jeweiligen Bewohners, Hochhalten der Würde des Menschen etc.), die in keinster Weise eingehalten werden.
Gespräche mit der Heimleitung fruchten immer nur für kurze Zeit und man verlangt nur immer wieder Geduld und Abwarten.
Die Menschen die dort leben sind aber im Durchschnitt 85 Jahre. Die können nicht mehr lange abwarten.
Ich bin momentan traurig, verärgert und ratlos.
Wer kann über seine Erfahrungen berichten oder mir raten?
Gruß an alle, Leona
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